• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Sie will nach Pro-Ana wieder abnehmen.

J
Benutzer124122  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Guten Tag,
Ich habe ein kleines Problem mit meiner Freundin. Und zwar, meine Freundin hatte bis vor paar Monaten Anorexia Nervosa, war also Magersüchtig. Sie wollte immer mehr abnehmen. Sie wog als ich sie kennenlernte 42 Kilo bei 165 CM und hatte einen BMI von 15.
Sie wollte keine Therapie anfangen, sie hat es geschafft zuzunehmen, sie hat die Angst vor dem Essen verloren. Hab ihr über Monate jeden Tag stundenlang erzählt was passiert wenn sie weiter abnehmen will. Dann hat sie zugenommen. Jetzt wiegt sie sage und schreibe etwa 54 Kilo.
Das ist ein BMI von 19,8, also perfektes Gewicht. Jetzt jedoch will sie wieder abnehmen, aber nicht viel sagt sie, nur 3 Kilo.

Dagegen habe ich ja nichts, aber ich habe furchtbare Angst das Sie dann weiter abnehmen könnte, und dann noch mehr, so das Sie wieder ins Untergewicht kommt. Das wäre sehr deprimierend für Sie, und für mich. Ich habe mir wirklich Monatelang den Hintern aufgerissen und sie ermutigt zuzunehmen und es geschafft.
Sie will jetzt jeden Tag ne halbe Stunde joggen, so wie früher auch als sie Magersüchtig war. Ich mache mir wirklich sorgen. Sie isst zwar normal, und mittlerweile sogar gerne, aber ich habe halt Angst das sie wieder abnehmen will. :x

Habt ihr vielleicht Tipps wie ich mich verhalten soll? Soll ich ihr "erlauben" das Sie abnimmt, oder soll ich ihr das "verbieten" (also ausreden). Ich habe ihr gesagt das ich ihr aktuelles Gewicht am besten finde, aber sie findet ihr aktuelles Gewicht zu viel.

Ich habe einfach Angst das Sie wieder zu dünn wird. :frown:

Freue mich auf Antworten, vielen Dank schon mal :smile:
 
B
Benutzer Gast
  • #2
rede es ihr aus !!! :confused: :cautious:
Sonst sagt sie dir vlt. später mal, Schatz ich will mehr abnehmen, du hast es damals erlaubt :schuettel:

Ich würd konsequent bleiben, vlt. hat sie wieder einen "Rückfall" :confused::ups:
 
S
Benutzer123986  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Ich denke mal wenn sie keine Therapie gemacht hat, dann ist ihr Problem nicht richtig gelöst.
Du kannst jetzt nur abwarten wie sich ihr Gewicht verhält, und MUSST wenn du meinst es wird
Kritisch unbedingt Hilfe holen, sonst wird das nichts.[DOUBLEPOST=1353256354,1353256312][/DOUBLEPOST]PS: Wenn Frauen abnehmen wollen, dann kannst du ihr das schlecht ausreden.
 
missfrex
Benutzer123338  (32) Benutzer gesperrt
  • #4
Also ich bin auch 165cm groß und wiege 50 kg, bin aber definitiv nicht magersüchtig. Finde auch nicht, dass ich zu dünn aussehe- eigentlich gerade richtig.
Ansich ist nichts dagegen einzuwenden dass deine Freundin nur 3kilo abenehmen will, solang sie nicht aufhört zu essen. Ernährt sie sich denn gesund oder stopft sie sich jetzt eher nur fast food rein um einfach zu essen?
Und ne halbe stunde joggen pro tag finde ich nicht zuviel, das bringt den kreislauf in schwung und trägt ganz gut zum wohlbefinden bei .
ich an deiner stelle würde das ganze mal beobachten, darauf schauen, dass sie normal isst. und sobald du merkst, dass ihr das ganze entgleitet sofort alarm schlagen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Ansich ist nichts dagegen einzuwenden dass deine Freundin nur 3kilo abenehmen will, solang sie nicht aufhört zu essen.
Wenn jemand magersüchtig ist, dann gibt es da sogar eine ganze Menge gegen einzuwenden.

