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Problem mit Schwiegermutter - allein zur Paartherapie?

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G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo ihr Lieben,

Ich bräuchte einmal eine Einschätzung von Außenstehenden.

Ich versuche mein Problem möglichst verständlich zusammenzufassen:

Mein Mann und ich (beide 36 Jahre alt) sind seit mehr als 10 Jahren zusammen und seit knapp 4 Jahren verheiratet.

Vor gut 3 Jahren haben wir gebaut und damit fing das Problem eigentlich an.
Vorher haben wir in getrennten Wohnungen gelebt, bzw. mein Mann im Haus seiner Mutter. Wir waren immer im Wechsel mal Tage bei Ihm, mal paar Tage bei mir. Zu der Zeit bin ich noch sehr gut mit seiner Mutter ausgekommen.

Als es dann ums entgültige Zusammenziehen ging, waren wir uns recht schnell einig, dass wir ein Eigenheim wollen. Mein Mann bestand darauf, wenn nur irgendwie möglich in seinem Wohnort zu bleiben (war für mich ok, hier fühle ich mich wohl, gute Infrastruktur,... und auch bezahlbar von den Grundstückspreisen), die 2. Bedingung hätte mir damals schon alle Alarmglocken schrillen lassen sollen: wenn dann nur mit Einliegerwohnung für seine Mutter, damit sie eine sichere Bleibe hat, wenn sie nicht mehr in ihrem großen, uralten Elternhaus bleiben kann.
Habe dann aus Liebe zu ihm zugestimmt und Schwiemu hatte eigentlich auch immer gesagt, wenn wir für sie mitbauen, dann aber richtig getrennte Eingänge, so dass jeder für sich bleiben kann. Das hatte mich dann beruhigt.

Joa, kaum fingen die Bauarbeiten an, wurde das für mich der Horror. In alles wollte sie sich einmischen. Wenn wir sie nicht mit zu den Handwerkerterminen mitgenommen hatten, war sie eingeschnappt und hat tagelang nicht mit uns gesprochen. Mein Mann fand das nicht so nervig wie ich, sie würde sich halt dafür interessieren was auf der Baustelle passiert und hat sie dann immer mit zu den Terminen eingeladen um Streit zu vermeiden.
Also an der Planung für die ELW habe ich natürlich nichts dagegen gehabt, dass sie da Mitspracherecht hat! Aber unsere Wohneinheit wollte ich gerne mit meinem Mann planen, wie es uns beiden gefällt.
Ich habe mich immer wie ein kleines Kind gefühlt, dass nicht alleine zurechtkommen kann.
Alles was sie an Hilfe eingebracht hatte (kaffee für die maurer vorbeibringen, Lieferungen entgegennehmen,...) hat sie nie nur getan, um uns einfach zu unterstützen, sondern als Grund gesehen, warum sie genauso viel zu sagen hat, wie wir. Ein Danke hat sie nie angenommen. Da hat sie immer drüber hinweg gehört.. aber vor jedem der es hören wollte oder nicht, hat sie immer geprahlt, dass der Bau bei weitem nicht so laufen würde, wenn sie nicht wäre. Im gleichen Atemzug kam dann meist noch immer etwas abfälliges über ihre Wohnung hinterher.. sie wird dann "kellerkind", die Mutter könne man ja gut im Keller verstecken... Dabei ist es eine helle 65qm Wohnung mit Tageslicht in jedem Raum!!

Seit dieser Zeit habe ich eine wahnsinns Abneigung gegenüber meiner Schwiegermutter entwickelt.
Mein Mann hat sich nie groß zu allem geäußert. Er ist sehr ruhig, noch schlimmer wie ich, und sehr introvertiert. Und in dieser Zeit musste ich feststellen, dass er sich gegenüber seiner Mutter überhaupt nicht kritisch äußern kann/darf.

Schwiegermutter wohnt nach wie vor in ihrem Haus. Aber sie macht mir das Leben trotzdem so schwer. Mehrmals die Woche kommt sie ungefragt vorbei. Immer "nur kurz", bleibt aber dann ewig und lässt immer wieder Bemerkungen ab, was ihr an unserer Einrichtung, Ordnung, etc nicht gefällt. Ist nur am Jammern oder am Lästern. Bringt ungefragt lauter Sachen aus ihrem Hausstand mit damit wir besser ausgestattet sind.. dass wir unsere Schränke nicht überlaufen lassen wollen und es auch oft einfach total altmodisch ist und nicht zu uns passt, darf ich ihr nicht sagen, denn sie meint es ja gut und dann wäre sie ja wieder gekränkt..

Ich habe anfangs wirklich versucht dem ganzen eine Chance zu geben. Verständnis für sie zu haben. Sie lebt jetzt alleine, ihr Sohn ist weniger für sie da (obwohl sie mehrmals täglich schreiben, regelmäßig telefonieren und er 2x wöchentlich bei ihr zu Besuch ist).
Aber ich kann das nicht mehr.. mittlerweile geh ich einfach weiter meiner Hausarbeit nach, wenn sie wieder einfach vorbeikommt. Das macht es ein klein bisschen erträglicher für mich. Ändert aber nichts daran, dass ich richtig Angst davor habe, was passiert, wenn sie wirklich in den nächsten 1-2 Jahren bei uns einzieht.
Mittlerweile bringt sie dann Sprüche wie "ach, da muss ich Nervensäge jetzt schnell gucken, dass ich wieder gehe, wenn du jetzt da bist" wenn ich nach Feierabend heim komme. In meinen Augen ist das freche Provokation.. Wenn ich mir vorstelle, dass wir eigentlich auch Kinder wollen, graut es mir noch mehr. Da wird sie erst recht alles besser wissen und können..

Letztes Jahr war ich 2x kurz davor auszuziehen. Habe es aber weder meinem Mann gegenüber geäußert noch durchgezogen. Mir hatte einfach die Kraft gefehlt, ich war die letzten 1,5 Jahre aufgrund einer Autoimmunerkrankungen geschwächt und teilweise depressiv drauf..

Mittlerweile geht es mir wieder gesundheitlich viel besser und ich möchte jetzt das Problem angehen, bevor es eskaliert und ich die Ehe aufgebe.

