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Benutzer127150 (34)
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- #1
Hallo,
ich mal wieder… Ich habe schon mit vielen Leuten, auch hier im Forum, über mein Problem geredet und eigentlich, ja, eigentlich, habe ich die Sache für mich schon entschieden. Aber eben „nur“ eigentlich, da ich mir immer noch viele Gedanken mache und Momente habe, in denen ich meine Entscheidung anzweifle. Manchmal hilft es ja auch, Dinge einfach noch einmal aufzuschreiben. Ich weiß aber gar nicht, was ich mir erhoffe. Jemanden, der sagt „Mädel, das kann doch bestimmt noch mal klappen – versuch es wenigstens!“, der vielleicht auch schon Erfahrungen damit gemacht hat. Oder einfach noch mal die Bestätigung, dass ich das Richtige getan habe?
Der Text ist ziemlich lange, aber ich wollte nichts "auslassen".
Anfang - Kennenlernen - erste Monate
Anfang Oktober habe ich einen jungen Mann aus meiner Uni über eine Sexcommunity kennen gelernt. Er war zu dem Zeitpunkt 25 Jahre alt, ich war 24 Jahre alt. Das Ganze fing locker als Freundschaft mit Extras an, entwickelte sich aber für mich recht schnell zu „mehr“, was ich ihm nach einem Monat dann auch gesagt habe. Er war sich damals noch nicht sicher, wohin das Ganze mit uns führt, wollte nichts überstürzen, mich aber mögen. Unbewusst habe ich damals aber wohl schon ein wenig Druck in Richtung „Beziehung“ gemacht.
Im Dezember wurde ich dann zunehmend unsicherer. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass wir auf derselben Wellenlänge lagen und merkte, wie meine Gefühle zunehmend stärker wurden. Gleichzeitig verunsicherte es mich extrem, dass er mich zwar mochte, aber ich einfach keine tieferen Gefühle von ihm spürte. Wir hatten mal wieder Krisengespräch und er sagte Dinge wie "Ich fühl mich wohl mit dir - aber meine Gefühle müssen sich halt erst noch entwickeln!" Wieder machte ich etwas Druck, sagte ihm, dass ich Angst hatte, verletzt zu werden. Dass mir der Begriff Beziehung wichtig sei. Aber wieder wollte er unserem Verhältnis nicht den Stempel Beziehung aufdrücken. Es würde ja nichts ändern, sagte er. Mir war das damals wichtig, aber wieder akzeptierte ich das, weil ich ihn ja auch nicht verlieren wollte.
Ende Dezember kam er zu mir und bot mir an, wir könnten es doch mit der Beziehung probieren. Daraufhin machte ICH den Rückzieher, weil er sich einfach nicht RICHTIG anfühlte, sondern eher wie „Er bietet das halt an, weil du es willst“. Weil ich unterbewusst nicht das Gefühl hatte DIE EINE für ihn zu sein. Zum Glück akzeptierte er das aber und meinte "Du musst darauf ja nichts antworten!".
Im Januar nahm ich ihn dann sogar für zwei Tage zu meinen Eltern nach Hause und wir hatten eine super Zeit und unternahmen tolle Dinge zu zweit. Sogar Händchen hielten wir.
Und doch merkte ich einfach, dass da etwas fehlt. Es war die Art, wie er mich ansah. Es funkelte einfach nichts in seinen Augen. Es waren die Dinge, die er zu mir sagte. Komplimente für mein Aussehen/den Sex bekam ich unendlich viele - aber mal ein "Ich hab dich so gern!" brachte er nie über die Lippen. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass er verliebt war... :/
Einen Stich versetze er mir auch, als ich dann erfuhr, dass er noch NIEMANDEM, weder Freunden noch Familie, von mir erzählt hatte. Nicht mal beiläufig. Dabei wohnte er zu dem Zeitpunkt (wie auch jetzt noch) zu Hause bei seinen Eltern, zu denen er ein enges Verhältnis hat. Sie wussten, in welcher Stadt er war, aber eben nicht bei wem. Ich ticke da halt ganz anders und hatte zu dem Zeitpunkt schon relativ vielen Leuten von ihm erzählt.
