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Sie fühlt keine Leidenschaft mehr

M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,

mein Thema ist (mittlerweile) sehr komplex, ich versuche mich so kurz wie möglich zu halten. Fragt einfach, wenn etwas fehlt :smile:.

Sie (29, nennen wir sie Anna) und ich (30) sind vor 15 Jahren zusammen gekommen und waren fast 12 Jahre zusammen. Vor drei Jahren habe ich großen Mist gebaut, mich Fremdverliebt und die andere Frau geküsst. Danach war zunächst großes Gefühlschaos auf meiner Seite, ich konnte mich zu nichts und niemandem bekennen. In der Folge sind wir auseinander gegangen und sie ist ausgezogen.
Ich habe mich Anna gegenüber unfassbar unfair und schrecklich verhalten: Während sie gekämpft hat, habe ich mich einfach fallen lassen. Die andere Frau hat zwar in meinem Leben keine Rolle gespielt, aber ich war wie gelähmt und habe es nicht geschafft, um meine langjährige Beziehung zu kämpfen, wie sie es verdient hätte.
Anna hat uns, nach den vielen Verletzungen von mir, aufgegeben und ist weiter gezogen. Wir hatten zwar hin und wieder kontakt, sie hat aber klar gestellt, dass sie sich nichts mehr vorstellen kann.

Ein halbes Jahr später stand sie dann unerwartet wieder vor meiner Tür. Von jetzt auf gleich ist sie quasi wieder eingezogen (sie hat aber ihre Wohnung noch behalten). Wir sind sehr schnell wieder zusammen gekommen - es war wundervoll. Seit dem sind wir nun wieder zwei Jahre ein Paar und wohnen mittlerweile auch wieder fest zusammen; ihre Wohnung hat sie vor ein paar Monaten gekündigt. Dennoch haben wir immer wieder mit Problemen zu kämpfen. In regelmäßigen Abständen überkommt sie das Gefühl, dass unsere Beziehung keine Zukunft mehr hat, dass sie das mit uns nicht mehr kann.
Als dieses Gefühl zum ersten mal Anfing haben wir eine Paartherapie gestartet, diese ist mittlerweile beendet (ich vermute aber nicht vollständig abgeschlossen).
Sie sagt, dass sie vor allem keine Leidenschaft mehr empfindet. Das kribblen, welches sie vor meinem Ausrutscher und mit anderen Männern noch gefühlt hat, ist weg. Wir tauschen seit Monaten kaum Zärtlichkeiten aus, Sex haben wir sehr sehr selten. Dennoch, sagt sie, liebt sie mich. Sonst wäre sie nicht wieder gekommen und mit mir zusammen gezogen.

In mir ist gerade wieder großes Chaos, seit sie mir vor zwei Tagen gesagt hat, sie wisse nicht mehr, ob sie unsere Beziehung noch "kann". Ich versuche ihr den Freiraum zu geben, ihr die Zeit zu lassen. Dennoch merke ich, wie ich anfange zu klammern, wie jeder Gedanke nur noch ihr gilt.

Ich habe auch gar keine konkrete Frage - viel mehr würden mich unabhängige Einschätzungen interessieren. Bei Fragen ergänze ich noch gerne!

EDIT: Ich möchte noch ein paar Punkte ergänzen, die nicht so deutlich geworden sind. In unserer Beziehung, vor meinem Fehler, war ich der eher "kindliche" Part. Ich habe studiert, viel mit Freunden unternommen und mein Leben gelebt. Sie war eher die "Bodenständige", wollte gerne Heiraten und Kinder. Damals war ich nicht so weit. In den letzten drei Jahren habe ich mich in dieser Hinsicht arg weiterentwickelt. War zum Beispiel das Familienleben vor drei Jahren für mich undenkbar und "spießig", ist es heute mein größter Wunsch. Eine Familie mit ihr zu gründen würde mir alles bedeuten. Aus Angst, dass sie diese Gedanken einengen, kann ich sie ihr gegenüber aber nicht einfach aussprechen. Ich weiß aber, dass sie meine Entwicklung sieht und sich sehr darüber freut.
 
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Christoph_1972
Benutzer180555  (51) Öfter im Forum
  • #2
Fremdgehen macht diese Grundvertrauen einer Beziehung kaputt und das ist sehr, sehr schwer wieder aufzubauen. Es heißt immer wenn es langweilig wird in der Beziehung, dann ist Verliebtheit in Liebe übergegangen. Ich hab in den Beziehungen immer wieder versucht eine Überraschungsmoment zu generieren. Kurzurlaub, gemeinsames Hobby, um diesen lähmenden Alltag zu überwinden. Wir haben z.B. gemeinsam ein duftendes Blumenbeet im Garten angelegt, also was gemacht bei dem wir beide involviert waren. Entstanden ist ein Herz aus Lavendel und eine rote Rose in der Mitte. Und diese Gemeinschaftserlebnisse habe auch immer wieder für mehr Schwung im Bett gesorgt. Ich weiß gar nicht so direkt warum. Aber mit solchen Sachen hatte ich mehr Erfolg als mit vielen "Forderungen" nach mehr oder anderem Sex.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #3
Was mich an der Sache wundert.
a) warum stand sie bei dir vor der Tür?
b) warum ist sie direkt eingezogen? Dieses Verhalten erscheint mir doch von beiden Seiten etwas sehr eigentümlich, wenn davor ja Funkstille ist.

hat sie Dir das Fremdgehen wirklich verziehen? Vergessen wird sie es nicht und ob und wann sich viel Vertrauen wieder einstellt, dass kann nur beurtielen. Auch wie verletztend das Fremdküssen für sie war. In meinen 20igern wäre für mich eine Welt zusammen gebrochen. Heute würd ich sowas komplett anders bewerten. Aber nur sie kann sagen, wie tief ihr Vertrauen verletzt ist.

Das eine Beziehung nach 15J. nicht mehr so prickelt, das ist oftmals so.... daran müsst ihr arbeiten in dem Euch wirklich damit auseinander setzt, was macht Euch an. Wovon träumt ihr? Welche Fantasien habt ihr?
 
M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen.

Ich weiß nicht, ob sie das (verloren gegangene) Prickeln vielleicht mit anderen Erfahrungen vergleicht, die sie in der Zeit gesammelt hat, in der wir nicht zusammen waren. Ich fordere auch keinen Sex ein, aber sie merkt z.B. auch, wenn ich gerne mehr als nur küssen hätte, sie aber dann abblockt.

a) warum stand sie bei dir vor der Tür?
b) warum ist sie direkt eingezogen? Dieses Verhalten erscheint mir doch von beiden Seiten etwas sehr eigentümlich, wenn davor ja Funkstille ist.
Sie hat mir etwas zum Geburtstag vorbei gebracht. Da ich noch Besuch erwartet habe, haben wir beschlossen, dass sie Abends noch einmal wieder kommt. Von da an hat sie fast jede Nacht bei mir verbracht. Sie hatte noch ihre eigene Wohnung, aber geschlafen hat sie fast immer bei mir. Es hat sich am Anfang sehr schnell sehr vertraut angefühlt (was nicht heißt, dass sie mir direkt wiede vertraut hat im Bezug auf Fremdgehen).
"Richtig" zusammen gezogen sind wir erst vor zwei Monaten, sie hat also jetzt ihre Wohnung aufgegeben. Vor einem Jahr hatten wir das schon mal vor, dann ging es ihr aber zu schnell und wir standen an ähnlicher Stelle: Als sie die ersten Dinge aus ihrer Wohnung verkauft hat, komen ihre Zweifel. Wie auch immer, nun wohnen wir fest zusammen; sie meinte es hätte sich auch richtig angefühlt.

hat sie Dir das Fremdgehen wirklich verziehen?
Das kann ich gar nicht richtig beantworten. Sie hat gesagt, sie hätte es mir verziehen - vielleicht hat sie es aber unterbewusst nicht richtig. Das kann nur sie beantworten.

