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Das Kamasutra gilt als einer der einflussreichsten Texte der Weltkulturgeschichte zum Thema erotische Liebe. Es ist aber mehr als ein simples Erotiklehrbuch. Der volle Titel des in Sanskrit verfassten Buchs lautet Vatsyayana Kamasutra. Das bedeutet so viel wie "Verse des Verlangens". Über die Entstehung des Werks ranken sich diverse Geschichten, die jedoch alle zur vedischen (heiligen) Schrift des hinduistischen Gottes Shiva führen. Heute wird das Kamasutra nur noch auf die Vorlage verschiedener, erotischer Stellungen beim Geschlechtsakt reduziert. Im Original sind aber nur wenige Seiten zu finden, auf denen die leidenschaftlichen Positionen beschrieben werden. Mehr wert wurde auf die zwischenmenschlichen Interaktionen gelegt. Wie werbe ich um eine Frau, und wie nähere ich mich ihr? Selbst die Frage, wie das Geld in die Haushaltskasse kommt, wird im Kamasutra beantwortet.
Die fünf Sinne des Kamasutra
Laut Kamasutra kann man alle fünf Sinne zur Luststeigerung beim Vorspiel einsetzen. Gar nicht so einfach, denn dazu muss auch das Umfeld stimmen. Werde zum Verführungsspezialisten und achte auf das richtige Ambiente. Duftkerzen, Aromaöle und Räucherstäbchen verdrängen schlechte Gerüche und verleihen dem Raum des Geschehens eine sinnliche Note. Auch die Micky-Mouse-Bettwäsche sollte gegen einen geschmackvolleren Bezug ausgetauscht werden. Wie wäre es mit Samt, Seide oder Satin? Setze den Raum in das richtige Licht. Kerzenschein oder vereinzelte, gedimmte Lichtquellen wirken harmonisch. Überdenke auch die passende musikalische Untermalung. Tipps dazu findest Du auf unserer Lovesongs-Seite. Sind die Vorbereitungen erstmal abgeschlossen, kannst Du zum erotischen Teil übergehen. Nehmt euch viel Zeit, um den Körper des anderen zu erforschen. Früchte oder süße Naschereien können nicht nur vom Teller gegessen werden. Konzentriert euch auf Geschmack, Geruch und Gehör. Diese Sinne sind bei erotischen Empfindungen nicht zu vernachlässigen.
Das sexuelle Erlebnis des Kamasutra
Die explizite Beschreibung nie gehörter Positionen regt selbst gestörte sexuelle Verhältnisse an. Das Kamasutra kann sich also auch als eine Art Beziehungstherapie eignen. Im Kamasutra wird großen Wert auf die Körperhygiene gelegt. Gemeinsames Baden und Duschen trägt auch zur Kenntnis des anderen Körpers bei und fördert Entspannung sowie Wohlbefinden. Die verschiedenen Positionen des Werkes haben eines gemeinsam: Der Mann stellt den aktiven Part dar, die Frau den passiven. Dies sollte aber nicht negativ bewertet werden, denn auch die Hingabe ist eine sexuelle Verlockung. Des weiteren unterteilt das Kamasutra Frau und Mann in verschiedene Typen. Männer werden – je nach Pracht ihres Geschlechtsorgans – in Hase, Stier und Hengst unterteilt, während Frauen – je nach Elastizität ihres Geschlechtsteils – als Gazelle, Stute und Elefantenkuh eingestuft werden. Hase und Gazelle, Stier und Stute sowie Hengst und Elefantenkuh sollen das optimale Sexualerlebnis haben.