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Schwierigkeiten des Kindes mit Wechselmodell

N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • #1
Mich besorgt gerade, dass mein Sohn (wird in zwei Monaten 10) seit Schulbeginn sehr traurig ist und oft weint, wenn ich nicht bei ihm bin oder die Tage mit mir dem Ende entgegengehen (Wechselmodell).
Das ist noch nie vorgekommen. Selbst als kleineres Kind hat er nie länger oder viel geweint und war bis jetzt fast immer fröhlich. Mit Abwesenheiten der Eltern (z.B. bin ich früher in der Beziehung berufsbedingt zeitweise gependelt und seine Mutter war ab und zu auf Dienstreisen) kam er gut klar, und auch mit der Trennung und dem Wechselmodell. Jetzt sagt er, er wolle am liebsten jeden Tag bei mir sein und ich solle auch näher bei der Wohnung seiner Mutter leben. Das ist derzeit jedoch nicht möglich.

Zudem erzählt er öfter, er habe Angst, von der Leistung zu schlecht für die neue Klasse zu sein. Er ist aber faktisch einer der besten Schüler:innen und die Tendenz seit Schulbeginn geht nach oben (was ich und auch seine Mutter ihm mehrfach bestätigt haben, scheint aber kaum zu helfen). Auch das ist völlig neu.

Bisher habe ich ihn getröstet und länger mit ihm gesprochen. Ihm gesagt, dass ich mich, wenn meine derzeitigen Bewerbungen klappen und ich mehr Geld habe, um eine Wohnung in der Nähe bemühe. Auf seinen Wunsch wird ein Gespräch zu dritt (er und beide Eltern) nächste Woche stattfinden. An den Tagen, an denen wir uns nicht sehen, haben wir an einem Tag ein zoom abgemacht (weil er mich sehen und nicht nur hören will). Und wenn es sich einrichten lässt, nehme ich ihn derzeit auch mal einen Tag länger zu mir. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Die Phase hat mit dem Ende unseres Urlaubs - er war zuletzt 2,5 Wochen bei mir - und einer neuen Klasse begonnen, also mit einigen Neuerungen. Daher denke ich, es wird sich viell. mit dem Alltag wieder geben. Trotzdem bin ich etwas besorgt. Viell. hat jemand ja ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
 
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J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #2
Mich besorgt gerade, dass mein Sohn (wird in zwei Monaten 10) seit Schulbeginn sehr traurig ist und oft weint, wenn ich nicht bei ihm bin oder die Tage mit mir dem Ende entgegengehen (Wechselmodell).
Das ist noch nie vorgekommen. Selbst als kleineres Kind hat er nie länger oder viel geweint und war bis jetzt fast immer fröhlich. Mit Abwesenheiten der Eltern (z.B. bin ich früher in der Beziehung berufsbedingt zeitweise gependelt und seine Mutter war ab und zu auf Dienstreisen) kam er gut klar, und auch mit der Trennung und dem Wechselmodell. Jetzt sagt er, er wolle am liebsten jeden Tag bei mir sein und ich solle auch näher bei der Wohnung seiner Mutter leben. Das ist derzeit jedoch nicht möglich.

Zudem erzählt er öfter, er habe Angst, von der Leistung zu schlecht für die neue Klasse zu sein. Er ist aber faktisch einer der besten Schüler:innen und die Tendenz seit Schulbeginn geht nach oben (was ich und auch seine Mutter ihm mehrfach bestätigt haben, scheint aber kaum zu helfen). Auch das ist völlig neu.

Bisher habe ich ihn getröstet und länger mit ihm gesprochen. Ihm gesagt, dass ich mich, wenn meine derzeitigen Bewerbungen klappen und ich mehr Geld habe, um eine Wohnung in der Nähe bemühe. Auf seinen Wunsch wird ein Gespräch zu dritt (er und beide Eltern) nächste Woche stattfinden. An den Tagen, an denen wir uns nicht sehen, haben wir an einem Tag ein zoom abgemacht (weil er mich sehen und nicht nur hören will). Und wenn es sich einrichten lässt, nehme ich ihn derzeit auch mal einen Tag länger zu mir. Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Die Phase hat mit dem Ende unseres Urlaubs - er war zuletzt 2,5 Wochen bei mir - und einer neuen Klasse begonnen, also mit einigen Neuerungen. Daher denke ich, es wird sich viell. mit dem Alltag wieder geben. Trotzdem bin ich etwas besorgt. Viell. hat jemand ja ähnliche Erfahrungen oder Tipps?
Keine Tipps leider.

Mein Sohn hat momentan mit meinem Mann so eine innige (auch körperliche) Beziehung. Er klebt quasi an ihm, himmelt ihn an, will ihm ganz nah sein, kommt Nachts ins Bett, will permanent spielen, reden, Nähe, Kontakt. Fast wie so ein Baby, dass man nicht weglegen darf.

Er ist 6 und jetzt frisch in der Schule. Die Phase geht jetzt schon fast ein Jahr. Im Prinzip denke ich es wäre das beste wenn ihr mehr Nähe irgendwie möglich macht.

Solche Phasen enden ja auch wieder und ich würde das auch an deiner Stelle als Vater sehr genießen.

Denn ab 15 etwa beginnt die Abnabelung dann wieder. Die Zeit ist also kostbar. Ich kenne ja eure Situation nicht aber ich sage meinem Mann immer, dass er das genießen soll weil er nie wieder in seinem Leben so einen Riesenfan haben wird und jemanden, der ihn so bedingungslos liebt. Nehme ich mal an.

Und ich gönne das den beiden total und bin ehrlich gesagt in solchen Momenten sehr, sehr froh, dass wir trotz unserer Krisen noch zusammen sind. Das ist einfach schön zu sehen.

Ist er schon in der weiter führenden Schule? Das ist natürlich auch eine enorme Veränderung. Ich finde es eigentlich ein gutes Zeichen wenn er Nähe sucht.

Das zeugt von Vertrauen euch Eltern ggü und das ist doch super. Ich denke ihr macht das sehr gut im Rahmen eurer Möglichkeiten darauf einzugehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #3
Deinem Sohn mangelt es an Sicherheit. Daher sucht er die Nähe zu dir.

Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.

