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Schwanger- Euphorie wie ausgelöscht

B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,

am Montag habe ich einen Schnelltest gemacht, da meine Periode seit ca. eineinhalb Wochen überfällig war.
Und was soll ich sagen:
Er war positiv.
Morgen habe ich einen Termin beim Gynäkologen und ich werde definitiv auch zur Konfliktberatung gehen.

Ich habe mir grundsätzlich ein Kind gewünscht. Mein Mann auch, obwohl er aufgrund schlechter Prognose seines Arztes damit abgeschlossen hat Vater zu werden.
Wir haben viel darüber geredet, uns sogar Namen ausgesucht. Uns gefiel der Gedanke sehr Eltern zu werden, also verhüteten wir nicht mehr.

Doch jetzt, wo wir wissen, dass ein Kind unterwegs ist, ist unsere Euphorie wie ausgelöscht.
Ich habe deswegen ein fürchterlich schlechtes Gewissen, aber der Gedanke Mutter zu werden überfordert mich.
Ich bin dem psychisch nicht gewachsen und das wurde mir am Montag klar.
Komme mir vor wie ein unreifer Teenie, der vollkommen unreflektiert mit dem Feuer gespielt hat. Auch wenn dem nicht so ist.

Ein Kind bedeutet Verantwortung und diese Verantwortung lehrt mir jetzt das Fürchten. Ich kriege kein Auge mehr zu und komme immer wieder zum selben Ergebnis:
Ich möchte dieses Kind nicht bekommen.

Ich fühle mich so schäbig, weil ich einen Abbruch in Erwägung ziehe. Ich traue mich auch nicht mit jemandem darüber zu sprechen, aus Angst verurteilt zu werden.

Ich verstehe mich selbst nicht mehr und denke an all die Frauen, die einen Kinderwunsch haben, aber nicht schwanger werden können. :frown:

Für eine 30-jährige finde ich das einfach nur erbärmlich. Aber ich kann es einfach nicht.
Zumindest werde ich mich beraten lassen, aber ich denke, dass mein Entschluss fest steht.

Mein Mann steht hinter mir und auch er hat mittlerweile immense Zweifel daran, dass wir dem Kind gerecht werden könnten.

Wie kann es nur sein, dass sich unser Kinderwunsch auf einmal so verkehrt?
Hat jemand etwas Ähnliches erlebt?

Gruß,
Blobi
 
Demetra
Benutzer155480  (41) Sehr bekannt hier
  • #2
Hallo Blobi, ich habe keine eigene Kinder, kenne diese Gedanken aber sehr gut. Für mich sind sie ein Hinderungsgrund, ein Kind zu wollen. Als ich mich neulich mit meiner Schwiegermutter darüber unterhielt, sagte sie mir etwas Schönes: "Es ist vollkommen natürlich, darüber besorgt zu sein, dass man einem Kind nicht gerecht wird und dass die Verantwortung zu viel wird. Wie schrecklich wäre es, wenn der Gedanke, nur das Beste für ein Kind zu wollen, bei Eltern gar nicht aufkäme. Was wären das für Eltern?"

Ich kann Deine kalten Füße total verstehen und habe vollstes Verständnis dafür, wenn Du abbrechen würdest. Aber vielleicht denkst Du nochmal drüber nach, ob Eure Skepsis nicht doch Ausdruck Eurer Fähigkeit ist, Liebe schenken zu können. Und ob es ein Kind gerade deshalb nicht gut bei Euch aufgehoben wäre.
 
Lissy_20
Benutzer4030  Meistens hier zu finden
  • #3
Niemand sollte eine Frau für einen Abbruch verurteilen. Es ist deine bzw. eure Entscheidung.

Aber ich schließe mich Demetra Demetra an. Vielleicht denkt ihr noch mal in Ruhe darüber nach.

Ruft euch in Erinnerung warum ihr ein Kind wolltet. Weil es dazu gehört oder weil es euer Wunsch war? Ihr habt doch sicherlich bevor ihr die Verhütung abgesetzt hattet darüber ausführlich gesprochen. Oder habt ihr innerlich damit gar nicht gerechnet weil dein Mann schlechte Prognosen hatte?

Was sind eure größten Ängste bezüglich eines Kindes?

Achso du wolltest noch wissen wie es bei anderen war. Wir haben uns ein Baby gewünscht. Und die Freude war groß nach den positien Test. Ängste hatte ich nur kurz vor der Geburt da hatte ich mir gewünscht er bleibt ewig in mir, weil ich ihn da am besten Beschützen konnte.

Aber ich denke es gibt auch Frauen, die nach einen positiven Test erst mal panisch werden, so wie du. Lass dich beraten und redet noch mal miteinander. Schlüsselt eure Ängste auf.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #4
Ich habe eine längere Zeit gebraucht, um mich letztlich für ein Kind zu entscheiden. Meine Frau hat diesen Wunsch schon lange gehabt...ich war mir nicht so sicher.
Wie oft hab ich überlegt, ob ich damit klar käme...nicht viel zu schnell wütend und laut werde. Das Kind vielleicht ungerecht behandele, obwohl es nichts dafür kann. Meine Frau vielleicht ungewollt damit im stich lasse, obwohl ich das gar nicht will und und und.

Die folge war erstmal eine frühe Fehlgeburt, die mich tiefer gerissen hat, als ich es mir hätte vorstellen können. Auch heute denke ich noch immer daran und zerdrücke ganz selten noch eine Träne...obwohl das ca. in der 8. Woche passiert sein muss und da eigentlich noch lange kein Mensch da war...und die Natur sicher ihre Gründe hatte und irgendwas ganz furchtbar kaputt gewesen sein muss.

Unsere Tochter wird nun voraussichtlich im April geboren. Auch wenn ich mich sehr darauf freue, hab ich immer wieder Angst vor der Zukunft. Was, wenn wir gar nicht mehr dazu kommen Sex zu haben? Was wenn es einfach die ganze Zeit schreit und ich nicht mehr kann? Ich bin ja jetzt schon ein Weichei, wenn ich zu wenig Schlaf kriege....bin ich zu alt? und so weiter und so fort...

Weißt du..man kann es nicht perfekt machen. Nichts im Leben. Man kann nicht optimal auf alles reagieren. Für mich ist es Zeit weiter zu gehen. Den nächsten logischen Schritt. Das was wirklich wirklich zählt aufzubauen. Ich habe eine starke Partnerschaft und ich weiß, dass wir alles schaffen können, wenn wir unsere Köpfe zusammen stecken. Ich weiß, dass es streckenweise hart wird und ich weiß, dass ich wohl auch mal einen Abend in der Therme verschwinden werde...oder nach Schottland mit nem Rucksack.
Ich weiß, dass wir das schaffen.

