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Weg vom Zwang - zurück zur Normalität

W
Benutzer204322  (29) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo liebe Leser*in und vllt Helfer*in.

Ich bin 28 Jahre alt und glücklich verheiratet. Ich war lange Zeit Sexsüchtig, mit vielen Einflüssen auf mein Körper und meinen Alltag. Ursache war meine Jugend.
Vor knapp 1 1/2 Jahren habe ich meiner Frau davon erzählt, wir haben viel geredet. Sie musst das erstmal alles verstehen und verarbeiten. Diese Sexsucht hat oft für Spannungen in der Beziehungen gesorgt, aber sie wusste ja nichts von meinem Problem. Und ich hatte es da auch noch nicht als dieses Erkannt.

So jetzt zum eigentlichen Thema:

Ich habe wahnsinnige Fortschritte gemacht in Sachen Selbstbeherrschung und Selbstwahrnehmung. Es gibt da nur eine Sache die ich einfach noch nicht sicher weiß/spüre/verstehe.
Mein Trieb ist natürlich immer noch ausgeprägt, aber ich folge diesen Impulsen nicht einfach. Woher wisst ihr tatsächlich sexuell erregt zu sein? Ich habe im laufe des letzten Jahres bei mir festgestellt, dass ich 2 getrennte "Gefühle" habe. Einmal gibt der Kopf Signale, aber es gibt auch das Gefühl das aus der Bauchmitte/Geschlechtsteilen wirkt. Als Regel hatte ich mir Anfangs gesetzt, wenn beide gegeben sind, dann ist es ok, es zu genießen.
Ich war seit meiner Jugend Trieb, Stress und Fluchtgesteuert und habe Masturbation, Pornos und sex als Ventil genutzt. Wie es mir scheint nie richtig "gelernt", wann ich dieses ECHTE Gefühl habe. Es ist total schwer das grade zu beschreiben, aber vielleicht könnt ihr mir einfach sagen wie es bei euch ist. Woher man weiß, ICH WILL DAS JETZT.

Viele Grüße und Danke
 
dark horse
Benutzer188767  Meistens hier zu finden
  • #2
Finde ich interessant! Was war dein Leidensdruck? Was willst du noch ändern? Weniger Sex? Sex nur noch wenn du romantische Gefühle hast? Sex weil man geil ist, oder SB als Stressabbau ist nicht mehr okay? Wie oft hattest du früher Sex, und wie oft jetzt? Inwiefern geht es dir heute besser?
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #3
Es ist bei mir eine Mischung aus körperlichen Signalen und mentaler Erregung. Und die ist immer „echt“ (wie sollte sie auch unecht sein, den Gedanken kann ich nur schwer nachvollziehen 🤔).

Einzige Ausnahme waren die Schwangerschaften: Da hat scheinbar nur der Körper gearbeitet, durch die Hormone und die stärkere Durchblutung war ich rein physisch dauergeil, selbst wenn der Kopf ganz woanders war. Eine durchaus… spannende Erfahrung, wenn auch etwas gruselig. 😵‍💫

Daher weiß ich auch, dass ich nicht immer Sex haben muss, wenn ich erregt bin, ich kann das Gefühl im Normalfall einfach ignorieren.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #4
OK, mit "Sexsucht" hatte ich nie Probleme, von daher kann ich kaum mitreden.
Es gibt zwar Tage, da würde ich gerne öfter oder zumindest jeden Tag, aber das ist eher "saisonal".

Ich kenne diesen Unterschied zwischen dem Verlangen "im Kopf" und in der Herz-Bauchregion allerdings nicht.
Bei mir ist das immer eine Mischung aus mentaler Stimulation und irgendwas, was auch dem Bauch oder so heraus kommt.

Aber selbst dann "muss" ich nicht unbedingt Sex haben.
 
W
Benutzer204322  (29) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Es ist bei mir eine Mischung aus körperlichen Signalen und mentaler Erregung. Und die ist immer „echt“ (wie sollte sie auch unecht sein, den Gedanken kann ich nur schwer nachvollziehen 🤔).