Ich habe ihm regelmäßig von meinen Sorgen erzählt. Dass ich einfach Angst hätte, dass er nie dasselbe für mich empfinden würde, wie ich für ihn. Schlimm war es auch, als ich ihm dann Anfang Januar auch wirklich ins Gesicht sagte, dass ich mich in ihn verknallt hatte, er mir aber entgegnete, dass er leider nicht dasselbe für mich empfinden würde. Er hielt mich aber weiterhin hin, meinte, er bräuchte noch Zeit, weil sich das bei ihm langsamer entwickeln würde.
Mit den Wochen machte ich zunehmend Druck, weil ich endlich wissen wollte, was Sache war. Er merkte das natürlich. Wir führten einige Diskussionen – eine endete mit einer „Pause“. Aus geplanten vier Wochen wurden einige Tage. Die Pause endete damit, dass ich eigentlich Schluss machen wollte – er mich aber nicht verlieren wollte. Er weinte und versprach, dass er sich diesmal um mich bemühen wolle, weil er wüsste, was er an mir habe.
Ein Schlag ins Gesicht war dann auch ein Abend einige Zeit später, an dem er mit einem Kumpel + Freundin, einem weiteren Studienkollegin und einer Freundin erstgenannter Freundin zum Pizzaessen, wenige hundert Meter von meiner Wohnung, verabredet war. Er besuchte mich vor dem Treffen, ging einige Stunden später Essen und kam danach wieder zurück zu mir. Auf die Idee, mich mal zu fragen, ob ich mitmöchte/mich vorzustellen, kam er nie.
Ich sagte nichts… Zumindest erst mal. Bei einer späteren Diskussion kam er von selber auf das Thema zu sprechen, woraufhin ich ihm sagte, dass mich das verletzt hatte. Er reagierte nur mit: „Ich wusste nicht, dass sich das gehört.“ Wollte mich in Zukunft dann aber mal mitnehmen, was er auch tat.
Februar - Wir waren ein Paar, aber....
Es wurde dann Februar, wir waren mittlerweile ein Paar.
Er gab mir dann auch einen süßen Brief, in dem er endlich ein wenig emotionaler schrieb und mir auflistete, wieso wir so gut zusammen passten. An sich hatte mich der Brief sehr gefreut. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Brief halt mal wieder kam, weil ich so viel Druck machte.
Danach kam auch nichts mehr in diese Richtung.
Ich fühlte mich immer noch nicht sicher. Angekommen. Irgendwie fehlte etwas. Diese Sicherheit, dieses Vertrauen, das einem ein liebender Partner entgegen bringt.
Ein paar Dinge, die mich zusätzlich noch störten
Er wollte mich auf Teufel komm raus nicht mit nach Hause zu seinen Eltern nehmen. Und das, nachdem wir uns sechs Monate kannten. Obwohl ich ihm mehrmals sagte, wie gerne ich mal sein Elternhaus sehen wolle (Was er so erzählt, klingt immer wie ein Märchenschloss), nahm er mich nie mit nach Hause. Die Freundin seines Bruders war ständig da – Ostern, Geburtstag, zum Pizzaessen, Weihnachten,…
So richtig bei mir schlafen wollte er anfangs auch nicht recht. Weil ich mal was sagte, pendelte es sich dann auf „einmal die Woche“ ein. Spontan? Kaum. Dabei sind wir ja noch Studenten... Letztens fiel doch tatsächlich der Satz: "Ja, aber wenn ich jetzt einfach bei dir bleibe, stellen meine Eltern so komische Fragen, wo ich nachts war!" - Manchmal frage ich mich, ob er 26 wird dieses Jahr, oder 15. Er ist emotional so unreif.
Und der Sex... Anfangs hatten wir ein paar Startschwierigkeiten, weil er keine Erektion erlangen/halten konnte. Da war ich mega verständnisvoll und wollte ihm null Druck machen. Nach einiger Zeit lief der Hase dann und wir hatten keine Probleme. Was mir aber schon von Anfang an aufgefallen ist: Er hat null Interesse an meinem Orgasmus...
Wenn, dann muss ich es mir selbst machen. Gefingert/geleckt hat er mich noch nie. Nach seinem Orgasmus ist alles vorbei.
Und ich gab mir soooo Mühe. Jeden Mist machte ich mit, auf den er so Bock hatte.
Und ich hatte ihm schon DREImal gesagt, dass ich das schade fände, dass er sich so gar nicht um mich kümmere. Er begründete das immer mit: Ja, ich bin schüchtern und habe Angst, was falsch zu machen. (Vor der Umsetzung mancher Fantasie, die er so hat, hat er aber keine Angst.)
