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Menschen - meine ewig offene Baustelle

C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • #1
Ihr Lieben,
ich bin schlecht mit Menschen, schlecht mit sozialer Interaktion jeder Art, schlecht mit allem, was mit Menschengruppen, die größer als 1 sind. Und zwar richtig schlecht. Ich weiß das, ich versuche daran zu arbeiten...

Nun ist es so, dass mein Freund und ich am Samstag ausgehen wollten. 80er Jahre Party. Da er seine Freunde nicht so oft sieht und es dort ja eh laut ist, ich also nicht reden muss, schlug ich vor, dass er doch ein, zwei Leute einladen könnte, mitzukommen. Tja... Nun wurden es 10 Leute, die ich alle im Grunde nicht kenne und wir gehen nicht nur tanzen, davor soll es einen Barabend geben. So sehr ich versucht habe, mir das schönzureden... Ich bekam eine Panikattacke und das meine ich nicht metaphorisch. Als er mir das so mitteilte (per Messenger, wir wohnen nicht zusammen), gings los... Herzrasen, Zittern, das Gefühl zu ersticken, Hyperventilieren, Heulkrampf, Taubheitsgefühl.

Mein Energielevel für soziale Sachen ist gerade sehr niedrig. Seit einiger Zeit werde ich von Kollegen, mit denen ich immer ein super Verhältnis hatte, gemieden, ausgeschlossen, teilweise ignoriert - ohne Anlass. Ein bestimmter Kollege ist da Drahtzieher und da 5 Tage die Woche drüberzustehen, raubt mir gerade viel Kraft. Das nur als Randinfo.

Nachdem meine Panikattacke abgeklungen war, stieg ich erstmal in die Badewanne und merkte aber, dass die Angst vor diesem Samstagabend mit den vielen Leuten nicht besser wurde. Ich teilte meinem Freund also mit, dass es mir wahnsinnig leid täte, ich das aber einfach nicht packe, dass ich mich von der neuen Situation so überrumpelt fühle und damit gerade nicht umgehen kann.

Er hat Verständnis, soweit das für jemanden möglich ist, der sozial super integriert ist und nen riesigen Freundeskreis hat. Aber er ist natürlich enttäuscht und traurig.

Ich kann auch konkret sagen, wovor ich Panik habe. Es ist die Aufmerksamkeit, nicht im Sinne von superviel, aber eben überhaupt eine gewisse Aufmerksamkeit, gäbe es Tarnkappen, ich hätte 5 in Reserve und träge sie sobald ich das Haus verließe, es ist das Reden müssen, das nichts zu sagen haben, das beobachtet und bewertet werden, das nichtdazugehören, komisch gefunden werden. Irgendwo Angst, dass sich mein Freund für mich schämt oder ich ihn blamiere. Also recht klassisch.

Menschengruppen sind für mich blanker Horror. Er weiß das auch, hat aber hier die Lage unterschätzt. Seine Logik ist: je mehr Leute desto lustiger. Ich weiß, dass das die meisten so empfinden. Für mich kommt halt mit jedem zusätzlichen Menschen ein zusätzlicher Stressfaktor. Ich bin ja generell recht rational veranlagt, aber diese starke Angst vor solchen sozialen Situationen kriege ich nicht in den Griff. Wir hatten nun auch schon mehrfach soziale Situationen, die schwierig waren und manchmal auch echt in die Hose gingen. Ist also kein neues Thema für ihn, aber da ich im kleinen Kreis und vertrauter Umgebung sehr stabil bin, scheint er das immer mal wieder zu vergessen. Es ist auch mal mehr mal weniger schlimm, gerade ist mein Energielevel einfach von grundauf niedrig.

Wir haben nun ausgemacht, dass wir schon vorher ankündigen, dass ich krank sei und mich nicht gut fühle. Dann denken seine Leute nicht, es liegt an ihnen, wenn ich früh wieder gehe. Wir haben auch ausgemacht, dass ich den Zweitschlüssel bekomme, damit er nicht mitgehen muss, wenn ich gehen will. Aber richtig happy ist er damit nicht. Er wolle mich sooo gerne allen vorstellen und das fast meinen Horror auch schon zusammen.

Ich weiß gar nicht, was ich von euch will. Aber gerade fühle ich mich ziemlich klein und unzureichend. Und das ist ziemlich doof :frown:
 
CoreyTaylor
Benutzer129180  (38) Benutzer gesperrt
  • #2
Versuch es ihm einfach nochmal zu erklären. Fangt einfach im kleinen Rahmen an, geht einfach mal mit jemandem essen, da ist man dann ja auch beschäftigt und muss nicht immer reden. Oder vielleicht auch mal bowlen gehen? Da hat man ja auch zu tun und ist abgelenkt. Würde dir sowas helfen?

Grundsätzlich soll er dich einfach in Zukunft vorwarnen und eben versuchen zu vermeiden, dass es zuviele Leute werden, im Rahmen der Möglichkeiten eben, so dass es nicht großartig auffällt.
 
Euriz
Benutzer175853  (37) Öfter im Forum
  • #3
Hi Calessa,

Erstmal gibt es keinen Grund sich klein zu fühlend.. und erst recht nicht unzureichend.
Das Problem wie du es beschreibst ist weit verbreitet in unserer Gesellschaft.. nur die wenigstens Sprechen darüber.

Meine Frau und ich haben beide Probleme in grösseren Menschenmengen.. bei mir ist das meine erhöhte Aufassungsgabe und mein sehr starker Geruchssinn der mich so dermassen belastet das es mich regelrecht aufwühlt, und ich nicht mehr weiss auf was ich mich konzentrieren soll.
Bei meiner Frau eine Art der Sozialen Phobie, die mich sehr an dein Problem erinnert.

Uns hat es geholfen uns irgendwann einfach so zu akzeptieren wie wir sind.. wir wollen nicht in die Masse? Dann bleiben wir Zuhause.
So haben wir angefangen unser Leben einzurichten.. Beruflich uns neu auszurichten. Und uns zu nichts mehr zwingen.. mittlerweile und das ist das überraschende daran, hat meine Frau immer weniger das Problem da sie es akzeptiert hat.
Ich brauch da meist schon wieder mehr Anlauf, jedoch auch mit den Jahren Methoden entwickelt das ich mich leichter tue Einflüsse zu Ordnen und nicht mehr alles zu sehen und mir Gedanken drüber zu machen :zwinker:

Menschen die uns nicht so akzeptieren können, oder sich gar die Frechheit rausnehmen uns dafür zu kritisieren, werden auch kein Bestandteil von uns oder unserem Leben sein..
 
