Wie viel Unterschiedlichkeit ist gut, wie viel ist eher schlecht?

[Benutzer180139 (24)]

Hey zusammen,

Ich habe mal eine Frage, die mich jetzt schon seit einiger Zeit beschäftigt... Und denke der Title macht das relativ klar. Ein Beispiel:

Vor 5 Monaten (oder so) bin ich mit jemandem auf mehrer Dates gegangen. Grundlegend haben wir uns super verstanden und hatten echt viel Spaß. Es gab aber schon beim ersten kennenlernen erste "Unterschiede". D.h: komplett entgegengesetzter Musikgeschmack, andere Vorstellungen vom verbringen einer Nacht am Wochenende (ohne Corona^^) oder Eistellung zu Alkohol.

Diese Wiedersprüche sind ja noch vertragbar, selbst in einer Beziehung. Sehe ich zumindest so, oder?

Als wir uns dann jedoch näher kennegelernt haben, kamen immer größere Unterschiede zum vorscheinen. Als Traumhaus hätte ich gerne ein modernes Haus mit Smart Home Ausstattung und allem (nicht, dass Ich das Geld habe, aber man darf ja träumen ) und Sie ein altes Fachwerkhaus. Ich würde gerne ein Tesla als eigenes Auto später, Sie ein Oldtimer. Ich würde selbst während der Beziehung gerne auf Dates zu Bars/Restaurants/etc... gehen, Sie würde gerne nur zusammen auf dem Sofa liegen und Netflix gucken.

Ich hoffe meine Frage macht Sinn. Denkt Ihr so große Unterschiede in der Lebensplanung verursachen Probleme in einer Beziehung (selbst in meinem "jungen" alter)? Oder kann man sowas ignorieren? Aber was, wenn man irgendwann die Person heiraten wollen würde und man vor einem Eigenheim/gemeinsamen Auto steht - jetzt mal extrem weit gedacht?

Was denkt ihr zu so "vielen" und "großen" Unterschieden? Auf der einen Seiten ziehen sich Unterschiede ja auch an, oder?

 

[Benutzer89539]

Wird auf Dauer zu Problemen führen, wenn ihr halt einfach verschiedene Dinge wollt. Wenn ihr diskutieren müsst wie ihr zusammenzieht. Was ihr gemeinsam unternehmt. Wenn der einen Person unangenehm ist dass die andere verkatert ist.

Ein Partner sollte kein Zwilling sein. Kleine Unterschiede sind bereichernd, aber wenn sie zu groß werden müsst ihr die ganze Zeit an Kompromissen feilen, Verständnis ausarbeiten, vielleicht sogar Machtkämpfe ausfechten...

Habt ihr denn auch ein paar Gemeinsamkeiten?

 

[Benutzer174959]

Ich glaub es kommt nich drauf an wie unterschiedlich ein paar is... sondern wie weit diese bereit sind Kompromisse einzugehen! Und nich im Sinne von "ich verzichte auf etwas" sondern "ich gehe aus liebe einen Schritt auf dich zu"

Mein Mann und ich sind do unterschiedlich wie es kaum sein kann...

Er liebt schwarze Möbel, ich weiß... also haben wir schwarz/weiß ausgesucht...
Er is der Fels, ich die Brandung...
Um nur 2 Beispiele zu nennen

Wir sind seit 15 Jahren zusammen und so glücklich wie selten ein paar...

 

[Benutzer180139 (24)]

Wird auf Dauer zu Problemen führen, wenn ihr halt einfach verschiedene Dinge wollt. Wenn ihr diskutieren müsst wie ihr zusammenzieht. Was ihr gemeinsam unternehmt. Wenn der einen Person unangenehm ist dass die andere verkatert ist.

Ein Partner sollte kein Zwilling sein. Kleine Unterschiede sind bereichernd, aber wenn sie zu groß werden müsst ihr die ganze Zeit an Kompromissen feilen, Verständnis ausarbeiten, vielleicht sogar Machtkämpfe ausfechten...