Aber ich habe ihm schon gesagt, dass man eigentlich nichts falsch machen kann und ich ihm das gerne zeige, ihm helfe, etc. Probieren muss man es halt. Und er sagt dann immer: Ja, ich bemühe mich. Es kam aber nichts. Und wir waren, wie gesagt, sechs Monate "zusammen", bzw. schliefen so lange schon miteinander.
Und ich hatte irgendwann keinen Bock mehr was zu sagen. Wie kann ein Mensch so wenig Interesse daran haben, dass seine Freundin auch ihren Spaß beim Sex hat?! Ich war auch irgendwann zu stolz, so zu betteln. Wir sind einfach Generation „Porno“ – da weiß man, dass auch Frauen kommen können und wollen.
Das Ende
Vor zwei Wochen hatten wir dann wieder eine mega Diskussion. Ich zweifelte erneut an seinen Gefühlen und erzählte ihm jetzt auch endlich mal, dass ich wirklich massiv Probleme damit hatte, dass ich a) nicht zu ihm nach Hause durfte und b) ihm das mit meiner Lust so egal sei. Er wurde mega wütend. Brüllte richtig. Zum Schluss packte er all seine Sachen, die er so bei mir hatte und verschwand.
Und ab da war irgendwie ein Knacks drin. Zwei Tage diskutierten wir wieder – er wurde wieder mega wütend. Weinte aber auch. Er hatte immer tausend Ausreden (Für mich waren das Ausreden, für ihn nicht) für alles parat. Entschuldigte sich aber auch. Und versprach mir, dass er sich diesmal wirklich bemühen wolle, weil er endlich wüsste, dass ich DIE für ihn sei.
Für mich war die Sache dann aber irgendwie gelaufen, was ich ihm dann auch mitteilte. Allein, dass wir durchgehend immer wieder diskutierten… Und das in der Honeymoon-Phase.
Und machte eben Schluss. Und da brach für ihn eine Welt zusammen. (Für mich natürlich auch, aber ich sah keinen Sinn mehr in der Beziehung, und handelte nach dem Prinzip "Weg mit Schreck").
Sein Versprechen
Er flehte mich an, winselte regelrecht, dass ich ihm doch noch eine Chance geben solle. Diesmal würde er wissen, dass ich die Richte sei und die Einzige. Er wolle mir alles geben, was ich wollte. Er hätte in den kommenden Tagen auch vorgehabt, mir seine Liebe zu gestehen, meinte er. Er würde mich über alles lieben und würde endlich der Mann sein wollen, den ich mir so sehr wünsche. Auch beim Sex wolle er sich jetzt bemühen. Er versprach mir die Welt und noch viel mehr.
Vor ein paar Tagen überraschte er mich dann mit seinem mit Teelichtern geschmückten Auto und Herzchenballons. Dass er eben schon eine Zukunft für uns sähe – gemeinsam. Ich widersprach mal wieder, erklärte ihm, wieso ich keinen Sinn mehr darin sähe und diskutierte wieder mit ihm. Was ihn wieder wütend machte. Und obwohl er sich entschuldigen wollte, brach es auf einmal aus ihm heraus und er sagte: „Muss ich dir denn alles in die Fresse diktieren?!?!?“ Daraufhin bin ich gegangen.
Er entschuldigte sich für seinen Ausraster und hat mich seitdem wieder mit kleinen Liebesbeweisen überrascht. Schickte mir einen Brief, eine Rose, Süßigkeiten. Er wolle noch diese eine letzte Chance.
Und er mich unter keinen Umständen gehen lassen. Er lässt echt nicht locker, obwohl ich ihn schon gebeten habe, mir erst mal meine Ruhe zu geben.
Bringt das noch was? Mein Bauchgefühl sagt "Nein", weil es einfach nicht läuft und ich innerlich irgendwie zugemacht habe. Wäre da nur nicht diese eine Stimme, die sich so sehr wünscht, dass es diesmal wirklich anders wird, weil er mich diesmal wirklich liebt. Wieso muss ich aber erst Schluss machen, damit er sieht, was er an mir hat? Ist doch bescheuert.
Ach, vermutlich will ich nur hören, dass das die richtige Entscheidung war.