C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #4
Versuch es ihm einfach nochmal zu erklären. Fangt einfach im kleinen Rahmen an, geht einfach mal mit jemandem essen, da ist man dann ja auch beschäftigt und muss nicht immer reden. Oder vielleicht auch mal bowlen gehen? Da hat man ja auch zu tun und ist abgelenkt. Würde dir sowas helfen?

Machen wir bereits alles. Zu viert (wir und noch ein Pärchen) gehts. Ist nu nicht meine Traumfreizeit, aber gut auszuhalten. Das Maximale, was gut auszuhalten war, waren 3 weitere Personen. Mit 4 ging es noch gerade so, aber auch da war ich schon sehr in mich gekehrt, obwohl ich sie schon ganz gut kannte. Alles drüber ging bislang immer schief. Einmal waren wir zu 8 und ich konnte wirklich gar nicht reden, mich nicht einbringen und war sehr abwesend, dabei kannte ich 2 bereits. Eine Party mit sehr vielen Fremden war ein totales Fiasko.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Scheiße, ich weiß, wie Du Dich fühlst. Bei mir sind es andere Gründe, andere Ursachen und ich habe es leichter, wenn ich meine Angst erst einmal überwunden habe, da ich keine Angst vor anderen Menschen habe, sondern "nur", unter anderen Menschen Panik zu haben.
Aber Deine Panikattacke und Deine jetzt durchgehend latent vorhandene Angst kenne ich exakt so auch von mir. Das Blöde: ich würde Dir so gerne DEN Tipp mitgeben, aber ich habe ihn ja selber nicht. Nichts, außer: :knuddel:

Dass Ihr erzählen wollt, dass Du trotz Krankheit mitgekommen bist, ist schon mal eine kleine Schutzmauer für Dich. Notlüge, die ich selber auch schonmal benutze, ich kann mittlerweile ziemlich gut "aufkommende Erkältung" und "Ich hab total Rücken" spielen :zwinker::ashamed:
Aber vielleicht habe ich doch einen kleinen Vorschlag: wenn ich das richtig verstehe, würde die laute Party, mögliche Wechsel zwischen Bar, Tisch und Tanzfläche und die nur eingeschränkt vorhandene Möglichkeit zu verbaler Kommunikation Dir ebenfalls einen kleinen Schutz geben, wäre eine Situation, in der Du Dich weniger schlecht fühlen würdest? Warum kommst Du dann nicht nach? Lässt den Teil in der Bar sausen und kommst erst zur Party? "Erkältung ist doch noch etwas besser geworden und Du hattest keine Lust, Samstag Abend mit Kamillentee im Bett zu verbringen." - alle lächeln, sagen "Schön, dass Du doch noch gekommen bist" und dann gehst Du tanzen.
 
C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #6
Uns hat es geholfen uns irgendwann einfach so zu akzeptieren wie wir sind.. wir wollen nicht in die Masse? Dann bleiben wir Zuhause.

Mache ich auch, nur mein Freund ist gerne in der Gruppe und da müssen wir uns irgendwie in der Mitte treffen, da er ja auch wichtig ist.

Ich brauch da meist schon wieder mehr Anlauf, jedoch auch mit den Jahren Methoden entwickelt das ich mich leichter tue Einflüsse zu Ordnen und nicht mehr alles zu sehen und mir Gedanken drüber zu machen

Welche Methoden? Hast du Tipps?
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Aber vielleicht habe ich doch einen kleinen Vorschlag: wenn ich das richtig verstehe, würde die laute Party, mögliche Wechsel zwischen Bar, Tisch und Tanzfläche und die nur eingeschränkt vorhandene Möglichkeit zu verbaler Kommunikation Dir ebenfalls einen kleinen Schutz geben, wäre eine Situation, in der Du Dich weniger schlecht fühlen würdest? Warum kommst Du dann nicht nach? Lässt den Teil in der Bar sausen und kommst erst zur Party? "Erkältung ist doch noch etwas besser geworden und Du hattest keine Lust, Samstag Abend mit Kamillentee im Bett zu verbringen." - alle lächeln, sagen "Schön, dass Du doch noch gekommen bist" und dann gehst Du tanzen.

Ist eine Idee. Ich bespreche das mal mit meinem Freund. Kann da gerade noch nicht so in mich reinspüren, wie ich mich damit fühle :smile:
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #7
Und zwar richtig schlecht. Ich weiß das, ich versuche daran zu arbeiten...
Da fängt dein Problem an.
Ich will hier keinesfalls etwas verharmlosen. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.
Aber solange du davon überzeugt bist, wird es nicht besser.
Steck dir Ziele, erreiche sie und mach dir klar, dass dir in der Situation nichts passiert. Dass es mit jedem mal besser wird.
Wie ihr das gelöst habt, finde ich super.
Steck dir ein Ziel und wenn du es geschafft hast, dann gönn dir auch nach hause zu gehen und beim nächsten mal schaffst du es dann ein Schrittchen weiter :smile:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #8
nur mein Freund ist gerne in der Gruppe und da müssen wir uns irgendwie in der Mitte treffen, da er ja auch wichtig ist.
Wenn "mehr als 3 Leute" dazu führt, dass es dir nicht nur nicht gut geht während der Treffen mit anderen, sondern total scheiße geht, dann solltet ihr euch nicht mit so vielen Treffen.
Er kann ja gern auch alleine seine Leute in großer Runde treffen :smile:
 
Euriz
Benutzer175853  (37) Öfter im Forum
  • #9
Wenn "mehr als 3 Leute" dazu führt, dass es dir nicht nur nicht gut geht während der Treffen mit anderen, sondern total scheiße geht, dann solltet ihr euch nicht mit so vielen Treffen.
Er kann ja gern auch alleine seine Leute in großer Runde treffen :smile:

Sehe ich auch so.. er wird sich ja mit der Situation leichter tun also du. Da solltest du gar nicht so sehr auf die Mitte achten.. wie ich dich einschätze nimmst du vermutlich sowieso sehr viel Rücksicht auf deine Mitmenschen.

Als Tipp wie du mich vorher gefragt hast ist es relativ schwierig, da jeder Mensch da ein wenig anders tickt.
Grundlegend hilft es jeden Tag 15-30 Minuten Meditationsübungen durchzuführen war als ich damit das erste mal in Berührung kam und Ernsthaft übte, unglaublich überrascht wieviel das bewirkt auch in Stresssituationen diesen gewissen Ruhepunkt min. zu spüren und ein wenig runterzukommen.

