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Typisch Deutsch - Was ist es fuer euch?

V
Benutzer97853  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Hallihallo,

der liebe YouTube Algorithmus hat mir eben dieses Video vorgeschlagen:

Nun wollte ich euch mal fragen: Was ist fuer euch "typische Deutsch"? Was findet ihr toll an "typisch deutschen Sachen" - oder welche nerven euch sogar? Und was sollte man "nie machen, wenn man in Deutschland lebt"?

Viele Gruesse
vry
 
KillPhil78
Benutzer175230  Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Pünktlichkeit ist für mich typisch deutsch. :jaa:

Spontanität fehlt uns Deutschen zum Teil, leider.
 
Daylight
Benutzer15352  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Hausschuhe :grin:
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Allen andern mal erklären, wie die Welt funktioniert :grin: das ist zumindest im Ausland ganz speziell bei Deutschen auffällig oft zu beobachten
 
krava
Benutzer59943  (44) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #5
Brot :tongue:
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (37) Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
Beschwerden über das Wetter.
 
Crüx
Benutzer36720  Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Direktheit (ohne Smalltalk direkt auf den Punkt kommen)
Wurstbrot.
 
G
Benutzer Gast
  • #8

:tongue:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
Zuverlässigkeit, Effizienz (oder zumindest wird darauf sehr oft bestanden, ob es dann auch so funktioniert...).
Deutsche sind außerdem sehr "mundfaul", keine Fans von Small Talk und, der Klassiker: Deutsch klingt aggressiv.

Abgesehen davon gelten Deutsche auch als ziemlich direkt bzw. "undiplomatisch" im Ausland (wir würden niemals in einer Geschäftsmail erstmal fragen, wie es dem Gegenüber denn geht und ob hoffentlich das letzte Projekt geklappt hat...).

Was Essen angeht, sind Sahnesaucen wohl auch sehr deutsch. Ich liebe Sahnesaucen. Dafür ist die deutsche Küche an sich nicht allzu vielfältig und sehr fleischlastig und gilt wohl allgemein auch als eher ungesund.

Und ansonsten verbinden viele Leute im Ausland wohl alles aus Bayern mit "typisch Deutsch", obwohl weder Bier noch Würstchen noch Haxe noch Dirndl mich jemals begeistern könnten.

Ich habe einfach so oft mit "Ausländern" über deren Bild von Deutschland geredet, dass mein Bild von Deutschland ein komplett anderes ist :grin:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #10
wenn ich typisch deutsch höre fällt mir immer nur eins ein:
Die deutsche Sprache wurde einst gemacht von braven deutschen Leuten
Und so hat sie natürlich ihre deutschen Eigenheiten
So heißt es auf deutsch satt, wenn man genug gegessen hat
Dafür hat der Deutsche grade noch ein Wort parat
Doch stillst du deinen Durst an einer frischen, klaren Quelle
Wie heißt dann das Gefühl, na sag, du bist doch sonst so helle
Find das und find fünf Worte, fünf die enden auf 'nf'
Im Grund ist unsre Sprache nur ein besseres Gekläff
Der deutsche Mann kann zwei und zwei zusammen dividieren
Und er kennt das Gefühl, beim Fußballschauen zu triumphieren
Er backt das beste Brot
Er braut das beste Bier
Er baut die besten Autos, weil er schuftet wie ein Tier
Ja, im Allgemeinen ist der deutsche Mann ein toller Hecht
Allein in einem Fach sind seine Worte eher schlecht
Rein organisch ist der Deutsche unten zwar gesund
Trotzdem fehlt ihm ein ganz wichtiges Detail, dem armen Hund
Der deutsche Mann hat ein Problem, für das ich mich als Deutscher schäm
Wir sind ein Volk von feigen Schweinen, die nicht sagen, was sie meinen
Es gibt kein einzges gutes deutsches Wort für das zwischen den Beinen


Flöte, Zoppo, Zebedäus, Dödel, Stengel, Schwengel, Rute, Rohr, Reibeisen, Riemen, Bolzen, Bube, Bengel, Amors Marmor, Adams Speer, das klingt plump und ordinär.
Mit solchen Worten kann man andern Männern imponieren
Aber die Dame seines Herzens wird man damit nur genieren.
Und weil man das weiß sagt man:
Penis, Glied, Geschlechtsorgan.
Der deutsche Mann hat ein Problem, für das ich mich als Deutscher schäm
Wir sind ein Volk von feigen Schweinen, die nicht sagen, was sie meinen
Es gibt kein einzges gutes deutsches Wort für das zwischen den Beinen
Fraun bezeichnen ihn gern böse als das Hirn des Mannes
Wir selbst nennen ihn Walter, Balduin, Fridolin, Johannes
Schniedelwutz und Stöpsel oder ganz gewöhnlich Schwanz.
All diesen Namen ist eins gemeinsam: ihnen fehlt die Eleganz.
Nippel, Kolben, kleiner Freund, Keule, Zapfen, Stopfen, das dritte Bein, der elfte Finger, Freudenpfriem und Wonnepfropfen,
Piephahn, Phallus, Pupu, Piller, Pippimann, Gemächt,
So bezeichnet jeder irgendwie halt sein Geschlecht.
Der deutsche Mann hat ein Problem, für das ich mich als Deutscher schäm.
Wir sind ein Volk von feigen Schweinen, die nicht sagen, was sie meinen.
Es gibt kein einzges gutes deutsches Wort für das zwischen den Beinen.
Und so dacht ich in meiner Qual, denk nicht deutsch, Mann, denk global
Für den Italoragazzo heißt das Teil da unten cazzo
Australier sagen dick, Niederländer pik
Und Türken sagennennt ihn cük, klingt auch nicht grade schick.
Ich muß ihm einen Namen geben meinem besten Stück
Che Guevara wär nicht schlecht, schlägt schnell zu, zieht sich schnell zurück.
Der deutsche Mann hat ein Problem, für das ich mich als Deutscher schäm.
Wir sind ein Volk von feigen Schweinen, die nicht sagen, was sie meinen.
Es gibt kein einzges gutes deutsches Wort für das zwischen den Beinen.
Wir sind ein Volk von feigen Schweinen, die nicht sagen, was sie meinen.
Es gibt kein einzges gutes deutsches Wort für das zwischen den Beinen.
:grin:

und im ernst: brot. was in anderen ländern als "brot" rumzugehen scheint.. pffrrr :censored:
 