Keine Ahnung, wie deine Ex jetzt den Alltag des Kleinen gestaltet. Aber vielleicht mangelt es an festen Routinen, an denen er sich orientieren kann und die ihm Sicherheit/Stabilität in einem ausreichenden Maße vermitteln.
So dass er mit ungewohnten bzw. neuen Situationen gut umgehen könnte.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #4
Keine Tipps leider. Mein Sohn hat momentan mit meinem Mann so eine innige (auch körperliche) Beziehung. Er klebt quasi an ihm, himmelt ihn an, will ihm ganz nah sein, kommt Nachts ins Bett, will permanent spielen, reden, Nähe, Kontakt. Fast wie so ein Baby, dass man nicht weglegen darf. Er ist 6 und jetzt frisch in der Schule. Die Phase geht jetzt schon fast ein Jahr. Im Prinzip denke ich es wäre das beste wenn ihr mehr Nähe irgendwie möglich macht. Solche Phasen enden ja auch wieder und ich würde das auch an deiner Stelle als Vater sehr genießen.
Das ist so. Jetzt werde ich mit ihm bald wieder ein paar Tage wegfahren und ihn auch sonst ab und zu einen Tag länger sehen.
Es ist aber nicht einfach, die Phasen mit mir noch weiter zu verlängern, u.a. weil seine Mutter direkt neben der Schule wohnt und seine Freund:innen auch. Er und ich fahren trotzdem hin und her (ca. 45 Minuten pro Strecke), aber es ist pragmatisch nicht immer möglich. Auch ist - wg. Freund:innen - kein Zufall, dass mein Sohn sich wünscht, dass ich dort in die Nähe ziehe (wo es inzwischen viel zu teuer ist, ich hab es lange erfolglos versucht, darum hat meine Ex-Partnerin auch unsere Wohnung behalten, die noch einigermaßen bezahlbar ist).
Ist er schon in der weiter führenden Schule? Das ist natürlich auch eine enorme Veränderung.
Die weiterführende Schule ist noch fern, das ist in der 7. bei uns, aber in der 4. wechselt die Klasse (nach 1/2/3 nun 4/5/6, an deren Ende dann auch Noten gegeben werden).
Ich finde es eigentlich ein gutes Zeichen wenn er Nähe sucht. Das zeugt von Vertrauen euch Eltern ggü und das ist doch super. Ich denke ihr macht das sehr gut im Rahmen eurer Möglichkeiten darauf einzugehen.
Danke, das ist sehr nett von Dir. Ich denke das ja auch, aber ungewohnte Schwierigkeiten bringen mich trotzdem zum Nachdenken.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #5
Deinem Sohn mangelt es an Sicherheit. Daher sucht er die Nähe zu dir.
Das könnte sein, die Frage ist, Sicherheit womit?
Mit uns als Elternteilen fühlt er sich sicher und geborgen, das wird so kommuniziert und das spüre ich deutlich.
Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.
Das ist mit der Autonomie ist ja bei ihm so, darum überrascht mich die Entwicklung im Moment viell. auch.
Er fährt z.B. allein mit Umsteigen ne Stunde Bahn hier in der Großstadt, geht allein zum Sportplatz, einkaufen, zu Freund:innen, kann sich viele Stunden allein beschäftigen, vertritt eigene Positionen etc.
Interessant ist auch, dass janewayne das Gegenteil sagt, wenn ich sie richtig verstehe.
Keine Ahnung, wie deine Ex jetzt den Alltag des Kleinen gestaltet. Aber vielleicht mangelt es an festen Routinen, an denen er sich orientieren kann und die ihm Sicherheit/Stabilität in einem ausreichenden Maße vermitteln.
So dass er mit ungewohnten bzw. neuen Situationen gut umgehen könnte.
Ich hab mehr Routinen als meine Ex-Partnerin, das stimmt, aber das ist eher ein gradueller Unterschied, kein prinzipieller.
Und die Situation mit dem Wechselmodell ist nicht neu.
 
J
Benutzer199726  (42) Sehr bekannt hier
  • #6
Also ich kann bei uns tatsächlich bei beiden Kindern (nicht getrennt) sagen, dass sie immer wieder Phasen haben wo sie extrem an einem Elternteil kleben und andere wo sie mehr nach Autonomie streben.

Oder sie streben nach Autonomie und holen sich dann körperliche Nähe zurück.

Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht einfach maximale Nähe zu geben (wenn es mir möglich ist).

In der Bonding Psychotherapie gibt es den Begriff des "Nachnährens" oder Reparenting. Ohne mich auszukennen denke ich das kann auch versetzt nach einer Trennung kommen.

Die neue Situation fordert auch sicher einiges von ihm, es könnte auch ein vorpubertäres Umbauen des Gehirns sein, das ihn verunsichert.

Ich finde bei getrennten Eltern sind immer alle schnell dabei die Ursache bei den Eltern oder der Familiensituation zu suchen aber so einfach ist es oft nicht. Von dem was du hier schreibst halte ich euch beide schon für recht reflektiert.

Ansonsten könntet ihr euch mal von nahe stehenden (Familien) Freunden eine Einschätzung holen. Das mache ich oft und der Blick von außen hilft eigentlich immer.
 
M
Benutzer193947  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich würde dem Kind auch versuchen, die Nähe zu geben, die er gerade braucht. Nicht unbedingt die Zeiten verlängern (wobei es natürlich auch schön ist, wenn das geht), aber in den Zeiten einfach für ihn da sein. Du machst das schon intuitiv richtig. Dein Sohn bekommt so die Bestätigung, dass Papa für ihn da ist und ihn liebt. Das ist so unendlich wichtig; und nach einer Trennung umso mehr.

Übrigens habe ich als Mama die gegenteilige Erfahrung von Anna1309 Anna1309 gemacht:
Kinder, die sich sicher und geborgen fühlen, verhalten sich exploratorisch. Gehen also mehr in die Autonomie und nicht in die Bindung.
Kinder, die sich sicher fühlen, können sich bei ihren Bezugspersonen fallen lassen und da auch mal "schwach" sein. Weil sie wissen, dass sie geborgen sind, dass sie jemand auffängt und für sie da ist und sie ernst nimmt. Und: Nicht alle Kinder sind gleich. Manche brauchen einfach mehr Nähe als andere, und sei es nur phasenweise.
Geh auf die Bedürfnisse deines Sohnes weiter ein. Du machst das gut. Er wird da gestärkt herausgehen.
 
