• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Mein Mann ist verstorben, was bin ich denn jetzt?

Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • #1
Ich habe seit einiger Zeit Probleme, meinen Beziehungsstatus zu benennen.

Tatsache ist, mein Ehemann ist vor 3,5 Jahren verstorben.

Ich habe ihn nicht verloren, denn ich bin nicht schusselig und man verliert keinen Menschen einfach so, wie ein Schlüsselbund.
Aber was bin ich denn jetzt?
Ja, offiziell nennt man es verwitwet, aber was bedeutet das.
Eigentlich bin ich doch noch verheiratet, denn ich habe mich nicht scheiden lassen.
Oder bin ich Single, weil ich ja jetzt alleine lebe?
Irgendwie finde ich es auch doof, wildfremden Menschen auf die Nase zu binden, ich bin verwitwet.
Die meisten sagen dann, oh tut mir leid oder sowas und reden nur noch mit Mitleid in der Stimme mit mir.
Aber, ich bin doch auch ein fröhlicher Mensch und ob ich Trauer in mir trage oder nicht, geht doch nur mich etwas an und es geht auch nur mich etwas an, wie ich damit umgehe.
Klar, könnte ich auch sagen, ich bin alleinstehend, aber dann kommt oft die Frage, nanu, geschieden oder was?
Wie würdet Ihr meinen Zustand bezeichnen?
Ihr kennt mich ja nun schon eine Weile.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #2
Ich würde sagen, du bist (glücklich?) single 🙃
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
verwitwet ist wohl der offizielle Familienstand.
verwitwet bedeutet ja noch verheiratet, nur eben dass dein Ehemann verstorben ist.

du hast schon recht, der Status hat immer irgendwie einen negativen bzw traurigen Beigeschmack, weil man ja schlecht sagen kann man ist glückliche Witwe.

also gerade beim Thema Dating würde ich dich einfach als Single Frau bezeichnen :smile:
Wenn das Thema näher besprochen wird kannst du ja immer noch sagen, dass du schon mal verheiratet warst aber das sind Details, die man sich aufheben kann.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #4
Wieso musst du das benennen können?

Für wen ist das wichtig? Wer fragt danach?

Wenn ich neue Leute kennen lerne, erzähle ich ihnen nicht von meinem Status. :smile:
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Wie würdet Ihr meinen Zustand bezeichnen?
Nicht liiert. Ungebunden.
Der Rest geht doch echt nur die Menschen was an, von denen du möchtest, dass sie mehr erfahren.
Finde ich :smile:.
 
fluffypenguin1
Benutzer178050  (23) Öfter im Forum
  • #6
Off-Topic:
Naja, wenn eine Person nicht mehr lebt, existiert auch eine Ehe nicht mehr. „Bis der Tod uns scheidet.“ Oder verstehe ich da was falsch? Nur weil die Ehe dann vorbei ist, bedeutet das ja nicht, dass sie nicht von Bedeutung war oder dass sie durch eine Entscheidung beendet wurde.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #7
Bis das der Tod uns scheidet....

Daher Single

Bei den Behörden: verwitwet
Bei guten Freunden/Familie: verwitwet
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #8
Danke, ja genau, es hört sich komisch an, aber ich bin wirklich eine glückliche Witwe, aber sagen darf man es nicht.
Mein Mann, der sehr lange krank war und auch 14 Jahre älter, sagte, trauer angemessen um mich, aber dann sei eine fröhliche Witwe.
Ja und man wird oft gefragt, was ist mit deinem Mann, bist Du verheirate, geschieden oder so.
Und das meist von Menschen, die es einen Sch...ßdreck angeht
Genau, wie als junge Frau , na, wann bist Du denn schwanger. Eine Frage, die ich damals gehaßt habe.
Sie wurde mir aber nicht mehr gestellt, als meine Antwort immer war, und wie oft treibt Ihr es miteinander?
Ihr glaubt nicht, was manche Menschen für Fragen stellen.:
Bleibst Du denn jetzt da wohnen oder wo ziehst Du hin?
Kommst Du mit Deinem Geld klar?
Wer hilft Dir bei den Papieren?