Ich finde dein Posting völlig am Thema vorbei, da die Freundin des TEs eben magersüchtig ist und bereits erhebliches Untergewicht hatte - und eine solche Krankheit behält man auch eine ganze Weile, das geht nicht unbehandelt von selbst weg, nur weil man mal ein bisschen zugenommen hat.

Ob nun andere Leute ähnliche Gewichte haben, ist in dem Kontext leider unerheblich - auch wenn ich persönlich 50 Kilo auf 1,65 sehr wenig finde, aber seis drum - denn die Freundin des TEs hat definitiv eine Essstörung und dagegen muss auch vorgegangen werden.

In meinen Augen ist der Wunsch, 3 Kilo abzunehmen, eindeutiges Zeichen dafür, dass das Thema noch nicht durch ist und dass sie ohne professionelle Hilfe nicht dagegen ankommen wird.

Es hat jetzt nicht damit zu tun, ob auch 51 Kilo noch okay wären, weil einfach die Tendenz bei jemandem mit Essstörung eine andere ist und es eben kein normales Abnehmverhalten darstellt. Ich kenne auch jemanden, der trotz massiver Essstörung die meiste Zeit über im normalgewichtigen Rahmen liegt - trotzdem ist das, was man da beobachtet und die psychische Einstellung, die mit dem Essverhalten einhergeht, mehr als beunruhigend. Damit unterscheidet sich das einfach von einem "gesunden" Menschen, der durch Sport und gesunde Ernährung was verändern möchte - den häufig nimmt das dann wieder exzessive Züge an, läuft ins Extreme - und dann ist die Grenzziehung schwierig, ab wann es wieder krankhaft ist.

Insofern würde ich persönlich jede Veränderung, die bei einem Essgestörten in Bezug auf Sport, Ernährung und das eigene Gewicht staatfindet, äußerst ernstnehmen.

In meinen Augen klingt das, was der TE schreibt, sehr alarmierend. Ich frage mich, ob bei der Freundin irgendwas vorgefallen ist, dass sie wieder in alte Muster verfällt? Denn irgendwie klingt es so, als läge ein aktuelles Problem vor, was Auslöser für dieses Verhalten ist.

Ich würde versuchen, sie dazu zu bringen, sich Hilfe zu suchen - zu einem Arzt zu gehen, der sich mit sowas auskennt, zu einer Beratungsstelle oder dergleichen.
 
missfrex
Benutzer123338  (32) Benutzer gesperrt
  • #6
@Hexe13, ich glaub ich hab mich etwas falsch ausgedrückt.
Für mich hats der TE so rübergebracht, dass seine Freundin wieder regelmäßig isst und theoretisch wieder im gesunden Bereich angelangt ist.
Dass sie Sport machen will, finde ich noch immer nicht tragisch, zu mal eine halbe stunde joggen am Tag keinen Extremsport darstellt.
ich will hier keinesfalls magersucht oder ähnliches befürworten, eine rückfallgefahr besteht. aber da sie keine therapie will, wird man hier schwer rausfinden können, ob sie noch an dieser krankheit leidet oder nicht.
 
S
Benutzer123986  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
aber da sie keine therapie will

Das wäre mal was neues wenn Magersüchtige ihre Therapie freiwillig machen würden.

Er hat schon einen großen Fehler gemacht indem er sie selber "Therapiert" hat, dass kann
nicht nur gefährlich für sie werden, sondern auch für ihn! Er hätte Psychisch abrutschen können.

Dazu:
Sie war Magersüchtig, sie will wieder Abnehmen! Kombiniere beides und du wirst sehen das
das höchstwahrscheinlich in einer zweiten Katastrophe für euch beide enden wird.
 
S
Benutzer Gast
  • #8
Habt ihr vielleicht Tipps wie ich mich verhalten soll? Soll ich ihr "erlauben" das Sie abnimmt, oder soll ich ihr das "verbieten" (also ausreden).

