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Von Schmetterlinge im Bauch zur Eiszeit - ich weiß nicht mehr weiter

V
Benutzer175286  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hey ihr,

Ich muss hier einmal das Gefühlschaos in meinem Kopf bewältigen und hoffe auf etwas Input von euch, da ich echt nicht mehr weiter weiß.

Ich bin seit ca. einem Jahr mit meiner Freundin zusammen und bis vor einigen Monaten war alles super. Es hat sich eine wundervolle, vertraute Beziehung entwickelt und wir haben geplant zusammen zu ziehen (beide Anfang 20, Studium so gut wie beendet). Leider hat sich vor knapp 2 Monaten alles geändert. Wir waren zusammen in Urlaub, alles war sehr schön. Im Bett lief nicht besonders viel weil sowohl meine Partnerin als auch ich viel Stress in der Klausurenphase hatten und oftmals einfach zu viel andere Sachen im Kopf hatten. Als womöglich wichtigste Information: Meine Freundin hat leichte Depressionen, das wusste ich von Anfang an und ich habe nie erwartet dass es irgendwann zu einen Problem werden könnte.
In unserem Urlaub war alles außer kurze Umarmung und zum Einschlafen Händchen halten zu viel Körperlicher Kontakt weil sie sich in ihrem Körper nicht wohl gefühlt hat. Das kam bisher ab und zu vor und hat sich relativ schnell wieder gebessert. In meinen Augen ist sie wirklich wunderschön & ich konnte das nie Nachvollziehen aber ich habe es akzeptiert und ihren Wunsch auf weniger Körperkontakt respektiert.
Nach unserem Urlaub vor 2 Monaten - der zumindest in meinen Augen wunderschön war - kam dann der Supergau. Einen Tag später haben wir uns gestritten wegen etwas total belanglosem worauf dann ein "Werd dir erst einmal klar was du mit dieser Beziehung möchtest, Kommunikation läuft bei uns momentan nicht so" kam. Okay, das mag wahr gewesen sein, wir sind nicht selten angeeckt - ich würde behaupten weil ich ein nicht so "ordentlicher" Mensch bin wie sie, oftmals plane ich Dinge erst spontan, denke beim Einkaufen "uh, das nehme ich jetzt auch noch mit" während meine Partnerin ihre Ordnung hat. Das ist gut so - ich habe mich ein wenig in ihre Richtung angepasst, sie sich ein wenig in meine und es hat funktioniert. Zu 100% perfekt ist schließlich keiner.
Nachdem wir dann 2 Wochen nur spärlich Kontakt hatten, haben wir telefoniert und jeder von uns hat konstruktive Ideen angebracht wie das in Zukunft laufen könnte damit es funktioniert. Sie hat sich für ihre drastische Reaktion entschuldigt und ich dachte alles ist wieder gut. Fehlanzeige.
Am darauf folgenden Wochenende habe ich sie gefragt ob sie mit mir ins Kino gehen möchte. Da fing es dann an. Ich wäre zu Aufdringlich, würde sie unter Druck setzen bei WhatsApp immer sofort erreichbar zu sein, wäre zu Besitzergreifend, Kontrollfreak, ... Die ganze Palette.
Ich habe mich reflexartig verteidigt & sie gefragt was eigentlich los wäre, so würde ich sie nicht kennen. Es hat sich dann Herausgestellt dass sie derzeit unter Depressionen leidet & Zeit für sich braucht. Das verstehe ich und versuche ich so gut es geht zu respektieren. Ich habe dennoch regelmäßig mit ihr Kontakt, rede über alltägliche Dinge und gebe ihr immer das Gefühl, nicht alleine zu sein.
Leider eskaliert das ganze immer mehr - ich bin in den letzten Wochen schon mehrmals zurück gewiesen worden mit "du kannst ja wohl auch ein paar Tage ohne mich aushalten" oder auch "ich werde keine Beziehung mit dir führen nur um eine Beziehung mit dir zu führen".

Wir haben uns in den zwei Monaten 3 Mal gesehen, immer nur 1-2 Stunden wo ich mit ihr Spazieren gegangen bin oder ein Eis Essen. Anfangs wirkte sie ganz niedergeschlagen & mit etwas frischer Luft, einem Gespräch und ein wenig Lächeln von meiner Seite dachte ich schon fast sie wäre wieder gesund. Das wäre natürlich zu schön um wahr zu sein.