Ja, keiner, oder ich selber und wen geht es was an, wieviel Geld ich habe. Und wohin soll ich umziehen, hier ist mein Zuhause.

Entschuldigung für den langen Text aber manchmal kann man gewisse Fragen einfach nicht mehr hören.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #9
scheint leider so, dass dir zu wenig zugetraut wird. Als käme eine Frau nicht ohne Mann zurecht.
du bist ein positives Gegenbeispiel :zwinker:

setz ruhig Grenzen und wer dumme Fragen stellt, der darf sich auch nicht über dumme Antworten beschweren.
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #10
Wie würdet Ihr meinen Zustand bezeichnen?
Verwitwet :smile:

Natürlich liebt man ja den verstorbenen Menschen weiter und er bleibt weiter bei einem. Im Herzen wie im Kopf.
Es ist ja etwas anderes als wenn man sich hat scheiden lassen und sich bewusst getrennt hat.
Man wurde getrennt.

Ich bezeichne meinen Status ganz bewusst als verwitwet, denn jemand anders der mich eventuell näher kennenlernen möchte, soll schon wissen, dass da noch immer weiterhin meine verstorbene Ehefrau in meinem Herzen ist
Letztlich haben mich die Jahre mit ihr ja auch geprägt.
 
Mrs. Brightside
Benutzer140332  (36) Planet-Liebe ist Startseite
  • #11
Ich stelle ja dann gerne Gegenfragen, wie: warum ist das wichtig?
 
haarefan
Benutzer38494  Sehr bekannt hier
  • #12
Kommst Du mit Deinem Geld klar?
Wer hilft Dir bei den Papieren?

Ja, keiner, oder ich selber und wen geht es was an, wieviel Geld ich habe. Und wohin soll ich umziehen, hier ist mein Zuhause.

Entschuldigung für den langen Text aber manchmal kann man gewisse Fragen einfach nicht mehr hören.
:jaa:
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #13
Verwitwet :smile:

Natürlich liebt man ja den verstorbenen Menschen weiter und er bleibt weiter bei einem. Im Herzen wie im Kopf.
Es ist ja etwas anderes als wenn man sich hat scheiden lassen und sich bewusst getrennt hat.
Man wurde getrennt.

Ich bezeichne meinen Status ganz bewusst als verwitwet, denn jemand anders der mich eventuell näher kennenlernen möchte, soll schon wissen, dass da noch immer weiterhin meine verstorbene Ehefrau in meinem Herzen ist
Letztlich haben mich die Jahre mit ihr ja auch geprägt.
Natürlich hast Du in einer Weise Recht, aber ich glaube, die Gesellschaft sieht es noch anders.
Ein verwitweter Mann wird anders angesehen, als eine verwitwete Frau.
Und es geht eben auch nicht jeden Hans und Franz etwas an.

Vielleicht sage ich in Zukunft "Ich bin im Moment Single?
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Ich glaube, es ist leider immer noch ein Unterschied, ob der Mann verwitwet oder die Frau. Die Frau scheint ja dann auf einmal ihren Lebensinhalt verloren zu haben und ohne Mann, ja wie kommt die denn da im Leben überhaupt zurecht. Ich nehme an Ziege Ziege die Leute, die das so dumm fragen sind eher ältere Semester, bei denen der 'Sinn' des Frauenlebens im Heiraten und Kinderkriegen bestand? Zumindest deuten für mich auch die Fragen darauf hin. Ich weiss ja nicht haarefan haarefan ob dir solche Fragen auch gestellt werden oder ob es bei dir eher drum geht, was du verloren hast und so, oder?
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #15
Ich würde es wohl einfach alleinstehend nennen.
 
