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Schule Wenn der Chef komplett versagt hat

Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Nun... eigentlich ist die Frage schnell gestellt. Wenn Euer Chef in EINER Situation komplett versagt hat, das Vertrauensverhältnis zerstört ist - hätte er dennoch eine realistische Chance, Euren Respekt wieder zu erarbeiten?

Aber von vorn. Ich darf - ohne arrogant zu sein - behaupten, dass ich zu meinen Mitarbeitern einen sehr guten Draht habe. Sie vertrauen mir, ich vertraue ihnen. Ich bin mir sicher, dass dies wesentlich in meinem Grundverständnis von Mitarbeiterführung begründet ist. In erster Linie sind Mitarbeiter für mich Menschen und nicht nur eine Arbeitskraft. Ich bin für sie da, sie für mich - ein Geben und Nehmen und nicht nur die arbeitsvertraglichen Pflichten. Und der wichtigste meiner Grundsätze: Fairness. Und genau in dem Bereich habe ich in einer Situation komplett versagt.

Ich habe einem Mitarbeiter vertraut, der mir plausibel und unter Benennung von Zeugen erzählt hat, eine andere Mitarbeiterin hätte ihn mit einem extrem heftigen Vorwurf konfrontiert. Er wollte das klären, ich auch. Ich dulde so etwas nicht. Mein Fehler: Ich habe die beiden, die dabei gewesen sein sollen, nicht vorher noch einmal gefragt, also keine Bestätigung eingeholt. Und der zweite Fehler: Ich habe zugelassen, dass der Mitarbeiter die Kollegin im Gespräch massiv unter Druck gesetzt hat.

Zwei Tage später: Ich hinterfragte den Vorwurf - es war gelogen. Ich ging zur betroffenen Mitarbeiterin und finde einen wütenden, enttäuschten, fassungslosen und am Boden zerstörten Menschen vor. Sie möchte nur noch unter Zeugen mit mir sprechen. Verständlich. Für meine Entschuldigung ist sie dankbar, Tränen fließen - aber das Vertrauensverhältnis, die Basis einer guten Zusammenarbeit ist völlig kaputt.

Was sollte ein Vorgesetzter jetzt machen? Zeit geben und erst einmal sie in Ruhe lassen? Es besteht die Gefahr, dass sie es als Desinteresse auffasst. Erneut um Verzeihung bitten? Eventuell fühlt sie sich dadurch bedrängt. Ganz was Anderes? Aber was?

Mir ist klar, dass ich die Situation hier nicht so beschreiben kann, um die Dimension des Ganzen realistisch rüber zu bringen. Was würdet Ihr an Stelle der Mitarbeiterin jetzt erwarten? Was denken?

Ich bin einfach nur leer...
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Hmm. Scheiß Situation. Mal vorneweg: Wie lange ist die Mitarbeiterin schon bei dir angestellt? Wie war euer Verhältnis davor?

Vielleicht möchte sie abseits der verbalen Entschuldigung auch eine andere Art der "Anerkennung"? Wäre es z.B. machbar, ihr einen extra Tag Urlaub zu gewähren als eine Art Wiedergutmachung?

Muss sie mit dem Lügner direkt zusammenarbeiten oder sind sie z.B. in verschiedenen Abteilungen tätig?

Wie bist du mit dem Lügner nachdem du die Wahrheit herausgefunden hast umgegangen? Und: War da auch die Denunzierte dabei? Gibt es für den Lügner Konsequenzen?
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #3
Ich habe einem Mitarbeiter vertraut, der mir plausibel und unter Benennung von Zeugen erzählt hat, eine andere Mitarbeiterin hätte ihn mit einem extrem heftigen Vorwurf konfrontiert.
So heftig, dass es entsprechende Konsequenzen gehabt hätte? Also (fristlose) Kündigung, weil eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich gewesen wäre o.ä.?

Ich kann nachvollziehen, dass deine Angestellte da extrem enttäuscht ist. Weshalb war der andere Mitarbeiter bei dem Gespräch mit ihr überhaupt anwesend? Das finde ich auch sehr unglücklich. Einen solchen Konflikt vor anderen (Kollegen) auszutragen, hinterlässt ein wirklich ekelhaftes Gefühl.

Von meinem Chef (und er scheint dir sehr ähnlich zu sein), würde ich eine erneute Entschuldigung erwarten. Vielleicht eine kleine Wiedergutmachung.

Und auch Konsequenzen für den besagten Kollegen. Abmahnung, eventuell sogar Kündigung. Mit seinem Verhalten hat er sich ja mehr als disqualifiziert.
 
Dami
Benutzer18168  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
was machst du mit dem anderen der sich die situation ausgedacht hat?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Was würdet Ihr an Stelle der Mitarbeiterin jetzt erwarten?
eine kündigung des mitarbeiters, der den mist verbockt hat und eine offizielle erklärung seitens des chefs an alle, die von dem vorfall etwas mitbekommen haben (also z.b. die zwei zeugen), dass es cheffe leid tut und er einen fehler gemacht hat.

ansonsten wäre noch das angebot fair, dass sie - falls sie wirklich nicht mehr bei dir arbeiten kann und will - a) von dir eine kündigung bekommt damit sie nicht gesperrt wird bei der arge und b) ein wirklich gutes arbeitszeugnis - aber auch mit der bitte, das angebot nicht zu nutzen, sofern sie noch eine zukunft bei dir sieht. vielleicht auch, wenn das arbeitsrechtlich möglich ist, das angebot auf eine woche bezahlten urlaub um sich wieder zu fangen.

am wichtigsten wäre mir aber, dass der chef seinen fehler einsieht und es ihm wirklich leid tut... das scheint bei dir gegeben zu sein. du hast einen fehler gemacht, aber menschen machen fehler, das ist ok, auch wenns erstmal weh tut.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Was würdet Ihr an Stelle der Mitarbeiterin jetzt erwarten? Was denken?

Ich bin einfach nur leer...
Wenn es gerechtfertigt und juristisch machbar ist, den Intriganten feuern; ersatzweise mindestens eine Abmahnung.

Du hast Dich ja bei der betroffenen Mitarbeiterin schon entschuldigt - Du kannst nur noch versuchen, Ihr zu erklären, wie Dein Irrtum zustande kam und sie nochmals um Verständnis bitten.

Daß solche Wunden nicht von Jetzt auf Gleich heilen und manchmal gar nicht, liegt in der menschlichen Natur. Da kannst Du nichts machen - außer, jeden Tag durch Dein Verhalten gegenüber der Mitarbeiterin klarmachen, daß Du sie schätzt.

Wenn es machbar ist, spendier Ihr wegen des Ärgers ein paar Tage Urlaub zusätzlich - oder steck Ihr, wenn es die Kassenlage hergibt, eine nette Summe (idealerweise bar) für ihren geplanten Urlaub zu. Solltest Du aber genau überlegen - manch eine könnte das als billigen Versuch sehen, Dich von Deiner Verantwortung freizukaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #7
Hmm. Scheiß Situation. Mal vorneweg: Wie lange ist die Mitarbeiterin schon bei dir angestellt? Wie war euer Verhältnis davor?

Vielleicht möchte sie abseits der verbalen Entschuldigung auch eine andere Art der "Anerkennung"? Wäre es z.B. machbar, ihr einen extra Tag Urlaub zu gewähren als eine Art Wiedergutmachung?

Muss sie mit dem Lügner direkt zusammenarbeiten oder sind sie z.B. in verschiedenen Abteilungen tätig?

Wie bist du mit dem Lügner nachdem du die Wahrheit herausgefunden hast umgegangen? Und: War da auch die Denunzierte dabei? Gibt es für den Lügner Konsequenzen?
Die Mitarbeiterin ist seit gut sechs Jahren bei mir. Es war ein gutes Verhältnis zwischen uns. Sie ist ein Arbeitstier, sehr zuverlässig, loyal. Privates hält sie aus der Arbeit raus. Hatte sie mal ein Problem, hatte sie keine Scheu direkt zu mir zu kommen.

An eine materielle finanzielle Wiedergutmachung hatte ich auch schon gedacht. Aber das wirkt irgendwie billig, also wollte ich mir das Vertrauen erkaufen. Urlaub... Denkt sie dann nicht, ich will damit einfach einen Deckel drauf machen, es also wegschieben?