Du solltest vor allem nicht die Verantwortung dafür übernehmen! Wenn sie abnimmt oder ihr Gewicht hält, dann ist das ihre Entscheidung, die Du zwar kritisieren darfst, aber mehr auch nicht.

Ich weiß, das ist schwer, gerade wenn man den anderen liebt, aber es besteht die Gefahr, dass Du selbst darunter leidest, weil Du Dich für sie zu stark verantwortlich fühlst.

Du solltest von daher schon klar Stellung beziehen und ihr Deine ehrliche Meinung sagen. Vielleicht kannst Du sie auch dazu bewegen, sich an eine Beratungsstelle o.ä. zu wenden. Das würde auch den Druck von Dir nehmen, denn dort kümmern sich professionelle Fachleute um Deine Freundin.

Leider ist Magersucht eine tückische Krankheit und nicht immer restlos heilbar. Deshalb ist es wichtig, dass sie sich in therapeutische Behandlung begibt.

Gibt es noch weitere Menschen, die von ihrer Esstörung wissen? Wie sieht es mit ihrer Familie aus? Vielleicht kannst Du Dir dort einen Verbündeten suchen und zusammen mit Deiner Freundin sprechen.
 
J
Benutzer124122  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Ja, Sie hatte ne harte Zeit hinter sich (Ich weiß fast alles, aber das ist hier nicht von belangen), Sie schneidet sich auch, zwar schon seit ner ganzen Weile nicht mehr, aber das ist trotzdem erwähnenswert.
Gegen 3 Kilo habe ich ja nichts, ich habe nur Angst das Sie dann weniger isst, und wieder in ihr altes Muster zurück fällt. Das sie nach den 3 Kilo nochmal 3 Kilo abnehmen will, und dann 5 und so weiter.
Also Sie isst "normal", sprich mal gesund, mal etwas weniger gesundes.

Vor ein paar Tagen erst sagte Sie mir das Sie richtig glücklich ist, das Sie sich noch nie besser gefühlt hat als jetzt. Sie sagte mir zum ersten mal seit ich Sie kenne das sie sich selber hübsch findet, sie war gut gelaunt. Ich habe wirklich sehr viel daran gearbeitet damit sie glücklich ist. Ich habe das sehr gerne gemacht, denn wenn Sie glücklich ist, dann bin ich es auch. Ich ziehe bald zu ihr (derzeit beträgt die Entfernung 360 Kilometer).
Ich habe sehr viel Einfluss auf Sie (ich finde ja zu viel), sie will "perfekt für mich sein". (ihre Aussage). Ich sage ihr zwar immer sie soll sich körperlich wohl fühlen und dabei gesund bleiben, aber Sie fragt mich trotzdem. Ich habe wirklich ziemlich Angst das sie wieder wie früher wird. Bald wohne ich wie gesagt bei ihr, und kann das dann besser "kontrollieren" bzw. überblicken.

Ich weiß einfach nicht was ich tun soll... soll ich sie abnehmen lassen und es beobachten? 3 Kilo weniger wäre ja wie gesagt nicht schlimm. Ich finde zwar ihre 54 Kilo schöner, aber sie soll sich wohlfühlen.
Sie hat sich so verbessert, ist glücklich, und Sie will trotzdem abnehmen :frown:
 
S
Benutzer Gast
  • #10
Wie gesagt, Du bist nicht ihr Therapeut (kannst Du auch gar nicht sein), sondern ihr Partner. Und wenn sie auch noch selbstverletzendes Verhalten zeigt, ist es höchste Zeit, dass sie professionelle Hilfe bekommt.

