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Fremdgegangen Meine Frau ist fremdgegangen - Ehe noch zu retten?

G
Benutzer180161  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo liebes Forum,

ich bin verzweifelt in meiner aktuellen Situation und suche deswegen euren Rat.

Meine Frau (30) und ich (31) sind nun schon seit 11 Jahren ein Paar und seit 9 Jahren verheiratet mit zwei Kindern (6 und 9). Erst Anfang dieses Jahren haben und wir uns ein neues Haus gekauft. Der Umbau und die Koronakrise und unsere Jobs haben unsere Beziehung auf eine Harte Probe gestellt in diesem Jahr.

Ich habe ein neues Projekt mit viel Verantwortung bekommen und deswegen häufig sehr viel und lange gearbeitet. Meine Frau ist Psychologin und hat ein Angebot für einen Kassensitz bekommen, unter der Bedingung, dass sie für 5 Jahre bei einem Kollegen in der Praxis einsteigt, um sich die hohe Miete zu teilen.

Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Frau hat ein Verhältnis mit diesem Mann angefangen und ich habe es durch Zufall rausbekommen. Sie sagt, dass Gefühle im Spiel (gewesen) seien. Es gab ein langes Auf-und-Ab mit uns in den letzten zwei Monaten.Am Ende hatte sie mir gesagt, dass sie das Ganze mit ihm beendet und hatte auch ein klärendes Gespräch mit ihm.
Dann hatte sie vor vorgeschlagen, dass es gut wäre, wenn wir zusammen in den Urlaub fahren, um Abstand von der Situation zu gewinnen. Gesagt getan. Es war ein toller Urlaub und wir haben ihn beide in vollen Zügen genossen.

Nun ist der Alltag wieder da und die Realsituation ist sehr verfahren. Sie und der Typ arbeiten in einer gemeinsamen Praxis. Sie haben eine gemeinsame Therapiegruppe, die sie zusammen leiten (inkl. notwendiger Vor- und Nachbereitung). Ich weiß nicht, wie ich mit dieser Situation umgehen soll. Sie sagt mir, dass da nichts mehr ist und sie jetzt versucht, dass möglichst professionell (zumindest mit der Therapiegruppe) zu Ende zu führen.

Auch ihre Patiententermine wollte sie so legen, dass sie ihm möglichst wenig über die Füße läuft. Aber das ist ja unvermeidbar in einer gemeinsamen Praxis.

Letzte Woche habe ich dann herausgefunden, dass sie noch heimlich mit ihm telefoniert. Das Gespräch, dass ich gehört habe war sehr belanglos, aber trotzdem hat es mich fertig gemacht.

Ich habe danach länger mit ihr gesprochen, dass das jetzt keine Lösung für die nächsten 5 Jahre ist und das hat sie auch eingesehen. Aber sie möchte nicht alle Zelte dort abschlagen, weil sie auch erst vor kurzem dort eingestiegen ist und den Kassensitz haben möchte (Altersabsicherung), den sie ja nur bekommt, wenn sie 5 Jahre in der Praxis bleibt.

Die Situation ist total verfahren und ich versuche, damit irgendwie einen normalen Umgang zu finden. Aber ich habe ständig dieses Kopfkino, dass da doch etwas ist zwischen den beiden und sie mich nur hinhält (wegen Kindern und unserem Haus?).

Das war eine kurze Zusammenfassung von dem, was sich dieses Jahr bei uns ereignet hat und trotzdem ist der Text extrem lang geworden.

Wer kann mir von euch einen guten Tipp geben oder sagen, wie ich mich nun verhalten soll. Vielleicht hat auch jemand eine ähnliche Situation durchgemacht und kann darüber berichten.

Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen, denn ich verzweifle langsam, weil ich meine Frau nicht verlieren möchte. Ist das noch zu retten?
 
X
Benutzer177465  (39) Benutzer gesperrt
  • #2
Die Lösung liegt eigentlich auf der Hand. Du versuchst hier die ganze Zeit irgendwie herauszufinden was du tun kannst _ falscher weg. Frag dich mal warum deine Frau "NICHT NUR" fremdgegangen ist, sondern sogar ein Verhältnis mit einem anderen hatte. Wenn du weißt warum, machst du das Gegenteil.
 
T
Benutzer54465  Meistens hier zu finden
  • #3
Das ist wirklich eine verzwickte Situation.
Wie abhängig seid ihr denn von der Praxis? Würde es euch in große finanzielle Probleme stürzen oder würde sie auch etwas anderes finden?
Sie hat eine Affäre begonnen, sie hat es dir nicht einmal von selbst gesagt, sie muss jetzt auch einen Lösungsvorschlag bringen. Wie lange lief die Affäre überhaupt? Und was ist das für ein Typ, der in so einer Situation ein Verhältnis anfängt? Was hat sie für Gründe angegeben?

Ich könnte an deiner Stelle nicht mit ansehen, wie sie sich jeden Tag in der Praxis treffen. Das ist ein ganz normales Gefühl und du darfst das so empfinden.
Im Prinzip sehe ich nur die Möglichkeit, dass sie die Praxis aufgibt oder dass ihr euch trennt. Wenn sie wirklich heimlich mit ihm telefoniert, ist die Situation nicht ungemütlich genug für sie, sie versteht nicht wie schwer das für dich ist. Mach ihr das klar.
Könnt ihr in eurem Alltag wieder öfter Dinge zu zweit machen, um das Urlaubsgefühl noch ein bisschen aufleben zu lassen?
 
G
Benutzer Gast
  • #4
DU musst für DICH herausfinden, ob du mit der Situation umgehen kannst.

Sie kann den Kontakt ja überhaupt nicht einstellen, weil die beiden für die nächsten 5 Jahre diese Praxis zusammen haben werden- das ist natürlich sehr schwierig.... aber nicht unlösbar.

Ich fände es auch sehr wichtig zu besprechen, warum der Seitensprung passiert ist. Was genau hat ihr gefehlt?
Wie geht ihr jetzt miteinander um, wird das Thema tot geschwiegen oder redet ihr viel drüber und über euch?
Ehetherapie? Wäre bestimmt sehr hilfreich.
Geht sie offen damit um, wenn sie mit dem Kollegen telefoniert oder passiert das eher heimlich?
 
X
Benutzer177465  (39) Benutzer gesperrt
  • #5
Wenn sie wirklich heimlich mit ihm telefoniert, ist die Situation nicht ungemütlich genug für sie, sie versteht nicht wie schwer das für dich ist.

