Für die einen ist das Heiraten immer noch ein romantisches, erstrebenswertes Konzept. Eine Tradition, die ganz einfach dazugehört, wenn man jemanden liebt und mit ihm für immer zusammenbleiben möchte. Für die anderen wiederum ist die Eheschließung nicht mehr zeitgemäß. Aber lässt sich sagen, ob eine dieser Meinungen richtig ist? Oder sind es eben einfach Meinungen, die alle ihre Daseinsberechtigung haben? Und was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Ehe früher und der Ehe heute?
Eheschließungen in Deutschland – Der Stand der Dinge
Wirft man einen Blick auf die Zahlen, zeichnet sich ein klares Bild ab: 2018 gab es erstaunlich viele Eheschließungen, insgesamt nahmen diese seit Anfang der 90er Jahre allerdings doch eher ab. Gerade für Frauen war es in der Vergangenheit oft noch wichtiger, einen Mann fürs Leben zu finden und ihn zu heiraten. Denn früher war das die einzige Möglichkeit für Frauen, einen rechtlichen Status zu erlangen. Dem ist heute zum Glück nicht mehr so.
Auch aufgrund der finanziellen Vorteile zu heiraten ist nicht unbedingt sinnvoll oder gar notwendig. Denn anders, als manch einer denkt, ändert eine Heirat nichts an den Vermögensverhältnissen der Eheleute. Vielmehr behält jeder das Vermögen, das er auch bei der Eheschließung schon hatte, für sich alleine. Und während der Ehe verdient jeder das eigene Geld auch nur für sich selbst.
Weiterhin haften Partner auch nicht für Schulden des anderen. Außer natürlich, es wurde vor einem Notar eine sogenannte Gütergemeinschaft vereinbart. Allerdings kommt dies eher selten vor. Und letztlich erbt beim Tod des Partners der andere auch nicht einfach so das ganze Vermögen. Auch Familienmitglieder, wie gemeinsame Kinder oder die Eltern des oder der Verstorbenen sind erbberechtigt.
Dennoch gibt es in Bezug auf die Steuererklärung, die Pflicht zum gegenseitigen Unterhalt nach einer Trennung, das Erbrecht und kostenfreie Mitversicherungen einige Vorteile der Eheschließung. Mit den richtigen Tipps allerdings können auch unverheiratete Paare in Bezug auf viele Aspekt sparen – insbesondere was Versicherungen betrifft.
Wenn das Finanzielle also kein wirkliches Argument für eine Hochzeit ist, worum geht es dann? Alleine um den romantischen Aspekt?
Warum das Heiraten für viele Paare einfach schön ist
Die Hochzeit umfasst viele Aspekte, die Paare genießen. Auch das ausschweifende, gemeinsame Feiern der Liebe mit Freunden und Familie gehört hier dazu. (stock.adobe.com © Alexander (DATEI-NR.: 267069885)
Tatsächlich spielen die Rechte und Möglichkeiten, die Verheiratete gegenüber Unverheirateten teilweise haben, für die meisten Paare keine große Rolle. Alleine schon, weil diese eben auch nicht so gravierend sind.
Vielmehr geht es den meisten Heiratswilligen darum, die Verbundenheit zum Partner noch einmal zu stärken. Sich miteinander zu vermählen ist auch ein Vertrauens- und Loyalitätsbeweis. "Ich will nur Dich und sonst keinen/ keine andere." Das besagt das Ja-Wort. Und sich dieses Ja-Wort zu geben, kann eine sehr schöne, intime und romantische Sache sein. Ganz abseits von jeglichem Kitsch.
Abgesehen davon ist die Hochzeit auch der Beweis schlechthin, dass man den Partner oder die Partnerin liebt. Kein "Ich liebe Dich" kommt an das "Ja, ich will" der Hochzeit heran. Das kann jeder Verheiratete einem bestätigen. Möchte man in einer Partnerschaft dem anderen also die absolute Gewissheit geben, kann eine Vermählung die ultimative Möglichkeit hierfür sein.