Vielleicht solltest Du Deinen Umzug an diese Bedingung knüpfen, dass sie sich Hilfe holt. Das heißt ja nicht, dass Du ihr nicht mehr zur Seite stehst, nur wird es Dich über kurz oder lang kaputtmachen, glaub es mir :zwinker:

Vor allem scheint sich schon eine symbiotische Beziehung zu entwickeln (ihr macht euch voneinander zu stark abhängig). Auch wenn es Dich "wichtig" macht, dass sie Dir soviel Verantwortung überträgt, solltest Du Dir das nicht zu sehr zu Kopf steigen lassen, sondern handeln. Wenn Du es denn noch kannst :zwinker:
 
J
Benutzer124122  (30) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Ich will immer für Sie da sein. Immer. Sie hat mir nichts erzählt von ihrem SSV, oder ihrem Abnehmen, ich habe alles selber herausgefunden durch kombinieren, nachfragen und eigene Erfahrung. Dann hab ich sie Konfrontiert und sie hat mir vieles erzählt. Am Anfang hat sie über ihr Gewicht gelogen.
Sie hat "niemanden" mit dem Sie darüber reden kann / will. Ich habe als einziger hinter ihre Fassade gesehen. Aber mittlerweile ist Sie dabei die Fassade wieder aufzubauen, auch mir gegenüber. Sie verschweigt mir vieles, damit ich mir keine Sorgen um Sie machen muss, sie will mich nicht belasten. (hat sie gesagt)
Aber ich MUSS und WILL es immer wissen wenn es ihr scheiße geht & wieso. Sie soll mich belasten. Ich bin schon daran kaputt gegangen, schon bevor ich Sie kannte. (Hab ebenfalls viel durchmachen müssen)

Eine Therapie will ich ihr auch ans Herz legen, aber ich will das nicht als eine Bedingung stellen weil ich Angst habe es könnte schlecht enden. (Sie hat sich wegen mir versucht sich umzubringen, Anfangs) Ich will erst mal bei ihr wohnen & dann kann ich viel besser helfen usw. Das ganze andere habe ich ja "unter Kontrolle", nur das mit dem Abnehmen macht mir echt Sorgen :frown:
 
Guinan
Benutzer34612  Planet-Liebe Berühmtheit
Redakteur
  • #12
Helfen? Nein, in dem Sinne "helfen" kannst Du ihr nicht. Und solltest Du auch nicht. Dafür bist Du weder ausgebildet (vermute ich jetzt mal ganz dreist) noch hast Du professionellen Abstand.
Du sagst, dass Du selbst viel hast durchmachen müssen. Wenn Du anfängst, Deine eigenen Probleme oder Deine eigene Geschichte noch zusätzlich mit reinzuprojizieren, ist Euch beiden nicht geholfen.

Du kannst ihr beistehen, ihr zuhören und den ein oder anderen Vorschlag machen. Die Schulter hinhalten, wenn sie erzählen oder sich ausweinen will.

Aber Hilfe findet sie nur beim Therapeuten.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #13
aber da sie keine therapie will, wird man hier schwer rausfinden können, ob sie noch an dieser krankheit leidet oder nicht.
Nach allem, was der TE schreibt, klingt es alarmierend genug, als das ärztliche Hilfe angezeigt ist. Und da finde ich Aussagen wie "3 Kilo sind nicht so dramatisch und joggen ist gesund" einfach am Ziel vorbei. Mir ist klar, dass das nett gemeint ist, aber ich würde meinen, dass das bei einer echten Essstörung die komplett falsche Zielrichtung ist. Und wenn sie von 45 Kilo kommt, dann ist diese vorhanden - und Essstörungen sind in der Regel hartnäckig und verschwinden nicht einfach so. Dann noch das selbstschädigende Verhalten - die Freundin vom TE ist krank und braucht Hilfe, da ist es mit Sport und gesunder Ernährung nicht getan.

An den Threadersteller: In meinen Augen wäre es sinnvoll, wenn auch DU dir mal Hilfe suchst. Wie wäre es, wenn du mal Kontakt zu einer Beratungsstelle aufnimmst und dich beraten lässt, wie du ihr helfen kannst?

Ich habe doch sehr den Eindruck, dass das bei euch beide aus dem Ruder läuft. Sie klammert sich sehr an dich und hat mindestens zwei ernstzunehmende Erkrankungen! Und du kannst und darfst das als Partner nicht alles alleine übernehmen, das kannst du ohne professionelle Hilfe nicht stemmen - wo es doch mit Sicherheit bei euch beiden andere Baustellen im Leben gibt, die schon ohne ihre Probleme ausreichen dürften.