Sie arbeitet mit dem anderen nicht direkt zusammen, sind in verschiedenen Teams. Sie begegnen sich vielleicht eher zufällig.

Den Mitarbeiter habe ich zur Rede gestellt, habe die angeblichen Zeugen - die ja indirekt durch ihn auch denunziert wurden - dazu gebeten. Er relativiert seine Aussage. Letzte Woche sagte er, eine bestimmte Aussage wäre DEFINITIV so gefallen, also zu den anderen beiden. Die bestreiten das. Nun sagt er, dann hat er es wohl falsch verstanden. Ich habe den Eindruck, dass er weiß, einen Fehler gemacht zu haben, aber die Dimension scheint ihm nicht klar zu sein. Konsequenzen muss es geben, allerdings weiß ich im Moment noch nicht welche. Ich kann das nicht richtig greifen, ist arbeitsrechtlich schwierig. Da muss wohl ein Rechtsanwalt mit ins Boot.

Dass er da Schieße gebaut hat und ich das auch noch unterstützt habe, habe ich deutlich gesagt. Das ist angekommen. Die Denunzierte habe ich darüber informiert. Ich weiß aber nicht mal, ob ich ihn auffordern soll, sich auch bei ihr zu entschuldigen - ich glaube, die will gar nichts mehr mit ihm zu tun haben...
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Urlaub... Denkt sie dann nicht, ich will damit einfach einen Deckel drauf machen, es also wegschieben?
du sollst sie ja nicht in den urlaub zwingen - es ihr nur anbieten, falls es ihr gut täte.

ich würde aber davon ausgehen dass sie dich nach 6 jahren gut genug kennt um zu wissen, dass es zumindest keine böse absicht war. wie verletzend dürfte es für sie gewesen sein, dass du ihr den besagten vorwurf zugetraut hast?

vielleicht solltest du eher sie fragen ob es etwas gibt, womit du dafür sorgen kannst, dass sie sich wieder wohler fühlt - ggf. inklusive der oben genannten vorschläge.
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Zwei Tage später: Ich hinterfragte den Vorwurf - es war gelogen.
wie kam es eigentlich, dass du ihn hinterfragt hast?
an der stelle würde ich nämlich eigentlich sagen, dass du als chef eben nicht komplett versagt hast, sondern nur einen fehler gemacht.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #9
Ich habe einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Aus diesem Grund wäre es mir wohl sehr wichtig, dass der Verursacher die dafür gerechte Konsequenz erfährt.

Schön wäre auch eine Erklärung an alle, dass du darauf bestehst, dass dir solche "Vorwürfe" zukünftig eindeutig mitgeteilt werden.

Bringt jetzt ja auch nicht viel, wenn sich deine Mitarbeiter durch die Geschichte, die entweder alle kennen oder sich über den Flurfunk verbreitet, nun nicht mehr trauen, mit (tatsächlichen) Problemen zu dir zu kommen.

Diesen letzten Aspekt - also dass die anderen Mitarbeiter dadurch vielleicht irritiert sein könnten - würde ich nicht aus dem Blick verlieren.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #10
An eine materielle finanzielle Wiedergutmachung hatte ich auch schon gedacht. Aber das wirkt irgendwie billig, also wollte ich mir das Vertrauen erkaufen. Urlaub... Denkt sie dann nicht, ich will damit einfach einen Deckel drauf machen, es also wegschieben?
Das war ja auch meine Sorge. Ich muß allerdings zugeben: Ohne die Person zu kennen sind Alternativen schwierig. Mußt Du selber einschätzen.
Da muss wohl ein Rechtsanwalt mit ins Boot.
Das fürchte ich auch.
ch weiß aber nicht mal, ob ich ihn auffordern soll, sich auch bei ihr zu entschuldigen - ich glaube, die will gar nichts mehr mit ihm zu tun haben...
Würde ich auch sein lassen - es sei denn, er hat selbst so viel Anstand und Eier in der Hose, daß er sich dazu aufrafft.

Unabhängig davon: Es ehrt Dich, daß Du das Problem hier thematisierst. :anbeten: :thumbsup: :rose: :anbeten: :thumbsup: :rose: Laß mich wissen, wenn Du Mitarbeiter brauchst...:zwinker:
 
Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Die Haltung, dass Du allein Verantwortung fuer die Situation traegst, ist nicht ganz richtig. Und da liegt auch der Ausweg. Was ich machen wuerde: Die Betroffenen zu einer Besprechung einberufen, und den intriganten Mitarbeitern im Beisein der betroffenen Mitarbeiterin direkt den Vorwurf machen, Dein Vertrauen missbraucht zu haben. Du hattest Dich in erster Instanz auf ihr Wort verlassen - weil Du ihnen vertrautest. Und dieses Vertrauen haben sie nun selbst zerstoert. Fordere sie auf, sich bei der Mitarbeiterin zu entschuldigen, und mach ihnen klar, dass sie ihren Vertrauensvorschuss bei Dir ab jetzt verwirkt haben.

Es mag sanft klingen, aber mit dieser Loesung unterbricht man nicht den Arbeitsfluss, was ja auch etwas wert ist. Leute gleich als ganzes ueber bord zu werfen, schafft schon grosse Loecher. Und meiner Erfahrung nach vergisst man selbst wildes Zeug nach ca. 2 Jahren wieder.
 
Zuletzt bearbeitet:
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #12
Wie steht die MA denn im Team? Hat sie da Verbündete, die sie jetzt ein bisschen auffangen und ihr den Rücken stärken können, bzw. etwas auf sie "aufpassen". Was sagt, falls vorhanden, der Betriebsrat zur der Situation?
Ich finde jemanden, der einen Mitarbeiter deraßen diskreditiert in meinem Team nicht tragbar. Da wäre Vertrauen gegen den "Lügner" extrem zerstört.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #13
Er relativiert seine Aussage. Letzte Woche sagte er, eine bestimmte Aussage wäre DEFINITIV so gefallen, also zu den anderen beiden. Die bestreiten das. Nun sagt er, dann hat er es wohl falsch verstanden.
Wäre ich die Betroffene, würde mir DAS ja am meisten aufstoßen. Der Lügner redet sich raus und kommt damit auch noch durch.
Macht auf mich den Eindruck, als wüsste er ganz genau, dass er einen Fehler gemacht hat, will bloß nicht dazu stehen und ich selber stehe jetzt blöd da, weil ich darin verwickelt und ein Teil des Problems bin, das plötzlich öffentlich ist, obwohl ich komplett unschuldig bin.
Ich würde wollen, dass der Kollege einen massiven Dämpfer von Chef bekommt. Eine Abmahnung. Und deutlich gesagt, dass er schlicht gelogen hat, und dass du das in seiner Firma nicht duldest.
Damit würdest du dir bei mir einen Teil Respekt wieder erarbeiten.
Zusätzlicher Urlaub wäre natürlich ein nettes zusätzliches Schmankerl. Würde ich an deiner Stelle so verkaufen: du hast einen Fehler gemacht, es tut dir sehr leid. Du schätzt sie sehr als Arbeitstier und für ihre bisherige Loyalität. Du würdest sie nicht kaufen wollen oder denken, das wäre durch Urlaub bereinigt, aber du würdest ihr gerne ein paar Tage Urlaub zusätzlich zur Verfügung stellen, und das könne sie nutzen wenn sie möchte.

Viel Erfolg euch allen, deine Einstellung ehrt dich!
 
U
Benutzer96466  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Wenn du alleine nicht weiterkommst: such dir Supervision, und bietet das auch der Kollegin an.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Für mich ist es schwer vorstellbar, in einem derart intriganten Arbeitsumfeld zu arbeiten, in dem ein Kollege gegenüber dem Chef irgendwelche bösartigen Unterstellungen äußerst, um mir zu schaden.
War das bei dir ein Einzelfall, oder nur die Spitze des Eisberges in einem generell intriganten Arbeitsumfeld?