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Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #22
Es ist so, daß ich mich eigentlich ganz gut behaupten kann.
Aber wenn man diese Fragen in einem schwachen Moment gestellt bekommt, kann es sein, daß Dir vor der Dummheit mancher Menschen die Spucke weg bleibt und kein gescheiter Satz einfällt.
Ich denke, es kommt auch immer auf die jeweilige Verfassung an.
Aber ich denke, ich werde versuchen zu fragen: Ist das wichtig, spielt das jetzt und hier eine Rolle?
Mal sehen, ob es klappt.
Denn heute wurde ich auch wieder gefragt, huch, sind Sie alleine hier, niemand, der Ihnen hilft? Wie kommen Sie denn zurecht?
Ja, gut, ich gehe noch am Rollator, aber ich hebe ihn doch selber aus dem Auto und lege ihn auch selber wieder hinein. Da kommt auch niemand auf die Idee zu fragen, ob er helfen soll.
Bis auf eine Dame heute, die mich fragte, ob sie meine Suppe an meinen Tisch bringen darf. Sie selber hing an einem Beatmungsgerät.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #25
Vielen Dank Theoderich Theoderich , ja, wenn es nicht geht, frage ich auch sehr freundlich um Hilfe, meist bekomme ich sie dann auch. In den Einkaufsläden gehe ich ganz bewußt auf Mitarbeiter zu und sage oft, Sie werden entschuldigen, aber haben Sie hier jemanden, der mir das und das aus dem Regal in den Einkaufswagen heben kann? Essen oder trinken kann ich es dann alleine. Doch da gibt es Hilfe, und wenn sie angesprochen werden auch von jüngeren Menschen. Aber eben auch viel Ignoranz. Wenn ich mit Müh und Not eine schwere Tür aufkriege, huscht jemand vor mir durch ohne die Tür dann für mich festzuhalten. Aber ich will nicht jammern, ich lerne auch sehr nette hilfsbereite Menschen kennen. Vielleicht strahle ich auch so viel Selbstbewustsein aus, daß jeder denkt, laß mal, die Ziege kommt schon gut alleine zurecht.
Und mit der Frage nach dem Beziehungsstatus, da kommt es eben auch darauf an, wie ich gerade drauf bin. Klar schaffe ich es an guten Tagen zu sagen, ist das jetzt wichtig oder interessant. Aber es gibt eben auch die Tage, wo es einen anfaßt und man sowieso nicht gut drauf ist oder dummdreist angesprochen wird.
Aber inzwischen klappt auch das meist.
Es ist eben die Frage, wer wie fragt.
Jedenfalls bin ich begeistert, wie sehr Ihr mir hier alle Tips gebt und dafür sorgt, daß eine alte Ziege sich hier in diesem besonderen Forum so wohl und gut aufgehoben fühlt.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #33
ja genau, es hört sich komisch an, aber ich bin wirklich eine glückliche Witwe, aber sagen darf man es nicht.
Darf man sehr wohl, finde ich. Nur weil man Witwe ist, braucht man doch nicht (den Rest seines Lebens) unglücklich sein. Im Gegenteil, finde ich total wünschenswert!
 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #34
Ziege Ziege Ich finde durchaus, dass man "glückliche Witwe" sein kann, auch wenn die Bezeichnung bei oberflächlichen Bekanntschaften sicher nicht salonfähig ist. :zwinker:

Meine Oma war einmal verheiratet und danach lange liiert - beide Männer sind vor ihr gestorben und sie ist sehr glücklich. Das heißt ja nicht, dass man glücklich ist, weil jemand gestorben ist - aber dass man glücklich ist, obwohl jemand gestorben ist. Ich finde das eine gute Sache, weil es heißt, dass man sich selbst genug ist, eine gewisse Resilienz hat und nach vorne schauen kann - und auch noch etwas Positives sieht, wenn eine geliebte Person stirbt.

Meine Oma meinte bezüglich ihres zweiten Partners mal zu mir: "Natürlich ist es traurig, dass er so krank geworden und gestorben ist. Aber ich wollte auch schon immer mal in diesem Vorort hier leben. Die Wohnung, die ich jetzt habe, liebe ich so sehr, ich fühle mich so wohl hier. Wir hätten sie aber zu zweit nie bezogen. Ich bin so glücklich, dass ich hier wohnen kann, im Fachwerkhaus am Waldrand mit Blick ins Grüne, das hätte ich sonst eben nicht gehabt. Und ich bin so glücklich, wie ich es jetzt hier habe und darüber freue ich mich jeden Tag."