Einzige Ausnahme waren die Schwangerschaften: Da hat scheinbar nur der Körper gearbeitet, durch die Hormone und die stärkere Durchblutung war ich rein physisch dauergeil, selbst wenn der Kopf ganz woanders war. Eine durchaus… spannende Erfahrung, wenn auch etwas gruselig. 😵‍💫

Daher weiß ich auch, dass ich nicht immer Sex haben muss, wenn ich erregt bin, ich kann das Gefühl im Normalfall einfach ignorieren.
Vielen Dank für die Antwort.
Ja das mit den "echt" ist eben schwer zu beschreiben.
Vielleicht kann man meine Situation auf jemanden der eine Esssucht übertragen (ohne jetzt irgendwelche (Vor)-Urteile zu streuen!), rein zur Vorstellung. Der Körper signalisiert das er Hunger hat. Zum einen gibt es die natürliche Nahrungsaufnahme zur Lebenserhaltung, Funktionsfähigkeit und dem Genuss - Als Analogie zum echten Gefühl. Zum anderen, wird dennoch weiter gegessen aus unterschiedlichsten Impulsen. Stress, das Gefühl immer noch hunger zu haben etc. - Das als Analogie zum unechten Gefühl. ...echt so schwer in Worte zufassen.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #6
W
Benutzer204322  (29) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Das nennt sich "antrainiertes Verhalten".
Man tut etwas oder tut es nicht, weil es anerzogen oder es man sich selbst so angeeignet hat.
Stimmt, deswegen ist der Begriff Sucht auch falsch. Ich hätte Zwangsverhalten schreiben müssen.
Ist glaube ich Medizinisch auch korrekt(er). Aber der Inhalt bleibt trotzdem gleich.
Auch wenn das antrainiert ist, wie finde ich dann "zurück", nur noch normalen "Hunger" zu verspüren? Daher rührt meine Frage. ich will rausfinden wie ich die richtigen Signale wieder erkenne.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #8
Auch wenn das antrainiert ist, wie finde ich dann "zurück", nur noch normalen "Hunger" zu verspüren?
Puh, ganz ehrlich?
Da gibt es Profis für.
Ich würde mich da nie trauen, einen Rat in die oder die andere Richtung zu geben.
 
W
Benutzer204322  (29) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Puh, ganz ehrlich?
Da gibt es Profis für.
Ich würde mich da nie trauen, einen Rat in die oder die andere Richtung zu geben.
Genau.
Das soll auch gar nicht Inhalt hier sein. Ich möchte nur erfahren wie unterschiedlich Menschen das wahrnehmen, handhaben oder mit umgehen. Einfach nur ihr persönlicher Blickwinkel auf sich selbst.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #10
Ich kann nur von mir sprechen:
Natürlich gibt es Tage, wo ich mir denke, so - ich platz jetzt gleich, wenn nichts passiert.
Aber da mir Qualität vor Quantität geht, verkneife ich mir das dann.
Nur zu kommen, damit ich gekommen bin ist mir zu doof.
 
Rocket_Scientist
Benutzer199502  (44) Öfter im Forum
  • #11
Mein Trieb ist natürlich immer noch ausgeprägt, aber ich folge diesen Impulsen nicht einfach. Woher wisst ihr tatsächlich sexuell erregt zu sein?
Ich verstehe die Frage nicht ganz, aber ich interpretiere mal.
Ich nehme an, es geht um Abgrenzung zu anderen Mechanismen.
Sex bzw. ein Orgasmus wirkt hormonell bedingt ja auf vielfältige Weise. Er verbindet uns mit dem Partner, es wirkt aber auch stressabbauend und fördert ein baldiges Einschlafen. :smile:
Also woher weiß ich, ob ich erregt bin, oder nur ein Mittel zur Reduzierung von Stress suche?
Ganz einfach: Ob ich Stress habe oder nicht, fühle ich ja. Ob ein Auslöser für Lust/Erregung da ist, ist ja auch offensichtlich.
Ich habe im laufe des letzten Jahres bei mir festgestellt, dass ich 2 getrennte "Gefühle" habe. Einmal gibt der Kopf Signale, aber es gibt auch das Gefühl das aus der Bauchmitte/Geschlechtsteilen wirkt. Als Regel hatte ich mir Anfangs gesetzt, wenn beide gegeben sind, dann ist es ok, es zu genießen.
Spannend. Ich befrage bei Entscheidungen oder beim Erforschen von Empfindungen auch drei Bereiche getrennt. Kopf, Bauch, Schwanz. (Auch Bauch und Schwanz sind sich nicht immer einig, ganz und garnicht).
Nun gut, der Unterschied zu früher ist bei Dir also, dass Du Deinen Kopf einschaltest, um eine Situation zu bewerten, um Dein aufkeimendes Bedürfnis einsortieren zu können. Der Kopf kann also ein Veto einlegen.
Ich war seit meiner Jugend Trieb, Stress und Fluchtgesteuert und habe Masturbation, Pornos und sex als Ventil genutzt.
Ich würde nicht sagen, dass das grundsätzlich falsch ist. Gibt schlimmere Ventile und es tut keinem weh. Gut, Pornos in Verbindung mit Orgasmen konditionieren halt, da muss man aufpassen. Aber ganz allgemein, sind Sport oder Sex keine schlechten Ventile für den Ausgleich vieler Emotionen und Belastungen.
Wie es mir scheint nie richtig "gelernt", wann ich dieses ECHTE Gefühl habe.
Gefühle... Mhm..
Beim Pornoschauen und masturbieren habe ich keine Gefühle. Das ist Stressabbau und so fühlt es sich auch an. Das wäre für mich die Referenz für gefühllosen Sex. Da geht es um mich, um sonst nichts. Mein Höhepunkt ist das Ziel.
Was macht Sex aus, bei dem die Gefühle maßgeblich sind?
Es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen.
Es ist ein Verschmelzen.
Die Lust und die Befriedigung der anderen Person sind mir wichtiger als meine.
Ich habe den Wunsch, den Kopf der Person in meine Hand zu legen und Geborgenheit zu vermitteln.
Ich möchte mein Gegenüber gekonnt von der Klippe stoßen und dann sanft auffangen.
Ich habe den Wunsch nach Hautkontakt und ihr Kopf auf meiner Brust danach fühlt sich wunderbar an.

