Benutzer115625
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- #1
Moin,
ich habe mich gestern bei Jodel an folgender Diskussion beteiligt:
Ersteinmal noch ein bisschen OT: Das Wort Slutshaming finde ich in diesem Zusammenhang ziemlich bescheuert. Kannte ich bis gestern auch noch nicht. Nun gut.
Dass sowas für einige Männer ein Problem darstellt, war mir natürlich bekannt. Ich habe auch schon von etlichen Frauen gehört, dass sie lieber tiefstapeln, wenn sie (z.B. bei einem Date) danach gefragt werden. Tatsächlich dachte ich aber, dass das insgesamt trotzdem ein rückläufiges Problem ist. Und insbesondere die jüngeren Generationen das heute generell viel lockerer sehen. Jetzt habe ich mal intensiver darüber nachgedacht und frage ich mich ernsthaft, ob nicht tatsächlich das Gegenteil der Fall ist, und wir dort einen erheblichen Rückschritt in der Liberalisierung der weiblichen Sexualität erleben.
Die Verteilung der Meinungen bei diesem Jodel hat mich jedenfalls doch überrascht, und auch deren Heftigkeit. Da fielen reihenweise Sätze wie "Ich will halt keinen Wanderpokal als Freundin", "Wer will schon mit der Dorfmatratze zusammen sein?", "Muss ja wirklich nicht sein, dass schon die halbe Stadt in meiner Freundin war." und so weiter. Das Frauenbild, das sich da offenbarte, war doch an vielen Stellen erschreckend - zwischenzeitlich dachte ich, ich sei im Redpill-Subreddit gelandet.
Eine konkrete Anzahl in Bezug auf den Ausgangsfall wurde garnicht genannt, in vielen Kommentaren kam aber im Subtext raus, dass sich eine Frau mit >=10 Sexpartnern vermutlich schon weitgehend in einem Bereich bewegt, wo das so wahrgenommen wird. Was ich umso erstaunlicher finde, da das doch ziemlich viele Frauen mit Mitte-Ende-Zwanzig ganz locker geschafft haben - insbesondere im studentischen Umfeld, aber Jodel ist ja an sich eine Plattform für Studenten. Wie kann etwas an sich alltägliches so geächtet werden? Passt da die Wahrnehmung nicht?
Auch viele Frauen haben den OJ dort erstaunlicherweise in seiner Meinung bestärkt.
Irgendwie dachte ich, vielleicht ja nur weil ich selbst nicht so denke und auch mein Freundeskreis wahrscheinlich in vielen Punkten eine "liberale Blase" ist, dass wir als Gesellschaft da schonmal weiter waren.
Ist das tatsächlich noch - bzw. wieder vermehrt - so ein kritisches Thema? Wie erlebt ihr das? Verschweigt ihr deshalb die wahre Anzahl der Partner, wenn ihr danach gefragt werdet?
Entwickelt sich die Gesellschaft wieder verstärkt zu einer, in der die "anständige" Frau ein "Heimchen am Herd" ist (zumindest was die Sexualität angeht)? Kann es sein, dass die Gesellschaft auf die zunehmende Emanzipation von Frauen in vielen Bereichen des Alltags mit einem Backlash im Bereich der Sexualität reagiert? Woher kommt das?
Ich will garnicht zuviele konkrete Fragen vorgeben, mich interessiert da allgemein die Meinung zu.
Grüße
ich habe mich gestern bei Jodel an folgender Diskussion beteiligt:
Ersteinmal noch ein bisschen OT: Das Wort Slutshaming finde ich in diesem Zusammenhang ziemlich bescheuert. Kannte ich bis gestern auch noch nicht. Nun gut.
Dass sowas für einige Männer ein Problem darstellt, war mir natürlich bekannt. Ich habe auch schon von etlichen Frauen gehört, dass sie lieber tiefstapeln, wenn sie (z.B. bei einem Date) danach gefragt werden. Tatsächlich dachte ich aber, dass das insgesamt trotzdem ein rückläufiges Problem ist. Und insbesondere die jüngeren Generationen das heute generell viel lockerer sehen. Jetzt habe ich mal intensiver darüber nachgedacht und frage ich mich ernsthaft, ob nicht tatsächlich das Gegenteil der Fall ist, und wir dort einen erheblichen Rückschritt in der Liberalisierung der weiblichen Sexualität erleben.
Die Verteilung der Meinungen bei diesem Jodel hat mich jedenfalls doch überrascht, und auch deren Heftigkeit. Da fielen reihenweise Sätze wie "Ich will halt keinen Wanderpokal als Freundin", "Wer will schon mit der Dorfmatratze zusammen sein?", "Muss ja wirklich nicht sein, dass schon die halbe Stadt in meiner Freundin war." und so weiter. Das Frauenbild, das sich da offenbarte, war doch an vielen Stellen erschreckend - zwischenzeitlich dachte ich, ich sei im Redpill-Subreddit gelandet.
Eine konkrete Anzahl in Bezug auf den Ausgangsfall wurde garnicht genannt, in vielen Kommentaren kam aber im Subtext raus, dass sich eine Frau mit >=10 Sexpartnern vermutlich schon weitgehend in einem Bereich bewegt, wo das so wahrgenommen wird. Was ich umso erstaunlicher finde, da das doch ziemlich viele Frauen mit Mitte-Ende-Zwanzig ganz locker geschafft haben - insbesondere im studentischen Umfeld, aber Jodel ist ja an sich eine Plattform für Studenten. Wie kann etwas an sich alltägliches so geächtet werden? Passt da die Wahrnehmung nicht?
Auch viele Frauen haben den OJ dort erstaunlicherweise in seiner Meinung bestärkt.
Irgendwie dachte ich, vielleicht ja nur weil ich selbst nicht so denke und auch mein Freundeskreis wahrscheinlich in vielen Punkten eine "liberale Blase" ist, dass wir als Gesellschaft da schonmal weiter waren.
Ist das tatsächlich noch - bzw. wieder vermehrt - so ein kritisches Thema? Wie erlebt ihr das? Verschweigt ihr deshalb die wahre Anzahl der Partner, wenn ihr danach gefragt werdet?
Entwickelt sich die Gesellschaft wieder verstärkt zu einer, in der die "anständige" Frau ein "Heimchen am Herd" ist (zumindest was die Sexualität angeht)? Kann es sein, dass die Gesellschaft auf die zunehmende Emanzipation von Frauen in vielen Bereichen des Alltags mit einem Backlash im Bereich der Sexualität reagiert? Woher kommt das?
Ich will garnicht zuviele konkrete Fragen vorgeben, mich interessiert da allgemein die Meinung zu.
Grüße
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