Jetzt musst du dir deine eigenen Gedanken machen, passend zu deiner Situation. Lass dich von logischen Gedanken leiten und nicht von deiner Angst. Angst ist nie ein guter Berater, weil sie dir immer raten wird zu rennen und alles hinter dir zu lassen. Auch alles was gut ist. Wenn du dann noch immer zu dem Ergebnis kommst, dass eine Abtreibung der richtige Weg ist, dann werde ich dich nicht dafür verurteilen und jedem eins auf den Deckel geben, der es tut.
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Ich zitiere hier jetzt einfach mal meine Hebamme (sinngemäß): Vor hundert Jahren hatten es die Frauen diesbezüglich einfacher. Da war es nicht immer ein Glücksfall, wenn ein neues Kind kam. Natürlich hatte man damals Angst, ob man das schaffen würde, ob man das Kind ernähren kann, ob man genug Zeit/Energie/Möglichkeiten hat, ein Kind auch großzuziehen. Verhütungsmethoden gab es noch nciht so zahlreich wie heute, und auch bei weitem nicht so zuverlässig, und da hat jeder eine Schwangere verstanden, die einfach mal eine Woche lang nur geheult hat und sich gefragt hat, wie das werden soll und eben nicht frohlockend durch die Gegend gehüpft ist.
Und auch nach der Geburt war es ganz normal, dass die Frauen im Wochenbett auch wirklich im Bett geblieben sind, sich verkrochen haben und sich erstmal mit dem neuen Menschlein, das da aus ihnen herausgepurzelt ist, angefreundet und kennengelernt haben und eben auch nicht freudestrahlend durch die Nachbarschaft gerannt sind und jedem ihr perfektes Baby gezeigt haben. Traurig sein war da noch ganz normal und akzeptiert.

Jetzt mit den vielfältigen Verhütungsmethoden geht die Gesellschaft aber davon aus, dass jedes Kind gewollt, geplant oder durch einen Anwendungsfehler in Kauf genommen wurde und man sich verdammt noch mal zu freuen hätte, wenn man Schwanger ist. Überall sieht man ja auch nur die Vorzeige-Schwangeren, die ein Grinsen im Gesicht haben, dass man schon denkt, das wär auftättowiert. Da ist es kaum verwunderlich, wenn eine Schwangere, die sich nicht sofort freut und durch die Wohnung tanzt, sich ein schlechtes Gewissen machen lässt für etwas, das fünfzig oder hundert Jahre vorher noch als total normal angesehen worden wäre: Nämlich sich nicht zu freuen.


Deine Entscheidung kann dir keiner abnehmen und das ist dein Leben und dein Körper, daher ist es nciht an mir, dich da zu kritisieren oder anzuprangern.
Aber ich kann dir sagen: So wirklich bereit, Eltern zu sein, ist man NIE. Das ist egal, ob man da 20, 30 oder 40 ist, ob man in einer Villa oder in einem Wohnwagen wohnt. Da weiß keiner, und zwar wirklich KEINER, was da alles auf ihn zukommt und wie das ist, die Verantwortung für mehr als das eigene Leben auf einmal zu haben. Man hat zwar immer eine gewisse Vorstellung, und die einen gehen da etwas positiver an die Sache als andere und freuen sich dementsprechend mehr, aber wirklich, wirklich wissen tut das niemand.
Wenn dich die Verantwortung da schreckt, ist das ganz natürlich. Aber du solltest dich vielleicht auch fragen, ob es das nicht trotzdem wert ist? Wie willst du wissen, ob du die Verantwortung tragen kannst, wenn du sie von Anfang an von dir weißt und davor fliehst?
Und vielleicht noch ein weiterer Gedanke, bevor du dich endgültig entscheidest: Wie wahrscheinlich ist es, dass es bei euch beiden trotz der schlechten Prognose noch einmal klappt? Falls ihr es euch anders überlegt und doch Kinder haben wollt. Und meinst du, in ein paar Jahren ändert sich da noch irgendwas bezüglich deiner Fähigkeit, verantwortung zu übernehmen? Denn auch bei einem neuen Kind bliebe die Verantwortung ja genau gleich groß wie jetzt, genau gleich viel würde aufgegeben werden und genau gleich viel könnte passieren.
Wenn ihr keine Kinder haben wollt, ist das natürlich auch in Ordnung. Muss nicht jeder Kinder bekommen. Aber wenn ihr ein oder mehrere Kinder generell haben wollt, wenn ihr euch nicht vorstellen könnt, wirklich nie Kinder zu haben, dann solltest du dich vielleicht fragen, ob ihr da nicht wie so viele andere auch in eure Rolle als Eltern hineinwachst? Verlangt ja niemand, dass ihr von Anfang an die Vorzeige-Eltern seid, die alles perfekt machen. Das machen die allerallerwenigsten, und es gibt so viele Erziehungs-Ansätze, dass es da "das einzig Wahre und Richtige" sowieso nicht gibt. Aber man kann in alles hineinwachsen, wenn man sich traut. Und es ist auch nciht schlimm, wenn einem das eine oder andere Mal dazwischen zum Heulen zumute ist.
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Hi,
danke für die lieben Antworten.
Ich werde mal versuchen auf einige Gedanken einzugehen.

Aber vielleicht denkst Du nochmal drüber nach, ob Eure Skepsis nicht doch Ausdruck Eurer Fähigkeit ist, Liebe schenken zu können. Und ob es ein Kind gerade deshalb nicht gut bei Euch aufgehoben wäre.

Ich denke ein Kind ist dann gut aufgehoben, wenn die Eltern trotz Zweifeln, die sicher immer dazu gehören, zu hundert Prozent hinter der Entscheidung stehen.
Ich kenne zum Beispiel ein sehr junges Paar, dass sich regelrecht dazu berufen fühlte ein Kind groß zu ziehen, trotz aller Ängste. Davor kann ich nur meinen Hut ziehen.
Ja, Eltern-sein ist mE eine Berufung.
Meine Eltern beispielsweise haben mir immer eher das Gefühl gegeben nicht richtig erwünscht zu sein und dieses grausige Gefühl will ich meinem Kind ersparen.
Hätte ich nur ansatzweise Freude verspürt, dann würde ich das Kind mit Überzeugung austragen. Doch diese Überzeugung scheint mir verwehrt zu bleiben.
Hinzu kommt wohl, dass ich sehr sensibel bin und Schmerzen wesentlich stärker wahrnehme als andere Frauen. Seit Montag und auch schon davor habe ich fast durchgehend Schmerzen und auch das schreckt mich... wie sollte ich da den Geburtsschmerz aushalten? Ich glaube das würde mich psychisch zerreißen. Und ich befürchte diese Erfahrung würde mir so sehr zusetzen, dass ich mein Kind nicht annehmen könnte.