Es fällt mir sehr leicht, das zu unterscheiden.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Mh, ich glaube so ein Gefühl wie „ich muss jetzt unbedingt Sex haben“ hatte ich noch nie. Es gibt Dinge, die mich erregen, aber wenn ich dem nicht nachgehe, ebbt das Gefühl auch wieder ab.

Das liegt vielleicht auch daran, dass ich nicht gerne Opfer meiner Triebe bin, ich hab da gerne die Kontrolle - die hab ich generell gerne. Ich bin gerne die Herrin meiner Gefühle und Lüste. :smile:

Und ein richtiges „ich will jetzt unbedingt Sex“ kann in mir nur eine Person auslösen. Und dann werde ich auch körperlich erregt, meine Vulva pulsiert und zuckt, ich werde eventuell feucht(er). Wenn ich dann keinen Sex kriege, kann ich schon frustriert werden, aber auch das ebbt nach einer gewissen Zeit wieder ab.

Ich befriedige mich jeden Tag selbst, aber da gibts auch verschiedene Gründe für. Langeweile, ich möchte gute Laune und Endorphine mitnehmen, Stressabbau, selten bin ich wirklich erregt und mache es mir deshalb.

Vielleicht ticke ich da auch einfach anders als Andere.
 
G
Benutzer Gast
  • #13
-
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hans-im-Glück
Benutzer201917  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Ich war seit meiner Jugend Trieb, Stress und Fluchtgesteuert und habe Masturbation, Pornos und sex als Ventil genutzt. Wie es mir scheint nie richtig "gelernt", wann ich dieses ECHTE Gefühl habe.
Das kenne ich und bei den wenigen "echten" Gefühlen führte das meistens zu Enttäuschungen. Für mich gehören Pornos einfach zum Leben dazu. Dieser Part erfüllt die Abwechslung, die ich im Leben brauche. Ich könnte mir daher auch nie vorstellen, darauf zu verzichten. Tatsächlich würde ich mich sogar eher von meiner Frau trennen, als daran etwas zu ändern.

Pornos sind einfach viel abwechslungsreicher als das "richtige Leben" es je für mich sein könnte.

Ich habe im laufe des letzten Jahres bei mir festgestellt, dass ich 2 getrennte "Gefühle" habe.
Ich wünsche mir tatsächlich regelmäßig, dass ich eine Frau hätte, mit der ich nur mental auf einer Wellenlänge läge -> ohne Sex,
und auf der anderen Seite ganz viele verschiedene Frauen, mit denen ich nur Sex hätte -> ohne sonstige Beziehung.

Da ich das aber mit mir innerlich nicht vereinbaren kann, bleibt es eben bei einer Frau inkl. wenigem Sex und vielen Pornos, die mir abwechslungsreiche Befriedigung verschaffen.

Für mich gehören Pornos daher zum Leben dazu wie Atmen, Essen und Schlafen :thumbsup:

Ich war lange Zeit Sexsüchtig,
Das war ich nie, aber ich würde mich als Pornosüchtig bis heute bezeichnen :jaa:
 
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