Ich sage das jetzt mal gaaanz vorsichtig. Als man vor 9 Jahren geheiratet hat, hat man sich sicherlich noch nicht ausgelebt. Will sagen, alles fängt dabei an zu hinterfragen WARUM das passiert ist und zwar schonungslos offen und ehrlich
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Gibt es dieses „sich noch nicht ausgelebt“ überhaupt? Man liest es zwar hier und da mal, aber ich habe es weder selbst erlebt (also das Gefühl, ich könnte was verpassen), noch finde ich das in irgend einer Weise logisch.

G gedankenkarussell

Du willst Deine Frau nicht verlieren. Warum nicht? Sie ist trotz Kindern und Dir fremd gegangen. Sie bricht das Vertrauen erneut, auch wenn es nur ein belangloses Telefonat war.
 
X
Benutzer177465  (39) Benutzer gesperrt
  • #7
Gibt es dieses „sich noch nicht ausgelebt“ überhaupt? Man liest es zwar hier und da mal, aber ich habe es weder selbst erlebt (also das Gefühl, ich könnte was verpassen), noch finde ich das in irgend einer Weise logisch.

G gedankenkarussell

Du willst Deine Frau nicht verlieren. Warum nicht? Sie ist trotz Kindern und Dir fremd gegangen. Sie bricht das Vertrauen erneut, auch wenn es nur ein belangloses Telefonat war.

Ja, gibt es. Selbst schon erlebt und vermutlich noch zig andere, die sich einfach denken "das kann es nicht gewesen sein". Im Hinblick auf eine Ehe, finanzielle Lasten und Kinder trennt man sich vermutlich nicht einfach so.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #8
Ihr seid mit 20 zusammen gekommen und seid sofort volle Möhre in den Ernst des Lebens gestartet. Mit Haus, mit Kinder.
Wann habt ihr denn zusammen gelebt? Seid auf Partys gegangen, in Urlaube gefahren? Hattet ihr beide andere Partner? Kennt ihr Partnerschaft mit anderen? Kennt ihr Sex mit anderen? Kennt ihr ein anderes Erwachsenenleben außer euer gemeinsames?

Gibt es dieses „sich noch nicht ausgelebt“ überhaupt? Man liest es zwar hier und da mal
Ich finde: ja, ganz eindeutig. Klar gibt es Menschen, die finden sich in dem Alter, entscheiden sich für diese Art des Lebens und sind glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage. Aber ich empfinde das als ganz seltenen Ausnahme. Denn ich höre öfter von Paaren, die irgendwann doch heimlich etwas anderes wollen, andere Haut spüren, anderen Sex haben oder ein anderes Leben führen wollen.
 
G
Benutzer Gast
  • #9
Gibt es dieses „sich noch nicht ausgelebt“ überhaupt? Man liest es zwar hier und da mal, aber ich habe es weder selbst erlebt (also das Gefühl, ich könnte was verpassen), noch finde ich das in irgend einer Weise logisch.
"Sich ausleben" heißt nicht wild durch die Gegend vögeln und sexuelle Erfahrungen sammeln- auch wenn einige Menschen das denken.

Problem ist meist, wenn sich so junge Menschen schon so fest binden (heiraten, Kinder) das man sich zwischen 20-30 noch unheimlich weiter entwickelt.
Du steckst ja quasi noch in der Pubertät- stimmt so zwar nicht, aber ich vergleiche es gern.
Man sortiert sein Leben, findet sich selbst (hoffentlich), probiert aus was man mag oder auch nicht- und das aufs gesamte Leben bezogen. Nicht nur auf Beziehung oder Sex.
Ganz oft entwickeln Partner sich dann genau in der Zeit in unterschiedliche Richtungen. Das ist halt das Risiko.
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Partnerschaft mit anderen?
DAS finde ich ganz besonders wichtig beim "sich ausleben"- nicht wildes rumvögeln ist damit gemeint.
Sondern andere Beziehungen gelebt haben. Dadurch lernt man soviel über sich selbst, über andere Menschen.
Das fehlt dann einfach.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #10
Du steckst ja quasi noch in der Pubertät- stimmt so zwar nicht, aber ich vergleiche es gern.
Man sortiert sein Leben, findet sich selbst (hoffentlich), probiert aus
Genau das ist es.
Mit Anfang zwanzig findet man doch gerade erst heraus, wer man ist. Sucht seine Identität auf allen Ebenen des Lebens.
Es ist schon echt Zufall (und vielleicht auch ein großes Glück und wahrscheinlich auch ein gutes Stück harte Selbstdisziplin und Kompromißfähigkeit), wenn dieser Partner 15 Jahre oder gar 30 Jahre später immer noch der passende ist und man sich gemeinsam so kohärent entwickelt.
 
G
Benutzer Gast
  • #11
Das langfristige Problem ist, dass so ein Betrug nie vergessen wird - das Thema wird immer wieder auf den Tisch kommen. Der Betrug wird auch immer in Deinem Kopf herumgeistern und so 100prozentig wirst Du Deiner Frau nie wieder vertrauen können . Selbst wenn Sie zukünftig treu bleibt wird da immer ein Restmisstrauen bleiben womit ihr leben müsst. Schlimm ist, natürlich auch, dass die Kinder darunter leiden werden.
Ich wünsche Euch Insbesondere Dir viel Kraft.
 
Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #12
Das langfristige Problem ist, dass so ein Betrug nie vergessen wird - das Thema wird immer wieder auf den Tisch kommen. Der Betrug wird auch immer in Deinem Kopf herumgeistern und so 100prozentig wirst Du Deiner Frau nie wieder vertrauen können . Selbst wenn Sie zukünftig treu bleibt wird da immer ein Restmisstrauen bleiben womit ihr leben müsst. Schlimm ist, natürlich auch, dass die Kinder darunter leiden werden.
Ich wünsche Euch Insbesondere Dir viel Kraft.
Daher muss man es unbedingt professionell aufarbeiten.
Was bestimmt schwierig ist, weil sie vom Fach ist.

Anders bekommt man das nicht resetet. Auch der Fremdgehende muss sich wieder frei in der Beziehung bewegen können und nicht dauerhaft emotional erpressbar sein.
Ohne Therapie weiß man gar nicht was die emotionale Motivation zum Zusammenleben ist.
Moralischer Druck, Erpressung, schlechtes Gewissen, Mitleid?