Kokiri
Benutzer157013  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Off-Topic:
lol... Das mit dem Fahrradweg passiert mir in Städten auch immer :grin:
 
maplan
Benutzer22359  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #12
Das Problem ist wenn man im Ausland erklären darf was typisch deutsch ist, man ganz schnell in Schwierigkeiten kommt, da es so vielfältig ist. Es als ein land zusammenzufassen geht da kaum. Klar gibt es mittlerweile eine ziemliche Einheitlichkeit in den Grossstädten, aber abseits davon haben sich halt viele Traditionen und Umgänge gehalten die es schwer machen von Einheitlichkeit zu reden. Nachdem ich nun in zwei anderen europäischen Staaten gelebt hab muss ich sagen die kulturellen Unterschiede sind in Deutschland selbst grösser als zwischen Deutschland und den ländern. Ich will pünktlichkeit? Ich geh nach Westphalen. Ich will Unzuverlässigkeit und Unpünktlichkeit? Rheinland ich komme (und der Kulturschock von einem ins andere zu ziehen hat bei mir damals mehrere Monte gebraucht). Die unzuverlässigkeit find ich nun in Irland wieder, die das perfektioniert haben. Klar gehört das Besserwissertum und Undiplomatische für die meisten dazu, was auch eventuell etwas daran liegt wer ins Ausland geht. :zwinker: Man muss halt lernen das man nicht nur einfach die Sprache übersetzen kann wenn man den Mund aufmacht, sondern ebenso eine zweite kulturelle Übersetzung hinterherschieben sollte. Deutschland ist halt etwas Europa (und viel mehr) im kleinen. Drum sag ich auch nicht das ich Deutscher bin, weil es wenig Sinn macht, sondern eben die Region in der ich aufgewachsen bin (was dann wiederum einiges an Erklärung benötigt). Aber so ist das halt, Deutschland ist kompliziert. Das was man wohl am ehesten als "typisch" bezeichnen kann sind Regeln. Wenn es Regeln gibt wird sich dran gehalten und wenn es keine gibt, werden sie erfunden (und wenn nicht öffentlich bekannt gegeben, merkt man schnell dass die meisten Expats sie im kleinen Pflegen). Trifft eventuell sicher nicht auf alle zu, aber es ist in dieser strenge schon ungewöhnlich.
 
L
Benutzer178725  Öfter im Forum
  • #13
Mich nervt echt dieses ständige Gemecker. Alle haben schlechte Laune und Klagen und Nörgeln überall drum herum.

Und dieses unfassbar abgestufe von "Öh du Hauptschüler" hin zu "öh du Bonze" dieser Gesellschaftliche Spalt wird so viel größer
 
froschteich
Benutzer164451  (38) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Darf man da auch als Nichtdeutsche antworten oder wird man dann gelyncht? :grin:
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Mich nervt echt dieses ständige Gemecker. Alle haben schlechte Laune und Klagen und Nörgeln überall drum herum.
<= gegenbeispiel! :tentakel:

...aber ja, wenn mir sowas begegnet nervt mich das auch wie hölle.
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #37
Ich finde es sehr schwer, irgendwas als typisch deutsch zu bezeichnen. Dazu habe ich in Deutschland einfach viel zu viele unterschiedliche Erfahrungen gemacht, die mir gezeigt haben, dass es zu jeder Sache, die als typisch deutsch gilt, auch mehr, als genügend Gegenbeispiele gibt.

Mal ein Beispiel:
Pünktlichkeit soll typisch deutsch sein. Aber warum haben wir dann hier die deutsche Bahn, und keine Verhältnisse, wie in der Schweiz, oder in Japan, wo man bei öffentlichen Verkehrsmitteln tatsächlich von Pünktlichkeit sprechen kann?
[Vorsicht satirische Überspitzung nach einem Glas Wein]
ohhh doch. Wenn man viele Klienten im orientalischen oder afrikanischen Raum hat, weiß man was Pünktlichkeit bedeutet.
Sagen wir einem deutschen Kunden: "Abholung zwischen 9.00 und 10.00", dann kommt er innerhalb dieser Stunde. Kommt er zu früh, wartetet er 10 Minuten auf dem Parkplatz. Sagen wir das der holländischen Zweigstelle, kommt sie im Laufe des Vormittags, in 90% der Fälle wird um 8.55 noch angerufen, dass man noch etwas dazubestellt.
Sagen wir das den türkischen Kollegen kommen sie im Laufe des Tages. Die Perser rufen zwei Tage später an und verabreden mit dem Mann der Cousine der MA im Lager, dass die das doch eigentlich einfach mitbringen kann (was sie natürlich auch tut). Und bei Lieferungen aus Afrika freuen wir uns, wenn wir innerhalb eines Quartals überhaupt eine Antwort (!) bekommen.