Sollte das nur ein Einzelfall gewesen sein, würde ich von meinem Chef vor allem erwarten, dass er den intriganten Kollegen mal hart ins Gebet nimmt und insbesondere ihm, aber auch dem Rest der Mitarbeiter klar macht, dass ein solches Verhalten im Betrieb nicht geduldet wird. (Vielleicht könnte das ja auch ein Grund für eine Abmahnung, oder noch mehr sein...)
Eine Entschuldigung des Chefs dafür, dass er auf diese Intrige hereingefallen, sollte natürlich auch selbstverständlich sein. Aber es würde mir sicherlich auch auf den Keks gehen, wenn er ständig angekrochen käme.
Kannst du also dafür sorgen, dass der Übeltäter nicht ungeschoren davon kommt? Und kannst du das auch auf eine für das Opfer sichtbare Art und Weise machen? - Das wäre mir an Stelle des Opfers jedenfalls deutlich wichtiger, als irgendeine Geste der Wiedergutmachung.

Sollte es sich dagegen nur um die Spitze des Eisberges in einem komplett vergifteten Kollegium handeln, würde ich mich einfach nach einem anderen Job umschauen und kündigen, sobald ich fündig geworden bin. Selbst wenn mein Chef einen Kopfstand macht und mit den Füßen wackelt, würde ich mir das nicht länger als unbedingt nötig antun.
 
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Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #16
So heftig, dass es entsprechende Konsequenzen gehabt hätte? Also (fristlose) Kündigung, weil eine Zusammenarbeit nicht mehr möglich gewesen wäre o.ä.?
Für eine fristlose Kündigung hätte das wohl nicht gereicht, für eine ordentliche schon.

Weshalb war der andere Mitarbeiter bei dem Gespräch mit ihr überhaupt anwesend? Das finde ich auch sehr unglücklich. Einen solchen Konflikt vor anderen (Kollegen) auszutragen, hinterlässt ein wirklich ekelhaftes Gefühl.
Nun, der Mitarbeiter wollte ursprünglich alleine mit ihr sprechen. Aufgrund der Dimension des Vorwurfs habe ich mich jedoch eingeklingt, weil ich so etwas bei mir nicht dulde.

Und auch Konsequenzen für den besagten Kollegen. Abmahnung, eventuell sogar Kündigung. Mit seinem Verhalten hat er sich ja mehr als disqualifiziert.
Ja, eine Konsequenz muss her. Arbeitsrechtlich werde ich aber nur eine Abmahnung draus machen können und selbst die ist wackelig. Außer es bestätigt sich ein ganz schlimmer Verdacht - dass es vorsätzlich war um ihr bewusst zu Schaden. Ich habe keine Idee WARUM er das getan hat.

was machst du mit dem anderen der sich die situation ausgedacht hat?
Ich werde nicht mehr wie eine Abmahnung machen können.

eine kündigung des mitarbeiters, der den mist verbockt hat und eine offizielle erklärung seitens des chefs an alle, die von dem vorfall etwas mitbekommen haben (also z.b. die zwei zeugen), dass es cheffe leid tut und er einen fehler gemacht hat.
Die Erklärung meinerseits hat es direkt gegeben, nachdem ich erfahren habe, dass es eine Lüge war. Für eine Kündigung wird es nicht reichen.

ansonsten wäre noch das angebot fair, dass sie - falls sie wirklich nicht mehr bei dir arbeiten kann und will - a) von dir eine kündigung bekommt damit sie nicht gesperrt wird bei der arge und b) ein wirklich gutes arbeitszeugnis - aber auch mit der bitte, das angebot nicht zu nutzen, sofern sie noch eine zukunft bei dir sieht. vielleicht auch, wenn das arbeitsrechtlich möglich ist, das angebot auf eine woche bezahlten urlaub um sich wieder zu fangen.
Eine Kündigung... Ich will sie doch unbedingt behalten. Für ein gutes Arbeitszeugnis muss ich mich nicht verbiegen - sie ist gut. Die Woche Urlaub ist kein Problem - da fürchte ich nur, sie würde das falsch auffassen.

am wichtigsten wäre mir aber, dass der chef seinen fehler einsieht und es ihm wirklich leid tut... das scheint bei dir gegeben zu sein. du hast einen fehler gemacht, aber menschen machen fehler, das ist ok, auch wenns erstmal weh tut.
Ich denke, sie glaubt mir, dass mir das aufrichtig leid tut. Aber da ist trotzdem viel kaputt gegangen.

Wenn es gerechtfertigt und juristisch machbar ist, den Intriganten feuern; ersatzweise mindestens eine Abmahnung.
Wie schon geschrieben: Für eine Kündigung wird es nicht reichen. Ich mache morgen aber einen Termin mit dem Anwalt.

Du hast Dich ja bei der betroffenen Mitarbeiterin schon entschuldigt - Du kannst nur noch versuchen, Ihr zu erklären, wie Dein Irrtum zustande kam und sie nochmals um Verständnis bitten.

Daß solche Wunden nicht von Jetzt auf Gleich heilen und manchmal gar nicht, liegt in der menschlichen Natur. Da kannst Du nichts machen - außer, jeden Tag durch Dein Verhalten gegenüber der Mitarbeiterin klarmachen, daß Du sie schätzt.
Direkt oder eher etwas Zeit vergehen lassen? Da bin ich mir einfach unsicher.

Wenn es machbar ist, spendier Ihr wegen des Ärgers ein paar Tage Urlaub zusätzlich - oder steck Ihr, wenn es die Kassenlage hergibt, eine nette Summe (idealerweise bar) für ihren geplanten Urlaub zu. Solttest Du aber genau überlegen - manch eine könnte das als billigen Versuch sehen, Dich von Deiner Verantwortung freizukaufen.
Das ist alles möglich, wirkt aber wie gekauft...

ich würde aber davon ausgehen dass sie dich nach 6 jahren gut genug kennt um zu wissen, dass es zumindest keine böse absicht war. wie verletzend dürfte es für sie gewesen sein, dass du ihr den besagten vorwurf zugetraut hast?
Eben. Das ist es. Ich habe sie nicht geschützt und ihr in dem Moment genau das vermittelt: Ich traue Dir das zu. Weil ich ohne hinterfragen die Aussage des anderen für bare Münzer genommen habe.

Sie kennt mich und ich denke auch, dass sie mir glaubt, dass das nicht mit Absicht war. Die Verletzung ist dennoch nicht rückgängig zu machen. Sie hat Angst, weil ich sie derart enttäuscht habe.

vielleicht solltest du eher sie fragen ob es etwas gibt, womit du dafür sorgen kannst, dass sie sich wieder wohler fühlt - ggf. inklusive der oben genannten vorschläge.
Ja, das klingt gut. Vielleicht eine weitere Entschuldigung mit der konkreten Frage, was ich für sie tun kann, bzw. gerne IRGENDWAS tun möchte.
wie kam es eigentlich, dass du ihn hinterfragt hast?
Das ist der Witz bei der Sache: Das haben wir im Gespräch so vereinbart. Und das macht es völlig abstrakt: Der Mitarbeiter hätte doch wissen müssen, dass sich das als falsch rausstellen würde.

an der stelle würde ich nämlich eigentlich sagen, dass du als chef eben nicht komplett versagt hast, sondern nur einen fehler gemacht.
Ja, wenn ich das VORHER getan hätte schon.

Ich habe einen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Aus diesem Grund wäre es mir wohl sehr wichtig, dass der Verursacher die dafür gerechte Konsequenz erfährt.
Ich kann nur hoffen, dass die mir möglichen Konsequenzen ausreichend sind.

Schön wäre auch eine Erklärung an alle, dass du darauf bestehst, dass dir solche "Vorwürfe" zukünftig eindeutig mitgeteilt werden.
Das hatte er ja gemacht. Sehr eindeutig. Aber es war gelogen.

Bringt jetzt ja auch nicht viel, wenn sich deine Mitarbeiter durch die Geschichte, die entweder alle kennen oder sich über den Flurfunk verbreitet, nun nicht mehr trauen, mit (tatsächlichen) Problemen zu dir zu kommen.

Diesen letzten Aspekt - also dass die anderen Mitarbeiter dadurch vielleicht irritiert sein könnten - würde ich nicht aus dem Blick verlieren.
Es hat in jedem Fall auch Wunden bei den anderen hinterlassen. Die werden auch fürchten, dass ich ähnlich falsch handeln könnte, wenn sie selbst in eine solche Situation kommen.