Ansonsten setze ich mich immer mit dem Rücken Richtung Wand und mit dem Gesicht zur Tür.. das beruhigt mich in solchen Situationen irgendwie, vermutlich weil ich immer den "Fluchtweg" im Blick hab *g

Und viel darüber sprechen sei es mit einem Therapeuten , sehr guten Freund , Partner, Gesprächsrunde.. kannte mal jemand die hat solche Gespräche mit ihrer Katze geführt, soll auch Wunder gewirkt haben :-D
Also wichtig ist es den Druck rauszulassen, um die Angst oder die Panik nicht immer in diesem "Stand by" Modus zu halten.

Noch als letzten Tipp.. Sex, Sex und nochmals Sex

Soweit es stimmungstechnisch möglich ist, nutze soviel deine Lust wie du kannst..
eine wundervolle Methode Ängste/Sorgen/Depressionen oder auch Inneren Druck abzulassen der sich anstaut
 
Zuletzt bearbeitet:
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #10
Nunja, Übung macht den Meister.
Das ist bei Ängsten zwar nicht so einfach, aber...es geht. Wenn man es nicht auf Teufel komm raus versucht und gleich auf 100% geht, natürlich.
Warum macht ihr nicht erstmal öfters Abende in kleinen Gruppen und werdet dann langsam mehr? Oder ihr bleibt länger als du eigentlich möchtest, irgendetwas in die Richtung. Zwischen 4 Leuten und 8 Leuten ist ja auch ein himmelweiter Unterschied.

Ich merke nur, dass ich, je länger ich mich von allen fernhalte (weil z.B. Klausurenphase ist und ich nur am lernen bin), immer weiter zurückziehe und immer weniger mit Menschen klarkomme. Und dann fühle ich mich mit anderen Menschen gelinde gesagt unwohl.
Du ziehst dich gerade innerlich zurück wegen der Situation mit deinen Kollegen. Und dann überfordert dich das eben so sehr, dass du eine Panikattacke bekommst. Unschön.
Ich kann hier nur für mich sprechen, aber mir hilft es dann, das Ganze langsam wieder zu steigern, und damit weiten sich meine Grenzen dann automatisch mit. Also erst nur mit 4 Menschen etwas machen, dann aber länger, irgendwann jemand fünften ins Boot holen... Langsam. Mit Erholungspausen dazwischen. Aber so, dass es sich nicht wieder zurückpendeln kann.

Der Punkt ist halt, bei Menschen zählt das Verhalten. Mir kann jemand 100 Dinge versprechen, wenn er dann nichts davon auch irgendwie zeigt, bringt es mir gar nichts.
Deswegen wäre es gegen diese Angst, soweit ich das beurteilen kann, einfach als einziges überzeugend, wenn du regelmäßig siehst, erfährst, verstehst, dass die Angst eben genau das ist - irrational, Angst, unwahr. Das geht aber nur durch positive Erlebnisse, nicht durch ich kann nicht und nicht durch ich will aber, also muss es jetzt gehen.
Und auch nicht, indem man gleich direkt mit 10 Leuten raus geht... aber beim Thema, wie du damit am besten umgehst, haben dir andere schon mehr geholfen als ich es könnte.

Ich hoffe auf jeden Fall, dass du den Abend noch irgendwie genießen kannst.
 
Blueberry
Benutzer109511  (30) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #11
Ihr Lieben,
ich bin schlecht mit Menschen, schlecht mit sozialer Interaktion jeder Art, schlecht mit allem, was mit Menschengruppen, die größer als 1 sind. Und zwar richtig schlecht. Ich weiß das, ich versuche daran zu arbeiten...

Nun ist es so, dass mein Freund und ich am Samstag ausgehen wollten. 80er Jahre Party. Da er seine Freunde nicht so oft sieht und es dort ja eh laut ist, ich also nicht reden muss, schlug ich vor, dass er doch ein, zwei Leute einladen könnte, mitzukommen. Tja... Nun wurden es 10 Leute, die ich alle im Grunde nicht kenne und wir gehen nicht nur tanzen, davor soll es einen Barabend geben. So sehr ich versucht habe, mir das schönzureden... Ich bekam eine Panikattacke und das meine ich nicht metaphorisch. Als er mir das so mitteilte (per Messenger, wir wohnen nicht zusammen), gings los... Herzrasen, Zittern, das Gefühl zu ersticken, Hyperventilieren, Heulkrampf, Taubheitsgefühl.

Mein Energielevel für soziale Sachen ist gerade sehr niedrig. Seit einiger Zeit werde ich von Kollegen, mit denen ich immer ein super Verhältnis hatte, gemieden, ausgeschlossen, teilweise ignoriert - ohne Anlass. Ein bestimmter Kollege ist da Drahtzieher und da 5 Tage die Woche drüberzustehen, raubt mir gerade viel Kraft. Das nur als Randinfo.

Nachdem meine Panikattacke abgeklungen war, stieg ich erstmal in die Badewanne und merkte aber, dass die Angst vor diesem Samstagabend mit den vielen Leuten nicht besser wurde. Ich teilte meinem Freund also mit, dass es mir wahnsinnig leid täte, ich das aber einfach nicht packe, dass ich mich von der neuen Situation so überrumpelt fühle und damit gerade nicht umgehen kann.

Er hat Verständnis, soweit das für jemanden möglich ist, der sozial super integriert ist und nen riesigen Freundeskreis hat. Aber er ist natürlich enttäuscht und traurig.

Ich kann auch konkret sagen, wovor ich Panik habe. Es ist die Aufmerksamkeit, nicht im Sinne von superviel, aber eben überhaupt eine gewisse Aufmerksamkeit, gäbe es Tarnkappen, ich hätte 5 in Reserve und träge sie sobald ich das Haus verließe, es ist das Reden müssen, das nichts zu sagen haben, das beobachtet und bewertet werden, das nichtdazugehören, komisch gefunden werden. Irgendwo Angst, dass sich mein Freund für mich schämt oder ich ihn blamiere. Also recht klassisch.