Noch mal eine konkrete Frage an den TS, kennst du den Mann? Käme ein klärendes vernünftiges Gespräch in Frage, von Mann zu Mann?
Manchmal kann einem das helfen, weil es das Kopfkino entzaubert und man besser einschätzen kann, was tatsächlich zwischen den Zweien passiert ist und ob da noch was ist.
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #13
Auch der Fremdgehende muss sich wieder frei in der Beziehung bewegen können und nicht dauerhaft emotional erpressbar sein.

Ganz wichtiger Punkt. Aber dafür braucht es sehr viel Vorarbeit.
Therapie weiß ich nicht wie sie dazu steht, wenn sie selbst aus dem Fach kommt.
Sprich es unbedingt bei ihr an.

Dann überlege dir was passieren muss damit du dich wieder wohl fühlst. Willst du die Beziehung noch und diesen schwierigen Weg auf dich/euch nehmen.
Darüber musst du dir im Klaren sein.

Wenn du der Meinung bist das du nur klar kommst wenn sie nicht weiter in der Praxis arbeitet, dann musst du dringend mit ihr darüber reden.
Vielleicht findet sie ja eine andere Praxis in der sie mit einsteigen kann.
Die Idee mit dem Mann zu Mann Gespräch find ich garnicht so schlecht. Das kann allerdings auch böse nach hinten los gehen. Ist daher mit viel Vorsicht zu behandeln.

Was auch ganz wichtig ist, warum sie das überhaupt getan hat. Denn an diesem Punkt muss am meisten gearbeitet werden.
Da gehört extrem viel Ausdauer dazu und vor allem der Wille das durchzuziehen.
Daher, werd dir klar drüber was du willst.

Zum Thema mit dem jung sein und ausleben.
Es gibt viele verschiedene Menschen und Charaktere. Bei jedem ist das anders und das muss jeder für sich wissen.
Wenn man so jung eine Beziehung eingeht denkt man darüber noch nicht nach. Aber irgendwann kommt sicherlich der Punkt an dem man sich Gedanken machen sollte.
Für mich heißt es aber nicht das eine jung geschlossene Beziehung mit wenig Vorerfahrung unter einem schlechteren Stern steht als eine Andere.

Mein Mann und ich waren beide so jung mit jeweils nur 1 Partner davor. Sind trotzdem 18 Jahre zusammen.
Mit einigen Tiefs, aber noch viel mehr Hochs und vor allem immer einem JA füreinander.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich wage mal zu behaupten, eine Psychologin weiß was sie tut mit all ihren Aus- und Nachwirkungen, sie ist vom Fach. Ich denke das wird schwierig hier wieder einzurenken! Ich glaube auch sie weiß das selbst ganz genau. In aller Vorsichtigkeit ausgedrückt, wahrscheinlich bleibt sie wegen der Kinder und der materiellen Situation bei dir. Willst du das ist hier die Frage?
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #15
eine Psychologin weiß was sie tut mit all ihren Aus- und Nachwirkungen, sie ist vom Fach.
Das heißt ja nicht das sie sich im Leben immer perfekt verhält nur weil sie weiß wie es eigentlich gehen sollte.
Theorie und Praxis liegen unter Umständen weit auseinander.
 
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Lollypoppy
Benutzer71335  (56) Planet-Liebe ist Startseite
  • #24
Danke für deine ausführliche Rückmeldung die viele Sachen ja schon mal weiter erklärt und verstehen lässt.
Die Begründung warum sie keine Therapie machen will halte ich für dünn.
Es geht js nicht mal darum eine schnelle Lösung zu finden sondern erst mal, ob ihr beide unter den gegebenen Bedingungen weiter machen könnt und wollt.
Ich glaub das ist euch beiden noch gar nicht klar.
Es wäre zumindest schon mal ein Ansatz das du dir Hilfe holst damit umzugehen. Also erst mal nur dein Problem angehst.

Was du unter Ad2 anmerkt ist glaub ich genau mit das Problem, du interpretiert etwas in sein Verhalten rein.
Aber ist es das was er wirklich denkt und plant?
Was ist deine Angst und Befürchtung und was Realität, vielleicht war sie auch für ihn nur ein netter Zeitvertreib?
Manchmal ist die Fantasie ein schlimmerer Teufel, als die Realität.

Aber das muss man auch können und es ist natürlich völlig legitim, wenn du dich dem noch nicht gewachsen fühlst. Vielleicht braucht das noch Zeit.

Solang aber noch so viele Bedenken ubd Schmerzen deinerseits bestehen und vermutlich leidet deine Frau ja auch unter der Trennung von ihrer Affäre und hat Bedenken das richtige zu machen.
Kann man halt auch nicht neu Anfangen.
Reden und offen über Bedenken reden kann helfen, aber ihr alleine und unmoderiert ans Eingemachte geht wag ich zu bezweifeln.
Die Zeit der Lüge, Schutzlüge und Selbstlüge geht ja jetzt erst richtig los.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #28
Ich finde es ein Armutszeugnis von ihr, und das gerade in ihrem Beruf, wo man soviel reden und zuhören muss, dass sie nicht vorher mit dir gesprochen hat was euch angeht. Da lässt sie sich lieber von einem vermeintlichen Seelentröster begrapschen. Nein, ich glaube diese Hinstellung des Sachverhalts einfach nicht. Sie hätte doch auch dringend mit dir drüber reden können und nicht die Hände stillhalten bzw. in dieser momentanen Wenig-Zeit-Phase sich anderweitig schnell hinwegtrösten. Und du gibst dir da noch fast selbst die Schuld, dass es soweit kam. Das würde ich mal an deiner Stelle ganz schnell aus den Gedanken streichen. Ich finde sowieso bist du zu gutmütig und einsichtig und machst dir ein Kopf. Und was tut sie: Nur Forderungen an dich stellen wie sie aus dem Schlamassel wieder gut rauskommt. Aber mag sein, dass das nur auf mich so wirkt!

Ich wäre der Meinung sie sollte sich mal eher mehr Gedanken machen wie sie eure Ehe retten kann ohne ständig an ihre beruflichen Vorteile dabei zu denken.
 