Habt ihr denn auch ein paar Gemeinsamkeiten?

Danke für die Antwort!

Einmal noch kurz dazu, die Frage ist einfach generell gemeint, es geht weniger um diese Frau/Beziehung an sich. Also generell, bei welchen Unterschieden sollte man vernünftig sein und trotz Attraktion zu der Person sagen, dass es wahrscheinlich wenig Sinn hat mit eineander in einer festen Beziehung zu sein?

Adhoc fallen mir ehrlichgesagt mit der Frau speziell wenig gemeinsame Interessrn ein, außer Kleinigkeiten... Da frage ich mich jetzt aber selber gerade, warum bin ich überhaupt zu einer Person hingezogen trotz Unterschieden und wenig gemeinsamkeiten?

 

[Benutzer138371 (43)]

Ich glaube, es ist auch die Frage, wie eine Zukunft aussehen sollte..

Einfach eine nette Zeit, oder Richtung fixe Beziehung?

Ich muss sagen, ein paar Gemeinsamkeiten sollten zumindest schon da sein.

Bei mir ist z.B das Kinder Thema immer wieder ein Stolperstein. Ich will keine, die meisten Männer schon.
Gut, da gibts dann keine Kompromisse.

Wenn einer sagt, er geht lieber zum Inder, der eine aber nicht, damit kann man leben.

Aber manchnmal ändern sich auch Anschauungen, und es wird aus das und das, dann ein wir.

 

[Benutzer180139 (24)]

Ich glaub es kommt nich drauf an wie unterschiedlich ein paar is... sondern wie weit diese bereit sind Kompromisse einzugehen! Und nich im Sinne von "ich verzichte auf etwas" sondern "ich gehe aus liebe einen Schritt auf dich zu"

Mein Mann und ich sind do unterschiedlich wie es kaum sein kann...

Er liebt schwarze Möbel, ich weiß... also haben wir schwarz/weiß ausgesucht...
Er is der Fels, ich die Brandung...
Um nur 2 Beispiele zu nennen

Wir sind seit 15 Jahren zusammen und so glücklich wie selten ein paar...

Danke! Das ist schön zu hören, dass aich mit Unterschieden eine Beziehung klappen kann!

 

[Benutzer174969 (31)]

Er trinkt kein Alkohol - es ist eklig und reine Gift.
Ich trinke immer mal wieder Alkohol, nicht extrem viel, aber immer mal wieder. (Und ironischerweise probiert er immer wieder, um dann zu sagen: Bäh ist eklig mhm)

Er ist ruhig und harmoniebedürftig.
Ich bin temperamentvoll und geh auch gern auf Konfontrationskurs.

Er ist nicht entscheidungsfreudig.
Ich entscheide schnell und fix. Ist ganz selten, dass ich da länger für eine Entscheidung brauche.

Er kann keiner Fliege was tun - wortwörtlich. Wir hatten mal eine Fliegenplage, er hat jede einzelne eingefangen und ausgesetzt.
Ich zermatsch auch mal eine Fliege - sehe das nicht als so schlimm an.

Er HASST toten Fisch/Meeresfrüchte.
Ich esse gerne mal Fisch.

Das sind so die größten Unterschiede bei uns.
Die schwierigsten Punkte waren die unterschiedliche Temperamente - da hat er mir aber schnell die Grenzen aufgezeigt. Und die Fisch/Meeresfrüchte-Diskussion Ich glaub, ich habe noch nie so viel wegen einem Lebensmittel diskutieren müssen Na gut auch da gabs eine Einigung.

Ich glaube, es kommt auch ganz stark drauf an, wo die Unterschiede sind und ob man dort irgendwie eine Einigung finden kann.