Und schließlich verbinden viele Menschen die Ehe auch immer noch mit dem Aspekt der Familiengründung. Kinder zu haben ohne verheiratet zu sein mag für manche Menschen ganz normal sein, für andere allerdings ist das aus welchen Gründen auch immer eine unvorstellbare Sache. Die Sicherheit, die eine Ehe bietet – wenn sie manchmal vielleicht auch vor allem eine mentale, also psychische Sicherheit darstellt –, erlaubt es vielen Paaren erst, sich bereit zu fühlen, gemeinsame Kinder in die Welt zu setzen. Jemandem verbieten zu wollen, zu heiraten, weil man die Ehe als überholt oder antiquiert betrachtet, ist also ein naives und respektloses Vorhaben. Schließlich sollte jeder selbst entscheiden dürfen, in welcher Weise er sein Leben und so auch seine Liebesbeziehung(en) gestalten möchte.
Liebe ohne Druck – Die Einstellung sollte sich ändern
Hochzeitsshopping mit der besten Freundin – in Filmen vorgemacht und als gefundenes Fressen für die Werbeindustrie verbreitet. Die Ehe ist somit auch eine echte Goldgrube für Händler. (stock.adobe.com © Viacheslav Iakobchuk (DATEI-NR.: 277524591)
Die Ehe für sich persönlich als nicht mehr zeitgemäß zu betrachten ist allerdings natürlich auch eine akzeptable Einstellung. Wichtig ist, nicht zu denken, damit eine Weisheit gefunden zu haben, die Allgemeingültigkeit besitzt. Denn für viele Paare ist es wie gesagt noch wichtig, zu heiraten. Und dieses Recht sollte offiziell auch bestehen bleiben.
In vielen Fällen ist mit "nicht mehr zeitgemäß" auch eher das Drumherum gemeint, als die Hochzeit selbst. So stört es viele junge Menschen, dass Eltern oder Großeltern, aber auch manche traditioneller denkende Freunde und Bekannte oft Druck aufbauen. Ab einem bestimmten Alter heißt es dann: "Wann ist es denn so weit? Du und X, ihr seid ja auch schon länger zusammen?" oder "Pass auf, dass du nicht zu lange wartest. Jetzt bist du noch jung und hübsch".
Verständlich, dass solche Sprüche einen nicht nur nerven, sondern die Lust am Heiraten mitunter sogar mildern. Denn geheiratet werden sollte natürlich nicht, wenn man noch jung oder lange in einer Beziehung ist, sondern ausschließlich dann, wenn einem tatsächlich der Sinn danach steht. Nur wer sich zu einhundert Prozent sicher ist, dass er aus sich heraus heiraten möchte und wer sich das auch lange durch den Kopf hat gehen lassen, sollte sich das Ja-Wort geben. Leider ist diese Denkweise vor allem in den Köpfen älterer Generationen noch nicht angekommen – und das wird sie zu Lebzeiten vielleicht auch nicht mehr.
Die Freiheit der Wahl: Emanzipierte Eheschließungen
Dennoch wandelt sich die Einstellung zum Heiraten eben langsam, aber sicher. Junge Menschen schaffen es immer häufiger, sich von den Einflüssen und Dogmen vorangegangener Generationen zu befreien und eigenständig zu entscheiden. Nur, weil die Eheschließungen abnehmen, heißt das nämlich nicht, dass das Heiraten per se nicht mehr so angesagt ist.
Mitunter ist es vielmehr so, bzw. geht der Trend in die Richtung, dass heute vielleicht wirklich nur noch heiratet, wer dies auch wirklich möchte. Da Frauen und Männer inzwischen bis zur Geburt des ersten Kindes in der Regel nahezu gleich berufstätig sind, ist eine klassische Versorgungsehe für die meisten Frauen keine Option mehr. Dass der Mann das Geld verdient und sie von ihm abhängig ist und alleine den Haushalt schmeißt und auf die Kinder aufpasst, darauf haben Frauen keine Lust mehr. Und das auch zurecht, schließlich gibt es in der Natur keine Indizien dafür, dass es so sein muss und nicht anders. Die Emanzipation der Frau hat eine Hierarchie der Geschlechter aufgehoben und somit Ehepartner auf eine Stufe gestellt. Die Frau braucht die Hochzeit nun nicht mehr. Sie hat jetzt die Wahl.
Die Industrie und das Heiraten
Leider wird diese Wahl dennoch unbewusst durch das Wirken einer riesigen Hochzeitsindustrie beeinflusst. Diesen Punkt wollen wir abschließend nicht außen vor lassen.
Man muss nur einmal im Internet nach Hochzeitsfilmen recherchieren und schon überschlagen sich Top Ten Listen der besten Hochzeitsfilme und Tipps für romantisch-heitere Stunden auf der Couch. Sicherlich finden sich unter diesen Filmen einige nette Ableger. Doch in etlichen der Filme wird die Ehe als absolutes Heiligtum der Liebe gezeigt. So suggerieren sie (genau wie viele Musikstücke), dass Menschen – und vor allem Frauen – erst dann ein erfolgreiches Leben führen, wenn sie verheiratet sind. Oder dass ein perfekter romantischer Antrag das Ziel für jede wirklich glückliche Beziehung einer Frau sein sollte.
Von diesem abstrusen und nicht ungefährlichen Bild der Ehe wiederum profitiert natürlich die Hochzeitsindustrie. Der Verlobungsring, die Eheringe, die Kleidung für Braut und Bräutigam und für die Gäste auf der Hochzeit, die Veranstalter und Cateringunternehmen, die Blumenläden und Dekorateure und viele weitere Menschen verdienen Geld, wenn geheiratet wird. Oft werden in Werbefilmen, die nicht selten so gemacht sind, dass man bei ihnen schwach wird und mitfühlt, Hochzeitsprodukte beworben, die eigentlich kein Mensch braucht. Doch auf Dauer beeinflusst die Werbung uns und die Hochzeit wird zu einem unbedingt zu erreichenden Ziel hochstilisiert. Und genau da hört der freie Wille auf.
Es ist also wichtig, stets im Hinterkopf zu haben, dass gewisse Dogmen und Beeinflussungen im Bezug auf die Ehe nach wie vor bestehen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Ehe als Konzept grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß ist und abgeschafft gehört. Jeder sollte die Freiheit haben, selbst entscheiden zu können, ob er heiraten möchte oder nicht. Schließlich tut man damit anderen Menschen ja nicht weh. Genau wie jeder in Deutschland die Freiheit hat, seine Meinung öffentlich kund zu tun, ohne dafür bestraft zu werden, solange niemand anderes in seiner Würde verletzt wird.
Eheschließungen in Deutschland – Der Stand der Dinge
Wirft man einen Blick auf die Zahlen, zeichnet sich ein klares Bild ab: 2018 gab es erstaunlich viele Eheschließungen, insgesamt nahmen diese seit Anfang der 90er Jahre allerdings doch eher ab. Gerade für Frauen war es in der Vergangenheit oft noch wichtiger, einen Mann fürs Leben zu finden und ihn zu heiraten. Denn früher war das die einzige Möglichkeit für Frauen, einen rechtlichen Status zu erlangen. Dem ist heute zum Glück nicht mehr so.
Auch aufgrund der finanziellen Vorteile zu heiraten ist nicht unbedingt sinnvoll oder gar notwendig. Denn anders, als manch einer denkt, ändert eine Heirat nichts an den Vermögensverhältnissen der Eheleute. Vielmehr behält jeder das Vermögen, das er auch bei der Eheschließung schon hatte, für sich alleine. Und während der Ehe verdient jeder das eigene Geld auch nur für sich selbst.
Weiterhin haften Partner auch nicht für Schulden des anderen. Außer natürlich, es wurde vor einem Notar eine sogenannte Gütergemeinschaft vereinbart. Allerdings kommt dies eher selten vor. Und letztlich erbt beim Tod des Partners der andere auch nicht einfach so das ganze Vermögen. Auch Familienmitglieder, wie gemeinsame Kinder oder die Eltern des oder der Verstorbenen sind erbberechtigt.
Dennoch gibt es in Bezug auf die Steuererklärung, die Pflicht zum gegenseitigen Unterhalt nach einer Trennung, das Erbrecht und kostenfreie Mitversicherungen einige Vorteile der Eheschließung. Mit den richtigen Tipps allerdings können auch unverheiratete Paare in Bezug auf viele Aspekt sparen – insbesondere was Versicherungen betrifft.