Letzte Woche hatte ich all meinen Mut zusammengenommen und meinem Mann von meinen Problemen mit seiner Mutter gesprochen. Also ich habe gesprochen, er hat die meiste Zeit nichts gesagt.. auf Rückfrage, ob er mich denn verstehen kann, meinte er nur "vielleicht ein kleines bisschen".. er wäre am Anfang auch genervt gewesen, aber da könne man sich ja gewöhnen.. für die Zukunft sieht er da keine Probleme..
Wie er seiner Mutter erklären sollte, weniger Zeit hier zu verbringen wisse er nicht. Er würde sich mal was überlegen. Aber seine Mutter hätte schon soviel durchmachen müssen, da könne er nicht einfach den Kontakt reduzieren, sie hätte ja sonst kaum jemanden.

Meinen Vorschlag einer Paartherapie, eben auch weil wir uns so schwer tun über Probleme zu reden, hat er abgewunken.

Ich bin seit dem Gespräch traurig und auch enttäuscht, dass er sich nicht in mich hineinversetzen kann.
Er hingegen bedrängt mich seitdem extrem mit seiner Nähe.. was ich gerade kaum ertragen kann.. wenn ich was sage, oder Berührungen nicht erwider, ist er kurz eingeschnappt und probiert es dann gleich wieder.

Ich überlege alleine zur Paartherapie zu gehen, um zumindest für mich eine bessere Kommunikation zu erlernen und vllt meine Gefühle besser reflektieren zu können.

Ich möchte meinen Mann nicht verlieren, fühle aber, dass ich mich momentan von ihm entferne und mich mit meinen Sorgen allein gelassen fühle.

Hat jemand Erfahrung damit gemacht, alleine zur Paartherapie zu gehen?
Für jegliche Ratschläge, wie ich die Situation verbessern könnte wäre ich sehr dankbar :smile:

Entschuldigt den langen Text!
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
Naja, du gehst ja nicht allein zur Paartherapie sondern würdest einfach einen Therapeuten für sich aufsuchen.

Dir sollte aber klar sein, das dies weder Mutter noch Ehemann ändert. Es wäre für dich halt nur Anlaufstelle um deinen Frust los zu werden. Im allerbesten Fall, das du es etwas gelassener sieben kannst.

Ich wäre an deiner Stelle von dem schwiegermomster auch tierisch genervt. Leider hast du nie den Mund aufgemacht.

Aber es ist höchste Eisenbahn. Denn wenn du weiterhin schweigst bzw. Es weiter laufen lässt, wird es richtig knallen.
 
G
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  • Themenstarter
  • #3
Danke, dass du das alles durchgelesen hast, Zauberschnitte.

Ich weiß, dass ich mich viel früher hätte wehren müssen, den Mund aufmachen..

Dass ich meinen Mann nicht ändern kann ist mir leider bewusst, ich habe lediglich die Hoffnung, dass ich evtl mithilfe eines Therapeuten lerne meine Bedürfnisse und Gefühle besser zu äußern und ein wenig habe ich vielleicht auch die Hoffnung, dass mein Mann sich doch dazu bereiterklärt mal mitzukommen, wenn ich schonmal den Anfang gemacht habe
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #4
Vielleicht hab ich überlesen, aber habt ihr Kinder oder welche konkret geplant?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #5
Ich glaube das es unausweichlich ist, das es mal knallt.

Ich würde als erstes mit dem Ehemann beginnen.

Das du dich von ihm im Stich gelassen fühlst und auch nicht ernst genommen. Das du letztes Jahr bereits 2x über Auszug nachgedacht hast und ob ihm überhaupt bewusst ist, wie sehr es dich belastet.

Und wenn du mit deinem Mann auf einer Stufe stehst, kommt die Mutter an die Reihe.

Unangekündigt vor der Tür stehen, ist für sich nicht OK. Du hast keine Privatsphäre und ob sie das nachvollziehen kann. Und das du sorgen hast, wie das in Zukunft werden wird
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Nein, wir haben (noch) keine Kinder..
Aktuell darf ich aufgrund meiner Erkrankung auch nicht.. d.h. gewisse Werte müssen sich erst wieder komplett eingependelt haben, um eine gesunde Schwangerschaft möglich zu machen.
Die Ärzte sind optimistisch, dass das noch dieses Jahr möglich werden kann.

Aber aktuell möchte ich unter den Gegebenheiten gar nicht erst über Kinder nachdenken, das würde das Problem eher verstärken.. :frown:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #8
Ich denke, es ist offensichtlich, dass Dir eine Therapie, die v.A. Dein Selbstbewusstsein aufbaut, helfen kann.
Denn Du musst dringendst ein echtes Gespräch mit Deinem Mann führen. Du musst ihm klar machen, dass er endlich seine Eier findet und sich seiner Mutter gegenüber deutlich und bestimmt vor Dich stellt.
Allerdings befürchte ich, dass er das nicht machen wird und Du irgendwann völlig entnervt gehen wirst.
Da Du anscheinend gerne noch Kinder hättest, solltest Du das schnell entscheiden.
 
M
Benutzer190901  (27) dauerhaft gesperrt
  • #9
Es ist immer dasselbe: (Schwieger-)Eltern mit im selben Haus wohnen zu lassen ist einfach der Anfang vom Ende. Da spielt es fast keine Rolle, ob die sich gut oder, wie in eurem Fall, weniger gut verhalten. Es ist einfach eine Grenzüberschreitung.

Wir haben kein Haus, aber wenn wir eins hätten, dann mit Sicherheit etliche Kilometer von den jeweiligen Eltern entfernt - und nicht 0m.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #10
Es ist immer dasselbe: (Schwieger-)Eltern mit im selben Haus wohnen zu lassen ist einfach der Anfang vom Ende. Da spielt es fast keine Rolle, ob die sich gut oder, wie in eurem Fall, weniger gut verhalten. Es ist einfach eine Grenzüberschreitung.
Das sehe ich nicht so.

Aber bei dieser Art zu wohnen ist es eine Grundvoraussetzung, das man ehrlich miteinander ist.

Tolerant, rücksichtsvoll, nicht eingeschnappt reagieren usw.

Zudem müssen wie in einer WG regeln herrschen.

Und jeder muss die Vorraussetzungen mitbringen.

Und in diesem Fall ist nicht nur ein Störenfried da sondern gleich zwei.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #11
Ich glaube das es unausweichlich ist, das es mal knallt.

Ich würde als erstes mit dem Ehemann beginnen.

Das du dich von ihm im Stich gelassen fühlst und auch nicht ernst genommen. Das du letztes Jahr bereits 2x über Auszug nachgedacht hast und ob ihm überhaupt bewusst ist, wie sehr es dich belastet.