Ich rate wirklich ganz dringend dazu, das nicht so weiterlaufen zu lassen und es auch nicht runterzuspielen oder mit "Es wird schon gut gehen, ich bin doch für sie da!" abzutun. Auch ein Gespräch mit ihr könnte unter Umständen nicht ausreichen, wenn es nur um Möglichkeiten und ungenaue Aussagen geht - das wird sie nicht ernstnehmen, mit "ich mache mir Sorgen" ist es da nicht getan.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #14
Eines sollte dir bewusst sein. Auch wenn man wieder gesund aussieht ist Magersucht eine Sucht wie jede andere auch. Ein Alki bleibt sein leben lang Alki und darf nie wieder Alkohol zu sich nehmen, da die Rückfallquote viel zu hoch ist. Genauso darf ein Magersüchtiger nie wieder abnehmen (zumindest nicht bewusst), denn dann fängt auch diese Sucht wieder an. Das Thema Essen und Gewicht wird sie und damit auch dich das Leben lang begleiten.

Es ist gut, dass sie im Normalgewicht ist. Aber damit ist die Krankheit weder besiegt noch in einem ruhenden Zustand. Sie ist grade nur nicht lebensgefährlich. Tut mir Leid.

Hol du dir Hilfe bei einer Beratungsstelle für Angehörige von Essgestörten.
 
Fedora
Benutzer71015  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #15
Mal unabhängig von der Frage, ob du ihr nun dauerhaft helfen kannst oder nicht, das kann ich nicht beurteilen, würde ich vielleicht für's erste versuchen, ob sie sich auf einen Kompromiss einlässt. Vielleicht 1,5 Kilo? Dann müsste jeder auf den anderen zugehen und es wäre interessant zu wissen, ob sie das kann oder ob da schon der Drang überwiegt, sich durchzusetzen und mehr abzunehmen...
 
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Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #33
Vielleicht helfen dem TS konkrete Vorschläge, wie er seine Freundin dazu bekommt, eine Therapie zu beginnen.

Warum fachliche Hilfe von außen notwenig wäre, ist ihm wahrscheinlich auch mittlerweile klar - aber WIE soll er sie davon überzeugen??
 
R
Benutzer12784  (42) Sehr bekannt hier
  • #34
Vielleicht helfen dem TS konkrete Vorschläge, wie er seine Freundin dazu bekommt, eine Therapie zu beginnen.

Warum fachliche Hilfe von außen notwenig wäre, ist ihm wahrscheinlich auch mittlerweile klar - aber WIE soll er sie davon überzeugen??
Das hab ich heute kurz mit Kollegen besprochen, allerdings aus eigenen Erfahrungen. Und meiner Meinung nach geht das fast nur wenn man die Person ordentlich auf den Boden aufschlagen lässt. Also nicht als Freund so 10 cm vor Boden auffangen sondern zulassen das der Mensch auch mal denkt "Boh ich muss was ändern sonst sterb ich" oder "verletze all jene die mich lieben". Man kann nur von sich selbst aus in Therapie gehen und der Leidensdruck muss dazu hoch genug sein.

Ich würde mich aber in der Zwischenzeig ganz klar von manchen Themen abgrenzen und auch sagen, dass kann und will ich mit dir nicht besprechen, dafür ist ein Therapeut besser geeignet, denn mir geht es schlecht damit, wenn ich mir um dich Sorgen machen muss. Das Problem ist, lang vor der Beziehung kommt noch die Krankheit denn die bietet Sicherheit und eine Bekannte Welt. Die meisten die ich erlebt habe, sind eher bereit eine Beziehung zu beenden, wenn ihr Verhalten nicht mehr akzeptiert wird bevor sie die Krankheit heilen wollen.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #35
Ja, süchtige müssen fallen. Hart auf den Boden der Tatsache. Erst dort unten können sie verstehen, dass sie ohne fremde Hilfe nicht wieder aufstehen können. Vielleicht muss sie einmal auf 35kg abmagern und zwangseingewiesen werden.
Für dich: Nimm Abstand. Sage ihr, dass du weißt, dass du sie nicht retten kannst und du dich um deinetwegen schützen musst. Dass sie aber, wenn sie wirklich Hilfe braucht (Psychologe, Klinik, etc) du ihr gerne helfen möchtest und sie auch gerne begleitetst oder dahin fahren würdest.