Wenn das Finanzielle also kein wirkliches Argument für eine Hochzeit ist, worum geht es dann? Alleine um den romantischen Aspekt?
Warum das Heiraten für viele Paare einfach schön ist
Die Hochzeit umfasst viele Aspekte, die Paare genießen. Auch das ausschweifende, gemeinsame Feiern der Liebe mit Freunden und Familie gehört hier dazu. (stock.adobe.com © Alexander (DATEI-NR.: 267069885)
Tatsächlich spielen die Rechte und Möglichkeiten, die Verheiratete gegenüber Unverheirateten teilweise haben, für die meisten Paare keine große Rolle. Alleine schon, weil diese eben auch nicht so gravierend sind.
Vielmehr geht es den meisten Heiratswilligen darum, die Verbundenheit zum Partner noch einmal zu stärken. Sich miteinander zu vermählen ist auch ein Vertrauens- und Loyalitätsbeweis. "Ich will nur Dich und sonst keinen/ keine andere." Das besagt das Ja-Wort. Und sich dieses Ja-Wort zu geben, kann eine sehr schöne, intime und romantische Sache sein. Ganz abseits von jeglichem Kitsch.
Abgesehen davon ist die Hochzeit auch der Beweis schlechthin, dass man den Partner oder die Partnerin liebt. Kein "Ich liebe Dich" kommt an das "Ja, ich will" der Hochzeit heran. Das kann jeder Verheiratete einem bestätigen. Möchte man in einer Partnerschaft dem anderen also die absolute Gewissheit geben, kann eine Vermählung die ultimative Möglichkeit hierfür sein.
Und schließlich verbinden viele Menschen die Ehe auch immer noch mit dem Aspekt der Familiengründung. Kinder zu haben ohne verheiratet zu sein mag für manche Menschen ganz normal sein, für andere allerdings ist das aus welchen Gründen auch immer eine unvorstellbare Sache. Die Sicherheit, die eine Ehe bietet – wenn sie manchmal vielleicht auch vor allem eine mentale, also psychische Sicherheit darstellt –, erlaubt es vielen Paaren erst, sich bereit zu fühlen, gemeinsame Kinder in die Welt zu setzen. Jemandem verbieten zu wollen, zu heiraten, weil man die Ehe als überholt oder antiquiert betrachtet, ist also ein naives und respektloses Vorhaben. Schließlich sollte jeder selbst entscheiden dürfen, in welcher Weise er sein Leben und so auch seine Liebesbeziehung(en) gestalten möchte.
Liebe ohne Druck – Die Einstellung sollte sich ändern
Hochzeitsshopping mit der besten Freundin – in Filmen vorgemacht und als gefundenes Fressen für die Werbeindustrie verbreitet. Die Ehe ist somit auch eine echte Goldgrube für Händler. (stock.adobe.com © Viacheslav Iakobchuk (DATEI-NR.: 277524591)
Die Ehe für sich persönlich als nicht mehr zeitgemäß zu betrachten ist allerdings natürlich auch eine akzeptable Einstellung. Wichtig ist, nicht zu denken, damit eine Weisheit gefunden zu haben, die Allgemeingültigkeit besitzt. Denn für viele Paare ist es wie gesagt noch wichtig, zu heiraten. Und dieses Recht sollte offiziell auch bestehen bleiben.
In vielen Fällen ist mit "nicht mehr zeitgemäß" auch eher das Drumherum gemeint, als die Hochzeit selbst. So stört es viele junge Menschen, dass Eltern oder Großeltern, aber auch manche traditioneller denkende Freunde und Bekannte oft Druck aufbauen. Ab einem bestimmten Alter heißt es dann: "Wann ist es denn so weit? Du und X, ihr seid ja auch schon länger zusammen?" oder "Pass auf, dass du nicht zu lange wartest. Jetzt bist du noch jung und hübsch".
