V
Benutzer164869 (30)
Sorgt für Gesprächsstoff
- #1
Hallo zusammen.
Es gibt da eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin, ob ich sie meiner Verlobten "beichten" soll oder nicht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es überhaupt etwas zu beichten gibt. Und trotzdem belastet mich die Frage, ob ich das wirklich für mich behalten darf, von Zeit zu Zeit doch ein wenig.
Und zwar ist die Sache so:
Als ich meine Verlobte damals kennenlernte, wohnten wir noch in unterschiedlichen Städten, 300km voneinander entfernt. Einen Monat später sahen wir uns dann wieder - das war unser erstes Date. Bei diesem Date küssten wir uns auch das erste Mal - abgesehen davon gab es jedoch nichts und wir hatten beide keine Ahnung, ob wir nun ein Paar sind oder nicht. Ich war der Auffassung, dass es zwar gut gelaufen war, aber verliebt war ich noch nicht in sie und ich ging davon aus, dass es ihr genauso ging und dass wir noch kein Paar sind - auch wenn sich das noch ändern könnte. Natürlich dachte ich mir schon damals, dass es toll wäre, wenn ich in ihr irgendwann die große Lieben finden würde, aber solche Hoffnungen wollte ich mir auch nicht machen. Einen weiteren Monat später hatten wir zwei Tage lang unser zweites Date. Nun fühlte ich mich schon eher verliebt und als wir dann von anderen aus unserer Gruppe, die an einem der zwei Tage auch dabei waren, gefragt wurden, ob wir denn nun zusammen seien, sagten wir beide schließlich ja.
Das war das erste Mal, das wir es ausgesprochen und uns offiziell als Paar gezeigt hatten - nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst. Daraufhin folgte die schönste Zeit meines Lebens, die auch noch bis heute anhält. Ich spürte das erste Mal, wie sich wahre Liebe anfühlt, und machte zum ersten Mal die Erfahrung, aufrichtig und 100 % mit einem anderen Menschen mitzufühlen und mich absolut geborgen zu fühlen. Fühle das erstes Mal, wie mir das Glück eines andere Menschen wichtiger ist als mein eigenes. Es ist einfach alles perfekt - selbst nachdem die Schmetterlinge im Bauch bereits verflogen waren und aus feuriger Leidenschaft Liebe und Geborgenheit wurde (auch wenn Leidenschaft natürlich immer noch vorhanden ist) - und das erste mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, dass nichts mehr fehlt, dass ich zufrieden bin und mein Glück nicht mehr suchen muss. Wir passen so gut zusammen, wie noch kein anderer Mensch zu mir gepasst hat, wir können voreinander ganz wir selbst sein, wir akzeptieren und unterstützen einander, wir vertrauen einander, wir können über alles reden, wir können bei allem zusammen Spaß haben, wir haben dieselben Ziele und Träume und, und, und. In einem halben Jahr werden wir sogar heiraten und 2, 3 oder 4 Jahre später, da sind wir uns einig, wollen wir zusammen Kinder kriegen.
So, und nun kommt der Haken - die Sache, die mich belastet:
In der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Date - in der wir uns einen Monat lang nicht gesehen haben und offiziell noch kein Paar waren - war ein alter Freund aus dem Ausland zu Besuch bei mir. An diesem Abend haben wir sehr viel getrunken und sind irgendwann auf die blöde Idee gekommen, in ein Bordell zu gehen.
Ich muss sagen: Ich hatte damals kein schlechtes Gewissen deswegen - ich hatte ja nicht vor, irgendjemanden zu betrügen, denn immerhin war ich weder verliebt noch in einer Beziehung und es gab ja eigentlich niemanden, den ich hätte betrügen können. Im Grunde habe ich damals gar nicht großartig darüber nachgedacht, denn für mich war die Sache so, dass wir einfach nur ein Date hatten und sich daraus vielleicht etwas ergeben könnte, aber vielleicht eben auch nicht.