Menschengruppen sind für mich blanker Horror. Er weiß das auch, hat aber hier die Lage unterschätzt. Seine Logik ist: je mehr Leute desto lustiger. Ich weiß, dass das die meisten so empfinden. Für mich kommt halt mit jedem zusätzlichen Menschen ein zusätzlicher Stressfaktor. Ich bin ja generell recht rational veranlagt, aber diese starke Angst vor solchen sozialen Situationen kriege ich nicht in den Griff. Wir hatten nun auch schon mehrfach soziale Situationen, die schwierig waren und manchmal auch echt in die Hose gingen. Ist also kein neues Thema für ihn, aber da ich im kleinen Kreis und vertrauter Umgebung sehr stabil bin, scheint er das immer mal wieder zu vergessen. Es ist auch mal mehr mal weniger schlimm, gerade ist mein Energielevel einfach von grundauf niedrig.

Wir haben nun ausgemacht, dass wir schon vorher ankündigen, dass ich krank sei und mich nicht gut fühle. Dann denken seine Leute nicht, es liegt an ihnen, wenn ich früh wieder gehe. Wir haben auch ausgemacht, dass ich den Zweitschlüssel bekomme, damit er nicht mitgehen muss, wenn ich gehen will. Aber richtig happy ist er damit nicht. Er wolle mich sooo gerne allen vorstellen und das fast meinen Horror auch schon zusammen.

Ich weiß gar nicht, was ich von euch will. Aber gerade fühle ich mich ziemlich klein und unzureichend. Und das ist ziemlich doof :frown:

Vorneweg: Ratschläge habe ich keine. Mir geht es ganz ähnlich wie dir und ich fühle absolut mit dir. Fühl dich einfach mal ganz lieb gedrückt. Du bist damit definitiv nicht alleine!
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #12
Oh ich kann dich so gut verstehen. :smile:
Als ich die Freunde meines Freundes kennenlernte war ich auch extrem nervös. Ich war schon immer ein sehr schüchterner Mensch und hatte auch nie viele Freunde. Mein Freund war in einer Clique und plötzlich bin ich dazugestoßen. Wir haben uns auch in einem Kaffeehaus getroffen und auf einmal saßen 5 Fremde Leute vor mir. Danach sind wir auch noch weitergefahren in ne Disco. Das war extrem ungewohnt aber ich habs überlebt.:grin:
Ich kann dir nur sagen, dass es im Nachhinein meistens überhaupt nicht so schlimm ist wie man sich das vorher ausmalt. Aber ich weis auch wie viel überwindung das kostet und ich hab die ersten paar Treffen auch fast gar nichts geredet.

Ich finde es aber gut das dein Freund hier verständnissvoll reagiert. Vielleicht findet ihr ja noch einen Kompromiss. Ansonsten kann ich dir auch nur raten dich langsam voran zu arbeiten. Diese Angst haben viel mehr Menschen als man denkt, man ist kein Einzelfall. Man muss eben kleine Schritte gehen damit man sieht, dass im Grunde ja nichts schlimmes passieren kann.
 
C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #13
Guten Morgen erstmal und danke für die vielen Rückmeldungen und lieben Worte. Ich fühle mich als hätte ich 3 Tage nicht geschlafen und sehe aus, als wären es wenigstens 5 gewesen. Ich habe noch immer das Gefühl, schlecht Luft zu bekommen und das einzige, was ich gerade wirklich in meinem Körper spüre, ist mein Muskelkater von Dienstag, über den ich gestern stur drübertrainiert habe :kopfwand:
Ansonsten hat mir mein Freund schon vor morgen ungewollte Aufmerksamkeit beschert, obwohl er nur die besten Absichten hatte. Wir haben zusammen ein Projekt im Rahmen meiner Fotografie umgesetzt als wir in Island waren. Meine Freunde konnten mit meinen Bildern nie etwas anfangen und neulich hat er das doch recht direkt mitbekommen und es hat ihn irgendwie auch getroffen, wohl auch, weil er Teil des Projekts ist. An sich fühle ich mich in meiner Nische sehr wohl. Ich erhalte wenig Aufmerksamkeit, was an meinen Bildinhalten liegt und das ist okay. Ich sehe es eher als Wertschätzung an, dass ich wohl keinen Massengeschmack bediene. Nun wünscht er mir irgendwie Anerkennung und zeigt es daher in seinem Freundeskreis rum. So auch Leuten, die morgen dabei sein werden... Selbst das ist mir schon zu viel. Ich will nicht vor 10 Leuten über meine Bilder reden müssen, ich will gar nicht über mich reden. Versteht er nicht, weil ich die Bilder ja auch schon vereinzeln bereits veröffentlich habe. Aber da kann ich eben Abstand zwischen mich und die Betrachter bringen. In so einer direkten, persönlichen Gruppe ist das unmöglich. Und er meinte es ja auch nur gut. Es ärgert ihn, dass ich für meinen Kram nicht die Anerkennung erhalte, die ich seiner Meinung nach verdiene und das versucht er dadurch zu kompensieren, dass er das in seinem Umfeld immer wieder herumzeigt, einfach weil er stolz auf mich ist. Das ist auch schön, aber ich kann mit dieser Resonanz gerade noch weniger umgehen als sonst. Gerade würde ich am liebsten gar nicht mit Menschen interagieren müssen, auch nicht mit überschwänglichem Lob. Einfach gar nicht. Diese ganze Ambivalenz, die sich hier zeigt - meine Fotografie und ich - ist übrigens etwas, woran meine Therapeutin 7 Jahre lang kläglich gescheitert ist. Da kamen wir nicht im Entferntesten heran :smile:

Da fängt dein Problem an.
Ich will hier keinesfalls etwas verharmlosen. Ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.
Aber solange du davon überzeugt bist, wird es nicht besser.

Ich bin auch ein Freund vom positiven Mindset, aber ich bin auch Freund davon, Situationen nicht aus falschem Optimusmus heraus komplett falsch einzuschätzen. Meine Devise ist: Schätze die Situation richtig ein, dann hast du auch Handlungsmöglichkeiten, die auch funktionieren. Ich hatte schon Panikattacken in der Öffentlichkeit, ich hatte auch schon einige Situationen mit meinem Freund wie diese, die phänomenal schiefgelaufen sind. Es ist nu nicht so, dass ich mich grundlos reinsteigern würde :smile:

Ich weiß grundsätzlich schon, was du meinst. Aber ich weiß nicht, wie ich da positiver drüber denken soll. Selbst wenn ich maximal funktioniere, bin ich für andere noch komisch. Hier gebe ich aber gerne zu, dass seine Freunde nie etwas in der Richtung gesagt haben. Aber ich empfinde es ganz massiv so. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie irgendwie böse zu mir sind. Aber ich fühle mich bei ihnen maximal deplatziert. Das wird auch nicht besser bislang. Ich fühle mich noch weniger zugehörig als sonst in anderen Situationen.

