Mich hat es auch erwischt

[Benutzer53463]

Ich kann hier nun die Reihe der Trennung fortsetzen da ich nach 8 Jahren Beziehung verlassen wurde. Eigentlich hat damit keiner gerechnet und selbst mein Umfeld hat eher an einen Antrag als an sowas gedacht. Wir haben uns im Studium kennengelernt und sind dann zum Berufseinstieg vor einiger Zeit zusammen gezogen. Wir haben beide Berufe die recht viel Zeit fordern, aber es lief eigentlich gut. Wenn es mal Streit gab dann eigentlich über Kleinigkeiten. Es gab von seiner Seite her keine Vorankündigungen oder Gespräche die irgendwas hätten vermuten lassen können. Ich komme also eines Tages nichts wissend von der Arbeit heim und bin 15min später Single. Als Gründe werden eigentlich nur Phrasen genannt. Wir hätten uns auseinander gelebt und er wolle mir bzgl weiterer Lebensplanung nicht im Weg stehen (Heirat, Kinder...). Letztendlich gibt es eine Neue die er Daten mag. Und jetzt stehe hat es mir komplett den Boden unter den Füßen weggezogen. Es tut so unsagbar weh ihn zu lieben obwohl ich ihn wohl besser hassen würde. Und er fehlt einfach überall.

 

[Benutzer97853]

Oh nein, tut mir leid.
Hat er denn von sich aus erwähnt, dass es eine andere gibt, oder hast du das über andere erfahren?
Wann ist das denn alles passiert?
Und wo bist du gerade? Seid ihr noch in der gemeinsamen Wohnung, oder kannst du bei deinen Eltern/Freunden unterkommen?
Ich drück dich mal aus der Ferne. Wenn du dich auskotzen/ausheulen willst: Hier ist der Raum dafür.

 

[Benutzer106548]

Willkommen im Club!

Gute Ratschläge kann man Dir später geben, die meisten kennst Du wahrscheinlich eh bzw, hast sie sogar schon oft selber gegeben. Daher einfach nur: scheiße, tut mir total leid für Dich!

 

[Benutzer53463]

Mir haben die Phrasen nicht als Erklärung gereicht deswegen hab ich weiter gebohrt. Dann kam eben raus dass es jemanden gibt der ihn interessiert. Ich konnte es einfach nicht glauben dass es von jetzt auf gleich vorbei sein soll ohne irgendeine weitere Chance. Passiert ist das vor knapp 2 Wochen. Ich bin in der gemeinsamen Wohnung, er hat zwischenzeitlich woanders geschlafen und inzwischen schon eine neue Bleibe organisiert in die er bald kann.
Bzgl Möbel haben wir schon gesprochen. Irgendwie hat er mal einfach so Nägel mit Köpfen gemacht und mich damit einfach nur überrollt.

 

[Benutzer]

Tut mir leid für dich Nach so lange Zeit muss sich eine Trennung wirklich böse anfühlen, vor allem aus diesen Gründen...

 

[Benutzer27300 (47)]

Hi, tut mir leid für dich.

Die Trennungsphase bis die gemeinsame Wohnung aufgelöst ist und die Trennung im eigentlichen Sinne vollzogen ist, ist die schwierigste Phase. Dannach geht's auch irgendwann wieder aufwärts. Drücke dir die Daumen.

 

[Benutzer97853]

Bzgl Möbel haben wir schon gesprochen. Irgendwie hat er mal einfach so Nägel mit Köpfen gemacht und mich damit einfach nur überrollt.

Du darfst dir aber auch die Zeit nehmen, die du brauchst, um gewisse Dinge bezüglich Wohnung, Möbel,... zu entscheiden. Er hatte ja viel mehr Zeit darüber nachzudenken als du. Dich hat es ja komplett überrumpelt.

 

[Benutzer106548]

Da kann ich vry nur zustimmen: Du musst jetzt im Moment erst einmal gar keine Entscheidungen treffen. Lass Dir Zeit, gib Dir, soweit es Dir möglich ist, ein bisschen Ruhe. Ruhe, um wieder Kraft zu tanken, denn es wird - leider - erst einmal eine sehr unruhige Zeit werden. Und Ruhe, damit Du keine überstürzten Entscheidungen triffst. Die wichtigste Entscheidung ist schon gefallen, die hat er getroffen, indem er Eure gemeinsame Zukunft in Trümmer gehauen hat. Damit sind aber alle anderen Entscheidungen, die Du jetzt treffen musst, nachrangig. Also gehe sie in aller Ruhe an, Du schadest Dir nicht, wenn Du jetzt nicht in hektische Aktivität verfällst.
Ich z.B. bin, entgegen dem Rat fast aller, in der ehemals gemeinsamen Wohnung geblieben. Natürlich war das oft komisch und auch manchmal nicht schön. Aber so langsam mache ich hier meine eigene Wohnung d'raus und fühle mich zunehmend wieder wohl hier. Was ich damit sagen will: denke in Ruhe über Alles nach, Du musst jetzt nicht unbedingt alle Dinge tun, die man i.a.R. Menschen in Deiner Lage rät.