Mir hilft es immer in schweren Situationen Reportagen zum Thema zu gucken um zu schauen, wie es anderen Menschen in der Situation ergeht und wie sie Lösungswege gefunden haben. Diese finde ich ganz gut. "Kein Gramm zu viel" ist auch eine tolle Reportage.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #36
Ich würde mich aber in der Zwischenzeig ganz klar von manchen Themen abgrenzen und auch sagen, dass kann und will ich mit dir nicht besprechen, dafür ist ein Therapeut besser geeignet, denn mir geht es schlecht damit, wenn ich mir um dich Sorgen machen muss.

Das ist, glaub ich, mit am Wichtigsten wenn es darum geht, den Partner von der Therapie zu überzeugen.
Und auch wirklich so klar kommunizieren, wie Reliant das geschrieben hat!
Auch klar sagen: "Ich möchte, dass du eine Therapie machst!" Ganz klare Worte finden ist wichtig, nicht schwammig sein, kein Vielleicht, kein "Ich bin trotzdem immer für dich da, auch wenn du dich kaputthungerst".
Die eigenen Grenzen klar ziehen, damit die essgestörte Person sie wahrnehmen (und was draus lernen) kann.
Auch wegen dem SVV sollte sie eine Therapie in Betracht ziehen. In gewisser Weise hängt das ja auch zusammen.

Außerdem finde ich persönlich es schädlich, die Essstörung zum Thema zu machen. Ich hab über mein Essverhalten in einer bestimmten "Phase" der Störung sehr gern gesprochen - und das Essen zum Thema zu machen, war EIN Grund, es nicht aufzugeben. Ich wusste, dass sich jemand Sorgen um mich macht, und das tat gut.
(Ist bei jedem anders, aber ein Aspekt, den man durchaus beachten kann.)
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #37
Ja, süchtige müssen fallen. Hart auf den Boden der Tatsache. Erst dort unten können sie verstehen, dass sie ohne fremde Hilfe nicht wieder aufstehen können. Vielleicht muss sie einmal auf 35kg abmagern und zwangseingewiesen werden.
Teilweise ist das aber auch eine gefährliche Idee, oft genug hungern sich Magersüchtige ja auch einfach mal zu Tode oder bringen sich um. ~15% überleben den Scheiss einfach mal nicht, eine der Sucht- und psychischen Krankheiten mit der höchsten Sterblichkeit!
 
R
Benutzer12784  (42) Sehr bekannt hier
  • #38
Teilweise ist das aber auch eine gefährliche Idee, oft genug hungern sich Magersüchtige ja auch einfach mal zu Tode oder bringen sich um. ~15% überleben den Scheiss einfach mal nicht, eine der Sucht- und psychischen Krankheiten mit der höchsten Sterblichkeit!
Ja, und alle Menschen kann man auch nicht retten.
Auch Therapie funktioniert nicht immer. Und was will man dann weiter machen, das Ganze Leben Wache halten?
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #39
Teilweise ist das aber auch eine gefährliche Idee, oft genug hungern sich Magersüchtige ja auch einfach mal zu Tode oder bringen sich um. ~15% überleben den Scheiss einfach mal nicht, eine der Sucht- und psychischen Krankheiten mit der höchsten Sterblichkeit!
Und wie soll es sonst klappen? Die betroffenen müssen erst merken wie kaputt sie sind. Ein Spieler muss erst Haus und Frau verloren haben, bevor er checkt was Sache ist. Und ein Magersüchtiger muss so schwach sein, dass er dass er nicht mehr aufstehen kann, bevor er merkt, dass es Selbstmord auf Raten ist was er tut. Erst wenn der Mensch gerettet werden will kann man ihm helfen. Das ist traurig, keine Frage, aber anders geht es nicht. Es gibt keine Pille gegen Sucht.
 
