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Schul-Schwimm-Unterricht

InsularUK
Benutzer179155  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo liebe Eltern,
liebe Sportlehrer*innen!

Ich moechte gerne ein Thema mit Euch disskutieren, welches mich persoenlich interessiert, da ich selbst keine Kinder habe. Wie manche von Euch wissen, bin ich Triathlet und gehe dadurch regelmaessig ins Schwimmbad. Dort faellt mir seit geraumer Zeit auf, dass, wenn Schulkinder dort Schwimmunterricht haben, teilweise sehr, sehr schlecht schwimmen koennen: Mir faellt besonders auf, dass den Kindern weder Koordination im Wasser besitzen (Brustschwimmen, Beinschlag), es an Ausdauer fehlt (teilweise koennen sie keine 25m durchschwimmen) noch Koerperspannung beherrschen. (Ausgenommen sind die paar Kinder, die im Schwimmverein sind.)

Meine grosse Frage ist an dieser Stelle: Woran liegt das? Ist das wirklich nur dem ganzen Medienkonsum (Handy und Konsolenspiele) und den mangelnden Bewegungsdrang geschuldet?

Eltern: Welche Erwartungshaltung habt ihr an die Schule, insbesondere an die Sportlehrer, die Schwimmunterricht geben?

Lehrer: Welche Erwartungshaltung habt ihr an Schueler*innen und Eltern? Welche Inhalte vermittelt der Lehrplan?


Meine Fragen soll weniger die Schuldfrage klaeren, sondern eher einen konstruktiven Austausch bilden. 😊

Fuer mich ist das ein sehr grosses Anliegen, da im medizinschen Kontext jaehrlich mehrere Menschen reanimiert[1] werden muessen, aufgrund von Ertrinkungsunfaellen. Ich selbst musste letztes Jahr ein Kind vor dem Ertrinken retten. Deswegen halte ich dieses Thema fuer sehr wichtig!

[1] Quelle: Statistik Ertrinken | DLRG e.V.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #2
Meine grosse Frage ist an dieser Stelle: Woran liegt das? Ist das wirklich nur dem ganzen Medienkonsum (Handy und Konsolenspiele) und den mangelnden Bewegungsdrang geschuldet?
Ich lese davon öfter, daß viele Kinder auch mit 10 noch nicht oder noch nicht richtig Schwimmen können.
Ich stehe vor dem selben Rätsel wie Du.

Eltern: Welche Erwartungshaltung habt ihr an die Schule, insbesondere an die Sportlehrer, die Schwimmunterricht geben?
Hier bei uns bieten die Schulen keinen Schwimmunterricht an.
Also muss man das selbst in die Hand nehmen.
Auf eigene Kosten versteht sich.
Wir haben aber beide Mädels mit 6 Jahren in einen Schwimmkurs und einen Fortgeschrittenen-Kurs gesteckt.

Mittlerweile sind beide ziemlich sichere Schwimmer, zum Glück.
(gut, wir haben einen gepflegten Badesee neben an, da können die reichlich üben)
 
G
Benutzer19708  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #3
Sicht eines Elternteils:
SChwimmunterricht ist hier 1 Doppelstunde pro Woche, das Schuljahr hat +/- 36 Schulwochen. Eine Stunde der Doppelstunde entfällt für Anfahrt, Abfahrt, Umkleide, etc
Also 36 Unterrichtsstunden um von "ich kann gar nichts" zum Profischwimmer? Keine Chance. Zumal meist nur 1 oder 2 Schwimmlehrer für ~30 Kinder in unterschiedlichen Stadien der Schwimmfähigkeit.

Und dann war hier - das ist vielleicht örtlich unterschiedlich - durch Corona soooo viel SChwimmunterricht wie vom DLRG oder anderen Trägern ausgefallen, dass die Wartelisten hier mit >12 Monaten sind und dadurch viele Kinder vor dem regulären Schwimmunterricht nie in den Genuss von Schwimmschule gekommen sind.
 
InsularUK
Benutzer179155  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Ich lese davon öfter, daß viele Kinder auch mit 10 noch nicht oder noch nicht richtig Schwimmen können.
Ich stehe vor dem selben Rätsel wie Du.
Ja, diesen Eindruck hat mich heute erneut bestaerkt. Bei einem Kind habe ich echt ueberlegt, einzugreifen, weil es sehr "pansich" geschwommen ist. Aber zum Glueck musste ich nicht eingreifen.

Hier bei uns bieten die Schulen keinen Schwimmunterricht an.
Das finde ich sehr schade! Das muss auf jeden Fall irgendwie ermoeglicht werden, aus meiner Sicht!

Mittlerweile sind beide ziemlich sichere Schwimmer, zum Glück.
(gut, wir haben einen gepflegten Badesee neben an, da können die reichlich üben)
Toll! 🙏
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #5
Meine grosse Frage ist an dieser Stelle: Woran liegt das? Ist das wirklich nur dem ganzen Medienkonsum (Handy und Konsolenspiele) und den mangelnden Bewegungsdrang geschuldet?
M.M.n. und anhand dessen, was ich von Schule und Verein so mitbekomme, liegt es an fehlenden Möglichkeiten.
Ich gebe selbst Schwimmkurse im Verein. Unsere Wartelisten sind voll. Wir können gar nicht so viele Wasserzeiten anbieten, wie eigentlich notwendig wären.
Es wird aber auch alles an private Einrichtungen abgewälzt.
In den Schulen wird meist kein Schwimmunterricht angeboten, weil kein Schwimmbad vorhanden und/oder die Qualifizierung der Lehrkräfte nicht ausreicht.
Als meine Kinder noch in der Grundschule waren, waren die Eltern gefragt, auszuhelfen. Entweder "nur", um beim Duschen, Anziehen und ggf. Föhnen zu helfen oder aber auch, wenn Qualifizierung vorhanden, den Schwimmunterricht zu begleiten.
Im Endeffekt fand, wenn überhaupt, lediglich Wassergewöhnung statt. Weit entfernt davon, schwimmen zu lernen.

Es werden immer mehr Schwimmbäder geschlossen, weil sie schlicht zu teuer im Unterhalt sind, Städte/Gemeinden sich das nicht mehr leisten können oder wollen.
Es sind immer mehr die Eltern gefragt, ihre Kinder in Vereinen oder Organisationen unterzubringen, die Schwimmkurse anbieten und das ist leider mangels Angeboten teilweise schwierig.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #6
Das finde ich sehr schade! Das muss auf jeden Fall irgendwie ermoeglicht werden, aus meiner Sicht!
Da gibt es hier in Österreich wohl regionale Unterschiede.
Bei anderen Angeboten (Nachmittagsbetreuung, Ferienprogramm, kostenfreie Kita) sind sie wieder sehr vorbildlich.
Aber wir wollten, daß unsere Mädels ab einem gewissen Alter sich sicher im Wasser bewegen können.
Das müßte eigentlich im Interesse aller Eltern sein.