Würde ich auch sein lassen - es sei denn, er hat selbst so viel Anstand und Eier in der Hose, daß er sich dazu aufrafft.
Kann sogar sein, dass er das versucht. Ich habe ihm das erst einmal untersagt. Ich fürchte, er würde das nicht aus Überzeugung, sondern aus Berechnung machen.

Die Haltung, dass Du allein Verantwortung fuer die Situation traegst, ist nicht ganz richtig. Und da liegt auch der Ausweg. Was ich machen wuerde: Die Betroffenen zu einer Besprechung einberufen, und den intriganten Mitarbeitern im Beisein der betroffenen Mitarbeiterin direkt den Vorwurf machen, Dein Vertrauen missbraucht zu haben. Du hattest Dich in erster Instanz auf ihr Wort verlassen - weil Du ihnen vertrautest. Und dieses Vertrauen haben sie nun selbst zerstoert. Fordere sie auf, sich bei der Mitarbeiterin zu entschuldigen, und mach ihnen klar, dass sie ihren Vertrauensvorschuss bei Dir ab jetzt verwirkt haben.
Dann bringe ich die Beteiligten zusammen, obwohl die Denunzierte das extrem belasten würde. Aber gut - ich kann sie ja fragen, ob das für sie okay wäre.

Wie steht die MA denn im Team? Hat sie da Verbündete, die sie jetzt ein bisschen auffangen und ihr den Rücken stärken können, bzw. etwas auf sie "aufpassen". Was sagt, falls vorhanden, der Betriebsrat zur der Situation?
Ich finde jemanden, der einen Mitarbeiter deraßen diskreditiert in meinem Team nicht tragbar. Da wäre Vertrauen gegen den "Lügner" extrem zerstört.
Sie hat einen guten Stand im Team und dort auch volle Rückendeckung. Einen Betriebsrat gibt es nicht.

Wäre ich die Betroffene, würde mir DAS ja am meisten aufstoßen. Der Lügner redet sich raus und kommt damit auch noch durch.
Macht auf mich den Eindruck, als wüsste er ganz genau, dass er einen Fehler gemacht hat, will bloß nicht dazu stehen und ich selber stehe jetzt blöd da, weil ich darin verwickelt und ein Teil des Problems bin, das plötzlich öffentlich ist, obwohl ich komplett unschuldig bin.
Ich würde wollen, dass der Kollege einen massiven Dämpfer von Chef bekommt. Eine Abmahnung. Und deutlich gesagt, dass er schlicht gelogen hat, und dass du das in seiner Firma nicht duldest.
Damit würdest du dir bei mir einen Teil Respekt wieder erarbeiten.
Zusätzlicher Urlaub wäre natürlich ein nettes zusätzliches Schmankerl. Würde ich an deiner Stelle so verkaufen: du hast einen Fehler gemacht, es tut dir sehr leid. Du schätzt sie sehr als Arbeitstier und für ihre bisherige Loyalität. Du würdest sie nicht kaufen wollen oder denken, das wäre durch Urlaub bereinigt, aber du würdest ihr gerne ein paar Tage Urlaub zusätzlich zur Verfügung stellen, und das könne sie nutzen wenn sie möchte.
Den Dämpfer bekommt er. Ich tue mich aber auch etwas schwer damit, dass auf dem Niveau zu machen und öffentlich an den Pranger zu stellen...

Wenn du alleine nicht weiterkommst: such dir Supervision, und bietet das auch der Kollegin an.
Werde ich tun. Dazu muss sie aber auch bereit sein.
[doublepost=1461702316,1461701802][/doublepost]
Für mich ist es schwer vorstellbar, in einem derart intriganten Arbeitsumfeld zu arbeiten, in dem ein Kollege gegenüber dem Chef irgendwelche bösartigen Unterstellungen äußerst, um mir zu schaden.
War das bei dir ein Einzelfall, oder nur die Spitze des Eisberges in einem generell intriganten Arbeitsumfeld?
Nein, bisher hatte ich derartiges noch nicht. Und irgendwie entsteht auch der Eindruck, dass der Mitarbeiter gar nicht gezielt DIESER Kollegin schaden wollte. Sie dient als Mittel zum Zweck - ich habe aber noch keine Ahnung zu welchem.

Eine Entschuldigung des Chefs dafür, dass er auf diese Intrige hereingefallen, sollte natürlich auch selbstverständlich sein. Aber es würde mir sicherlich auch auf den Keks gehen, wenn er ständig angekrochen käme.
Kannst du also dafür sorgen, dass der Übeltäter nicht ungeschoren davon kommt? Und kannst du das auch auf eine für das Opfer sichtbare Art und Weise machen? - Das wäre mir an Stelle des Opfers jedenfalls deutlich wichtiger, als irgendeine Geste der Wiedergutmachung.
Eben. Ich meine Entschuldigung ehrlich und will das durch Penetranz nicht kaputt machen.

Ungeschoren kommt er nicht davon, aber die Kunst ist jetzt, auch hier die richtige Art und Weise zu finden. Wobei... wenn ich ehrlich bin, ist mir im Moment egal, ob der damit dann ebenfalls denunziert wird. Aber auf dem Niveau kann und will ich das nicht machen...
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #23
Wie wäre es z.B. mit "Kann ich Ihnen irgendwas gutes tun? Würde Ihnen z.B. eine Woche Urlaub dabei helfen, mit dieser unschönen Geschichte klar zu kommen?"
Ich werde heute den Urlaub auf jeden Fall anbieten. Diese Formulierung klingt eigentlich ganz gut.

Aber wie wäre eine Ansprache ans Team von wegen "Mir ist klar, dass ich da einen Fehler gemacht habe. In Zukunft werde ich solche Anschuldigungen auf jeden Fall hinterfragen. Absichtlich verbreitete, falsche Anschuldigungen werden Konsequenzen haben."
Ja, auch das werde ich heute tun. Die Konsequenzen werde ich auch im Detail benennen.

Hm... das hört sich schon ziemlich dubios an.
Es ist auch dubios. Wie gesagt: ich habe keine greifbare Ahnung, warum jemand derartiges behauptet, wenn es gar nicht so war. Was war der Grund? Ich komme nur zu Begründungen, wenn ich da abstrakt denke. Aber das wäre irgendwie alles völlig krank.

Mal aus einer anderen Perspektive. Dir ist das Ganze sehr schlimm, du denkst über Kündigung und Abmahnung nach. Wie hat dein MA sich jetzt denn im Nachhinein verhalten?
Ich weiß es noch nicht. Am Freitag fand das Fiasko statt, am Montag fand ich raus, dass alles gelogen war, der Mitarbeiter war aber am Montag nicht da. Das Gespräch mit ihm hat dann unter Beteiligung der beiden angeblichen Zeugen gestern stattgefunden. Er ging im Gespräch in die Defensive, außer, dass er dass dann wohl falsch verstanden habe, hatte er keine Erklärung. Danach habe ich ihn gestern nicht mehr gesehen und davon auch nichts mehr gehört, da ich durch den Besuch einer Behörde gebunden war.

Ist deinem MA überhaupt bewusst, wie übel du seine Lüge findest, und den Vertrauensbruch, der dadurch entstanden ist?
Sieht er seinen Fehler überhaupt ein und bereut ihn ausreichend?
Wie dramatisch ICH das finde... Nein, ich denke, so richtig klar ist ihm das nicht. Er räumt dezent einen Fehler seinerseits ein, aber Reue würde ich das nicht nennen.

Ich finde es trotzdem schade, dass du nicht alleine mit ihr über die Vorwürfe gesprochen hast. Wenn ich mich da in die Situation deiner Angestellten versetze, uiuiui. Ein Chef, der anscheinend nicht genug A*** in der Hose hat und daher beim
Gespräch Unterstützung von einem Lügner braucht. Hinterlässt ein tolles Gefühl bzgl. des Standings und des Vertrauens. Auch, dass du ihm offensichtlich mehr vertraut hast als ihr.
Ich habe etwas ganz wichtiges vergessen: Vor dem Gespräch zu dritt, hatte ich ein Gespräch mit ihr alleine. Ursprünglich wollte ich das 3er Gespräch ja auch vermeiden. Allerdings ging ich zu dem Zeitpunkt davon aus, dass sie den Vorwurf ihm gegenüber direkt getroffen hätte. Sie bestritt dies. Diese Info gab ich an den Mitarbeiter weiter, der mich daraufhin korrigierte: Nein, zu ihm direkt hat sie das nicht gesagt, sie sagte dies zu den anderen beiden Kolleginnen, er hätte dies aus einem Gespräch mit den beiden entnommen. Klar, in dem Moment kam es mir komisch vor, da ich das ja anders in Erinnerung hatte. Aber ich dachte auch: Okay, wenn da zwei Zeugen sind, scheint die Sache klar zu sein...