Auch wie verletztend das Fremdküssen für sie war.
Sehr sehr verletzend. Für sie ist die gesamte Welt zusammen gebrochen. Sie war immer überzeugt, dass wir (wenn ich denn mal bereit bin) heiraten werden. Sie hat das extrem getroffen. Mein Verhalten nach der Beichte, mein nicht-zu-ihr-stehen hat das definitiv bestärkt, Unsere Beziehung war für sie ihre welt und die habe ich zerstört.

Wovon träumt ihr? Welche Fantasien habt ihr?
Das sind ehrlich gesagt gute Fragen, die wir in den letzten Jahren nicht so diskutiert haben. Vielleicht nehme ich das mal in Angriff (nicht ungebdingt sexuell, sondern mehr im Bezug auf Beziehung - bin mir nicht sicher, wie das von dir gemeint war).
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Sehr sehr verletzend. Für sie ist die gesamte Welt zusammen gebrochen. Sie war immer überzeugt, dass wir (wenn ich denn mal bereit bin) heiraten werden. Sie hat das extrem getroffen. Mein Verhalten nach der Beichte, mein nicht-zu-ihr-stehen hat das definitiv bestärkt, Unsere Beziehung war für sie ihre welt und die habe ich zerstört.
Das ist der eigentliche Kern, der Absatz hat mir zu denken gegeben. Ich stell mal einige Thesen auf, da kann ich völlig falsch liegen, aber vielleicht hilft zu den richtigen Impulsen und Denkanstößen auf eurer (ja, ausdrücklich nicht nur für dich, gerade auch für sie) Seite.

Vor Vertrauen(sbruch) wurde ja schon gesprochen. Aber ich glaube, so einfach ist das nicht, es geht nicht nur um Vertrauen und es geht nicht nur darum, was Du (an)getan hast und was das bei ihr ausgelöst hat. Ich glaube, deine Freundin hat ihr Leben ganz in dich projiziert, ihre Vorstellung von Zukunft, damit auch von ihrem Leben, von ihrem eigenen Anteil, den sie an das gemeinsame Leben gekoppelt hat. Dadurch, dass Du dich damals nicht ihren Vorstellungen konform verhalten hast, hast Du ihr Konstrukt zerstört. Ich spreche hier ausdrücklich NICHT von Schuld, sondern von der Bezeihungsmechanik, die da wirkte Uund heute noch wirkt.

These 1: Sie hat(te) eine klare Vorstellung wie ihr Leben in der Zukunft aussehen soll, und in dieser Vorstellung hast Du eine klare Rolle zugewiesen gehabt.

Mit den bisherigen Informationen kann ich nicht so recht sehen, wie selbständig sie ist, oder anders formuliert, wie unabhängig sie ihr Leben ohne einen Partner leben kann, sich eine eigene Zukunft vorstellen kann. Viele Menschen hängen einer Idealvorstellung nach, und in diesem Ideal gibt es den (Traum)Partner. Jeder potentielle oder eben bei euch bestehende Partner wird auf Tauglichkeit und Entsprechung für diese Rolle abgeklopft oder eben gewartet, bis der Mensch sich in seine Rolle gefügt hat. Sie hat gewartet mit Heiraten bis Du reif dafür gewesen wärst. Das nehme ich als Indiz i die Richtung.

These 2: Sie braucht einen ihren Idealen möglichst entsprechenden Partner für eine erstrebenswerte Zukunft.

Du hast ihr durch die Fremdküsserei und dein Gefühlschaos damals ihre Zukunftsprognose zerstört. Sie hat gekämpft und ich frage mich, für was eigentlich. Dich wieder in die Rolle zurückzubringen, weil sie dich für die Zukunft gebraucht hat (das sage ich ganz ausdrücklich nicht wertend!), weil sie sich ohne Kandidaten eine neue Zukunft hätte erarbeiten müssen? Sie ist wieder zurückgekommen, da wurde ja auch schon gefragt, warum sie das getan hat. Ich frage mich eher, zu WAS sie zurückgekommen ist. In die alte Prognose, also zu ihren Vorstellungen und weniger zu dir? Wäre sie auch wieder eingezogen, wenn Du dich verändert hättest, sichtbar und wesentlich? Mal hart gefragt, ist sie zu ihrer Vorstellung einer Zukunft mit dir zurückgekommen oder tatsächlich zu dir? Wäre sie bereit und willens, mit dir eine neue Zukunft zu definieren? Will sie DICH heute oder die Sicherheit ihrer alten Welt zurück?

These 3: Sie braucht Sicherheit, um sich binden zu können.

Du hast ihr damals die Sicherheit genommen. Vertrauen ist heute nicht das einzige Problem, das ist der Problemteil, der mit dir zu tun hat. Ihre Bindungsfähigkeit hängt stark davon ab, wie sicher sie sich fühlen kann und das ist der Problemteil, der mit ihr zu tun hat, denn der macht abhängig, abhängig von dir.

These 4: (dafür ist die Informationslage aber etwas dünn) Ein Neustart kann nur dann wirklich glücken, wenn sie unabhängiger wird, mehr Selbstvertrauen entwickelt.

Das würde dann aber auch für dich bedeuten, dass Du eine andere Partnerin hättest, die autarker wird, unabhängiger wird, die eine Zukunft anstrebt, die sich dann eben mit deiner eigenen teilweise deckt, aber eben nicht mehr von dir abhängt. Kurz gesagt, sie lebt in Richtung ihrer eigenen Zukunft, in die sich dich einlädt, aber für die sie dich nicht unbedingt braucht.
Das nimmt dem Konstrukt, dem Lebensplan dann aber auch die Selbstveständlichkeit, den Automatismus, da muss dann mehr erarbeitet, ausgehandelt, explizit vereinbart und weniger implizit vorausgesetzt werden. Da wird‘s dann auch notwendig, dass Du dich ihr gegenüber mal über die Veränderungen an/in dir in den letzten Jahren klar und deutlich erklärst.

So zu leben ist anstrengender, aber weniger von Angst geprägt. Und romantisch ist es auch nicht mehr wirklich, aber dafür um so stimmungsvoller. Ich hoffe, die Gedanken helfen dir/euch.
 