In den östlichen Staaten ist es noch desaströser mit den Schwimmfähigkeiten.
An einen tragischen Unfall letztes Jahr kann ich mich noch erinnen:
Hier an unserem Badesee hat ein bulgarischer Feldarbeiter seinen 25. Geburtstag gefeiert.
Tagüber, in der Hitze, wurde reichlich gebechert.
Und irgendwann war er wohl so angeheitert, daß er im Übermut vom Sprungbrett gesprungen ist.
In vollen Klamotten!

Unser Badesee ist nicht besonders tief - außer an der Stelle mit dem Sprungbrett.
Dort haben sie extra 4 Meter tief ausgebaggert.
Bis die Rettungstaucher nach dem Notruf da waren, sind 10 Minuten vergangen (das ist eh schnell).
Aber sie haben nochmal gut 20 Minuten gebraucht um ihn zu finden.
Da war nichts mehr zu machen.
 
InsularUK
Benutzer179155  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Sicht eines Elternteils:
SChwimmunterricht ist hier 1 Doppelstunde pro Woche, das Schuljahr hat +/- 36 Schulwochen. Eine Stunde der Doppelstunde entfällt für Anfahrt, Abfahrt, Umkleide, etc
Also 36 Unterrichtsstunden um von "ich kann gar nichts" zum Profischwimmer? Keine Chance. Zumal meist nur 1 oder 2 Schwimmlehrer für ~30 Kinder in unterschiedlichen Stadien der Schwimmfähigkeit.
Dass der zeitliche Rahmen sehr knapp ist, ist mir auch bewusst, war bei uns damals auch nicht viel anders. Das wird auch in Zukunft nicht anders sein. Jedoch kann man vielleicht an den Grundvoraussetzungen arbeiten? Damit meine ich beispielsweise, dass Kinder mit der Faehigkeit "ich kann gar nichts" in der Freizeit schonmal anfangen mit Schwimmen beispielsweise durch Eltern, Familienkreis oder Freunde?! Damit waeren schonmal andere Grundvoraussetzungen in hinblick auf den Sportunterricht.

Und dann war hier - das ist vielleicht örtlich unterschiedlich - durch Corona soooo viel SChwimmunterricht wie vom DLRG oder anderen Trägern ausgefallen, dass die Wartelisten hier mit >12 Monaten sind und dadurch viele Kinder vor dem regulären Schwimmunterricht nie in den Genuss von Schwimmschule gekommen sind.
Ja, das ist wirklich schade, dass Corona bei den betroffenen Kindern einen Einschnitt gemacht hat. Allerdings muessen wir auch weiterdenken und an Morgen denken, so dass Kinder/Erwachsene das versucht etwas nachzuholen.
 
InsularUK
Benutzer179155  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
In den Schulen wird meist kein Schwimmunterricht angeboten, weil kein Schwimmbad vorhanden und/oder die Qualifizierung der Lehrkräfte nicht ausreicht.

Im Endeffekt fand, wenn überhaupt, lediglich Wassergewöhnung statt. Weit entfernt davon, schwimmen zu lernen.

Es sind immer mehr die Eltern gefragt, ihre Kinder in Vereinen oder Organisationen unterzubringen, die Schwimmkurse anbieten und das ist leider mangels Angeboten teilweise schwierig.
Danke fuer Deinen Beitrag! Hat mir geholfen, mein Blick etwas zu erweitern!

Es haengt irgendwie alles miteinander zusammen: Lehrermangel ... qualifizierte Schwimmlehrer ... fehlende Grundlagen beim Schwimmen ... Schwierig, das sehe ich sein. Jedoch ist es glaube unser aller Wunsch, dass Kinder und Eltern sorgenlos im Sommer schwimmen koennen, ohne, dass man Angst um die Kinder haben muss.

Selbst die Wassergewoehnung ist zumal ein kleiner Anfang, um keine Angst vor dem Wasser zu haben. Der Schritt muss natuerlich irgendwie gemacht werden, aber ich denke, durch die richtige Schwimmtechnik verliert man auch zunehmend die Angst vor dem Wasser?!
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #9
Selbst die Wassergewoehnung ist zumal ein kleiner Anfang, um keine Angst vor dem Wasser zu haben. Der Schritt muss natuerlich irgendwie gemacht werden, aber ich denke, durch die richtige Schwimmtechnik verliert man auch zunehmend die Angst vor dem Wasser?!
Sicherlich ein Anfang und besser als nichts. Jedoch müsste man genau da ja weiter machen, was oftmals nicht passiert.
Es ist wie mit allem, was man lernen muss, ob nun laufen, Fahrrad fahren, Sprache, Mathematik oder was auch immer. Sicher wird man nur durch Übung.
Wenn man (professionelle) Anleitung bekommt, stellen sich sicher schneller Erfolge ein und man wird sicherer.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #10
Eltern: Welche Erwartungshaltung habt ihr an die Schule, insbesondere an die Sportlehrer, die Schwimmunterricht geben?
Gar keine. Es ist meinen Augen nicht realisierbar, dass Kinder im Rahmen des Sportunterrichts wirklich schwimmen lernen.
Wer vorher schwimmen konnte, der kann ggf. noch sein Können etwas ausbauen, aber wer es vorher nicht kann, ist am Ende auch kein Schwimmer. Das müssen die Eltern leisten.
Hier fehlt es zudem an Schwimmbädern, für unsere Schule gibt es ohnehin gar keine Möglichkeit, Schwimmunterricht anzubieten.
Mein Mann und ich können nicht gut schwimmen, daher zahlen wir für Schwimmkurse. Der Opa geht zudem regelmäßig mit den Kindern schwimmen, weil Übung wichtig ist.

Während Corona waren fehlende Schwimmkurse ein großes Problem, inzwischen ist bei uns in der Region die Nachfrage wieder in etwa wie vor der Pandemie. Kurz: Zu gering. Wenn man bedenkt, wie viele Kinder nicht schwimmen können.