Dreizehn
Benutzer20579  (40) Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Kinder, die sich sicher fühlen, können sich bei ihren Bezugspersonen fallen lassen und da auch mal "schwach" sein. Weil sie wissen, dass sie geborgen sind, dass sie jemand auffängt und für sie da ist und sie ernst nimmt. Und: Nicht alle Kinder sind gleich. Manche brauchen einfach mehr Nähe als andere, und sei es nur phasenweise.
Das denke ich auch. Und ich glaube auch, dass die jeweiligen Charakterunterschiede größer sind, als die generellen Tendenzen. Sprich: Die Autonomie des nähebedürftigsten Kindes wird immer anders aussehen, als die Autonomie des von vorneherein weniger nähebedürftigen Kindes.

Ich habe zwei sehr autonome Kinder, die beide extrem nähebedürftig sind. Je nach Phase habe ich das Gefühl, sie wollen in mir leben. :grin: Dann soll ich besser auch nicht ins Büro, abends nicht zum Sport oder überhaupt auf einer anderen Etage sein. Das ist einfach sehr phasenabhängig.

Ich habe da gute Erfahrungen mit gemacht, wirklich viel Nähe anzubieten, viel zu kuscheln, wo Zeit ist - aber eben auch die Begrenzungen, die vorher gesetzt wurden, einzuhalten. Strukturen zu bieten, damit klar ist, was wann stattfindet. Auch bei sich zu bleiben, wenn man weiß, man muss dann und dann irgendwo sein.

Bei uns klappt es meist am Besten, wenn wir da flexibel sind, wo es geht - mal ein Hobby ausfallen lassen und dafür Filme gucken und kuscheln, mal die Betreuung verkürzen usw. - das aber dann trotzdem noch innerhalb gesetzter Rahmenbedingungen, die nicht verhandelbar sind.

Hast du deinen Sohn denn mal offen darauf angesprochen? Bei uns funktioniert es sehr gut, einfach mal zu sagen: "Ich habe den Eindruck, du bist aktuell sehr angespannt. Kannst du mir sagen, woran es liegt?" - und oft kommen da sehr überraschende Antworten. Wenn das Kind es nicht weiß, kann man natürlich auch ein bisschen gezielter fragen, ob es an der Schule liegt oder an der familiären Situation.
 
FrauNaddi
Benutzer174959  Meistens hier zu finden
  • #9
Hab nicht alle Kommentare gelesen, aber ich kann dir von unseren Erfahrungen erzählen…
Unser Sohn 9 Jahre) war schon immer sehr verbunden mit mir und auch jetzt ist das noch sehr der Fall…

In der Familienberatung wurden mir folgende Sichtweisen meines Sohnes aufgezeigt, warum er die Sicherung nach mir so extrem einfordert…
- die Unsicherheit ob er die an ihn gestellten Aufgaben in der Schule/nachhilfe so erbringen kann wie es von ihm erwartet wird.
-endloses zerdenken aller schrecklichen Möglichkeiten die passieren KÖNNTEN
- keine Intrinsische motivation die Aufgaben zu erfüllen, was im umkehrschluss bedeutet es is alles deutlich anstrengender zu bewältigen
- der Gedanke das es seine Schuld ist das er zur Nachhilfe muss
- die „plötzliche“ Aufgabe Dinge selbstständig zu bewältigen (wieder die Frage ob er die Anforderung erfüllen kann)

Nicht alle Dinge müssen wirklich so sein, trotzdem sind die Gedanken da… wir arbeiten also an Kommunikation und erarbeiten Konzepte
-selbstständige Aufgaben in kleinere Herausforderungen gliedern
-gegen das kopfkino hilft nur die befürchtete Situation tatsächlich zu erleben, merken das alles nicht so ist wie ausgemalt passiert

Wir leben nicht in Trennung also kann ich dir keine auf dich zutreffende Hilfestellung geben… aber vllt hilft es dir trotzdem 🫶
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (40) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Vorpubertät?
Manchmal ist es gar nicht so kompliziert.

Unsere Großen waren/sind in dem Alter auch empfindlicher (der Kurze ist 11). Wir geben viel Nähe, ermöglichen extra Treffen, wo erforderlich, und versuchen einfach, eine gute Zeit zusammen zu haben. 🙂

Mit der Pubertät hat sich das dann wieder gedreht, der Große (wird jetzt 15) ist so ab 13 Jahren sehr autonom geworden und ist jetzt im besten Augenrollen- und Seufzalter. 😉
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #11
Hast du deinen Sohn denn mal offen darauf angesprochen? Bei uns funktioniert es sehr gut, einfach mal zu sagen: "Ich habe den Eindruck, du bist aktuell sehr angespannt. Kannst du mir sagen, woran es liegt?" - und oft kommen da sehr überraschende Antworten. Wenn das Kind es nicht weiß, kann man natürlich auch ein bisschen gezielter fragen, ob es an der Schule liegt oder an der familiären Situation.
Ja, mehrfach. Er möchte plötzlich keinen Tag mehr ohne mich sein, weil er mich sonst so vermisst, dass er sehr oft weint und nachts aufwacht und nicht mehr schlafen kann (alles nicht so, wenn er bei mir ist, außer kurz bevor er geht).

Das mit der Schule war wohl etwas unglücklich, weil sie am Anfang genau die wenigen Schwerpunkte gesetzt haben, in denen er eher Schwierigkeiten hat. Und die zwei Jahre älteren Kinder (3 Jahrgänge übergreifend) ist er auch nicht gewöhnt.
 
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N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #12
Vielen Dank für eure vielen hilfreichen Kommentare! (die ich ev. nicht genug ausdrücklich würdigen kann, weil ich parallel mit der Situation mit ihm beschäftigt bin).

Ich könnte mir vorstellen, dass es tatsächlich an der Trennung liegt. Das sagt meine Schwester, die uns alle sehr gut kennt, und er im Grunde auch. Man verarbeitet das ja oft erst später, ist bei mir nicht anders (ich hoffe nur, er merkt das nicht zu sehr).
Mich irritiert viell., dass er so stark nur mich vermisst, aber das kann damit zusammenhängen, dass seine Mutter ja in der gewohnten Umgebung geblieben ist. Andererseits sagt er, bei mir gefalle es ihm besser.
Anlehnung und Kuscheln waren immer schon wichtig. Aber er war zugleich (im Vergleich mit anderen Kindern, die ich kenne, teils sehr) autonom. Dass er gar nicht mit Trennung an einigen Tagen umgehen kann, gab es noch nie.
Ich gebe ihm gerne noch mehr Nähe. Allerdings denke ich auch, dass er mit der Zeit, in der ich nicht da bin, auch wieder seinen Umgang finden muss.
 
