Bei etwa 20 bis 25 Prozent aller Paare mit Kinderwunsch klappt es mit dem Baby leider nicht auf Anhieb – oder gar nicht. Von unerfülltem Kinderwunsch beziehungsweise Sterilität spricht man nach zwei Jahren vergeblichen Versuchens, auf normalem Weg ein Kind zu zeugen (das heißt: durch regelmäßigen Geschlechtsverkehr, mindestens zweimal pro Woche).
Dafür kann es verschiedene Ursachen geben, zum Beispiel hormonelle Störungen oder organische Erkrankungen. Die Gründe für die Unfruchtbarkeit liegen zu je einem Drittel bei der Frau, beim Mann oder bei beiden Partnern gemeinsam.

Unerfüllter Kinderwunsch: Wenn das Baby auf sich warten lässt

Um die Ursache für den unerfüllten Kinderwunsch festzustellen, bedarf es verschiedener Untersuchungen. Zuerst prüft der Frauenarzt per Ultraschall, ob die Frau körperlich alle Voraussetzungen erfüllt, schwanger zu werden. Außerdem nimmt er an verschiedenen Zyklustagen Blutuntersuchungen vor, um zu schauen, ob die Hormonwerte immer im Normalbereich liegen, ob zu viel Testosteron oder sogar eine Gelbkörperschwäche vorliegt.
Außerdem wird regelmäßig ein Zyklusmonitoring vorgenommen. Das bedeutet, dass mehrmals in einem Zyklus eine Ultraschalluntersuchung durchgeführt wird, um die Follikelreifung zu kontrollieren, einen Eisprung nachzuweisen und bei erfolgter Befruchtung das Einnisten der Eizelle zu überwachen, um mögliche Komplikationen auszuschließen.

Der Mann sollte ein Spermiogramm machen lassen, damit auch bei ihm festgestellt werden kann, ob alles im Normalbereich ist, ob es genügend bewegliche Spermien gibt oder kranke Spermien vorhanden sind.

Die Untersuchungen sollen Ursachen eingrenzen und den richtigen Therapieansatz für jedes Paar finden.

Es gibt verschiedene Methoden, um Paaren zum Wunschkind zu verhelfen. Dazu gehören:
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  • Hormontherapie
  • Insemination
  • In-vitro-Fertilisation (IVF)
  • Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI)
  • In-vitro-Maturation (IVM, noch kein gängiges Verfahren)
Wie erfolgreich die Kinderwunschtherapie ist, hängt von der Ursache der Unfruchtbarkeit, der gewählten Methode und vom Alter des Paares ab.

Ein unerfüllter Kinderwunsch ist zwar oft medizinisch zu regulieren, aber er hat mitunter auch starke Auswirkungen auf die bestehende Partnerschaft. Vor allem Frauen haben oft große Probleme damit, zu verstehen, warum es nicht so einfach mit der Schwangerschaft klappt. Wichtig ist, in solchen Situationen nicht den Mut zu verlieren oder die Schuld bei sich selbst zu suchen. Weder Frau noch Mann können etwas für ihren körperlichen Zustand.

Am wichtigsten ist es, das Thema nicht zum Hauptthema in der Beziehung zu machen, es aber auch nicht zu tabuisieren. Ein Austausch mit "Leidensgenossen" kann helfen die Situation besser zu verstehen und damit umzugehen, denn der unerfüllte Kinderwunsch ist oft weiter verbreitet, als Betroffene wahrnehmen.