Off-Topic:
Ich bin bei diesem Thema persönlich betroffen, weil ein Junge aus unserem Ort ertrunken ist, als ich ein Kind war. Ich kannte ihn, wenn auch nur vom Sehen. Sein Freund war Schwimmer und wurde stark unterkühlt gerettet, weil er sich lange genug über Wasser halten konnte. Der andere Junge hatte keine Chance. Ich denke noch heute, 30 Jahre später, noch daran.
 
Zuletzt bearbeitet:
housedrache
Benutzer192233  (49) Öfter im Forum
  • #11
Ich habe bei allen meinen drei Kindern in der Grundschulzeit den Schwimmunterricht begleitet. Wir haben im Nachbarort ein Freibad, sodass ab Klasse 3 von Mai bis September der SportUnterricht als Schwimmunterricht gegeben werden sollte. Ob das möglich war, hing schon vor 10 Jahren stark davon ab, ob die Schule in der Lage war, qualifiziertes Personal hierfür zur Verfügung zu stellen. Bei uns mussten bei ~ 20 Kindern zwei Personen mit Rettungssxhwimmerqualifikation dabei sein (ich habe diese). Also darf hier eine Sportlehrkraft ohne diese Qualifikation den Schwimmunterricht rechtlich nicht durchführen. Auch liegt es im Ermessen der Lehrkräfte, ob sie das „wagen“. Es gibt halt recht viele verhaltensauffällige Kinder, hat man davon mehrere in der Klasse und viele Nichtschwimmer, kann das wirklich gefährlich werden (ich habe selbst ein paar schwierige Situationen miterlebt). Daher habe ich Verständnis, wenn Lehrer das aus Sicherheitsbedenken ablehnen.

Mir persönlich war es schon aus Sicherheitsgründen wichtig, dass meine Kinder so früh wie möglich schwimmen können, daher haben es alle 3 Jungs mit etwa 4 Jahren mit dem Unterricht angefangen, was ziemlich zeitaufwändig und echt teuer war. Aber dafür konnten sie dann mit 6 Jahren wirklich gut und zuverlässig schwimmen (mein einer Sohn hat das auch im Abi als Prüfung gemacht). Selbst im Sport LK meiner Söhne gab es Mitschüler, die so gerade eben schwimmen können/konnten, glaubt man kaum….

Und den Eltern - Faktor darf man auch nicht vernachlässigen: viele Eltern haben bei uns „Rabatz“ gemacht, da sie es im Freibad zu kalt fanden, selbst noch in der weiterführenden Schule wurde so der Schwimmunterricht häufig sabotiert . Fand ich immer albern, das Wasser ist auf 23 Grad beheizt & danach gab’s genug Duschen und Föhne. Vor allem fand ich das unfair denjenigen gegenüber, die sich die privaten Schwimmstunden nicht erlauben konnten & auf das Schuschwimmen angewiesen waren.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Bei uns gibt es keinen Schwimmunterricht an Schulen, es obliegt den Eltern, ihren Kindern das Schwimmen selbst und/oder in Schwimmkursen beizubringen. Die Schwimmkurse sind stets gut besucht und liegen bei umgerechnet rund 150 Euro für 8 Unterrichtsstunden. Unsere Kinder gehen alle ab 3-4 Jahren in den Schwimmunterricht, die beiden Großen, insbesondere der Kurze sind ganz gute Schwimmer. Unsere älteste Tochter hat bis jetzt zwei Schwimmkurse absolviert und wird im Herbst (mit dann 5 Jahren) den nächsten Kurs besuchen. Da wird dann auch ihr 3-jähriger Bruder mit dem ersten Kurs beginnen. 😊

In der Schule wird zweimal der Schwimmstatus überprüft, einmal in der 5. Klasse (meine ich) und einmal in der 8. Klasse. Die Kinder beziehungsweise Jugendlichen müssen da bestimmte Aufgaben (Sprung, Schwimmen, Tauchen) erfolgreich ausführen. Die Vorbereitung hierfür obliegt wie gesagt den Eltern.

Ich habe in meiner Blase bisher noch keine Schulkinder getroffen, die nicht schwimmen konnten, das Thema wird ernst genommen. Es gibt ja hier sehr viel Wasser und es kommt im Sommer leider trotzdem oft zu Unfällen, weil Menschen (keineswegs nur Kinder!) nicht schwimmen können. 🙁
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #13
Schwimmen ist scheiße teuer und viele Eltern können auch selber nicht gut genug schwimmen, um es selber beizubringen. Schwimmkurse sind kaum und nur mit langem Vorlauf zu bekommen, wenn man sie sich leisten kann, und ob einer reicht ist fraglich. Meine Tochter besucht jetzt den vierten, sie ist aber auch erst 6 und begann mit 4.
Wenn ich aber hochrechne, was eintritt und fahrt uns jedes Mal kosten würden, wenn ich es alleine beibringe, ist das auch für viele nicht zahlbar, ganz abgesehen vom Aufwand und der überlegung, was man mit jüngeren geschwistern macht. Mir ist es sehr wichtig, deshalb der frühe Start, aber das kann nicht jede leisten, selbst wenn es gewünscht ist.
 
A
Benutzer190931  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Unser Hallenbad im Ort hat geschlossen, wurde lange nichts gemacht und jetzt kostet die Sanierung zuviel.
Beschlossen wurde das ein neues gebaut werden soll, kostenpunkt: 10,5 Mio. wann das passieren soll weiß niemand.
Also wird seid 2 Jahren kein schwimmuntericht in der Schule angeboten.
Meine zwei Söhne sollen meiner Meinung ja trotzdem schwimmen lernen. Nur beträgt die Wartezeit hier, laut dem schwimmverein 6 Monate, für meinen 6Jährigen sogar noch länger aktuell.
Also musste ich das ganze selbst in die Hand nehmen und bin mit meinen Kindern jede Woche ins Schwimmbad. Zum glück können beide jetzt Schwimmen, aber das ganze war sehr Zeitintensiv und da sehe ich auch eins der Hauptprobleme.
Die Eltern müssen diese Zeit haben und investieren können. Danach kommt ja der Finanzielle Aspekt noch hinzu. Das alles kostet ja auch seinen Teil.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #15
Hier sind Schwimmunterricht-Stunden schwerer zu bekommen als Reitstunden. Die Wartelisten sind oft geschlossen, nur die ersten zehn der Liste kommen überhaupt in den Kurs. Man hat also oft keine Chance professionellen Schwimmunterricht zu bekommen. Es liegt also an den Eltern selbst. Wenn man wie ich, gerade Mal selbst das Seepferdchen hat, wie soll man da seinen Kindern schwimmen beibringen? Mein Mann geht regelmäßig mit den Kindern schwimmen, aber qualitativer Schwimmunterricht ist das natürlich nicht.
Mein Ziel ist es, dass die Kinder im Laufe der (Grundschul-)Schulzeit sicher schwimmen können, also Bronze erlangen. Alles drüber hinaus ist nur nice-to-have. Das große Kind hat das in der vierten Klasse geschafft, der Erstklässler arbeitet gerade dran die Schwimmflügel loszuwerden.
 
