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Unterschiedliche Ansichten zu Nähe und Distanz

G
Benutzer Gast
  • #1
Hallo zusammen,

mein Freund und ich sind mittlerweile seit einem Jahr zusammen und haben seit einem Monat viele Konflikte zum Thema Zeit zu zweit.

Er lebt in einer WG, ich lebe in einer eigenen Wohnung mit einer Fahrzeit von ca. 40 Minuten zueinander. Wir hatten beide so gut wie immer dieselben Ansprüche was Verabredungen angeht, egal ob es nun die Häufigkeit betrifft, die Dauer oder die Art der gemeinsamen Beschäftigung.

Doch seit neustem ist es für ihn selbstverständlich geworden, dass man sich vielleicht mal alle 2-3 Wochen nicht sieht. Die Begründung lautet, dass er auch mal Zeit für sich braucht und sich um seine Beziehungen innerhalb der WG kümmern möchte.

Das Ding ist, dass wir uns nur stressfrei bzw. ohne Zeitdruck an den Wochenenden treffen können weil ich eine 42-Stunden Arbeitswoche habe und mich anschließend um meine eigenen Verpflichtungen wie etwa Haushalt etc. kümmern muss. Zu Beginn habe ich dies als nicht so schlimm empfunden als wir uns zwei Wochen nicht gesehen haben, doch als dieser Anspruch nach nur einem gemeinsamen Wochenende erneut aufkam, verletzte mich das ehrlich gesagt.

Mein Freund ist derzeit auf der Suche nach einem neuen Job und hat demnach keinerlei Verpflichtungen, sodass er theoretisch jeden Tag die Möglichkeit hätte, mit seinen WG-Menschen unter der Woche 24/7 Zeit zu verbringen.

Er möchte meistens auch dass wir zu ihm gehen, ich fühle mich mit der derzeitigen Situation aber mittlerweile jedes Mal unwohl, da ich nicht das Gefühl habe, dass wir bei ihm richtige Zweisamkeit besitzen. Es kommen stetig andere Leute in die Küche während wir essen, mischen sich dann in Gespräche ein oder laden ihre Leute an denselbigen Tagen ein, wie ich anwesend bin, sodass die Bude einfach nur voll ist.

Da ich einen Beruf im Sozialfeld ausübe mit 100%, bin ich in meiner Freizeit eher reservierter was die dauerhafte Anwesenheit fremder Menschen angeht. Ich habe einen sehr kleinen Freundes- und Familienkreis und bin daher zeitlich auch oft für meinen Freund frei, was ich aber eher als schön und nicht lästig empfinde. Ich respektiere sein Wohnfeld und auch, dass er andere Menschen in seinem Leben hat, aber er sieht es nicht ein, wenn ich ihm sage dass ich mir mehr Zweisamkeit wünsche und mich seine WG mit ihrer Anwesenheit und dem „Reservieren“ unserer Wochenenden mittlerweile nur noch stört.

Ich denke, dass wir beide ein unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz in der Beziehung haben. Ich glaube für ihn ist es total „erträglich“ mich so lange nicht um sich herum zu haben, während ich ihn nach 1 Woche schon echt vermisse.

Ich frage mich, was für Kompromisse man da eingehen könnte. Oder passt es schlussendlich einfach nicht?
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #2
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Ich denke, dass wir beide ein unterschiedliches Bedürfnis nach Nähe und Distanz in der Beziehung haben.
Ich sehe hier tatsächlich sogar mehr als ein unterschiedliches Nähe/ Distanz Problem.

Denn wenn du sogar zu ihm kommen sollst, habt ihr überhaupt keine Zweisamkeit allein.

Und das sehe ich sehr problematisch. Denn wann tauscht ihr euch privat aus? Nur über's Telefon?
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #3
Ich sehe hier tatsächlich sogar mehr als ein unterschiedliches Nähe/ Distanz Problem.

Denn wenn du sogar zu ihm kommen sollst, habt ihr überhaupt keine Zweisamkeit allein.

Und das sehe ich sehr problematisch. Denn wann tauscht ihr euch privat aus? Nur über's Telefon?

Wir telefonieren und schreiben täglich, das meiste kommt von ihm aus, weil ich ja während der Arbeit nicht am Handy bin.