Für meine Eltern ist das gleichbedeutend mit: "So groß kann die Liebe dann ja nicht gewesen sein" - aber ich empfinde das gar nicht so. Ich empfinde es eher als total schönen Blick auf das Leben und auf das, was man hat und auch das, was war - und dass verschiedene Lebensabschnitte gut sein können, ohne sich selbst in Frage zu stellen.

Meine Oma kommt gut alleine aus, hatte immer Freunde, ist beliebt, hat auch "Verehrer", also ältere Herren, die ihr Ostern und Weihnachten Körbe vors Haus stellen, wird viel eingeladen, ist zufrieden. Ich empfinde das als "gesünder", als z.B. meine Eltern, die viel um sich selbst kreisen und vermutlich ohneeinander gar keinen Lebensinhalt mehr hätten.

Bei langer Krankheit muss man auch bedenken, dass viel Trauerzeit "vorweggenommen" wurde - in der Zeit, als man von der Diagnose und ihren Auswirkungen erfahren hat, als man merkte, dass es negative Auswirkungen haben und das Leben verändern wird. Damit ist der Tod am Ende dann nicht mehr der große Schrecken, sondern eben notwendige Folge einer längeren Zeit, in der man sehr belastet war. Dass man sich danach im Leben neu orientiert und seinen Frieden damit macht, ist in meinen Augen durchaus wahrscheinlich, erst Recht, wenn man auf ein langes Leben zurückblicken kann.

Ich finde es schön, dass du nicht "verloren" bist, sondern mit beiden Beinen im Leben stehst und gut zurechtkommst. :smile: Das ist nicht selbstverständlich - gerade auch nicht "deiner Generation" und daher kommt vermutlich auch die Verwunderung mancher Menschen. Mich würde es auch stören, wenn ich den Eindruck hätte, man nimmt mich alleine nicht für voll, deswegen verstehe ich dich gut. Ich würde daher vermutlich auch nur sagen, dass ich aktuell nicht vergeben bin - und den Witwenstatus nur angeben, wenn er mal Thema eines tiefergehenden Gesprächs wird.
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #35
Nachdem ich nun alle Beiträge gelesen habe, die ich wirklich alle schön und auch hilfreich finde, v.a. den von Dreizehn Dreizehn finde ich sehr schön geschrieben, gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Ich stolpere schon über die Bezeichnung an sich bzw. das so definieren zu wollen/müssen.
Ich meine, ich definiere mich selbst doch nicht darüber. In erster Linie bin ich Mensch und du, liebe Ziege Ziege bist als Mensch glücklich.
Dass andere fragen, ob man als Alleinstehende/r zurecht kommt, sagt doch im Grunde mehr über diese Menschen selbst aus.
Ja, man nennt das Witwe, weil das irgendwer mal so bezeichnet hat. Aber kann man nicht auch einfach sagen, man ist ungebunden?
Ich kann auch jemanden in meinem Herzen tragen, mit dem ich nie verheiratet war. Das ist einem selbst ja unbenommen, das ändert nichts und niemand.

Und, liebe Ziege Ziege ich lese dich hier als sehr selbstständigen und v.a. fröhlichen Menschen, der sein Leben genießt und mit beiden Beinen auf der Erde steht. Das ist einfach nur klasse.
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #36
Irgendwie finde ich es auch doof, wildfremden Menschen auf die Nase zu binden, ich bin verwitwet.
Die meisten sagen dann, oh tut mir leid oder sowas und reden nur noch mit Mitleid in der Stimme mit mir.