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M
Benutzer193947  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Mich irritiert viell., dass er so stark nur mich vermisst, aber das kann damit zusammenhängen, dass seine Mutter ja in der gewohnten Umgebung geblieben ist. Andererseits sagt er, bei mir gefalle es ihm besser.
Das kann viele Gründe haben, würde ich aber nicht überbewerten, wenn es grundsätzlich bei beiden Eltern alles passt. Ich denke auch, für dein Kind bist du weggezogen, deshalb fehlst du ihm mehr. Auch wenn rein rational die Zeiten ausgeglichen sind. Vielleicht will er sich so unterbewusst auch absichern, dass du nicht "noch weiter" verschwindest.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #14
Das kann viele Gründe haben, würde ich aber nicht überbewerten, wenn es grundsätzlich bei beiden Eltern alles passt. Ich denke auch, für dein Kind bist du weggezogen, deshalb fehlst du ihm mehr. Auch wenn rein rational die Zeiten ausgeglichen sind. Vielleicht will er sich so unterbewusst auch absichern, dass du nicht "noch weiter" verschwindest.
Danke, das letzte hab ich mal angesprochen, ist aber nicht so, sagt er. Er will einfach nicht, dass ich weg bin, und wacht auch - völlig ungewöhnlich für ihn - nachts auf, wenn ich nicht da bin (bei mir nie).

Morgen sprechen wir zu dritt. Es ist gut, dass er kommuniziert hat, dass er sich das wünscht. Und herausfordernd, weil es ev. schwierig werden könnte, die Vereinbarungen zwischen meiner Ex-Partnerin und mir nicht gegen unsere jeweiligen Interessen und die derzeitigen Gegebenheiten durcheinanderzubringen und seine Position zugleich ernstzunehmen.

Ich denke schon, Anlass ist die Trennung, insb. die deutliche räumliche und zeitliche Trennung. Viell. hat er das vorher verdrängen können, weil es immer schon so war, dass er viel mit einem Elternteil war, und ev. auch dachte, die Situation könne sich wieder ändern.

Das mit der Schule ist aber wieder besser.
 
Anna1309
Benutzer166007  Sehr bekannt hier
  • #15
Das könnte sein, die Frage ist, Sicherheit womit?
An so einem grundlegenden Gefühl von Sicherheit.
Mit uns als Elternteilen fühlt er sich sicher und geborgen, das wird so kommuniziert und das spüre ich deutlich.
Klar, sonst würde er ja nicht eure Nähe suchen. Aber ihn beschäftigt etwas im Moment, was er selbst nicht bewältigt zu bekommen scheint und daher über die Nähe zu dir regulieren möchte.

Man spricht dann von Co Regulation.

 
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N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #17
Ich bin noch immer nicht so wirklich schlauer, aber heute geht es etwas besser.
Gestern habe ich mit ihm und teils seiner Mutter besprochen, was von seinen Wünschen für uns umsetzbar ist (z.B. mich mal nen Tag länger sehen) und was nicht (z.B. alle aktuellen Vereinbarungen betreffs Wechselmodell umwerfen). Das schien er ganz gut aufzunehmen.
Interessant war, dass er gefragt hat, ob es Paartherapie auch für Kinder gibt. Wir haben jetzt erstmal für eine Beratung bei einem Familienzentrum angefragt.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #18
Ich glaube, er hat zumindest eine leichte Depression. Vielleicht bin ich aber auch voreingenommen in der Einschätzung, weil ich aus einer Familie komme, in der praktisch alle manisch-depressiv krank sind (und mich selbst als Teenager und junger Erwachsener lange da rausarbeiten musste). Es war immer eines meiner wichtigsten Ziele, dass es bei meinem Sohn nicht dazu kommt, und es sah bisher auch so aus. Das schmerzt, auch wenn ich weiß, dass es nicht meine Schuld ist.

Seit einem Monat ist er oft so traurig, dass er es in den schlimmsten Momenten - wie er sagt - manchmal weniger schmerzhaft fände, sich z.B. mit einem Küchenmesser zu töten. Was er, wie er auch glasklar sagt, nie tun würde, weil er weiterleben will, aber es zeigt den Schmerz.
Es tritt besonders stark auf, bevor er zu seiner Mutter zurückgeht und anfangs wenn er dort ist, dann teils auch fast die ganze Nacht. Ich hab mit ihm jetzt vor dem Schlafen viel darüber geredet und gekuschelt, dann ist es nachts besser gewesen.
Seine Aktivitäten tagsüber (Klavier, Basketball, Hochseilklettern) helfen auch etwas.
In der Schule geht es auch aufwärts.

Ich muss ansonsten jetzt bis in 10 Tagen den Termin abwarten; nun doch bei einer sozialpsychiatrischen Praxis, die ich kenne und der eine umfassende Diagnostik anbietet, mit Einschätzungen mehrerer Mitarbeiter:innen der Praxis unabhängig voneinander im Gespräch wie auch per Fragebogen etc.
 
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Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #19
Off-Topic:
Das ist grundsätzlich eher ein Erwachsenentipp (und vielleicht auch im Herbst nicht sehr wahrscheinlich), dennoch, bei depressiven Verstimmungen, auch Ängsten, darf man ja grundsätzlich auch die körperliche Gesundheit nicht ausser Acht lassen. Die kaum vorstellbar furchtbaren Panikattacken - und auch so eine Art überfallartiger Traurigkeitszustand, sind bei mir auf schlichten Vitamin D Mangel zurückzuführen. Ja, bei einem Kind nach dem Sommer unwahrscheinlich, ich gehe auch nach den Schilderungen davon aus, dass es sich hier um psychische Probleme handelt, ich wollte nur nicht vergessen wissen, dass Mineralstoffmangel, SD Probleme, auch unerkannte Diabetes und anderes, wirklich massive psychische Probleme, besser, Symptome erzeugen können.


Edit: mir fällt das jetzt einfach ein, weil dein Sohn das mit der Selbsttötung sagte und weil ich bei einer solchen VitaminD Mangel verursachten Panikattacke mich augenblicklich getötet hätte, wenn ich dazu in der Lage gewesen wäre, das war/sind unerträglich schlimme Empfindungen.
 