Letztes Wochenende waren wir bei mir bzw. er von Freitag-Montag, er hat uns einen schönen Platz am örtlichen See raus gesucht und als ich dann am Montag Frühschicht hatte, ist er mit meinem Hund bis zum Nachmittag geblieben und hat ihn dann zu sich nach Hause genommen, um mich die Woche mit der Arbeit zu entlasten.

Vorgestern fuhr ich nach der Arbeit zu ihm, wir haben uns aber dann am Abend gestritten, weil er meinte er hat sich am Sonntag (heute) mit seinem Mitbewohner verabredet und wollte es mir erst Samstag/gestern erzählen. Ich habe es um Ecken erfahren und er meinte er sähe es nicht ein, dass ich 3 Tage wieder „auf ihm herumhocke“. Sind auch Sätze gefallen wie, ich sei eifersüchtig auf seine Freunde und könne ihm den Freiraum nicht geben.

Fazit, ich habe Freitag noch bei ihm übernachtet weil es schon sehr spät war und bin dann gestern Morgen mit dem Hund wieder zu mir gefahren. Wir haben es am Telefon nochmal thematisiert, aber ich spüre einfach die ganze Zeit so eine Unzufriedenheit in mir, weil ich glaube, dass ich die Zeit mit ihm mehr genieße als er mit mir.

Nächstes Wochenende bin ich verabredet und das bedeutet, dass wir uns wieder erst in 2 Wochen sehen. Es bedrückt mich sehr, aber ich habe keine Ahnung, wie man da einen Kompromiss finden könnte. Es war ja früher auch nicht so, dass wir da Probleme mit hatten.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Nächstes Wochenende bin ich verabredet und das bedeutet, dass wir uns wieder erst in 2 Wochen sehen. Es bedrückt mich sehr, aber ich habe keine Ahnung, wie man da einen Kompromiss finden könnte. Es war ja früher auch nicht so, dass wir da Probleme mit hatten.
Früher war die rosarote Brille noch da, nach einem Jahr Beziehung lässt das mal nach. Das ist normal.
Mit Kompromissen wird es da schwierig. Dein Partner will anscheinend nur Zweisamkeit, wenn er Bock drauf hat. Ansonsten ist er genervt davon.
Ich muss als Partnerin nicht an erster Stelle stehen, aber ich will auch nicht erst an Position 30 kommen bzw. nur aus dem Schrank geholt werden, wenn es dem Herrn passt. Also hier würde ich zeitnah eine Entscheidung treffen, um nicht noch mehr Zeit zu vergeuden.
 
dani_ela
Benutzer120764  (29) Sehr bekannt hier
  • #5
Ich frage mich, was für Kompromisse man da eingehen könnte. Oder passt es schlussendlich einfach nicht?
Schwierig. Wärt ihr beide denn überhaupt dazu bereit Kompromisse einzugehen? Du bist unglücklich wenn ihr euch längere Zeit nicht seht und er ist unglücklich wenn ihr euch zu oft seht. Ich denke, da bleiben auch gar nicht viele Möglichkeiten an Kompromisse.

Für mich persönliche würde es dann einfach nicht passen. Es gibt durchaus Menschen die mit so wenig Zweisamkeit klar kommen aber ich bin da eher so wie du. Klar ist es wichtig auch mal etwas ohne den Partner zu unternehmen aber sich 3 Wochen am Stück überhaupt nicht sehen wäre mir dann schon zu lange und die Frage ist ja auch, ob er das auf ewig so handhaben möchte? Ich meine wenn ihr beide etwas längerfristiges im Sinn habt, dann möchte man doch eher irgendwann mehr Zweisamkeit und nicht weniger?
Schlussendlich musst du es abwägen aber meiner Meinung nach gehen eure Bedürfnisse da zu weit auseinander.
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #6
Schwierig. Wärt ihr beide denn überhaupt dazu bereit Kompromisse einzugehen? Du bist unglücklich wenn ihr euch längere Zeit nicht seht und er ist unglücklich wenn ihr euch zu oft seht. Ich denke, da bleiben auch gar nicht viele Möglichkeiten an Kompromisse.