Und wenn du mit deinem Mann auf einer Stufe stehst, kommt die Mutter an die Reihe.

Unangekündigt vor der Tür stehen, ist für sich nicht OK. Du hast keine Privatsphäre und ob sie das nachvollziehen kann. Und das du sorgen hast, wie das in Zukunft werden wird
Hatte ihm letzte Woche gesagt, dass ich ans Ausziehen gedacht hatte.
Da kam seinerseits nur ein hilfloses Schulterzucken und ein "das ist ja auch keine Lösung"

Vermutlich muss ich ihm den Punkt, dass ich mich im Stich gelassen fühle nochmal klar ansprechen.. bzw. dass ich einfach nicht das Gefühl habe, dass er mir Rückhalt bieten kann..
Da ich mir so viel von der Seele geredet hatte, kam wahrscheinlich auch nicht alles direkt beim ersten Mal bei ihm an..
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #12
Hatte ihm letzte Woche gesagt, dass ich ans Ausziehen gedacht hatte.
Da kam seinerseits nur ein hilfloses Schulterzucken und ein "das ist ja auch keine Lösung"
Ich glaube ihm ist es wirklich gar nicht bewusst wie belastend und ernst das alles ist.

Ein Schulterzucken ist leider auch keine Lösung und trägt wenig bei.

Das introvertierte ist nicht das Problem. Ich empfinde deinen Mann leider sehr feige.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #13
Ich denke, es ist offensichtlich, dass Dir eine Therapie, die v.A. Dein Selbstbewusstsein aufbaut, helfen kann.
Denn Du musst dringendst ein echtes Gespräch mit Deinem Mann führen. Du musst ihm klar machen, dass er endlich seine Eier findet und sich seiner Mutter gegenüber deutlich und bestimmt vor Dich stellt.
Allerdings befürchte ich, dass er das nicht machen wird und Du irgendwann völlig entnervt gehen wirst.
Da Du anscheinend gerne noch Kinder hättest, solltest Du das schnell entscheiden.

Ja, diese Befürchtung habe ich leider auch..

Aber so "einfach" kampflos aufgeben kommt für mich auch nicht in Frage..
Nur, wenn ich in den nächsten Wochen merke, dass er sich null Mühe gibt irgendetwas zur Lösung beizutragen, dann werde ich wohl auf Wohnungssuche gehen..
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #14
Es ist immer dasselbe: (Schwieger-)Eltern mit im selben Haus wohnen zu lassen ist einfach der Anfang vom Ende. Da spielt es fast keine Rolle, ob die sich gut oder, wie in eurem Fall, weniger gut verhalten. Es ist einfach eine Grenzüberschreitung.

Wir haben kein Haus, aber wenn wir eins hätten, dann mit Sicherheit etliche Kilometer von den jeweiligen Eltern entfernt - und nicht 0m.

Bei uns zu Hause hatte das super funktioniert. Oma und Opa hatten auch ihre Wohnung bei uns im Elternhaus, aber die hätten sich nie so benommen, wie meine Schwiemu das tut..

Da gab es klare Regeln/Absprachen an die beide Parteien sich gehalten haben.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #15
Ich könnte mir vorstellen, dass es bei Deinem Mann erstmal im Kopf ankommen muss, dass das Verhalten seiner Mutter und sein Umgang damit eben nicht normal ist. Er kennt es halt ~35 Jahre nicht anders.
Ich denke, da ist der Punkt, wo Du bei ihm ansetzen kannst.
Vielleicht...

Ich denke auch, einen echten Versuch, solltest Du noch unternehmen. Aber dann wirklich die Konsequenzen ziehen, wenn es bei ihm so gar nicht 'Klick' macht.
 
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Benutzer190091  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #80
Hallo Schäfchen86,
... und letztendlich fürchte ich kaum etwas ausrichten zu können, solange zumindest mein Mann nicht einsieht, dass er mehr wie dringend professionelle Hilfe benötigt...
so sieht es aus und genau das, solltest Du deinem Mann auch so kommunizieren. Du kannst gern deine Probleme mit deiner Schwiegermutter bzw. deinem Mann angehen usw. Er hingegen sollte für sich selbst ebenso erkennen, dass er hier offenbar professionelle Hilfe bedarf. Erst recht, wenn ihm seine Beziehungen (zu seiner Mutter, zu Dir und zu sich selbst) wichtig sind.

Wenn er dich hier nur "vorschickt", verlagert er darüber sein Problem (seinen Verantwortungsbereich). MItgefühl für seine gesamte Situation mag richtig sein. Verfalle aber nicht darin, ihn deshalb zu bemitleidigen. Denn diesen Schuh mit seiner
Mutter hat er sich selbst angezogen, indem er sich diesem Problem bisher nicht stellte. Deshalb muss er auch deutlich wissen, das seine bisherige Option, sich dann in seine Kugel verkriechen zu wollen, eurer Beziehung schadet.

Ich würde ihm an deiner Stelle sagen, dass ich es verstehe, wenn er derzeit gar nicht wüsste, wie er mit seiner Mutter reden solle. Aber genau dafür eben professionelle Hilfe angedacht ist und Du ihm seine Partnerin bleiben und nicht zu seiner Therapeutin werden möchtest. Es also in seiner Hand liegt, sein Problem anzugehen, auch wenn es ggf. dauern wird, bis er
das daraus gelernte im Leben umsetzen können wird.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #81
Er habe sich schon früh eine Kugel in sich selbst geschaffen, in die er sich dann zurückzieht, wenn ihm das alles zu viel wird und er habe mir nie davon erzählen wollen, weil es schon schlimm genug sei, das er so leiden müsse. Das wolle er mir nicht antun.
in Verbindung mit:
Er wolle nach wie vor nicht mit zur Therapie
Es ist nur ein Gedanke. Den hatte ich schon vorher, aber jetzt wird er etwas klarer. Wie gesagt, reine Spekulation: kann es sein, dass er die gleichen Manipulations-Mechaniken verwendet wie seine Mutter?
Ihm geht es schlecht, ihm geht es besonders schlecht, wenn er Druck von außen, also von Anderen, also, mangels weiterer Kontakte, von Dir bekommt.
Und schon hat er Dich gepackt:
Diese schmerzerfüllte Stimme dabei, das hat mir das Herz gebrochen.
Und es geht ihm so schlecht - mimimi - und jetzt verlangst Du auch noch - mimimi - und er muss so leiden - mimimi. Aber eine Therapie? Blödsinn. Quatsch. Er doch nicht, hat er nicht nötig. Mach Du mal schön eine.
Das ist natürlich völlig überspitzt. Aber ich kann ich nicht wirklich ernst nehmen und mein Mitleid hält sich mit einem Mitte-30-jährigen Mann auch in Grenzen.