Wenn "mehr als 3 Leute" dazu führt, dass es dir nicht nur nicht gut geht während der Treffen mit anderen, sondern total scheiße geht, dann solltet ihr euch nicht mit so vielen Treffen.

Hilft auf Dauer eben nichts, weil er mehr Freunde hat als meine Katzen Haare haben. Es ist alleine zeitlich für ihn gar nicht möglich, das alles zu vereinbaren. Und für ihn besteht dazu ja auch kein Anlass. Die kennen sich untereinander mehr oder weniger alle. Und so sehr er sich bemüht, er versteht es eben auch nicht wirklich. Er versteht die Zusammenhänge nicht so, scheint mir. Einfach weil er das Problem nicht hat und für sich genommen einfach intuitiv handelt.

Und viel darüber sprechen sei es mit einem Therapeuten , sehr guten Freund , Partner, Gesprächsrunde.. kannte mal jemand die hat solche Gespräche mit ihrer Katze geführt, soll auch Wunder gewirkt haben :-D

Mache ich eher nicht, weils eh keiner versteht. Ich spreche seit einiger Zeit generell eher wenig mit meinen Freunden über mich, jedenfalls nicht über Wichtiges. Ich habe da eine gewisse Blockade bzw. fühle ich mich direkt distanziert von ihnen, wenn ich mit ihnen über so was rede. Ich teile mit ihnen eigentlich nur Probleme, von denen ich weiß, dass sie sie verstehen oder wenigstens nachvollziehen können.

Warum macht ihr nicht erstmal öfters Abende in kleinen Gruppen und werdet dann langsam mehr? Oder ihr bleibt länger als du eigentlich möchtest, irgendetwas in die Richtung. Zwischen 4 Leuten und 8 Leuten ist ja auch ein himmelweiter Unterschied.

Siehe weiter oben. Machen wir. Aber das mit dem Ausdehnen klappt nicht. Ich habe mich seit meiner Teenagerzeit nie wieder in Gruppen zugehörig, integriert oder angenommen gefühlt. Ist die Gruppe für mich überschaubar und ich kenne die Leute gut, dann gehts. Selbst wenn ich alle 10 gut kennen würde, würde das nicht viel bringen. Wir waren mal mit seinen Eltern und 3 seiner Freunde essen. Ich kannte da schon alle recht gut, nur seine Eltern, nur das befreundete Paar, nur sein Kumpel für sich genommen war auch kein Problem. Aber zusammen, in dieser Menge... für mich enorm anstrengend. Die Gruppen größer werden zu lassen, funktioniert nicht... Ich denke, das hatte er auch im Sinn, aber es funktioniert nicht :smile:
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #14
Und für ihn besteht dazu ja auch kein Anlass
Der Anlass, ohne dich zu großen Treffen zu gehen, bist du, weil es dir dabei nicht gut geht.
Es ruiniert ja auch nicht pauschal jeden freien Tag komplett, was gemeinsame Zeit angeht, wenn er ein paar Stunden außer Haus ist, während du bei ihm/dir in der Wohnung bleibst (oder was allein unternimmst oä) , und er dann zurück kommt. Gemeinsam einschlafen, aufwachen geht ja trotzdem. Und kleine Treffen mit dir und Freunden auch. Nur halt keine Massen-Treffen.

Und so sehr er sich bemüht, er versteht es eben auch nicht wirklich. Er versteht die Zusammenhänge nicht so, scheint mir. Einfach weil er das Problem nicht hat und für sich genommen einfach intuitiv handelt.
Setz dich mit ihm hin, und erzähl ihm detailliert, wie genau es dir ging bei einem dieser Treffen, welche Gedanken, Ängste etc du hast. Das es nicht nur "nicht wohlfühlen" ist, sondern viel, viel extremer für dich. Dass dieses plötzlich 10-Leute-Ding von jetzt dafür sorgt, dass du Panik etc fühlst, auch noch Tage nach der Info.

Er muss es nicht exakt verstehen können, aber es zumindest akzeptieren, dass du solche großen Treffen einfach nicht kannst und damit aufhören, dich in solche drängen zu wollen.
Treffen mit Freunden und Freundin geht mit dir "nur" in kleinen Gruppen.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #15
Hast du mal darüber nachgedacht, die Therapeutin zu wechseln, wenn du das Gefühl hast, da seit 7 Jahren nicht weiter zu kommen?
 
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SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #16
ich kann dich auch bestens verstehen.
mmn gibt es da auch keinen wirklichen gewöhnungseffekt; das ist schlichtweg typsache.
mein ex war auch so nen typ... riesiger freundeskreis, am liebsten jedes we party oder irgendwelche anderen veranstaltungen. was habe ich gekotzt. hab mich da auch ständig verbogen weils ja nur 2 alternativen gibt: entweder den scheiß mitmachen und sich tendenziell unwohl fühlen oder eben nicht, aber dann verbringt man halt auch wenig(er) zeit zusammen. fand ich beides kacke.
bin wirklich seeehr froh jetzt nen partner an meiner seite zu haben, der da absolut genauso tickt wie ich.
sorry, ich weiß, kein toller rat, aber eben meine erfahrung...
ich muss aber auch ehrlich sagen, dass mir das verhalten von deinem kerl etwas aufn sack gehen würde. mag ja sein, dass das alles nicht böse gemeint ist, im gegenteil, und klar ist es auch schwer dich zu verstehen, wenn man komplett anders tickt. andersrum hast es ihm ja nun mal erklärt und er wird ja nicht zu doof sein um das zu verstehen. dementsprechend hat er da einfach völlig entgegen deinem willen/deiner einstellung gehandelt, indem er aus der sache nen (gefühltes) riesen event macht. würd mich wohl schon etwas anfressen...
 
C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #17
Der Anlass, ohne dich zu großen Treffen zu gehen, bist du, weil es dir dabei nicht gut geht.
Es ruiniert ja auch nicht pauschal jeden freien Tag komplett, was gemeinsame Zeit angeht, wenn er ein paar Stunden außer Haus ist, während du bei ihm/dir in der Wohnung bleibst (oder was allein unternimmst oä) , und er dann zurück kommt. Gemeinsam einschlafen, aufwachen geht ja trotzdem. Und kleine Treffen mit dir und Freunden auch. Nur halt keine Massen-Treffen.