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Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #30
Das frage ich mich auch. Ich verstehe nicht, warum sie nicht von sich aus kommt. Klar, dass es für sie unangenehm ist und sie das Thema am liebsten beiseite schieben möchte.
Weil Sie eine Egoistin ist. Sie hat sich vor dem Fremdficken einen feuchten Kehricht darum gekümmert, was sie Dir antut, sie hat es während der Affäre nicht und sie tut es immer noch nicht. Ich höre aus Deiner Erzählung immer nur ein "Ich ich ich" bei ihr heraus. Sie will jetzt alles einfach abhaken, sie will keinerlei Konsequenzen daraus ziehen, sie gibt Dir die Schuld an Ihrem Fehlverhalten, sie will keine beruflichen Nachteile erleiden, sie will schön weiter in dem Haus leben, dass Du gebaut hast, während sie sich nette Abende mit diesem Typen gemacht hat.
Wo bleibst Du bei dem Ganzen? Ist ihr egal. Deine Sache, sie will es jetzt abhaken.


Aber da sie wegen dem kassensitz abhängig ist, sei das nicht so leicht. Hi zu kommt, dass sie auch die Gruppentherapie zu Ende führen muss, da sie gerade eine Weiterbildung dafür macht. Und er ist quasi ihr Supervisor und bescheinigt ihr hinterher die Stunden. Diesen Nachweis brauch sie wiederum für die Ausbildung. Hinzu kommt, dass auch noch eine Kollegin von ihr, zusammen mit ihr gerade in die Praxis eingestiegen ist. Ihr müsste sie dann auch reinen Wein einschenken und sie müsste dann auch wechseln (denn sie ist als „unter-Untermieterin bei ihr mit in der Praxis). Also alles sehr komplex und schwierig.
Weißt Du: alleine für so viel unfassbare Blödheit, genau mit dem Typen etwas anzufangen, von dem sie beruflich (und wohl auch finanziell) komplett abhängig ist, würde ich sie raus schmeißen. Sie hätte alleine durch diese zur Schau gestellte Dummheit für mich jegliche Attraktivität verloren.
Wer soll eigentlich den finanziellen Schaden auffangen bzw. ausgleichen? Du? Sollst Du dann noch länger arbeiten?


Denn er übernimmt jetzt den angenehmen Teil und kann Mr. Niceguy spielen, während wir zuhause das Problem miteinander klären müssen, was ja auch immer mit negativen Emotionen verbunden ist.
Sehe ich exakt genauso. Solange der Typ irgendwie noch mit"spielt", hat das Alles keine Chance.


Grund war, dass sie sich alleingelassen gefühlt hat.
Schwachsinn!!! Grund war, dass sie nicht "Nein" gesagt hat. Nichts Anderes! Und, noch schlimmer:
In der Zeit des Umbaus war ich von morgens bis abends nur damit beschäftigt und musste nebenbei auch noch meinen Job regeln. Dementsprechend wenig Zeit hatten wir füreinander. Zweitens hat mir mein Job in den letzten Monaten viel abverlangt und ich habe teilweise 70-80std/Woche gearbeitet. Auch hier wenig Zeit für Zweisamkeit.
Du hast Dir den A*** aufgerissen für Euer gemeinsames Leben und anstatt, dass Sie Dich dabei unterstützt, dass diese Phase angenehmer wird und schneller vorbei geht, verbringt sie schöne Abende mit diesem Typen. Und Du ziehst Dir den Schuh auch noch an, den sie Dir hinstellt, um sich selbst von aller Verantwortung rein zu waschen.

Wenn sie nicht sehr bald mit vernünftigen Lösungsvorschlägen kommt und merken lässt, dass sie kapiert hat, was sie Dir und den Kindern angetan hat und Verantwortung für ihren Fehler übernimmt, würde ich keine Zukunft mehr mit ihr planen. Deinen Stellenwert bei ihr siehst Du ja jetzt schon recht deutlich.

Und ich rate Dir, schnellstens einen Beratungstermin bei einem Anwalt zu machen. Ihr habt das unfertige (und wahrscheinlich nicht abbezahlte) Haus an den Hacken, Kinder und evtl. ein Haufen Verbindlichkeiten Deiner Frau. Lass Dir mal im Groben einen Überblick geben, auf was Du in naher Zukunft achten solltest für den Fall, dass es auseinander geht.
 
Sibelius
Benutzer171365  Öfter im Forum
  • #32
G gedankenkarussell ,

noch eine andere Perspektive:
wie oft ist deine Frau zu dir gekommen mit ihrem Gefühl, von dir vernachlässigt zu werden, und du hast sie ignoriert und zurück gewiesen?

Habt ihr darüber gesprochen?

Warst du offen für solche Gespräche?

Vielleicht habe ich etwas überlesen, aber das Thema habe ich nicht in deinen Beiträgen gesehen. Viel beschäftigt zu sein und die Partnerin, die einen braucht zurück zu weisen, das sind doch zwei verschiedene Dinge.
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Also in erster Linie finde ich das sie jetzt in der Verantwortung ist auf dich zu zukommen und Lösungsvorschläge zu machen.
Sie möchte ja etwas von dir. Nämlich das du sie nicht verlässt und ihr vergibst.
Das sollte sich auch in ihrem Verhalten wiederspiegeln.

Wenn allerdings das hier
wie oft ist deine Frau zu dir gekommen mit ihrem Gefühl, von dir vernachlässigt zu werden, und du hast sie ignoriert und zurück gewiesen?
der Fall ist müsstest du zumindest auch mal über dein eigenes Verhalten nachdenken.
So etwas kann schon ein erster Hilferuf sein den man, auch unter größtem Druck und Stress, nicht ignorieren sollte.
Ich will sie nicht in Schutz nehmen.

Aber schaffen könnt ihr das nur gemeinsam.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #35
Die Dinge, die mir durch den Kopf gegangen sind, als ich deinen ersten und zweiten Beitrag geschrieben habe, wurden nach und nach von anderen Usern hier angetippt. Ich will es aber nochmals auf den Punkt bringen, weil ich finde, dass es noch nicht hinreichend beantwortet wurde.

Neben den ganz zahlreichen und wichtigen Themen, die hier und bei dir zu Hause besprochen wurden fehlt es mir an der Basis ganz gewaltig.

1. C Crouchback hat es sehr schön formuliert. Gab es Warnungen? Warst du dafür empfänglich? Wie war die Kommunikations vor eurer Stresszeit? Wie war sie während dieser?

2. Wie ernst nimmt deine Frau diese Situation? Wie ernst nimmt sie Dich? Wie ernst hat sie dich vorher genommen?
Denn mal ganz ehrlich: Bisher klingt es so, als wenn sie sich darauf verlässt, dass du schon bleiben und alles mitmachen wirst...