Caelyn
Benutzer87573  (37) Sehr bekannt hier
  • #21
Es war immer eines meiner wichtigsten Ziele, dass es bei meinem Sohn nicht dazu kommt, und es sah bisher auch so aus.
Bipolare Störungen sind vererbbar. Falls dein Sohn die Disposition hat wird die Krankheit bei ihm irgendwann ausbrechen. Du hast darauf keinerlei Einfluss. Jedes starke Gefühl / jede Ausnahmesituation kann eine (die erste) Phase triggern wenn man die Disposition hat. Bitte bürde dir die Verantwortung dafür nicht auf, du kannst da nur verlieren falls er es haben sollte. Du kannst dein Kind ja nicht sein Leben lang vor jedem starken Gefühl, sei es gut oder schlecht, abschirmen.

Was du tun kannst ist das zu beobachten und wie jetzt, wenn du feststellst es ist etwas nicht in Ordnung, einzugreifen. Für mich wäre es als Kind damals wichtig gewesen, wenn jemand meiner Psychologin gesagt hätte, dass es bipolare Störungen in der Familie gibt. Da hätte man mir vermutlich früher kompetent helfen können.

Ansonsten würde ich auch die Blutwerte prüfen lassen, gerade die Schilddrüse kann auch zu Depressionen führen.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #25
Die emotionale Situation bei meinem Sohn scheint sich leider zu verschlimmern.
Ich war über das lange Wochenende mit ihm weg, das hat ihm auch sehr gefallen, und trotzdem hat er jeden Abend, auch tags teils, und heute morgens, lange geweint und war - außer er war gerade abgelenkt mit Aktivitäten - in sehr schlechter Stimmung.
Er sagt weiter, er kenne den Grund nicht, und es hülfe nur, wenn ich immer ohne jede Unterbrechung bei ihm wäre.
Ansonsten würde er gerne nicht in die Schule, er sei nicht in der Verfassung dazu. Ich kann das nachvollziehen, aber finde andererseits, dass sich das ja ausweiten könnte, wenn er deshalb zuhause bleibt (seine Mutter ist in dieser Frage zudem strikter als ich).
Von Suizid ist nicht mehr die Rede, oder nur in Abgrenzung dazu. Aber es geht ihm wirklich schlecht, sehr viel schlechter als jemals selbst kurzfristig in seinem bisherigen Leben.
Ich bin froh, dass übermorgen der Termin in der Praxis ist. Aber weiß ja, dass sich das so schnell nicht wird lösen lassen.
Außerdem merke ich, das ich mich langsam meinen Grenzen nähere, was bei mir sicher auch damit zu tun hat, dass es an vergangene Erfahrungen in meiner Herkunftsfamilie rührt, deren depressive Erkrankungen für mich früher über meine Grenzen gingen.
Ich merke zudem, dass seine Mutter zunehmend genervt wirkt und das fühlt sich auch nicht gut an.
Bei mir ist auch eine gewisse Hilflosigkeit fühlbar, denn außer trösten und ablenken weiß ich nicht, was ich machen soll.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #26
Wir waren nun in der sozialpsychiatrischen Praxis und es war ganz gut. Er hat gut auf die Therapeutin reagiert und gleich von sich aus gesagt, er wolle dort hin, aber bitte ab jetzt vertraulich ohne Eltern. So soll es ja auch sein. (und ist noch aus einmal anderen Grund gut so, denn die Dame konnte mich glaub ich nicht leiden, jedenfalls hat sie konsequent an mir vorbei geguckt.)
Suizidpräventiv hat sie mit ihm auch ein paar gute Maßnahmen abgemacht.
Es bräuchte aber mehr Zeit, weil die nur einmal im Monat eine Sitzung anbieten, ist aber schwierig, etwas zu finden.
Er bewältigt den Alltag ganz gut und lässt sich ablenken, es wird aber definitiv nicht besser.
Ich merke, dass die gedrückte Stimmung langsam auf mich übergreift und mich auslaugt. Kenne ich ja von insb. meinem Vater früher und kann einigermaßen damit umgehen, aber schön ist das nicht.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #27
Ich möchte nur mal den Zwischenstand geben, dass es meinem Sohn sehr viel besser geht. Danke für eure Anteilnahme im Herbst hier! Er findet die therapeutischen Gespräche gut, von Suizidgedanken war bald keine Rede mehr. Wir beide haben auch viel gesprochen und mehr Zeit miteinander verbracht. Seit ein paar Tagen ist er noch einen Schritt weiter, man sieht es sogar an seiner Körperhaltung. Jetzt werden wir uns nach langer Zeit vorauss. eine Woche nicht sehen und er sagte zum Abschied "Bis in einer Woche dann!" und ging anders als meist in den letzten vier Monaten gleich fröhlich los. Seine Mutter schrieb mir auch erstaunt und erfreut, es sei alles viel leichter gerade. Das muss natürlich nicht bedeuten, dass alles geklärt ist, aber ich glaube, es heißt zumindest, dass er in der Lage ist, einen Umgang mit seinen Gefühlen und dem Wechselmodell zu finden.
 