Ich muss gar nicht wahnsinnig viel Zeit mit ihm verbringen. Nicht falsch verstehen, klar verbringe ich gerne viel Zeit mit ihm. Aber es ist nicht so, dass ich mich alleine nicht beschäftigen kann. Das ist also nicht das Problem. Nur ist es ihm wichtig, dass ich dabei bin. Es geht ihm gar nicht soo sehr drum, mit denen feiern zu gehen, es geht ihm darum, dass ich dabei bin. Er will mich eben sehr in sein Leben und seinen Freundeskreis einbinden. Er will mich allen vorstellen, zeigt meine Bilder rum, ist stolz, erzählt, was ich so mache usw. Sein Ansporn ist, dass er sein Glück mit mir mit seinen Freunden teilen will.

Hast du mal darüber nachgedacht, die Therapeutin zu wechseln, wenn du das Gefühl hast, da seit 7 Jahren nicht weiter zu kommen?

Ich bin seit längerem nicht mehr in Therapie, weil die wesentlichen Dinge für mich abgeschlossen waren. In Sachen Sozialkram konnte sie nicht so viel bewegen und meine Ambivalenz blieb ihr ein Rätsel. Ich empfinde das aber oftmals als etwas, das ich handhaben kann und das mich im Alltag nicht einschränkt. Ich komme klar. Auf der Arbeit, in meinem Social Circle, ich lerne manchmal neue Freunde kennen, habe aber auch einen stabilen Freundeskreis, bin sozial für mich gut integriert. Ich habe auch nicht den Wunsch Everybodys Darling zu werden. Da ist also kein Leidensdruck, dass ich gerne bei vielen Menschen gut ankommen möchte. Daher sehe ich da keinen Handlungsbedarf und sehe es als meine Eigenheit, die okay ist.

mmn gibt es da auch keinen wirklichen gewöhnungseffekt; das ist schlichtweg typsache.

Erlebe ich genau so, deckt sich also mit meiner eigenen Erfahrung.

ich muss aber auch ehrlich sagen, dass mir das verhalten von deinem kerl etwas aufn sack gehen würde. mag ja sein, dass das alles nicht böse gemeint ist, im gegenteil, und klar ist es auch schwer dich zu verstehen, wenn man komplett anders tickt. andersrum hast es ihm ja nun mal erklärt und er wird ja nicht zu doof sein um das zu verstehen. dementsprechend hat er da einfach völlig entgegen deinem willen/deiner einstellung gehandelt, indem er aus der sache nen (gefühltes) riesen event macht. würd mich wohl schon etwas anfressen...

Jaein. Da spielen diverse Dinge zusammen. Er hat in die Runde gefragt und es haben deutlich mehr zugesagt als er dachte. Berliner sind ja eher der Typ "Erst mal gucken, dann mal sehen, alle Optionen bis 5 Sekunden vor Schluss offenhalten". Dass da also so viele direkt zusagen, war wirklich nicht zu erwarten. Da es Berliner sind, hoffe ich noch, dass die Hälfte eh wieder abspringt, wäre halt "Berlin", sieht aber bislang nicht so aus. Hinzukommt, dass er dachte, das würde gehen, weil wir ja tanzen gehen und es dort laut. Was ihn aber bei dem Bartreffen vorher geritten hat, kann ich gerade noch nicht sagen. Wahrscheinlich einfach ne Übersprungshandlung "Oh, wie schön, alle zusammen". Bzw. macht man das halt auch einfach so. Dass das für mich doof ist, dämmerte ihm dann recht schnell, aber da wars eben schon zu spät und man kann dann ja auch nicht sagen: "Du und du und du, ihr kommt mal nicht mit". Das ist ihm aus der Hand geglitten und ich fühle mich da nicht angegriffen oder so. Einige davon habe ich auch schon mal gesehen und da ergab das für ihn Sinn, dass das ja keine totalen Fremden sind. Für mich machts halt wenig Unterschied, ob ich wen gar nicht kenne oder 3 Sekunden gesehen habe. Kommt bei mir aufs Gleiche raus.
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #18
Was ihn aber bei dem Bartreffen vorher geritten hat, kann ich gerade noch nicht sagen.
für mich macht es halt den eindruck, dass er dein thema da irgendwie nicht richtig ernst nimmt? wie gesagt, sachen selber anders zum empfinden ist ja eine sache... aber über die wünsche des partners hinweg zu agieren eine andere. du schreibst, es wäre für ihn nicht absehbar gewesen... kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. also ich weiß ja nicht wie es genau abgelaufen ist, aber wenn ich bespielsweise in ne wa-gruppe schreibt "party! wer hat bock?" muss ich ja irgendwie im "schlimmsten" fall damit rechnen, dass ein großteil zusagt :grin:
wie gesagt, nicht falsch verstehen, will ihn nicht madig machen oder sonstwas, aber habe eben den eindruck, dass er da wenig sensibel für deine belange ist.
Für mich machts halt wenig Unterschied, ob ich wen gar nicht kenne oder 3 Sekunden gesehen habe. Kommt bei mir aufs Gleiche raus.
jo, allerdings :grin:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Hmhmhm. Schwierig.
Ich persönlich bin da ... etwas schizophren. Ich mag Menschen eigentlich nicht sonderlich, kanns aber gut. Es ist nur... kraftzehrend, weil ich beständig den Sonnenschein in den Vordergrund kehren muss.

Was ich mich bei deinen Schilderungen frage, kannst du nicht ausblenden? Ich kann Menschen auf "mute" stellen. Eine Art Pufferzone zu mir bauen, wenn sie nicht irgendwie meine Verantwortung sind, oder zu sehr an mir zerren.

Eigentlich halte ich das nämlich für eine Typfrage. Du wirst vermutlich nie super locker und entspannt in einer Gruppe sein, und alle spontan für dich einnehmen. Aber vielleicht kannst du dich "schützen"? Menschen aus dem Weg zu gehen kann ja irgendwie nicht die langfristige Lösung sein?
Wäre es zumindest nicht für mich, würde sich zu sehr nach weglaufen anfühlen, und das will ich zumindest für mich nicht.

Was ich schon lese ist, dass du nicht zugehörig fühlst. Kann das sein, dass du denkst, das liegt an dir, anstatt daran, dass du einfach nicht gut zu den Leuten passt, mit denen du zu tun hast?
So ging es mir als Teenager, ich habe erst angefangen, mich wohl zu fühlen mit Menschen, als ich mit ... 16 oder so endlich bei welchen gelandet bin, die gepasst haben. Vielleicht konzentrierst du die Ablehnung zu sehr auf "die mögen mich nicht" dabei magst DU SIE eigentlich nicht? Es ist immer besser, in der aktiven Rolle zu sein, und eine Wahl zu haben.
Manchmal ist man gezwungen mit Leuten umzugehen, die man nicht wirklich mag, und die nicht passen - aber das sollte nicht der Großteil sein. Kennst du das denn überhaupt, dich irgendwohin passend zu fühlen? Und ist es dann anders mit der Panik?
 
