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Benutzer70345 (33)
Verbringt hier viel Zeit
- #1
Hallo da draußen,
wie der Titel schon sagt, stellt sich mir die Frage, ob ich meinen Vater pflegen sollte bzw. allgemein als ersten Schritt, ob ich wieder Kontakt aufnehmen sollte.
Warum ich den Kontakt abgebrochen habe:
Meine Eltern sind geschieden, mein Vater war in der Ehe gewalttätig. Sowohl ggü. meiner Mutter als auch meinen Geschwistern (nicht seine Kinder) und mir. Es gab teilweise auch Missbrauch. Mein Vater ist sehr manipulativ und cholerisch (gewesen?). In der Zeit, in der ich bei ihm gewohnt habe, gab es öfter keinen Strom, geputzt habe ich, ihm beim arbeiten geholfen habe ich auch. Ich wurde von ihm über Nacht allein gelassen, als ich 8 war,…
Also eine Menge unguter Dinge. Gleichzeitig hatte er natürlich auch gute Seiten.
Mein Vater konnte die Trennung und all das nie wirklich hinter sich lassen und machte meine Mutter ständig schlecht. Ich konnte das nicht mehr ertragen, dass die Vergangenheit ständig Teil meiner Gegenwart war. Als er dann, die Frau, die ich damals sehr liebte, verbal anging, war es für mich vorbei. Für mich hatte ich es nie geschafft, den Kontakt abzubrechen aber für sie ging es. Das ist nun fast 8 Jahre her.
Warum ich überlege, wieder Kontakt zu suchen:
Mein Vater hatte im letzten Jahr einen Schlaganfall. Auch wenn ich zum gesamten Teil dieser Familie keinen Kontakt mehr habe, kontaktierte mein Onkel mich. Ich habe so sehr mit mir gerungen aber mich nicht gemeldet. Er hat noch zwei weitere Kinder, die nicht so sehr unter ihm leiden mussten (woanders aufgewachsen) und ich dachte, er wäre nicht allein. Und da er mich auch weiterhin versuchte zu kontaktieren dachte ich, so schlimm war der Schlaganfall vielleicht auch nicht.
Nun, gestern habe ich erfahren, dass der Schlaganfall schwerere Schäden hinterlassen hat. Er hat Pflegestufe 2, allerdings keine Hilfe.
Er selbst ist nicht mehr dazu in der Lage die zu beantragen, zu einem der weiteren beiden Kinder besteht kein Kontakt mehr, dass andere hilft nicht (nur einkaufen gegen Geld). Er wohnt in einer sehr kleinen Stadt, nach Hilfen habe ich bereits gegoogelt, gibt es da nicht. Er wohnt noch allein, kann sich selbst aber wohl nicht verpflegen, einkaufen, putzen, lesen,…
Es müssten also Hilfen beantragt werden, die ihm mit der Pflegestufe zustehen. Teilweise übernimmt das wohl nun auch sein Bruder, der 200km entfernt wohnt und zu dem auch viele Jahre kein Kontakt mehr bestand.
Und nun sitze ich hier und fühle mich so unendlich schlecht. Ich selbst wohne 500 km entfernt, Hilfe vor Ort wäre also nicht möglich.
Aber ich tue eben gar nichts. Ich habe das Gefühl, ich bin so eine schreckliche Tochter, die ihn da allein sitzen lässt.
Was ist, wenn er fällt, nicht mehr aufstehen kann und da stirbt? Was ist, wenn er kein zu Essen zu Hause hat? Wer bringt ihm zum Arzt? Was ist, wenn er allgemein stirbt und ich habe nie wieder mit ihm gesprochen?
Ich fühle mich einfach wie ein ganz schlechter Mensch. Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Ich selbst vertrete diese Ansicht, aber gebe ihm keine. Vielleicht würde er sich ja jetzt entschuldigen? Vielleicht hat er mittlerweile eingesehen und gelernt, dass er Fehler gemacht hat?
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß genau, ich werde es mir immer vorwerfen, wenn ich nichts tue. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich 8 Jahre Therapie gemacht habe, um meine Kindheit zu verarbeiten und ich habe Angst, dass alles wieder hoch kommt, wenn ich ihn wieder in mein Leben lasse.