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M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Danke für deine Gedanken, michflow.
Viele deiner Thesen und Gedanken treffen (aus meiner Sicht) sehr stark zu. In der Beziehung vor meinem Fehler, hat sie (ihren eigenen Worten nach) ihr Leben "um mich herum gebaut". Sie hat auf mich gewartet, dass ich fertig werde mit Studieren, ist mit mir gezogen, wo ich hin wollte/musste, hat auf mich gewartet, dass ich bereit für eine Familie bin. An sich würde ich Anna als eine wirklich starke Frau sehen, die nicht unabhängig wirkt und ihr Leben selbst gestalten kann. Dennoch trifft vieles zu, was du schreibst.
In der Beziehung hat sie sich abhängig von mir gemacht. Das habe ich früher hin und wieder bezweifelt - sie hatte wenig eigene Freunde, hat immer nur etwas mit mir unternommen (z.B.).

Heute ist sie, aus meiner Sicht, sehr viel unabhängiger. Sie hat einen eigenen Freundeskreis und zeigt sich nach außen bzw. mir Gegenüber nicht so abhängig. Trotzdem machen mich deine Gedanken stutzig. Ist sie zu mir oder zu der Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft zurück gekehrt? Zumindest sagt sie in solchen Phase, sie könne sich keine Zukunft mit mir vorstellen. Vielleicht ist das Selbstschutz, vielleicht ist sie zu mir zurück gekehrt? Ich kann es nicht zu 100% beurteilen. Sind ihre Worte wahr, kann es jedenfalls nicht die Vorstellung der Zukunft sein.

Ich habe eigentlich das Gefühl, dass sie sich in Richtung deiner vierten These entwickelt. Vielleicht aber weiß sie gerade selber nicht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Wie ich es oben beschrieben habe, habe ich das Gefühl, dass sie unabhängiger von mir ist als "vorher" - vielleicht trügt mich aber auch der Schein. Jedes mal, wenn ich versuche Plänge für die Zukunft zu schmieden, zu Erfahren, was sie sich für die Zukunft wünscht, weicht sie aus. Es herrscht eine merkwürdige Stimmung zwischen uns, die nur auf dem "jetzt" beruht - sobald ich die Zukunft anspreche, scheint sie zurück zu weichen.
 
Minaya
Benutzer181473  (36) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Verzeihen ist eine Sache. Man kann etwas verzeihen, aber da man so etwas natürlich nicht vergessen kann, kann es etwas in einem selbst verändern. Die Sicht auf den Partner, auf die Beziehung, auf sich selbst, die Gefühle dem Partner gegenüber in intimen (sexuellen und nicht sexuellen) Situationen, das Vertrauen natürlich, das wurde ja schon mehrfach angesprochen. Ich kann mich bei jemandem, bei dem das Vetrauen fehlt, nicht fallen lassen und fallen lassen können ist für mich ein riesengroßer Teil der Leidenschaft jeglicher Art.

Dieses Hin und Her hängt glaub ich damit zusammen, dass sie - wenn es ihr gut geht (egal aus welchen Gründen) - sie weniger an das Geschehene denkt, sie sich dir näher fühlt, alles ein bisschen positiver wahrnimmt, sich wahrscheinlich auch stärker fühlt und wenn es ihr schlecht geht - egal aus welchen Gründen - wird sie alles insgesamt ein bisschen negativer sehen, sich schwächer fühlen, sich dir eben nicht nahe fühlen... Sie scheint einfach unsicher zu sein, wie eure Zukunft aussehen soll....

Wie viele Vorredner schon gesagt haben, das "Prickeln" kann man auf verschiedene Weise versuchen, aufrecht zu erhalten bzw wieder herzustellen, aber eben nur wenn man es auch zulässt (beide Partner).

Ich weiß leider nicht, was ich dir konkret raten kann, aber ich wünsche dir sehr, dass ihr wieder richtig zueinander findet.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Dann ist das der Zeitpunkt, eure Situation auf einer Metaeben zu besprechen. Soll heissen, nicht über Zukunftspläne selbst zu sprechen, sonder darüber, wie es euch mit dem Thema Zukunftsplanung geht. Seit ihr bereit für das Schmieden von gemeinsamen Plänen, was treibt euch jeweils dazu an, was hält euch zurück.
Dringende Buchempfehlung: „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ von Michael Lukas Möller. Hier wird erklärt, wie man sich erklärt, ohne Vorwurf, ohne Schuldzuweisung, aber zu mehr Transparenz und damit gegenseitigem Verständnis, was schlussendlich auch wieder zu neuem Vertrauen führen kann. Am Besten liest jeder sein eigenes Exemplar. Den Vorschlag solltest Du aber ohne Erwartungsdruck machen und auch erklären, warum Du das gerne gemeinsam lesen würdest.
 
M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Dieses Hin und Her hängt glaub ich damit zusammen, dass sie - wenn es ihr gut geht (egal aus welchen Gründen) - sie weniger an das Geschehene denkt, sie sich dir näher fühlt, alles ein bisschen positiver wahrnimmt, sich wahrscheinlich auch stärker fühlt und wenn es ihr schlecht geht - egal aus welchen Gründen - wird sie alles insgesamt ein bisschen negativer sehen, sich schwächer fühlen, sich dir eben nicht nahe fühlen... Sie scheint einfach unsicher zu sein, wie eure Zukunft aussehen soll....
Das klingt für mich plausibel - Zukunftsgedanken scheinen sie dann unsere Beziehung negativer wahrnehmen zu lassen: Vor einem Jahr habe ich vorgeschlagen zusammen zu ziehen, das hat sie verunsichert, jetzt habe ich im Urlaub über gemeinsame Annschaffungen gesprichen, das hat sie verunsichert. Sie sagt, diese Verunsicherung kommt sehr schleichend.

Auch sind ihre Emotionen dann sehr extrem. Den einen Tag sagt sie mir, sie mag nicht mal mehr kuscheln - wir reden über ihre Zweifel. Am nächsten Tag entschuldigt sie sich unter Tränen und wird extrem kuschelig. In ihr muss das reinste Chaos herrschen :-(.

Dann ist das der Zeitpunkt, eure Situation auf einer Metaeben zu besprechen.
Das erscheint mir sinnvoll. In dieser Situation möchte ich sie aber damit eigentlich nicht erdrücken. Ich werde mal ein paar Tage abwarten, ob es sich beruhigt.

Dringende Buchempfehlung: „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ von Michael Lukas Möller
Danke für den Tipp. Ich habe es bestellt und werde es ihr vorschlagen.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Danke für deine Gedanken, michflow.
Viele deiner Thesen und Gedanken treffen (aus meiner Sicht) sehr stark zu. In der Beziehung vor meinem Fehler, hat sie (ihren eigenen Worten nach) ihr Leben "um mich herum gebaut". Sie hat auf mich gewartet, dass ich fertig werde mit Studieren, ist mit mir gezogen, wo ich hin wollte/musste, hat auf mich gewartet, dass ich bereit für eine Familie bin. An sich würde ich Anna als eine wirklich starke Frau sehen, die nicht unabhängig wirkt und ihr Leben selbst gestalten kann. Dennoch trifft vieles zu, was du schreibst.
In der Beziehung hat sie sich abhängig von mir gemacht. Das habe ich früher hin und wieder bezweifelt - sie hatte wenig eigene Freunde, hat immer nur etwas mit mir unternommen (z.B.).

