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Pizzeria hat wieder geöffnet - neue Pizza auf dem Markt (schmeckt mir nicht)

Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben Menschen an den Empfangsgeräten.​

Lange ist's her, dass ich hier hab blicken lassen, aber wie ein Boomerang komme ich immer wieder zurück. In den letzten Monaten hat sich viel getan und ich habe es irgendwie nie geschafft, meine Gedanken so richtig zu ordnen. Durch die Ereignisse der letzten Monate, Corona, das Ende des Studiums, das Ende meiner ersten (viel zu kurzen) Beziehung und den darausfolgenden Aufbruch ins Ungewisse hatte ich irgendwie nie die Zeit, meine Gefühle wahrzunehmen oder einzuordnen.

Jetzt, wo ich zum ersten Mal seit über 10 Jahren wieder regelmäßige Wochenenden habe, die Gastronomie (hoffentlich) endgültig hinter mir gelassen habe und einen kompletten Reset meines Lebens vorgenommen habe, merke ich aber, wie die Gedanken mich durchwühlen, wenn ich alleine zu Haus bin. Trotz allem Guten das ich die letzten Monate erfahren durfte habe ich manchmal einfach das Bedürfnis, jemanden zu umarmen und einfach loszuheulen. Es ist ein wahres auf und ab der Gefühle.

Aber fangen wir da an, wo meine letzte Geschichte aufgehört hat:
Nach ca. 18 Monaten hat meine Exfreundin unsere Beziehung beendet. Und ich habe das Gefühl, dass ich es komplett verkackt habe. Menschlich, weil ich nicht gut darin bin, Zuneigung zu zeigen, Geschenke zu machen, kleine Aufmerksamkeiten zu organisieren oder kreative Ideen bezüglich Aktivitäten oder irgendwie aufregend und interessant zu sein. Charakterlich, weil ich trotz allem beim Thema Frauen (nicht generell, nur wenn's um Flirts geht) immer noch viel zu schüchtern bin, selbst bei der Frau, die mit mir in einer Beziehung ist. Außerdem war ich wirklich nicht gut darin, ihr das Gefühl zu geben, dass sie sich auf mich verlassen kann. Dabei hätte ich wirklich alles für sie getan, wenn sie mich direkt danach gefragt hätte.
Und, und das ist eigentlich das Schlimmste: kommunikativ, weil ich so gar nicht in der Lage bin, meine Gefühle in einem direkten Gespräch klar zu äußern, zu sagen, was ich will und was ich nicht will. Und vor allem, was ich im Bezug auf Körperlichkeit will. Und selbst wenn es soweit kam, hatte ich das Gefühl, zu versagen. Und dann kommt noch meine abnormale Verklemmtheit dazu. Ich wollte nicht über Sex reden. Ich konnte nicht über Sex reden. Sie hätte gerne mehr von mir gehabt, in jeder Hinsicht. Ich weiß, dass sie in den besten Zeiten der kurzen Beziehung darüber nachgedacht hat, mit mir zusammenzuziehen. Mir ging das zu schnell. So viel Nähe konnte ich zu dem Zeitpunkt noch nicht zulassen.
Und irgendwann dachte sie, ich wollte nicht mit ihr schlafen. Das war dann der Anfang vom Ende.

Das traurige Fazit meiner ersten Beziehung ist:
1. Ich bin schlecht im Bett
2. Ich bin kein guter Küsser
3. Ich bin ein schlechter Partner
4. Ich habe zu viel Angst vor ungefähr allem, was gut ist
5. Es ist mittlerweile knapp 6 Monate her und ich denke fast jeden Tag an sie
6. Corona ist scheiße
7. Ich habe Angst, die Fehler die ich gemacht habe zu wiederholen

Nachdem klar war, dass das zuende ist, habe ich eine Bewerbung abgeschickt, bin 500km umgezogen und habe einen tollen neuen Job in einer kleinen Stadt im Norden Bayerns begonnen. Die Arbeit ist der Wahnsinn, die Bezahlung ist anständig, die Wohnung ist top, aber ich fühle mich so unfassbar einsam hier.
Sobald die Coronalage es zulässt, werde ich hoffentlich den Mut und das Interesse finden, irgendeinem Verein hier beizutreten, damit ich wenigstens ein paar Leute kennenlerne, aber zurzeit bin ich froh, wenn ich es nach der Arbeit schaffe, noch irgendeine Aufgabe im Haushalt zu erledigen. Die ganze Situation raubt mir einfach all meine Kraft. Ich fühle mich, als würde ich wieder gegen den Strudel der Depression anschwimmen. Ich weiß, dass ich das kann. Ich hab die Werkzeuge dazu. Aber es kotzt mich an und macht mich traurig, dass ich wieder in dieser Situation bin.

Aber immerhin hab ich dank Pandemie und Gastro-exit mit dem Saufen aufgehört. In den 5 Monaten dieses Jahres hab ich vllt insgesamt ne Kiste Bier geleert.

Tut mir leid, dass ich euch nichts Besseres berichten kann, aber soweit war es dann zumindest mal ein kleines Update für diejenigen, die es interessiert.