C
Benutzer157234  (36) Meistens hier zu finden
  • Themenstarter
  • #20
für mich macht es halt den eindruck, dass er dein thema da irgendwie nicht richtig ernst nimmt? wie gesagt, sachen selber anders zum empfinden ist ja eine sache... aber über die wünsche des partners hinweg zu agieren eine andere. du schreibst, es wäre für ihn nicht absehbar gewesen... kann ich auch nicht so ganz nachvollziehen. also ich weiß ja nicht wie es genau abgelaufen ist, aber wenn ich bespielsweise in ne wa-gruppe schreibt "party! wer hat bock?" muss ich ja irgendwie im "schlimmsten" fall damit rechnen, dass ein großteil zusagt :grin:
wie gesagt, nicht falsch verstehen, will ihn nicht madig machen oder sonstwas, aber habe eben den eindruck, dass er da wenig sensibel für deine belange ist.

Ich glaube, für ihn ist es deshalb so schwierig, weil ich ansonsten sehr stabil bin. Sind wir in meiner Stadt, treffen wir halt maximal zwei meiner Freunde zusammen und das sind enge Freunde. Da erlebt er mich stabil. Sind wir bei ihm, machen wir meistens was alleine, maximal mit ein, zwei Freunden von ihm. Auch hier bin ich stabil. Wir haben keine Baustellen innerhalb unserer Beziehung, keine Reibungspunkte. Dass es zu Gruppensituationen kommt ist selten und ich glaube, deswegen hat er das einfach nicht konstant auf dem Schirm. Klar hatten wir diese Baustelle nun schon ein paar mal, aber die Tatsache, dass er da auch immer sehr optimistisch ist, ist da auch nicht zuträglich. Er geht immer vom Besten aus, findet seine Freunde alle supercool und sieht einfach kein Konfliktspotenzial. Aber es geht eben auch nicht um Konflikte. Für ihn ist meine Angst einfach nicht schlüssig, auch weil er mich sehr stark findet. Das kriegt er dann wohl einfach nicht zusammen.

Zu der Einladung. Ich weiß, was du meinst, lässt sich aber hier nicht so übertragen :smile: Es passiert leider sehr oft, dass er sich mit seinen Freunden verabredet und dann doch den Abend alleine verbringt. Viele sagen nie konkret zu, viele springen wieder ab. Das ist einfach Berlin. Dort legt man sich nicht fest. Hier ist es wahrscheinlicher, dass auf "Party! Wer hat Bock", jeder maybe ist und am Ende stehst du alleine da, als das wirklich viele kommen. Kenne ich von meinen Leuten auch nicht, seine sind aber so. Mir tut das für ihn immer total leid, aber so sind sie halt und er mag sie trotzdem.
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Was ich mich bei deinen Schilderungen frage, kannst du nicht ausblenden? Ich kann Menschen auf "mute" stellen.

Nein, ganz schlecht. Das ist eines der Dinge, die mir im Alltag am meisten Kraft rauben. Ich kriege eigentlich alles mit und manchmal passiert es, dass ich mich auf ein unmittelbares Gespräch gar nicht konzentrieren kann, weil am Nebentisch gesprochen wird. Das ist eines der Probleme in Gruppen. Es sind zu viele Dinge, die meine Aufmerksamkeit erregen, die ich nicht muten kann. So als wäre man in einem Raum, in dem 5 verschiedene Musikarten gleichzeitig auf voller Lautstärke laufen. Ich könnte mich hierbei nicht nur auf Klassik konzentrieren. Komplett rausziehen geht eher, aber das ist sozial natürlich nicht sehr akzeptiert. Es ist auch schon besser. Früher hatte ich richtige Blackouts, wenn mich meine Umgebung so überfordert hat, da knippste ich mein einfach unkontrolliert aus. Das habe ich nicht mehr, aber der Kontakt zum außen ist trotzdem relativ gering.

Was ich schon lese ist, dass du nicht zugehörig fühlst. Kann das sein, dass du denkst, das liegt an dir, anstatt daran, dass du einfach nicht gut zu den Leuten passt, mit denen du zu tun hast?

Das werden nun viele unlogisch finden. Aber ich denke nicht, dass ich schlechter bin als die anderen. Auch nicht, dass ich besser bin. Ich habe nur das Gefühl, wir sind verschiedene Tierarten. So als hätte man ein Schaf in eine Ziegenherde gestellt. Ich denke also, dass ich nicht zu ihnen passe, ich denke aber nicht, dass es daran liegt, dass ich nicht okay bin. Es liegt sicherlich an mir, dass ich nicht zu ihnen passe, einfach weil ich nicht in der Lage bin, auf gutem Niveau sozial zu interagieren. Rational ist es also mein Fehler, denn es ist ja nicht immer so, dass mich die Leute nicht mögen. Manche bemühen sich, aber ich kann darauf sehr schlecht reagieren, weil mir das intuitive Gefühl dafür fehlt. Aber oftmals passe ich auch nicht dazu.

Vielleicht konzentrierst du die Ablehnung zu sehr auf "die mögen mich nicht" dabei magst DU SIE eigentlich nicht? Es ist immer besser, in der aktiven Rolle zu sein, und eine Wahl zu haben.

Solange es ein 1:1 ist, komme ich über eine gewisse Dauer aber mit jedem gut zurecht. Durch meine Fotografie treffe ich ja permanent auf fremde Menschen, mit denen ich stundenweise gut auskommen muss. Das ist auch immer problemlos. Ich würde sogar sagen, dass ich da echt ziemlich gut drin bin. Selbst Menschen, die sich selbst sehr schwierig im Sozialen finden, fühlen sich bei mir wohl. Höre ich immer wieder. Auch auf Menschen, wo die Chemie gerade überhaupt nicht passt, kann ich so eingehen, dass es trotzdem gut funktioniert. Das Problem sind wirklich Gruppen, nicht einzelne Personen an sich. Treffe ich Menschen in der Gruppe, die ich für sich genommen eigentlich mag, gehts auch schon in eine ähnliche Richtung. So gesehen ist es also nix Persönliches. Ich kann normale Dynamiken in Gruppen nicht mitgehen, nicht intuitiv darauf reagieren.