Sonst ist typisch Deutsch die Direktheit. Gibt es in anderen Kulturen auch, aber nicht so arg.
Ein amerikanischer Kollege sagte mal: "Wir lernen immer 2, 3 nette Sachen zu sagen, bevor man etwas kritisiert. Kann man nichts nettes sagen, schweigt man." (Be polite - or schweig)
Die orientalischen Kollegen schwurbeln erst 30 Minuten um den heißen Brei, bis man mal Bescheid weiß.
Und die deutschen Kollegen rufen an und sagen: "Also hömma! Auftrag 123456, was haste denn da bei der Adresse veranstaltet? Vierstellige PLZ muss doch Ausland sein. Prüf mal und sach dann Bescheid, ja?"
Oder da wird die Stirn gerunzelt: "Nee, damit kann ich nix anfangen. Machste nochmal, ne?"
Und dann mache ich noch mal und gut ist.
Wobei diese Art im Ruhrgebiet wohl auch noch mal stärker ausgeprägt sein soll, als in anderen Gebieten Deutschlands.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #84
Ja, der spezielle konfliktbeladene Umgang zwischen den Generationen, also zu den Kindern (wenig gelebte Augenhöhe und wenig Respekt vor persönlichen Erfahrungen/ Befindlichkeiten) und zu den Eltern (selbes Thema nur anders rum), das ist sehr unterschiedlich zu den allermeisten anderen Kulturen und Nationen. Das habe ich auch genau so erfahren.

Und die gelebte, uneingeschränkte Gastfreundschaft als absoluter kultureller Wert für sich.
Den gibt es so auch nicht in Deutschland wie in vielen anderen Ländern.´

Ein ganz großer Unterschied finde ich, der sich unmittelbar auf das gefühlte Klima auswirkt..
Das ist ein Erbe des 2. Weltkriegs. Die Großelterngeneration ist eine "Generation der Schuldigen", die viele ihre Werte an die Elterngeneration weitergegeben hat. Dadurch gibt es bis heute viele politische Anspannungen und ich rede noch nicht Mal von "Hitler finde ich gut"-Sprüchen.
Anhänger der 68 haben sich bewusst gegen die Elternschaft gewehrt und sich von ihnen abgewandt, als Teil der eigenen Befreiung. Dieses Denken hat sich den freieren, jüngeren Generationen manifestiert, unabhängig von persönlichen Konflikten. Bis heute gilt ja in Deutschland: Rede nicht über Geld und nicht über Politik. Das hat alles mit dem 2.WK und den 68ern zu tun.
Wer hatte 1945 noch Geld? Genau die Nazis. Also redete man da nicht drüber.
Und wenn du dich eben nicht mit deiner Familie entzweien wolltest, dann hast du auch über Schuld und Politik geschwiegen.
In meiner Klasse im Abiturjahrgang war ich die einzige die wusste, dass der Opa in der SS war. Komisch, oder? Und das auch nur, weil meine Mutter nach dem Tod ihrer Mutter den Ausweis gefunden hat.

Deutschland hat viel Tradition und Stolz 45 verloren. Und damit auch Zusammenhalt: egal ob dörfliche Strukturen und damit einhergehende Kultur und eben auch Familientraditionen. Wie auch... Krieg zerstört nicht nur Häuser, sondern auch Menschen.
Die Generation, die in den 50ern geboren wurde, hatte hochtraumatisierte Eltern. Trauma wird von Generation an Generation weitervererbt, wenn es nicht behandelt wird.
 
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #95
Off-Topic:
Erfahrungen werden nicht nur durch vermittelte Werte und Erziehung vererbt, und das ist ein wirklich HOCH spannendes Gebiet, indem ich schätze dass es durchaus noch interessante Entwicklungen geben wird:
Forschung: Epigenetik
(Hab einen Überblick jetzt irgendwoher gegoogelt, gibt sicherlich auch bessere, detailliertere Quellen)
Jede Kultur hat ihre Traumata, ohne geht es offenbar nicht.
In meiner Familie gibt es keinerlei Kriegstraumata, aber dafür andere Geschichte, und auch da bin ich ganz deutlich Kind meiner Zeit, geprägt von den Erfahrungen meines Umfeldes.


Ich kenn auch die Österreicher als VIEL schlimmer Titel-abhängig als Deutschland ... in Deutschland krieg nicht plötzlich in einem ausreservierten Restaurant doch einen Tisch, weil ich auflege und statt dessen die Begleitung als Herr Dr. wieder anruft :zwinker: In Österreich ist man ja sogar super wichtig mit dem Magister, aber sagt das mal so absolut nichts aus, außer, dass man studiert hat.
Ich käme ja NIE auf die Idee mir den an den Briefkasten zu schreiben aber :grin: andere schon :grin:
Allerdings find ich das eher amüsant als nervig, ich bin aber auch in einem hochgradig akademischen Umfeld, wo das völlig normal ist mit den Titeln.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #101
Gastfreundschaft ist für mich PR-Sprech. Menschen, die mir wichtig sind, behandle ich gut, wenn sie zu besuch sind. Aber zu wen ist man sonst "Gastfreundlich"? Im Tourismus ist es zweckrational sinnvoll und sonst ist gastfreundlich soetwas, wie ich bin teamfähig. Recht nichtssagend.
Ich halte Gastfreundschaft definitiv nicht für nichtssagend. Und ich würde auch sagen, dass Gastfreundschaft nun wirklich keine deutsche Tugend ist.
Mein erstes Aha-Erlebnis in Sachen Gastfreundschaft hatte ich in meiner Jugend bei einem türkischstämmigen Schulfreund. In diesem Haushalt hat man sich nicht einfach so mit dem Kumpel irgendwo verkrümelt und gemeinsam gespielt, oder was auch immer gemacht, sondern war Gast der Familie, dem es an nichts fehlen durfte. Das war nicht nur die überwältigende Versorgung mit Essen und Getränken, sondern auch einfach ein Gefühl, das nicht nur von meinem Schulfreund, sondern auch von seinen Eltern und seiner Schwester vermittelt wurde. Etwas vergleichbares habe ich in deutschen Haushalten noch nie erlebt.