3. Was gibt es überhaupt für Abmachungen? Habt ihr einfach gesagt "Joa..dann mache mer halt weider, nech? Wir scho gehen.." oder wie muss ich mir das vorstellen? Was für Maßnahmen soll es geben?

4. In wie weit hält sich deine Frau an Abmachungen? Du schreibst, dass sie mit ihrem (Ex-)Lover heimlich telefoniert hat. War es abgemacht, dass sie das nich tut?

5. In wie fern ist ihr eigentlich bewußt, dass eure Beziehung, mit oder ohne Kinder, noch immer sehr schnell den Bach runter gehen kann?

Da fehlt es einfach massiv an Kommunikation und an Entgegenkommen. Bisher kam auch nicht wirklich durch, dass deine Frau es sehr bereut. Was du uns an Informationen weitergegeben hast klingt so nach "Joa..du warst halt net da, nech? Da konnte ich ja gar nicht anders...". Das passt für mich aber nicht. Entweder übernimmt sie die Verantwortung, oder die Kiste ist eigentlich schon durch.

Ihr Verhalten ist jedenfalls nicht sehr entgegenkommend aktuell. Sie scheint da keine Not zu haben bzw. das Gefühl zu haben, dass da keine Not besteht.

Vielleicht kannst du da noch ein bisschen Licht ins Dunkel bringe.
 
G
Benutzer180161  (35) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #36
Hallo Damian,

danke für die Zusammenfassung. Ich werde mal versuchen auf alle Fragen einzuhegen
1. C Crouchback hat es sehr schön formuliert. Gab es Warnungen? Warst du dafür empfänglich? Wie war die Kommunikations vor eurer Stresszeit? Wie war sie während dieser?.

Ja es gab Warnungen. Wir hatten in unserer Beziehung auch schon vorher immer Mal wieder stressige Phasen, in denen ich oder wir beide wenig Zeit füreinander hatten. Da hat sie mir auch ganz offen gesagt, dass sie mehr Aufmerksamkeit braucht. Nach diesen Aussprachen war alles immer wieder okay, aber irgendwann hat uns de Alltag wieder überrollt und die übergriffige Schwiegermutter, die uns unsere begrenzte Zeit für Zweisamkeit genommen hat. In der Zeit des Umbaus und kurz danach mit dem neuen Projekt, war ich ihr gegenüber schon sehr abweisend. Sie kam häufiger auf mich zu und wollte mich küssen. Im Stress habe ich dann auch ein paar mal gesagt „ich kann jetzt nicht, habe einen Termin“. Es gab auch Abende, da bin ich dann nochmal in den Garten, weil dort auch noch viel Arbeit war, anstatt mich mal mit ihr und einem Glas Wein in Ruhe hinzusetzen. Also kurzum: ich war im letzten halben Jahr trotz oder vielleicht auch besonders durch die Äußeren Umstände nicht der fürsorglichste Ehemann. Es war einfach eine unwahrscheinlich stressige Zeit und ich war viel mit meinen Problemen beschäftigt. Ich habe dann irgendwann im Juni gemeldet, dass sie sich immer mehr zurückzieht und häufiger morgens allein mit den Hunden spazieren geht, was wir sonst immer zusammen gemacht haben. Und montags (an ihrem Gruppentherapie-Tag) war sie häufiger dann auch länger abends in der Praxis.

2. Wie ernst nimmt deine Frau diese Situation? Wie ernst nimmt sie Dich? Wie ernst hat sie dich vorher genommen?
Denn mal ganz ehrlich: Bisher klingt es so, als wenn sie sich darauf verlässt, dass du schon bleiben und alles mitmachen wirst...

Das frage ich mich auch. Es beschäftigt sie natürlich. Sie sagt auch, dass sie sich in einer Sinnkrise befindet. Aber offen zeigen tut sie es nicht. Wenn ich nicht auf sie zugehe und sage, wir müssen das klären, kommt es zu keinen Gesprächen. Ihre Idee ist glaube ich, jetzt einfach ganz normal weiter zu machen. Ich glaube sie denkt auch, dass ich das alles mitmache. Auch wenn ich schon ein paar mal gesagt habe, dass ich das nicht kann. Ich bin auch jemand, der in so Situationen schnell wieder einknickt und nachgiebig ist (auch wenn ich mir in diesem Fall damit selbst schade). Das weiß sie, und ich glaube das nutzt sie aktuell aus.

3. Was gibt es überhaupt für Abmachungen? Habt ihr einfach gesagt "Joa..dann mache mer halt weider, nech? Wir scho gehen.." oder wie muss ich mir das vorstellen? Was für Maßnahmen soll es geben?

Letzte Woche Montag hatte sie wohl nochmal mit ihm gesprochen. Als sie nach Hause kam, war sie sehr gedankenversunken. Aber auch hier musste ich sie wieder drauf ansprechen. Sie hat dann gesagt, dass er ihr das Angebot mit dem Kassensitzkauf gemacht hätte. Und dass sie jetzt ihre Termine so legen, dass einer zur vollen Stunde anfängt und der andere zur halben Stunde. Aber zum genauen Gesprächsverlauf sagt sie sonst nichts. Das ist für mich total unbefriedigend, weil ich wissen möchte, wo sie steht und was sie jetzt tun wird, um Ruhe in die Situation zu bringen. Auch die Perspektive fehlt mir.
Sie akzeptiert, dass das auf Dauer keine Situation ist, ist aber aktuell auch nicht bereit konkret nach Lösungen zu suchen. Sie sagt dann so Sachen wie „ich muss jetzt erst mal Ruhe da rein bringen und mich rein auf die Arbeit konzentrieren. Ich brauche Ablenkung, sonst schaffe ich das selbst nicht“.
Nur trotzdem ist da ja noch die gemeinsame Therapiegruppe, in der sie sich ja dann „professionell“ verhalten will.



5. In wie fern ist ihr eigentlich bewußt, dass eure Beziehung, mit oder ohne Kinder, noch immer sehr schnell den Bach runter gehen kann?

Keine Ahnung, das weiß ich nicht. Gute Frage. Aber es steht natürlich die ganze Zeit auf Messers Schneide. Wenn sie mit wenigstens etwas mehr Zuversicht und eine Perspektive geben würde, dass wir das schaffen, dann hätte ich wenigstens einen Strohhalm, an dem ich mich hochziehen kann.
Aktuell läuft bei uns zuhause auch alles ganz normal und wir küssen uns viel und die sucht auch meine Nähe. Wir reden auch viel, nur nicht über dieses Thema. Selbst Sex haben wir noch viel miteinander...wenn da nur nicht dieses Damokles-Schwert wäre, das ständig über mir kreist.