Verständlich, dass solche Sprüche einen nicht nur nerven, sondern die Lust am Heiraten mitunter sogar mildern. Denn geheiratet werden sollte natürlich nicht, wenn man noch jung oder lange in einer Beziehung ist, sondern ausschließlich dann, wenn einem tatsächlich der Sinn danach steht. Nur wer sich zu einhundert Prozent sicher ist, dass er aus sich heraus heiraten möchte und wer sich das auch lange durch den Kopf hat gehen lassen, sollte sich das Ja-Wort geben. Leider ist diese Denkweise vor allem in den Köpfen älterer Generationen noch nicht angekommen – und das wird sie zu Lebzeiten vielleicht auch nicht mehr.
Die Freiheit der Wahl: Emanzipierte Eheschließungen
Dennoch wandelt sich die Einstellung zum Heiraten eben langsam, aber sicher. Junge Menschen schaffen es immer häufiger, sich von den Einflüssen und Dogmen vorangegangener Generationen zu befreien und eigenständig zu entscheiden. Nur, weil die Eheschließungen abnehmen, heißt das nämlich nicht, dass das Heiraten per se nicht mehr so angesagt ist.
Mitunter ist es vielmehr so, bzw. geht der Trend in die Richtung, dass heute vielleicht wirklich nur noch heiratet, wer dies auch wirklich möchte. Da Frauen und Männer inzwischen bis zur Geburt des ersten Kindes in der Regel nahezu gleich berufstätig sind, ist eine klassische Versorgungsehe für die meisten Frauen keine Option mehr. Dass der Mann das Geld verdient und sie von ihm abhängig ist und alleine den Haushalt schmeißt und auf die Kinder aufpasst, darauf haben Frauen keine Lust mehr. Und das auch zurecht, schließlich gibt es in der Natur keine Indizien dafür, dass es so sein muss und nicht anders. Die Emanzipation der Frau hat eine Hierarchie der Geschlechter aufgehoben und somit Ehepartner auf eine Stufe gestellt. Die Frau braucht die Hochzeit nun nicht mehr. Sie hat jetzt die Wahl.
Die Industrie und das Heiraten
Leider wird diese Wahl dennoch unbewusst durch das Wirken einer riesigen Hochzeitsindustrie beeinflusst. Diesen Punkt wollen wir abschließend nicht außen vor lassen.
Man muss nur einmal im Internet nach Hochzeitsfilmen recherchieren und schon überschlagen sich Top Ten Listen der besten Hochzeitsfilme und Tipps für romantisch-heitere Stunden auf der Couch. Sicherlich finden sich unter diesen Filmen einige nette Ableger. Doch in etlichen der Filme wird die Ehe als absolutes Heiligtum der Liebe gezeigt. So suggerieren sie (genau wie viele Musikstücke), dass Menschen – und vor allem Frauen – erst dann ein erfolgreiches Leben führen, wenn sie verheiratet sind. Oder dass ein perfekter romantischer Antrag das Ziel für jede wirklich glückliche Beziehung einer Frau sein sollte.
Von diesem abstrusen und nicht ungefährlichen Bild der Ehe wiederum profitiert natürlich die Hochzeitsindustrie. Der Verlobungsring, die Eheringe, die Kleidung für Braut und Bräutigam und für die Gäste auf der Hochzeit, die Veranstalter und Cateringunternehmen, die Blumenläden und Dekorateure und viele weitere Menschen verdienen Geld, wenn geheiratet wird. Oft werden in Werbefilmen, die nicht selten so gemacht sind, dass man bei ihnen schwach wird und mitfühlt, Hochzeitsprodukte beworben, die eigentlich kein Mensch braucht. Doch auf Dauer beeinflusst die Werbung uns und die Hochzeit wird zu einem unbedingt zu erreichenden Ziel hochstilisiert. Und genau da hört der freie Wille auf.
Es ist also wichtig, stets im Hinterkopf zu haben, dass gewisse Dogmen und Beeinflussungen im Bezug auf die Ehe nach wie vor bestehen. Allerdings bedeutet dies nicht, dass die Ehe als Konzept grundsätzlich nicht mehr zeitgemäß ist und abgeschafft gehört. Jeder sollte die Freiheit haben, selbst entscheiden zu können, ob er heiraten möchte oder nicht. Schließlich tut man damit anderen Menschen ja nicht weh. Genau wie jeder in Deutschland die Freiheit hat, seine Meinung öffentlich kund zu tun, ohne dafür bestraft zu werden, solange niemand anderes in seiner Würde verletzt wird.