Wie bereits mehrfach erwähnt geht ihre Depressive Phase schon mehr als 2 Monate und ich stoße immer mehr an meine Grenzen - ich muss mir eingestehen dass ich nicht damit klar komme, von "wir verbringen jede freie Minute zusammen" zu "einmal im Monat Spazieren gehen" (krass ausgedruckt, aber es fühlt sich für mich wirklich so an) quasi über Nacht gesprungen zu sein.
Ich muss mich bei Treffen regelrecht zurück halten sie nicht in den Arm zu nehmen und über den Kopf zu streicheln - was ich bisher immer gemacht habe wurde mir jetzt quasi verboten.
An einen gemütlichen Abend auf der Couch mit Kuscheln, wie wir ihn so oft verbracht haben ist gar nicht mehr zu denken.
Am Schlimmsten ist für mich jedoch die Angst dass sie sich so immens von mir Distanziert & keine ärztliche Hilfe möchte. Die Gründe kann ich nachvollziehen, ich weiß nur nicht mehr wie lange ich das noch durchhalte.
In meinem privaten Umfeld ist in der letzten Zeit sehr viel passiert, mein Großvater liegt im Sterben, ich mache mir Sorgen wie es nach abgeschlossenem Studium etc aussieht und alles nach dem ich mich sehne ist eine Umarmung von meiner Partnerin, ein "ich hab dich lieb" und ein Abend an dem wie so oft alles um uns herum einfach scheiß egal ist.


Ich weiß momentan nicht mehr was ich tun soll, ich merke selbst dass es mir mit der Situation nicht gut geht, ich weiß dass sie krank ist und das vermutlich alles nicht wirklich so meint bzw es einfach nicht anders sehen kann und doch trifft mich alles was sie sagt oder schreibt sehr persönlich und wirft mich jedes Mal auf den Boden. Ich will mich nicht von ihr Trennen (ich liebe sie) aber ich kann auch nicht mehr ewig so weiter machen und momentan fehlt mir das Licht am Ende des Tunnels zum Durchhalten.

Vielleicht hat ja jemand von euch einen Rat für mich, es tat auf jeden Fall gut das alles einmal herunter zu Schreiben um das mit jemandem zu teilen.



Ich danke euch für jede Rückmeldung!



PS: Es kann auch sein dass es unter dem komplett falschen Topic oder Subforum gelandet ist, dann bitte verschieben, ich weiß nicht wo mein Gejammere am besten rein passt :smile:
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Sie ist also nicht in Therapie?
 
V
Benutzer175286  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Sie ist also nicht in Therapie?
Nein, leider nicht. Sie war in Therapie vor einigen Jahren, musste einen Fragebogen ausfüllen und wurde wieder heim geschickt sie solle doch nicht so simulieren. Ich habe mehrfach angeboten mitzukommen und ihr bei der Suche eines geeigneten Therapeuten zu helfen, aber zwingen möchte ich sie nicht
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Ich sage es mal vorsichtig so, du bist schlicht nicht ihr Therapeut und genau in so eine Rolle wirst du einfach , wenn es so weiter läuft, gedrängt. Mittelfristig ist da die Chance groß, dass dich das selber psychisch anfrisst.

De fakto führt ihr ja gerade nicht mal mehr eine richtige Beziehung, es fehlt doch eigentlich alles, was dazu gehört.
 
V
Benutzer175286  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Die Angst habe ich auch - danke für deine Rückmeldung.
 
goldstück
Benutzer129701  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Psychische Erkrankungen können ein schweres Päckchen sein. Sowohl für den Betroffenen, als auch für den Partner.

Dass sie Krankheitseinsicht hat, finde ich schon mal gut. Das halte ich für eine wichtige Grundvoraussetzung dafür, dass sich etwas ändern kann. Aber ob sie aus handfesten Depressionen wieder ohne professionelle Unterstützung rauskommt? Kann sein, ich halte es aber für unwahrscheinlich. Ich wünsche ihr sehr, dass sie Hilfe von einem Therapeuten zulassen kann.

Du als Partner kannst leider wenig machen. Auch bei Kranken gilt, dass man immer nur sich selbst, aber niemals andere verändern kann. Biete ihr, soweit es dir damit gut geht, Unterstützung bei der Therapeutensuche an. Und wenn du merkst, dass du selbst leidest, hab keine Scheu dir selbst Hilfe zu holen. Manchmal bringt auch ein einzelnes Gespräch mit einem Coach schon echt viel.
 
V
Benutzer175286  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Danke Goldstück für deine Antwort.

Darüber mir selbst Hilfe zu suchen habe ich schon nachgedacht, ich weiß nur ehrlich gesagt nicht wo und wie und in welcher Form
Die Situation belastet mich doch ziemlich.

Dass es ohne Therapie nur geringe Chancen gibt da raus zu kommen ist mir bewusst.

Ich schätze ich muss versuchen selbst damit klar zu kommen und zu akzeptieren dass ich sämtliche Zukunftspläne die ich mit ihr hatte vergessen muss. Vermutlich sogar am besten sie...
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Für die Beratung und Unterstützung Angehöriger gibt es viele Angebote, Vereine, Selbsthilfegruppen, an den Landeskliniken gibt es oft Betreuung.

Müsstest Du mal schauen, was es in Deiner Gegend gibt.

Ich hab z.B. Erfahrung mit Rat und Tat e.V. Köln, die bieten auch erstmal telefonische Beratung an und können Dir vielleicht eine Anlaufstelle empfehlen.
 
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