Ich weiß halt nicht, was ich jetzt tun soll. Es hängt zumindest für mich alles wie gesagt ungeklärt in der Luft. Und einfach jetzt so weitermachen und mal schauen, das wird mich auf kurz oder lang kaputt machen. Auf der anderen Seite fühle ich mich der Situation ausgeliefert, weil ich schreckliche Angst habe, sie zu verlieren und sie liebe. Paradox, ich weiß :-(
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #37
Dann habe ich jetzt noch einen Eindruck gewonnen...vielleicht auch nichts...

Du schreibst, dass du durch äussere Umstände deine Frau vernachlässigt hast. Ich glaube dir das nicht. Ja..es gab viel Arbeit. Ich wette aber mit dir, dass z.B. der Garten ohne Probleme einen Tag ohne dich ausgekommen wäre. Nochmal anders gedreht: Entweder eine Tomatenpflanze geht ein, oder dein Beziehung. Du hast dich für die Tomatenpflanze entschieden und erwartest, dass das respektiert wird, weil es ja sonst nicht so viele Tomaten gibt.

Ich will dir damit sicher NICHT durch die Blume sagen, dass du an der Affaire deiner Frau Schuld trägst oder Verantwortung. Deinen Teil hast du aber sicherlich ebenfalls dazu beigetragen.

Ein weiterer Eindruck von mir ist leider auch, dass deine Frau sich gerade überlegt sich zu trennen. Wenn man mit jemandem zusammen bleiben will, dann sollte nicht alles sein "wie vorher", sondern sehr sehr intensiv mit Gesprächen jeden Tag, während fast alles andere zurück steht. Davor kommen nur Kinder und Tiere, sonst nichts. Selbst Essen kann man sich bestellen wenn es sein muss.

Ich würde mich an deiner Stelle nochmals mit ihr hinsetzen und das Thema potenzielle Trennung ansprechen. Ich würde ganz direkt fragen, ob sie diese Beziehung wirklich WIRKLICH noch will.
Und wenn du sie WIRKLICH noch willst, müsstest du ihr das auch zeigen. "Wie immer" ist einfach nicht mehr ausreichend. Dazu ist über eine zu lange Zeit zu viel kaputt gegangen.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #38
Ich seh das anders, gebe dir in kleinster Weise Mitschuld. Ich denke jeder kennt Stress und manchmal muss der auch irgendwo abgebaut werden (vielleicht der Garten in dem Moment!). Warum erkannte sie da nicht die Lage oder das er einfach mal zu viel um die Ohren hat und zeigt Verständnis. Sie hätte ja einfach auch mal hintenanstehen oder sich auch Beschäftigung anderer Art suchen können oder zumindest ihn drauf hinweisen, dass es ihr so unmöglich ist zu leben! Aber ich meine das ist menschlich und oftmals geht nicht alles gerade so an einem vorüber. Wenn da jeder immer gleich fremdvögeln würde. Nein, in meinen Augen hat er sie da nicht hingedrängt. Das hat sie alleine selbst getan, wohl auch weil der nette Kollege ja genau wusste wie man da Abhilfe schaffen kann. Dem ging es ja vorher auch nicht anders mit seiner Frau. Also hat er nix zu verlieren.

Das sie wohl überlegt kann gut sein. Der Kollege ist ja auch immer präsent und vielleicht war ja vieles auch gut oder eben besser als der normale Ehealltag! Doch selbst bei neuer Konstellation wird es mal alltäglich werden. Von dem her glaube ich auch daran, dass sie sich das überdenkt, auch wenn jetzt erstmal alles wieder seinen Lauf nimmt. Und der Kollege ist ja bereit bzw. frei und lässt ihr die Entscheidung, allerdings mit Nachdruck das eh alles mit der Zeit zerbricht. Äußerst nett von dem.
 
Erdbeere1106
Benutzer171033  (37) Sehr bekannt hier
  • #39
Naja, aber es bringt genauso wenig jeden Tag jetzt darüber zu reden und schlechte Emotionen hochzubringen. Ich glaube, wir müssen auch davor versuchen irgendwo nach vorne zu schauen, und wieder schöne Momente miteinander zu verbringen. Aber sobald sie dann wieder mal etwas länger in der Praxis gebraucht hat, geht bei mir das Kopfkino los und ich stecke wieder in dieser Abwärtsspirale fest.

So, wie du eure Situation, auch eure vergangene Situation, beschreibst, scheint es mir wahrscheinlich, dass, wenn nicht er in der Nähe gewesen wäre, etwas ähnliches auch mit jemand anderem hätte passieren können.
Ich bin überzeugt, die Quelle der Störung liegt bei euch.
Und darum müsst ihr auch miteinander einen anderen Zugang zueinander finden.
Die Gefahr liegt, denke ich, weniger in seiner Anwesenheit, als in dem möglicherweise noch immer fehlenden Raum für euch.
Für euch beide als Paar. Dazu braucht es noch nicht einmal viel Zeit. Wenn du aber oben beschreibst, dass du beispielsweise ihren Wunsch nach einem Kuss mehrfach zurück gewiesen hast...- das macht etwas mit einem Menschen.
Beispiel: Wenn mein Herzensmann einer Frau nachsieht, und sie hübsch findet, tut mir das gar nichts. Würde er eine Umarmung von mir ablehnen, würde mich das zutiefst verletzen, und ich bekäme zumindest initial einen ganzen Berg von (Selbst-)Zweifel. Sofort.
Dass sie noch gar nicht richtig handeln kann, dass sie sich selbst noch in alle Richtungen reflektiert, einnordet, absichert, und sich Türen offen hält, wundert mich nicht. Vielleicht auch, weil sie sich der Tiefe deiner Liebe gar nicht mehr so gewiss ist.
Ich möchte sie nicht von Schuld frei sprechen! Sie ist fremdgegangen! Sie hat die Grenzen eurer Beziehung bei weitem überschritten!
Dass das mit euch beiden -wie bereits jemand weiter oben so treffend formuliert hat- nach dem Bruch der alten zu einer erfüllenden neuen Beziehung werden kann, dazu braucht es ganz viel ego-freies, zugewandtes Interesse am Gegenüber und ein sich-Erkennen. Ihr müsst beide eure Position miteinander und zueinander finden. Ich glaube, das ist ein Prozess der noch Monate bedarf. Und vor allem schonungsloser Aufrichtigkeit. Auch von jedem vor sich selbst. Und schonungsloser Kommunikation. Und ich denke auch, schon allein beruflich begründet ist das deiner Frau sehr wohl bewusst. Die Frage ist, aus welchen Beweggründen sie sich dem (noch) nicht stellt.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #40
Ich seh das anders, gebe dir in kleinster Weise Mitschuld. Ich denke jeder kennt Stress und manchmal muss der auch irgendwo abgebaut werden (vielleicht der Garten in dem Moment!). Warum erkannte sie da nicht die Lage oder das er einfach mal zu viel um die Ohren hat und zeigt Verständnis. Sie hätte ja einfach auch mal hintenanstehen oder sich auch Beschäftigung anderer Art suchen können oder zumindest ihn drauf hinweisen, dass es ihr so unmöglich ist zu leben! Aber ich meine das ist menschlich und oftmals geht nicht alles gerade so an einem vorüber. Wenn da jeder immer gleich fremdvögeln würde. Nein, in meinen Augen hat er sie da nicht hingedrängt. Das hat sie alleine selbst getan, wohl auch weil der nette Kollege ja genau wusste wie man da Abhilfe schaffen kann. Dem ging es ja vorher auch nicht anders mit seiner Frau. Also hat er nix zu verlieren.