Heute ist sie, aus meiner Sicht, sehr viel unabhängiger. Sie hat einen eigenen Freundeskreis und zeigt sich nach außen bzw. mir Gegenüber nicht so abhängig. Trotzdem machen mich deine Gedanken stutzig. Ist sie zu mir oder zu der Vorstellung einer gemeinsamen Zukunft zurück gekehrt? Zumindest sagt sie in solchen Phase, sie könne sich keine Zukunft mit mir vorstellen. Vielleicht ist das Selbstschutz, vielleicht ist sie zu mir zurück gekehrt? Ich kann es nicht zu 100% beurteilen. Sind ihre Worte wahr, kann es jedenfalls nicht die Vorstellung der Zukunft sein.

Ich habe eigentlich das Gefühl, dass sie sich in Richtung deiner vierten These entwickelt. Vielleicht aber weiß sie gerade selber nicht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Wie ich es oben beschrieben habe, habe ich das Gefühl, dass sie unabhängiger von mir ist als "vorher" - vielleicht trügt mich aber auch der Schein. Jedes mal, wenn ich versuche Plänge für die Zukunft zu schmieden, zu Erfahren, was sie sich für die Zukunft wünscht, weicht sie aus. Es herrscht eine merkwürdige Stimmung zwischen uns, die nur auf dem "jetzt" beruht - sobald ich die Zukunft anspreche, scheint sie zurück zu weichen.

ja. weil sie noch nicht wirklich innerlich bei dir angekommen ist.
darum klappt auch der sex nicht.
ihr tieferes inneres ist - wohl als unbewusste schutzmaßnahme - immer noch verschlossen.

mickflow hat ja schon interessantes zu möglichen beziehungsdynamiken gesagt.

ich denke, ihr müsst euch das miteinander genau ansehen - wie war es damals, wie ist es heute, welche entwicklung gabs auf beiden seiten dazwischen? in der tiefe ...
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Dringende Buchempfehlung: „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ von Michael Lukas Möller. Hier wird erklärt, wie man sich erklärt, ohne Vorwurf, ohne Schuldzuweisung, aber zu mehr Transparenz und damit gegenseitigem Verständnis, was schlussendlich auch wieder zu neuem Vertrauen führen kann. Am Besten liest jeder sein eigenes Exemplar.

OT:
freut mich sehr, hier einen gleichgesinnten zu haben - bin auch ein großer moeller-zwiegespräche-fan ...
 
G
Benutzer Gast
  • #12
Dann ist das der Zeitpunkt, eure Situation auf einer Metaeben zu besprechen. Soll heissen, nicht über Zukunftspläne selbst zu sprechen, sonder darüber, wie es euch mit dem Thema Zukunftsplanung geht. Seit ihr bereit für das Schmieden von gemeinsamen Plänen, was treibt euch jeweils dazu an, was hält euch zurück.
Dringende Buchempfehlung: „Die Wahrheit beginnt zu zweit“ von Michael Lukas Möller. Hier wird erklärt, wie man sich erklärt, ohne Vorwurf, ohne Schuldzuweisung, aber zu mehr Transparenz und damit gegenseitigem Verständnis, was schlussendlich auch wieder zu neuem Vertrauen führen kann. Am Besten liest jeder sein eigenes Exemplar. Den Vorschlag solltest Du aber ohne Erwartungsdruck machen und auch erklären, warum Du das gerne gemeinsam lesen würdest.

zur gesprächseröffnung doppelt kaufen, und ihr eins schenken -
plus als kurzinfo den flyer (siehe link) ausdrucken ...
wäre ein geschenk der liebe an euch beide ...
 
Christoph_1972
Benutzer180555  (51) Öfter im Forum
  • #13
ja. weil sie noch nicht wirklich innerlich bei dir angekommen ist.
darum klappt auch der sex nicht.
Kann ich nur bestätigen. Meine Freundin hat mir immer bestätigt, das Sex mit mir ganz anders ist. Und ich hab mich immer gewundert warum das wohl so ist. Ihr Ex war ein sicher attraktiverer Mann als ich, breites Kreuz und galt in seinem Umfeld als "Superficker", würde alles mögliche im Bett anstellen. Das hat mir meine Freundin auch bestätigt, auch dass sie mit ihm traumhafte Orgasmen hatte, aber auch, dass es selten Sex gab und sie auch erhebliche Probleme hatte feucht zu werden. Heute sagt sie, dass sie im Kopf irgendwie wusste, dass es nicht passt. Erst muss es im Kopf stimmen, dann klappt auch der Sex
 
G
Benutzer Gast
  • #14
Sex ist nicht nur das, WAS stattfindet. Sex ist auch das, WARUM Sex stattfindet.
 
M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #15
Ich habe ihr gestern den Vorschlag mit dem Buch unterbreitet. Super begeistert war sie nicht - momentan schlaucht sie das viele Reden bzw. mein Wunsch nach offener Aussprache sehr. Sie fühlt sich eingeengt und braucht erst einmal Luft. Trotzdem hat sie mir zugesichert, dass wir uns das Buch gemeinsam anschauen.

Währenddessen hat sich das Blatt noch gewendet: Sie hat mir eröffnet, dass sie in unserer Pause eine (inoffizielle) Beziehung hatte. Für diesen Mann hegt sie nun noch Gefühle. Welcher Art, das weiß sie nicht. Ebenso hat sie noch einmal zum Ausdruck gebracht, dass sie nicht weiß, wie sie sich die Beziehung mit uns weiter vorstellt.
Vielleicht hat ja jemand zu dieser Wendung noch einen Gedanken...
 
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G
Benutzer Gast
  • #16
Finde ich jetzt schon überraschend und nicht unrelevant. Aber ich versuche mal eine Chronologie aufzustellen, damit Reihenfolge aber auch die Dynamik etwas sichtbarer werden.

- Du bist 30
- Ihr seit mit 15 zusammengekommen
- vor 3 Jahren hast Du fremdgeküsst und unklare Gefühle gehabt, ihr habt euch getrennt
- vor 2 Jahren seit ihr wieder zusammengekommen, Körperlichkeit läuft aber seitdem nicht so gut
- vor einem halben Jahr hat sie ihre Wohnung dann aufgegeben
- ihr versucht irgendwie den sinnlichen Teil eurer Beziehung zu analysieren und zu reaktivieren
- jetzt offenbart sie, dass sie im Trennungsjahr einen Mann hatte, zu dem sie noch Gefühle hat.

Hm, ich frag mich grad, bzw. würde an deiner Stelle sie fragen, warum sie den anderen so lange verschwiegen hat, wenn sie noch Gefühle (und Kontakt???) hat, und vor allem ob er der Grund für ihre eigene Gefühlslage ist. Es würde mich auch interessieren, ob es „Überschneidungen“ (grundsätzlich, emotional (was ja sicher so ist bis heute), sexuell (bei eigener Wohnung ja nun wirklich kein Hexenwerk)) in dieser Beziehungskonstruktion gab. Und wenn dem so wäre, ob sie eigentlich dann die Synchronität in euer beider Verhalten erkennt.