Ich kenne nämlich auch so eine Mutter. Bei mir war es aber nicht die Schwiegermutter, sondern meine eigene. Eine fast 1:1-Kopie von Schäfchen86 s Schwiegermutter. Und daher weiß ich auch, dass man mit 35 nicht so sein muss, wie ihr Mann. Dass man sich i.a.R. spätestens in der Pubertät von solchen Müttern distanziert und als junger Erwachsener dann auch kapiert, was für ein Manipulationsspiel die Mutter wirklich spielt. Aber mit ±35 aus allen Wolken zu fallen, dass da etwas nicht passt und nicht von selber gemerkt zu haben, wie sehr die eigene Mutter gegen die eigene Frau intrigiert - nee, sorry, da habe ich einfach kein großes Verständnis.

Ich sagte ja schon, dass ich denke, dass Dich eine Therapie wirklich weiter bringen wird. Aber Du würdest Deinen Weg auch ohne Therapie finden, wahrscheinlich später und schwieriger, aber Du wirst. Ganz im Gegensatz zu Deinem Mann. Er MUSS eine Therapie machen, wenn er sein Leben irgendwann noch einmal frei und selbständig leben will. Und was ist seine Reaktion? Nöö, keine Lust, brauche ich nicht. Dann kann es ihm so schlecht ja doch nicht zu gehen.
 
G
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  • Themenstarter
  • #82
Hallo Schäfchen86,

so sieht es aus und genau das, solltest Du deinem Mann auch so kommunizieren. Du kannst gern deine Probleme mit deiner Schwiegermutter bzw. deinem Mann angehen usw. Er hingegen sollte für sich selbst ebenso erkennen, dass er hier offenbar professionelle Hilfe bedarf. Erst recht, wenn ihm seine Beziehungen (zu seiner Mutter, zu Dir und zu sich selbst) wichtig sind.

Wenn er dich hier nur "vorschickt", verlagert er darüber sein Problem (seinen Verantwortungsbereich). MItgefühl für seine gesamte Situation mag richtig sein. Verfalle aber nicht darin, ihn deshalb zu bemitleidigen. Denn diesen Schuh mit seiner
Mutter hat er sich selbst angezogen, indem er sich diesem Problem bisher nicht stellte. Deshalb muss er auch deutlich wissen, das seine bisherige Option, sich dann in seine Kugel verkriechen zu wollen, eurer Beziehung schadet.
*Seufz* Ich weiß, dass es letztendlich zu keinem großartigem Erfolg führt, wenn nur ich mir Hilfe suche und ich kann auch nicht seine Therapeutin spielen.

Ich würde ihm an deiner Stelle sagen, dass ich es verstehe, wenn er derzeit gar nicht wüsste, wie er mit seiner Mutter reden solle. Aber genau dafür eben professionelle Hilfe angedacht ist und Du ihm seine Partnerin bleiben und nicht zu seiner Therapeutin werden möchtest. Es also in seiner Hand liegt, sein Problem anzugehen, auch wenn es ggf. dauern wird, bis er
das daraus gelernte im Leben umsetzen können wird.
Ich hoffe sehr, dass er das verstehen wird, denn genau das möchte ich erreichen.
Ich werde allerdings ersteinmal das Gespräch am Montag abwarten, bevor ich da jetzt weitere "Anforderungen" an ihn stelle. Esseidenn natürlich das Thema kommt vorher nochmal auf.
 
G
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  • Themenstarter
  • #83
in Verbindung mit:

Es ist nur ein Gedanke. Den hatte ich schon vorher, aber jetzt wird er etwas klarer. Wie gesagt, reine Spekulation: kann es sein, dass er die gleichen Manipulations-Mechaniken verwendet wie seine Mutter?
Ihm geht es schlecht, ihm geht es besonders schlecht, wenn er Druck von außen, also von Anderen, also, mangels weiterer Kontakte, von Dir bekommt.
Und schon hat er Dich gepackt:

Und es geht ihm so schlecht - mimimi - und jetzt verlangst Du auch noch - mimimi - und er muss so leiden - mimimi. Aber eine Therapie? Blödsinn. Quatsch. Er doch nicht, hat er nicht nötig. Mach Du mal schön eine.
Das ist natürlich völlig überspitzt. Aber ich kann ich nicht wirklich ernst nehmen und mein Mitleid hält sich mit einem Mitte-30-jährigen Mann auch in Grenzen.
Ganz ehrlich: ich kann mir nicht vorstellen, dass er mich zu manipulieren versucht.
Ich denke eher er weiß genau, was er zu hören bekommen würde und traut sich dem nicht zu stellen; gepaart mit der leider immer noch großen Scheu sich psychologische Hilfe zu suchen, die ja noch sehr viele mit sich rumtragen. "Ich bin ja nicht bekloppt.." mir fällt es vielleicht leichter, weil ich auch beruflich immer mal Austausch mit Psychologen habe und dem generell offen gegenüber eingestellt bin

Ich kenne nämlich auch so eine Mutter. Bei mir war es aber nicht die Schwiegermutter, sondern meine eigene. Eine fast 1:1-Kopie von Schäfchen86 s Schwiegermutter. Und daher weiß ich auch, dass man mit 35 nicht so sein muss, wie ihr Mann. Dass man sich i.a.R. spätestens in der Pubertät von solchen Müttern distanziert und als junger Erwachsener dann auch kapiert, was für ein Manipulationsspiel die Mutter wirklich spielt. Aber mit ±35 aus allen Wolken zu fallen, dass da etwas nicht passt und nicht von selber gemerkt zu haben, wie sehr die eigene Mutter gegen die eigene Frau intrigiert - nee, sorry, da habe ich einfach kein großes Verständnis.