 

[Benutzer53463]

Das Problem ist dass ich ihn einfach nur zurück will und mir alles andere ziemlich egal ist. Hatte jetzt die letzten Tage Unterstützung von Familie und Freunden, muss jetzt aber morgen wieder arbeiten und da irgendwann auch dazu stehen dass es aus ist.
Und ich kann fast nichts essen und kaum schlafen. Irgendwie bin ich froh wen der Urlaub vorbei ist und mir nicht so die Decke auf den Kopf fällt aber ich habe auch Angst dass das so nicht hinhaut.
[doublepost=1498074923,1498074319][/doublepost]Hm ich werde auch erstmal hier bleiben. Mit dem dass ich fast alle Möbel behalte ist es zumindest nicht zum negativen Überrumpeln. Ich muss mir aber schon überlegen an den Arbeitsort umzuziehen. Und wenn man dann die Kündigungsfristen bedenkt habe ich soviel Zeit dann auch nicht wenn es sich dann nicht ewig hinziehen soll.
Je mehr ich darüber nachdenken umso weniger kann ich es eigentlich verstehen. Und immer wenn ich mal denke es wird doch irgendwie etwas besser kommt wieder alles von vorne hoch.

 

[Benutzer106548]

ich habe auch Angst dass das so nicht hinhaut.

Es wird auch nicht einfach so hinhauen. Aber irgendwie wird es dann doch gehen. Nur ganz anders, als Du jetzt denkst.
Versuche, die Arbeit als etwas zu sehen, das Dich ablenkt und ein Teil des Weges zurück in eine (neue) Normalität sein kann. Versuche, den Job für Dich positiv zu besetzen. Eventuell schaffst Du Dir damit wieder einen "schönen" Bezugspunkt.

Das Problem ist dass ich ihn einfach nur zurück will

Klar. Das ist mehr als verständlich. Keine Ahnung, ob das für Dich ein Weg ist, mir hat er geholfen: ich habe versucht, rational an das Vermissen heran zu gehen. Mich gefragt, was ich denn vermisse. Und da sind mir immer mehr Sachen aus den letzten Wochen/Monaten/Jahren aufgefallen, die eigentlich gar nicht etwas waren, was ich vermisse. Und irgendwann fiel mir auf, dass ich die Frau vermisse, mit der ich vor längerer Zeit mal zusammen war, die ich geheiratet hatte. Aber eigentlich gar nicht die Frau, die sie am Ende der Beziehung war.
Wie gesagt, das hat bei mir etwas zum Positiven ausgelöst, aber vll ist es wenigstens ein Anstoss für Dich, irgendwie einen gedanklichen Umgang mit dem Beziehungsende zu finden.

 

[Benutzer53463]

Hm dadurch dass es für mich nicht schlecht lief und ich viel mehr in die andere Richtung gedacht habe will ich ihn eigentlich genau so wieder wie er jetzt war, eben mit allen Ecken und Kanten.
Irgendwie befürchte ich dass das für ihn doch ein relativer Schnellschuss war so quasi aus der Angst heraus was zu verpassen bevor er sich endgültig festlegt und irgendwann festzustellen dass eine Beziehung eben nicht nur Rosarote Brille sein kann und das was wir hatten eigentlich ziemlich nahe an perfekt war. Aber das wird für mich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlich zu spät sein.

 

[Benutzer27300 (47)]

Je mehr ich darüber nachdenken umso weniger kann ich es eigentlich verstehen. Und immer wenn ich mal denke es wird doch irgendwie etwas besser kommt wieder alles von vorne hoch.

Ich weiß jetzt nicht wie lange es her ist, dass er dir mitgeteilt hat, dass er sich trennen wird. Aber versuche dir nicht einzureden, dass es jetzt sofort von heute auf morgen besser wird. Gib dir Zeit das zu verarbeiten, du bist davon überrumpelt worden und zur Zeit ändert sich für dich damit dein ganzes Leben und vermutlich auch deine Perpektive zu diesem. Es braucht seine Zeit zu verstehen und zu akzeptieren, dass die Beziehung zu Ende ist, sich dadurch vieles verändert und du nichts dagegen tun kannst.

Das können, bzw. sollten im Grunde auch deine Kollegen wissen, da sie dann auch wissen, warum du vielleicht im Moment auf einmal auf Dinge reagierst, wie du sonst nicht reagieren würdest. Es ist ja keine Schande verlassen zu werden bzw. sich zu trennen, passiert heute immer wieder und überall.

 

[Benutzer6428]

Schmerz kommt in Wellen.
Die Wellen werden aber mit der Zeit kleiner...und trotzdem werden sie dich immer wieder in den unmöglichsten Momenten überraschen.

Wenn du ein Mensch bist, der sich besser fühlt, wenn er die Sachen in dei Hand nimmt und aktiv auf eine Zukunft arbeiten will, dann solltest du genau das tun. Wenn du erst Kraft und Ruhe brauchst, ist auch das völlig okay.