Man kann auch die Erfahrungen auf Reisen betrachten. Ein Bekannter von mir hat eine lange Reise mit dem Camper entlang der alten Seidenstaraße unternommen und wurde auf dieser Reise in diversen Staaten, wie Georgien, Iran oder Tadschikistan von Einheimischen in deren Haus eingeladen, da die Gastgeber ihn als Menschen aus dem fernen Deutschland kennenlernen wollten und ihm auch etwas von ihrem Leben zeigen wollten. In Deutschland wäre so etwas wohl undenkbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
caotica
Benutzer68775  (40) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #102
Achja und die hochherrliche Wichtigkeit des distanzierenden SIE, das unterstreicht, dass einem andere bloß nicht irgendwie unverhofft zu nah oder gar versehentlich sogar vertraut sein sollen :grin:
Das gibts aber auch in anderen eher förmlichen Gesellschaften zur Genüge.

Was ich unter Gastfreundschaft verstehe und wie ich damit aufgewachsen bin, gilt hier als höchst unfein und viel zu undistanziert.
Gäste sind selbstverständliche Teile der Familie, so lange sie da sind. Sie und ihre Bedürfnisse sind wichtig, als wären es lange verschollene verwandte. Diese Art Gastfreundschaft stellt den besten und teuersten Wein heraus, gibt die weichsten Handtücher an die Gäste und das teuerste Shampoo.

Off-Topic:

Egal wer an der Tür klopft, man bietet Möglichkeit zur Einkehr, versorgt mit Essen und Trinken und bietet ein Bett an. Man kümmert sich um Fremde, die Hilfe brauchen wie um die eigene Familie und erwartet nicht erst irgendwelche Tugendbeweise und Vertrauensrechtfertigungen.
Wenn man Besuch bekommt, kümmert man sich und lädt ein, während es von Gastseiten selbstverständlich ist rücksichtsvoll zu sein und keine Umstände zu machen, anstatt wie die Axt im Walde mitzunehmen, was man kostenlos haben kann.
Das ist ein Kodex, der für beide Seiten gilt, und es gibt so simple wie nützliche Vorgaben, wie man sich in der Rolle des Gastgebers verhält und wie als Gast. Und man respektiert diese Rollen.


In deutschen Haushalten zu Gast sein bedeutet oft das Gefühl, ein einziger Umstand zu sein, aber das wird geduldet, weil man ja ein ganz sympathischer Mensch ist :zwinker: es wird eher das entbehrliche hergegeben und es gibt zig Tabus was wann nicht so gerne gesehen, es gibt das nicht so besondere Geschirr für Gäste und das Bier, das eh mal weg musste.

Natürlich sind das Klischees und es GIBT sicher auch anderes, aber es gibt schon viel mehr Leute hier, die Fremden kaum die Tür öffnen würden, geschweige denn einfach ein Bett anbieten, wenn diese müde wirken. Und vorher noch Essen auftischen, einfach aus dem Kodex heraus, dass einem dasselbe geboten wird, sollte man es selbst brauchen. Und dass es überhaupt irgendwen interessiert, was ein fremder Mensch in fremder Umgebung brauchen könnte, DAS ist die Art Gastfreundschaft, die kulturell hier einfach nicht verwurzelt ist.
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #126
Dass mit der Unfreundlichkeit höre und lese ich oft, kann ich aber nicht so bestätigen. Gut, ich wohne auch in einer Gegend, die als eine der freundlichsten und herzlichsten Deutschlands gilt. Ich kann jetzt auch nicht behaupten, dass ich im Ausland immer nur freundliche Menschen treffe. Mmn gibt es in jedem Land freundliche und unfreundliche Menschen, das ist kein Nationen-Ding

Für mich typisch Deutsch (natürlich auch nicht allgemeingültig):

-Ordnung
-Bestehen auf Prinzipien
-Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit
-Bratwurst
-Bier
-Schlösser, Burgen
-Dinge so meinen, wie man sie sagt
-der eigenen Bevölkerung keine Vorteile verschaffen (in anderen Ländern ist es z.B. völlig normal dass Einheimische bei vielen Attraktionen einen günstigeren Preis zahlen als ausländische Touristen und teilweise bevorzugt behandelt werden, in Deutschland undenkbar)

Und ganz wichtig: Bei so Fragen wie "Was ist typisch Deutsch?" nur Negatives nennen. Kaum ein anderes Volk ist so feindlich sich selbst gegenüber gestimmt ist, wie die Deutschen. Generell Meckern über die eigenen Landsleute ist so typisch Deutsch.

Was ich zum Beispiel an Deutschland toll finde:
Das Dinge meistens so gemeint sind, wie sie gesagt werden. Insgesamt gibt es viel weniger Hang zu Oberflächlichkeiten wie z.B. in den USA. Man legt weniger Wert auf Äußerlichkeiten, als viele Nationen (Südamerika, Osteuropa, arabischer Raum) das tun. Finde ich persönlich sympathisch.
Was mir als Studentin immer wieder auffällt: Wie sozial hier die Preiskategorien oft sind. Ich kriege fast überall Studentenrabatt, teilweise macht das schon einen großen Unterschied. In anderen Ländern gibt es den oft nicht, da muss ich den vollen Preis zahlen oder nur einen so geringen Unterschied, dass man es auch lassen könnte.