Nein, man muss sicherlich nicht so sein wie mein Mann. Für mich ist das auch nicht wirklich verständlich, aber ich war auch noch nie in so einer Situation.
Aber für dich freut es mich, dass du es selbst gemerkt hast und den "Absprung" geschafft hast! :smile:


Ich sagte ja schon, dass ich denke, dass Dich eine Therapie wirklich weiter bringen wird. Aber Du würdest Deinen Weg auch ohne Therapie finden, wahrscheinlich später und schwieriger, aber Du wirst. Ganz im Gegensatz zu Deinem Mann. Er MUSS eine Therapie machen, wenn er sein Leben irgendwann noch einmal frei und selbständig leben will.
Und was ist seine Reaktion? Nöö, keine Lust, brauche ich nicht. Dann kann es ihm so schlecht ja doch nicht zu gehen.
Vielleicht braucht es auch einfach mehr als ein paar Tage (so akut Thema ist es ja noch nicht lange), um sich einzugestehen, dass es alleine nicht geht?
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #84
Dann Mann hat vieles verdrängt und ist jetzt erstmal überfordert mit der Situation.

Hab bitte etwas Geduld.

Den Samen hast du mit den offenen Worten gesät. Jetzt kommt das Gras langsam. Aber es wird nicht schneller wachsen wenn du dran ziehst.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #85
Vielleicht braucht es auch einfach mehr als ein paar Tage (so akut Thema ist es ja noch nicht lange), um sich einzugestehen, dass es alleine nicht geht?
Ja, klar braucht er das jetzt, hatte ich irgendwo ganz vorne ja auch schon gesagt. Er braucht es aber, weil er ~20 Jahre nicht ein Mal über sein Verhältnis zu seiner Mutter nachgedacht hat. Mein Mitgefühl ist halt sehr begrenzt für (erwachsene) Menschen, die nicht in der Lage sind, ab und an mal sich und ihr Leben zu reflektieren. Egal, um welches Thema es geht oder ob es überhaupt ein Thema gibt.
Sein großer "Fehler" ist, dass er erst dann anfängt, zu denken, wenn Du ihn darauf stösst. Auf Dinge, die sehr wohl vorher schon offensichtlich waren.
Und, jetzt sage ich leider noch etwas Negatives über ihn, er hätte als Dein Partner, Dein Freund und Mann, als der Mann, der von sich behauptet, Dich zu lieben, schon viel früher von alleine merken müssen, dass da etwas gewaltig nicht stimmt. Zwischen Dir und seiner Mutter, aber auch zwischen Euch.

Im Grunde steht Ihr jetzt schon vor dem kompletten Scherbenhaufen, denn Dein Bauch sagt Dir schon länger, dass das Ganze nur immer mehr dazu führt, dass Du darunter leidest, dass es Dir weh tun wird. Und Ihr steht da auch, weil Dein Mann nicht in der Lage ist, auch nur einen winzig kleinen Blick auf die Welt um ihn herum zu werfen.
Ja, Du hättest selbstverständlich früher den Mund aufmachen müssen, dann wäre vll erst nur ein Teller zerbrochen. Aber genauso hätte auch er es sehen und ansprechen müssen. Und da muss ich eben einigen Beiträgen hier widersprechen, weil ich denke, dass Du jetzt nicht ewig lange zusehen solltest, wie er - wenn überhaupt - mit 35 Jahren beginnt, auf eigenen Füßen zu stehen.

Natürlich wirst Du ihn nicht nächste Woche verlassen, wenn bis dahin nicht alles geklärt ist, das ist klar. Aber ich kann Dir nur raten, nicht allzu lange zu warten und zu viel an mimimi hinzunehmen. Es ist seine Sache, Eure Ehe zu retten, seine Sache, seine Mutter so von Euch zu distanzieren, dass Ihr wieder zueinander finden könnt. Und wenn er das jetzt nicht zeitnah anpackt, dann kannst Du Dich m.E. darauf verlassen, dass er es nie mehr machen wird.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • #86
Ich möchte Dich nur einmal wirklich in den Arm nehmen und Dir sagen, sei stark, folge Deinem Herzen und denke an Eure schönen Stunden aber denke auch an Dich.
Die Therapeutin wird Dir helfen und wenn Du es ihm erzählst, vielleicht auch ihm.
Viel Erfolg
 
A
Benutzer190091  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #87
Es ist nur ein Gedanke. Den hatte ich schon vorher, aber jetzt wird er etwas klarer. Wie gesagt, reine Spekulation: kann es sein, dass er die gleichen Manipulations-Mechaniken verwendet wie seine Mutter?
Ihm geht es schlecht, ihm geht es besonders schlecht, wenn er Druck von außen, also von Anderen, also, mangels weiterer Kontakte, von Dir bekommt.
Und schon hat er Dich gepackt:
Tatsächlich hatte ich beim Lesen des abendlichen Post von Schäfchen, diese Gedanken auch, Vor allem, wo er jetzt ihre volle
emotionale Anteilnahme darüber erfährt und offentsichlich ja keine gesünderen Bewältigungsstrategien "von Hause aus" erlernt hat. Zumindest verwundert es mich hier ebenso stark, dass er trotzdem eine Therapie für sich ablehnt, seine Frau aber gern zu einer schickt. So, als ob, wenn sie sich dann nicht mehr beschwert, alles wieder gut und bequem für ihn würde.

Aber ich kann ich nicht wirklich ernst nehmen und mein Mitleid hält sich mit einem Mitte-30-jährigen Mann auch in Grenzen.
Mitleid (mit leiden) wäre eh falsch am Platz. Aber das Mitgefühl sollte sich hier auch meiner Ansicht nach deutlich in Grenzen halten, wenn er sich selbst nicht bewegen und seine Probleme angehen bzw. überhaupt als solche sehen mag.

Auf der anderen Seite kann ich erstmal noch verstehen, dass psychischer Missbrauch i.d.R. viel schwerer zu begreifen und da-
mit aufzuarbeiten ist. Männern muss man muss man hier oft obendrein zugestehen, dass sie so etwas oft sogar erst noch viel später "begreifen". Zum einen denken sie oft nicht so um die Ecke, stürzen sich meist lieber erstmal ewig in andere Sachen und sie sind oft leider eben auch im zwischenmenschlichen dann noch ängstlicher, weil viele immer noch so erzogen werden, emotionale Befindlichkeiten hinterm Berg halten zu müssen. Das soll nicht als Vorlage für Ausreden für ihn herhalten. Und bei ihm kommt noch hinzu, dass seine Ehefrau sich erst neuerdings darüber beschwert und er es zuvor mit ihr recht bequem hatte.

Außerdem weiß die Threaderstellerin bisher selbst nicht, was da ggf. noch für ein weiterer Rattenschwanz hinten dran hängt, wo er sich ggf. mit Händen und Füßen gegen wehren könnte, sich an solche Details usw. erinnern zu müssen.