Ich würde mir an Deiner Stelle überlegen, was Du tun kannst, damit sich das in ähnlicher Form nicht mehr wiederholen kann. Ich denke, das ist nicht nur für die betroffene Mitarbeiterin, sondern für alle anderen Mitarbeiter extrem wichtig! Vielleicht kannst Du ja eine Art „Prozess“ etablieren, wie sich solche Anschuldigungen vielleicht schon von vornherein vermeiden lassen (z.B. 4- oder 6-Augen-Prinzip), wie mit solchen Anschuldigungen dann in Zukunft umgegangen wird, welche Sanktionen es bei falschen Anschuldigungen gibt und dies allen Mitarbeitern öffentlich kommunizieren.

Denn wichtig ist meiner Meinung nach, dass Deine Mitarbeiter sehen, dass Du nicht nur zu Deinen Fehlern stehst, sondern darum bemüht bist, daraus zu lernen.
Ich kann tatsächlich nur dadurch Vertrauen gewinnen, wenn ich konsequent zeige, dass ich hier komplett falsch reagiert habe und es in Zukunft besser mache.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #27
Ich weiß nicht, ob das Anbieten von Urlaub so eine gute Idee ist. Würde mir jemand nach so etwas Urlaub anbieten, würde ich denken, dass man mich erstmal aus dem Weg haben möchte, damit ich keine schlechte Stimmung verbreite.

Das Gespräch mit dem Anwalt ist für mich die erste und richtige Idee. Klär mit ihm, was rechtlich machbar ist.

Habt Ihr im Betrieb so etwas wie eine Mediationsstelle?
Nun, je nachdem wie man es mit dem Urlaub verpackt... Aber letztlich bin ich mir auch sicher, dass das auf sie nicht ganz passend wäre. Heute kam mir eine Variation davon als Idee: Sie soll sich mit ihrem Mann einfach mal gemeinsam ein schönes Wochenende in einem Wellnesshotel machen. Mal sehen, ob das was für sie wäre.

Der Termin mit dem Anwalt ist leider erst morgen, bin gespannt, was dabei rum kommt.

Eine Mediationsstelle habe ich nicht, allerdings einen Honorarcoach, der sehr gut in diesem Bereich ist.

Sag mal... Es gibt also 4 Beteiligte. Kollegin 1, die angeblich eine gewisse Aussage getroffen haben soll, Kollegin zwei und drei, die angeblich mit Nummer vier, deinem Mitarbeiter geredet haben sollen. Der wiederum hat Kollegin 1 und dich mit dieser Aussage konfrontiert, die aber so nie getroffen wurde.

Und wenn die Lüge bei Nummer 2 und 3 entstanden ist?

Oder mal ganz anders: Nummer 1 sagt etwas zu zwei und drei, vlt. Im Affekt oder Ärger.
Nummer 2 und 3 lästern, bauschen es auf, erfinden etwas dazu oder übertreiben und erzählen es 4.
Der es in den falschen Hals kriegt, das nicht auf sich beruhen lassen möchte und damit dann eben zu dir kommt.

2 und 3 können sich leicht aus der Affäre ziehen und 1 und 4 stehen doof da.
Ja, der Gedanke kam mir auch, aber das kann ich ausschließen. Er hatte ja ganz ursprünglich zu mir selbst gesagt (da war auch Kollegin 3 dabei), dass Kollegin 1 die Aussage ihm selbst gegenüber direkt getroffen habe. Drei Tage später habe ich genau aufgrund der Aussage ja das Gespräch mit Nummer 1 gehabt, wo sie den Vorwurf bestritt. Daraufhin kam das Dreiergespräch zustande, in welchem er dann äußerte, dass sie das nicht direkt zu ihm, sondern zu Nummer 2 und 3 gesagt habe. Ich hatte mich in dem Moment noch gewundert aber habe mir auch gedacht, dass ich das vielleicht falsch verstanden hatte. Kollegin 3 hatte mir ja dann auch bestätigt, dass ich es doch richtig in Erinnerung hatte.

Davon abgesehen ist Kollegin 3 meine rechte Hand und für mich absolut vertrauenswürdig.

...gibt es ja auch andere Möglichkeiten unterhalb des Arbeitsrechts: die Leute einfach kaltstellen, oder, wenn man A***hloch sein will, systematisch jeden Kleinkram abmahnen. Ein ehemaliger Kollege von mir hatte mal einen Korinthenkacker als Chef, der ihm einen - privat organisierten! - Tisch aus dem Büro entfernen ließ, weil Mitarbeitern seines Rangs ein solcher Tisch nicht zustehe... :kopfwand: Privates Surfen am Arbeitsplatz o.ä. sollte sich ja bei fast jedem finden lassen.

Alles, wie gesagt, natürlich nur, wenn man das als Chef will und vor allem, wenn klar ist, wer der Idiot in der Nummer war. Die Details kennen wir hier natürlich nicht...
Nun, unabhängig wer nun was war oder verursacht hat - auf der beschriebenen Schiene fahre ich nicht. Erstens ist so etwas extrem anstrengend und zweitens kann das sehr schnell ins Mobbing driften und auch so rechtlich problematisch werden. Ist auch nicht mein Stil. Im Zweifel muss ich dann den Prozess riskieren - in den meisten Fällen endet das dann eh in einem Vergleich und nicht in der Wiedereinstellung.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #30
bezüglich dem urlaub und "sie könnte sich abgeschoben fühlen": sie muss ihn ja nicht sofort nehmen. ich würds da eher bei einer formulierung belassen wie "die situation kannte ich noch nicht, ich habe falsch reagiert und daraus gelernt. leider sind sie dabei die leidtragende gewesen - ich habe überlegt, ob es etwas gibt, womit ich zwar nicht das verlorene vertrauen wieder aufbauen, aber ihnen vielleicht doch zumindest eine kleine wiedergutmachung anbieten kann - ich dachte da an <erwähnte möglichkeiten aufzählen> - oder haben sie einen speziellen wunsch?
auf jeden fall möchte ich nochmal sagen, dass ich sie als mitarbeiterin sehr schätze und froh bin, dass die anschuldigungen haltlos waren - der fehler wird mir nicht nochmal passieren, ich bin letztlich einfach darauf reingefallen weil ich nicht gedacht habe, dass einer meiner mitarbeiter sowas abziehen könnte" - oder ähnliches. wenn sie alles ablehnt, gut, dann ist das eben so. letztlich geht es dabei um die geste, nicht um das ergebnis.

das beste, was ein erschüttertes vertrauen und gekränkte gefühle wieder gutmachen kann ist der ausdruck wirklicher wertschätzung. deswegen finde ich, dass du dich auch nicht alleine auf deine gefühle beziehen solltest, dass es dir leid tut, sondern eben auch betonen, dass du sie wirklich schätzt.

letztlich sind wirklich gute beziehungen zwischen arbeitgeber und arbeitnehmer eben genau das: beziehungen. menschen machen in beziehungen fehler, und menschen neigen auch dazu zu verzeihen und zu vergessen, wenns ansonsten alles gut lief... vor allem wenn sich der, der den fehler begangen hat, dessen bewusst ist und daraus gelernt hat.