Was ich auch noch nicht verstanden hab. Sie bekundet den Mangel an Krippeln, deshalb keine Leidenschaft und kaum Sex. Krippeln hätte sie vor deine “Fehlleistung“ gehabt, dir gegenüber, aber auch anderen Männern gegenüber. Was heisst das? Der Chronologie nach bist Du doch wenigstens ihr erster und vermutlich auch der einzige bis zur Trennung. Was heißt denn das nun in Bezug auf dich und eure sinnliche Beziehung bzw. den Defiziten in dem Kontext? Krippelts immer noch bei anderen nur bei dir nicht? Krippelts denn bei dem anderen noch?

Und noch eine Information fehlt hier hinsichtlich Gesamtbild. Du hast eine Paartherapie erwähnt, die beendet wurde. Wann lief die, was kam dabei auf den Tisch und welche Konsequnezen hatte die, warum wurde sie beendet, wenn doch die desolate Situation seit quasi 2 Jahren besteht?

Insgesamt verstehe ich grad nicht so ganz, warum so wesentliche Fragestellungen wohl nicht gestellt wurden, geschweige beantwortet. Oder besteht das Distanzproblem gerade deshalb, um diese Fragen nicht auf den Tisch zu bringen und darüber reden zu müssen? Ganz langsam kommen da Konturen aus dem Nebel, von euch beiden als Paar, von ihr, von dir. Ihr verfolgt eine durchgängige ausgeprägte Vermeidungsstrategie und ich hab den diffusen Verdacht, ihr wisst beide ganz genau, was ihr da vermeidet.
 
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Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #17
Vielen vielen Dank, mickflow!

Die Chronologie ist 100% richtig. Den Mann hat sie mir nicht gänzlich verschwiegen, sie hat mir lediglich erzählt, dass er große Gefühle für sie hegt(e) und sie eine sexuelle Beziehung hatten. Auch in der Paartherapie kam dies zur Sprache, damals sagte sie noch, sie hätte keine Beziehung gehabt und wäre nicht verliebt gewesen. Gestern sagte sie mir, "offiziell" wären sie nicht zusammen gewesen, es habe aber eine Dynamik gehabt wie eine Beziehung. Kontakt haben sie laut ihrer Aussage nur an Geburtstagen.

Überschneidungen gab es laut ihrer Aussage wenig. Sie hat wohl mit ihm "Schluss" gemacht, als sie den Entschluss gefasst hat, mir eine Torte zum Geburtstag zu backen. Ich weiß, dass er ihr nachgelaufen ist, sie ihn wohl bei WhatsApp blockiert oder gelöscht hatte. Das hat sie mir irgendwann einmal erzählt. Sexuelle überschneidungen habe ich nicht gefragt, schließe ich aber einfach mal so aus. Ich glaube nicht, dass sie mir fremd gegangen ist (wir sind ja seit zwei Jahren wieder fest zusammen).

Ich war ihr erster, richtiger Freund (+ erster Sexpartner). Bis zu unserer Trennung hatte sie nur mich, das ist richtig. In der Paartherapie hat sie gesagt, dass sie mit dem anderen (und mit vielen anderen Männern) sehr leidenschaftlich war, leidenschaftlichen Sex hatte. Um ehrlich zu sein, hatten wir die letzten Jahre der langen Beziehung auch wenig Leidenschaft und wenig Sex im allgemeinen - ich würde sagen, das ist üblich für lange Beziehungen. Wir beide haben damals wenig für ein besseres Sexleben getan. Sie sagt aber, früher habe es bei mir auch noch gekribbelt, das sei jetzt weg. Bei den anderen Männern sei das noch da (gewesen).

Die Paartherapie haben wir Anfang 2020 angefangen und im Sommer 2020 beendet. Die Erkenntnisse, die damals auf den Tisch kamen waren vor allem: In unserer langen Beziehung haben wir uns gegenseitig mit kleinigkeiten verletzt. Jeder hat sich dem anderen unterlegen gefühlt, jeder hat versucht den anderen mit verletzungen wieder "zu sich runter zu holen". Das hatte sie schlussendlich in unserer neuen Beziehung getan, indem sie mir viel von den anderen Männern erzählt hatte, wie gut der Sex gewesen sei, etc. Damals haben wir beide verstanden, dass das ein großes Problem ist und versucht uns in der Hinsicht zu bessern.
Beendet haben wir die Paartherapie, weil sie sich nicht mehr groß darauf eingelassen hat. Sie fühlte sich von der Therapeutin nicht gut verstanden, weil diese in ihren Augen "zu mir gehalten hat". Sie hat also den Standpunkt vertreten, es sei ein Kuss gewesen, ich hätte es eingesehen und sie müsse mir nun vertrauen - um das mal hart auszudrücken. So hat es zumindest meine Freundin verstanden.
Ich wollte sie dann auch nicht mehr zu der Beratung zwingen.
 
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G
Benutzer Gast
  • #18
Ich hab die Theorie, dass nicht passiert, getan, entschieden, gesagt wird (oder eben gerade nicht), ohne dabei einem Ziel zuzustreben, ohne eine dazu antreibende Motivation.

Das was hier passiert, das „Ereignis“, das Thema deines Fadens, das wird auf Sex reduziert. Sex (wer mit wem, wann, wie) und nicht-Sex (heute mit dir) ist überhaupt nicht der Kern. Sex als Beziehungsfaktor zwischen euch ist nur die Plattform über die Ziele realisiert werden und auf der sich Motivationen Bahn brechen. Ich hab das schon mal geschrieben, ich glaube auch hier im Faden, Sex ist nicht nur das „Was“ bzw. „Ob“, insbesondere in deinem Kontext ist es das „Warum“ bzw. konkreter das „Warum nicht“.

Sie verletzt dich heute noch mit grausamer emotionaler Brutalität und Du flüchtest Dich in sachliche Ebenen. Du versuchts, sie zu verstehen, versuchst ihr Verhalten dir gegenüber zu erklären, zu versachlichen, flüchtest dich von der emotionalen Ebene, auf der Du dir selbst und deinen Verletzuungen begegnen müsstest, auf eine intellektuelle sachliche Ebene, wo Du versuchst, die freundin zu finden, die es wenigstens derzeit nicht gibt. Du versuchst sie durch sachliche Erklärungen ihres Verhaltens emotional für dich akzeptierbar, deiner Liebe würdig, zu machen. Ich sag dir das deshalb so drastisch, weil ich das selbst so erlebt, getan, über Jahre praktiziert habe. Das ist ein Selbstkontrollmuster, das sehr stabil schützt und dabei aber den Terror gleichzeitig ebenso stabil hält. Und Achtung, ich sage das ohne jedwede Wertung deiner Freundin gegenüber.