Ich will damit nur sagen, dass nicht alle Söhne mit so einem scheinbar gleichen Hintergrund gleich ticken und gleich darüber reifen, sich abzukapseln usw. lernen müssen. Er weiß jetzt allerdings, dass er sich seiner Ehefrau anvertrauen kann und sie selbst nicht mit derartigen Erpressungen oder Vorhaltungen daher kommt, wie seine Mutter. Das wird er sicher noch ein wenig auf die Probe stellen, da er bisher ja keine gesündere Streitkultur usw. kennt.

Die beiden entdecken sich mit ihren Verletzlichkeiten usw. gerade erst neu und da bringt es nichts, einwenden zu wollen, das hättest Du aber bereits als Teeanger klären können usw. Die Tein muss bei sich halt nur aufpassen, dennoch gesund zu kommunizieren, gesunde Grenzen für sich zu setzen und von Mitleid grundsätzlich Abstand zu nehmen. Mitleid würde weder ihr, noch ihrem Ehemann oder gar der Ehe was gesundes bringen. Und bei zu viel Mitgefühl, ohne gesunde Abgrenzung usw., wird sie selbst in die Opferrolle rutschen und den Respekt ihres Ehemanns verlieren. Dann könnte sie gleich das Handtuch werfen. Sie kann ihm allerdings durchaus dei Chance lassen, darüber nach ein paar Nächte von selbst zu erwachen.

Wie heißt es so schön? "Lieb, aber bestimmt".. Hier gelten sicher ähnliche Regeln, wie bei anderen Suchtabhängigen, wo man eben u.a. sich gerade nicht in Co-Abhängigkeit begeben sollte und trotzdem deutlich und konsequent bleiben muss (Selbstschutz).
 
Glaedr
Benutzer162074  Sehr bekannt hier
  • #88
Mark11 Mark11 ich bin ja oft deiner Meinung, aber da muss ich dir doch deutlich widersprechen.
Ich finde, dass hier sehr viel über den Mann von der TS spekuliert wird. Wir wissen überhaupt nicht, wie seine Kindheit war, wie die Mutter war, wie der Vater war, ob er je gelernt hat für seine eigenen Bedürfnisse sich einzusetzen. Wenn ich das hier so lese, dann denke ich dass ihr Mann in einer extremen Abhängigkeit ist zur Mutter. Das bedeutet, aber nicht, dass er das nicht reflektiert. Würde er es nicht reflektieren, dann würde er es ja verleugnen. Er jedoch sagt sogar, dass er seine Frau nie da mit reinziehen wollte. Auch das glaube ich, sonst hätte er auch schon in früherer Zeit manipulative Züge gezeigt um das Opfer zu spielen. Er beschreibt sogar das Gegenteil davon. Nämlich, dass er sich eine eigene Kugel geformt hat um sich davor zu schützen. Das ist sicher keine gesunde Strategie, aber auch nicht untypisch bei einer Mutter wie seine.
Mal abgesehen davon, bedeutet es nicht, dass er komplett in anderen Bereichen nicht anders funktonieren kann und sich dort weiterentwickelt hat. Solche tiefsitzenden Strukturen, vor allem zu den Eltern, werden sehr oft einfach unterdrückt und ignoriert. Denn das Verhältnis zu den Eltern zu ändern ist mit das schwierigste.

Ich finde auch, dass die Schlussfolgerung falsch ist: Er will keine professionelle Hilfe, daher will er gar nicht seine Ehe retten.
Es gibt so viele Menschen, die sich nicht trauen zu einem Therapeuten zu gehen, vor allem wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, die das missbilligen. Schäfchen86 ich würde an deiner Stelle erst einmal herausfinden, wieso er sich keine Hilfe suchen will. Was für (irrationale) Gedanken dahinterstecken und schauen, ob du ihm einen anderen Blick auf die Dinge geben kannst ohne erst einmal zu viel Druck auszuüben. Jedoch würde ich deutlich machen, dass er in deinen Augen nicht alleine von den Strukturen mit seiner Mutter loskommt. Er muss vor allem realisieren, wie tief diese Strukturen liegen und dass er da von alleine nicht loskommen wird. Gib ihm etwas Zeit, dass wirklich zu realisieren, denn es ist schwer sich einzugestehen, dass das Verhältnis zu der eigenen Mutter (die er wahrscheinlich auch sehr liebt) toxisch ist. Es ist typisch, dass die Kinder den Eltern keine Schuld geben wollen oder ihr Verhalten schön reden.
Mach dir vor allem klar, dass er mit diesem Geständnis dir eigentlich auch gezeigt hat, dass er dich nicht verlieren will, jedoch einfach mit allem überfordert ist. Du bist ihm da schon Schritte voraus, das bedeutet in meinen Augen jedoch nicht, dass er nicht auch in Bewegung kommen kann um nun Dinge ändern zu wollen. Das kann jedoch nur die Zeit bringen. Die Therapie kann dir helfen um mehr bei dir selbst zu bleiben und deine eigenen Grenzen zu bewahren (damit du nicht daran kaputt gehst und besser siehst was zu viel für dich ist). Außerdem ist es wichtig, dass du weiterhin offen über deine Bedürfnisse redest und nicht zurücksteckst, weil er jetzt gerade in einer schwierigen Phase ist. Das bist du nämlich auch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #89
Ich würde den Mann auch auf folgendes hinweisen:

Seine Mutter hat laut ihm Depressionen und weitere Probleme, lehnt professionelle Hilfe aber kategorisch ab.

Resultat: macht ihm (Sohn) damit das Leben zur Hölle. Manipulativ usw. Zudem schiebt sie ihm Verantwortung für ihr leben zu

Er fühlt sich zwischen zwei Stühlen und weiß nicht was er machen soll. Aber wie seine Mutter lehnt er professionelle Hilfe ab.

Resultat (auf Dauer): Scheidung oder eine verdammt unglückliche
Ehe
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #90
Dann Mann hat vieles verdrängt und ist jetzt erstmal überfordert mit der Situation.
Hab bitte etwas Geduld.

Den Samen hast du mit den offenen Worten gesät. Jetzt kommt das Gras langsam. Aber es wird nicht schneller wachsen wenn du dran ziehst.
Ich denke auch, dass er sicherlich erstmal überfordert ist.

