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Röhrchen an Heizkörper in Mietwohnung

F
Benutzer79392  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo,

kann mir jemand die Funktionsweise der Röhrchen an den Heizungen in einer Mietwohnung erklären?

Bei mir hat so ein "Gerät", was da dranhängt 2 Röhrchen, eins mit einer Skala von 0 bis 100 un einer hellen Flüssigkeit und daneben ein Röhrchen mit einer Lila Flüssigkeit (wenn man mit Taschenlampe draufleuchtet).

Welche Aussagekraft haben die angezeigen Werte? Als ich im Februar eigezogen bin, hat der Hauswart die Dinger abgelesen und alle standen auf 0. Jetzt ist die Flüssigkeit etwas gesunken auf 4-5.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Die Funktionsweise ist ziemlich einfach:
Die Flüssigkeit verdunstet langsam, so dass man an Hand der verdunsteten Flüssigkeitsmenge ungefähr auf die verbrauchte Heizenergie schließen kann, um die Heizkosten abzurechnen.

Allerdings lässt die Genauigkeit der Röhrchen doch sehr zu Wünschen übrig.

Wie man das abliest, kann ich dir aber nicht sagen.
 
F
Benutzer79392  (36) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Ich wüsste gerne, ob ich anhand dessen auch meine ungefähren Kosten abschätzen kann. Was ist, wenn das Röhrchen leer ist (auf 100)?
 
E
Benutzer6487  Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hallo!

Deine Heizkosten kannst du damit nur schwerlich berechnen.

Die Dinger liefern nur ein Maß dafür, wie lange die Heizung Wärme abgegeben hat.

Der Wert wird dann nochmal mit einem Faktor multipliziert, der die Größe des Heizkörpers wiederspiegelt, denn der große Wohnzimmerheizkörper verbraucht sicher mehr Energie als der kleine im Gäste-WC.

Und selbst dann bleibt unterm Strich nur eine Zahl übrig, die mit deinem Verbrauch zusammenhängt.


Dann schaut man, welche Parteien welchen Wert erreicht haben, und legt die Heizkosten dann anteilmäßig anhand dieses Wertes auf die einzelnen um.

Da du aber weder weißt, wie hoch die tatsächlichen Kosten für deine Heizungsanlage sind, noch, was deine Nachbarn so verbrauchen, ist es absolut unmöglich, sowas wie "Ein Strich entspricht 100€" zu sagen.


Letztendlich bleibt dir nur eins: Beobachten und protokollieren, ob du ne Tendenz zu "mehr" oder "weniger" hast. Aber vorsicht: Auch, wenn du gleich viel verbrauchst, deine Nachbarn aber plötzlich sparen, könnte das durchaus zu ner Preiserhöhung bei dir führen.



Alles in allem ist das System vermutlich das fairste was es gibt, aber es ist absolut undurchsichtig, um daraus im Voraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
 
brainforce
Benutzer26398  (41) Beiträge füllen Bücher
  • #5
Alles in allem ist das System vermutlich das fairste was es gibt, aber es ist absolut undurchsichtig, um daraus im Voraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen.
dem schließ ich mich mal an... - wenn jeder Mieter so ein Ding hat dann zeigt es auch bei jedem das Gleiche an... (je nach Verbrauch).

Allerdings frage ich mich auch mit welcher Genauigkeit so ein Teil funktioniert... viel Vertrauen hab ich da irgendwie nicht.

Ach ja: Falls du vorhast das Teil irgendwie zu manipulieren rate ich dir dringenst davon ab! Das Teil ist verplombt und manuelle Manipulationen sind erkennbar... auch ander angebliche "Tricks" funktinieren nicht! - ein Versuch der Manipulation wäre Betrug!
 
Koyote
Benutzer18846  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #6
dem schließ ich mich mal an... - wenn jeder Mieter so ein Ding hat dann zeigt es auch bei jedem das Gleiche an... (je nach Verbrauch).

Allerdings frage ich mich auch mit welcher Genauigkeit so ein Teil funktioniert... viel Vertrauen hab ich da irgendwie nicht.

Die Heizkostenverteiler (zumal die mit Verdunsterprinzip) sind so ziemlich das schlechteste, ungenaueste und unfairste (aber leider gesetzlich gedecktes) System zur Heizkostenverteilung!
Bei einem Großteil der nach diesem Prinzip abgerechneten Heizanlagen hat die Kostenverteilung nur im entferntesten was mit dem tatsächlichen Verbrauchsverhältnissen zu tun.

Ursache sind das die Dinger nur bei Einhalten bestimmter Einbausituation geeignet sind verlässliche Werte zu liefern.
Diese Einbausituation ist allerdings allenfalls bei Neuanlagen gegeben.

Die Fehler des Systems werden allerdings sowohl von der Abrechnungs"mafia" als auch vom Gesetzgeber und natürlich auch von den Eigentümern totgeschwiegen.

Bei mir ist die Anzeige an einzelnen Heizkörpern so ungenau dass ich zum Beispiel für einen nichtbenutzten Heizkörper (habe zwei im Wohnzimmer und nutze immer nur einen davon) 50€ bezahlt habe.
Und das nur durch die Kaltverdunstungsvorgabe die unzureichend war.