---
kurz zusammengefasst: sei ehrlich. dass du ihr das zugetraut hast... ja, du hättest es besser wissen sollen, eigentlich. andersherum: du kannst ja auch jetzt noch nicht verstehen was den kollegen geritten hat, du bist einfach auf ihn hereingefallen. du wirst deine lehren daraus gezogen haben.
ne doofe aussage über einen kollegen (sowas in der art war es ja wohl?) ist prinzipiell eher zu glauben als so eine miese, hinterhältige aktion. auch wenn sie jetzt aktuell verletzt ist: ich denke, sie wirds verstehen... und immerhin hast du, obwohl sie sich offenbar damit abgefunden hatte, selber herausgefunden, dass das so nicht stimmte.

vielleicht wäre noch die frage wichtig ob sie sich vorstellen könne, wie es zu der ganzen missliche situation kam, ob es wirklich an dem einen besagten kollegen lag oder ob 2 und 3 da irgendwie mist gebaut haben. ziehe sie, ihre erfahrung, ihr wissen zu rate, zeig ihr, dass du ihre meinung schätzt.

oh, und, so sehr es dich auch ehrt dass du nun so drüber nachdenkst: kopf hoch. wie gesagt: fehler passieren, du hast ihn erkannt, bereinigt und versuchst wiedergutmachung zu leisten. mehr kann niemand von dir erwarten. mach dich nicht kleiner als du bist.
von "komplett versagt" lese ich da wirklich garnichts(!) - komplett versagt hättest du, wenn es dich nicht weiter gejuckt hätte oder du die wahrheit erfahren und mit den schultern gezuckt hättest. beides nicht der fall, und, so sehr ich chefs auch verabscheue: sollte ich jemals wieder einen chef haben, dann hätte ich gerne einen wie dich. inklusive fehlern :zwinker:
 
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HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #33
Relativ kurz gefasst, denke ich, dass die Emotionalität aus dem Thema heraus muss. Es gab einen fingierten Grund seitens des klagenden Mitarbeiters, Du hast die Verleumdung leider nicht rechtzeitig erkannt. Die Mitarbeiterin kennt Dich und Deinen Führungsstil lange und gut.
Eine weitere Entschuldigung würde sie zwar trösten, tut aber der Gerechtigkeit und Fairness keinen Vorschub. Ich würde die Mitarbeiterin öffentlich rehabilitieren, mit allen Mitteln.
Den Fehler einzuräumen mag schwach wirken, ist aber letztendlich eine konsequente und starke Handlung. Den Verleumder würde ich abmahnen. Durch ein solches Verhalten dürfte er sich von loyalen Kollegen selbst isolieren.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #34
So, mal ein Update. War ein spannender Tag heute...

Der Rechtsanwalt hält den Anlass zwar auch für abmahnungswürdig, sagt aber auch, dass diese auf wackeligen Beinen steht. Er räumt ja ein, wohl etwas nur falsch verstanden zu haben. Egal. Ich habe mich trotzdem dafür entschieden und die Abmahnung heute erteilt. Im Zweifel soll halt ein Richter über deren Rechtmäßigkeit entscheiden. Ich denke einfach, dass das das einzige Mittel ist, ein deutliches Signal an den Verursacher, die Betroffene und auch die übrigen Beteiligten ist.

Weiterhin habe ich eine vor vier Wochen getroffene Entscheidung zurück genommen. Mit betreffenden Mitarbeiter, also demjenigen, der die Kollegin des schlimmen Vorwurfs bezichtigt hat, hatte ich damals ein Mitarbeitergespräch. Aufgrund seiner Qualifikation und seines persönlichen Wunsches hatten wir eine Aufgabenerweiterung mit zusätzlicher Bezahlung vereinbart. Allerdings setzt diese Position auch ein hohes Maß an Vertrauen voraus. Ohne nachtragend zu sein, aber das Vertrauen fehlt mir - zumindest bis auf Weiteres. Im kleinen Umfang hätte er dann personelle Verantwortung und dafür sehe ich aber nun die persönliche Eignung in Frage gestellt. Er hat es wortlos zur Kenntnis genommen. Diese für ihn untypische Reaktion bestätigt mir, dass ihm inzwischen wohl klar geworden ist, dass er da nicht nur Scheiße, sondern eine ganze Kläranlage gebaut hat.

Mit der Betroffenen habe ich heute noch einmal bei einem Kaffee und unter vier Augen sprechen können. Ich habe sie über die erteilte Abmahnung informiert. Das wollte sie eigentlich gar nicht, also dem anderen nichts Böses. Ich habe ihr dann noch einmal erklärt, dass ich das zwar sehr lieb von ihr finde, aber man derartigem Verhalten zwingend einen Riegel vorschieben muss. Persönlich tut mir das sicher auch leid, aber rein professionell gesehen muss eine solche Konsequenz sein. Ich denke, das hat sie verstanden.

Und dann hat sie mir selbst von sich aus noch einmal gesagt, dass sie mir meinen Bockmist verziehen hat. Enttäuschung ist da, aber letztlich sagte sie das Gleiche, was ihr auch hier geschrieben habt: Menschen machen Fehler. Sie möchte jetzt gerne nach vorne schauen und das Ganze vergessen. Sie freut sich auf Pfingsten und dass sie da drei Tage mit ihrem Mann verbringen kann. Das war dann auch für mich der richtige Moment. Auf meine Frage, was sie denn an Pfingsten vor hätten: Noch nichts geplant, einfach Zeit miteinander verbringen. Ich habe ihr dann einfach einen Umschlag zugesteckt und nur gesagt, sie solle sich mit ihrem Mann bitte ein besonders schönes Pfingstwochenende machen und ich würde mich einfach nur freuen, wenn sie es annehmen würde. Wenn sie das nicht möchte, dann könne ich es auch verstehen. Damit habe ich sie verabschiedet und bin gegangen. Den Umschlag hat sie geöffnet, als ich am Gehen war, ihre Reaktion darauf weiß ich nicht und das war auch absichtlich so: Ich möchte kein Dankeschön hören oder sie in eine Situation bringen, die ihr unangenehm ist. Den für mich wichtigsten Dank hat sie mir gegeben: Ich habe die realistische Chance, mein Ansehen bei ihr wieder herzustellen, da sie mir verziehen hat.

Im Moment ist das soweit wieder im grüngelben Bereich. Auch der Verursacher wird die Möglichkeit bekommen, mich durch positives Verhalten wieder zu gewinnen. Und auch seine Kolleginnen und Kollegen. Die Abmahnung, der Entzug der in Aussicht gestellten höheren Position und die Mißachtung seiner Kolleginnen und Kollegen - ich denke, dass ist alles in Allem angemessene Strafe genug. Ich bleibe einfach hellhörig und warte einfach mal, ob er dauerhaft etwas daraus gelernt hat. Eine Entschuldigung von ihm hat es nur mir gegenüber gegeben. Vielleicht rafft er sich noch dazu auf, zwingen werde ich ihn nicht. Die kommt entweder von Herzen und ehrlich oder halt nicht. Die betroffene Mitarbeiterin legt jedenfalls im Moment keinen Wert darauf.

Mir selbst geht es jetzt besser, aber so richtig abgeschlossen ist das für mich nicht. Wird einfach etwas Zeit brauchen, denn was dieses Thema angeht bin ich nicht nur bei anderen, sondern noch mehr bei mir selbst sehr empfindlich. Aber das ist jetzt mein Problem und ein Risiko meiner Position - muss man lernen mit umzugehen.

Ich danke Euch allen noch einmal für die vielen Ratschläge, Ideen und Hinweise. Ihr habt mir echt in einer für mich sehr schwierigen Situation geholfen. DICKES DANKESCHÖN. :smile:
 
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littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #35
Ich finde dein Verhalten sehr professionell und fair. So muss das von einem Chef auch sein. Hast doch alles richtig gemacht. :thumbsup:
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #36
Ich finde dein Verhalten auch gut.

Du musst nur aufpassen, dass du aufgrund deines schlechten Gewissens nicht zu sehr ins Gegenteil abdriftest und nun einen Schlussstrich ziehst. Abmahnung, Degradierung UND der Umschlag für sie (was war eigentlich drin) ist natürlich schon recht viel. Von daher würde ich nun gut sein lassen und komplett zu professionellem Verhalten zurückkehren.

Du solltest den Vorfall in meinen Augen nun nicht mehr thematisieren und nicht mehr aufs Tablett bringen - vor allen Dingen ihm gegenüber nun nicht auf Dauer nachtragend sein. Sonst wird das Verhältnis noch schwieriger.

Er hat seine Strafe bekommen - nun zurück auf Anfang. Anderenfalls wird das eine Neverending-Story.
 
schuichi
Benutzer135918  Sehr bekannt hier
  • #37
So, mal ein Update. War ein spannender Tag heute...