Habe nicht vor ihn jetzt zu drängeln.
Wie gesagt, ich warte jetzt erstmal den Termin bei der Therapeutin ab..
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #91
Ich möchte Dich nur einmal wirklich in den Arm nehmen und Dir sagen, sei stark, folge Deinem Herzen und denke an Eure schönen Stunden aber denke auch an Dich.
Die Therapeutin wird Dir helfen und wenn Du es ihm erzählst, vielleicht auch ihm.
Viel Erfolg
Ich danke dir für die lieben Worte :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #92
Mark11 Mark11 ich bin ja oft deiner Meinung, aber da muss ich dir doch deutlich widersprechen.
Ich finde, dass hier sehr viel über den Mann von der TS spekuliert wird. Wir wissen überhaupt nicht, wie seine Kindheit war, wie die Mutter war, wie der Vater war, ob er je gelernt hat für seine eigenen Bedürfnisse sich einzusetzen. Wenn ich das hier so lese, dann denke ich dass ihr Mann in einer extremen Abhängigkeit ist zur Mutter. Das bedeutet, aber nicht, dass er das nicht reflektiert. Würde er es nicht reflektieren, dann würde er es ja verleugnen. Er jedoch sagt sogar, dass er seine Frau nie da mit reinziehen wollte. Auch das glaube ich, sonst hätte er auch schon in früherer Zeit manipulative Züge gezeigt um das Opfer zu spielen. Er beschreibt sogar das Gegenteil davon. Nämlich, dass er sich eine eigene Kugel geformt hat um sich davor zu schützen. Das ist sicher keine gesunde Strategie, aber auch nicht untypisch bei einer Mutter wie seine.
Mal abgesehen davon, bedeutet es nicht, dass er komplett in anderen Bereichen nicht anders funktonieren kann und sich dort weiterentwickelt hat. Solche tiefsitzenden Strukturen, vor allem zu den Eltern, werden sehr oft einfach unterdrückt und ignoriert. Denn das Verhältnis zu den Eltern zu ändern ist mit das schwierigste.

Ich finde auch, dass die Schlussfolgerung falsch ist: Er will keine professionelle Hilfe, daher will er gar nicht seine Ehe retten.
Es gibt so viele Menschen, die sich nicht trauen zu einem Therapeuten zu gehen, vor allem wenn sie in einem Umfeld aufgewachsen sind, die das missbilligen. Schäfchen86 ich würde an deiner Stelle erst einmal herausfinden, wieso er sich keine Hilfe suchen will. Was für (irrationale) Gedanken dahinterstecken und schauen, ob du ihm einen anderen Blick auf die Dinge geben kannst ohne erst einmal zu viel Druck auszuüben. Jedoch würde ich deutlich machen, dass er in deinen Augen nicht alleine von den Strukturen mit seiner Mutter loskommt. Er muss vor allem realisieren, wie tief diese Strukturen liegen und dass er da von alleine nicht loskommen wird. Gib ihm etwas Zeit, dass wirklich zu realisieren, denn es ist schwer sich einzugestehen, dass das Verhältnis zu der eigenen Mutter (die er wahrscheinlich auch sehr liebt) toxisch ist. Es ist typisch, dass die Kinder den Eltern keine Schuld geben wollen oder ihr Verhalten schön reden.
Mach dir vor allem klar, dass er mit diesem Geständnis dir eigentlich auch gezeigt hat, dass er dich nicht verlieren will, jedoch einfach mit allem überfordert ist. Du bist ihm da schon Schritte voraus, das bedeutet in meinen Augen jedoch nicht, dass er nicht auch in Bewegung kommen kann um nun Dinge ändern zu wollen. Das kann jedoch nur die Zeit bringen. Die Therapie kann dir helfen um mehr bei dir selbst zu bleiben und deine eigenen Grenzen zu bewahren (damit du nicht daran kaputt gehst und besser siehst was zu viel für dich ist). Außerdem ist es wichtig, dass du weiterhin offen über deine Bedürfnisse redest und nicht zurücksteckst, weil er jetzt gerade in einer schwierigen Phase ist. Das bist du nämlich auch.
Danke für deine Sicht der Dinge!

Momentan bin ich sehr emotional und habe das Bedürfnis meinen Mann vor Vorwürfen zu schützen.
Ich sehe aber schon, dass ich aufpassen muss mich nicht zu tief in Sumpf ziehen zu lassen.
 
H
Benutzer190965  (43) Ist noch neu hier
  • #93
Mir entsteht der Eindruck, dass ihr beide Personen seid die Konflikten eher aus dem Weg gehen und manche Themen auch lieber schweigend betrachten und schauen ob sie sich nicht von selbst lösen. Das ist durchaus verbreitet führt aber manchmal zu Problemen.

Ich lese heraus, dass du dir schon bei der Planung gedacht hast, dass es vielleicht nicht die beste Idee ist... es aber doch gemacht hast. "Aus Liebe zu ihm" halte ich für vorgeschoben, es klingt nach einem potentiellen Konflikt der dann nicht gelöst wurde. Im Nachhinein ist man immer schlauer, aber das bringt dann auch nix.

Ich lese auch heraus, dass es dich so sehr mitgenommen hat, dass du schon 2 mal ausziehen überlegt hast (!!!!!!) Das ist nicht nix (!!!!).
Aber, wie oben geschrieben, seid ihr nicht so die Kommunikationsweltmeister bei Problemen und er weiß das nicht einmal. Jetzt hast du allen deinen Mut zusammengenommen, hast es angesprochen und die Antwort war so ein "jaja, schauen wir mal". D.h. du tust endlich und bist jetzt tief enttäuscht. Ich verstehe dich, aber ich glaub du schaust da nicht über deinen Tellerrand hinaus.

Wenn ich es richtig verstehe bist du seit 3 Jahren fertig mit deinem Leben, wolltest schon 2mal ausziehen, öffnest ihm dein Herz und es kommt ein "jaja" wie kann das sein? Dafür musst du versuchen die Perspektive zu wechseln. Er hat bis zum zusammenziehen bei seiner Mutter gewohnt. Egal wie gut oder schlecht es letztlich ist, war/ist das sein Leben. D.h. für ihn hat sich nicht die Welt geändert. Wohnort der gleiche, anders Haus, aber wie früher ist die Mutter sehr oft da. Sogar die 2 Bedingungen von ihm haben ja nur darauf abgezielt diesen Status Quo zu erhalten. Selber Ort und die Wohnung die sogar wieder das Zusammenleben unter einem Dach bedeuten werden.
D.h. für ihn waren die letzten 3 Jahre nix neues und vielleicht auch gar nicht so anders als bisher... Jetzt hast du ein Thema (nach 3 Jahren!) einmal angeschnitten und da ist es wohl ein Reflex - grade wenn man Probleme sowieso nicht proaktiv angeht - zu beschwichtigen, es liegen zu lassen und schauen ob es sich nicht von alleine löst. Von dem her ist mir die Sicht von deinem Mann nachvollziehbar. Sei daher - wenn möglich - nicht zu sehr enttäuscht. Aber was kannst du jetzt machen? Dran bleiben!