Nun, rational betrachtet, denke ich immer noch so. Ich denke mir, dass ich eigentlich nichts Falsches getan habe, weil wir damals ja noch kein Paar waren und ich nicht in der Intention gehandelt habe, sie zu hintergehen - und weil ich genauso wenige Verpflichtungen ihr gegenüber hatte wie sie mir.
Aber trotzdem: Ich spüre manchmal einen Gewissensbewiss. Manchmal fühle ich mich dreckig und schlecht deswegen. Allein die Tatsache, dass ich sie damals schon kannte und sie sogar schon geküsste hatte, gibt mir das Gefühl, als hätte ich sie betrogen, obwohl wir damals noch gar nicht zusammen waren. Ich möchte klarstellen, dass ich so etwas NIEMALS - und unter keinen Umständen; egal wie betrunken oder sonst was ich bin - getan hätte, wenn nach dem ersten Date bereits klar gewesen wäre, dass wir zusammen sind. Ich halte mich von Grund auf für einen sehr treuen Menschen und bin mir sicher, dass ich sie niemals in meinem ganzen Leben betrügen würde. Ich würde niemals dieses Gefühl der Liebe und Geborgenheit wegwerfen und diesen wundervollen Menschen verletzen wollen und für so etwas riskieren.
Und doch, obwohl ich mir immer wieder sage, dass ich eigentlich nichts Schlechtes getan habe, dass ich sie nicht betrogen habe und dass ich auch nie in dieser Intention gehandelt habe, belastet mich diese Sache manchmal immer noch. Wegen dieser Gewissensbisse habe ich auch schon einmal darüber nachgedacht, es ihr zu beichten. Nüchtern betrachtet, halte ich das allerdings für eine absolut schwachsinnige Idee. Wahrscheinlich würde sie es zwar einfach akzeptieren und auch nicht als Betrug werten, aber wenn doch, würde das nicht nur unserer Beziehung schaden, sondern würde sie auch noch sinnlos verletzen.
Sinnlos - denn im Grunde gibt es ja eigentlich gar nichts zu beichten. Oder doch? Wie seht ihr das?
Es gibt da eine Sache, bei der ich mir nicht sicher bin, ob ich sie meiner Verlobten "beichten" soll oder nicht. Ich bin mir nicht mal sicher, ob es überhaupt etwas zu beichten gibt. Und trotzdem belastet mich die Frage, ob ich das wirklich für mich behalten darf, von Zeit zu Zeit doch ein wenig.
Und zwar ist die Sache so:
Als ich meine Verlobte damals kennenlernte, wohnten wir noch in unterschiedlichen Städten, 300km voneinander entfernt. Einen Monat später sahen wir uns dann wieder - das war unser erstes Date. Bei diesem Date küssten wir uns auch das erste Mal - abgesehen davon gab es jedoch nichts und wir hatten beide keine Ahnung, ob wir nun ein Paar sind oder nicht. Ich war der Auffassung, dass es zwar gut gelaufen war, aber verliebt war ich noch nicht in sie und ich ging davon aus, dass es ihr genauso ging und dass wir noch kein Paar sind - auch wenn sich das noch ändern könnte. Natürlich dachte ich mir schon damals, dass es toll wäre, wenn ich in ihr irgendwann die große Lieben finden würde, aber solche Hoffnungen wollte ich mir auch nicht machen. Einen weiteren Monat später hatten wir zwei Tage lang unser zweites Date. Nun fühlte ich mich schon eher verliebt und als wir dann von anderen aus unserer Gruppe, die an einem der zwei Tage auch dabei waren, gefragt wurden, ob wir denn nun zusammen seien, sagten wir beide schließlich ja.