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Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #19
Dennoch stellt sich dann die Frage, wieso dann ueberhaupt Schwimmunterricht? Wenn man davon ausgeht, dass die Vertiefung einer Schwimmeinheit nicht im Schulsport stattfinden kann (weil viele Kinder unterschiedliche Schimmniveaus haben), dann muss man sich ja die Frage stellen, welchen Nutzen hat der Unterricht dann?
Steht im Lehrplan.
Ich sehe es aber auch so, dass das zum Bildungsauftrag dazu gehört.
Nur wollen (?) wir uns das nicht leisten. So wie manche Schulen auch nicht vernünftig ausgerüstet sind, was das Lehrmaterial angeht.
Schwimmen ist etwas, das jeder können sollte. An Orten in Küstennähe und/oder Seen noch viel wichtiger.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #23
Ziel ist es nicht, dass die Kinder Leistungsschwimmen machen, Ziel ist es, dass am Ende alle Kinder schwimmen können. Alles weitere ist nur ein Nice-to-have. In unserer Stadt gibt es Kanäle, Flüsse und Seen. Viele Eltern können selbst nicht schwimmen (vor allem Eltern mit Migrationshintergrund) und können es ihren Kindern nicht beibringen. Daher setzen sich die Schulen auch sehr dafür ein, dass auch muslimische Mädchen am Schwimmunterricht teilnehmen können, bzw die Regeln der Schwimmbäder so sind, dass das möglich ist.
In der Klasse meiner Tochter, alle 11-13 Jahre alt, dürfen schöner Weise alle Mädchen (die Hälfte der Klasse ist muslimisch oder jesidisch) teilnehmen, teils in zusätzlicher Badebekleidung.
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #27
Hm, also ich sehe es tatsächlich nicht als Aufgabe der Schule, Kindern das Schwimmen beizubringen. Die Schulen haben doch oft gar keine Kapazitäten dafür. In der Grundschule hatte ich damals Schwimmunterricht, aber es konnten zu dem Zeitpunkt schon alle schwimmen (3/.4. Klasse?!). Und dann gab es in der Oberstufe Schwimmen als Grundkurs, in dem man die notwendigen Zeiten für gute Noten aber nur erreichte, wenn man in einem Verein professionell schwimmt, aber gut, das war bei Leichtathletik auch so und ist ein anderes Thema...

Für mich ist Schwimmen wie Fahrradfahren etc. etwas Alltägliches, was ich möchte, dass mein Kind es kann. Als Kind habe ich selbst das silberne Schwimmabzeichen erworben und finde es wichtig, dass mein Kind gut schwimmen kann.
 
Bembelschorsch
Benutzer186758  (51) Öfter im Forum
  • #29
Schwimmen ist ein Parameter für den Wohlstand unserer Gesellschaft ( wie z.b. Zahnhygiene). Schwimmbäder sind immer schon ein Zuschuss Projekt.
Bei mir im Rhein Main Gebiet gibt’s sehr wenig Kurse die ab 150€ aufwärts kosten und ausgebucht sind. Vor 20 / 30j war das schon so also hab ich meine Kinder in den Herbstferien eine Woche lang nach Frankfurt an die Uni zum „Frosch“ Kurs gefahren. Ich betreibe schon immer aktiv Wassersport daher war es mir sehr wichtig das es gut gelernt wird. Nach dem Anfang habe ich das dann selbst übernommen und ihnen das beigebracht. Gehört für mich wie Fahrrad fahren zur Aufgabe der Eltern. Diesen Sommer bringe ich es meinem Enkel bei , seine Eltern haben da leider nicht den Drive für.
Und ich mach’s sehr gerne und kann’s auch ganz gut vermitteln.
So ist das heute die Kiddies Können teilweise keine 10m rückwärts laufen ohne umzufallen und auch nicht schwimmen , dafür aber 1a die netztwerkverbindung neu aufsetzten und den App Store bedienen.
Bei uns mussten auch die wenigen Bäder die noch geöffnet sind ihre Öffnungszeiten runterfahren da kein Personsal …
 
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Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #30
Ich würde auch sagen, dass die Gründe dafür eine bunte Mischung aus Lehrermangel, Kostenfaktor und fehlenden Möglichkeiten ist.

Bei uns z.b. wurde das örtliche Hallenbad bereits vor vielen Jahren geschlossen und statt dessen ein Spaßbad für Familien errichtet. Der Eintritt dort ist mind. 3x so teuer als er im Hallenbad gewesen wäre. Daher konnten wir uns das privat nicht leisten, regelmäßig ins Schwimmbad zu gehen. Es gab auch keine Alternative im näheren Umkreis.

Schwimmkurse sind ebenfalls recht kostspielig, rar und außerdem halte ich davon auch nicht so viel, da ich von vielen Seiten schon gehört habe, dass die Kinder oft mehrere Kurse brauchen und dann immer noch nicht annähernd gut schwimmen können. Auch ich selbt habe als Kind schon diese Erfahrung gemacht und nach dem erfolglosen Schwimmkurs dann einfach selber geübt bis es klappte. Frage mich woran das wohl liegt?

Auch bei uns hat Corona definitiv noch mit rein gespielt, weil die Bäder ja lange geschlossen waren und das eben gerade dann, als mein Sohn das Alter zum schwimmen Lernen gehabt hätte.

In der Schule hatte mein Sohn nur in der 3. Klasse, 1x wöchentlich 1 Stunde Schwimmunterricht. In der 4. jetzt nicht mehr, (obwohl das Schwimmbad direkt gegenüber der Schule liegt) das ist wohl dem Lehrermangel geschuldet und soweit ich weiß wird es an der weiterführenden Schule auch kein Schwimmunterricht geben.
Zu meiner Schulzeit hatten wir ab Klasse 3 bis Klasse 10 durchgehend wöchentlichen Schwimmunterricht.