Trouserbond
Benutzer95608  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #40
Ein Spieler muss erst Haus und Frau verloren haben, bevor er checkt was Sache ist.

Es geht hier aber nicht um einen Spieler mit Frau und Haus, einen Alki der schon 20 Jahre säuft oder einen anderen erwachsenen Suchtkranken ...

Ich schätze, die Freundin des TS ist noch ein halbes Kind (wie er auch) und es gibt ganz sicher noch Optionen, bevor sie sich fast tot hungert oder gar aufschlitzt.
 
S
Benutzer Gast
  • #41
Ich finde es auch nicht richtig, jemanden einfach fallenzulassen. Es geht ja nur darum, dass man als Angehöriger oder Partner eine klare Stellung bezieht und dementsprechend handelt. Auch wenn es richtig ist, dass man leider nicht jedem Menschen helfen kann, sollte man es doch wenigstens versucht haben.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #42
Es geht hier aber nicht um einen Spieler mit Frau und Haus, einen Alki der schon 20 Jahre säuft oder einen anderen erwachsenen Suchtkranken ...

Ich schätze, die Freundin des TS ist noch ein halbes Kind (wie er auch) und es gibt ganz sicher noch Optionen, bevor sie sich fast tot hungert oder gar aufschlitzt.

Erwachsene Suchtkranke sind auch nicht irgendwie "vernünftiger", nur weil sie älter sind - eine magersüchtige Frau macht sich genauso kaputt und ist u. U. genauso therapieunwillig wie eine magersüchtige Jugendliche. Und beiden kann erst geholfen werden, wenn sie sich auch helfen lassen wollen.

Ich denke, mit "Süchtige müssen fallen" ist nicht gemeint, einfach von Anfang an komplett jede Hilfe zu verweigern, bis derjenige halbtot angekrochen kommt - sondern sich nicht in diese Co-Abhängigkeits-Spirale reinziehen zu lassen und immer weiter krampfhaft zu versuchen, jemandem zu helfen, der sich (noch) nicht helfen lassen will; zu erkennen, dass man einen Suchtkranken nicht auf eigene Faust heilen kann, und dass man nichts für ihn tun kann, solange er selbst nicht einsehen will, dass er ein Problem hat und Hilfe braucht. Diese Einsicht und der Wille zur Veränderung müssen vom Kranken selbst kommen, das kann ihm niemand von außen "einreden" oder erzwingen, so sehr man das als Angehöriger auch möchte.
 