Der Rechtsanwalt hält den Anlass zwar auch für abmahnungswürdig, sagt aber auch, dass diese auf wackeligen Beinen steht. Er räumt ja ein, wohl etwas nur falsch verstanden zu haben. Egal. Ich habe mich trotzdem dafür entschieden und die Abmahnung heute erteilt. Im Zweifel soll halt ein Richter über deren Rechtmäßigkeit entscheiden. Ich denke einfach, dass das das einzige Mittel ist, ein deutliches Signal an den Verursacher, die Betroffene und auch die übrigen Beteiligten ist.

Weiterhin habe ich eine vor vier Wochen getroffene Entscheidung zurück genommen. Mit betreffenden Mitarbeiter, also demjenigen, der die Kollegin des schlimmen Vorwurfs bezichtigt hat, hatte ich damals ein Mitarbeitergespräch. Aufgrund seiner Qualifikation und seines persönlichen Wunsches hatten wir eine Aufgabenerweiterung mit zusätzlicher Bezahlung vereinbart. Allerdings setzt diese Position auch ein hohes Maß an Vertrauen voraus. Ohne nachtragend zu sein, aber das Vertrauen fehlt mir - zumindest bis auf Weiteres. Im kleinen Umfang hätte er dann personelle Verantwortung und dafür sehe ich aber nun die persönliche Eignung in Frage gestellt. Er hat es wortlos zur Kenntnis genommen. Diese für ihn untypische Reaktion bestätigt mir, dass ihm inzwischen wohl klar geworden ist, dass er da nicht nur Scheiße, sondern eine ganze Kläranlage gebaut hat.

Mit der Betroffenen habe ich heute noch einmal bei einem Kaffee und unter vier Augen sprechen können. Ich habe sie über die erteilte Abmahnung informiert. Das wollte sie eigentlich gar nicht, also dem anderen nichts Böses. Ich habe ihr dann noch einmal erklärt, dass ich das zwar sehr lieb von ihr finde, aber man derartigem Verhalten zwingend einen Riegel vorschieben muss. Persönlich tut mir das sicher auch leid, aber rein professionell gesehen muss eine solche Konsequenz sein. Ich denke, das hat sie verstanden.

Und dann hat sie mir selbst von sich aus noch einmal gesagt, dass sie mir meinen Bockmist verziehen hat. Enttäuschung ist da, aber letztlich sagte sie das Gleiche, was ihr auch hier geschrieben habt: Menschen machen Fehler. Sie möchte jetzt gerne nach vorne schauen und das Ganze vergessen. Sie freut sich auf Pfingsten und dass sie da drei Tage mit ihrem Mann verbringen kann. Das war dann auch für mich der richtige Moment. Auf meine Frage, was sie denn an Pfingsten vor hätten: Noch nichts geplant, einfach Zeit miteinander verbringen. Ich habe ihr dann einfach einen Umschlag zugesteckt und nur gesagt, sie solle sich mit ihrem Mann bitte ein besonders schönes Pfingstwochenende machen und ich würde mich einfach nur freuen, wenn sie es annehmen würde. Wenn sie das nicht möchte, dann könne ich es auch verstehen. Damit habe ich sie verabschiedet und bin gegangen. Den Umschlag hat sie geöffnet, als ich am Gehen war, ihre Reaktion darauf weiß ich nicht und das war auch absichtlich so: Ich möchte kein Dankeschön hören oder sie in eine Situation bringen, die ihr unangenehm ist. Den für mich wichtigsten Dank hat sie mir gegeben: Ich habe die realistische Chance, mein Ansehen bei ihr wieder herzustellen, da sie mir verziehen hat.

Im Moment ist das soweit wieder im grüngelben Bereich. Auch der Verursacher wird die Möglichkeit bekommen, mich durch positives Verhalten wieder zu gewinnen. Und auch seine Kolleginnen und Kollegen. Die Abmahnung, der Entzug der in Aussicht gestellten höheren Position und die Mißachtung seiner Kolleginnen und Kollegen - ich denke, dass ist alles in Allem angemessene Strafe genug. Ich bleibe einfach hellhörig und warte einfach mal, ob er dauerhaft etwas daraus gelernt hat. Eine Entschuldigung von ihm hat es nur mir gegenüber gegeben. Vielleicht rafft er sich noch dazu auf, zwingen werde ich ihn nicht. Die kommt entweder von Herzen und ehrlich oder halt nicht. Die betroffene Mitarbeiterin legt jedenfalls im Moment keinen Wert darauf.

Mir selbst geht es jetzt besser, aber so richtig abgeschlossen ist das für mich nicht. Wird einfach etwas Zeit brauchen, denn was dieses Thema angeht bin ich nicht nur bei anderen, sondern noch mehr bei mir selbst sehr empfindlich. Aber das ist jetzt mein Problem und ein Risiko meiner Position - muss man lernen mit umzugehen.

Ich danke Euch allen noch einmal für die vielen Ratschläge, Ideen und Hinweise. Ihr habt mir echt in einer für mich sehr schwierigen Situation geholfen. DICKES DANKESCHÖN. :smile:
Ich muss ehrlich sagen, deine angestellten sind zu beneiden eine sowohl sehr Konsequenten wenn auch kollegialen menschlichen Chef wie dich zu haben. Dieser Vorfall zeigt doch auch nur, dass du auch nur ein Mensch bist und Fehler machst , die Frau ist zwar enttäuscht von dir aber so was passiert, du musst dir selsbt das ganze Verzeihen. Ich lese da mehr heraus, dass du dir selsbt das Ganze noch nach trägst .

Du willst der Superchef sein. Lass dir gesagt sein nicht jeder Mitarbeiter braucht das , nicht jeder braucht die gleiche Behandlung. den eine muss man mal etwas in den Arsch treten den anderen Loben, das weißt du sicher genau . Doch was ich damit sagen will, das kannst du nicht in Perfektion vereinen das bekommt keiner hin .

Bleib so wie du bist zu deine angestellten und du wirst eine erfolgreichen Betrieb mit hoher Motivation und engagierten Mitarbeiten führen . Von dir müssten sich mehr Chefs ne Schiebe abschneiden , Fehler eingestehen ist für viel schwierig da sie denken es lässt sie angreifbar wirken, doch dabei stärkt es mehr den Bund zwischen den Parteien . Auf der Arbeit verbringt man ungefähr 40 Seines Lebens , da sollte es doch ehrlich wie eine Familie sein.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #38
Ich finde dein Verhalten sehr professionell und fair. So muss das von einem Chef auch sein. Hast doch alles richtig gemacht. :thumbsup:
Dankeschön. Ich denke auch, dass ich dann mit etwas Abstand doch zumindest den Schaden begrenzen konnte.

Du musst nur aufpassen, dass du aufgrund deines schlechten Gewissens nicht zu sehr ins Gegenteil abdriftest und nun einen Schlussstrich ziehst. Abmahnung, Degradierung UND der Umschlag für sie (was war eigentlich drin) ist natürlich schon recht viel. Von daher würde ich nun gut sein lassen und komplett zu professionellem Verhalten zurückkehren.

Du solltest den Vorfall in meinen Augen nun nicht mehr thematisieren und nicht mehr aufs Tablett bringen - vor allen Dingen ihm gegenüber nun nicht auf Dauer nachtragend sein. Sonst wird das Verhältnis noch schwieriger.

Er hat seine Strafe bekommen - nun zurück auf Anfang. Anderenfalls wird das eine Neverending-Story.
Ja, der Schlussstrich muss sein. Ich weiß. Und ich habe heute lange überlegt, ob die ganzen Konsequenzen nicht zu viel sind. Aber andererseits: Meine Mitarbeiter erwarten einen fairen Umgang und ich erwarte das von ihnen. Gelingen tut das natürlich nicht immer. Aber sie wissen auch, dass ich auf so etwas allergisch reagiere. Er hat ihr eine Straftat vorgeworfen und das völlig haltlos. Es war kein Verdacht, er stellte es als Fakt dar. Und hätte sie das getan, wäre wahrscheinlich eine Kündigung heraus gekommen. Das ist das schlimmste, was einem passieren kann - man fliegt wegen etwas raus, was man gar nicht getan hat. Deshalb und eben weil meine Einstellung dazu auch jedem meiner Mitarbeiter bekannt ist, bin ich zu diesen Entscheidungen auch gekommen.