Aber die Fakten sind nun mal so wie sie sind (so langsam legst Du ja das eine oder andere auf den Tisch hier), und die sprechen eine berede Sprache. Ich müsste meine Chronologie eigentlich korrigieren bzw. erweitern.
- eure Beziehung lag schon einige Zeit sinnlich erotisch im Flachwasser
- Du hast fremdgeküsst (wir haben noch nicht darüber geredet, warum eigentlich Du das getan hast)
- sie hat sich von dir deshalb getrennt, hat sich ne eigene Wohnung genommen
- und dann hat sie es ein Jahr lang krachen lassen und innerhalb eines Jahres, trotz „Trennungsschmerz“ (?) mal einiges nachgeholt in Sachen Sex qualitativ und quantitativ
- selbst eine Quasibeziehung hat sie dabei noch in diesem Jahr untergebracht
- und dann ist sie zu dir zurückgekommen (WARUM?)
- dann war der sexuelle Ofen schnell wieder kalt bei ihr
Und jetzt stelle ich mal eine Behauptung auf:
- weil nix mehr lief habt ihr ne Paartherapie begonnen
- weil ihr der Verlauf nicht gepasst hat, die Therapeutin hat ihr ihre moralisch Keule (Du warst ja der Fremdgänger) aus der Hand genommen, hat sie das dann abgebrochen (eine Paartherapie ist kaum mit einigen wenigen Sitzungen beendet, schon gar nicht, wenn das ursächliche Problem ja weiterbesteht)

Und Du verschließt deine Augen vor den Fakten. Der Fluchtreflex funktioniert bei dir hervorragend, Du hast das gesamte Bild vor Augen, aber Du willst es nicht sehen. Wie gesagt, es geht um die Fakten, nicht um die Wertung, es geht erstmal nur um die Emotionen, nicht um das Verstehen.

Es geht auch nicht darum, ob bzw. wie Du wieder Sex mit ihr bekommst. Für mich wäre die erste überhaupt zu beantwortende Frage die, ob Du in dieser Faktenlage tatsächlich weiterleben willst. Ich kann dir aus eigener Erfahrung sagen, dass dich das ganz langsam von innen heraus auffressen wird. Sich selbst permanent vor den Verletzungen zu schützen, in dem man für alles, selbst die widrigsten Grausamkeiten, eine rationale Erklärung zu finden versucht, das kostet unglaublich viel Kraft und du wirst dir das Hirn dabei zermartern. Deine Seele kann mit den rationalen Erklärungen nichts anfangen, die wird von den Verletzungen zerfressen. Irgendwann wirst Du das nicht mehr aushalten, Du wirst verbittern, resignieren, oder rebellieren und ausbrechen. Bis dahin wirst Du eine sehr harte Zeit haben.

Aus dieser Beziehungsmechanik, das kann ich dir jetzt schon prophezeien, gibt es keinen Vanialla-Ausstieg. Der Weg führt über mehrerer Schritte:
- Akzeptanz der Handlungsnotwendigkeit
- Bereitschaft, tatsächlich zu Handeln
- Akzeptanz der Fakten und Begleitumstände
- Mut und Wille zur Transparenz
Erst dann seit ihr überhaupt mal raus aus dieser „wir träumen uns die Welt schön“-Situation. Dann kommt der schwierigste Schritt:
- Es wird ein harter Perspektivenwechsel notwendig
—> weg von Erwartungen an den anderen wie er sein soll
—> weg von der Abhängigkeit vom anderen, der mir bestätigen soll, dass ich selbst okay bin
—> hin zu einer Vorstellung, wer man eigentlich selbst ist und was man an Bedürfnissen (das ist was anderes als Erwartungen!) hat
- dann müsst ihr klären, wie es weitergehen soll —> gemeinsam und dann wie, oder getrennt

Ich weiss, Du wirst das jetzt nicht hören wollen, aber bei mir kam erst Bewegung und konstruktive Entwicklung rein, als ich mich getrennt hatte und selbst eine Therapie begonnen hatte mit dem Ziel beziehungsfähig zu werden oder zu bleiben. Das hat die Handlungsmotivation bei meiner Frau so hoch gesetzt, dass sie ebenfalls eine Therapie begonnen hat, die wir dann (glücklicher Umstand, dass das mit unseren Therapeuten so ging) in eine gemeinsame Paartherapie zusammengeführt.

Im Grunde sit es bei euch so wie in der Mengenlehre. Ihr seit jeweils als Mensch und Beziehungspartner eine eigene Menge. Ihr definiert euch aber nicht über diese Eigenmenge, sondern über die Schnittmenge, je mehr A in diese Schnittmenge B zuliebe reingibt, um so mehr fühlt sich B geliebt, begehrt, … Der Umkehrschluss gilt ausdrücklich. Wir, meine Frau und ich mussten erst mal unsere Mengen wieder trennen bis auf den gemeinsamen Willen herauszufinden, ob es eine weitere gemeinsame Zukunft für uns geben kann. Dabei haben wir aber gelernt, uns über unsere Eigenmengen selbst zu definieren, wir sind als Paar über diese Schnittmenge, die es heute wieder gibt, definiert, aber nicht als Individuum. Die Schnittmenge gibt es nicht mehr weil wir sie brauchen, sondern weil wir sie wollen. Nach aussen ist das Ereignis, unsere Beziehung, kaum verändert, aber die Motivation dazu ist eine zu 100% andere.

Ich wünsch dir viel Kraft auf deinem weiteren Weg, Du wirst sie brauchen.
 
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M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #19
Du meinst, dass wir keinen Sex haben, bzw. sie (leidenschaftlichen) Sex mit anderen hat, ist ein Symptom? Das habe ich mir schon im Laufe dieses Beitrages gedacht; ist ja auch schon häufiger angesprochen worden.
Sie vertraut mir nicht, sie sagt, es würde nie mehr so sein. Sie sagt, sie hätte "die perfekte Beziehung haben können" - damit meint sie den anderen. Warum aber kommt sie dann zu mir zurück? Fängt mit meine eine Therapie an, zieht zu mir?

Alle diese Fragen beantwortet sie mir mit "weil ich dich liebe". Es habe sich richtig angefühlt, zu mir zu ziehen. Dieser Sinneswandel - von jetzt auf gleich? Sie wusste auch dort schon, dass sie mir nicht vertraut. Auf alle weiteren Fragen, was sie will, antwortet sie nur mit Fragezeichen. Sorry, das klingt vielleicht total Zusammenhangslos... ich bin gerade tota neben mir.
 
G
Benutzer Gast
  • #20
Lies dir nochmal meinen 5ten Absatz oben durch, der mit dem Fluchtreflex. Und dann lies dir deinen letzten Beitrag direkt hier drüber durch. Erkennst Du was ich meine mit Flucht? Dein Beitrag ist komplett bei ihr, deine Gedanken drehen sich nur um die Frage was sie macht und eventuell um warum sie das macht. Dein Verstand arbeitet auf Hochtouren, um eine rationale (Flucht)Erklärung zu finden, was nebenbei gesagt, bei den widersprüchlichen Aussagen ihrerseits auch kaum noch möglich ist (eine „perfekte“ Beziehung sausen zu lassen, um zu jemanden zurückzukommen, dem sie nicht traut, ist einfach nur Bullshit). Kein Wunder fönt dich das grad so ziemlich durch.