Da merkt man einfach deutlich den Unterschied. Während wir damals nur einen Nichtschwimmer in der Klasse hatten, waren es bei meinem Sohn letztes Schuljahr mind. die Hälfte der Kinder, die nicht oder nur mangelhaft schwimmen konnten.
Als Aufgabe der Schule sehe ich das auch nicht zwingend, aber den Eltern fehlt leider auch oft das Geld und/oder die Zeit für ausreichend Übung.
Wie genau man das alles lösen könnte, weiß ich leider auch nicht. Es wird wohl also eher ein Abwärtstrend bleiben, was ich persönlich auch sehr schade finde.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #31
Die Situation ist hier nicht schlecht. In Frankfurt sind alle städtischen Bäder für Kinder bis 14 kostenlos. Auch Spaßbäder wie die Titus Therme, auch das riesige Brentanobad, und es gibt sowohl bei Hallen- als auch Freibädern wirklich reichlich Auswahl in jedem Stadtteil. Es ist also nicht "sauteuer", die sind auch m.W. alle sowohl mit dem ÖPNV als auch mit dem Auto anfahrbar (oder eben mit dem Fahrrad). Als Erwachsener zahlt man z.B. in dem uns nächstgelegenen städtischen Freibad 5 Euro für eine Tageskarte, Ermäßigt 3,30 Euro.
Und im benachbarten Ort kostet es für Erwachsene 5 Euro und für Kinder 2 Euro, eine Familien-Saisonkarte kostet auch nur 160 Euro (2 Erwachsene und alle eigenen Kinder).

Ich habe mich für den Schwimmkurs dumm und dusselig gesucht und wirklich viel Zeit investiert. Der erste Versuch war eine Niete und versenktes Geld, aber danach hatten wir echt einen supertollen Kurs gefunden und die Große hatte innerhalb von wenigen Wochen das Seepferdchen. Ein paar Monate später hat sie, nachdem wir den Sommer über viel geübt hatten, mit 6 direkt den Bronze-Kurs gemacht und nach drei Kursterminen das Abzeichen abgelegt.
Eine Freundin ist mir ihrer Tochter nach zwei "erfolglosen" Schwimmkursen dann auch zu dem Schwimmlehrer und innerhalb von ein paar Wochen konnte auch sie schwimmen.
Die anderen Beiden werden aber auch erst mit 5/6 einen Schwimmkurs mit Abzeichen besuchen. Wassergewöhnung und so weiter passiert ganz automatisch weil wir gerne schwimmen gehen. Mein Mann und ich sind sichere Schwimmer, es hat auch geholfen das ich am Bodensee groß geworden bin und viel Zeit als Kind im Wasser verbracht habe.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #36
Ja, bei uns sieht das halt leider ganz anders aus... und das alles funktioniert ja nur, wenn man selbst gut genug schwimmen kann, was wirklich nicht in jeder familie vorkommt. Meine Tochter zb lernt bei mir außerdem nicht, obwohl ich jahrelang im Verein war. Lässt sich von mir nix erklären, die macht einfach zu, obwohl sie super gerne im Wasser und auch im Kurs ist. Aber nicht von mir (verstehe ich, wollte ich bei meinen Eltern früher auch nicht).

Hier zb geht das mit dem zweiten Kind daheimlassen nur schwer. Ab 4 uhr sind oft die Vereine drin oder es ist so voll, das schwimmenlernen echt nicht geht. Ich hab die große manchmal um 12 vom kindi abgeholt, damit wir ruhigeren Zeiten hatten, und mein Mann musste mit dem kleinen HO machen, ist aber halt auch nicht immer drin bzw arbeiten kann man das nur schwer nennen. Bei Eltern, die mehr arbeiten als ich, ist das auch wieder schwer. Und unser kindi geht nur bis 14 Uhr, da ist auch nicht viel Spielraum, den kleinen länger zu lassen.

Klar GEHT viel wenn man Wege sucht. Aber es sind auch viele Steine, die da in eben jenem Weg liegen, und es überrascht mich nicht, wenn manche Familien das alles nicht in Kauf nehmen.
Wenn man nicht selber beibringen kann ist es halt auch wirklich schwer. Wir warten ein dreiviertel Jahr auf den nächsten Kurs, und teuer ist er halt obendrein. Und fahren da ne halbe Stunde hin, ist nicht in unserer Stadt. Wem das nicht so wichtig ist, der sagt halt "Na dann nicht", und ich kann das echt verstehen.
 
Chris83
Benutzer174942  (40) Öfter im Forum
  • #39
Persönlich kann ich berichten, meine Tochter ist 8, geht in die zweite Klasse und hat auch seit der zweiten Klasse Schwimmunterricht in der Schule.

mein Wunsch war es ihr das schwimmen beizubringen. Corona, Trennung und eiskaltes Wasser in den Schwimmbädern, auf Grund der "Energiekriese", hat es sich nicht ergeben einen Kurs für gemeinsam zu belegen.

Meiner Tochter ihr Wunsch war es aber doch, zum Beginn des 2. Schuljahres und dem Beginn des Schulschwimmens, schwimmen zu können.
Ich hab ihr einen Kurs über 4 Tage gebucht, an dem sie allein teilgenommen hat.

Ich muss sagen es war top, teuer für mich, aber echt klasse für sie. Sie war nach dem Schwimmkurs viel selbstbewusster, selbständiger und gestärkter. Sie war stolz ihr schwimmabzeichen bekommen zu haben und erzählt gern wie gut sie im Schulschwimmen ist und neues dazu lernt.

Natürlich bin ich traurig es nicht mit ihr gemeinsam gemacht zu haben, aber soooo stolz auf das was sie bisher in der Hinsicht, allein, gemeistert hat.

Ich komme aus dem Osten von Deutschland, da hat das Thema vielleicht auch noch eine andere „Bedeutung“ aber auch hier zeigt sich… Eltern die sich um ihre Mäuse bemühen, sind deutlich weiter, als manch andere.