Ich antworte gleich auf weitere Beiträge...
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Wie oft hab ich überlegt, ob ich damit klar käme...nicht viel zu schnell wütend und laut werde. Das Kind vielleicht ungerecht behandele, obwohl es nichts dafür kann. Meine Frau vielleicht ungewollt damit im stich lasse, obwohl ich das gar nicht will und und und.

Unsere Sorgen sind da wohl noch viel tiefsitzender.
Wir sind uns dessen bewusst, dass es DIE perfekten Eltern nicht gibt. Dass man nicht alles richtig machen kann, weil man sich im Eltern-sein üben und einspielen muss. Das ist uns klar. Auch dass das nicht nur ein Zuckerschlecken wäre, dass unsere Bedürfnisse auch mal hinten anstehen müssten.
Das macht zwar auch einen Teilaspekt unserer Ängste aus, aber mehr überwiegt die Sorge das Kind nicht genügend lieben zu können, weil wir diese neue Situation meiner Schwangerschaft nicht annehmen können.
Unsere Überzeugung ist so dermaßen verblasst, dass wir uns nicht in der Lage sehen voll und ganz anzunehmen.

Unsere Tochter wird nun voraussichtlich im April geboren.

Ich freue mich sehr für euch, wünsche nur das Beste und hoffe dass eure Kleine euer Leben bereichern wird.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Ich glaube, dass viele werdende Eltern massivste Zweifel haben. Aber wenn sei ein Würmchen erst mal da ist, dann liebt man es und ist stark genug für all die schweren Zeiten die dann kommen mögen. Durch ein Kind bekommt man Kräfte von denen man gar nicht wusste, dass diese existieren.
Also packst auch du das :zwinker:
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #8
So wirklich bereit, Eltern zu sein, ist man NIE. Das ist egal, ob man da 20, 30 oder 40 ist, ob man in einer Villa oder in einem Wohnwagen wohnt. Da weiß keiner, und zwar wirklich KEINER, was da alles auf ihn zukommt und wie das ist, die Verantwortung für mehr als das eigene Leben auf einmal zu haben.

Das ist wahr.
Dennoch denke ich, dass man sich schon ein Stück weit bereit fühlen muss. Das taten wir beide. Wir fühlten uns bereit, sonst hätten wir uns nicht gegen Verhütung entschieden. Doch nun ist dieses Gefühl wie weg geblasen. Als hätte es jemand aus unseren Köpfen und aus unseren Herzen gesogen.
Ich habe immer gesagt ein Abbruch käme nie in Frage für mich. Und jetzt empfinde ich nur noch Wut auf mich, auf uns, dass wir dies nun doch in Betracht ziehen. So schnell können sich Ideale ins Gegenteil verkehren. :frown:
Was haben wir nur angerichtet?Ich wünschte die Zeit zurück drehen zu können. Ich hätte nie vermutet, dass meine Reaktion so "ablehnend" ausfallen würde. :frown:

Edit:
Zu einer Überzeugung sind wir nun auch gelangt. Von unserem Wunsch nach einem Kind haben wir uns verabschiedet und wollen auch in Zukunft kein Kind haben. Mein Mann spielt auch mit dem Gedanken an eine Vasektomie. Er ist 50, deshalb denkt er drüber nach. Ich schlug vor mich sterilisieren zu lassen, aber er hält den Eingriff bei der Frau für zu riskant.
 
Zuletzt bearbeitet:
soft murmur
Benutzer150539  (34) Sehr bekannt hier
  • #9
Ich denke, da hat sich gerade etwas in deinem/euren Kopf selbständig gemacht.
Bereit ist man wohl nie für ein Kind, aber ihr hattet das gute Gefühl, dass das klappen könnte.
Und jetzt sind die 2 Balken auf dem Test da und es gibt kein Zurück mehr. Vorher hielten sich "Gut" und "Böse" die Waage, aber jetzt hat sich das "Gut" verkrümelt und ihr seht nur noch das Negative. Es gibt doch so viele Dinge im Leben, wo man sich zuerst einredet "Ich schaff das! Das wird super! Egal was kommt!!!" und im Prozess denkt man dann "war das wirklich die richtige Entscheidung? schaff ich das wirklich? ich krieg das doch niiiiie hin!" - und schlussendlich kommt es dann doch positiver als gedacht und man könnte sich in den Arsch beissen, dass man es nicht schon viel früher in Angriff genommen hat..

Ein Wunschkind wird wohl nie zu wenig Liebe erfahren können. Wenn ihr eine gute Beziehung habt und stabil im Leben steht, dann gibt es keinen Grund, dass die Zweifel bestehen werden. Eher sehe ich den ersten Schock, der die Umstellung jetzt bedeutet. Doch wenn ihr euch weiter mit dem Thema auseinander setzt, was dieses kleine Lebewesen für euch bedeutet (an Umstellung, Lebensplanung usw.), hoffe ich, dass ihr einige Zweifel ablegen könnt. Es ist anfangs keine einfache Zeit, doch sicherlich nicht unüberwindbar. Sonst wäre die Menschheit schon lange ausgestorben :knuddel:

Gegen Schmerzen bei der Geburt gibt es (medizinische) Möglichkeiten. Genau so bereitet sich der Körper auch auf eine Geburt vor, Hormone helfen da sehr und helfen auch zu vergessen. Mit einer guten Hebamme kann angeblich schon so einiges in die Wege geleitet werden. Man darf sich nur von den Schulmedizinern nicht verunsichern lassen (von gesetzeswegen müssen die immer vom schlimmsten ausgehen :frown: )
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #10
Bereit ist man wohl nie für ein Kind, aber ihr hattet das gute Gefühl, dass das klappen könnte.
Und jetzt sind die 2 Balken auf dem Test da und es gibt kein Zurück mehr. Vorher hielten sich "Gut" und "Böse" die Waage, aber jetzt hat sich das "Gut" verkrümelt und ihr seht nur noch das Negative. Es gibt doch so viele Dinge im Leben, wo man sich zuerst einredet "Ich schaff das! Das wird super! Egal was kommt!!!" und im Prozess denkt man dann "war das wirklich die richtige Entscheidung? schaff ich das wirklich? ich krieg das doch niiiiie hin!" - und schlussendlich kommt es dann doch positiver als gedacht und man könnte sich in den Arsch beissen, dass man es nicht schon viel früher in Angriff genommen hat..