Für mich persönliche würde es dann einfach nicht passen. Es gibt durchaus Menschen die mit so wenig Zweisamkeit klar kommen aber ich bin da eher so wie du. Klar ist es wichtig auch mal etwas ohne den Partner zu unternehmen aber sich 3 Wochen am Stück überhaupt nicht sehen wäre mir dann schon zu lange und die Frage ist ja auch, ob er das auf ewig so handhaben möchte? Ich meine wenn ihr beide etwas längerfristiges im Sinn habt, dann möchte man doch eher irgendwann mehr Zweisamkeit und nicht weniger?
Schlussendlich musst du es abwägen aber meiner Meinung nach gehen eure Bedürfnisse da zu weit auseinander.
Genau das ist auch meine Befürchtung. Dass es in seinen Augen einfach etwas ist, was zur Normalität wird, mich aber quält solange auf Distanz zu sein. Ich habe wirklich gar kein Interesse an eine Form „Fernbeziehung“, vor allem nicht, weil es ja nicht so ist als würden wir auf jeweils anderen Planeten wohnen.

Im August (also eben noch gar nicht lange her) war es noch anders. Da haben wir uns auf ganz natürliche Weise regelmäßig gesehen, mal hab ich gefragt, mal er. Ich habe deswegen so oft das Gespräch gesucht und gefragt, ob etwas passiert ist, was der Auslöser sei..

Stand jetzt ist, dass wir uns bei meiner Abfahrt gestern geeinigt haben, dass wir uns Gedanken machen was wir von dem jeweils anderen erwarten und was wir brauchen, um in der Beziehung weiterhin glücklich zu sein. Er hatte mich dann gestern Abend noch zum watchtogether eingeladen und ich habe mich auch gefreut, dass er trotz dem Stress den Kontakt zu mir gesucht hat, um trotzdem irgendwie Zeit mit mir zu verbringen, aber es war eben wieder digital. Aus der Ferne.

Ein Kompromiss wäre für mich beispielsweise, dass wenn er sich mal an den Wochenenden mit etwas anderem/jemand anderes beschäftigen möchte, wir wenigstens unter der Woche ne Stunde gassi zusammen gehen, oder er sich in die Stadt erbarmt und mit mir zu Mittag isst. Das ist ja auch quality time und würde mir nicht das Gefühl geben, eine Fernbeziehung zu führen mit jemanden, der eigentlich greifbar nahe ist.
 
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Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #7
Für mich wäre es keine Beziehung wenn ich den Partner nur alle 2-3 Wochen mal sehe

Vor allem sehe ich es einfach kritische das er keine Pflege der Beziehung betreibt sondern es als Selbstläufer ansieht.

Und solche Aussagen " keinen Bock das du 3 Tage auf mir hockst".... da würde ich mich bedanken und noch ein schönes Leben wünschen
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #8
Wenn er aktuell ungebunden ist könnte er doch auch mal unter der Woche bei Dir sein und Ihr seht Euch dann Abends. Er kann sich ja tagsüber durchaus alleine beschäftigen.
Es wäre wichtig, dass Ihr beide einen möglichen Kompromiss auslotet und schaut ob Ihr da zu einer für beide annehmbare Lösung kämt? Denn es wäre schlimm, Ihr würdet zusammenziehen und er bekäme dann einen Beziehungskoller weil er eher der Teilzeitfreund ist und mit mehr Beziehungszeit nicht klarkäme
 
G
Benutzer Gast
  • Themenstarter
  • #9
Wenn er aktuell ungebunden ist könnte er doch auch mal unter der Woche bei Dir sein und Ihr seht Euch dann Abends. Er kann sich ja tagsüber durchaus alleine beschäftigen.
Es wäre wichtig, dass Ihr beide einen möglichen Kompromiss auslotet und schaut ob Ihr da zu einer für beide annehmbare Lösung kämt? Denn es wäre schlimm, Ihr würdet zusammenziehen und er bekäme dann einen Beziehungskoller weil er eher der Teilzeitfreund ist und mit mehr Beziehungszeit nicht klarkäme
Sehe ich ganz genau so.
Bis auf dieses Thema sind wir wirklich sehr glücklich miteinander. Wenn wir beieinander sind, gibt er sich auf unterschiedliche Art und Weise viel Mühe, weswegen es für mich auch erstmal nicht in Frage kommt, an so etwas wie radikal-Schlussmachen zu denken.

Er meinte mal mein Bett sei ein Problem weshalb er lieber bei sich schläft, weil ich nur ein 120x200 habe und er nach paar Nächten drauf Schmerzen hätte. Wir sind dann vor paar Wochen gemeinsam ein 200x200 aussuchen gegangen und das sollte Mitte Oktober ankommen. Bin gespannt wie es dann aussieht.
 
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