Was sich für dich aber so total neben dich stellt, wenigstens das Gefühl davon erzeugt, das ist das Gefühl, das man hat, wenn man sich zum ersten Mal tatsächlich selbst sieht und nicht mehr nur durch die Augen anderer, oder so, wie man gesehen werden will, von anderen oder von sich selbst. Das was Du grad fühlst, das ist der Mann hinter der Maske, das ist der Mann, der nicht durch den Spiegel, den sie dir vorhält, verzerrt ist. Ich kann dir nur den Rat geben, versuch nicht vor diesem Gefühl davonzulaufen. Dreh dich gegen die Wand und spür dem nach, versuch dich selbst zu sehen. In der Mengenlehrenmetapher gesagt, wende dich im Geiste von der Fokusierung auf die Schnittmenge ab und wende dich dem Rest zu. Dort sitzt dein Schmerz, aber auch das Mittel dagegen, nämlich Du selbst. Erst wenn Du da angekommen bist kannst Du eure Beziehung so angehen, dass es zu etwas konstruktivem reicht. Die Schnittmenge reicht dazu nicht aus.
 
M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #21
Sorry, meine Antwort bezog sich nur auf den ersten Absatz, die danach hatte ich zu dem Zeitpunkt nicht gesehen.

Ich bin durchaus überrascht, wie gut Du mich nach den drei Beiträgen durchblicken kannst. Deine Vermutung, ich flüchte auf die rationale Ebene trifft zu 100% zu - nicht nur bei diesem Problem und generell im Bereich Beziehung. Aus genau diesem Grund ist wohl auch der Beitrag entstanden - ich versuche sie zu erklären, versuche auf logische Weise hinter ihr Handeln zu steigen um meines entsprechend anzupassen.

Ich ergänze hier einfach mal die von Dir angefangene Chronik:
- Die Beziehung lag schon einige Zeit sinnlich erotisch im Flachwasser. Wir hatten zu dem Zeitpunkt der Trennung (und natürlich davor) unterschiedliche Ansichten der Zukunft - während sie alsbald Hochzeit und Kinder wollte, war ich noch mit meinem Studium beschäftigt.
- Ich habe fremdgeküsst. Einen Grund für das aktive Handeln will ich jetzt mal nicht suchen. Entscheidend sind aus meiner Sicht die Gründe für die emotionale Verbindung. Zum Zeitpunkt des Geschehens waren wir schon einige Zeit sehr unterschiedlich in unseren Aktivitäten. Die Beziehung war auf der einen Seite eingeschlafen (ich sehr aktiv, sie viel Zuhause), auf der anderen Seite emotional sehr anstrengend. Über Jahre hinweg hat sich jeder dem anderen Unterlegen gefühlt - und über Verletzungen des Anderen versucht, ihn auf Augenhöhe zu zerren. Ich schreibe da jetzt mal bewusst nichts zur heutigen Situation. Und dann hat es bei mir komplett unerwartet einfach geknallt. Ich könnte hier noch ewig tief einsteigen, aber oberflächlich war das die Situation.
- Sie hat versucht um uns zu kämpfen. Als das nicht geklappt hat, hat sie sich eine eigene Wohnung genommen. Trotzdem war noch ein halbes Jahr lang hin und her - meistens mit aktivem Handeln ihrerseits; ohne feste Entscheidung meinerseits.
- und dann hat sie es ein Jahr lang krachen lassen und innerhalb eines Jahres, trotz „Trennungsschmerz“ (?) mal einiges nachgeholt in Sachen Sex qualitativ und quantitativ. Sie betonte in der Therapie gerade wegen des Trennungsschmerzes - als Ablenkung.
- selbst eine Quasibeziehung hat sie dabei noch in diesem Jahr untergebracht
- und dann ist sie zu mir zurückgekommen. Die Frage nach dem "Warum" kann wohl nur sie gänzlich beantworten. Sie sagte, weil sie mich liebt und mich vermisst hat.
- dann war der sexuelle Ofen schnell wieder kalt bei ihr
Und jetzt stelle ich mal eine Behauptung auf:
- weil nix mehr lief habt ihr ne Paartherapie begonnen. Die Paartherapie haben wir nicht aus sexuellem Interesse begonnen - sondern weil sie nach drei/vier Monaten in der neuen Beziehung erste Zweifel hatte.
- Während und auch kurz nach der Therapie kam es immer wieder zu Tagen/Wochen, in denen sie gezweifelt und unsere Beziehung in Frage gestellt hat. Meistens war dies nach ein paar Tagen räumlicher Distanz "erledigt". Wobei "erledigt" (offensichtlich) nicht tiefgreifend gemeint ist.

- weil ihr der Verlauf nicht gepasst hat, die Therapeutin hat ihr ihre moralisch Keule (Du warst ja der Fremdgänger) aus der Hand genommen, hat sie das dann abgebrochen (eine Paartherapie ist kaum mit einigen wenigen Sitzungen beendet, schon gar nicht, wenn das ursächliche Problem ja weiterbesteht)

So unfassbar wie ich das gerade finde, Du hast mich auf den Punkt getroffen. Obwohl ich beruflich sehr erfolgreich bin, definiere ich mich nach außen hin über diese Beziehung. Zumindest seit zwei Jahren fühlich ich mich zu 100% verantwortlich für die Beziehung, investiere entsprechend Energie darein und sehe mich nur darin. Und für einen ganz kurzen Augenblick habe ich das Gefühl, mich selbst sehen zu können, wenn ich Deine Worte lese. Ich werde wohl noch ein paar mal in mich gehen (müssen), um das Bild zu realisieren.
Die Faktenlage als solche betrachten zu können, wird wohl noch länger dauern.

Vielen Dank für Deine Worte!
 
A
Benutzer180757  (49) Öfter im Forum
  • #22
Also, das war jetzt teilweise sehr viel Text. Ich will mich kürzer fassen, aber was bei mir übrig bleibt ist auch keine positive Prognose.

Irgendwie habt Ihr eine damals schon nicht mehr gute Beziehung aufgewärmt, ohne daraus wirklich zu lernen. Stattdessen schießt sie mit neuen Giftpfeilen, schwärmte Dir z.B. immer wieder vor, wieviel besser es mit ihren zig anderen Männern war. Ich kann nur von mir ausgehen, aber da würde ich mich und sie fragen, warum sie dann ausgerechnet mit mir zusammensein will. Die Therapie bricht sie dann ab. Und heute zweifelt sie permanent. Ich vermute, dass sie mit Eurem Ende vor 3 Jahren nicht abgeschlossen hat und es auch nicht wird, immer wieder in die Schmollecke zurück will, die Schuld nur bei Dir sucht. Alles zusammen genommen wird das mehr als schwierig mit Euch.
 
G
Benutzer Gast
  • #23
Ich bin durchaus überrascht, wie gut Du mich nach den drei Beiträgen durchblicken kannst. Deine Vermutung, ich flüchte auf die rationale Ebene trifft zu 100% zu - nicht nur bei diesem Problem und generell im Bereich Beziehung. Aus genau diesem Grund ist wohl auch der Beitrag entstanden - ich versuche sie zu erklären, versuche auf logische Weise hinter ihr Handeln zu steigen um meines entsprechend anzupassen.
Genau da liegt euer Problem, ihr braucht den anderen jeweils als Orientierung für euch selbst und damit meine ich jetzt nich den grossen Lebensplan, eher in Richtung von Verhalten/Empfinden in der Beziehung. Nur ne Idee, aber vielleicht entsprecht ihr euch da so gut, dass das vielleicht (wenigstens) mit ein Grund ist, warum sie zurückgekommen ist. Das ging vielleicht mit den/dem anderen nicht. Nur, so kommt ihr nicht aus euerer Sackgasse. Fang an, dich an dir selbst zu orientieren, handel danach. Das hat nichts mit Egoismus zu tun, oder mit Ignoranz anderen gegenüber. Aber ohne eigene Ziele und der Fähigkeit, danach zu handeln, ohne eigenen Wertekanon braucht Du immer andere (sie), für die Entscheidung richtig oder falsch. Es kommt halt keine Bewegung/Entwicklung rein, wenn jeder darauf wartet, dass der andere den ersten Schritt macht, um dann selbst hinterherzugehen. Da sind wir wieder bei der Mengenlehre.