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N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #28
Mein Sohn wirkt auf mich weiter deutlich ausgeglichener als letzten Spätsommer/Herbst. Trotzdem hat er mir heute erzählt, er sei noch immer sehr traurig, wenn er nicht bei mir ist. Er hoffe auf Antidepressiva - keine Ahnung, wie er darauf kommt, ich habe noch nie mit ihm über so eine Option gesprochen. Er wirkt auf mich auch überhaupt nicht depressiv. Mitte Juni ist zum Glück ein Gespräch mit seiner Therapeutin zu deren Einschätzung.
Auch mit den schulischen Anforderungen fühlt er sich wieder unsicher, von anderen Kindern abgelenkt und meint, er gerate dauernd ins Träumen und bekomme vieles nicht mit. Den Lehrkräften zufolge ist aber alles in Ordnung. Ich muss vielleicht nochmal gezielt nachfragen.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #29
Mein Sohn wirkt auf mich weiter deutlich ausgeglichener als letzten Spätsommer/Herbst. Trotzdem hat er mir heute erzählt, er sei noch immer sehr traurig, wenn er nicht bei mir ist. Er hoffe auf Antidepressiva - keine Ahnung, wie er darauf kommt, ich habe noch nie mit ihm über so eine Option gesprochen. Er wirkt auf mich auch überhaupt nicht depressiv. Mitte Juni ist zum Glück ein Gespräch mit seiner Therapeutin zu deren Einschätzung.
Auch mit den schulischen Anforderungen fühlt er sich wieder unsicher, von anderen Kindern abgelenkt und meint, er gerate dauernd ins Träumen und bekomme vieles nicht mit. Den Lehrkräften zufolge ist aber alles in Ordnung. Ich muss vielleicht nochmal gezielt nachfragen.
Schließt du eine Neurodivergenz aus?
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #30
Schließt du eine Neurodivergenz aus?
Nein, bin ja nicht vom Fach und finde den Begriff auch (deshalb?) recht diffus. Eine sozialpsychiatrische Praxis hat nach umfangreicher Diagnostik vor 5 Jahren - und da gab es deutlichere Anzeichen für eine etwaige psychische Problematik - nichts derartiges feststellen können. Danach (insb. mit einem Kitawechsel bzw. einer anderen Haltung der Erzieher:innen) waren die Probleme auch verschwunden. Jetzt würde ich abwarten, was in einigen Wochen die jetzige Praxis sagt.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #31
und finde den Begriff auch (deshalb?) recht diffus.
Der Begriff ist ja auch recht diffus, er fasst eben vieles zusammen. Mein persönlicher Gedanke wäre erstmal ADHS, allerdings hier, deshalb nicht so deutlich und auffällig, das, was so grob unter der Vorstellung des "weiblichen" ADHS eingeordnet wird, das z.B. wäre typisch dafür:
er gerate dauernd ins Träumen und bekomme vieles nicht mit.
Also für eine Form der ADHS, die häufiger bei Mädchen beobachtet wird.
Gerade die geht natürlich auch eher unter, sprich bleibt undiagnostiziert, weil sie nicht so unbequem ist, wie ein ewig zappelndes oder Stühle durch die Gegend werfendes Kind.
Ist natürlich für Erwachsene gedacht und ja sowieso deine Fremdeinschätzung, aber du könntest es ja mal durchlesen um zumindest etwas die Reichweite von ADHS zu sehen (dass nämlich durchaus ein großer Zusammenhang zu Depressionen besteht, es geht ja auch um ein Missverhältnis von Serotonin, Dopamin usw.):

(Nur den Test, nicht das Forum oder Spenden oder so.)
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #32
Ich tippe tatsächlich eher auf Verarbeitung der Trennung. Möglich, dass er spürt wie du noch trauerst. Du bist ja auch schon länger alleine. Manchmal überträgt man unbewusst seine Stimmung auf das Kind.
Er möchte dir so Aufmerksamkeit und Liebe schenken. Das ihr besorgt seid, verstärkt es vielleicht auch noch. Manchmal wirkt sich das Wechselmodell auch erst später aus. Vielleicht fühlt er sich bei dir einfach wohler oder wünschst sich einfach nur, dass die Eltern wieder zusammen kommen.
Das ist natürlich alles nur Spekulation und Mega schwierig. Ich hoffe, ihr bekommt schnell heraus was los ist und fühl dich gedrückt.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #33
Der Begriff ist ja auch recht diffus, er fasst eben vieles zusammen. Mein persönlicher Gedanke wäre erstmal ADHS, allerdings hier, deshalb nicht so deutlich und auffällig, das, was so grob unter der Vorstellung des "weiblichen" ADHS eingeordnet wird, das z.B. wäre typisch dafür:
Also für eine Form der ADHS, die häufiger bei Mädchen beobachtet wird.
Gerade die geht natürlich auch eher unter, sprich bleibt undiagnostiziert, weil sie nicht so unbequem ist, wie ein ewig zappelndes oder Stühle durch die Gegend werfendes Kind.
Ist natürlich für Erwachsene gedacht und ja sowieso deine Fremdeinschätzung, aber du könntest es ja mal durchlesen um zumindest etwas die Reichweite von ADHS zu sehen (dass nämlich durchaus ein großer Zusammenhang zu Depressionen besteht, es geht ja auch um ein Missverhältnis von Serotonin, Dopamin usw.):
(Nur den Test, nicht das Forum oder Spenden oder so.)
Danke dafür!
Mein Eindruck ist eher, dass ein oder zwei seiner Freunde ADHS haben könnten, die ihn dauernd ablenken.
Das schließt natürlich Deine Annahme nicht aus. Ich bin nur etwas vorsichtig mit Diagnosen. Einer der Gründe ist sehr privat, ich teile ihn hier trotzdem, aber bitte um ernsthaften und respektvollen Umgang damit.
In seiner damaligen Kita hat eine Erzieherin und die Leitung uns eine solche Diagnose nahelegen wollen (manchmal das, manchmal Autismus) und einen Integrationsstatus gefordert. Das war alles sehr anstrengend, zumal meine damalige Partnerin (seine Mutter) große Probleme damit hatte, und ich ihr da kaum gerecht werden konnte.
Jedenfalls habe ich dann mit ihm einige Monate eine umfassende Diagnostik (mehrere Testverfahren und Gespräche durch mehrere Therapeut:innen unabhängig voneinander wiederholt durchgeführt) in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie gemacht. Diese hat psychische Ursachen ausgeschlossen und eher eine soziale Problematik in der Kita vermutet.
Seitdem in der Kita diese Diagnose bekannt war, war alles in Ordnung und es wurde nie mehr von Auffälligkeiten gesprochen. Wir haben die Kita allerdings gewechselt, in der neuen lief alles super.
Der Grund für den Wechsel: Eine Mutter hat uns (von sich aus) mitgeteilt, ein paar Kinder hätten mein Kind über eine gewisse Zeit gequält und auch geschlagen. Ihr Sohn sei anfangs dabei gewesen, habe es ihr dann aber erzählt und nicht mehr mitgemacht. Sie habe sich geschämt und erst jetzt entschlossen, es uns zu sagen. Der von ihre genannte Zeitraum passt zu den beobachteten Auffälligkeiten bei meinem Kind.
Danach haben zwei weitere Eltern uns auf Nachfrage Ähnliches erzählt. Die Kita leugnet es bei bis heute bzw. sagt, er sei aufgrund von auffälligem Verhalten selbst schuld gewesen. Daraufhin haben wir ihn sofort rausgenommen und hatten das Glück, schnell einen Platz in einer anderen Einrichtung zu finden. Inzwischen kennen wir drei Eltern, deren Kinder früher in Kita Nr. 1 waren und die uns exakt dieselbe Geschichte erzählt haben. Sie vermuten, dass wegen des (tatsächlich problematischen) Personalmangels auf diesem Weg versucht wird, an mehr Integrationserzieher:innen zu kommen.
Wie gesagt, das schließt nichts aus. Ich bin nur vorsichtig und möchte die Hintergründe genau abklären lassen. Jetzt sind wir seit Anfang des Jahres noch in einer anderen Praxis und haben dort Mitte Juni ein Gespräch.
 