 

[Benutzer123832 (29)]

Für mich persönlich wären so große Unterschiede auf die Dauer zu anstrengend. Und mit groß meine ich, dass diese Entscheidungen einen großen Impact auf das Leben haben, z.B. in welcher Stadt man wohnt. Da bin persönlich kaum kompromissbereit, weil mir das wichtig ist. Außerdem, wie Blue_eye1980 das schon angesprochen hat, gibt es in manchen Lebensbereichen keine Kompromisse.

Nein, ich bin echt froh, dass es bei uns einfach passt

 

[Benutzer163532 (39)]

Unterschiede ziehen an, Gemeinsamkeiten binden. Für mich zumindest.
Ein paar Unterschiede sind gut, sie machen den Anderen für mich interessant, ich brauche kein Ebenbild von mir. Ich muss mit meinem Partner auch nicht immer einer Meinung sein, interessante Gespräche kommen doch vor allem durch unterschiedliche Meinungen und Ansichten zustande.
Aber wenn es um "lebensrelevante" Dinge geht, sollten wir schon auf einer Wellenlänge sein, denn man kann nicht stets Kompromisse eingehen. Ich kann nicht Kinder haben und nicht haben, ich kann nicht in der Großstadt leben und auf dem Land, ich kann nicht selbstgeplante Wanderurlaube in den Bergen haben und gleichzeitig All-Inclusive-Urlaube am Strand, ich kann kann nicht sparsam leben und gleichzeitig immer die neuesten technischen Geräte bei mir einziehen lassen.

Es gibt Kompromisse, die tun sicher keinem weh. Ob das Schlafzimmer weiß oder grau gestrichen ist, davon hängt nichts ab. Aber bei unterschiedlichen Vorstellungen, was man in der gemeinsamen Freizeit unternehmen möchte, sieht es für mich schon anders aus. Wobei mir einfällt: jedes Wochenende ins Restaurant gehen und durch Bars tingeln, das kann sich eben auch nicht jeder leisten. Eventuell könnte auch das ein Grund sein, weshalb man lieber auf dem Sofa kuscheln mag.

 

[Benutzer180139 (24)]

Unterschiede ziehen an, Gemeinsamkeiten binden. Für mich zumindest.
Ein paar Unterschiede sind gut, sie machen den Anderen für mich interessant, ich brauche kein Ebenbild von mir. Ich muss mit meinem Partner auch nicht immer einer Meinung sein, interessante Gespräche kommen doch vor allem durch unterschiedliche Meinungen und Ansichten zustande.
Aber wenn es um "lebensrelevante" Dinge geht, sollten wir schon auf einer Wellenlänge sein, denn man kann nicht stets Kompromisse eingehen. Ich kann nicht Kinder haben und nicht haben, ich kann nicht in der Großstadt leben und auf dem Land, ich kann nicht selbstgeplante Wanderurlaube in den Bergen haben und gleichzeitig All-Inclusive-Urlaube am Strand, ich kann kann nicht sparsam leben und gleichzeitig immer die neuesten technischen Geräte bei mir einziehen lassen.

Es gibt Kompromisse, die tun sicher keinem weh. Ob das Schlafzimmer weiß oder grau gestrichen ist, davon hängt nichts ab. Aber bei unterschiedlichen Vorstellungen, was man in der gemeinsamen Freizeit unternehmen möchte, sieht es für mich schon anders aus. Wobei mir einfällt: jedes Wochenende ins Restaurant gehen und durch Bars tingeln, das kann sich eben auch nicht jeder leisten. Eventuell könnte auch das ein Grund sein, weshalb man lieber auf dem Sofa kuscheln mag.

Danke an alle fuer die vielen und lieben Antworten.

Mit der im Beispiel angesprochenen Bekanntschaft ist dann auch nichts geworden nebenbei, aber das lag nicht nur an den Unterschieden.

Insgesamt denke ich stimme ich am meisten Velvet zu. Das heist, aber nicht dass Ich die anderen Ansichten auch gut finde. Wenn das nächste mal eine solche Situation kommt, habe ich auf jeden Fall genügend verschiedene Meinungen gehört, um die Situation reflektiert bewerten zu können!

Danke nochmal