Das sie wohl überlegt kann gut sein. Der Kollege ist ja auch immer präsent und vielleicht war ja vieles auch gut oder eben besser als der normale Ehealltag! Doch selbst bei neuer Konstellation wird es mal alltäglich werden. Von dem her glaube ich auch daran, dass sie sich das überdenkt, auch wenn jetzt erstmal alles wieder seinen Lauf nimmt. Und der Kollege ist ja bereit bzw. frei und lässt ihr die Entscheidung, allerdings mit Nachdruck das eh alles mit der Zeit zerbricht. Äußerst nett von dem.
Wo siehst du das anders?
Ich habe explizit geschrieben, dass ich ihm KEINE Mitschuld für den Fremdgang gebe...

In so fern widersprichst du mir so gut wie gar nicht.

Ich bin aber auf seine eigenen Worte in seinem letzten Beitrag eingegangen. Dort schreibt er, dass seine Frau MEHRFACH Hilferufe ausgesendet hat. Sie hat ihm mindestens durch die Blume gesagt, dass sie unglücklich in der Beziehung ist.

Nehmen wir also an, sie wäre nicht fremdgegangen. Dann wäre die Beziehung noch immer im argen. Und zwar massiv.
Der Fremdgang hat es noch weiter verschärft.

Fakt ist: Wenn sie beide deise Beziehung noch wollen, und die gesamte Situation als Weckruf verstehen, dann wird es Zeit, dass auch beide an selbiger arbeiten. Und Fakt ist auch: Dass die Beziehung im Argen liegt, daran tragen BEIDE die Verantwortung. Da gibt es einfach nix dran zu rütteln. Auch wenn jemand dreimal seine Ruhe im Garten braucht, wenn während dessen die Beziehung in den Popo geht, weil man sich Tagelang nicht einmal küssen kann, dann muss man Wege finden. Man kann Stress durchaus reduzieren, auch wenn es dann vielleicht mehr Geld kostet, irgendwas länger braucht, der Garten verdorrt...egal. Würde meine Frau über Monate kaum beachtung schenken in der wenigen Zeit, die wir zusammen hätten, würde ich ein bisschen lauter in meinen Forderungen werden, denn das Ergebnis liegt auf der Hand, wenn man so weiter macht.
Dann muss man sich eben wirklich fragen, ob einem X und Y wirklich wichtiger sind als die Beziehung und die gemeinsame Zukunft (MIT Kindern).
[doublepost=1597657122,1597656981][/doublepost]und Erdbeere1106 Erdbeere1106 : Sehr sehr toller Beitrag! Fasst es besser zusammen als ich das gemacht habe!
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #41
Damian Damian
Was soll er denn deiner Ansicht nach machen, um die Ehe zu retten? Immer auf Hochtouren drehen jetzt, ist doch auch daneben.

Er ist ja schon lange verheiratet, und deshalb finde ich hätte sie ja da auch nicht so empfindlich reagieren brauchen, sie kennt ihn ja schließlich gut genug. Die Ehe hält schon soundsoviel Jahre und Kinder sind auch daraus entstanden, also schlussfolgere ich daraus, dass nicht alles so schlecht gelaufen ist bisher. Es hätte doch sonst schon gar nicht so lange stabil gehalten.

Du schreibst, dass du durch äussere Umstände deine Frau vernachlässigt hast. Ich glaube dir das nicht.
Ich glaube es ihm.

Ich will dir damit sicher NICHT durch die Blume sagen, dass du an der Affaire deiner Frau Schuld trägst oder Verantwortung. Deinen Teil hast du aber sicherlich ebenfalls dazu beigetragen.
Das wirkte aber auf mich schon als mitschuldig.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #42
Damian Damian
Was soll er denn deiner Ansicht nach machen, um die Ehe zu retten? Immer auf Hochtouren drehen jetzt, ist doch auch daneben.
Nein...er sollte herausfinden, wo SEINE Baustellen waren und sind und er sollte herausfinden ob sein Frau diese Beziehung überhaupt noch weiter führen will.
Das alles sollte er für sich tun.

Er ist ja schon lange verheiratet, und deshalb finde ich hätte sie ja da auch nicht so empfindlich reagieren brauchen, sie kennt ihn ja schließlich gut genug. Die Ehe hält schon soundsoviel Jahre und Kinder sind auch daraus entstanden, also schlussfolgere ich daraus, dass nicht alles so schlecht gelaufen ist bisher. Es hätte doch sonst schon gar nicht so lange stabil gehalten.
Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig. "Nur" weil eine Beziehung lange Zeit Bestand hatte, heißt es nicht, dass sie belastbar ist und selbst wenn sie sehr belastbar ist, hält sie nicht alles aus. Ständig weggestoßen zu werden, wenn man den Partner küssen / umarmen / ganz normale partnerschaftliche Dinge tun will, wird JEDE Beziehung erodieren. Die Frage ist, wie lange es dauert, bis die Gefühle die Stufen runter und zur Tür raus sind.