Ich kenne viele Mütter die auch diesen ersten Schock hatten. Aber meine Ablehnung hat scheinbar schon Einzug gehalten vor dem Test. Ich habe gespürt da ist was im Gange und auf einmal habe ich nur noch gedacht: "Ich will das nicht!" Ich kann dieses Wesen das in mir wächst nicht annehmen. In mir krampft sich alles zusammen, ich fühle Depressionen in mir aufkommen und kein Kind der Welt sollte schon im Mutterleib diese Ablehnung spüren. Dann tue ich das was meine Mutter tat.
:frown:
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #11
EDIT- Ich nehme diesen Beitrag raus, weil ich nicht möchte, dass sich die TS in irgendeiner Form bedrängt oder beleidigt fühlt. Das liegt mir fern!
 
Zuletzt bearbeitet:
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #12
Hier meine, sicher kontroverse, Meinung. (Habe selbst zwei sehr kleine -8 Monate und 2Jahre - alte Kinder.

Elternsein ist wunderschön aber phasenweise richtig hart. Es kommen Tage da bist du selbst krank, das Kind krank und dein Mann arbeiten. Oder es gibt mal Streit und das Zusammengehörigkeitsgefühl verschwindet. Auch dann muss man noch genug Kraft für das Kind aufbringen oder sich Hilfe holen.

Wenn ich meinen ü30-Freunden (v.a. Männer) einen Rat gebe, dann ist es, dass sie nur ein Kind in die Welt setzen sollen, wenn sie es wirklich wollen. Nur der Partnerin zu liebe, weil das Alter passt ist meiner Meinung nach eine ganz schlechte Idee.

Wie ist deine Ehe? Wie gut könnt ihr Konflikte lösen? Gibt es Helferlein (oma ect.) Im Umfeld?
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #13
Schade, wenn ihr euch so definitiv gegen Kinder entschieden habt. Trotzdem muss ich da bei ein paar "Argumenten" doch mal vehement einhaken.

Ich selber bin Mutter, ich weiß, wie schwer das sein kann und was man da so alles fühlt und mein Sohn ist jetzt definitiv auch ein Grund, warum mein Mann und ich uns überlegen, ob wir davon noch ein zweites wollen oder ob der eine nicht doch erstmal reicht. :smile: Aber so schlimm wie dargestellt ist es jetzt doch ganz sicher nicht.

Die Angst, ob man ein Kind genug lieben kann, die kenn ich. Die kenn ich sogar sehr gut. Da hatte ich die ganze Schwangerschaft hindurch Angst. Dann war mein Krümel auch noch zu groß und musste per Kaiserschnitt raus, hatte Aspirationsprobleme und musste daher 3 Tage auf Kinderintensivstation bleiben, während ich mich noch nicht wieder bewegen konnte. Ich konnte nach 3 Tagen gerade so eben zum Klo humpeln, konnte also meinen Krümel nach der Geburt 3 volle Tage nicht sehen, nur mein Mann. Und da liest man ja sowieso im Vorfeld so viel von wegen und Mutter-Kind-Bindung direkt nach der Geburt, Kennenlernphase und Blablabla, so dass ich wirklich dachte, dass das nie was gibt, dass ich, wenn ich mein Baby dann erstmal habe, ein gestörtes Verhältnis haben werde und es nicht so wirklich lieben kann. Und das erste Mal mein Kind dann zu haben und im Arm zu halten war auch wirklich komisch. Da hatte sich bei mir eine komische Barriere aufgebaut und s fühlte sich erstmal nicht so an, wie man es bei anderen liest. Da war kein Euphorietaumel, der alle Schmerzen weggeblasen hätte oder sowas. Und ich dachte mir schon "oha, ob das noch was wird?"
So richtig, richtig, RICHTIG gemerkt, wie sehr ich meinen Sohn doch liebe, auch wenn das einen Moment gedauert hat, das zu realisieren, war, als bei ihm dann noch die Neugeborenengelbsucht etwas stärker ausfiel und die Gefahr bestand, dass er, als wir schon daheim waren, wieder ins Krankenhaus muss. Als ich die Möglichkeit realisiert habe, dass es ihm schlecht gehen könnte und er von mir wieder getrennt wäre. Das war eine gute Woche nach der Geburt, dass ich dann erst so richtig gemerkt habe, wie sehr ich dieses kleine Menschlein liebe und wie schmerzhaft es für mich wäre, wenn er nicht da wäre. Nicht vorher. Nicht im Vorfeld und schon gar nicht "einfach so". Erst nach dieser Woche konnte ich für mich wirklich fassen und realisieren, dass ich eine Bindung zu meinem Kind wirklich habe. Trotz der ganzen Zweifel und dem Kaiserschnitt und der Schwierigkeiten.

Von daher: Zweifel sind okay. Aber ich weiß trotzdem ganz, ganz, ganz sicher, dass man ein Kind liebt, wenn man es zulässt. Selbst wenn man am Anfang zweifelt. Und selbst wenn man denkt, dass da nichts wäre.

Und zu den Schmerzen bei der Geburt kann ich nur sagen: Zum Glück sind wir nicht mehr im Mittelalter. Es verlangt von dir keiner, dass du ein Kind ohne das geringste Schmerzmittel zur Welt bringst. Wenn die PDA bei dir wirkt, dann spürst du von der Geburt nur den Druck, aber keinen Schmerz. Wenn du absolute Panik vor dem Geburtsschmerz hast, kann man auch einen Wunsch-Kaiserschnitt machen, und den zur Not sogar unter Vollnarkose (dann kann dein Mann nur nicht mit im OP sein und die Nabelschnur durchtrennen, aber mei...). Von daher ist der Schmerz wirklich das kleinste Problem.

Versteh das jetzt nciht falsch, ich will dich zu keiner Entscheidung überreden. Ich will dir nur aufzeigen, dass deine Ängste nachvollziehbar sind, dass es aber da wirklich Alternativen gibt.
 
girl_next_door
Benutzer96776  Beiträge füllen Bücher
  • #14
Und ich bin mir sicher, dass deine derzeitige Gefühlslage sicherlich NICHT bedeutet, dass ihr einem Kind, sobald es geboren wurde, nicht genügend Liebe entgegenbringen könnt, das kann ich mir nicht vorstellen!
 
Serenity
Benutzer505  Team-Alumni
  • #15
Dann tue ich das was meine Mutter tat.
:frown:
Ich lehn mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass das der Knackpunkt ist - und gleichzeitig auch die Lösung, wenn du dieses Problem mal richtig aufarbeitest.

Du hast noch ein paar Wochen um dich zu entscheiden, nutze das für eine gute Beratung und vielleicht auch den Beginn einer Psychotherapie. Es wäre doch schade, wenn die Angst wie deine Mutter zu werden und dein Kind so leiden zu lassen, wie du scheinbar gelitten hast, den vielleicht eigentlich vorhandenen Herzenswunsch Mutter zu werden so sehr beeinflusst, dass du ihn aufgibst.
 