Ich danke jedenfalls allen, die's lesen und vielleicht auch den einen oder andern Kommentar dalassen. Würd mich freuen, wenn einer oder zwei von euch "hier bleiben" bis es wieder besser wird. Auch wenn's ein paar Monate/Jahre dauern wird.

Liebe Grüße in die Runde
Johnny
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #2
Ich bin müde, daher nur kurz: Sei nicht so hart zu dir selbst. Es war deine erste Beziehung, da läuft selten alles glatt. Nimm nicht so viel schlechtes daraus mit. Hinterher ist man immer schlauer und es gehören immer zwei dazu, damit eine Beziehung vor die Wand fährt.
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #3
Sorry, ich habe damals Deinen Thread nicht so genau verfolgt. War das Deine erste Freundin?

Aber, mal so ganz allgmein:
1. Ich bin schlecht im Bett
Blödsinn. Es gibt nicht "schlecht im Bett". Es gibt nur: 2 (oder mehr :zwinker:) Personen passen sexuell nicht zusammen


2. Ich bin kein guter Küsser
s. 1.)


3. Ich bin ein schlechter Partner
Deswegen meine Frage oben. Wieviel Beziehungserfahrung hast Du?


4. Ich habe zu viel Angst vor ungefähr allem, was gut ist
Ängste sind ein Arschloch. Aber mit Sicherheit hast Du nicht Angast vor Allem, was gut ist. Sondern vor bestimmten Dingen, Emotionen, Menschen(?), Nähe(?). Diese haben eine Schnittmenge mit Dingen, Emotionen,... die Du Dir wünschst. Deswegen hast Du aber keine Angst vor diesen Sachen, weil sie gut sind. Versuche da vll mal mehr, zu ergründen, wovor im Detail Du Angst hast.


5. Es ist mittlerweile knapp 6 Monate her und ich denke fast jeden Tag an sie
Scheiße. Aber kommt vor. Ich bin z.B. auch so ein Langsam-Verarbeiter. Versuche, Dir bewusst zu machen, an was Du dabei denkst. Wirklich an sie als Person, als Mensch? Vielleicht immer mehr "nur" an das Gefühl? Dass Du da Gefühle hattest, die Du jetzt vermisst? Kann es sein, dass sie vielleicht mehr "nur" ein Symbol wird für die Dinge, die Du vermisst, dir Dir gut tun würden?


7. Ich habe Angst, die Fehler die ich gemacht habe zu wiederholen
Ja. Normal. Aber wenn Du erstmal wieder verliebt bist, wird das geringer werden. Liebe ist nie ohne Risiko. Man lässt sich emotional tief auf etwas bzw. einen anderen Menschen ein und kann daher auch tief verletzt werden. Aber so wird es der potentiellen nächsten Partnerin auch gehen.

Edit: Schweinebacke Schweinebacke hat es schon beantwortet. Daher: 3. es ist völlig ok. Quasi jeder Mensch macht in seiner ersten Beziehung nicht alles super-duper-mega-perfekt. Fehler passieren, Unaufmerksamkeiten. Eine gute Kommunikation muss man auch erst einmal lernen, Du bist lang genug hier im Forum, um zu wissen, dass das der Hauptgrund für Trennungen ist. Auch bei Menschen, die schon mehrere Beziehungen hatten.
 
Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #4
Guten Morgen und erstmal danke euch beiden für die Antworten! :smile:

Blödsinn. Es gibt nicht "schlecht im Bett". Es gibt nur: 2 (oder mehr :zwinker:) Personen passen sexuell nicht zusammen
Naja... das Problem war, dass ich am Anfang keinen hochgekriegt habe, insgesamt zu wenig dabei gespürt habe, währenddessen nicht den Mund aufbekommen habe, um zu sagen, was ich will. Außerdem wusste ich auch ganz ehrlich nicht, was ich will. Ich fand Sex nie wirklich gut, muss ich gestehen. Auch wenn's in den 18 Monaten vielleicht maximal 20x passiert ist, hatte ich nicht das Gefühl, dass ich "besser" darin wurde. Und meine innere Anspannung, Verklemmtheit und Nervosität ist nie weniger geworden. Mit dem Gepäck geh ich jetzt vielleicht sogar noch ein wenig unzufriedener in die Zukunft als ich vorher diesbezüglich war...

Ängste sind ein Arschloch. Aber mit Sicherheit hast Du nicht Angast vor Allem, was gut ist. Sondern vor bestimmten Dingen, Emotionen, Menschen(?), Nähe(?). Diese haben eine Schnittmenge mit Dingen, Emotionen,... die Du Dir wünschst. Deswegen hast Du aber keine Angst vor diesen Sachen, weil sie gut sind. Versuche da vll mal mehr, zu ergründen, wovor im Detail Du Angst hast.
Was ich mit "Angst vor allem, was gut ist" meine ist, dass ich mich oft nicht traue, mein Glück fraglos anzunehmen, weil ich immer erwarte, dass irgendwo ein Haken ist.
Ich bin super, wenn es darum geht, Anderen einen Rat zu geben, wenn es um die Probleme Anderer geht.
Ich hätte den neuen Job nie angenommen, wenn ich vorher nicht in dieser emotionalen Extremsituation gewesen wäre. Den Mut hätte ich sonst nie gehabt. Ich hab auch heute noch extrem Schiss, dass ich die Probezeit nicht überstehe, obwohl es dazu eigentlich keinen Grund gibt.
Ich kann mich wirklich sehr gut mit allen Menschen unterhalten, auch denen, die ich noch nicht kenne. Aber wenn ich merke, dass eine Frau eventuell ein bisschen flirtet, kollabiert mein Selbstbewusstsein. Was ein Booster sein sollte wird zu ner Seifenblase.
Ich kann auch, wie oben erwähnt, über Sex reden. Solange es mich nicht betrifft.