Ja, über viele Dinge kann man meckern, über viele aber auch einfach mal dankbar oder froh sein.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #174
sondern weil sie nach dem Krieg nix hatten und wissen wie es ist…
Genau das ist es nämlich, das darf man bei der Diskussion nicht vergessen. Sowohl diese Ausprägung, als auch Geiz und übrigens auch, bei mir leider sehr von Großeltern und Eltern angekommen, nichts wegwerfen zu können, "für Gut" aufzubewahren und ähnliches. Das hat schon alles seinen Hintergrund.
Das hatte ich schon mal woanders verlinkt, ich weiß nicht ob es noch in der Mediathek verfügbar ist, aber trotzdem:
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #179
Ich sehe nicht alle Beiträge, Krieg und Armut gab es auch in anderen Ländern, schlimmer noch - weit nach 1945.
Das hatte der Gastfreundschaft keinen Abbruch getan und ist mMn eine unzureichende Erklärung dafür.
Ich war erst jetzt in den Dörfern in den man von 50 euro im Monat lebt.
Wir bekamen dort kostenlos Abendessen, man wollte in Albanien einfach kein Geld dafür!
Oben drauf bekamen wir Marmelade und Obst geschenkt, wir - die wildfremden. Von bitterarmer Bäuerin.
Wenn man mir jetzt mit Armut als Begründung für Deutschland kommt, ach komm🫠.
Einige der ärmsten Länder der Welt sind ZUGLEICH einer der herzlichsten überhaupt.
Und geben letztes Hemd, aus Nächstenliebe.
Das habe ich in schwächerer Form auch hier so erlebt.
Die Familie meines türkischen Schulfreundes war ärmer als die meisten Familien meiner deutschen Schulfreunde.
Sie lebten in einer kleinen Mietwohnung, fuhren ihr altes Auto "bis dass der TÜV uns scheidet" und der Vater war einfacher Arbeiter mit überschaubarem Einkommen.
Trotzdem wurde man dort immer mit einer Gastfreundschaft empfangen, die ich aus deutschen Familien nicht kannte: Es gab Chips und Cola (dann halt die Aldi-Eigenmarke) im Überfluss. Und statt "Ihr müsst nach Hause gehen. Wir wollen jetzt abendessen." gab es genügend Lahmacun im Tiefkühler, die kurz in den Backofen geworfen wurden, um Freunde der Kinder zu verköstigen, wenn sie länger bleiben wollten (und ihre oftmals weniger flexiblen deutschen Eltern nichts dagegen hatten...).
Und auch wenn es bei diesem Freund dann vielleicht mal schwierig war, klar zu machen, dass man gerade wirklich keinen Hunger mehr hat, war das doch ein netter Kontrast zu manch anderem Haushalt, in dem man sich als Schulfreund nur geduldet fühlte.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #221
Ich auch nicht. Vermutlich wird bei der Zeitberechnung dann nicht die reine tatsächliche Arbeitszeit angeben, sondern noch andere Zeitpositionen „drumherum“ zur Arbeitszeit gezählt (z.B. Arbeitsweg, Pausenzeiten, etc.).
Nein. Dann wäre es mehr. Und einige arbeiten auf dem Weg.
Ich finde es übrigens - nicht von einer Person individuell, sondern von allen, die das sagen oder dem zustimmen - ein ziemlich starkes Stück, diese individuellen Erfahrungen einfach für nicht existent zu erklären. Die betroffenen Leute würden, wären sie hier, sich wirklich verarscht vorkommen.
Heißt ja nicht, dass die Leute nicht viel arbeiten, aber bei angeblich regelmäßig 80 Stunden pro Woche arbeiten würde das bedeuten, dass die bei Arbeitszeiten von montags bis freitags (ohne Wochenendarbeit) pro Tag 16 Stunden arbeiten würden. Wenn man dann noch ca. 6 h Schlaf pro Tag berücksichtigt, würden die von Mo-Fr gerade mal maximal pro Tag 2h haben für Essen und Essenszubereitung, ggf. Duschen/Körperpflege, ggf. Haushalt, Hobbys etc.. Im Grunde machen die außer Arbeiten, Essen und Schlafen unter der Woche nichts anderes.
Und klar kann man mal eine Weile kurzfristig sehr viel arbeiten, das kenne ich von meinem Beruf selbst allzu gut, aber trotzdem sind das über die Monate verteilt nicht durchschnittlich 80 h pro Woche.
Ich habe nicht gesagt, dass mein Umfeld im Schnitt 80 Stunden arbeitet, sondern einige. Die Zeiten, die ich in bestimmten Branchen angeführt habe, liegen im Schnitt bei 50. Meine Ex-Partnerin und weitere Freund:innen sind z.B. Lehrer:innen, die arbeiten 6 Tage die Woche von 8 bis 16h und fast jeden Abend 19 oder 20 bis 22, manchmal bis 24h oder länger (Abiklausuren- und andere Korrekturen, Vorbereitung, Sitzungen, Fachbereichsleitung, Elternabend, Eltern- und Schüler:innengespräche etc.pp.).
Beispiel für die 80-Variante: Eine gute Freundin (Juristin bei einer größeren Organisation) ist 6-7 Tage die Woche von 7/8 bis 20/21, manchmal 22h im Einsatz. An Unis sind 80 Stunden überhaupt keine Seltenheit. Ich habe früher u.a. in der Wissenschaftsorganisation gearbeitet und das ganz gut mitbekommen. Die fangen morgens an und die Sitzungen und Kolloquien am Ende des Tags gehen oft bis spät in den Abend. Da sind die Bücher, die sie schreiben, jetzt noch gar nicht mit einberechnet.
Vielleicht ist es auch so wie mit den lieben Mitstudenten damals, die immer betont haben, dass sie den ganzen Tag in der Bibliothek gelernt hätten, aber wenn man sie mal beobachtet hat, haben sie tatsächlich wohlwollend betrachtet gerade mal 4h insgesamt gelernt, waren aber z.B. 10 h in der Bibliothek. 📚
Das ist klar. Bei den oben von mir erwähnten Bullshit-Jobs ist es ähnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #225
Naja, N Nik Traverse ich glaube, dieser Thread ist schon ein bisschen schwierig, weil er zum einen von "typisch deutsch" redet, aber auch persönliche Erfahrungen abfragt, die ggf. wenig mit typisch zu tun haben.