Mrs. Happy
ich mal wieder… Ich habe schon mit vielen Leuten, auch hier im Forum, über mein Problem geredet und eigentlich, ja, eigentlich, habe ich die Sache für mich schon entschieden. Aber eben „nur“ eigentlich, da ich mir immer noch viele Gedanken mache und Momente habe, in denen ich meine Entscheidung anzweifle. Manchmal hilft es ja auch, Dinge einfach noch einmal aufzuschreiben. Ich weiß aber gar nicht, was ich mir erhoffe. Jemanden, der sagt „Mädel, das kann doch bestimmt noch mal klappen – versuch es wenigstens!“, der vielleicht auch schon Erfahrungen damit gemacht hat. Oder einfach noch mal die Bestätigung, dass ich das Richtige getan habe?
Der Text ist ziemlich lange, aber ich wollte nichts "auslassen".
Anfang - Kennenlernen - erste Monate
Anfang Oktober habe ich einen jungen Mann aus meiner Uni über eine Sexcommunity kennen gelernt. Er war zu dem Zeitpunkt 25 Jahre alt, ich war 24 Jahre alt. Das Ganze fing locker als Freundschaft mit Extras an, entwickelte sich aber für mich recht schnell zu „mehr“, was ich ihm nach einem Monat dann auch gesagt habe. Er war sich damals noch nicht sicher, wohin das Ganze mit uns führt, wollte nichts überstürzen, mich aber mögen. Unbewusst habe ich damals aber wohl schon ein wenig Druck in Richtung „Beziehung“ gemacht.
Im Dezember wurde ich dann zunehmend unsicherer. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass wir auf derselben Wellenlänge lagen und merkte, wie meine Gefühle zunehmend stärker wurden. Gleichzeitig verunsicherte es mich extrem, dass er mich zwar mochte, aber ich einfach keine tieferen Gefühle von ihm spürte. Wir hatten mal wieder Krisengespräch und er sagte Dinge wie "Ich fühl mich wohl mit dir - aber meine Gefühle müssen sich halt erst noch entwickeln!" Wieder machte ich etwas Druck, sagte ihm, dass ich Angst hatte, verletzt zu werden. Dass mir der Begriff Beziehung wichtig sei. Aber wieder wollte er unserem Verhältnis nicht den Stempel Beziehung aufdrücken. Es würde ja nichts ändern, sagte er. Mir war das damals wichtig, aber wieder akzeptierte ich das, weil ich ihn ja auch nicht verlieren wollte.
Ende Dezember kam er zu mir und bot mir an, wir könnten es doch mit der Beziehung probieren. Daraufhin machte ICH den Rückzieher, weil er sich einfach nicht RICHTIG anfühlte, sondern eher wie „Er bietet das halt an, weil du es willst“. Weil ich unterbewusst nicht das Gefühl hatte DIE EINE für ihn zu sein. Zum Glück akzeptierte er das aber und meinte "Du musst darauf ja nichts antworten!".
Im Januar nahm ich ihn dann sogar für zwei Tage zu meinen Eltern nach Hause und wir hatten eine super Zeit und unternahmen tolle Dinge zu zweit. Sogar Händchen hielten wir.
Und doch merkte ich einfach, dass da etwas fehlt. Es war die Art, wie er mich ansah. Es funkelte einfach nichts in seinen Augen. Es waren die Dinge, die er zu mir sagte. Komplimente für mein Aussehen/den Sex bekam ich unendlich viele - aber mal ein "Ich hab dich so gern!" brachte er nie über die Lippen. Ich hatte einfach nicht das Gefühl, dass er verliebt war... :/
Einen Stich versetze er mir auch, als ich dann erfuhr, dass er noch NIEMANDEM, weder Freunden noch Familie, von mir erzählt hatte. Nicht mal beiläufig. Dabei wohnte er zu dem Zeitpunkt (wie auch jetzt noch) zu Hause bei seinen Eltern, zu denen er ein enges Verhältnis hat. Sie wussten, in welcher Stadt er war, aber eben nicht bei wem. Ich ticke da halt ganz anders und hatte zu dem Zeitpunkt schon relativ vielen Leuten von ihm erzählt.