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Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #34
Ich tippe tatsächlich eher auf Verarbeitung der Trennung. Möglich, dass er spürt wie du noch trauerst. Du bist ja auch schon länger alleine. Manchmal überträgt man unbewusst seine Stimmung auf das Kind.
Er möchte dir so Aufmerksamkeit und Liebe schenken. Das ihr besorgt seid, verstärkt es vielleicht auch noch. Manchmal wirkt sich das Wechselmodell auch erst später aus. Vielleicht fühlt er sich bei dir einfach wohler oder wünschst sich einfach nur, dass die Eltern wieder zusammen kommen.
Das ist natürlich alles nur Spekulation und Mega schwierig. Ich hoffe, ihr bekommt schnell heraus was los ist und fühl dich gedrückt.
Danke! Mein Bauchgefühl geht auch in diese Richtung (besonders die von mir fett markierten Punkte). Auch diesem traue ich aber nicht 100%.
Zumal ich langsam trauere (und die Trennung ist erst gut zwei Jahre her). Und ja relativ viel Kontakt zu seiner Mutter habe, sodass er es ev. erst letzten Sommer so richtig realisiert hat, viell. im Kontext der auf meinen wiederholten Wunsch klar getrennten Urlaube.
Es ist nicht ganz leicht für mich, mit meinen Gefühlen umzugehen. Die auch nicht einfacher werden, wenn er sagt, er wünsche sich schon eher, dass wir zusammenleben würden, weil ich ja so gesehen verantwortlich bin für seine Trauer.
Ich neige dazu, das nicht so sehr mit ihm zu besprechen, weil es nicht seine Aufgabe ist, sich mit meinen Beziehungen und Gefühlen auseinanderzusetzen, und tatsächlich denk ich, wenn ich mit ihm bin, auch gar nicht so viel daran. Ich weiß aber nicht, ob ich damit einen Elefanten im Raum totschweige. Ich bin zudem auch noch über andere Dinge besorgt, beruflich und wohnungstechnisch, das weiß er im Kern auch.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #35
Danke dafür!
Mein Eindruck ist eher, dass ein oder zwei seiner Freunde ADHS haben könnten, die ihn dauernd ablenken.
Das schließt natürlich Deine Annahme nicht aus. Ich bin nur etwas vorsichtig mit Diagnosen. Einer der Gründe ist sehr privat, ich teile ihn hier trotzdem, aber bitte um ernsthaften und respektvollen Umgang damit.
In seiner damaligen Kita hat eine Erzieherin und die Leitung uns eine solche Diagnose nahelegen wollen (manchmal das, manchmal Autismus) und einen Integrationsstatus gefordert. Das war alles sehr anstrengend, auch, zumal meine damalige Partnerin (seine Mutter) große Probleme damit hatte, und ich ihr da kaum gerenkt werden konnte.
Jedenfalls habe ich dann mit ihm einige Monate eine umfassende Diagnostik (mehrere Testverfahren und Gespräche durch mehrere Therapeut:innen unabhängig voneinander wiederholt durchgeführt) in einer Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie gemacht. Diese hat psychische Ursachen ausgeschlossen und eher eine soziale Problematik in der Kita vermutet.
Seitdem in der Kita diese Diagnose bekannt war, war alles in Ordnung und es wurde nie mehr von Auffälligkeiten gesprochen. Wir haben die Kita allerdings gewechselt, in der neuen lief alles super.
Der Grund für den Wechsel: Eine Mutter hat uns (von sich aus) mitgeteilt, ein paar Kinder hätten mein Kind über eine gewisse Zeit gequält und auch geschlagen. Ihr Sohn sei anfangs dabei gewesen, habe es ihr dann aber erzählt und dann nicht mehr mitgemacht. Sie habe sich geschämt und erst jetzt entschlossen, es uns zu sagen. Der von ihre genannte Zeitraum passt zu den beobachteten Auffälligkeiten bei meinem Kind.
Danach haben zwei weitere Eltern uns auf Nachfrage Ähnliches erzählt. Die Kita leugnet es bei bis heute bzw. sagt, er sei aufgrund von auffälligem Verhalten selbst schuld gewesen. Daraufhin haben wir ihn sofort rausgenommen und hatten das Glück, schnell einen Platz in einer anderen Einrichtung zu finden. Inzwischen kennen wir drei Eltern, deren Kinder früher in Kita Nr. 1 waren und die uns exakt dieselbe Geschichte erzählt haben. Sie vermutet, dass wegen des (tatsächlich problematischen) Personalmangels auf diesem Weg versucht wird, an mehr Integrationserzieher:innen zu kommen.
Wie gesagt, das schließt nichts aus. Ich bin nur vorsichtig und möchte die Hintergründe genau abklären lassen. Jetzt sind wir seit Anfang des Jahres noch in einer anderen Praxis und haben dort Mitte Juni ein Gespräch.
Oh man, dein Sohn hat aber auch schon viel durchgemacht. Das tut mir sehr leid. Möglicherweise hat er auch das Gefühl falsch zu sein, wenn ihm seitens der Kita sowas eingeredet wurde und dann wird er auch noch gemobbt. Der Wechsel der Kita und jetzt der Wechsel in der Schule. Ständige Test und Therapeuten, Arztbesuche.
Möglicherweise gehst du emphatischer mit ihm um als seine Mutter und er möchte da mehr bei dir bleiben.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #36
Diania Diania : Danke übrigens nochmal für den Test. Mein Sohn ist diesem zufolge außerhalb des ADHS-Spektrums (gerade noch). Ich dagegen habe eine Symptomatik (gerade so). :zwinker:
Wie ich auch vermutet hätte, ist er ablenkbarer, in Entscheidungen schwankender und flüchtiger, ich verbeiße mich mehr in eine Tätigkeit, bin gestresster und ungeduldiger sowie sozial anstrengender. Feinmotorisch sind wir beide Nieten.
Beim Test sind mir Antworten von ihm aufgefallen, die mir nach leichter Depression klingen. Stand aber nichts in der Auswertung (ist ja auch kein Depressionstest). Aber meine Vermutung wäre, dass es eher in die Richtung gehen könnte.
Andererseits ist er sehr begeistert und fröhlich sowie extrem konzentriert und leistungsfähig bei dem, was ihm wichtig ist, besonders in den Bereichen Musik und Sport. Da wirkt nichts depressiv und aufmerkamkeitsdefizitär schon gar nicht.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #37
Oh man, dein Sohn hat aber auch schon viel durchgemacht. Das tut mir sehr leid. Möglicherweise hat er auch das Gefühl falsch zu sein, wenn ihm seitens der Kita sowas eingeredet wurde und dann wird er auch noch gemobbt. Der Wechsel der Kita und jetzt der Wechsel in der Schule. Ständige Test und Therapeuten, Arztbesuche.
Dass er viel zu bewältigen hatte, das kannst Du laut sagen.
Danke dafür.
Möglicherweise gehst du emphatischer mit ihm um als seine Mutter und er möchte da mehr bei dir bleiben.
Seine Mutter habe ich früher immer als sehr empathisch empfunden. Es könnte sein, dass das wegen Stresses aufgrund Job und chronischer Krankheit abgenommen hat. Reizbarer ist sie jedenfalls geworden.
Er ist extrem empathisch, fast im Übermaß, finde ich, gegenüber den Eltern, aber auch Freund:innen. Besonders einer überfordert ihn gerade, ein sehr netter Junge, der aber ADHS hat und Mobbingopfer war (ist?). Mein Sohn möchte z.B. nicht, dass die Lehrer:innen erfahren, dass dieser ihn dauernd ablenkt, das wäre illoyal, zumal er (der Freund) diese Erfahrungen gemacht hat.
 