Dass im universitären Umfeld bei wissenschaftlichen Mitarbeitern die Situation in Deutschland teils echt prekär ist, wird glaube ich kaum jemand abstreiten wollen. Professoren sind finde ich wieder spezieller, weil sie gleichzeitig auch SEHR privilegiert sind.
Dass es auch in Bereichen wie bei Anwälten, Ärzten im Krankenhaus, Unternehmensberatung oder Investmentbanking oft sehr lange Arbeitszeiten gibt, ist glaube ich unstrittig. Bei Lehrern scheiden sich wohl ein wenig die Geister. Da sind oft imho andere Dinge kritischer als die Arbeitszeiten.

Aber ist das "typische deutsch"? Für mich ist da eher der IGM, Chemie oder Verdi 35-40 Stunden Vertrag im Konzern typisch deutsch. Weil es einfach in der Masse viel mehr Leute ausmacht. Die meisten Jobs in Deutschland haben eben doch eine Regelarbeitszeit und die beträgt eigentlich nie über 40 Stunden.
Das sind halt auch teils Verlinkungen auf Lobbyorganisationen der jeweiligen Berufsstände :grin:
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #270
hanebüchenen Hufeisentheorie, die Du hier ab und zu durchblicken lässt, auch nicht.
Welche hanebüchene Hufeisentheorie lasse ich denn hier ab und zu durchblicken? Jetzt bin ich gespannt, keine Ahnung, was du meinst.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #271
Welche hanebüchene Hufeisentheorie lasse ich denn hier ab und zu durchblicken? Jetzt bin ich gespannt, keine Ahnung, was du meinst.
Off-Topic:
Hufeisentheorie: Ideologie, die besagt, dass extreme politische Positionen, sowohl links als auch rechts, sich im Extremfall annähern und sich ähnlicher werden als dem politischen Zentrum. Im Gegensatz dazu stünden die moderaten Positionen, die als Zentrum oder Mitte bezeichnet werden und sich stärker von den Extremen unterscheiden sollen. Aus meiner Perspektive umso absurder, wenn man die Ideologie sogar das Privatleben durchdringen lässt, aber müssen wir jetzt nicht ausdiskutieren, das war ja nur eine Analogie. Wobei Du meine alberne Äußerung offensichtlich inhaltlich und performativ-rhetorisch sowieso nicht verstanden hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anna1309
Benutzer166007  Benutzer gesperrt
  • #272
Musst Du ja nicht gleich als albern titulieren,
Albern ist deine "Argumentation", nicht deine Haltung.
und die Massen unbezahlter Arbeit (allein schon Sorgearbeit)
In DE pflegen z.B. relativ wenig Menschen ihre Angehörigen im Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlichem Wohlstandsstandsniveau.
Wenn die Arbeit sehr produktiv ist, sinkt die Arbeitszeit. Das kann immens auslaugen
Diese Aussage ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Die meisten Menschen sind "nur" zwischen 2-4 Stunden produktiv an einem gewöhnlichen Arbeitstag, mehr ist nicht drin.

Verwechselst du Produktivität nicht vielleicht mit Verausgabung?

Wenn Menschen produktiv sind, kommen sie in einen Flow, der ihnen sogar Energie gibt und nicht nimmt.

Was erschöpft, ist ständige Erreichbarkeit, sinnentleerte Aufgaben und Multitasking - aber nicht Produktivität.

Alle mir bekannten medizinischen und psychologischen Studien der letzten Jahrzehnte gehen davon aus, dass das exakt an der massiven Arbeitsüberlastung liegt. In meinem Umfeld kann ich das absolut bestätigen, inklusive physischer und psychischer Krankheiten.
Massive Zunahme von Arbeitsausfällen wegen Depressionen und Angststörungen – Deutsches Ärzteblatt, Studie über Ursachen: Hohe Arbeitsbelastung führt zu Depression
Hast du dir die Studie, auf die sich der Artikel bezieht, auch angeschaut, oder nur den Artikel gelesen ?
 
Milk&Apple
Benutzer200985  Öfter im Forum
  • #273
Off-Topic:

Nö, dieser Ideologie folge ich nicht, wüsste auch nicht, wo ich das angedeutet hätte. Allenfalls, dass ich linken Extremismus, ebenso wie rechten Extremismus für sehr gefährlich halte. Aus dem Politik-Bereich habe ich mich -unter anderem wegen dir- fast komplett zurückgezogen. Ich erlebe dich inklusive deinem mechanischen Sehe-ich-anders-Klicken, sobald dir ne Meinung nicht passt, schon fast als aggressiv und es trägt nicht gerade dazu bei, meine Meinung von sehr linken Menschen zu heben. Eigentlich habe ich mich selber immer als links bezeichnet. Aber nun gut. Ich bin ja selber schuld, ich habe dir widersprochen, das geht natürlich gar nicht.
 
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #274
Albern ist deine "Argumentation", nicht deine Haltung.
Das war keine Argumentation, das war ein erkennbar rhetorisch überspitzter Witz.
In DE pflegen z.B. relativ wenig Menschen ihre Angehörigen im Vergleich zu anderen Ländern mit ähnlichem Wohlstandsstandsniveau.
Diese Aussage ist wissenschaftlich nicht haltbar.
Absolut, ich hab sogar dazu geforscht. Für Sorgearbeit für Kinder und Haushaltsarbeit werden heute mehr Arbeitsstunden aufgewendet als in der hiesigen Elterngeneration und in der Lohnarbeit noch mehr, besonders von Frauen. Resultat: im Schnitt deutlich höhere Arbeitsbelastung als damals. Kannst Du gut fundiert z.B. in Gabriele Winkers neueren Büchern zu Care nachlesen.
Verwechselst du Produktivität nicht vielleicht mit Verausgabung?
Hast du dir die Studie, auf die sich der Artikel bezieht, auch angeschaut, oder nur den Artikel gelesen ?
Ich hab mich sogar mit noch mehr Studien dazu und deren Bewertung seit langem auseinandergesetzt. Die Ergebnisse sind eindeutig und bestätigen die o.g. These bei Winker.
 
Zuletzt bearbeitet:
N
Benutzer197010  (46) Verbringt hier viel Zeit
  • #275
Off-Topic:

Nö, dieser Ideologie folge ich nicht, wüsste auch nicht, wo ich das angedeutet hätte. Allenfalls, dass ich linken Extremismus, ebenso wie rechten Extremismus für sehr gefährlich halte.
Off-Topic:
Gut, dann habe ich das wohl teilweise falsch verstanden. Wobei ich Deinen zweiten Satz zumindest undifferenziert finde.
Aus dem Politik-Bereich habe ich mich -unter anderem wegen dir- fast komplett zurückgezogen. Ich erlebe dich inklusive deinem mechanischen Sehe-ich-anders-Klicken, sobald dir ne Meinung nicht passt, schon fast als aggressiv und es trägt nicht gerade dazu bei, meine Meinung von sehr linken Menschen zu heben. Eigentlich habe ich mich selber immer als links bezeichnet. Aber nun gut. Ich bin ja selber schuld, ich habe dir widersprochen, das geht natürlich gar nicht.
Kann ich nicht nachvollziehen, da ich Widerspruch super finde und manchmal bewusst versuche zu provozieren, um gemeinsam am besseren Verständnis der Sache zu feilen. Aber wenn das SiA-Klicken, wie es hier gängig ist, bereits zu viel des Widerspruchs ist, dann lass ich das wohl besser.
 
MoniBonboni
Benutzer223196  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #276
Die meisten Menschen sind "nur" zwischen 2-4 Stunden produktiv an einem gewöhnlichen Arbeitstag, mehr ist nicht drin
Kann ich so nicht bestätigen.
Allerdings wenn ich mir anschaue, wie lebendig Forum tagsüber ist, wird das für welche hier stimmen.
Wenn ich arbeite, arbeite ich.
Ich fasse das Handy nicht an, bin nicht in Forum, sondern mache das wofür ich bezahlt bin. Deshalb kann ich dann auch früher gehen.
Und bei den Stellen mit ganztags Assesement Centren oder 6-7 Interviews, arbeitet man schon ein wenig.🫠
Alle mit KPI - also Kennzahl basierter Leistung arbeiten mindestens die vertragliche Arbeitszeit
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #277
Off-Topic:
Gut, dann habe ich das wohl teilweise falsch verstanden. Wobei ich Deinen zweiten Satz zumindest undifferenziert finde.

Kann ich nicht nachvollziehen, da ich Widerspruch super finde und manchmal bewusst versuche zu provozieren, um gemeinsam am besseren Verständnis der Sache zu feilen. Aber wenn das SiA-Klicken, wie es hier gängig ist, bereits zu viel des Widerspruchs ist, dann lass ich das wohl besser.
Off-Topic:

Vielleicht ist deine Außenansicht von anderen zu deiner Innensicht da auch sehr weit auseinander.
 
F
Benutzer217578  (37) Klickt sich gerne rein
  • #278
Sehe ich überhaupt nicht so (mal wieder), eher im Gegenteil. Die Deutschen kritisieren ihre Nation doch ziemlich viel. DAS ist eher typisch Deutsch. Und andere Nationen erlebe ich da deutlich weniger selbstkritisch, sondern viel patriotischer und mehr von sich selbst überzeugt. Im Schnitt natürlich, das kann man natürlich nie auf alle beziehen.

Ich bin jetzt weit davon entfernt alles in Deutschland und das deutsche Volk an sich toll zu finden. Aber jemanden direkt Schnappatmung vorzuwerfen, wenn jemand etwas nicht als typisch Deutsch empfindet, grenzt für mich an Albernheit. Ich habe wie ein paar andere User nicht den Eindruck, als ob Fleiß und Arbeitswille so ein deutsches Ding ist. Sehr hoher Krankenstand (Nein, bitte keine Diskussionen, ob diese gerechtfertigt sind oder nicht, ich meine das als Fakt, nicht als negativen Umstand), hohe Anzahl an Urlaubstagen usw. Natürlich gibt es Leute, die einen sehr stressigen Arbeitsalltag haben und wahnsinnig viel arbeiten müssen. Aber die gibt es in anderen Ländern auch. Ich persönlich kenne übrigens niemanden, der regelmäßig mehr als 40 Stunden/Woche arbeitet. Bringt jetzt aber genauso wenig als wenn du erzählst, wie viele Leute du kennst, die viel arbeiten.