Irgenwdas in mir drin blockiert mich megamordsmäßig. Und das ist, weil es auch um Sexualität geht, nichtmal etwas, über das ich mit meinen Psychologen reden konnte.

Scheiße. Aber kommt vor. Ich bin z.B. auch so ein Langsam-Verarbeiter. Versuche, Dir bewusst zu machen, an was Du dabei denkst. Wirklich an sie als Person, als Mensch? Vielleicht immer mehr "nur" an das Gefühl? Dass Du da Gefühle hattest, die Du jetzt vermisst? Kann es sein, dass sie vielleicht mehr "nur" ein Symbol wird für die Dinge, die Du vermisst, dir Dir gut tun würden?
Leider hat es bei mir immer extrem lange gedauert, bis ich mich von sowas erholt habe. Und damit meine ich tatsächlich Jahre.

Ich bin nur leider mittlerweile in dem Alter, wo ich mir selber unnötigerweise noch den Druck mache, dass ich gar nicht mehr die Zeit habe, all das zu erarbeiten, was ich jetzt schon bräuchte, um das zu leben was mein Ziel ist. Sie fehlt mir als Mensch. Sie wollte mich sozusagen in der Beziehung "friendzonen", weil sie mich als Mensch auch noch sehr geschätzt hat. Keine Ahnung, wie das heute aussieht, weil ich ihr nach der Trennung nur noch einmal kurz per whatsapp geantwortet habe. Seitdem gab es keinen Kontakt. Aber das wollte ich nicht. Ich hätte das nicht ausgehalten, weil ich bis zuletzt Gefühle für sie hatte und gehofft habe, dass sie sich anders entscheidet. Natürlich vermisse ich auch das Gefühl, das sie mir gegeben hat. Die Wärme und Nähe - nicht nur körperlich, sondern gerade emotional.

Und der starke Kontrast zwischen "im November noch in einer Beziehung" und "Heute ganz allein am Arsch der Welt" ist ein extrem tiefes Loch, in dem ich irgendwie festhänge.
WhatsApp und Skype sind eben kein Ausgleich zu Freunden, die man auch mal knuddeln oder boxen kann. Mein Büro ist auch echt weit entfernt von dem Charme einer Eckkneipe. Hier ist es noch ziemlich trist (weil ich kein Geld für Möbel hatte, danke Corona) und all das verstärkt das Gefühl der Einsamkeit.
 
G
Benutzer Gast
  • #5
Blödsinn. Es gibt nicht "schlecht im Bett". Es gibt nur: 2 (oder mehr :zwinker:) Personen passen sexuell nicht zusammen

oh, mark, da muß ich dir sehr widersprechen ...

alles, was wir tun, kann in guter / schlechter / mittlerer ausführung geschehen ...

das hängt ab von unserem talent, unserer erfahrung / übung darin, dem ausmaß unseres interesses daran ...

und ... natürlich haben wir es hier wie überall mit (bewusster und unbewusster) selbst- und fremdwahrnehmung zu tun, gibt es subjektive und objektive sichtweisen dazu ...

und ... natürlich haben wir es hier wie überall mit den beiden komponenten "können" + "wollen" zu tun ...

also:
ja - im erotischen begegnungsbereich (beim KÜSSEN, ...) verhält es sich ebenso ...

womit hat die qualität unseres tuns in diesem bereich vor allem zu tun?
- sinnlichkeit
- leidenschaft
- erfahrung
+
- ziellosigkeit
- zeitlosigkeit
- wichtigkeit
(des erotischen lebensbereichs für mich)

und es gibt eine gute nachricht für johnny:

selbstreflexion / selbsterkenntnis ist der erste schritt zur veränderung / verbesserung - daher erstmal: gut gemacht! : - )

der zweite schritt wäre die bewertung der situation für dich und dein leben - will ich da was verbessern, "das richtig gut können"?

gibts dazu ein ja, dann wäre schritt drei die beantwortung der frage "was ist zu tun"?

- lernen ...
dazu habe ich einen ganz wunderbaren link zu einer website, die zwar für teenager gedacht ist, ich aber immer wieder auch erwachsenen ans herz lege - weil ihr inhalt so wunderbar klug und weitreichend aufgebaut ist ...
(schreib ihn aber nicht hierher, weil hab keine lust auf moderative konfrontation - muss daher bei interesse halt via pn von dir erfragt werden)

- selbsterfahrung ...
ich empfehle da sehr, sich in kurse von guten tantrischen zugangsvermittlern zu begeben - um darin bewusst und vertieft zur eigenen haltung, sinnlichkeit und achtsamkeit zu kommen ...

jedenfalls
alles gute dir ...
 
Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Guten Morgen und auch dir danke für die Antwort SAMSARA

Es ist ja nicht so als hätte ich nie gewollt. In meinem Kopf bin ich super romantisch. In meinem Kopf habe ich so viele Dinge getan und gesagt, die ich leider nie getan oder gesagt habe. Ich bin immer wieder automatisch in alte Muster verfallen, obwohl ich eigentlich ganz anders handeln wollte. Und leider kann meine Ex keine Gedanken lesen :hmm:
Es ist als hätte ich eine Art Blitzableiter in meinem Kopf, der die "mutigen" Dinge, die ich mir vornehme, also gegen meine Gewohnheit zu handeln, unvermeidbar ableitet. Selbst wenn es nur Kleinigkeiten waren. Aber 1000 Kleinigkeiten machen dann am Ende ne ganze Menge nicht umgesetzter Dinge aus. Ich glaube, dass das einer der Gründe ist, weshalb es sich für meine Ex nicht angefühlt hat wie eine Beziehung, sondern "nur" wie eine Freundschaft. Und das leider sowohl im emotionalen als auch im sexuellen/körperlichen Bereich.

Wir haben darüber auch geredet. Am Ende, als alles zu spät war. :kopfwand:
der zweite schritt wäre die bewertung der situation für dich und dein leben - will ich da was verbessern, "das richtig gut können"?
Also erstmal möchte ich mich selber wieder "reparieren". Bedingt durch 7 Monate Arbeitsverbot (Gastronomie) und mein sehr striktes Einhalten der Coronaregeln habe ich ordentlich Bauchumfang gewonnen. Seit ich wieder arbeite ist zwar schon wieder etwas gepurzelt, aber da muss noch einiges passieren, denn meine Knie sind vollkommen im Eimer (Arthrose) und jedes Kilo, das ich weniger mit mir herumschleppe macht das ein wenig besser. Körperlich liegt also noch viel Arbeit vor mir. Perspektivisch könnte auch noch ne OP oder zwei notwendig werden.

Seelisch muss ich erstmal in meinem neuen Leben ankommen. Ich bin zwar jetzt über 2 Monate im neuen Job, in neuer Wohnung, in neuer Stadt, in neuem Bundesland, aber so ganz angekommen bin ich hier noch nicht. Ich habe eine Menge supertoller KollegInnen, aber nach Feierabend geht da auch jeder seine eigenen Wege. Ich lese zurzeit ein Motivationsbuch abends vorm Einschlafen, das hilft auch ein bisschen. Der Schritt meine alte Heimat zu verlasse war groß und wichtig und sicherlich auch richtig, ich hoffe, dass ich so auch einige meiner Probleme hinter mir lassen kann. Ich muss mir jetzt um einige Dinge (z.B. finanziell) deutlich weniger Sorgen machen als zuvor.

Beziehungstechnisch bin ich trotz allem offen für Neues. Wie weiter oben erwähnt habe ich natürlich Angst, meine Fehler zu wiederholen. Ich möchte den "Blitzableiter" loswerden und endlich frei sein, das zu sagen, was ich sagen will und so zu handeln wie ich es mir vorstelle, ohne Angst. Dazu gehört auch ein bisschen die Angst vor Zurückweisung loszuwerden und Konflikte zuzulassen. Ich bin so bedacht darauf, Konflikte zu vermeiden, dass ich meine eigenen Bedürfnisse dem Harmoniebedürfnis unterordne und dann selber auch nicht zufrieden bin.
Ich habe, wenn ich ehrlich bin, auch ein bisschen Angst davor, was passiert falls ich doch nochmal ne Frau finde, die mit mir in die Kiste will. Wenn es soweit ist möchte ich nicht nochmal mit schlappem Lui vor ihr stehen. Und vor allem möchte ich dabei meinen Kopf endlich ausschalten können. Ich will nicht jede Bewegung und jede Berürhung 30 Mal überdenken, bevor ich sie ausführe. Und vielleicht muss ich auch etwas fordernder werden. Mehr zeigen, was ich will. Aber auch hier fürchte ich den Blitzableiter... Und das ich mir jetzt schon Gedanken machen kann, was in Zukunft alles schief gehen kann (wird), macht mir auch nicht besonders Mut. Ich weiß nicht, wie ich diese Gedanken loswerden kann.

- selbsterfahrung ...
ich empfehle da sehr, sich in kurse von guten tantrischen zugangsvermittlern zu begeben - um darin bewusst und vertieft zur eigenen haltung, sinnlichkeit und achtsamkeit zu kommen ...
Das klingt jetzt vielleicht n bisschen blöd, aber dafür bin ich nicht de Richtige. Klar würde es bestimmt helfen, Achtsamkeitsübungen und Selbstreflexion waren große Teile meiner 2 1/2 jährigen Therapie, aber ich glaube ich hätte große Schwierigkeiten mich darauf einzulassen. Selbst mit meiner Therapeutin konnte ich nicht über diese Dinge im Bezug auf Emotionalität und Sexualität reden. Vor allem zweiteres fällt mir unglaublich schwer, wenn es um mich und meine Bedürfnisse geht.
 