Er ist diesbezüglich bisher nicht negativ in Erscheinung getreten, ist auch seit knapp 10 Jahren dabei und wird als Kollege geschätzt. Deshalb ist von meiner Seite das Ding erledigt und er wird Möglichkeiten haben, sich neu zu beweisen - sofern er selbst das möchte.

Ach ja: In dem Umschlag war ein Gutschein für ein Wochenende zu zweit in einem Wellness-Hotel ihrer Wahl - all inclusive. Eine nette andere Kollegin hat mir geholfen und mir den Hinweis gegeben, dass sie so etwas gerne mal mit ihrem Mann machen würde. :zwinker:

Ich muss ehrlich sagen, deine angestellten sind zu beneiden eine sowohl sehr Konsequenten wenn auch kollegialen menschlichen Chef wie dich zu haben. Dieser Vorfall zeigt doch auch nur, dass du auch nur ein Mensch bist und Fehler machst , die Frau ist zwar enttäuscht von dir aber so was passiert, du musst dir selsbt das ganze Verzeihen. Ich lese da mehr heraus, dass du dir selsbt das Ganze noch nach trägst .

Du willst der Superchef sein. Lass dir gesagt sein nicht jeder Mitarbeiter braucht das , nicht jeder braucht die gleiche Behandlung. den eine muss man mal etwas in den Arsch treten den anderen Loben, das weißt du sicher genau . Doch was ich damit sagen will, das kannst du nicht in Perfektion vereinen das bekommt keiner hin .
Nein, sie sind nicht zu beneiden. Ich habe eine ganze Reihe an Macken, die hin und wieder meine Mitarbeiter ausbaden. Aber: Ich war ja irgendwann auch mal einer der Angestellten, habe in der Zeit einen sehr guten und leider mehrere Arschloch-Vorgesetzte erlebt. Ich arbeite hin und wieder selbst an der Basis mit - nicht aus Notwendigkeit, sondern weil ich wissen MUSS, wie die Arbeit an der Basis abläuft. Das sehr einfache Grundprinzip von Geben und Nehmen mag zwar nicht immer so einfach umzusetzen sein, aber es ist nach meinem Verständnis und nach meiner Erfahrung das erfolgreichste. Besonders in einer Branche wo ein massiver Bewerbermangel herrscht und sich die Mitarbeiter unter hunderten von Angeboten in einem 50-km-Umkreis das Beste aussuchen können.

Der Superchef bin ich nicht und will ich auch nicht sein. Aber wenn ich selbst gegen eine meiner von mir aufgestellten Grundregeln derart verstoße, dann muss ich auch bei mir den gleichen Maßstab anwenden. Aber etwas Zeit wird da helfen. Ich könnte mich halt einfach nur wegen meiner Blödheit in den Arsch beißen.
 
G
Benutzer Gast
  • #39
Ähm... 2000 Euro brutto haben bei mir die Angestellten ohne Qualifikation - und das in einer Branche, die nicht sonderlich gut bezahlt.

Das entscheidende ist Dein Bauchgefühl, das tendiert eindeutig zur Selbständigkeit. Hör darauf.

äh, ich glaube, das gehörte eigentlich hierher:

Job - Daylight goes Chefposten?!

---

Darüber hinaus möchte ich dir sagen, dass ich dein Verhalten als Chef einfach großartig finde! Absolut spitze! :smile:
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #40
Hut ab, das hast Du unter den gegebenen Umständen super gelöst. :thumbsup:

Wenn Du noch Vorschläge oder Ideen aus eigener Erfahrung haben möchtest:

Natürlich kann man niemanden zwingen, miteinander zu arbeiten, schon gar nicht wenn es irgendwie eine miese Stimmung gibt. Aber manchmal muss man sich auch zusammen reissen und gute Miene zum bösen Spiel machen, und eine gewisse Professionalität wahren, immerhin ist man auf der Arbeit nicht im Kindergarten, auch wenn das manchmal so aussehen mag.
Das gilt sowohl für die Chefs als auch für die Angestellten bzw. Mitarbeiter.

Die Pfingstwochen sind eine gute Gelegenheit, damit sich alles etwas beruhigt.

Aber dass so ein - sagen wir mal - Missverständnis entstanden ist, kann auch durch fehlende Kommunikation und nicht ausreichende Zusammenarbeit, vielleicht auch durch Überheblichkeit oder Neid von einzelnen entstanden sein.
Ich will jetzt nicht zwingend auf eine Aufarbeitung der Geschehnisse hinaus.
Aber Du hast zwischendurch geschrieben dass sie sich eh nur seltener sehen.
Irgendwo ist also der Wurm im Team bzw. in den Teams drin.

Nach Pfingsten solltest Du vielleicht eine Besprechung ansetzen, bei der alle Beteiligten und ggf. noch ein externer Mediator anwesend sind. Nicht als Pflicht, nur als Angebot, wenn es vielleicht doch noch ungeklärte Dinge geben sollte, und als Aufruf, konkret und konstruktiv die zukünftigen Zusammenarbeit zu gestalten. Damit so etwas nicht wieder vorkommt.
Es sollte Raum für Meinungsäußerungen da sein, selbst wenn gewisse Vorwürfe aufkommen, bitte alle gut zuhören und erst nachdenken bevor geantwortet wird.
Stichpunkte könnten auch auf Karten aufgeschrieben werden, die der Moderator anonymisiert neu schreiben würde.

Dass das Vertrauen nicht sofort wieder hergestellt werden kann ist klar, daher dürfte auch ein Hochseilparcours jetzt nicht das richtige Mittel sein. Aber eine gemeinsame etwas ausgelassenere Veranstaltung (ein Abendessen oder einen Ausflug) könntest Du auch vorsehen.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #41
einsamerEngel einsamerEngel : Sie arbeiten nicht zusammen, weil sie in verschiedenen Teams sind - die Teams arbeiten autark.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #42
Dann bring die Teams zusammen?
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #44
Lies nochmal meinen Beitrag von vorhin.
Die Kommunikation verbessern. Eine Beziehung zwischen den Teams aufbauen.
Konkurrenzängste und Erfolgsdruck nehmen.
Gegenseitiges Verständnis aufbauen.
Vielleicht sogar ein paar Teamleute gegenseitig auswechseln, wenn sie mal was anderes machen wollen.
 
Firebird
Benutzer38570  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #45
Lies nochmal meinen Beitrag von vorhin.
Die Kommunikation verbessern. Eine Beziehung zwischen den Teams aufbauen.
Konkurrenzängste und Erfolgsdruck nehmen.
Gegenseitiges Verständnis aufbauen.
Vielleicht sogar ein paar Teamleute gegenseitig auswechseln, wenn sie mal was anderes machen wollen.
Ich verstehe schon, was Du gemeint hast. Es ergibt aber, mal abgesehen von der Abwechslung für die Mitarbeiter (welche wiederum kein Interesse an einem Teamwechsel haben) keinen Sinn. Meine Kunden sind einen persönlichen Bezug zu "ihren" Pflegern und Schwestern angewiesen, die würden mir aufs Dach steigen.

Ansonsten funktioniert die für den Arbeitsalltag notwendige Kommunikation. In dem beschriebenen Fall wurden einfach völlig Unbeteiligte gegeneinander ausgespielt.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #46
Ok, verstehe, da wird es eher keine sinnvollen Maßnahmen geben.
Und das wirst Du leider nur als "dumm gelaufen, für die Zukunft halt draus lernen" verbuchen müssen, und die Lage weiter beobachten. :unsure:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #47
ich finds letztlich ausgesprochen gut, dass der akut-dummbolzen von angestelltem nun auch noch eine chance bekommt - sowohl seine gerechte strafe in form von abmahnung und rückzug von vergünstigungen als auch eine chance, wieder was gut zu machen. nach so vielen jahren im betrieb sollte eine solche chance wohl drin sein und ich denke, er wird sichs mehrfach überlegen bevor er nochmal sowas bringt.. drauf achtzugeben wäre da nur, dass er sich weiterhin traut reale misstände anzumerken.
vermutlich wirds auch der betroffenen angestellten lieber sein, dass das nicht direkt eine kündigung nach sich zieht.

nein, feuervögelchen, du hast nicht versagt - du hast gelernt und dich als guter chef erwiesen, den umständen entsprechend eben :zwinker:
 
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