A
Benutzer Gast
  • #43
Wobei Jugendliche durchaus auch ins Krankenhaus kommen und zwangsernährt werden. Ich war eine Weile auf der Magersuchtstation in der Kinderklinik (ich hatte selbst keine Magersucht, sondern musste nach einer OP wieder aufgepeppelt werden und wurde dort miternährt) und dort waren durchaus sehr unwillige Teenager, welche versuchten ihr Essen zu verstecken (ich hab sie immer verpfiffen :grin:) und dann kam eben eine Magensonde, weil sie sich weigerten. Dabei wurde kräftig therapiert und sie hatten jeden Tag zwei Mal Sport, sofern ich mich erinnern kann.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #44
Wer schon Kontakt zu Süchtigen hatte und sogar in einer engen Beziehung (sei es Familie oder Freundschaft) mit ihnen war, weiß wie man indirekt die Sucht immer wieder unterstützt. Und sei es durch prüfende Blicke, die aussagen "du hast doch nicht...?", sein es Kontrollen (aufs Konto beim Spielsüchtigen, unterm Bett beim Trinker, und beiMagersucht halt mit Blick in den Mülleimer, ob da keine ganzen Portionen rumfliegen), sei es immer wieder flehen "tus für mich". Wenn man emotional an einen Menschen gebunden ist, dann tut man das nämlich. Um sich selbst zu beruhigen und weil man doch noch hofft ihn zu retten. Aber das klappt nicht. Dadurch werden die Menschen nur noch mehr in die Ecke gedrängt und fliehen noch mehr in ihre Sucht. Sie müssen sich neue Strategien ausdenken, damit es nicht auffällt und und und. Einen süchtigen kann man nicht wirklich helfen, wenn sich nicht helfen lassen will.[DOUBLEPOST=1353579882,1353578526][/DOUBLEPOST]Eine Borderlinerin in meinem Freundeskreis mit akuter Bulemie, wollte sich erst mit 17 Jahren retten lassen, als ihre Mutter sie mit aufgeschlitzten Pulsadern gefunden hatte. Erst in diesem Moment hat sie verstanden, dass sie sterben wird. Die ganzen Jahre und Monate vorher (und es waren mindestens 4) meinte sie immer ihre Krankheit im Griff zu haben. Aus leichtem Ritzen wurde Aufschlitzen, aus ab und an mal kotzen, wurde tagelanges fasten, aus ab und an mal joggen wurde Triathlon. Sie rannte in ihrer stärksten Phase 3 Triathlons in der Woche, aß kaum noch und musste alle 2 Tage zum Nähen ins Krankenhaus gebracht werden. Erst als sie sich so tief ritzte, dass sie (siehe oben) fast verblutet wäre hat sie gemerkt, dass sie das nicht mehr unter Kontrolle hatte.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #45
Eine Esstörung ist egal in welcher ihrer Ausprägungen (Anorexie, Bulimie, BED, EDNOS und allerlei Mixturen) immer eine Sucht.
Nicht alle sind gleichartig lebensgefährlich. Deine Freundin bewegt sich schon jetzt im Untergewicht. Sie soll dir erklären warum sie 3kg abnehmen möchte. Körperschemastörungen gehen quasi immer einher mit Essstörungen. Die Betroffenen sehen keinen BMI von 20, sondern Walfische, im Spiegel.

Für Essstörung gibt es genausowenig eine vollständige Heilung wie von anderen Süchten.
Beliebter ist das Herumspringen zwischen verschiedenen Ausprägungen.

Man beginnt zB mit einer atypischen Anorexie. Nimmt auf dem Tiefstgewicht rapide zu, bewegt sich seither im völlig atypischen, aber dennoch unweigerlich kranken EDNOS Bereich. Dieser kann jahrelang von erschiedenen Ausprägung gezeichnet sein. Mal steht mehr das Erbrechen im Vordergrund, dann der Sport, dann das restriktive Essen. Eine Gewichtsspanne von 30kg oder mehr sind bei Essgestören nicht selten.

Trotz allem kann ich dir nur raten, für deine Freundin da zu sein. Versuche mit ihr, einen Grund für ihren Wunsch zu finden. Ihn ggf. aus der Welt zu schaffen. Essgestörte fassen schwer vertrauen, aber vllt glaubt sie dir.

Zu einer Therapie kannst du sie nicht zwingen. Klar, kann man sie zwingen, dorthin zu gehen, aber eine unfreiwillige Therapie wird niemals von Erfolg gekrönt sein. Fakt.

Lass sie nicht alleine.

Achja. Auch das Zusammenleben mit einer Essgestörten ist keine von Coabhängigkeit geprägte Zweisamkeit. Das zu pauschalisieren ist grober Unfug.
 
In Love And War
Benutzer4590  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #46
Achja. Auch das Zusammenleben mit einer Essgestörten ist keine von Coabhängigkeit geprägte Zweisamkeit. Das zu pauschalisieren ist grober Unfug.

Wirds aber wohl schnell werden, wenn die Essgestörte sich weigert, zu erkennen, dass sie ein Problem hat, und der Partner glaubt, professionelle Hilfe sei nicht nötig und er könnte seine Freundin selbst heilen.
 
cr4nberry
Benutzer68557  (33) Sehr bekannt hier
Redakteur
  • #47
Nicht pauschal. Wenn du das auf "lebensgefährliches Untergewicht durch gestörtes Essverhalten + einen solchen Partner" reduziertst, gerne. Aber nicht pauschal für alle Essstörungen
 
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