Tu me manques
Benutzer99399  (34) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Erstmal tut es mir sehr leid, dass deine erste Beziehungserfahrung keine besonders positive war.
Ich finde auch, dass du dich nicht zu sehr zerfleischen solltest.
Ich neige auch sehr dazu, die Schuld für die letzte Trennung überwiegend bei mir zu suchen, aber wenn wir mal ehrlich sind, gehören zu einer funktionierenden Beziehung immer mindestens zwei.
Hast du Freunde, mit denen du darüber reden kannst? Mir hilft es etwas, wenn andere Menschen mein "ich, ich, ich" unterbrechen und mir aufzeigen, dass meine Logik, dass es hauptsächlich meine Schuld ist, fehlerhaft ist.

Wenn du jetzt eh schon über Probleme grübelst, die eventuell wieder auftreten könnten, kannst du ja auch mal über Lösungsstrategien nachdenken. Vielleicht entspannt es dich innerlich ein bisschen, wenn du denkst "Ich kann zwar nicht X, aber stattdessen könnte ich Y tun, wenn ich noch einmal in die Situation komme."
Zum Beispiel finde ich, dass du dich schriftlich sehr gut und reflektiert ausdrückst. Also könntest du einer zukünftigen Partnerin vielleicht kleine Briefe schreiben, in denen du ihr die Dinge mitteilst, die dir (noch) nicht über die Lippen kommen.

Und noch ein paar Worte hierzu:
Ich habe, wenn ich ehrlich bin, auch ein bisschen Angst davor, was passiert falls ich doch nochmal ne Frau finde, die mit mir in die Kiste will. Wenn es soweit ist möchte ich nicht nochmal mit schlappem Lui vor ihr stehen.
Ich habe es bei allen Männern, mit denen ich geschlafen habe (mit einer einzigen Ausnahme) noch nie erlebt, dass bei den ersten Malen beim Sex alles glatt lief.
Entweder sie konnten die Erektion nicht halten oder fanden die Situation so aufregend, dass sie viel zu früh gekommen sind oder oder oder.
Und ich fand es nie schlimm. Also wirklich nicht.
Kann es also vorkommen, dass du bei der nächsten wieder Erektionsprobleme hast? Ja.
Ist es schlimm? Nein, solange du selbst kein Drama daraus machst und dich in ein Problem reinsteigerst, dass keins ist.
Also bitte streiche zumindest diese eine Sorge von deiner langen Liste.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #8
Johnny the Pizza Johnny the Pizza also ganz ehrlich, nach dem was ich da lese denke ich, deine partnerin hat einfach nicht zu dir gepasst. das klingt alles ziemlich fordernd und anspruchsvoll, ohne dir dabei entgegenzukommen.

deine fehler sollen gewesen sein, dass du ihr keine geschenke gemacht hast, keine aufmerksamkeiten organisiert hast, keine kreativen ideen bezüglich aktivitäten hattest, nicht aufregend und interessant warst, beim sex nicht geredet hast? na, sorry, das sind keine fehler. nicht, wenn du die passende frau an deiner seite hast. für mich beispielsweise wäre das recht passend, ich lege auf sowas keinen wert. hat sie all das eigentlich für dich gemacht?

dass sex keinen spaß macht wenn man da so ne liste mit ansprüchen abarbeiten soll ist klar - und was die erektion angeht: ich kann mich Tu me manques Tu me manques vollumfänglich anschließen, das ist absolut normal dass das die ersten male mit einer neuen partnerin selten so super funktioniert. bei dir obendrein noch ne komplett neue sache wenn ich das richtig verstanden habe.

mein ex hat sich da ähnlich nen kopf gemacht wie du, der hat sogar über viagra nachgedacht... so ein blödsinn, als wenn körper maschinen wären die immer funktionieren müssen. grade wenn man sich sorgen macht ists klar, dass da wenig steht. ihn hab ich dann mit nem überraschungsangriff gehabt - fließender übergang von wildem rumknutschen und fummeln zu "so, schon steckt er" - danach wars kein problem mehr. da muss die frau dann halt mal mehr die initiative ergreifen wenn der kerl sich zu viele gedanken macht, aber das sollte ja nun kein problem darstellen.
 
Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
Erstmal tut es mir sehr leid, dass deine erste Beziehungserfahrung keine besonders positive war.
Oh, ich wollte wirklich nicht, dass das so rüber kommt. Ich fand die Zeit ganz wundervoll. :love: Ich habe jeden Tag und jedes Treffen sehr genossen, egal was wir unternommen haben. Selbst wenn's nur für ne Stunde war, gemeinsam kurz was essen und 10 Minuten auf der Couch kuscheln bevor sich unsere Wege trennen mussten, war es schön. Sie war und ist ein ganz wundervoller Mensch. Auch wenn ich keinen Kontakt mehr zu ihr habe, weil es mir im Moment glaube ich nicht guttun würde.
Aber es hat mir gezeigt, was möglich wäre, mit ein bisschen Glück und einer Menge Engagement. Ich bin dankbar für die Zeit mir ihr und für alles, was ich mit ihr erleben durfte. Und wenn sie für sich sagt, dass sie gern in 2 Jahren Kinder möchte, sie das mit mir aber einfach nicht sieht, dann akzeptiere ich das. Auch wenn es mir weh tut. So ist das Leben nunmal.