Sag doch einfach, Du wärest glücklich verwitwet.
Das verwirrt dann schon mal so weit, dass sie das Mitleid vergessen.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #37
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #38
Liebe Dreizehn Dreizehn , danke für die Geschichte Deiner Oma.
Ich bin auch dankbar, daß ich durch die Erkrankung meines Mannes hierher in ein Reihenhaus gezogen bin und wir es für ihn gleich umgebaut hatten. Es war abzusehen, daß er auf Grund seiner Erkrankung (u.a. Parkinson) irgendwann im Rollstuhl landet. 12 Jahre habe ich ihn betreut, 4 Jahre intensiv gepflegt und habe es ihm ermöglichen können, hier zu Hause auch zu sterben, genau, wie es sein Wunsch war. Durch die lange Pflege und alle Erkrankungen, die dazu kamen, habe ich mich eigentlich schon einige Male von ihm verabschiedet, aber er hat sich immer wieder aufgerappelt. Erst die 3. Lungenentzündung nach einem Oberschenkelhalsbruch hat seinen Lebenswillen gebrochen.
Ein dreiviertel Jahr hat es dann gedauert, bis alle Ämter zufrieden waren und die Rentengeschichten geklärt waren.
Und nun geniesse ich es auch tatsächlich, daß ich mich nur noch um mich kümmern muß. Wenn ich keine Lust zum Kochen habe, koche ich nicht und ich gehe schlafen, wenn mir danach ist und fahre ans Meer, wenn mir danach ist.
Ja einen Mann habe ich mir auch gewünscht, aber nicht einen, der bei mir einzieht oder dem ich die Socken waschen darf. Einen zum Ausgehen, reden, lachen naja und kuscheln auch, aber keinen, der bei mir einzieht.
Und tatsächlich geniesse ich meine neue Freiheit und bin jeden Tag dankbar, daß es mir finanziell so geht, daß ich mir im kleinen Rahmen alles leisten kann. Dafür habe ich aber auch lange gearbeitet und die Rente meines Mannes ist ein Zubrot, damit ich nicht auf den letzten Cent achten muß.
Ich bin nach Herz OP und Koma und Lähmung und dann im letzten Dezember mit dem Genickbruch wieder auf die Füße gekommen und auch dafür bin ich dankbar. Und ich übe jeden Tag und bin so froh, daß es mir wieder jeden Tag besser geht.
Ich habe nichts mehr zu verlieren, nur zu gewinnen und so möchte ich weiter fröhlich durchs Leben gehen.
Ja und einen Liebhaber habe ich auch, der mich alle 2 bis 3 Wochen besuchen kommt und wir verbringen einige schöne Stunden miteinander.
Liebe Roja Roja , ich definiere mmich als glücklichen und zufriedenen Menschen und freue mich, hier im Forum sein zu dürfen.

Und allen anderen, die ich nciht namentlich genannt habe, danke ich sehr für Euren Zuspruch und freue mich sehr, wenn ich vielleicht irgend jemandem mit meinen Geschichten und Späßen trösten oder zum Lachen bekomme.

Am Ende zählt doch nicht Haus, Hof, Gut und Auto, sondern, daß man sagen kann, ich kann in Ruhe und Frieden gehen, ich hatte ein gutes Leben, egal, was man mir alles angetan hat, ich kann immer noch lachen und man sagt mir nach, daß mein Lächeln und meine positive Lebenseinstellung für viele ansteckend ist.

(Entschuldigung, ich sollte Romane schreiben)
 
D
Benutzer88901  Verbringt hier viel Zeit
  • #39
"ja genau, es hört sich komisch an, aber ich bin wirklich eine glückliche Witwe, aber sagen darf man es nicht"

Ich denke man kann das sehr wohl sagen. "Unangebracht" wäre das zwei Wochen nach dem Tod, aber nach längerer Zeit... da sehe ich es eher als ein Zeichen von Stärke und als großes Glück, wenn man wieder sein Leben genießt. Du hast potentiell noch viele Jahre vor Dir - und es wäre ja im Sinne Deines verstorbenen Mannes, dass Du aus Deiner Zeit noch was machst.
Der Gedanke an sich ist schon recht alt - selbst die katholische Kirche kennt die zweite kirchliche Heirat nach dem Tod des Ehepartners, obwohl sie sie nach der Scheidung nach wie vor ablehnt. Das Leben geht weiter, ist die Botschaft - ich kenne Dich nur von Deinen Posts hier, aber ich bewundere wie Du wieder auf die Beine kommst und dem Leben das viele Schöne, das es bietet, abgewinnen kannst. Dass manche Leute "komisch" reagieren und das einen im falschen Moment treffen kann, verstehe ich. Versuche es zu ignorieren, es ändert nichts. Du schuldest niemandem mehr irgendwas außer Dir selbst.
 
