
Benutzer26627 (38)
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- #1
Puh...
Ja, ich habe gerade das Telefonat hinter mir, das mir die Bestätigung gab. Ich versuche, da durchzublicken, kann es aber anscheinend nur ansatzweise.
Ich war immer Papakind, das heißt, unser Verhältnis war immer innig. Dann haben sich meine Eltern getrennt, als ich 15 war, mein Vater heiratete später erneut, aber auch diese Ehe besteht heute nur noch auf dem Papier.
Ja, und seitdem ist irgendwie alles anders. Nicht plötzlich, sondern es hat sich schleichend entwickelt. Er lebt nur für die Arbeit, das sagt er auch selbst. Er geht darin auf, das ist sein ganzer Lebensinhalt.
Ab und zu, wenn er getrunken hat, erzählt er, wie sehr meine Schwester und ich ihm fehlen. Und man hört das richtig an seiner Stimme. Aber diese Telefonate versuche ich zu vermeiden. Betrunken führt das sowieso zu nichts.
Meine Schwester und ich haben uns mit der Zeit irgendwie daran gewöhnt, wie unser Vater das handhabt. Mit etwas Glück sieht man sich alle paar Monate mal, telefoniert zwischendurch.
Die Sache ist, uns ist glaube ich viel bewusster, dass das Verhältnis gar nicht mehr so eng ist, nicht mehr so eng sein kann, wie früher. Er aber möchte oft am liebsten so tun, als wäre alles wunderbar. Vielleicht hängt er da den "guten alten Zeiten" hinterher, ich weiß es nicht...
Wir hegen keinen Groll gegen ihn, aber sind dann doch hin und wieder irritiert, wenn sich sein Handeln und seine Aussagen so sehr widersprechen.
Eben am Telefon sagte er mir nun, er kommt nicht zu unserer Hochzeit im April. Er möchte nichts mehr mit "Pflichtveranstaltungen" zu tun haben und er sei doch sowieso nur ein Fremdkörper in der Familie. (Was wir nie so gesagt haben, er macht sich dazu, weil er sich aus allem herauszieht). Und meiner Mutter möchte er auch nicht begegnen. Ich solle das aber nicht in den falschen Hals bekommen, das geht nicht gegen mich oder uns, und er hat mich lieb...
Ja schön, ich weiß irgendwie gar nicht so recht, wie ich mich jetzt fühlen soll. Ich habe das ja sowieso schon geahnt, dass das so kommt.
Ich bin enttäuscht, es schmerzt aber auch weniger als erwartet. Ich versuche zu verstehen... ja... was da passiert ist bei meinem Vater. Dass sich seine Prioritäten in einem solchen Maße verschoben haben. Er hat immer gesagt, und sagt es auch noch, dass wir an erster Stelle stehen. Aber wir widerrum wissen schon seit Jahren, dass das eben nicht so ist, das zeigt sein Handeln. Ich verstehe nur eben nicht, was dahintersteckt...
Er wird sich jetzt überlegen, ob er zumindest bei der Trauung auftaucht, weil ich ihn darum gebeten habe ("Wann ist die nochmal? Ich hab nichtmal mehr in die Einladung geschaut.") Tja, eigentlich ist die Sache klar. Die Prioritäten sind gesetzt.
Ich versuche jetzt nur zu sortieren, was ich dabei fühle. Zwingen kann ich ihn ja nicht. Sollte mir das jetzt nicht irgendwie viel mehr weh tun?? Also, es tut weh aber es ist eher so, dass das sich sowieso schon so lange abgezeichnet hat. Ach, ich weiß auch nicht...
Danke fürs Lesen.
Ja, ich habe gerade das Telefonat hinter mir, das mir die Bestätigung gab. Ich versuche, da durchzublicken, kann es aber anscheinend nur ansatzweise.
Ich war immer Papakind, das heißt, unser Verhältnis war immer innig. Dann haben sich meine Eltern getrennt, als ich 15 war, mein Vater heiratete später erneut, aber auch diese Ehe besteht heute nur noch auf dem Papier.
Ja, und seitdem ist irgendwie alles anders. Nicht plötzlich, sondern es hat sich schleichend entwickelt. Er lebt nur für die Arbeit, das sagt er auch selbst. Er geht darin auf, das ist sein ganzer Lebensinhalt.
Ab und zu, wenn er getrunken hat, erzählt er, wie sehr meine Schwester und ich ihm fehlen. Und man hört das richtig an seiner Stimme. Aber diese Telefonate versuche ich zu vermeiden. Betrunken führt das sowieso zu nichts.
Meine Schwester und ich haben uns mit der Zeit irgendwie daran gewöhnt, wie unser Vater das handhabt. Mit etwas Glück sieht man sich alle paar Monate mal, telefoniert zwischendurch.
Die Sache ist, uns ist glaube ich viel bewusster, dass das Verhältnis gar nicht mehr so eng ist, nicht mehr so eng sein kann, wie früher. Er aber möchte oft am liebsten so tun, als wäre alles wunderbar. Vielleicht hängt er da den "guten alten Zeiten" hinterher, ich weiß es nicht...
Wir hegen keinen Groll gegen ihn, aber sind dann doch hin und wieder irritiert, wenn sich sein Handeln und seine Aussagen so sehr widersprechen.
Eben am Telefon sagte er mir nun, er kommt nicht zu unserer Hochzeit im April. Er möchte nichts mehr mit "Pflichtveranstaltungen" zu tun haben und er sei doch sowieso nur ein Fremdkörper in der Familie. (Was wir nie so gesagt haben, er macht sich dazu, weil er sich aus allem herauszieht). Und meiner Mutter möchte er auch nicht begegnen. Ich solle das aber nicht in den falschen Hals bekommen, das geht nicht gegen mich oder uns, und er hat mich lieb...
Ja schön, ich weiß irgendwie gar nicht so recht, wie ich mich jetzt fühlen soll. Ich habe das ja sowieso schon geahnt, dass das so kommt.
Ich bin enttäuscht, es schmerzt aber auch weniger als erwartet. Ich versuche zu verstehen... ja... was da passiert ist bei meinem Vater. Dass sich seine Prioritäten in einem solchen Maße verschoben haben. Er hat immer gesagt, und sagt es auch noch, dass wir an erster Stelle stehen. Aber wir widerrum wissen schon seit Jahren, dass das eben nicht so ist, das zeigt sein Handeln. Ich verstehe nur eben nicht, was dahintersteckt...
Er wird sich jetzt überlegen, ob er zumindest bei der Trauung auftaucht, weil ich ihn darum gebeten habe ("Wann ist die nochmal? Ich hab nichtmal mehr in die Einladung geschaut.") Tja, eigentlich ist die Sache klar. Die Prioritäten sind gesetzt.
Ich versuche jetzt nur zu sortieren, was ich dabei fühle. Zwingen kann ich ihn ja nicht. Sollte mir das jetzt nicht irgendwie viel mehr weh tun?? Also, es tut weh aber es ist eher so, dass das sich sowieso schon so lange abgezeichnet hat. Ach, ich weiß auch nicht...
Danke fürs Lesen.