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Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #28
Eine Aufarbeitung würde mehr Zeit beanspruchen als neun Monate. Und dass ich mich dann darauf einlassen kann ist nicht gesagt. Selbst wenn ich in Therapie bin.
Das ist völlig richtig..und ich würde Serenity Serenity mal unterstellen, dass sie das auch weiß :zwinker:
Ich denke es geht darum, einen Anfang zu setzen. Einen Startpunkt zu setzen. Sich eine weitere Meinung zu holen. Dass du deine Probleme aufarbeitest, ist so oder so wichtig. Dass du schwanger bist, verschärft das Problem um einiges.

Weißt du...du vermittelst mir aktuell das Gefühl von jemandem, der sich erschreckt hat und dann große Angst bekommen hat. Angst blockiert aber jeden logischen Gedanken. Es geht mir nicht darum, ob du abtreiben sollst oder nicht. Es geht mir persönlich darum, dass du deine Entscheidung nicht aus Angst fällst, sondern weil du tatsächlich logisch darüber nachgedacht hast.

Verstehst du, wie ich das meine?

Wenn man wirklich Angst hat, und das gilt für mich, wie auch für dich, dann verdreht man wie ne Kuh die Augen und rennt los...ohne Rücksicht auf Verluste. Es währe sicherlich schlimm für dich, wenn die Angst nachlässt und du feststellst, dass du etwas platt getrampelt hast, dass du eigentlich nicht platt trampeln wolltest.

Vielleicht kann eine Art Notfall-Termin bei einem guten Therapeuten deine Angst ein bisschen nehmen und dich dazu bringen, dass du deine Entscheidung auf einer Grundlage fällst, die du nicht bereust.

Als Anregung: Vielleicht kannst du dir das auch nochmal bei einer Telefonseelsorge von der Seele reden. Wenn ich ein großes Problem habe, dann rede ich sehr gerne mit mehreren Menschen darüber, nur um verschiedene Meinungen zu hören UND (noch viel wichtiger) um die Geschichte mehrmals zu erzählen und selbst ovn unterschiedlichen Winkeln betrachten zu können. Es ist dann auch nicht so, dass ich alle Antworten für richtig befinde.
Wenn man aber eine Sache jemandem erklären muss und zwar ganz von vorne, weil derjenige davon noch keine Ahnung hat, ist man gezwungen über alle Zusammenhänge nachzudenken. Es gibt kaum ein nützlicheres Mittel um Fehler in Computercode zu finden.
Theoretisch könnte man das auch mit einem Teddy machen...der hakt aber nicht nach. :zwinker:

Nutz die Zeit, die du hast und rede..ganz viel. Wenn du niemanden in deiner Familie hast und auch Freunden das nicht anvertrauen kannst oder willst, dann such dir Leute ausserhalb. Schaden kann es jedenfalls nicht. :smile:
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #31
Hmm..sicher, dass es "nur" depressive Verstimmungen sind? Das klingt schon ein Schritt weiter...
Darüber hinaus muss man nicht besonders sensibel sein, um die Beziehung irgendwann aufzustecken, wenn der Partner depressiv ist...das geht jedem unter die Haut.

Ich finde es gut, wie du es angehen möchtest. Triff die für dich beste Entscheidung!

Such aber ruhig so viele Gespräche wie Möglich..das Forum hier ist ein guter Anfang!
Die anderen Möglichkeiten hatte ich ja unter Anderen/m auch genannt. Du bist nicht alleine :smile: :knuddel:
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #37
Ich sage gleich vorweg, dass ich mir beim Lesen Deiner Zeilen viele Gedanken um diese Entscheidung über Leben und Tod mache.

Ich denke schon, es ist wichtig, der Sache auf den Grund zu gehen und ich halte es auch für sinnvoll - so wie Du es machst und auch vorhast - sich diese Entscheidung nicht leicht zu machen. Es geht immerhin um ein Leben, das nichts dafür kann, geschaffen worden zu sein und auch nichts dafür können wird, wenn es wieder entfernt wird.

In keiner Weise will ich Dich vergraulen und Du machst es Dir nicht einfach, das merkt man. Und Ihr zieht Eure Lehren daraus, weil Ihr schon bemerkt habt, das bereits zu diesem Zeitpunkt das kleine Leben nun schon hat eine große Verantwortung für Euch tragen müssen.

Bei allem Verständnis - Du sagst es selbst - sehe auch ich eine große Ich-Bezogenheit bei der Entscheidung, und ich frage mich, ob es nicht möglich wäre, diese neun-zehn Monate durchzustehen und:

Adoption zieht Ihr nicht in Erwägung?

Und PS: Als ich mit unserem Sohn aus dem KH kam, stand noch nicht mal der Wickeltisch :grin: Und jetzt, nach fast 1,5 Jahren, ist das Kinderzimmer immer noch nicht fertig. Und es ist völlig egal.
 
g_hoernchen
Benutzer70315  (35) Beiträge füllen Bücher
  • #51
Man möge mich steinigen, aber ich finde, dass die TS hier mehr und mehr in die Enge getrieben wird und da finde ich es schon bewunderswert, dass sie hier eigentlich noch "Rede und Antwort" steht. Wenn sie das Gefühl hat, sich nicht gewachsen zu fühlen, dann ist das so und dann sollte man das akzeptieren, ob man das nun gut findet oder nicht.

Ich lese hier durchaus reflektierte Beiträge der TS und ich lese eindeutig, dass sie es sich nicht leicht macht. Aber seit 3 Seiten muss sie sich im Endeffekt dafür rechtfertigen, warum sie das Kind nicht möchte.
Und dieses pauschalisierende "Wenn das Kind erstmal da ist, dann ist alles gut." hilft doch keinem weiter. Zumal es eben nicht immer der Fall ist!
Genauso wenig hilft man hier weiter, wenn man der TS meint, mit einem "Das ist deine Entscheidung, aber ..." gut zureden zu müssen.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass sie *weiß*, dass ein Kind durchaus für viele Menschen Glück bedeutet. Aber selbst wenn das bei 99 Prozent aller Menschen der Fall wäre, so blieben immernoch Viele übrig, bei denen das eben nicht so ist.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #54
Da ja Erfahrungen gefragt waren, trage ich mal zu bei - wenn auch nicht aus erster Hand.
Eine Kollegin von mir hat ein Kind. Sie hatte ähnliche Gedanken wie du, wollte eigentlich auch abbrechen. Familie und Freunde haben sie bedrängt, ihr Schuldgefühle eingeredet, das "das Kind kann ja nichts dafür!"-Argument kam ebenso. Sie hat nicht abgebrochen. In der Schwangerschaft hatte sie vermehrt Suizidgedanken, hat sich zuweilen selbst verletzt. Ihr Mann stand und steht immer hinter hier, aber sie ist beinahe dran zerbrochen. Das Kind ist heute im Grundschulalter - und sie quält sich täglich. Quält sich damit, dass sie keine Liebe ihrem Kind gegenüber empfindet, dass sie immernoch das Gefühl hat, es wäre besser gewesen die Schwangerschaft abzubrechen. Ihr Mann liebt ihr gemeinsames Kind, nur ihr ist diese Mutterliebe einfach fremd (und das, obwohl sie als Kind sehr viel Liebe erfahren hat).
Das nur mal als Gegenbeispiel zu "Es wird immer alles gut, sobald das Kind da ist." Wird es nicht immer. Und nicht immer stellt sich bedingungslose Mutterliebe ein.