Ich habe ihm regelmäßig von meinen Sorgen erzählt. Dass ich einfach Angst hätte, dass er nie dasselbe für mich empfinden würde, wie ich für ihn. Schlimm war es auch, als ich ihm dann Anfang Januar auch wirklich ins Gesicht sagte, dass ich mich in ihn verknallt hatte, er mir aber entgegnete, dass er leider nicht dasselbe für mich empfinden würde. Er hielt mich aber weiterhin hin, meinte, er bräuchte noch Zeit, weil sich das bei ihm langsamer entwickeln würde.
Mit den Wochen machte ich zunehmend Druck, weil ich endlich wissen wollte, was Sache war. Er merkte das natürlich. Wir führten einige Diskussionen – eine endete mit einer „Pause“. Aus geplanten vier Wochen wurden einige Tage. Die Pause endete damit, dass ich eigentlich Schluss machen wollte – er mich aber nicht verlieren wollte. Er weinte und versprach, dass er sich diesmal um mich bemühen wolle, weil er wüsste, was er an mir habe.
Ein Schlag ins Gesicht war dann auch ein Abend einige Zeit später, an dem er mit einem Kumpel + Freundin, einem weiteren Studienkollegin und einer Freundin erstgenannter Freundin zum Pizzaessen, wenige hundert Meter von meiner Wohnung, verabredet war. Er besuchte mich vor dem Treffen, ging einige Stunden später Essen und kam danach wieder zurück zu mir. Auf die Idee, mich mal zu fragen, ob ich mitmöchte/mich vorzustellen, kam er nie.
Ich sagte nichts… Zumindest erst mal. Bei einer späteren Diskussion kam er von selber auf das Thema zu sprechen, woraufhin ich ihm sagte, dass mich das verletzt hatte. Er reagierte nur mit: „Ich wusste nicht, dass sich das gehört.“ Wollte mich in Zukunft dann aber mal mitnehmen, was er auch tat.
Februar - Wir waren ein Paar, aber....
Es wurde dann Februar, wir waren mittlerweile ein Paar.
Er gab mir dann auch einen süßen Brief, in dem er endlich ein wenig emotionaler schrieb und mir auflistete, wieso wir so gut zusammen passten. An sich hatte mich der Brief sehr gefreut. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass der Brief halt mal wieder kam, weil ich so viel Druck machte.
Danach kam auch nichts mehr in diese Richtung.
Ich fühlte mich immer noch nicht sicher. Angekommen. Irgendwie fehlte etwas. Diese Sicherheit, dieses Vertrauen, das einem ein liebender Partner entgegen bringt.
Ein paar Dinge, die mich zusätzlich noch störten
Er wollte mich auf Teufel komm raus nicht mit nach Hause zu seinen Eltern nehmen. Und das, nachdem wir uns sechs Monate kannten. Obwohl ich ihm mehrmals sagte, wie gerne ich mal sein Elternhaus sehen wolle (Was er so erzählt, klingt immer wie ein Märchenschloss), nahm er mich nie mit nach Hause. Die Freundin seines Bruders war ständig da – Ostern, Geburtstag, zum Pizzaessen, Weihnachten,…
So richtig bei mir schlafen wollte er anfangs auch nicht recht. Weil ich mal was sagte, pendelte es sich dann auf „einmal die Woche“ ein. Spontan? Kaum. Dabei sind wir ja noch Studenten... Letztens fiel doch tatsächlich der Satz: "Ja, aber wenn ich jetzt einfach bei dir bleibe, stellen meine Eltern so komische Fragen, wo ich nachts war!" - Manchmal frage ich mich, ob er 26 wird dieses Jahr, oder 15. Er ist emotional so unreif.
Und der Sex... Anfangs hatten wir ein paar Startschwierigkeiten, weil er keine Erektion erlangen/halten konnte. Da war ich mega verständnisvoll und wollte ihm null Druck machen. Nach einiger Zeit lief der Hase dann und wir hatten keine Probleme. Was mir aber schon von Anfang an aufgefallen ist: Er hat null Interesse an meinem Orgasmus...
Wenn, dann muss ich es mir selbst machen. Gefingert/geleckt hat er mich noch nie. Nach seinem Orgasmus ist alles vorbei.
Und ich gab mir soooo Mühe. Jeden Mist machte ich mit, auf den er so Bock hatte.
Und ich hatte ihm schon DREImal gesagt, dass ich das schade fände, dass er sich so gar nicht um mich kümmere. Er begründete das immer mit: Ja, ich bin schüchtern und habe Angst, was falsch zu machen. (Vor der Umsetzung mancher Fantasie, die er so hat, hat er aber keine Angst.)
