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Meine Freundin ist im Dauerkrankenstand und ich habe keine Kraft mehr.

iloveyoubutivechosendarkness
Benutzer193283  (39) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo Leute,

kurz zu uns: Meine Freundin und ich sind beide um die 30 und seit ungefähr anderthalb Jahren zusammen. Sie leidet unter anderem an Depressionen, macht eine Gesprächstherapie und nimmt entsprechende Medikamente. Darüberhinaus hat sie seit geraumer Zeit immer wieder Bauchschmerzen, die es ihr unmöglich machen, einen normalen Alltag zu verfolgen. Eine solche Phase hatte sie schon einmal bevor wir zusammen waren und nun wieder. Anfänglich ging sie für ein oder zwei Tage in Krankenstand, mittlerweise ist sie seit zwei oder drei Monaten durchgehend zuhause. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf ihre Psyche aus, weil sie natürlich gerne arbeiten und einen geregelten Alltag bestreiten würde.
Sie war zwischenzeitlich bei zahllosen Ärzten und hat alle erdenklichen Untersuchungen hinter sich (verschiedenste Blut- und Stuhlproben, Gastroskopie, Coloskopie, Spiral-Entersokopie, Enteroklysma-MR, usw.), alles mehr oder weniger ergebnislos. Mittlerweile vertraut sie sich aus Verzweiflung eher fragwürdigen Wunderheilern an, alles bis dato erfolglos.
Ich versuche natürlich nach Kräften sie zu unterstützen und für sie da zu sein, aber ebendiese Kräfte haben mich nach und nach verlassen. An dieser Stelle sei auch erwähnt dass ich selber wahrscheinlich nicht hunderprozentig psychisch gesund bin, jedoch war ich diesbezüglich noch nicht bei einem Spezialisten.
Mittlerweile ist es bei mir so weit dass mich der Kontakt zu ihr irrsinnig anstrengt, selbst wenn es ihr gut geht. Sie hat die letzten paar Tage bei mir verbracht und ich war heilfroh als sie wieder weg war. Eigentlich bin ich ein sehr körperbezogener Mensch, mittlerweile möchte ich jedoch nicht einmal kuscheln mit ihr. Von Sex ganz zu schweigen. Das ist jede Anziehung verloren gegangen.
Ich weiß nicht ob es daran liegt dass ich im Angesicht der Situation selber eine Depression entwickelt hab oder ob ich einfach keine Gefühle mehr für sie hab. Vor allem weiß ich nicht wie es weitergehen soll. So wie bisher kann ich nicht weitermachen. Ich bin einfach vollkommen ausgelaugt. Ich weiß nicht ob die Dinge besser werden würden wenn meine Freundin ihre Bauchprobleme in den Griff bekäme, andererseits dürfte dass in absehbarer Zeit sowieso nicht passieren.
Ich weiß einfach nicht weiter.
Freue mich über jeden Tipp, jeden Hinweis was ich tun soll.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
hey du darfst und musst viel egoistischer sein.
du bist weder Arzt noch Therapeut, also bist du nicht dafür verantwortlich deine freundin zu heilen.

Dafür gibt's Fachleute.

Wenn dir ein Mensch nicht gut tut, dann geh auf Abstand. Das ist ein einfaches und sehr wirksames Rezept.
sprich mit deiner freundin und sag ihr, dass sie eine große Belastung für dich ist. ihr ist das wahrscheinlich nicht bewusst. Klar ist sie krank, aber das ist nicht deine Verantwortung.
und sie wird nicht gesund, indem sie dich krank macht.
evtl wäre eine stationäre Therapie für deine freundin am besten. auch die Bauchschmerzen können psychosomatische Ursachen haben und oft hilft ein radikaler Wechsel der Umgebung.
Auch und gerade den Angehörigen!
hat deine freundin keine familie? Freunde?

kümmere dich bitte um deine Gesundheit, geh zu deinem Hausarzt, kümmere dich um Medikamente und eine Therapie. Auch du bist wichtig!
 