Das hat viel mit Verantwortung zu tun. Orientierst Du dich nicht mehr am Partner, sondern an dir selbst, dann gibt‘s keine Ausrede mehr ala „Aber Du wolltest das doch so (bisher nicht)“, oder ala „Sie hindert mich daran, das …“. Dann liegt die Verantwortung dafür, was geschieden/geschehen soll oder nicht geschieht/geschehen soll erst Mal bei dir selbst. Die Diskussion darüber, was man denn nun gemeinsam (nicht) machen will, ist dann eine Diskussion um den grössten gemeinsamen Nenner und nicht um den kleinste (=Schnittmenge). Klar, wird dann deutlich anstrengender, vor allem auch emotional. Das kann dann auch hart werden, wenn es um die Frage geht, wie Du zu Sex kommst, wenn sie keinen will. Die Härte dabei hängt dann davon ab, wie sehr dir deine sexuelle Entfaltung wichtig ist und wie beharrlich sie auf einerseits Monogamie, andererseits sie selbst keinen will, beharrt. Von der Ausgangslage ausgehend dann einen Konsens (Achtung, keinen Kompromiss, das ist was völlig anderes) zu finden, ist ein grosses Stück Arbeit. Aber es heisst auch nicht von ungefähr Beziehungsarbeit und der gemeinsame Acker wird mit Pferden gepflügt, anstatt so zu tun, als würden dort Einhörner grasen.
 
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Update - Trennung
M
Benutzer185389  (33) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
Liebe Community,

nach insgesamt 15 Jahren endet nun der Lebensabschnitt mit meiner (bis vor kurzem-) Freundin.
Die Vorgeschichte habe ich schon in diesem Thread erläutert, aber noch einmal ganz kurz: Wir sind mit 14 und 15 zusammen gekommen, haben alle Stationen Schule / Ausbildung / Studium miteinander durch gemacht. Nach 12 Jahren unserer Beziehung habe ich mich fremd verliebt und fremd geküsst. Ein Jahr waren wir getrennt, bis sie wieder auf mich zu kam - und nach weiteren zwei Jahren wieder einzog. Kurzzeitig war ich der glücklichste Mensch auf Erden, der eine verloren gegangene Liebe wieder zurück hatte.

Dennoch, nach 1,5 Monaten erneuten zusammen wohnen, hat sie sich nun von mir getrennt - ironischerweise auf den Tag genau zwei Jahre, nach dem sie wieder zurück gekommen war. Bei dem Trennungsgespräch wirkte sie gefasst und entschlossen. Meine Worte, sachlichen Argumentationen und Liebesbekundungen waren natürlich fehl am Platz - in der Notsituation war ich hilflos.

Nach dem Gespräch war ich für zwei Stunden spazieren. Als ich wieder kam, war sie sehr emotional. Dachte über meine Worte nach, ob wir es nicht doch schaffen können. Wir heulten uns die Seele aus dem Leib, erzählten uns, dass wir nicht ohne einander können, wir uns lieben und es das perfekte Leben nur mit dem anderen gibt. Aber auch, dass ihr mein Betrug vor drei Jahren noch so unfassbar weh tut. Sie selbst sagt, sie benötigt die Wunderpille, die sie vergessen lässt, was ich getan habe - doch die gibt es natürlich nicht.

Für einen kurzen Moment hatte ich Hoffnung. Sie wollte nicht, dass ich (zu meinen Eltern) gehe, wir sind kuschelnd eingeschlafen.
Den Tag darauf bin ich dann doch gefahren um etwas Abstand zu gewinnen. Die Verabschiedung war sehr Tränenreich und voller Liebesbekundungen. Und als ich wieder kam, war sie gefestigt. In ihrer Entscheidung entschlossen. Kein Umarmen, keine körperliche Nähe. Die Nacht im gemeinsamen Bett mit viel Abstand.

Ich weiß, ich leugne das Aus noch - und ihr hin und her, ihre Worte am Abend der Trennung, es gäbe kein perfektes Leben ohne mich - es lässt einen funken Hoffnung zurück. Aktuell sucht sie nach Wohnungen und ich weiß jetzt schon, dass ich den Tag nur sehr schwer überleben werde.
 
Horatio
Benutzer181422  Öfter im Forum
  • #25
Das schaffst du! 👍

Es ist hammerhart, aber selten ehrlich auf dieser Welt.
Nimm das mit, das ihr offen und ehrlich auseinander gegangen seit. Das es ohne Gewalt, lautes schreien und/oder Polizei vonstatten ging.
 
G
Benutzer Gast
  • #26
dass wir nicht ohne einander können, wir uns lieben und es das perfekte Leben nur mit dem anderen gibt. Aber auch, dass ihr mein Betrug vor drei Jahren noch so unfassbar weh tut. Sie selbst sagt, sie benötigt die Wunderpille, die sie vergessen lässt, was ich getan habe
Das, M macos , ist die Lektion, die dir das Leben gerade anbietet.
Jemand, der die Wunderpille sucht, der sucht nicht sich selbst. Jemand, der das perfekte Leben nur mit jemand anderem „kann“, der ist abhängig, oder er benutzt den anderen zu seinen eigenen Zwecken.

Jetzt hast Du (sie natürlich auch) die Chance, zu dir selbst zu finden, dich so in dir selbst zu festigen, dass Du andere nicht als Stütze brauchst. Das perfekte Leben gibt es nicht, das „richtige“ Leben ist nicht romantisch. Auf eigenen Füßen stehen bedeutet aufrecht zu stehen. Ihr ward euch zugeneigt, aber die Füße weit vom anderen entfernt, so fällt man um, wenn einer nur eine falsche Bewegung macht. Auf eigenen Füßen zu stehen, aufrecht, und den anderen dabei zu umarmen, der ebenfalls auf seinen Beinen steht, da sind deutlich mehr Bewegungen möglich, ohne die Stabilität infrage zu stellen. David Schnarch‘s „Intimität und Leidenschaft“ kann ich dir nur dringend empfehlen!
 
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Daniel Duesentrieb
Benutzer97517  Meistens hier zu finden
  • #27
Wenn man in die Bindungtheorie schaut wart ihr wahrscheinlich nie vom Typ Secure. Mickflow hat ja schon einiges sehr deutlich geschrieben. Ihr beide wirkt sehr abhängig vom anderen. Es gibt da auch den Begriff der Koabhängigkeit.

Trotzdem trauert erstmal und dann musst du weitersehen.
Alles Gute…
 
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