Ich glaube du musst dich nochmal mit ihm hinsetzen und ihm die Dramatik aus deiner Sicht klipp und klar und mit diesen Worten schildern:
- du warst mit dem Vorgehen Einverstanden, weil es für dich in der Situation damals gepasst hat
- Seit 3 Jahren passt dir die Situation ganz und gar nicht mehr
- Du warst schon zweimal gedanklich so weit auszuziehen!
- Du leidest dauern darunter
- Es tut dir leid, dass du es erst jetzt geschafft hast es ihm zu sagen
- Umso wichtiger ist es, dass jetzt etwas passiert
- Er muss sich nicht zwischen seiner Mutter und dir entscheiden, aber es muss sich so verändern, dass es auch für dich passt!

Wenn du ihm das erklärt hast würde ich unbedingt auf konkrete Schritte eingehen. Mit "jaja" und "schauen wir mal" und "ich überleg mir was" sitzt du in 5 Jahren noch genauso da. Du kannst ihm ja sagen, dass du deswegen eine Therapie versuchst, und dich freuen würde wenn er teilnimmt. Wenn er lieber nicht teilnimmt, kann er sich ja auch selber was überlegen. Dann aber konkrete Schritte mit Datum.
Zum Beispiel: Ihr redet Mitte Mai wieder und dann muss was konkretes am Tisch liegen von ihm. Wenn das nicht da ist, dann kommt er mit zur Therapie um vielleicht dort eine Lösung zu finden.

Aber das aller wichtigste ist auch die Konsequenz aus deiner Sicht. Der Mensch ist per se sehr träge und ändert sich nur wenn es anders nicht mehr geht. Wenn du nicht bereit bist ggf. die Konsequenz zu ziehen und die Beziehung aufzugeben merkt das das Gegenüber im auftreten,... D.h. du musst vor diesen Schritten für dich überlegen ob du bereit bist für deine Freiheit - wenn notwendig - auch einiges aufzugeben. Und natürlich sind die oben beschriebenen Schritte alles andere als einfach. Ich sehe nur wenige Optionen für dich.

Der Trägheit nachgeben und mit Pech noch sehr lange unglücklich leben
Das Thema aktiv mit deinem Mann bearbeiten - und ihn auch dazu zu bringen
Wenn du beides nicht kannst oder willst beim 3. Impuls einfach auszuziehen und es hinter dir zu lassen

Wünsche dir viel Kraft und Glück, und hoffe, dass ihr es erarbeiten könnt.
 
A
Benutzer190091  (42) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #94
Hallo Schäfchen86,
Danke für deine Sicht der Dinge!

Momentan bin ich sehr emotional und habe das Bedürfnis meinen Mann vor Vorwürfen zu schützen.
Ich sehe aber schon, dass ich aufpassen muss mich nicht zu tief in Sumpf ziehen zu lassen.
ist ist grundsätzlich nicht schlecht, emotional zu sein. Das sollte dein Mann auch mal mitbekommen,
denn einige merken erst darüber, dass wirklich was im Busch ist!

Und "nur", weil Du mitteilst, wie es dir geht, was deine Bedürfnisse/ Wünsche bzw. anderen Vorstellun-
gen sind bzw. Du lernst, Dich gesund abzugrenzen, heißt das ja nicht, dass Du deshalb zugleich vor-
wurfsvoll oder gar respektlos wirst.

Das sollte er als erwachsener Mensch durchaus unterscheiden können und eher froh über deine Offen-
heit sein. Klar, bedeutet, er muss eine Komfortzone verlassen (wollen). Nur, wenn er dazu grundsätzlich
nicht bereit ist, bringt euch beiden das eh nichts Gutes.

Ich kenne eine Geschichte, die ich echt "schön" fand: eine Ehefrau bemerkte dann doch bald, dass ihr
Mann nicht nur mal so einen trinkt, nach der Arbeit oder so, sondern, dass er ernsthaft ein Problem da-
mit hat (alkoholkrank eben ist). Also sprach sie ihn sanft darauf an und erntete ähnliche Reaktionen, wie
Du. Sie wusste sich nicht besser zu helfen, da sie merkte, das er bei Gesprächen darüber einfach mal lie-
ber blockt, sie das so aber nicht weiter gutheißen kann. Dann hat sie ihn einfach zum "Entzug" angemel-
det, ihm gesagt, lass uns mal einen Ausflug machen und dabei vor der Klinik abgesetz, einen Knutscher
verpasst und zu ihm gesagt, dass sie sich auf die Zeit danach mit ihm freue. Er hat es dann tatsächlich
durchgezogen und ist seither "trockener Alkoholiker". Die beiden können seither auch viel besser mitein-
ander reden. Und er sagt (ca. 15 Jahre später, lernte auf ich ihn berufsbedingt kennen), sie sei schon allein
deshalb seine bisher einzig wahre Liebe, weil sie zwar sanft vom Naturell sei, aber gleichzeitig eben auch
sehr bestimmt. Er habe davor auch Frauen gehabt, da wäre er nie aus seinem Kreislauf rausgekommen.
Die bescherten sich zwar über dies und jenes usw., aber, jene wussten offenbar selbst nie was sie wirklich
als Ergebnis wollten und wie man dort hin kommt, sie seien inkonsequent usw. gewesen. Jammern und
schreien, sag ich jetzt mal, wo man jene einfach aber nicht wirklich ernst mit nehmen kann.

Du kannst das, er war Alkoholiker, mit einem * versehen und jeder x- beliebigen anderen Problematik er-
setzen. Und ja, zum Lebensrisiiko gehört auch, dass man erst später ggf. feststellt, der Partner liebt doch
nicht so, nicht mal sich selbst, dass er hier mitzieht. Aber was nützt es Dir dann, lässt Du dich weiter hin-
halten usw.?
 
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