Kennst du das denn überhaupt, dich irgendwohin passend zu fühlen? Und ist es dann anders mit der Panik?

Es gibt Menschengruppen, mit denen ich komme ich besser klar. Künstler, Musiker, Alternative. Das sind eigentlich eher Menschengruppen, die es ebenfalls schwer haben. Gerade Künstler sind oft ziemlich schwierige Menschen. Ist nun auch nicht superentspannt, aber schon ein Unterschied. So richtig angenommen habe ich mich zuletzt mit etwa 13 während meiner Ferien auf dem Reiterhof gefühlt. Da schwamm ich halt im Strom so mit, bin gerne hingefahren. Außerhalb dieser Ferienzeiten, war es aber auch da schon verdammt schwierig (Schule und so). Dort hatte ich auch keine Panik, war eher jemand, der geführt hat, stark in der Gruppe war, Leute für sich einnehmen konnte, eine gewisse Beliebtheit hatte. Aber seither... Schwierig. Ich würde schon sagen, dass ich mich seit wenigstens 15 Jahren nicht mehr zugehörig gefühlt habe. Die Panik kommt, wenn ich eine Gruppe nicht überblicken kann, das Gefühl habe, den Flow nicht mitgehen zu können, nicht passend interagieren und reagieren zu können. Je mehr ich also connecten kann, desto weniger Angst habe ich. Wenn ich ehrlich bin, ist es mir auch egal, ob mich die Freunde meines Freundes mögen oder nicht, solange ich nicht mit ihnen zusammen bin. Wüsste ich jetzt, dass mich einer von ihnen wirklich gar nicht mag, wäre das erfahrungsgemäß kein Problem. Selbst ein Aufeinandertreffen mit der Person wäre kein Problem, solange es keine Gruppensituation ist. Da kann ich perfekt in einen umgänglichen Modus switchen.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #21
Da ist also kein Leidensdruck
Ich will dir nichts einreden, keinesfalls.
Aber dass du dich hier meldest und Panikattaken bekommst, empfinde ich als Außenstehende schon als einschränkend und es scheint dich ja offensichtlich zu beschäftigen.

Aber die Frage, die du dir auch schon stellst, ist, ob du das tatsächlich ändern magst oder ob du es als deine Persönlichkeit wahrnimmst und akzepierst.
Ich habe das Gefühl, mit dieser Entscheidung bist du wohl doch noch nicht ganz durch.
 
SchafForPeace
Benutzer12529  Echt Schaf
  • #22
Er will mich eben sehr in sein Leben und seinen Freundeskreis einbinden.
Das kann er ja auch, aber halt, in dem er dich auf große Treffen mitschleppt. In kleinen Gruppen passt es ja.

Für ihn ist meine Angst einfach nicht schlüssig, auch weil er mich sehr stark findet. Das kriegt er dann wohl einfach nicht zusammen.
Trotzdem sollte er es berücksichtigen, dass es dir mit großen Treffen scheiße geht.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #23
Och, nöö. Wieso wird denn jetzt schon wieder nach "Böser böser Freund" gesucht?

Vielleicht ist es ja seine Art, sich C calessa 's "Problemen" anzunähern? Seine Art, sich den Gegebenheiten zu stellen und herauszufinden, wie man denn gemeinsam damit umgehen kann? Und dass solche Vorschläge schlicht in dem Wissen von ihm gemacht werden, weil er weiß, dass er mit Calessa eine Partnerin hat, die sehr wohl in der Lage ist, nachzudenken und zu kommunizieren, wenn irgendetwas für sie nicht geht?
Für mich ist das eher ein Zeichen von Respekt für seine Partnerin, weil er sie nicht bevormunden (oder in einen meterdicken Kokon aus übertriebener Fürsorge einwickeln) will, sondern seine Wünsche äußert und auf die Reaktion von Calessa dann auch eingeht. Er möchte Partner sein, nicht Therapeut. Weil es der einzige Weg ist, eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen.
Und dazu gehört auch schon mal der klassiche "Griff ins Klo". Niemand ist perfekt, aber ihm direkt Ignoranz und Unsensibilität zu unterstellen, finde ich jetzt arg weit hergeholt.
 
M
Benutzer176243  (32) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #24
Was du schilderst klingt sehr nach Hochsensibilität. Ich will mir jetzt nicht anmaßen eine Ferndiagnose zu stellen, aber wenn dich das interessiert, kannst du ja mal einen Test machen. Sensibel oder Hochsensibel? Test der Hochsensibilität.
Das ist ein gar nicht so seltenes Phänomen, man vermutet, dass bis zu 20% aller Menschen hochsensibel sind. Ich finde es ein besseres und umfassenderes Label als einfach zu sagen: Ich bin introvertiert. Und es gibt viele, denen das einen positiveren Zugang zu sich selbst bietet als eine Diagnose wie z.B. soziale Ängste. Um es kurz zu erklären: Hochsensible nehmen Reize stärker wahr als andere, dementsprechend filtern sie auch weniger und nehmen mehr Reize auf. Deswegen sind bestimmte Situationen für sie sehr anstrengend. Wie eben z.B. ein Treffen mit vielen Menschen in einer lauten Bar.

Rede dir bloß nicht ein, dass du mit deinem Empfinden und deinem Bedürfnis nach weniger Menschen falsch bist. Du und dein Freund habt da einfach nur andere Bedürfnisse. Ich fände es sehr schade, wenn du dein Bedürfnis als Problem wahrnehmen würdest. Es stimmt schon, dass die Welt sich eher an den Bedürfnissen der extrovertierteren Menschen orientiert, aber das heißt ja nicht, dass jeder sich dieser Norm anpassen muss. Du scheinst ja bisher auch gut deine "Nischen" gefunden zu haben, eben deine sozialen Räume in denen du funktionierst.
Scheinbar hat dein Freund dich bisher eher in diesen Nischen erlebt und noch nicht verstanden, wie es dir außerhalb dieser geht. Ich vermute mal, es wäre gut wenn ihr viel darüber redet und du ihm verständlich machen kannst, wie es dir in einer solchen Situation geht. Vielleicht findet ihr ja einen Weg, wie ihr beide Bedürfnisse anerkennen könnt. Sein Bedürfnis stolz auf dich zu sein und deins nach Ruhe / Rückzug. Ihr müsst auch nicht direkt die Lösung finden, allein über die unterschiedlichen Bedürfnisse zu sprechen und die des anderen anzuerkennen macht schon viel aus.
 
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