Ich bin stolz auf meinen Zwerg das sie den Schwimmkurs so toll gemeistert hat, und mir nun sogar einen ‚Köpfer’ zeigen kann, wie tauchen kann, und wie gut sie Ausdauerschwimmen kann… 🥰
 
Zuletzt bearbeitet:
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #54
Hat jemand schonmal eine Ausbildung zum Schwimmlehrer*in gemacht? Erfahrungen?
Schwimmlehrer:in ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. In der Regel sind Schwimmlehrer medizinische Bademeister, Rettungsschwimmer, Physiotherapeuten etc. Ich bin seit mittlerweile 12 Jahren Schwimmlehrerin für Babys, Kleinkinder, Kinder und Erwachsene in einer privaten Schwimmschule und bin dort als Physiotherapeutin angestellt. Es ist der schönste Beruf den ich mir vorstellen kann. :herz:

was ich allen Eltern raten kann: Sucht in eurem Umkreis nach privaten Schwimmschulen. Diese sind oft teuer (ca. 60-80€ pro Monat für 1x 45 Minuten/Woche), bieten aber in der Regel fortlaufende Kurse mit einem gutem Betreuungsschlüssel an (in der Regel ein/e Schwimmlehrer:in auf 4-5 Kinder) und sind nicht darauf ausgelegt die Kinder möglichst schnell zum Abzeichen zu bringen, sondern den Kindern einen sicheren Umgang mit dem Wasser zu vermitteln und sicher (!) das Schwimmen zu lernen und sich nicht nur über Wasser halten zu können. Außerdem sind private Schwimmschulen oft in kleinen (warmen!) privaten Bädern (Hotels, Rehazentren etc.) und bieten daher einen viel ruhigeren und geschüzteren Raum zum Schwimmen lernen. Es braucht keine 25m Bahn um das Seepferdchen zu erlangen. Die Strecke lässt sich auch in Runden schwimmen (was viel anstrengender und motorisch anspruchsvoller ist als nur geradeaus zu schwimmen). Außerdem haben private Schwimmschulen oft moderatere Wartelisten und auch da kann der Schwimmkurs je nach Stadt auch mit Sozialleistungen bezuschusst werden.
Außerdem muss man rechtzeitig mit der Suche nach einem Schwimmkurs anfangen, nicht erst wenn der Kurs quasi sofort besucht werden soll.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #58
Ich denke, dass Zeitaufwand/Kosten/Verfügbarkeit schon einige Hindernisse darstellen.

Wenn ich auf meine eigene Schwimmhistorie zurückblicke, dann war sie eigentlich nur möglich, weil es ein Elternteil gab, das mehr oder weniger daheim war, ein Auto hatte, das von der Person, die „gearbeitet“ hat, nicht genutzt wurde und weil meinen Eltern klar war, wie wichtig Schwimmenlernen ist (weil sie auch einige tragische Fälle kannten und zu der Zeit auch wieder etwas durch die Medien ging).
Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre ew wohl deutlich schwieriger geworden. Der Schwimmkurs lief damals über einen Verein, der aber erst eine größere Anzahl Kinder genommen hat, wenn sie ein Seepferdchen hatten — und ohne Vereinsmitgliedschaft war der Schwimmbadbesuch recht teuer (und wir hatten oft zusätzliche Diskussionen darüber, warum wir die mitgebrachten belegten Brötchen essen sollen und nicht die lecker riechenden Pommes 🙃).
Wir hatten die ersten Schwimmstunden auch in der Grundschule, das wurde aber nach einiger Zeit eingestellt, weil das Freibad nicht beheizt wurde und dann das Bad saniert werden sollte. In der Mittelstufe ging es wieder ins Schwimmbad, hier zeigte sich bereits eine ziemliche Lücke zwischen den Vereinsmitgliedern und denjenigen, die im Sommer gelegentlich planschen (in einigen Schwimmbädern der Umgebung haben Bademeister auch keine Seepferdchen mehr abnehmen können/wollen, warum weiß ich leider nicht) gehen. Die ersten Nichtschwimmer und religiös bedingten Nicht-Mitschwimmende gab es leider auch und bei uns traf das ausschließlich Mädchen. Zeitgleich wurde das Schwimmbad auch zunehmend teurer und in der Oberstufe zeigte sich dann schnell, dass nur die regelmäßig ins Schwimmbad gehen, die entweder über die Vereine reinkamen oder deren Eltern dafür Taschengeld gaben.
Im Studium habe ich überlegt, wieder mit dem Schwimmen zu beginnen, aber mir waren selbst die Studitarife zu teuer.
In der Stadt, in der ich mittlerweile lebe, gibt es in einigen Bädern keine Jahreskarte mehr. Zumindest für mich ist das dann eher etwas, das mich abschreckt (auch, wenn es mittlerweile finanziell drin wäre, 8-15€ zu zahlen und es fraglich wäre, ob sich eine Jahreskarte überhaupt lohnen würde).

Vielleicht wäre das etwas, zu dem man Renterinnen und Renter ermutigen könnte 🤔
Ich könnte mir vorstellen, dass das etwas für meinen Vater sein könnte ☺️
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Wobei ärmere Familien im Regelfall eine Sozialleistung (Bürgergeld, Wohngeld, Asylleistungen, Kinderzuschlag) erhalten und damit die Berechtigung für das Bildungs und Teilhabepaket haben.
Die Hürde, diese Anträge auszufüllen (grade wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind) ist allerdings auch sehr hoch und das Wissen ist nicht unbedingt vorhanden. Suchen Menschen nach Unterstützung um Anträge auszufüllen, dürfen sie sich häufig ziemlichen Mist anhören.
(Alles Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe.)

Da ist noch viel Luft nach oben, damit das adäquat genutzt werden kann.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #60
Außerdem sind private Schwimmschulen oft in kleinen (warmen!) privaten Bädern (Hotels, Rehazentren etc.) und bieten daher einen viel ruhigeren und geschüzteren Raum zum Schwimmen lernen.
Das war für uns genau das Falsche und ich würde jedem raten, das individuelle Temperament des Kindes da wirklich ernst zu nehmen. Hier dürfen in 99% der privaten Schwimmschulen, die in solchen Mini-Becken unterrichten, die Eltern nicht mit reinkommen - was ich auch verstehe, aber das funktioniert eben echt nicht für jedes Kind. Für meins genau gar nicht. Ich habe wirklich viele Angebote gewälzt und Websites durchgelesen und fast überall ist es so - man muss an der Umkleide sein Kind abgeben und wieder in Empfang nehmen.
Dann haben wir es ja sogar geschafft eine solche Schwimmschule zu finden bei der man mit zum Becken durfte, leider war der Schwimmlehrer null kompatibel mit meinem Kind und sie war völlig überfordert von den Anforderungen die sofort gestellt wurden und hat dicht gemacht. Nach dem zweiten Mal haben wir abgebrochen.