Ich glaube es ihm.
Was genau? Dass es stressig war und viel viel zu tun war, oder dass es nicht einmal die Möglichkeit gab seine Frau kurz zu umarmen, wenn sie bereits deutlich macht, dass es langsam problematisch wird?
Ich habe nicht geschrieben, dass ich ihm nicht glaube, dass es stressig war. Ich weiß selbst wie es ist, wenn die Wellen einem überm Kopf zusammenschlagen. Ich weiß aber auch, dass man, auch nach ewig langen Beziehungen nicht erwarten kann, dass Gefühle ALLES überstehen.

Das wirkte aber auf mich schon als mitschuldig.
Mitschuldig am scheitern einer Beziehung, NICHT am Fremdgehen. Das ist ein wichtiger Unterschied.
 
Carmen72
Benutzer176107  (51) Öfter im Forum
  • #43
Lieber G gedankenkarussell ich wünsche Dir viel Kraft, diese Schmerzhafte Erfahrung zu überstehen, das Du Dich findest, Aufstehen kannst und Dir die Krone richten kannst.

Wenn so etwas passiert, das einer aus der Ehe sexuell ausbricht, ist nicht nur der Ausgebrochen ist schuld, eine teilschuld hat auch der Betrogene.
Eine Ehe ist ein Projekt, in der beide gefragt sind.

Gut Du hast geschrieben, das Du in deiner Arbeit, Hausbau, Garten auf Gegenden bist, Zeit und Kraft investierst hast.

Was ich mich Frage? Sie ist Psychologin von Beruf. Hat sie sich ganz verloren?
Sie hätte sich doch mal Reflektieren können. Wenn nicht Sie, wer dann, hätte doch einen Weg einschlagen können, und ganz offen ansprechen können was ihr fehlt. Ich meine auch nicht durch die Blume, sonder klipp und klar. Ein sozusagen „Wachrütteln“.

Hab ich es richtig verstanden das sie eine Therapie ablehnt ?
Warum?
Weil Sie es eh schon weiß, wie der Therapieweg verläuft ?
Dann geraumer vor dem Ende.

Sie hat es noch nicht mal geschafft diese Misere zu verhindern , dann möchte Sie aus eigene Kraft , auf den rechten Weg kommen? Daran glaub ich nicht.


Ich glaube auch, so wie es jetzt ist, fühlt sie sich wohl.
Zum einen Du, Du möchtest ihr verzeihen. Das heißt, sie muß ihr Nest nicht verlassen. Eure Kinder,Haus, etc, alles bleibt beim alten.
Dann ist ihr Arbeitskollege und Lover, er wird nicht locker lassen und sie womöglich heimlich schwach werden.

Du hast alles zu verlieren, der Liebhaber nicht. Ich könnte mir gut vorstellen, das Er sein Fachwissen dazu missbrauchen wird , deine Frau zu manipuliere und Dich somit auch.

Wie lange möchtest Du dem ganzen eine Chance geben?
Fakt ist, normalerweise , wenn Sie Dich von Herzen liebt, müsste Sie in den sauren Apfel beißen und aus der gemeinsamen Praxis raus und sich nach was anderen umsehen.
Klar mag auch ein finanzieller Verlust schmerzlich sein, aber sollte ihr das , wenn sie Dich WIRKLICH noch liebt, Wert sein?
 
M
Benutzer83575  Verbringt hier viel Zeit
  • #44
Mitschuldig am scheitern einer Beziehung, NICHT am Fremdgehen. Das ist ein wichtiger Unterschied.
Das sehe ich auch so. Wer 60-80h in der Woche für seinen Job (als Angestellter?) aufbringt und seiner Frau den Kuss verweigert, weil er einen Termin hat (!), hat eindeutig andere Prioritäten als seine Familie/Beziehung/Ehe. Denn vieles lässt sich sicher steuern und zurückstellen in einer Beziehung. Gefühle, insbesondere die dem Partner gegenüber lassen sich nicht nach Belieben an- und aus knipsen, weil ja gerade keine Zeit ist. DARAN sollte man sich in einer Beziehung immer erinnern. Es heißt ja nicht umsonst "Beziehungsarbeit" ...
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #45
Mitschuldig am scheitern einer Beziehung, NICHT am Fremdgehen. Das ist ein wichtiger Unterschied.

Genau so.

Und M malsehen hat es auch nochmal schön beschrieben.

Wie lange hätte sie denn warten sollen das sich etwas ändert, nachdem sie mehrfach das Gespräch gesucht hat, zurückgewiesen wurde. Ihr sogar Zuneigung vorenthalten wurde?
Immer weiter schlucken? Immer mehr an Selbstwertgefühl verlieren? Dadurch in eine Depression rutschen? Oder im schlimmsten (absolut krassesten Fall) sogar Suizidgedanken bekommen?
Oder eines Tages einfach weg sein ohne das der Mann weiß warum und was überhaupt los war?

Damit will ich nicht sagen das fremdgehen das richtige war. Da hätte es sicher noch 1000 andere Möglichkeiten gegeben.
Dummerweise ist ihr keine andere eingefallen.
Das ist nicht zu entschuldigen.
Aber Menschen tun manchmal Dinge die nicht rational oder nachvollziehbar sind wenn sie sich in die Enge getrieben fühlen.

Durch das fremdgehen und dadurch das es raus kam hat sie im Prinzip (auf die primitivste Art und Weise) die Notbremse gezogen.
Jetzt haben die 2 die Chance das aufzuarbeiten. Nicht nur den Betrug sondern auch alles andere was im Argen lag.
Denn wenn in einer Beziehung noch nicht einmal mehr die einfachsten Zärtlichkeiten ausgetauscht werden, wegen äußeren Umständen, dann kann schon vorher etwas nicht gestimmt haben.

Auch du, lieber TS, solltest dir überlegen was du in Zukunft anders machen kannst und willst.
Zu dem was deine Frau machen könnte/sollte/müsste ist ja schon genug gesagt worden.
Aber wenn du nicht ebenfalls etwas änderst, sondern so weiter machst wie davor ist das große Fiasko schon vorprogrammiert.
 
kaykay<3
Benutzer135586  Meistens hier zu finden
Redakteur
  • #46
Es geht ja letztendlich darum:

Du kannst deine Frau nicht verändern, du kannst das bereits Geschehene nicht verändern. Das Einzige was du verändern kannst ist deinen Blick auf die Umstände und dein Verhalten. Inwiefern und was du dabei bedenken musst wurde hier schon mehrfach fundiert erklärt, insofern möchte ich nichts doppeln. :smile:
 
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