G
Benutzer Gast
  • #3
... ganz wichtig:
geh zu einer angehörigen-beratung, damit du verstehst, wie man gut in beziehung mit menschen mit depressionen sein kann - was zu tun und was zu lassen ist ...
 
nightdreamer
Benutzer121902  (50) Verbringt hier viel Zeit
  • #4
Hallo TS, ich wünsche Dir viel Kraft und Euch beiden, daß ihr da durchfindet. ich kenne diese Situation gut, was aber leider nicht dazu führt, daß ich Dir einen Handlungsrat geben kann. Aushalten, und das erfordert viel, viel Energie.
 
HarleyQuinn
Benutzer121281  (35) Planet-Liebe ist Startseite
  • #5
Während ich Krava grundsätzlich zustimme muss ich sagen: Sag ihr bitte nicht, dass sie eine Belastung für dich ist. Vermutlich ist es ihr bereits selbst klar, dass es belastend ist was ihr durchmacht. Da vom Partner(!) zu hören dass man als Belastung(!) empfunden wird, ist schon für die meisten psychisch gesunden Menschen alles andere als toll.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #6
wie geht es ihr den psychisch aktuell wenn man das denn von Bauchschmerzen trennen kann?
Wie ist sie denn vom Wesen her, versucht sie das mit den Schmerzen mit sich auszumachen oder trägt sie es nach aussen dass sie Dich mitleiden läßt? Gibt es überhaupt irgendwie Alltag oder beherrschen die Krankheiten Euer Leben?
Die Frage wäre, wie sie sich ernährt und ob sie Ernährungsumstellungen probiert hat (vegetarisch, entzündungshemmend, Darmflora aufbauend usw.)?
Ich könnte mir vorstellen, dass neue Impulse hier etwas bringen könnten, ggf. wirklich eine stationäre Behandlung kombiniert mit Ernährungstherapie.
ABER, gerade auch bei der Beziehungsdauer darf es nicht sein, dass es Dich kaputt machst. Es ist in so einer Konstellation immer schwierig für den Angehörigen, im Zweifel beginne Grenzen zu setzen, dass Du auch mal Zeit für Dich brauchst, dass es eben auch mehr "normale Beziehungszeit" geben müsse bei der sich nicht alles um den Alltag dreht. Ja, es ist vielleicht eine Trennung in Raten, aber eine Trennung aus heiterem Himmel wäre doch ein ziemlicher Keulenschlag
 
Zuletzt bearbeitet:
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Ich würde ganz dringend ihr empfehlen in stationäre Behandlung zu gehen, die Freiräume zu schaffen, sag ihr, dass du sonst gleich mit eingeliefert gehörst. Halt die Zeitfenster kurz, die du bei ihr bist und kümmere dich sonst um dich. Ihr sagen, dass sie eine Belastung für dich ist würde ich nicht tun, aber schon deutlich machen, dass es dich mehr Kraft kostet als du hast und das ja immer noch nicht reicht. Du kannst sie nicht mit Liebe heilen, du kannst nur unterstützen, und dafür muss man nicht ständig verfügbar sein.
 
ferdl
Benutzer171790  Meistens hier zu finden
  • #8
Pass auf, dass du nicht zum Krankenpfleger oder Therapeuten deiner Partnerin wirst. Würde auch eher dazu tendieren, die Beziehung zu beenden.
 
lir
Benutzer191873  (26) Öfter im Forum
  • #9
F45.32 soll es auch geben; ist aber egal, was es letzten Endes ist. Du bist nicht der Behandler.

Wenn für dich die Beziehung nicht mehr passt, ist es völlig legitim, sie zu beenden.
Aus meiner Sicht finde ich den Trennungsgrund „schwerwiegende und alltagsbeeinträchtigende psychische Erkrankung“ sicherlich sinnvoller als „mein Parter ist zu dick“, „meine Nachbarin ist zu hübsch“, „ich bin eigentlich beziehungsunfähig“…

Es gibt Paare, die meistern psychische Erkrankungen gemeinsam.
Aber es gibt (schon alleine aus banalen statistischen Gesichtspunkten) auch Paare, die das nicht tun.
 
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