Was bei uns dann wirklich fantastisch funktioniert hat, war der Schwimmlehrer, der eine Bahn im öffentlichen Kurbad belegt (dafür habe ich mir wirklich die Finger wundgesucht und bin so froh, das entdeckt zu haben - wenn jemand aus Rhein-Main sucht, schreibt mich gerne an). Man bringt sein Kind bis in die Schwimmhalle und dann hat man die freie Wahl - man kann entweder im Café sitzen und zugucken, das Bad ganz verlassen, oder eben auch schwimmen gehen. Und so haben wir es dann gemacht. Das hat unserer Tochter die Sicherheit gegeben, das ein Elternteil da ist, greifbar ist.
Und ganz nebenbei kam man so auch selbst jede Woche zum schwimmen und als klar war, das es gut läuft, haben wir das auch für Familienausflüge genutzt oder nur die kleine Schwester mitgenommen, damit die auch Schwimmbadzeit bekommt.
Wir haben selbst gesehen, wie sie ihre Abzeichen abgelegt hat, und ich finde das total schön. Als sie Bronze gemacht hat bin ich nebendran Bahnen geschwommen. Sie war hochkonzentriert und hat mir nur zwei Mal kurz zugelächelt als sie gewartet hat, das sie mit Springen dran ist.
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #61
Ich benutze ja gerne mal gratis Kinderangebote von der Stadt für alles Mögliche - da sind wegen der sprachlichen Hürde wohl trotzdem so 90% Österreicher dabei.

Noch dazu würde es sowieso wenig Sinn machen Kinder in einen Schwimmkurs zu geben, dessen Sprache sie gar nicht wirklich verstehen. Die billigen Kurse gibt es alle nur auf deutsch.
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #62
Die Hürde, diese Anträge auszufüllen (grade wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind) ist allerdings auch sehr hoch und das Wissen ist nicht unbedingt vorhanden. Suchen Menschen nach Unterstützung um Anträge auszufüllen, dürfen sie sich häufig ziemlichen Mist anhören.
(Alles Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe.)

Da ist noch viel Luft nach oben, damit das adäquat genutzt werden kann.
Sicher, hängt natürlich von den Protagonisten ab.
Wir schicken z. B. bei der Wohngeldbewilligung immer gleich Anträge für das BuT mit, die dortigen Kollegen erhalten eine Info über die Bewilligung. Daher klappt das bei uns sehr gut, zumal die Kollegen in dem Bereich sehr hilfsbereit sind.
 
Might
Benutzer124226  (30) Beiträge füllen Bücher
  • #63
die Eltern nicht mit reinkommen
Ich kann nur von den Schwimmschulen hier in der Umgebung sprechen. Dort werden die Kinder von den Eltern umgezogen, geduscht und bis an den Beckenrand gebracht und auch dort wieder abgeholt. Die ersten und letzten 5 Minuten dürfen die Eltern zugucken, genau so wie die ersten 1-2 Stunden komplett für die Eingewöhnung.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #64
Dort werden die Kinder von den Eltern umgezogen, geduscht und bis an den Beckenrand gebracht und auch dort wieder abgeholt. Die ersten und letzten 5 Minuten dürfen die Eltern zugucken, genau so wie die ersten 1-2 Stunden komplett für die Eingewöhnung.
Ich habe jetzt extra noch mal mehrere der großen, bekannten Schwimmschulen im Rhein-Main-Gebiet durchgeklickt: hier ist das nicht so. Schwimmschule Marlin mit zig Standorten (nicht nur in Hessen) - nein. Swim2Grow - nur die erste Stunde. Schwimmschule Frankfurt - nur die erste Stunde.

Ich weiß, das es superviele Kinder gibt für die das überhaupt kein Problem ist und die vielleicht sogar besser ohne Eltern mitmachen, aber es spricht eben auch für viele Kinder viel FÜR einen Kurs in einem öffentlichen Schwimmbad, wo mindestens ein Elternteil in der Nähe sein kann :smile:
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #65
Also hier in der Stadt gibt es zumindest Kurse auf Englisch, gratis Kurse für ukrainische Familien, Vater/Sohn-Kurse, Mutter-Kind, Kurse für Kinder mit versch. Diagnosen usw. Ich habe schon das Gefühl, dass man da alles versucht, um jeden zu erreichen. ABER: es ist halt alles sofort ausgebucht. Als ich meine Kinder angemeldet habe, musste ich ganz schnell sein, als die nächste Saison freigegeben wurde. Es gibt aber sicher andere Angebote als das.
Meiner Meinung nach gibt es jedoch einfach zu wenig Schwimmbäder in einer Stadt dieser Größe/mit so vielen Kindern. Und die letzten Jahre waren dann auch noch 2 Bäder geschlossen, weil beide gleichzeitig renoviert wurden..
 
Zuletzt bearbeitet:
Art_emis
Benutzer174233  (36) Meistens hier zu finden
  • #66
Die Hürde, diese Anträge auszufüllen (grade wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind) ist allerdings auch sehr hoch und das Wissen ist nicht unbedingt vorhanden. Suchen Menschen nach Unterstützung um Anträge auszufüllen, dürfen sie sich häufig ziemlichen Mist anhören.
(Alles Erfahrungen aus der Flüchtlingshilfe.)

Da ist noch viel Luft nach oben, damit das adäquat genutzt werden kann.
Nicht nur das, denn realistisch betrachtet dürfte das Budget aus dem Teilhabepaket nach einem Schwimmkurs (wie lang geht so was? ca. 6-8 Wochen) aufgebraucht sein und dann ist für das restliche Jahr kein Geld mehr für andere sportliche Aktivitäten da. Denke da verzichten viele dann lieber aufs Schwimmen und nutzen die Fördergelder für einen Verein, in dem die Kinder das ganze Jahr teilnehmen können für das selbe Geld.
 
InsularUK
Benutzer179155  Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #67
Eure Beitraege zeigen, dass ich nicht alleine mit den Gedanken bin, dass Menschen schwimmen lernen sollten (Grundlagen, keine Leistungssport!) Der Zugang sollte fuer alle Menschen irgendwie ermoeglicht werden.