Muss es bei dir liebe TS genau so "enden"? Nein, natürlich nicht. Ich will dir hier auch wahrlich nicht einreden, dass du auf jeden Fall abbrechen musst. Das ist schliesslich deine Entscheidung.

Wenn du dich allerdings psychisch und physisch nicht in der Lage fühlst ein Kind auszutragen (und das sind eben keine 2 Wochen Spaziergang am Strand), dann finde ich es einfach grausam hier mit der "Kindsmörder"-Keule zu kommen.
 
cocos
Benutzer102673  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #67
Ach, aber vielleicht ist einfach das Schreiben hilfreich für die TS. Manchmal wird einem allein dadurch viel klar. Und wie nah man die Vorschläge und das Zureden der User an sich herankommen lässt, muss letztendlich selbst entschieden werden.

Ich denke, die meisten haben schon zum Ausdruck gebracht, dass sie Respekt vor der Ehrlichkeit haben - und in ihrer Haut stecken wollen sicher auch die wenigsten.
Off-Topic:

Übrigens: im Geburtsvorbereitungskurs erzählte die Hebamme, dass man sich nicht einreden solle, dass die Geburt und das Kind-Betrachten der schönste Moment sein wird und man vor Liebe überwältigt werde. Und sie erzählte von einer Frau, die ihr eigenes Kind nach der Geburt wirklich hässlich fand - und sie völlig geschockt von dem Kind zu ihrem Mann blickte und sich fragte, ob es ihm genauso ginge. Und sie brauchte wirklich auch 2 Wochen, um sich mit der ganzen Situation zurechtzufinden, um das Kind anzunehmen. Und das sagte sie, damit wir uns nicht unter Druck gesetzt fühlten, jetzt auch bloß in pures Freudengeschreib auszubrechen bzw. uns schlecht zu fühlen, wenn sich diese Gefühle einfach gerade gar nicht einstellen wollen.


Es kann hier niemand beurteilen, ob der Gefühlszustand von Dir, Bobi, wirkliche Depressionen sind, eine Schwangerschaftslaune, bloße Angst -

und von daher kann man vielleicht verstehen, warum hier auch Vorschläge fallen, die für Dich nicht denkbar sind - und warum dann aber trotzdem nochmal versucht wird, diese Vorschläge wieder näher zu bringen.
Letztlich denkt sich hier jeder, er/sie hätte eine prima Idee und möchte sie auch verkaufen, weil es eben auch dem eigenen Weltbild entspricht - und es vielleicht doch nur eines sehr guten Argumentes bedarf, Dich zu überzeugen. :zwinker:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #69
Ich habe ein absolutes Wunschkind bekommen - und fand schwangersein schrecklich:
- Du bist der Situation zu 100% ausgeliefert. Der Vater kann sich einen trinken, er kann das mal ausblenden. Du bekommst eine Verbotsliste die von hier bis zum Nordpol geht - und auf alles hast du aufeinmal unglaublich viel Lust: Alkohol, Hering aus der Dose, Mett, Achterbahnfahren, Trampolinspringen und Reiten. Was kann man tun? Monate abwarten - und es sind lange Monate.
- Mir war so schrecklich Übel: Ich habe ständig gekotzt, und rede nicht von 4-5 mal am Tag, ich rede von 2-3 in der Minute über Stunden hinweg. Ende vom Lied: Völlig Dehydriert und eine Unterzuckerung, sodass ich kurz vorm Koma stand: Nach einer Woche KH mit Infusionen ohne Ende und AB gegen die Blasenentzündung hatte ich herausgefunden was medikamentös half und konnte entlassen werden. Die Zeit war fürchterlich und ich hatte keinen Bock mehr. Mehrfach habe ich mich gefragt, wozu ich diesen Scheiß eigentlich mache.
- Ich hatte schreckliche Schmerzen: Schwangersein ist nicht nur anstrengend sondern es tut weh.
- Emotional wird man auf den Kopf gestellt: Bei der kleinsten Kleinigkeit fing an zu heulen.
- Dazu kam Angst, dass mit mir, der Schwangerschaft oder noch schlimmer mit dem Kind was nicht okay ist. Ein frühes Absterben des Zwillings meiner Tochter hat das nicht besser gemacht, was ist wenn dieser Fötus auch noch stirbt und die schrecklichen Wochen wären umsonst gewesen?

Der erste Ultraschall beim Arzt in der 5. SWS hat bei mir zwar Freude ausgelöst, aber auch ganz viele Zweifel aufgeworfen und Ängste hervorgebracht, die ich vorher nicht kannte. Ich war immer ein waghalsiger Mensch. Aufeinmal hatte ich nur noch Fragen dort, wo sonst Antworten waren. Ich musste lernen, dass Angst eine ganz normale Begleiterin einer Mutter ist. Der erste Gedanken fast jeder Frau beim Blick auf den positiven Test ist ja "Ist alles in Ordnung?". Angst haben gehört seit dem dazu.