I
Benutzer193208  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #40
Du bist einfach du. Und ich glaube, der Mensch, den du verloren hast - sofern er ein toller Mensch war -, wünscht sich ganz sicher, dass du weiterhin, solange du lebst, noch glücklich bleibst. Und ganz gleich, ob du alleine glücklich bist oder jemanden findest, der dich weiterhin glücklich macht, er wird es sicherlich schön finden. Denn dein Leben geht weiter. Genieße es, koste es aus, denn ewig leben wir alle nicht. Wenn ich irgendwann nicht mehr bin bevor meiner Frau, dann soll sie sich nach meinem Wunsch ihr Leben so schön wie möglich machen. Und wenn ihr ein anderer Mann dazu verhelfen kann, auch sexuell, dann soll das bitte so sein. Ich liebe sie so sehr, ich wünsche ihr auch nach meinem Ableben ein erfülltes Leben. Und wenn sie sich mit Mitte/Ende 70 noch das Hirn mit jemandem rausvögelt, dann soll das so sein. Ich gönne es ihr, denn ich bin dann ja nicht mehr da und ich wünsche ihr alles, nur nicht, dass sie irgendwie verkümmert.
 
Federleicht
Benutzer169922  Meistens hier zu finden
  • #41
Ich finde ja auch, dass man durchaus glückliche Witwe sein kann. Es ist doch schön, wenn man nach der Trauer wieder neuen Lebensmut findet und sich sein Leben so gestaltet, wie man es möchte.
Das bedeutet ja keineswegs, dass ihr euch nicht geliebt habt oder die Ehe perse schlecht war. Für mich bedeutet es, du konntest deine Leben neu ordnen und dich arrangieren mit der Situation und wieder gefestigt daraus hervor zu treten.

Dass du teilweise solche Kommentare hörst tut mir wirklich leid. Ich denke immer, es liegt an der Gesellschaft. Der Neugier der Menschen Dinge zu wissen.


Bzgl. Witwer kann ich das nicht so bestätigen. Als meine Mama starb, wurde mein Papa und wir als Kinder oft gefragt, ja wie macht deinPapa jetzt die Wäsche und wer putzt für ihn? Und kann er sich das Haus noch leisten?
Es geht da halt mehr in die "Haushaltsschiene".
So oder so total bescheuertes Denken. Klar braucht man Zeit sich neu zu ordnen, aber nichts ist unmöglich.
 
H
Benutzer18618  Verbringt hier viel Zeit
  • #42

Genau, wie als junge Frau , na, wann bist Du denn schwanger. Eine Frage, die ich damals gehaßt habe.
Sie wurde mir aber nicht mehr gestellt, als meine Antwort immer war, und wie oft treibt Ihr es miteinander?
Ihr glaubt nicht, was manche Menschen für Fragen stellen.:
Bleibst Du denn jetzt da wohnen oder wo ziehst Du hin?
Kommst Du mit Deinem Geld klar?
Wer hilft Dir bei den Papieren?

Ja, keiner, oder ich selber und wen geht es was an, wieviel Geld ich habe. Und wohin soll ich umziehen, hier ist mein Zuhause.

Entschuldigung für den langen Text aber manchmal kann man gewisse Fragen einfach nicht mehr hören.
Also, Ziege, ich bin zwar deutlich jünger als Du, aber Du glaubst nicht, wie Du mir aus der Seele sprichst.