Bin ich eine schlechte Tochter?
wie der Titel schon sagt, stellt sich mir die Frage, ob ich meinen Vater pflegen sollte bzw. allgemein als ersten Schritt, ob ich wieder Kontakt aufnehmen sollte.
Warum ich den Kontakt abgebrochen habe:
Meine Eltern sind geschieden, mein Vater war in der Ehe gewalttätig. Sowohl ggü. meiner Mutter als auch meinen Geschwistern (nicht seine Kinder) und mir. Es gab teilweise auch Missbrauch. Mein Vater ist sehr manipulativ und cholerisch (gewesen?). In der Zeit, in der ich bei ihm gewohnt habe, gab es öfter keinen Strom, geputzt habe ich, ihm beim arbeiten geholfen habe ich auch. Ich wurde von ihm über Nacht allein gelassen, als ich 8 war,…
Also eine Menge unguter Dinge. Gleichzeitig hatte er natürlich auch gute Seiten.
Mein Vater konnte die Trennung und all das nie wirklich hinter sich lassen und machte meine Mutter ständig schlecht. Ich konnte das nicht mehr ertragen, dass die Vergangenheit ständig Teil meiner Gegenwart war. Als er dann, die Frau, die ich damals sehr liebte, verbal anging, war es für mich vorbei. Für mich hatte ich es nie geschafft, den Kontakt abzubrechen aber für sie ging es. Das ist nun fast 8 Jahre her.
Warum ich überlege, wieder Kontakt zu suchen:
Mein Vater hatte im letzten Jahr einen Schlaganfall. Auch wenn ich zum gesamten Teil dieser Familie keinen Kontakt mehr habe, kontaktierte mein Onkel mich. Ich habe so sehr mit mir gerungen aber mich nicht gemeldet. Er hat noch zwei weitere Kinder, die nicht so sehr unter ihm leiden mussten (woanders aufgewachsen) und ich dachte, er wäre nicht allein. Und da er mich auch weiterhin versuchte zu kontaktieren dachte ich, so schlimm war der Schlaganfall vielleicht auch nicht.
Nun, gestern habe ich erfahren, dass der Schlaganfall schwerere Schäden hinterlassen hat. Er hat Pflegestufe 2, allerdings keine Hilfe.
Er selbst ist nicht mehr dazu in der Lage die zu beantragen, zu einem der weiteren beiden Kinder besteht kein Kontakt mehr, dass andere hilft nicht (nur einkaufen gegen Geld). Er wohnt in einer sehr kleinen Stadt, nach Hilfen habe ich bereits gegoogelt, gibt es da nicht. Er wohnt noch allein, kann sich selbst aber wohl nicht verpflegen, einkaufen, putzen, lesen,…
Es müssten also Hilfen beantragt werden, die ihm mit der Pflegestufe zustehen. Teilweise übernimmt das wohl nun auch sein Bruder, der 200km entfernt wohnt und zu dem auch viele Jahre kein Kontakt mehr bestand.
Und nun sitze ich hier und fühle mich so unendlich schlecht. Ich selbst wohne 500 km entfernt, Hilfe vor Ort wäre also nicht möglich.
Aber ich tue eben gar nichts. Ich habe das Gefühl, ich bin so eine schreckliche Tochter, die ihn da allein sitzen lässt.
Was ist, wenn er fällt, nicht mehr aufstehen kann und da stirbt? Was ist, wenn er kein zu Essen zu Hause hat? Wer bringt ihm zum Arzt? Was ist, wenn er allgemein stirbt und ich habe nie wieder mit ihm gesprochen?
Ich fühle mich einfach wie ein ganz schlechter Mensch. Hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Ich selbst vertrete diese Ansicht, aber gebe ihm keine. Vielleicht würde er sich ja jetzt entschuldigen? Vielleicht hat er mittlerweile eingesehen und gelernt, dass er Fehler gemacht hat?
Ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Ich weiß genau, ich werde es mir immer vorwerfen, wenn ich nichts tue. Und gleichzeitig weiß ich, dass ich 8 Jahre Therapie gemacht habe, um meine Kindheit zu verarbeiten und ich habe Angst, dass alles wieder hoch kommt, wenn ich ihn wieder in mein Leben lasse.
Bin ich eine schlechte Tochter?