Und dann kam in der 9. Woche ein Ultraschall kurz nach dem KH-Aufenthalt und der Diagnose des toten Zwillings, der für mich und auch für meinen Mann ganz viel veränderte: Aus dem unanfassbaren Zustand "Schwangerschaft", wurde beim Anblick auf dem kniseligen Ultraschallmonitor ein kleiner Mensch, der sich bewegte. Bei den vorherigen Ultraschallen, hatten wir nur ein lebloses Gummibärchen mit Herzschlag gesehen. Bei diesem US gab es eine richtige Party. Ich konnte Hände, Füße, Beine und Arme erkennen die strampelten und zappelten und ich wusste: "Das ist mein Kind!" Das ist mein Sohn, oder meine Tochter. Trotz der Ängste, der Zweifel, der Sorgen, unserer finanziellen Situation als Studentenpaar und der körperlichen Strapazen - Ich kotze so viel, dass ich binnen 15 Wochen 10kg abgenommen hatte! - fühlte ich mich ab diesem Moment als Mutter. Dieses Bild von dem US hängt bis heute bei uns an der Wohnzimmerwand. Wenn du diesen Punkt erreichst, denkst du keinen Zeitpunkt mehr über einen Abbruch nach. Wenn aber diese emotionale Bindung zu dem Fötus in deinem Uterus fehlt, dann verstehe ich all deine Zweifel sehr. Ich kann dir sagen: All die Sorgen und Zweifel, die finanziell, etc begründet sind, sind eher Symptome als Ursachen: Mein Mann und ich waren ca 25 Jahre alt, hatten keine festen Jobs, eine kleine Wohnung und kein Auto. Wir waren uns der Situation sehr bewusst. Aber wir wussten, dass wir das schaffen. Unsere Tochter ist nun fast 3 Jahre alt, geht in die Uni-Kita und mein Mann und ich haben seit jeher gearbeitet, an unseren Abschlüssen und Weiterbildungen gefeilt und haben ein Leben mit unserem Kind aufgebaut - nicht um es herum. Wir haben das tollste Kind der Welt und sind froh, dass sie in unserem Leben ist. Wenn für dich Vorstellung eine Dreijährige in ca 4 Jahren bei dir leben zu haben unvorstellbar ist, dann hast du eine Antwort auf deine Fragen.

Off-Topic:
Ich hoffe dir mit meinem Beitrag nicht zu nahe gekommen zu sein. Es ist schwer dieses Thema neutral zu besprechen und ich gebe zu, dass ich meine religiösen Vorstellungen nicht ganz außer Acht lassen kann. Ich hoffe, dass mein Text als "Lebenszeugnis" und nicht als Moralpredigt gelesen werden kann.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #73
Ein Schlechtes Gewissen will hier sicher niemand einreden.

Das heisst, Du bist nach wie vor hin und her gerissen?
Es muss bei Dir ja nicht so laufen wie bei LULU1234 und cocos.
Hast Du nur Angst vor der Schwangerschaft, oder vor der ganzen Elternzeit?

Du kennst sicher den Spruch: Eltern werden ist nicht schwer, Eltern sein dagegen sehr.
Die letzten Tage war ich häufiger bei Freunden, die kleine Kinder haben (zwischen 3 und 10 jahren).
Die meisten haben 2 Kinder, und die Freunde, die nur ein kleines Kind haben, wollen unbedingt noch ein zweites.

Man merkt dass die Erziehung eine Daueraufgabe ist, und nicht immer eine leichte.
Aber egal was die Kinder anstellen und was sie gar für Auffälligkeiten haben, ihre Eltern lieben sie, und sind froh sie zu haben. Ein Leben ohne Kinder können sie sich aber überhaupt nicht vorstellen.

Also schau Dir andere Familien mit Kindern nocheinmal gut an, bevor Du Dich entscheidest.
Denn die Schwangerschaft alleine ist nicht alles.
Wenn Du Kinder magst, wenn Du andere Eltern bewunderst, dann wirst Du sicher auch die Kraft finden, Dein Kind zu gebären und aufzuziehen.
Nehmen wir einmal an, Du willst das Kind doch nicht abtreiben, siehst euch aber außer Stande, es groß zu ziehen,
dann könntet ihr es eventuell nach der Geburt abgeben (also das Gegenteil zur Adoption). Ist nur ein Gedanke.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #83
Off-Topic:
Das sagte mir damals meine Lehrerin als ich im Anerkennungsjahr war.

Ich arbeite auch mit Kindern und mir wurde von einer Art Kollegin genau das gleiche gesagt, als ich ungefähr drei Monate im Beruf war. Ich war da völlig fertig nach diesem Gespräch, sie hat das auch total ernst gemeint und nicht aus Boshaftigkeit, sondern weil sie wirklich dahinterstand.
Ich habe weitergemacht - was blieb mir anderes übrig? - und heute bekomme ich zu Weihnachten und zum Jahesabschluss zig Grußkarten und Geschenke von Eltern und Kindern mit Danksagungen und den Aussagen, wie viel Spaß die Kinder mit mir haben und wie froh sie sind, dass sie bei mir sind. Das sind Aussagen, denen ich anmerke, dass sie es ernst meinen - und ich bin froh, dass ich damals nicht auf die Kollegin gehört und umgelernt habe.

Was ich damit sagen will - ich kenne deine Ausgangslage nicht, auch nicht deine Psyche und dein Wesen. Aber nur, weil eine Person etwas sagt, muss sie damit noch lange nicht Recht haben :smile: Auch, wenn sie noch so qualifiziert ist, das zu tun.


Zum eigentlichen Thema wage ich nicht, irgendetwas zu sagen - ich wünsche dir aber alles Gute und die Kraft, dich für dich richtig zu entscheiden.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #91
Liebe cocos,

ich habe im Krankenhaus angerufen. Die dortige Gynäkologin sagte es sei unbedenklich wenn ich mich morgen früh umgehend bei meinem Gynäkologen melde.
Wenn sich die Blutung verstärke oder Kreislauf - Probleme auftreten, solle ich ins Krankenhaus kommen, ansonsten wäre kein Grund zur Sorge. Ich solle mich nur ausruhen.
Darf ich sagen, dass ich erleichtert bin?
Du bürgst dir nun nicht eine Abtreibung auf, die dich sicherlich sehr belasten würde und es ist so zu einem "guten" Ende für dich gekommen, mit dem du leben kannst. Du und dein Mann wisst nun was ihr wollt, und was nicht.
Ich drück dich virtuell und wünsche dir alles Gute. Trotzdem würde ich dir raten dich noch mal in prof. Hände zu begeben. Du scheinst emotional sehr belastet zu sein. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass Beratungsstellen sehr gut tun. Ich wünsche dir eine schnelle und vollständige Heilung, psychisch wie physisch.
 
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B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #103
Ich habe heute meine Chefin übrigens gefragt, ob sie für Freitag eine Vertretung für mich organisieren kann, bin in der Reinigung, weil ich im KH einen Eingriff vornehmen lassen müsse. Eine Kollegin ist im Urlaub. Die Antwort war, dass ich das ja gewusst habe mit dem Urlaub und das viel zu tun sei. Ich würde mich nicht kollegial verhalten, würde ich den Termin wahrnehmen.
:frown: Den Grund für mein Fehlen möchte ich ihr aber nicht auf die Nase binden. Das geht sie nichts an.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #104
Das geht sie auch nichts an - sag ihr, dass diese Eingriff dringend notwendig ist und nicht verschiebbar. Das muss sie akzeptieren. Du hast ja keine andere Wahl.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #105
Na super, der Chefin kann man echt nur wünschen dass sie selber nie krank wird, damit nichts von ihren ach so wichtigen Aufgaben liegen bleibt. :schuettel:

Dein Körper hat wohl mit entschieden. Gut dass Du Dich erleichtert fühlst, hoffentlich geht es Dir in den nächste Wochen wieder besser :knuddel:
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #106
Ich hatte gar keinen Einfluss auf den Termin. Die Sprechstundenhilfe hat den organisiert. KH Termine sind nun mal kein Wunschkonzert. Was soll ich denn machen? :frown:
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #107
wie passt der Termin denn zu Deiner Arbeitszeit?
Ist es nur ein ambulanter Termin, und musst Du danach ausruhen? Am besten fragst Du den behandelnden Arzt was Du danach machen musst und was Du lassen solltest.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #108
"Ich habe an diesem Tag einen medizinisch sehr wichtigen Eingriff, den ich wahrnehmen muss."
Punkt.
 