Mich nerven vor allem die alten Tanten, die meinen, man könnte nur verheiratet existieren. Die Schwester meiner Mutter ist so eine. Hat die letzten 60 Jahre nichts gearbeitet und sich nur auf ihren Mann (mittlerweile verstorben) verlassen. Die älteste ihrer Töchter hatte nach meinem Kenntnisstand noch nie eine Beziehung. Aber meine Mutter hat sie die letzten 20 Jahre immer mal wieder gefragt, ob ich nicht endlich heiraten würde. Geht‘s noch? Ich habe mehrere Ausbildungen und kann gut von meinem Gehalt leben. Als ich mit meinem Bruder vor Jahren ein Haus übernahm, sagte sie zu mir, wir müßten aufpassen, dass wir nicht auf der Straße landen. Dabei haben wir beide schon immer gearbeitet und sind alles andere als bedürftig.
Auch Freundinnen (ironischerweise alle geschieden) haben mich das mit dem Heiraten schon gefragt. Dann sage ich immer, ich will nicht so wie Ihr (geschieden) enden.
Eine andere Verwandte hat, als ich Anfang Zwanzig war, auf einer Familienfeier ständig davon gesungen, dass man nur zu zweit im Leben glücklich sein kann. Dabei sah sie immer wieder mich und meinen Bruder (wir waren damals beide in keiner Beziehung) an, das war so peinlich.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #43
Mir fällt dabei etwas ein, was ich vor ein paar Tagen gelesen habe:
Dürfen mollige Frauen auch kurze Kleider tragen ?
Ja, denn auch dumme Menschen dürfen reden.

Es ist einfach unglaublich. was sich manche dummen Menschen erlauben.
Man kann ihnen einfach nur mit Frechheit antworten, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #44
Mir fällt dabei etwas ein, was ich vor ein paar Tagen gelesen habe:
Dürfen mollige Frauen auch kurze Kleider tragen ?
Ja, denn auch dumme Menschen dürfen reden.

Es ist einfach unglaublich. was sich manche dummen Menschen erlauben.
Man kann ihnen einfach nur mit Frechheit antworten, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist.

Ich finde, dass du es doch gar nicht nötig hast, dich auf das Werturteil einer Gesellschaft einzulassen. Bei diesem Thema bin ich immer über eine Sache irritiert: warum nehmen Menschen das Leben anderer wichtig und warum muss es der betroffenen Personen überhaupt wichtig sein. Am Ende ist es auch nicht die Gesellschaft, es sind Einzelmeinungen, die glauben diese Gesellschaft zu sein. (Das war jetzt eher für meinen Seelenfrieden).
Will dir mal eine Geschichte aus der eigenen Familie mit auf dem Weg geben, eine Cousine meiner Mutter erlag mit 59 einer Krebserkrankung. Sie war 35 Jahre verheiratet, zwei Kinder. Ihre Mutter lebte damals noch, sie war bereits hochbetagt. Als der Witwer ihr nach sechs Jahren "gestand", dass er eine neue Beziehung hätte, er war damals gerade in Rente gegangen, sagte sie nur zwei Dinge: "Endlich und du musst sie mir vorstellen".
Es ist doch völlig okay, dass du nach dem Tod deines Mannes glücklich bist.
Ich würde mich gar nicht auf Debatten einlassen, diese Konfrontationshaltung ist meist nicht sinnvoll, einfach aus dem Weg gehen.
 
H
Benutzer18618  Verbringt hier viel Zeit
  • #45


Es ist einfach unglaublich. was sich manche dummen Menschen erlauben.
Man kann ihnen einfach nur mit Frechheit antworten, obwohl das eigentlich nicht meine Art ist.
Das kenne ich.