Ich kann dich auch gut verstehen...bei mir ist es schon wieder eine ganze Weile her, aber deine Gedanken kommen mir doch verdächtig bekannt vor...

 

[Benutzer106548]

Irgendwie befürchte ich dass das für ihn doch ein relativer Schnellschuss war so quasi aus der Angst heraus was zu verpassen bevor er sich endgültig festlegt

Ja, kann sein. Muss aber nicht. Vielleicht bohrte der Gedanke, dass Du nicht die Frau für sein Leben bist, schon länger in ihm. Und diese andere Frau war dann nur noch der Tropfen, der das Fass eben voll gemacht hat. Keine Ahnung, ich kenne ihn ja nicht, ich weiß ja nicht, ob er immer mit offenen Karten gespielt hat, ob er solche Dinge angesprochen hat oder hätte.
Aber eigentlich ist es müßig, darüber nachzudenken. Denn er hat Tatsachen geschaffen, die Du jetzt leider akzeptieren musst. Denn er hat Dir keine Wahl gelassen. Was aber auch bedeutet: Du musst Dir keinen Kopf machen, ob Du vorher Fehler gemacht hast, ob Du Dinge hättest anders machen können. Es klingt für den/die Verlassene/n so verdammt trivial, aber es kommt leider täglich vor: so, wie man sich verlieben kann, kann man sich auch entlieben.

 

[Benutzer]

Stimmt, was Mark11 da geschrieben hat. Und selbst alteingesessene "Ehekrüppel" sind davor nicht gefeit.

Lass es gedanklich weiter sacken. Bevor man wieder konkret nach vorn guckt, vergeht eine Zeit.
Ich hab das bereits 2011 hinter mir und hat sich durch die Scheidung bis 2013 hingezogen.
Sei froh, dass Ihr nicht verheiratet seid.
ich drücke Dir die Daumen !!
Und Kopf hoch, dass Leben geht weiter, ist zwar schwer im ersten Augenblick, aber lieber jetzt als vielleicht noch monatelang hintergangen worden zu sein.
Hab viel Kraft !

 

[Benutzer53463]

Hm ihr habt alle so recht. Es geht phasenweise besser aber es kommen schon noch einige Wellen. Ich bin scheinbar eher der aktivere Typ und gerade so das in der Luft hängen ganz am Anfang war einfach nur schrecklich. Jetzt bin ich glaube ich über das nicht wahr haben wollen halbwegs hinweg. Es tut noch ziemlich weh das er mich wohl nie so geliebt hat wie ich ihn mit allem was da dranhängt. Ich werde wohl doch eher kurz bis mittelfristig an den Arbeitsort ziehen. Ich mag zwar meine Wohnung hier, aber der Ort war immer nur Kompromiss damit wir beide pendeln können. Sonst verbindet mich hier nichts. Am liebsten hätte ich jetzt die Zusage für meine Traumwohnung, dann könnte ich wenigstens planen. So sind es aber erstmal nur ungelegte Eier.
Eigentlich hatte ich mir noch so viele andere Dinge vorgenommen aber dann bin ich irgendwie auch wieder so passiv. Und so sehr ich sowieso abnehmen wollte und auch sicher noch genug Reserven nach unten habe erschreckt es mich inzwischen doch wie wenig ich essen kann, bzw wenn ich mehr esse habe ich gleich Durchfall. Aber da gibt's eben auch erstmal keinen keinen andere Lösung als abwarten.

 

[Benutzer19846 (30)]

Oh je. Das hört sich ähnlich an wie bei mir. Wurde kurz vor der Hochzeit für nen anderen Verlassen, der meine Ex nach 1 mal vögeln abgeschossen hat :ROFLMAO: Danach wollte sie wieder was mit mir anfangen, hatte aber gleichzeitig schon wieder nen anderen, den sie dann mit mir betrogen hat. Ich wollte sie trotzdem aus irgend einem Grund unbedingt zurück und hab auch die ersten 2 Wochen fast nicht geschlafen und selten gegessen. Für mich war es sehr wichtig den Kontakt dann abzubrechen. Ich hab mich komplett um mich selbst gekümmert mit dem Gedanken, dass sie ja nicht aus der Welt ist falls es noch eine Chance gibt wenn ich mich wieder im Griff habe. Dazu kam es dann gar nicht, weil ich nie das Verlangen hatte den Kontakt wieder herzustellen.
Das mit den Wellen ist ganz normal und es flacht immer mehr ab. Es ist ziemlich anstrengend, wenn es einen nach einer guten Woche wieder voll erwischt und erstmal runter zieht, aber das geht vorbei.
Hab Geduld mit dir selbst und der Situation. Vielleicht kannst du das ganze Leid ja für positive Veränderungen nutzen, die du sonst nich so drastisch durchgesetzt hattest. So war es bei mir und ich konnte dafür Sorgen, dass ich ein glücklicheres Leben führe als vor der Beziehung und ich bin froh die Chance zu haben nochmal jemand neues kennen zu lernen mit dem es dann passt. Die zusätzlich Erfahrung hilft bei der nächsten Partnersuche bestimmt weiter.