R
Benutzer Gast
  • #109
Lass dich doch krankschreiben? Der Eingriff ist nunmal nötig, sowas passiert.
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #110
Hi einsamer Engel,

ich könnte zweieinhalb Stunden arbeiten, fange ca. um halb sechs an an. Müsste aber knapp sieben Stunden arbeiten, bin Zimmermädchen. Morgens reinige ich die Lobby und so. Danach müsste ich aber ins KH. Es ist ein ambulanter Eingriff, mit Vollnarkose und nach einer Vollnarkose fühle ich mich wie ausgekotzt, das weiß ich. Ich befürchte den Rest des Tages werde ich wohl nicht mehr arbeiten können.
[doublepost=1452546858,1452546771][/doublepost]Hallo Riot,
krank schreiben lassen wäre ja auch nicht kollegial. :cautious:
[doublepost=1452547306][/doublepost]Werde jetzt bis Freitag abwarten. Vielleicht ist bis dahin alles abgegangen, dann ist der Eingriff nicht mehr notwendig.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #111
Hey B Blobi_Bicksberg
Erst mal freue ich mich für dich, dass du nicht mehr schwanger bist. :knuddel:
Schön, dass es jetzt sogar so abgegangen ist.

Lass dir von deiner Chefin kein schlechtes Gewissen einreden. Du bist krank, Punkt. Und dass ausreichend Arbeitskraft da ist, ist ihr Job, dafür wird sie schließlich gut bezahlt. Es ist unfair von ihr, dir ein schlechtes Gewissen zu machen, da kannst du schließlich auch nichts für.

Krank sein kann man immer mal, und dementsprechend muss deine Chefin auch planen. Ist weder dein Fehler, noch dein Job. Du kannst ihr sagen, wie leid es dir tut, aber krank bist du trotzdem.

Alles Gute dir.
 
R
Benutzer Gast
  • #112
Hallo Riot,
krank schreiben lassen wäre ja auch nicht kollegial. :cautious:
Naja, sowas passiert aber. Jeder kann medizinische Hilfe benötigen. Du gehst ja nicht ins Kino, sondern lässt einen Eingriff an dir vornehmen.

Wenn du es partout nicht willst, dann musst du im Krankenhaus eben nach einem neuen Termin fragen, ich wäre aber an dieser Stelle "egoistisch" und würde den Termin wahrnehmen.
 
Ganzneuhier99
Benutzer154731  (42) Sehr bekannt hier
  • #113
Im Endeffekt geht es um deine Gesundheit. Niemandem ist geholfen, wenn du arbeitest obwohl du krank bist und sich dadurch deine Genesung verzögert und du erst recht nicht arbeiten kannst.

Ich sprech aus Erfahrung, den Fehler hab ich erst letzten Monat wieder gemacht. :rolleyes:

Aber vielleicht hast du ja nochmal Glück und es geht vorher schon alles ab. Ich drück die Daumen. :smile:
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #114
Ich werde den Termin ganz sicher wahrnehmen. Denn sollten Komplikationen auftreten, dann fehle ich nicht nur einen Tag.
Gehört zwar jetzt nicht zum Thema, aber letztes Jahr hätte ich fast ne Lungenentzündung bekommen, weil ich mal wieder den Arztbesuch vor mir herschob.
 
einsamerEngel
Benutzer35148  Beiträge füllen Bücher
  • #115
Naja, indem Du morgens noch etwas arbeitest würdest Du Deinen guten Willen zeigen, aber mach das nur wenn es Dir nichts ausmacht und Du Dich fit fühlst.
Aber nach dem Eingriff musst Du garantiert ausruhen, den Rest des Tages solltest Du gar nichts mehr arbeiten, das versteht sich wohl von selbst.
Von Krankenhaus oder von Deinem Arzt wirst Du doch sicher eine Krankschreibung bekommen.

Und wenn die Chefin immer noch mault, kannst Du ihr ja vor den Latz "knallen" dass der eine "verlorene" Tag später einige Monate Ausfallzeit erspart haben wird.
 
B
Benutzer158794  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #116
Hallo ihr Lieben!
Ich möchte euch gerne berichten wie es mir noch ergangen ist.
Beim Ausschabungstermin stellte sich beim Ultraschall heraus, dass die Schwangerschaft noch intakt war, jedoch hatte ich ein großes Hämatom in der Gebärmutter, das auf eine drohende Fehlgeburt hindeutete. Es ging mir sehr schlecht und habe mich schwer herum gequält. Die Beziehung hat darunter ziemlich gelitten. Mir war ständig übel, habe sogar vier- fünf Kilo innerhalb von zwei Wochen verloren. Essen war fast gar nicht mehr möglich und ich schlief bis zu zehn Stunden am Tag.
Gestern war der Termin zum Abbruch und ich habe es überstanden. Was soll ich sagen? Ich fühle mich erleichtert. Ich konnte heute das erste Mal seit Wochen mal wieder richtig schön kochen und gut essen.

Ich fühle mich richtig wohl und bin putzmunter. Kann bügeln, putzen, die Betten aufschütteln. Keine Übelkeit mehr vorhanden. Ich liebe meinen Alltag so wie er ist und ich glaube ich hätte das nie im Leben neun Monate ausgehalten.

Der Embryo war des Weiteren unterentwickelt. Rein rechnerisch wäre ich in Woche 9+1 gewesen. Laut Ultraschalluntersuchung hingegen lag der Embryo bei Entwicklungsstadium Woche 7+3. Es wäre überhaupt nicht absehbar gewesen ob das Baby sich noch gut entwickelt hätte. Da ich jedoch keine Mahlzeiten zu mir nehmen konnte wage ich es zu bezweifeln.

Wie dem auch sei.
Ich habe für mich die richtige Entscheidung getroffen.

Nochmals vielen Dank für eure zahlreichen und hilfreichen Beiträge.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #117
Danke für dein Rückmeldung. Ich wünsche dir alles Gute.
 
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