Ich nenne das dumm-frech, weiter vorne bei uns in der Straße wohnen zwei Frauen, die sind genau das. Das Schlimme an solchen Leuten ist, dass sie ihre eigene Dummheit und Unfähigkeit nicht erkennen.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • Themenstarter
  • #46
Ich finde, dass du es doch gar nicht nötig hast, dich auf das Werturteil einer Gesellschaft einzulassen. Bei diesem Thema bin ich immer über eine Sache irritiert: warum nehmen Menschen das Leben anderer wichtig und warum muss es der betroffenen Personen überhaupt wichtig sein. Am Ende ist es auch nicht die Gesellschaft, es sind Einzelmeinungen, die glauben diese Gesellschaft zu sein. (Das war jetzt eher für meinen Seelenfrieden).
Will dir mal eine Geschichte aus der eigenen Familie mit auf dem Weg geben, eine Cousine meiner Mutter erlag mit 59 einer Krebserkrankung. Sie war 35 Jahre verheiratet, zwei Kinder. Ihre Mutter lebte damals noch, sie war bereits hochbetagt. Als der Witwer ihr nach sechs Jahren "gestand", dass er eine neue Beziehung hätte, er war damals gerade in Rente gegangen, sagte sie nur zwei Dinge: "Endlich und du musst sie mir vorstellen".
Es ist doch völlig okay, dass du nach dem Tod deines Mannes glücklich bist.
Ich würde mich gar nicht auf Debatten einlassen, diese Konfrontationshaltung ist meist nicht sinnvoll, einfach aus dem Weg gehen.
Ich danke Dir für diese Geschichte. Wie unendlich lieb von der Mutter.
Ich selber habe nach dem Tod meines Vaters gesagt - aber nicht zu meiner Mutter, die hätte es pietätlos gefunden - wenn sie noch mal einen neuen Mann findet, möchte ich die erste sein, die ihn in der Familie begrüßt. Leider starb sie dann 3 Jahre später ohne auf die Idee zu kommen, sich einen anderen Mann auch nur zu suchen. Na, gut, sie war auch schon 68, als er starb.
Huch, und ich bin ja 73.
So ändern sich die Zeiten.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #47
Ich danke Dir für diese Geschichte. Wie unendlich lieb von der Mutter.
Ich selber habe nach dem Tod meines Vaters gesagt - aber nicht zu meiner Mutter, die hätte es pietätlos gefunden - wenn sie noch mal einen neuen Mann findet, möchte ich die erste sein, die ihn in der Familie begrüßt. Leider starb sie dann 3 Jahre später ohne auf die Idee zu kommen, sich einen anderen Mann auch nur zu suchen. Na, gut, sie war auch schon 68, als er starb.
Huch, und ich bin ja 73.
So ändern sich die Zeiten.

Die Mutter aus meinem Beispiel wurde sehr früh Witwe, ihr Mann verstarb wenige Jahre nach dem Krieg an den Folgen der Vertreibung und Gefangenschaft. Ihr Sohn meinte bis heute, dass es für ihn und seine inzwischen gestorbene Schwester besser gewesen wäre, wenn ihre Mutter nochmal einen Partner gehabt hätte.

Ich kann dir noch mit einer anderen Geschichte Mut machen. Ein Onkel meiner Mutter ist Ministerialbeamter, er lebte mit seiner Frau am Rande der Landeshauptstadt. Die Tante meiner Mutter starb wenige Jahre nach der Pension, fast zeitgleich starb der Mann der Nachbarin über Eck. Beide Familien kannten sich wegen der Arbeit und waren auch Privat besser bekannt. Die beiden sind seit nun fast 30 Jahren ein Paar.
Ich bin der festen Überzeugung, dass beide jenseits der 90 noch deswegen auf der Höhe sind, weil sie nie einsam waren.

Noch eine letzte Geschichte, die Mutter meines Onkels lebte 39 Jahre alleine, auch ihr Mann starb an den Folgten einer Kriegsverletzung. Diese Frau ist in jeder Hinsicht ein leuchtendes Beispiel für emanzipierte Frauen, sie hat nicht nur die drei Kinder erzogen, im familiären Betrieb mitgearbeitet, sondern war bis zum letzten Tag ihres Lebens eigenständig.
Ihr Credo: Die können labern, ich kann machen!

Oder kurz um: Mach, was dich glücklich macht.
 
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