R
Benutzer193222  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Dass er viel zu bewältigen hatte, das kannst Du laut sagen.
Danke dafür.

Seine Mutter habe ich früher immer als sehr empathisch empfunden. Es könnte sein, dass das wegen Stresses aufgrund Job und chronischer Krankheit abgenommen hat. Reizbarer ist sie jedenfalls geworden.
Er ist extrem empathisch, fast im Übermaß, finde ich, gegenüber den Eltern, aber auch Freund:innen. Besonders einer überfordert ihn gerade, ein sehr netter Junge, der aber ADHS hat und Mobbingopfer war (ist?). Mein Sohn möchte z.B. nicht, dass die Lehrer:innen erfahren, dass dieser ihn dauernd ablenkt, das wäre illoyal, zumal er (der Freund) diese Erfahrungen gemacht hat.
Was mir gerade noch einfällt, vielleicht ist er auch hochsensibel. Würde vielleicht auch passen. Da hat man nämlich leichte autistische Züge.
 
Diania
Benutzer186405  (53) Beiträge füllen Bücher
  • #39
Danke übrigens nochmal für den Test. Mein Sohn ist diesem zufolge außerhalb des ADHS-Spektrums (gerade noch). Ich dagegen habe eine Symptomatik (gerade so).
Off-Topic:

Ich weiß gar nicht, ob der Test überhaupt/teilweise für Kinder geeignet ist (eine Diagnose ist er sowieso nicht), es ging mir eher darum, dass du dir den mal anschaust um einen kleinen Eindruck von ADHS zu bekommen, ADHS hat ja so viele Aspekte, die man überhaupt nicht, ohne Informationen, zu ADHS zuordnen, von einer leichten Kränkbarkeit über diverse soziale Probleme, kein Zeitgefühl haben, Probleme mit "Druck" bis hin zu Depressionen u.v.a.m. Nicht umsonst wird ja auch gefragt, wie oft man z.B. denkt, dass das Leben sinnlos ist usw. Ja, ich weiß genau, wie sehr das schmerzt, wenn das eigene Kind solche oder vglb. Fragen mit der höchst möglichen Ausprägung bejaht. Mir würde es eben genau darum gehen, dass da nichts versäumt wird. Bei mir selbst hat das natürlich komplett gefehlt und das hat viele Folgen für mich und bei meinen eigenen Kindern hatte ich eben auch sehr lange keine Ahnung, weil ich eben keine Kenntnis über die Krankheit hatte bzw. Krankheiten, es geht da nicht nur um ADHS, auch Autismus.
Jetzt ist deine Situation schon sehr anders, weil ihr schon einen Diagnoseweg hinter euch habt. Aus eigener Erfahrung sowieso und auch die Geschichte einer Mutter hier im Forum, heißt das nicht, dass diese Diagnose damals unumstößlich wäre, aber meine Priorität wäre das nun an deiner Stelle sicher auch nicht. Man kann das auch erstmal beobachten und später entscheiden ob man das nochmals in Angriff nimmt und dann entscheiden wie. Mir war jetzt erstmal nur wichtig, das Bewusstsein entstehen zu lassen, dass z.B. ADHS und Depressionen nicht zwingend etwas anderes sein müssen, sondern zusammen gehören könnten und der Test gibt, ohne, dass man gleich Literatur wälzen muss, einen guten ersten Eindruck, dass ADHS mehr ist als leicht vergessen, Zeug verlegen und unordentlich sein.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #40
Off-Topic:

Ich weiß gar nicht, ob der Test überhaupt/teilweise für Kinder geeignet ist (eine Diagnose ist er sowieso nicht)
Off-Topic:

Das ist klar. Ich hab aber über den Test schon einen gewissen ersten Eindruck gewonnen, glaube ich.
Da in ihm die Schule eine Rolle spielt sowie der Schokoladen- und Cola-Konsum, hab ich ihn erstmal für geeignet erklärt.
Was Du schreibst, kann ich gut nachvollziehen und es hilft auch ein bisschen weiter. Danke.
 
N
Benutzer197010  (46) Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #41
Am Rande, vorhin klang er sehr fröhlich, als er, nachdem er nun wieder bei seiner Mutter ist, anrief. Hat mir auch erzählt, was er, wenn er traurig ist, für Strategien hat, aber mehr von seinen positiven Plänen. Ende der Woche fährt er z.B. erstmals allein mit dem ICE zu seinen Großeltern hin und zurück, 4 Stunden pro Fahrt. Und hat jetzt das Deutschlandticket für Reisen (manche davon allein) in der Region.
 
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