Aber ich habe ihm schon gesagt, dass man eigentlich nichts falsch machen kann und ich ihm das gerne zeige, ihm helfe, etc. Probieren muss man es halt. Und er sagt dann immer: Ja, ich bemühe mich. Es kam aber nichts. Und wir waren, wie gesagt, sechs Monate "zusammen", bzw. schliefen so lange schon miteinander.
Und ich hatte irgendwann keinen Bock mehr was zu sagen. Wie kann ein Mensch so wenig Interesse daran haben, dass seine Freundin auch ihren Spaß beim Sex hat?! Ich war auch irgendwann zu stolz, so zu betteln. Wir sind einfach Generation „Porno“ – da weiß man, dass auch Frauen kommen können und wollen.
Das Ende
Vor zwei Wochen hatten wir dann wieder eine mega Diskussion. Ich zweifelte erneut an seinen Gefühlen und erzählte ihm jetzt auch endlich mal, dass ich wirklich massiv Probleme damit hatte, dass ich a) nicht zu ihm nach Hause durfte und b) ihm das mit meiner Lust so egal sei. Er wurde mega wütend. Brüllte richtig. Zum Schluss packte er all seine Sachen, die er so bei mir hatte und verschwand.
Und ab da war irgendwie ein Knacks drin. Zwei Tage diskutierten wir wieder – er wurde wieder mega wütend. Weinte aber auch. Er hatte immer tausend Ausreden (Für mich waren das Ausreden, für ihn nicht) für alles parat. Entschuldigte sich aber auch. Und versprach mir, dass er sich diesmal wirklich bemühen wolle, weil er endlich wüsste, dass ich DIE für ihn sei.
Für mich war die Sache dann aber irgendwie gelaufen, was ich ihm dann auch mitteilte. Allein, dass wir durchgehend immer wieder diskutierten… Und das in der Honeymoon-Phase.
Und machte eben Schluss. Und da brach für ihn eine Welt zusammen. (Für mich natürlich auch, aber ich sah keinen Sinn mehr in der Beziehung, und handelte nach dem Prinzip "Weg mit Schreck").
Sein Versprechen
Er flehte mich an, winselte regelrecht, dass ich ihm doch noch eine Chance geben solle. Diesmal würde er wissen, dass ich die Richte sei und die Einzige. Er wolle mir alles geben, was ich wollte. Er hätte in den kommenden Tagen auch vorgehabt, mir seine Liebe zu gestehen, meinte er. Er würde mich über alles lieben und würde endlich der Mann sein wollen, den ich mir so sehr wünsche. Auch beim Sex wolle er sich jetzt bemühen. Er versprach mir die Welt und noch viel mehr.
Vor ein paar Tagen überraschte er mich dann mit seinem mit Teelichtern geschmückten Auto und Herzchenballons. Dass er eben schon eine Zukunft für uns sähe – gemeinsam. Ich widersprach mal wieder, erklärte ihm, wieso ich keinen Sinn mehr darin sähe und diskutierte wieder mit ihm. Was ihn wieder wütend machte. Und obwohl er sich entschuldigen wollte, brach es auf einmal aus ihm heraus und er sagte: „Muss ich dir denn alles in die Fresse diktieren?!?!?“ Daraufhin bin ich gegangen.
Er entschuldigte sich für seinen Ausraster und hat mich seitdem wieder mit kleinen Liebesbeweisen überrascht. Schickte mir einen Brief, eine Rose, Süßigkeiten. Er wolle noch diese eine letzte Chance.
Und er mich unter keinen Umständen gehen lassen. Er lässt echt nicht locker, obwohl ich ihn schon gebeten habe, mir erst mal meine Ruhe zu geben.
Bringt das noch was? Mein Bauchgefühl sagt "Nein", weil es einfach nicht läuft und ich innerlich irgendwie zugemacht habe. Wäre da nur nicht diese eine Stimme, die sich so sehr wünscht, dass es diesmal wirklich anders wird, weil er mich diesmal wirklich liebt. Wieso muss ich aber erst Schluss machen, damit er sieht, was er an mir hat? Ist doch bescheuert.
Ach, vermutlich will ich nur hören, dass das die richtige Entscheidung war.
Mrs. Happy