Ich neige auch sehr dazu, die Schuld für die letzte Trennung überwiegend bei mir zu suchen, aber wenn wir mal ehrlich sind, gehören zu einer funktionierenden Beziehung immer mindestens zwei.
Natürlich gehören immer zwei dazu. Wir kamen, was Beziehungen und damit vermutlich auch die Ansprüche an einander angeht, aus zwei komplett unterschiedlichen Welten: Sie hatte bereits eine 9jährige Beziehung, war sogar verlobt. Ich hatte bis ich sie kennengelernt habe weder eine Beziehung noch ein Sexleben. Ich find's halt schade, dass ich ihr nicht das geben konnte, was sie sich gewünscht hat.

Hast du Freunde, mit denen du darüber reden kannst? Mir hilft es etwas, wenn andere Menschen mein "ich, ich, ich" unterbrechen und mir aufzeigen, dass meine Logik, dass es hauptsächlich meine Schuld ist, fehlerhaft ist.
Jein. Ich könnte, wenn ich wollte. Aber ich bin nicht gut darin, über meine Gefühle und so tatsächlich zu reden. Schreiben liegt mir da mehr. Bei so etwas brauche ich Zeit, um meine Gedanken zu ordnen. Gefühle sind echt verwirrend. Vor allem, wenn man sie jahrzehtelang unterdrückt hat, um nicht verletzt zu werden. Umso besser find ich den Vorschlag weiter unten von dir, die Dinge, die mir am Herzen liegen aufzuschreiben. Daran werde ich mich bestimmt erinnern, wenn es mal wieder soweit sein sollte.
Die Sache ist halt die, dass ich bestimmt mehr hätte tun können, um die Beziehung zu retten. Einfach mehr für sie da sein. Aber ist ja jetzt auch eigentlich egal, ist ja vorbei.

Zum Beispiel finde ich, dass du dich schriftlich sehr gut und reflektiert ausdrückst. Also könntest du einer zukünftigen Partnerin vielleicht kleine Briefe schreiben, in denen du ihr die Dinge mitteilst, die dir (noch) nicht über die Lippen kommen.
Danke. An so einer Antwort, auch wenn sie nur aus ein paar Zeilen besteht, sitze ich auch gerne 20 Minuten 😅 Wie gesagt werde ich mich daran hoffentlich erinnern, wenn es soweit ist.

Nein, solange du selbst kein Drama daraus machst und dich in ein Problem reinsteigerst, dass keins ist.
Also bitte streiche zumindest diese eine Sorge von deiner langen Liste.
Ich werd's versuchen, aber diese "verkopftheit" abzustellen ist deutlich leichter gesagt als getan :zwinker:

Johnny the Pizza Johnny the Pizza Johnny the Pizza Johnny the Pizza also ganz ehrlich, nach dem was ich da lese denke ich, deine partnerin hat einfach nicht zu dir gepasst. das klingt alles ziemlich fordernd und anspruchsvoll, ohne dir dabei entgegenzukommen.

deine fehler sollen gewesen sein, dass du ihr keine geschenke gemacht hast, keine aufmerksamkeiten organisiert hast, keine kreativen ideen bezüglich aktivitäten hattest, nicht aufregend und interessant warst, beim sex nicht geredet hast? na, sorry, das sind keine fehler. nicht, wenn du die passende frau an deiner seite hast. für mich beispielsweise wäre das recht passend, ich lege auf sowas keinen wert. hat sie all das eigentlich für dich gemacht?
Da hast du mich glaube ich ein bisschen falsch verstanden. Sie hat nie etwas in der Hinsicht von mir erwartet oder eingefordert (abgesehen von etwas mehr Kommunikation bezügl. Sex). Ich hätte ihr bloß gerne besser gezeigt, wie viel sie mir bedeutet hat. Sie ist ein wirklich wunderbarer Mensch. Sie hat auch ihre Macken, aber wenn ich darüber nachdenke muss ich lächeln, weil ich selbst diese Dinge an ihr sehr gemocht habe. In meinem Kopf hätte ich so viel mehr für sie tun wollen, in der Praxis hab ich das aber nur selten umgesetzt. Ich wollte einfach nur sagen, dass ich gerne mehr Einsatz gezeigt hätte. Aber irgendwie war ich auch dafür zu unsicher.

da muss die frau dann halt mal mehr die initiative ergreifen wenn der kerl sich zu viele gedanken macht, aber das sollte ja nun kein problem darstellen.
Das habe ich mir so oft gewünscht. Tatsächlich hat es auch immer am besten geklappt, wenn sie die Initiative ergriffen hat. Das war nur leider nicht so oft der Fall. Oder vielleicht habe ich auch einfach ihre Zeichen nicht verstanden. Um selber aktiv zu werden hat mir entweder das Timing oder der Mut gefehlt. Manchmal auch beides.
 
montagfreitag
Benutzer135188  Meistens hier zu finden
  • #10
Erstmal schön, dich wieder hier zu lesen Johnny the Pizza Johnny the Pizza ! :smile: Auch wenn der Anlass natürlich kein schöner ist.

Wie alle Vorposter finde ich auch, dass du viel zu hart mit dir ins Gericht gehst. Das ging mir ganz genau so. Wie Tu me manques Tu me manques schreibt hat mir da ein etwas objektiverer Blick von außen - seien es jetzt Freunde, Familie oder das Forum - geholfen, die Dinge im Zusammenhang zu sehen und nicht sämtliche "Schuld" bei mir zu sehen.
Denn ganz ehrlich: Die wenigsten (ersten) Beziehungen passen so gut, dass man sich zusammen in die gleiche Richtung entwickelt und dann "für immer" zusammenbleibt. Und selbst die haben wahrscheinlich ganz viel Mist/Fehler gemacht.
Klar, ist nur ne Fernsehserie, aber das finde ich dazu eigentlich ganz passend:
Was ich auch gelernt habe: Manche Fehler musste ich erst selber machen, um sie als solche zu erkennen (bspw wenn mir eigentlich von allen Seiten davon abgeraten wurde) und daraus zu lernen.

Aber ich würde es zusätzlich noch aus einer anderen Perspektive betrachten: Du hast mit einer Frau, die du geliebt hast/liebst, die engste zwischenmenschliche Beziehung zwischen zwei Menschen (gut, vielleicht von Eltern - Kind abgesehen :grin:) geführt, die es gibt. Wie es sich anhört hattet ihr eine schöne Zeit und auch wenn sicherlich nicht alles perfekt war, wird sie die Sache mit euch - so klingt es jedenfalls in deinem Beitrag - ebenfalls gut in Erinnerung behalten. Aber viel wichtiger: Du hast ganz viel über dich gelernt und kannst bzw. wirst das bei der nächsten Frau, die bestimmt bald kommt, anders machen. Und du hast jetzt die Gewissheit, dass es schon mal "geklappt" hat - und was einmal funktioniert hat, wird es auch wieder :smile:

Und zum Sexuellen: Ich denke auch, das hat was mit der Kompatibilität zu tun. Zumindest bei mir war es so. Ich habe mich dummerweise nach den ersten Malen, wo es nicht geklappt hat, reingesteigert (und dann hat logischerweise erst recht nix funktioniert). Von Seiten meiner Ex kam zwar verbal teilweise Verständnis, teilweise war der Frust aber auch ziemlich groß (und die Empathie gering), sodass es nicht nur relativ abschätzige Blicke gab, sondern auch Aussagen (bspw. als sie die Pille absetzen wollte - was ja an sich absolut verständlich ist - u.a. mit der Begründung, weil sie ja in den nächsten Monaten eh kaum Sex haben wird...), die mir nicht unbedingt die nötige Sicherheit und das Vertrauen gegeben haben, die ich gebraucht hätte.
Also... Eins bedingt das andere.

Aber ich bin mir auch sicher, dass es mit einer passenderen Partnerin, sowohl bei mir als auch bei dir, besser/anders läuft :smile:
 
Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
montagfreitag montagfreitag auch dir herzlichen Dank für deine Antwort. Ich habe diese Woche unglaublich viel um die Ohren (lietrally, fuck Tinnitus) und außerdem noch Besuch für diese Woche. Werde am Wochenende gerne etwas ausführlicher antworten.
Ich wollt nur, dass du schonmal weißt, dass ich deine Antwort gelesen habe. LG und ne schöne Woche! :winkwink:
 
Johnny the Pizza
Benutzer168083  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #12
Erstmal schön, dich wieder hier zu lesen Johnny the Pizza Johnny the Pizza Johnny the Pizza Johnny the Pizza ! :smile: Auch wenn der Anlass natürlich kein schöner ist.
Das Wochenende hab ich knapp verpasst, aber hier kommt nun die ausfürlichere Antwort :smile:
Danke nochmal. Naja, wie man es sieht, aus jedem Schlechten kann etwas gutes erwachsen, wenn man die Chance zulässt. Ich hab jetzt n sehr guten, anständig bezahlten Job, eine tolle Wohnung (am Arsch der Welt) und kann auf jeden Fall neu anfangen. Mit allem.
Wie alle Vorposter finde ich auch, dass du viel zu hart mit dir ins Gericht gehst. Das ging mir ganz genau so. Wie Tu me manques Tu me manques Tu me manques Tu me manques schreibt hat mir da ein etwas objektiverer Blick von außen - seien es jetzt Freunde, Familie oder das Forum - geholfen, die Dinge im Zusammenhang zu sehen und nicht sämtliche "Schuld" bei mir zu sehen.
Naja, sowohl der "Blick von Außen" als auch die Gespräche mit meiner Ex haben mir schon das Gefühl gegeben, dass es in erster Linie an meinem Verhalten gescheitert ist. Jahrelange Einsamkeit und massivste Unsicherheit in Kombination mit einem schwachen Selbstwertgefühl haben dazu geführt, dass ich meine eigenen Bedürfnisse so gut verschleiern kann, dass ich sie zum Teil selber nicht wahrnehme, und darüber dann zu kommunizieren oder auch mal den Mut zu haben, etwas zu fordern, damit die andere Person merkt, was ich will und wie es in mir aussieht, fällt mir sehr sehr schwer. Ich zerdenke total viel und während ich nachdenke, zieht das Leben an mir vorbei, nichts passiert und irgendwann ziehen die Chancen an mir vorbei, weil ich zu lange zögere.
Ich war nicht offen genug, war nicht mutig genug und war nicht engagiert genug.

Wie es sich anhört hattet ihr eine schöne Zeit und auch wenn sicherlich nicht alles perfekt war, wird sie die Sache mit euch - so klingt es jedenfalls in deinem Beitrag - ebenfalls gut in Erinnerung behalten.
Das auf jeden Fall, und ich denke auch noch oft an die wunderschönen Tage, die ich mit ihr verbringen durfte. Positive Erinnerungen eben, die einem durch den Tag helfen. Aber irgendwie klebt an jeder der Erinnerungen auch immer ein bisschen Wehmut.

Aber viel wichtiger: Du hast ganz viel über dich gelernt und kannst bzw. wirst das bei der nächsten Frau, die bestimmt bald kommt, anders machen. Und du hast jetzt die Gewissheit, dass es schon mal "geklappt" hat - und was einmal funktioniert hat, wird es auch wieder
Einerseits stimme ich dir zu, denn das ist genau das, was ich hoffe, daraus mitzunehmen. Habe ich Anderen in meiner Situation ja auch immer genau so geraten.
Andererseits habe ich auch Angst, genau die falschen Erfahrungen abgespeichert zu haben. Ich habe immer mal wieder den Gedanken daran, dass sie gerne weiter mit mir befreundet geblieben wäre. Selbst meine Ex hat mich gefriendzoned. Das tut schon weh. Ich habe Angst, dass ich verinnerlicht haben könnte, dass es vielleicht einfach nicht sein soll. Hoffnung auf eine vielleicht bald andere tolle Frau ist sofort mit dem Gedanken verknüpft, wie kacke es ist, dass ich das Gefühl habe, voller Defizite zu sein. Immerhin hat meine Ex es ja nicht beendet, weil alles so toll lief...

Und zum Sexuellen: Ich denke auch, das hat was mit der Kompatibilität zu tun. Zumindest bei mir war es so. Ich habe mich dummerweise nach den ersten Malen, wo es nicht geklappt hat, reingesteigert (und dann hat logischerweise erst recht nix funktioniert). Von Seiten meiner Ex kam zwar verbal teilweise Verständnis, teilweise war der Frust aber auch ziemlich groß (und die Empathie gering), sodass es nicht nur relativ abschätzige Blicke gab, sondern auch Aussagen (bspw. als sie die Pille absetzen wollte - was ja an sich absolut verständlich ist - u.a. mit der Begründung, weil sie ja in den nächsten Monaten eh kaum Sex haben wird...), die mir nicht unbedingt die nötige Sicherheit und das Vertrauen gegeben haben, die ich gebraucht hätte.
Das klingt sehr traurig. Tut mir leid für dich. Aber ich kann schon nachvollziehen, woher solche Kommentare ihrerseits kommen. Und ich gebe dir Recht: das ist ein Kompatibilitätsproblem.
Mir ging es da schon auch recht ähnlich. Aus mangelhafter Erfahrung entstand bei mir innerlicher Druck (nicht die gute Art von Druck), aus der Aufregung entstand Enttäuschung. Und das bis zuletzt nur recht wenig im Bett geklappt hat, obwohl wir es versucht haben, hat die Sache nicht besser gemacht. Irgendwann hatte sie keinen Bock mehr, bzw. habe ich von ihr keine Singale mehr verstanden, mein Gedankenkarussell hat dann den Rest erledigt und dann hat sich die Option selbst begraben bevor sie entstanden ist.

Die Vorstellung von Sex find ich generell noch super geil. Die Vorstellung, dass ich konkret Sex haben könnte, stresst mich aber total. Ich finde es verrückt, dass etwas, das eigentlich guttun sollte, Balsam für die Seele sein sollte und im Prinzip der Schönste Ausdruck von Verbundenheit und Nähe sein könnte, meine Zuversicht so sabotiert.

Aber ich hab auch manchmal das Gefühl, dass dieser Teil meines Selbtbewusstseins einfach nicht mehr vorhanden ist.
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Ich finde es verrückt, dass etwas, das eigentlich guttun sollte, Balsam für die Seele sein sollte und im Prinzip der Schönste Ausdruck von Verbundenheit und Nähe sein könnte, meine Zuversicht so sabotiert.
Vielleicht ist Dir Sex jetzt auch einfach nicht mehr so wichtig? Du hast jahrzehntelang den fehlenden Sex als Problematisch wahrgenommen (unterstelle ich einfach mal; ich meine mich an diesbezügliche Aussagen zu erinnern), jetzt hattest Du Sex und der war halt nicht so transformativ (im Sinne von "danach bin ich ein anderer Mensch") wie Du es dir ausgemalt hattest. Im Grunde kann Sex auch sehr banal sein - man steckt sich Körperteile rein.

Mir fällt grad kein guter Abschlusssatz ein. Was ich meine: schieb den Gedanken an Sex etwas weg, das kommt wenn es kommt.

Im Übrigen bin ich der Ansicht, dass das Coronavirus zerstört werden sollte.
 
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