Ich darf mich Schwimmlehrerin nennen, da ich eine Trainer-Lizenz besitze. Speziell für den Bereich Schwimmen Breitensport für Kinder und Jugendliche.
Das finde ich toll und danke fuer Deinen Einsatz! Ich denke, die jungen Menschen werden es Dir danken. Vielleicht wird ja einer von Deinen Schuetzlingen selbst Schwimmlehrer*in! 🥰

Vielleicht wäre das etwas, zu dem man Renterinnen und Renter ermutigen könnte 🤔
Ich könnte mir vorstellen, dass das etwas für meinen Vater sein könnte ☺️
Ich sehe das einen super interessanten Loesungsansatz auch diese Personen in Betracht zu ziehen als moegliche Lehrer*in!
Und wenn Dein Vater eh die Affinitaet zum H2O hat, waere das eh optimal! Kann ich nur bestaerken, diese Idee! 🙏

Die Hürde, diese Anträge auszufüllen (grade wenn sprachliche Barrieren vorhanden sind) [...]
Ja, ich gebe Dir Recht, aber irgendwie muss man anfangen, wenn man was veraendern moechte! Deswegen nie den Kopf in den Sand stecken! :smile:

Also hier in der Stadt gibt es zumindest Kurse auf Englisch, Kurse für ukrainische Familien, Vater/Sohn-Kurse, Mutter-Kind, Kurse für Kinder mit versch. Diagnosen usw. Ich habe schon das Gefühl, dass man da alles versucht, um jeden zu erreichen.
Super!! Das finde ich sooo toll, dass man bei Euch versucht, jeden zu erreichen! Vielleicht finden sich ja unter den Ukrainern etc. auch tolle Schwimmer*innen und Lehrer*innen, die uns auch wiederum helfen koennen in Bezug auf Schwimmen oder auch anderen Dingen! So stelle ich mir Integration vor und ihr macht es vor! Mega! 😊
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #68
Nicht nur das, denn realistisch betrachtet dürfte das Budget aus dem Teilhabepaket nach einem Schwimmkurs (wie lang geht so was? ca. 6-8 Wochen) aufgebraucht sein und dann ist für das restliche Jahr kein Geld mehr für andere sportliche Aktivitäten da. Denke da verzichten viele dann lieber aufs Schwimmen und nutzen die Fördergelder für einen Verein, in dem die Kinder das ganze Jahr teilnehmen können für das selbe Geld.
Wobei gerade viele kleinere Kinder erst mit sechs oder sieben Jahren mit Fußball, Handball, etc. anfangen. Der Schwimmkurs kann ja vorher genutzt werden. Aber auch ich sehe natürlich schon das eine oder andere Problem.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #69
Wobei gerade viele kleinere Kinder erst mit sechs oder sieben Jahren mit Fußball, Handball, etc. anfangen.
Nicht wenige allerdings Musikunterricht oder etwas vergleichbares. Auch Kinderturnen ohne eine spezielle Sportartspezialisierung beginnt doch meist sogar schon vor dem Kindergarten oder um diese Zeit herum.
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #70
Nicht wenige allerdings Musikunterricht oder etwas vergleichbares. Auch Kinderturnen ohne eine spezielle Sportartspezialisierung beginnt doch meist sogar schon vor dem Kindergarten oder um diese Zeit herum.
Klar gibt es das, aber nach meiner Erfahrung sind das eher wenige Fälle, die Mehrheit praktiziert eher "normalen" Sport. Auch Musikschule kommt im Regelfall erst später vor.

Wenn Kinder schon andere Aktivitäten betreiben, bleibt tatsächlich nichts mehr übrig für einen Schwimmkurse. Wobei die monatlichen 15 Euro für Teilhabe auch nicht für die komplette Musikschule reicht.
 
Weseraue
Benutzer192870  (53) Öfter im Forum
  • #71
Habe mal geguckt, wie die Gebühren in unserer Stadt sind.

Fußball: 7,50 Euro
Schwimmverein: 8,00 Euro
Musikschule: ab 28 Euro.
 
Eswareinmal
Benutzer123446  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #72
Ja, ich gebe Dir Recht, aber irgendwie muss man anfangen, wenn man was veraendern moechte! Deswegen nie den Kopf in den Sand stecken! :smile:
Darum geht's aber nicht. Weiß auch nicht wie du auf diesen Ratschlag am Ende kommst?

Es bräuchte niedrigschwellige Unterstützung beim Anträge ausfüllen, Menschen in Ämtern die auf diese Dinge sensibilisiert sind.
Wie oft ich vor mir (als Pädagogin und im Ehrenamt) Leute sitzen hatte, die einfach völlig ratlos ob dieser BuT-Anträge waren geht auf keine Kuhhaut.
Und dann ist da in den Ämtern (hier zumindest) oft auch nicht so klar, was wird jetzt bewilligt, wieviel, was nicht...

Da müsste viel mehr Unterstützung und Bewusstsein her, wenn man möglichst allen Leistungsbeziehern die Möglichkeit geben möchte, Schwimmkurse aufzusuchen.
Das müsste man deutlicher machen, und zwar nicht nur auf Deutsch.

Wobei gerade viele kleinere Kinder erst mit sechs oder sieben Jahren mit Fußball, Handball, etc. anfangen. Der Schwimmkurs kann ja vorher genutzt werden. Aber auch ich sehe natürlich schon das eine oder andere Problem.
Also hier ist Kinderturnen und Eltern-Kind-Turnen Standard. Die Kurse sind mega überfüllt. Ich zahle für meine komplette Familie (Kinderzahl egal, alle Kurse belegbar, für Kinder ab drei Jahren gibt's noch tanzen, ab fünf Jahren Leichtathletik, ab sechs Jahren z.b. Einrad, Volleyball...) im Monat 28€ für den Sportverein.
Der nächst gelegene Schwimmkurs kostet für zehn Stunden 120€ plus 4€ Eintritt ins Schwimmbad, wenn man krank ist o.ä. fällt der Eintritt natürlich weg, aber das war's auch. Das ist einfach ein riesen Unterschied.

Und der Unterschied besteht schon für mich, und wir sind finanziell nicht so schlecht aufgestellt. Aber wir haben jetzt dann halt vier Kinder.

(DLRG ist wie gesagt unsere Rettung quasi, ist zwar ein Stück weg und zeitlich ungünstig, aber günstiger und fortlaufender Kurs, was mir super wichtig ist.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Schwupps
Benutzer200483  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #73
Meine drei Kinder haben das Schwimmen gelernt, bevor das Schulschwimmen begonnen hat. In Hamburg starten die 3. bzw. 4. Klassen mit dem Schwimmunterricht und das war mir persönlich zu spät.
Mein jüngster Sohn geht in die 4. Klasse und hat im letzten Jahr, außerhalb des Schulschwimmens, in einer privaten Schwimmschule sein Jugendschwimmabzeichen in Silber gemacht.
In seiner Klasse gibt es mindestens drei Schüler, die (noch) nicht richtig und sicher schwimmen können. Das Seepferdchen als Abzeichen bedeutet keinesfalls, sicher schwimmen zu können und darf nicht überschätzt werden.
Mir bereitet die Entwicklung Sorge, da scheinbar im durchorganisierten Alltag, keine Zeit für ein Schwimmbadbesuch bleibt. Zudem haben sich Schwimmbäder in den letzten Jahren mehr und mehr zu Spaßbädern entwickelt
 
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