Das war das erste Mal, das wir es ausgesprochen und uns offiziell als Paar gezeigt hatten - nicht nur vor anderen, sondern auch vor uns selbst. Daraufhin folgte die schönste Zeit meines Lebens, die auch noch bis heute anhält. Ich spürte das erste Mal, wie sich wahre Liebe anfühlt, und machte zum ersten Mal die Erfahrung, aufrichtig und 100 % mit einem anderen Menschen mitzufühlen und mich absolut geborgen zu fühlen. Fühle das erstes Mal, wie mir das Glück eines andere Menschen wichtiger ist als mein eigenes. Es ist einfach alles perfekt - selbst nachdem die Schmetterlinge im Bauch bereits verflogen waren und aus feuriger Leidenschaft Liebe und Geborgenheit wurde (auch wenn Leidenschaft natürlich immer noch vorhanden ist) - und das erste mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, dass nichts mehr fehlt, dass ich zufrieden bin und mein Glück nicht mehr suchen muss. Wir passen so gut zusammen, wie noch kein anderer Mensch zu mir gepasst hat, wir können voreinander ganz wir selbst sein, wir akzeptieren und unterstützen einander, wir vertrauen einander, wir können über alles reden, wir können bei allem zusammen Spaß haben, wir haben dieselben Ziele und Träume und, und, und. In einem halben Jahr werden wir sogar heiraten und 2, 3 oder 4 Jahre später, da sind wir uns einig, wollen wir zusammen Kinder kriegen.
So, und nun kommt der Haken - die Sache, die mich belastet:
In der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Date - in der wir uns einen Monat lang nicht gesehen haben und offiziell noch kein Paar waren - war ein alter Freund aus dem Ausland zu Besuch bei mir. An diesem Abend haben wir sehr viel getrunken und sind irgendwann auf die blöde Idee gekommen, in ein Bordell zu gehen.
Ich muss sagen: Ich hatte damals kein schlechtes Gewissen deswegen - ich hatte ja nicht vor, irgendjemanden zu betrügen, denn immerhin war ich weder verliebt noch in einer Beziehung und es gab ja eigentlich niemanden, den ich hätte betrügen können. Im Grunde habe ich damals gar nicht großartig darüber nachgedacht, denn für mich war die Sache so, dass wir einfach nur ein Date hatten und sich daraus vielleicht etwas ergeben könnte, aber vielleicht eben auch nicht.
Nun, rational betrachtet, denke ich immer noch so. Ich denke mir, dass ich eigentlich nichts Falsches getan habe, weil wir damals ja noch kein Paar waren und ich nicht in der Intention gehandelt habe, sie zu hintergehen - und weil ich genauso wenige Verpflichtungen ihr gegenüber hatte wie sie mir.
Aber trotzdem: Ich spüre manchmal einen Gewissensbewiss. Manchmal fühle ich mich dreckig und schlecht deswegen. Allein die Tatsache, dass ich sie damals schon kannte und sie sogar schon geküsste hatte, gibt mir das Gefühl, als hätte ich sie betrogen, obwohl wir damals noch gar nicht zusammen waren. Ich möchte klarstellen, dass ich so etwas NIEMALS - und unter keinen Umständen; egal wie betrunken oder sonst was ich bin - getan hätte, wenn nach dem ersten Date bereits klar gewesen wäre, dass wir zusammen sind. Ich halte mich von Grund auf für einen sehr treuen Menschen und bin mir sicher, dass ich sie niemals in meinem ganzen Leben betrügen würde. Ich würde niemals dieses Gefühl der Liebe und Geborgenheit wegwerfen und diesen wundervollen Menschen verletzen wollen und für so etwas riskieren.
Und doch, obwohl ich mir immer wieder sage, dass ich eigentlich nichts Schlechtes getan habe, dass ich sie nicht betrogen habe und dass ich auch nie in dieser Intention gehandelt habe, belastet mich diese Sache manchmal immer noch. Wegen dieser Gewissensbisse habe ich auch schon einmal darüber nachgedacht, es ihr zu beichten. Nüchtern betrachtet, halte ich das allerdings für eine absolut schwachsinnige Idee. Wahrscheinlich würde sie es zwar einfach akzeptieren und auch nicht als Betrug werten, aber wenn doch, würde das nicht nur unserer Beziehung schaden, sondern würde sie auch noch sinnlos verletzen.
Sinnlos - denn im Grunde gibt es ja eigentlich gar nichts zu beichten. Oder doch? Wie seht ihr das?
Zuletzt bearbeitet: