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Benutzer182053 (30)
dauerhaft gesperrt
- #1
Hallo,
Achtung, das wird ein langer Text, weil ich möchte es einmal loswerden was mich alles frustriert.
Kurz zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, arbeite Teilzeit (30h) im Angestelltenverhältnis plus bei meinen Eltern (genauer gesagt meinem Vater) in der (Nebenerwerbs/Hobby-)Landwirtschaft und wohne im Mehrgenerationenhaus (alle mit eigener Wohnung) mit meiner Großmutter und meinem Vater. Meine Mutter lebt seit knapp 4 Jahren in einer betreuten Wohneinrichtung, da sie krank ist und das ist gefühlt der Schlüssel zu all den "Problemen".
Meine Kindheit war durch den Betrieb zuhause sehr schön, es gab immer etwas draußen zu tun, ich war immer bestens durch meine Großeltern betreut und kann mich da nie beklagen, dass mir irgendwelche Kindheitswünsche verwehrt wurden. Auch in meiner Schulzeit hatte ich nie Schwierigkeiten mit Klassenkameraden und war bei Gruppenarbeiten mit jedem kompatibel. Es fanden (und finden) mich alle nett, aber für eine richtig enge Freundschaft oder Einladung zu einem Schwimmbadbesuch hat es nie gereicht. Aus heutiger Sicht vermute ich das darin, dass ich zu Zeiten wo Verabredungen noch mit Beteiligung der Eltern waren, kaum etwas mitmachen konnte oder durfte. Meine Mutter war nie in der Lage mich zu bringen, mein Vater berufstätig und abends noch zuhause am Arbeiten. Dazu kamen damals Arzttermine meiner Mutter und meines Großvaters. Ich möchte ihm da keinen Vorwurf machen, aber ich bin aus nicht lebensnotwendigen Gründen, ganz unten auf seiner "Taxiliste" gestanden.
Mit 15 habe ich zwar meinen Mopedführerschein gemacht, aber das war eigentlich sinnlos, denn ich war wie gesagt die Nette, Sympathische, die von der man die Hausübung abgeschrieben hat aber Gemeinsamkeiten in der Freizeit? Fehlanzeige... Ich war nicht informiert über den Klatsch und Tratsch, weil ich nach der Schule in der Regel zuhause Termine hatte. Dazu war und bin ich ehrgeizig und habe viel gelernt. Der Kontakt mit meinen Klassenkameraden beschränkte sich weiterhin auf das Schulische.
Im Maturajahr entschied ich mich im Anschluss zu studieren und habe mit meinem Papa zusammen die alte, seit Jahren leerstehende, Wohnung meiner Urgroßeltern im Haus renoviert. Es stand außer Frage für das Studium wegzuziehen, denn meine Mutter war auf Hilfe angewiesen. Somit zog sich das Bild aus der Schule weiter... Ich hatte liebe und nette Studienkollegen, meine Skripten waren fürs Lernen sehr gefragt und auch hier hatte ich bei Gruppenarbeiten nie das Problem, dass keiner mit mir zusammenarbeiten wollte. Allerdings blieb es wieder auf die Uni beschränkt und Kontakte knüpfen klappte nicht. Ein einziges Mal in den 5 Jahren habe ich bei einer Studienkollegin übernachtet und bin in der Stadt geblieben um abends mit dem gesamten Jahrgang zu grillen. An diesem Abend wurde mir erstmals richtig bewusst wie einfach und schön das Leben sein kann oder am nächsten Morgen als keine zweistündige Zugfahrt auf mich wartete sondern wir ausgeschlafen haben vor der Vorlesung!
Während der Studiumszeit war klar, dass meine Mama nicht mehr zuhause leben kann. So schlimm es auch ist, aber es gab mir eine gewisse Freiheit. Die habe ich mit dem Besuch beim Lauftreff gefüllt. Ich wollte ein paar Kontakte in der Gegend und Laufen hat mir immer sehr geholfen den Kopf freizubekommen. Ihr ahnt es schon... Auch der Lauftreff, der altersmäßig sehr gemischt ist von Schülern bis hin zu Senioren, nahm mich freundlich auf und ich bin allen sympathisch, aber außerhalb der zwei Abende in der Woche scheine ich nicht zu existieren. Spontananfragen zu einem Lauf an einem anderen Tag bekomme ich von niemand, wenn ich von mir aus frage, erhalte ich allerdings zu 99% ein "ja gerne" zurück.
Als das Studium herum war, wollte ich mir kurzzeitig sogar schon irgendwo ganz anders bewerben um hier einmal wegzukommen. Ich liebe meine Eltern, mir macht die Arbeit zuhause auch viel Spaß, aber ich hätte schon gern einen Neustart gehabt und endlich einmal Freundschaften geknüpft. Warum ich es nicht gemacht habe? Die Lebenszeit meiner Mutter ist begrenzt, da möchte ich nicht weg und meinen Vater möchte ich auch nicht alleine lassen. Er gibt seinen Nebenerwerb nicht auf, weil das seine Beschäftigung ist und sein Mittel mit der Situation umzugehen. Daher arbeite ich nun Teilzeit um weiterhin zuhause zu unterstützen und mitzumachen und auch noch Zeit zu haben meine Mutter zu besuchen.
In der Arbeit habe ich im Kollegenkreis wieder genau die gleiche Beobachtung wie schon in Schule und Studium: es finden mich alle nett, sympathisch und ich bekomme von allen Seiten Lob und ein "Danke", wenn ich etwas übernehme was nicht mein Aufgabenbereich ist. Ein engeres Verhältnis zu irgendjemand konnte ich in den zwei Jahren nicht aufbauen. Es ist ein wirklich tolles Team und ich schätze sie alle, aber ich der Ausschlag für die Bewerbung war die Nähe an meine Familie und in Richtung Karriere wird es hier schwierig. Wenn es schon mit einem Privatleben nicht klappt, hätte ich zumindest gern beruflich etwas erreicht. Ich weiß, dass ich in den nächsten ein bis zwei Jahren eine Entscheidung treffen muss zwischen Umorientieren oder auf Karriere zu verzichten.
Ehrlicherweise bin ich in der Zwickmühle. Meine Entscheidung ist schon vor Jahren auf die Heimat mit allem was dazugehört gefallen, damit bin ich grundsätzlich glücklich und auch gut ausgelastet. Auf der anderen Seite wünsche ich mir Freundschaften und Erfahrungen, die man im Leben so sammelt. Das geht schon ganz banal los, dass ich einmal gerne (mit jemand zusammen) in Urlaub fahren würde oder einmal nicht alleine oder mit meiner Großmutter ins Museum sondern mit jemand der nicht mit mir verwandt ist. Ich kann und ich möchte meinen Vater nicht hängen lassen! Solange er den Betrieb behalten will, werde ich ihn unterstützen und dabei sein. Er gibt immer sein Bestes um mich glücklich zu sehen, falls das bisher nicht herauskam.
Mein Papa war bei jeglicher Studienabschlussprüfung anwesend und hat sich dafür Urlaub genommen, er tüftelt mit mir am Haus herum wenn ich Ideen habe und ich merke schon, dass er dankbar für meine Hilfe ist.
Meine Frage ist: Wieso finden mich zwar alle nett und hilfsbereit und sympathisch und was weiß ich noch alles, kommen gern auf mich zurück, wenn sie meine Unterstützung benötigen oder jemand haben möchten, der ihnen zuhört, aber wieso ist es für mich unmöglich eine Freundschaft aufzubauen? Was mache ich falsch?
Achtung, das wird ein langer Text, weil ich möchte es einmal loswerden was mich alles frustriert.
Kurz zu mir: Ich bin 26 Jahre alt, arbeite Teilzeit (30h) im Angestelltenverhältnis plus bei meinen Eltern (genauer gesagt meinem Vater) in der (Nebenerwerbs/Hobby-)Landwirtschaft und wohne im Mehrgenerationenhaus (alle mit eigener Wohnung) mit meiner Großmutter und meinem Vater. Meine Mutter lebt seit knapp 4 Jahren in einer betreuten Wohneinrichtung, da sie krank ist und das ist gefühlt der Schlüssel zu all den "Problemen".
Meine Kindheit war durch den Betrieb zuhause sehr schön, es gab immer etwas draußen zu tun, ich war immer bestens durch meine Großeltern betreut und kann mich da nie beklagen, dass mir irgendwelche Kindheitswünsche verwehrt wurden. Auch in meiner Schulzeit hatte ich nie Schwierigkeiten mit Klassenkameraden und war bei Gruppenarbeiten mit jedem kompatibel. Es fanden (und finden) mich alle nett, aber für eine richtig enge Freundschaft oder Einladung zu einem Schwimmbadbesuch hat es nie gereicht. Aus heutiger Sicht vermute ich das darin, dass ich zu Zeiten wo Verabredungen noch mit Beteiligung der Eltern waren, kaum etwas mitmachen konnte oder durfte. Meine Mutter war nie in der Lage mich zu bringen, mein Vater berufstätig und abends noch zuhause am Arbeiten. Dazu kamen damals Arzttermine meiner Mutter und meines Großvaters. Ich möchte ihm da keinen Vorwurf machen, aber ich bin aus nicht lebensnotwendigen Gründen, ganz unten auf seiner "Taxiliste" gestanden.
Mit 15 habe ich zwar meinen Mopedführerschein gemacht, aber das war eigentlich sinnlos, denn ich war wie gesagt die Nette, Sympathische, die von der man die Hausübung abgeschrieben hat aber Gemeinsamkeiten in der Freizeit? Fehlanzeige... Ich war nicht informiert über den Klatsch und Tratsch, weil ich nach der Schule in der Regel zuhause Termine hatte. Dazu war und bin ich ehrgeizig und habe viel gelernt. Der Kontakt mit meinen Klassenkameraden beschränkte sich weiterhin auf das Schulische.
Im Maturajahr entschied ich mich im Anschluss zu studieren und habe mit meinem Papa zusammen die alte, seit Jahren leerstehende, Wohnung meiner Urgroßeltern im Haus renoviert. Es stand außer Frage für das Studium wegzuziehen, denn meine Mutter war auf Hilfe angewiesen. Somit zog sich das Bild aus der Schule weiter... Ich hatte liebe und nette Studienkollegen, meine Skripten waren fürs Lernen sehr gefragt und auch hier hatte ich bei Gruppenarbeiten nie das Problem, dass keiner mit mir zusammenarbeiten wollte. Allerdings blieb es wieder auf die Uni beschränkt und Kontakte knüpfen klappte nicht. Ein einziges Mal in den 5 Jahren habe ich bei einer Studienkollegin übernachtet und bin in der Stadt geblieben um abends mit dem gesamten Jahrgang zu grillen. An diesem Abend wurde mir erstmals richtig bewusst wie einfach und schön das Leben sein kann oder am nächsten Morgen als keine zweistündige Zugfahrt auf mich wartete sondern wir ausgeschlafen haben vor der Vorlesung!
Während der Studiumszeit war klar, dass meine Mama nicht mehr zuhause leben kann. So schlimm es auch ist, aber es gab mir eine gewisse Freiheit. Die habe ich mit dem Besuch beim Lauftreff gefüllt. Ich wollte ein paar Kontakte in der Gegend und Laufen hat mir immer sehr geholfen den Kopf freizubekommen. Ihr ahnt es schon... Auch der Lauftreff, der altersmäßig sehr gemischt ist von Schülern bis hin zu Senioren, nahm mich freundlich auf und ich bin allen sympathisch, aber außerhalb der zwei Abende in der Woche scheine ich nicht zu existieren. Spontananfragen zu einem Lauf an einem anderen Tag bekomme ich von niemand, wenn ich von mir aus frage, erhalte ich allerdings zu 99% ein "ja gerne" zurück.
Als das Studium herum war, wollte ich mir kurzzeitig sogar schon irgendwo ganz anders bewerben um hier einmal wegzukommen. Ich liebe meine Eltern, mir macht die Arbeit zuhause auch viel Spaß, aber ich hätte schon gern einen Neustart gehabt und endlich einmal Freundschaften geknüpft. Warum ich es nicht gemacht habe? Die Lebenszeit meiner Mutter ist begrenzt, da möchte ich nicht weg und meinen Vater möchte ich auch nicht alleine lassen. Er gibt seinen Nebenerwerb nicht auf, weil das seine Beschäftigung ist und sein Mittel mit der Situation umzugehen. Daher arbeite ich nun Teilzeit um weiterhin zuhause zu unterstützen und mitzumachen und auch noch Zeit zu haben meine Mutter zu besuchen.
In der Arbeit habe ich im Kollegenkreis wieder genau die gleiche Beobachtung wie schon in Schule und Studium: es finden mich alle nett, sympathisch und ich bekomme von allen Seiten Lob und ein "Danke", wenn ich etwas übernehme was nicht mein Aufgabenbereich ist. Ein engeres Verhältnis zu irgendjemand konnte ich in den zwei Jahren nicht aufbauen. Es ist ein wirklich tolles Team und ich schätze sie alle, aber ich der Ausschlag für die Bewerbung war die Nähe an meine Familie und in Richtung Karriere wird es hier schwierig. Wenn es schon mit einem Privatleben nicht klappt, hätte ich zumindest gern beruflich etwas erreicht. Ich weiß, dass ich in den nächsten ein bis zwei Jahren eine Entscheidung treffen muss zwischen Umorientieren oder auf Karriere zu verzichten.
Ehrlicherweise bin ich in der Zwickmühle. Meine Entscheidung ist schon vor Jahren auf die Heimat mit allem was dazugehört gefallen, damit bin ich grundsätzlich glücklich und auch gut ausgelastet. Auf der anderen Seite wünsche ich mir Freundschaften und Erfahrungen, die man im Leben so sammelt. Das geht schon ganz banal los, dass ich einmal gerne (mit jemand zusammen) in Urlaub fahren würde oder einmal nicht alleine oder mit meiner Großmutter ins Museum sondern mit jemand der nicht mit mir verwandt ist. Ich kann und ich möchte meinen Vater nicht hängen lassen! Solange er den Betrieb behalten will, werde ich ihn unterstützen und dabei sein. Er gibt immer sein Bestes um mich glücklich zu sehen, falls das bisher nicht herauskam.
Meine Frage ist: Wieso finden mich zwar alle nett und hilfsbereit und sympathisch und was weiß ich noch alles, kommen gern auf mich zurück, wenn sie meine Unterstützung benötigen oder jemand haben möchten, der ihnen zuhört, aber wieso ist es für mich unmöglich eine Freundschaft aufzubauen? Was mache ich falsch?