Ich finde das ganze Thema eigentlich unglaublich absurd. Ein altes albanisches Mütterchen, das das letzte Glas Marmelade verschenkt, die eine Familie hier und die andere dort, alle so arm und gutherzig. Währenddessen der Deutsche an sich nicht mal seine Arbeitskollegen beleidigt, natürlich nur zum Spaß oder seinen Chef in die Haare fast. Hä? Um was geht es hier eigentlich, bei der angeblichen "Wissenschaftlichkeit" mit der selbst ein Brötchen mit Studien belegt wird, ist das doch alles sehr Klischeehaft.
Am Ende ist das nichts anderes als die typischen Urlauber, die erklären, dass in Ägypten, Tunesien oder der Türkei alle so unfassbar entschleunigt leben, alles so leichter ist und umgehend vergessen wird, dass in der Luxusblase die Welt anders tickt als 30 Kilometer süd-nord-west-östlicher. Das ist der Kauf einer Illusion, die man sich leisten können muss.
Und mal was ganz anderes: Ich mag diese anderen Geschichten von der armen Seele, die seit Jahren mindestens 120 Stunden in der Woche arbeitet, vielleicht sogar eher 130. Warum kündigt man dann nicht? Ich habe eine Bekannte seit dem Studium, die deutsch für Lehramt studiert hat, aber nicht in den Schuldienst will. Nun unterrichtet sie an Nachhilfeinstituten, der VHS und übernimmt allerlei andere Dinge. In Ihrer "Bubble", Ausdruck abgekapselter Selbstbestätigung, wäre das keine Option, weil man doch diese Freiheit liebt. Eins von beiden passt nur, die Welt ist keine eierlegende Wollmilchsau.
In diesem Zusammen wundere ich mich immer, dass Menschen keine Freunde haben, sie haben politische Statements. Den Freund in den USA, in Israel, auf Mallorca. Ist das jetzt die Arche Noah oder mag man einfach Menschen, weil man sie mag.
Ihr sucht euch hier die langweiligste Eigenschaft aus, die Nationalität und meint ernsthaft daraus Charakter ableiten zu können, weil ihr diesen einen Bekannten habt, der.....

Ich komme wohl aus einem "typisch deutschen Elternhaus". Meine Großeltern umarmten ihre Enkel nie von sich aus, weil man das "heute", also irgendwann vor 35 Jahren nicht mehr so machen würde. Nebenher hatten wir Enkelkinder ein extrem gutes Verhältnis zu beiden. Weil wir weder "Kussis" geben mussten noch jedes Mal erbrechen mussten, weil wir nun nochmal weiter essen sollen.

Ich finde eine Sache noch seltsamer, warum werden hiesige Bräuche oder Gewohnheiten eigentlich immer direkt oder indirekt abgewertet. Es wäre bei uns in der Familie mit Verlaub ungewöhnlich, wenn sie am Heilig Abend oder Neujahr irgendwelche Menschen selbst einladen, weil das per se Familientage sind.
Anders sieht es aus, wenn Menschen in Not sind, alleine, einen Todesfall erlitten haben oder was auch immer.
Die Gastfreundschaft ist auch nicht laut und eher aufdringlich. Etwas angeboten bekommt jeder, aber eben nicht mit dem Tremolo, dass das in unserer Kultur eben so ist und wer nichts mag, wird nicht gezwungen etwas zu essen.

Off-Topic:
Mit einer Reisegruppe verreisen wir immer in der zweiten Jahreshälfte, immer ins selbe Hotel. Inzwischen "kennt" uns das Personal, was meint, dass ich ihnen ernsthaft glaube, dass sie uns schon mal gesehen haben. Vom Koch über den Gärtner bis hin zur Reinemacherfrau arbeiten diese Menschen wesentlich härter, weil sie beispielsweise mit Menschen zu tun haben, deren Sprache sie entweder nicht perfekt oder gar nicht können, weil sie arbeiten, wo andere Ferien machen und es natürlich auch den sozialen Unterschied zwischen Tourist und Hotelpersonal gibt. Käme man jetzt auf die Idee, dass Kostas, Pedro und Luigi eben eine typische Arbeitsmoral für Griechenland, Spanien oder Italien haben? Opa war in seinem Wohnort im Gemeindeparlament. Er hat die Demokratie nach dem Krieg hier mit aufgebaut, weil er zu jung für die Nazis und alt genug für ein Mandat auf dem Ticket der parteifreien Wahlgemeinschaft war. Opa hat mir irgendwann mal gesagt, dass Parteien nicht wichtig sind, es hätte im eigenen Laden manchmal mehr "Volldeppen" gegeben als bei den Sozialdemokraten. Die Herkunft wäre sogar noch unwichtiger. Ob jemand vernünftig, angenehm und ehrlich ist, das wäre wesentlich interessanter. Ist es eigentlich typisch deutsch, dass ich hier eine Familie, die einst aus Afghanistan floh den EDEKA übernommen hat? EDEKA war schließlich mal ein Kolonialwarenladen, kann ich da morgen einkaufen oder muss ich mich erst bei "Frau Ibrahimi" an der Kassa entschuldigen und mit "Frau Hussein über Postkolonialismus reden. Der Faden funktioniert ein wenig wie die Torstraße, in der Menschen nach drei Monaten schwdronieren, dass das nicht mehr ihr Berlin ist.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (31) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #279
Kommt Mal bitte wieder zum Thema zurück. Danke :smile:
 
hts87
Benutzer173280  (38) Meistens hier zu finden
  • #280
Bürokratie, Formulare, Statistiken. 🤓📊🗄️
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #281
"I don't kehr" sagte übrigens immer ein früherer Bekannter von mir. :grin:
Verstehen es alle?
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #282
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #283
Bedenkenträger sein und nur das Schlechte sehen.

„Hier will ich aber nicht putzen müssen!“

Ich höre das auch immer wieder von Freunden, die aus den USA zurückkommen. Erzählt man dort z. B. von einer Selbstständigkeit, sagen alle „Amazing“, „You will rock it!“.
In Deutschland: „Was ist denn mit der Rente?“, „Ich hätte ja nicht gekündigt …“

Im Urlaub insbesondere in den USA schaue ich immer nach den deutschen Google-Bewertungen. 😄
 
Hans-im-Glück
Benutzer201917  Öfter im Forum
  • #284
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