Letzeres ist übrigens auch der Grund warum die Ablesung des Hauswarts beim TS überhaupt nicht geeignet ist als Zwischenablesung zu taugen.
Es hat in diesem Fall also der Vornutzer nur die Überfüllung verbraucht und der TS zahlt dadurch den Verbrauch des Vornutzers mit.
Das Ablesen durch anschauen ist nur zulässig wenn immer so abgelesen wird, im Normalfall wird der tatsächliche Füllstand am Ende der Abrechnunsgperiode aber abgewogen.

Das zweite Röhrchen ist übrigens immer das Röhrchen der voherigen Abrechnunsgperiode, dieses wird, für den Fall von Beanstandungen, verschlossen und wieder ins Gerät eingesetzt.
Ausserdem hat man dadurch eine gewisse Vergleichsmöglichkeit mit dem Vorjahresverbrauch.
Wobei das nur grob aussagekräftig ist, weil eben die Kosten pro Verdunstungseinheit erst am Ende der Abrechnungsperiode feststehen.
Bei uns sind diese in den letzten 3 Jahren zB von 9€ auf 13,5€ angestiegen...

Gerade bei den Verdunstern spart man meist am meisten wenn man so gleichmäßig wie möglich heizt...dann bleibt der Heizkörper insgesamt am kältesten.

Gruß
 
N
Benutzer14593  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Daß du auch ohne zu heizen bezahlen sollst, das liegt daran, daß nur ein Teil durch eigenen Verbrauch abgerechnet wird, der Rest nach Wohnfläche. Das soll dafür sorgen, daß Wohnungen mit vielen Außenwänden nicht benachteiligt sind, oder daß Mietparteien in der Mitte gut bei den Nachbarn, die ihre Wohnung warm haben, "mitheizen". Hat also schon seine Richtigkeit. Davon abgesehen sind die Röhrchen wie schon gesagt wurde ziemlich ungenau und schwer nachvollziehbar.
 
Koyote
Benutzer18846  (45) Verbringt hier viel Zeit
  • #8
@ Nabla:

Nein, ich rede nicht von der Aufteilung in Verbrauchskosten und Grundkosten (bei mir 70:30), sondern ich rede davon, dass die Kaltverdunstungsvorgabe in diesem Fall nicht ausreichend ist.

Denn es wird davon ausgegenagen dass jeder Heizkörper an etwa 200 Tagen genutzt wird. Das passt bei mir überhaupt nicht ( bei mir sind mehr als 6 Monate alle Heizkörper aus, weil bereits wenig Sonne am Tag reicht damit es warm in der Wohnung ist).
Ein heizkörper der gar nciht genutzt wird, zeigt also systembedingt einen Verbrauch an, obwohl keiner stattgefunden hat.

Von unterschiedlichen Umgebungsbedingungen (Erdgeschoss zu Dachgeschoss) und trotzdem gleicher Kaltverdunstungsvorgabe mal ganz abgesehen.

Die von Dir angesprochene Aufteilung hat übrigens nichts mit der Kompensation der Lage der Wohnung zu tun (diese früher übliche Kompensation ist unzulässig bzw. muss über die Kaltmiete, nicht über die Heizkosten, erfolgen)), sondern damit dass eben bereits das Vorhalten der Heizungsanlage (also die reine Möglichkeit zu heizen) Kosten verursacht und die Wärmeabgabe eben nicht zu 100% durch die Heizkörper erfolgt, sondern auch ein gewisser Anteil durch die Rohrleitungen.
Ausserdem eben die Verluste/Wartungskosten/Schornsteinfeger der Heizungsanlage die ja vom Verbrauch weitgehend unabhängig sind.

Abhilfe schaffen hier nur die elektronischen Heizkostenverteiler, wobei diese trotz grundsätzlicher Möglichkeit die Erfassung von Fremdwärme zuverlässig auszuschließen, per Gesetz so eingestellt sein müssen dass es im Hochsommer (insbesondere in Dachgeschossen) trotzdem zu Zählfortschritten kommen kann.

Hier hat der Gesetzgeber geschlafen bzw. es sollte durch die angebliche Verbrauchsabhängige Heizkostenabrechnung ein Sparanreiz geschaffen werden.
Das dieser gesetzlich aufgezwungene Sparanreiz eine ganze Industrie mit Arbeit versorgt war dabei ganz besonders gewünschter Nebeneffekt.

In nicht wenigen Gebäuden (neuerer Art bzw. energetisch saniert) liegen die Kosten für die Verbrauchserfassung und Abrechnung zwischen 10% und 20% der Jahresheizkosten...
Die ganze Erfassung ist also in vielen Fällen völlig unsinnig.

Der richtige Unsinn wird insbesondere dann deutlich, dass ich eine Wohnung mit einer Strompauschale vermieten darf, mit einer Heizkostenpauschal dagegen nicht.
Dabei ist der Stromverbrauch zu 100% vom Bewohner abhängig, wohingegen der Heizenergieverbrauch nur eingeschränkt vom Bewohner beeinflusst werden kann (Lage, Dämmstanddard, Anlagentechnik, Wärmeträger).

Heizkostenabrechnung mittles Heizkostenverteiler ist und bleibt so genau wie auswürfeln!

Gruß
 
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