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Mein Freund versteht meine Angststörung nicht

P
Benutzer174205  (24) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo! Ich muss mir diese Sache einfach mal vom Herzen reden...
Ich habe seid einigen Jahren mit Depressionen zu kämpfen gehabt und als ich meinen Freund kennengelernt habe, hatte ich diese zudem Zeitpunkt "besiegt". Nun ist es aber so, dass ich hier und da leider mal sehr schlechte Tage habe (nicht oft, aber manchmal kommt es halt vor) und er hat nicht verstanden wieso ich traurig bin oder gar weine. Er war nicht gemein zu mir, aber er hat gesagt, dass er das nicht versteht und dass es doch einen Grund geben muss, wieso ich jetzt so traurig bin.
Er ist mit einer sehr strengen Mutter und einem cholerischen Vater aufgewachsen und er musste seit er klein ist immer im Restaurant was sie besitzen mitarbeiten (jetzt auch). Wenn es ein Problem gab, hat er sich durchbeißen müssen, egal wie schlimm es war. Ich dagegen wurde mehr mit Samthandschuhen behandelt und wenn es ein Problem gab, habe ich mich immer gut rauswinden können. Ich habe auch nie irgendwo gearbeitet außer bei meinen vorherigen Pflichtpraktiken und jetzt teilweise bei ihm.
Jetzt ist es so, dass ich anscheinend an einer starken Angststörung leide, die mich daran hindert mein letztes Pflichtpraktikum zu absolvieren (hatte leider schon einen Nervenzusammenbruch, der im Krankenhaus endete). Ich spiele mit dem Gedanken, es abzubrechen. Mein Freund hat sich wegen dem Krankenhausaufenthalt große Sorgen gemacht. Von der Idee mit dem Abbruch weiß er noch nichts, aber ich glaube, dass er nicht begeistert sein wird. Ich glaube nicht, dass er böse sein wird, er wird einfach enttäuscht und vielleicht sogar eifersüchtig sein, weil seine Eltern sowas nie zulassen würden. Ich kann aber meine Gesundheit nicht aufs Spiel setzen und ich hoffe doch inständig, dass er es versteht. Ich weiß, dass manche jetzt schreiben werden "Wenn ers nicht versteht, dann kann er gleich gehen" oder etwas ähnliches. Wenn er gemein wird, dann werde ich ihm auch ordentlich die Meinung sagen, immerhin geht es hier um meine Gesundheit. Es ist für mich einfach schade, dass er dann enttäuscht oder gar eifersüchtig ist. Das macht mir dann ein schlechtes Gewissen und außerdem fühle ich mich dann missverstanden. Ich kann aber nichts dafür, dass ich regelrechte Panikattacken bekomme, bevor ich überhaupt zu dem Praktikum gehe. Wechseln bringt übrigens nichts. Ich muss alle im Hotellerie und Gastronomie Gewerbe abschließen und dafür bin ich einfach nicht geeignet. Die Praktiken davor (alle in diesem Touristen Zweig) habe ich gut durchgestanden. Letztes Jahr hat es aber plötzlich mit den Ängsten angefangen und dieses Jahr ist es für mich beinah unmöglich in die Arbeit zu gehen.

Das musste ich jetzt einfach los werden...
 
Ishtar
Benutzer158340  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Naja, du solltest ihm vielleicht nicht nur sagen "ich brech das jetzt ab, weil ich kann das nicht mehr", sondern ihm zumindest auch die Chance geben, es nachvollziehen zu können.
Nicht jeder Mensch kommt mit psychischen Krankheiten bei anderen Menschen klar. Grade Depressionen sind für Menschen im Umfeld verdammt anstrengend. Und auch, wenn man krank ist, muss man eben auch die andere Seite da auch verstehen und akzeptieren und anerkennen, dass es für die anderen dann mit einem so sehr anstrengend ist. Das geht aber nur, wenn man dem anderen die Chance gibt, es überhaupt zu verstehen.

Machst du denn eine Therapie wegen deiner Angststörung? Planst du da etwas? Hast du da schon konkrete Lösungswege in die Richtung gesucht, wo du wen anrufen musst, um einen Therapieplatz zu kriegen etc.?
Wenn nein, dann kümmer dich da aktiv darum, genau das zu kriegen. Dann stehst du vor deinem freund nicht nur mit einem "Ja, ich bin krank", sondern auch gleich mit einem "Aber hier, ich mach Therapie, damit es besser wird."
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Ich finde von beiden muss die Bereitschaft kommen darüber offen zu reden und sich damit auseinander zu setzen.
Ich kann mir vorstellen dass es für Menschen mit Depressionen nicht einfach ist, einem "gesunden" Geist zu verdeutlichen, was er gerade durch macht. Gerade in der instabilen Zeit überfordert das schon mal. Versuch an einem guten Tag mit ihm zu sprechen, vielleicht schlage ihm ein paar links vor wo er sich informieren kann, es gibt genug Möglichkeiten an Informationen über "das Leben mit einem depressiven Partner" zu gelangen, wenn er Interesse hat. Und ich finde, da fängt es an. Wenn einem der Partner wichtig ist, versucht man zu verstehen,.... Das gilt für dich wie für ihn.
Niemand der damit zu kämpfen hat kann das so nachvollziehen wie du.

Mach dir nicht jetzt schon einen Kopf wie er empfinden könnte und entwickle schuldgefühle, du machst dich nur selbst fertig.

Therapie nehme ich am machst du?! Zumindest wirkst du sehr selbstreflektiert, der erste Schritt zur Lösung!
 
P
Benutzer174205  (24) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #4
Hallo :smile:
Ich gehe seid gut 2 Jahren in Therapie und meine Therapeutin ist auch großartig. Mein Freund ist auch sehr froh darüber und freut sich, wenn ich ihn nach jeder Sitzung anrufe und erzähle, dass alles gut gelaufen ist. Er versucht wirklich gut mit der Sache umzugehen und ich versuche auch gut mit seinen Reaktionen umzugehen. Ich denke, ich habe einfach nur angst, dass er irgendwann plötzlich super böse wird oder mich anschreit.
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Ich finde von beiden muss die Bereitschaft kommen darüber offen zu reden und sich damit auseinander zu setzen.
Ich kann mir vorstellen dass es für Menschen mit Depressionen nicht einfach ist, einem "gesunden" Geist zu verdeutlichen, was er gerade durch macht. Gerade in der instabilen Zeit überfordert das schon mal. Versuch an einem guten Tag mit ihm zu sprechen, vielleicht schlage ihm ein paar links vor wo er sich informieren kann, es gibt genug Möglichkeiten an Informationen über "das Leben mit einem depressiven Partner" zu gelangen, wenn er Interesse hat. Und ich finde, da fängt es an. Wenn einem der Partner wichtig ist, versucht man zu verstehen,.... Das gilt für dich wie für ihn.
Niemand der damit zu kämpfen hat kann das so nachvollziehen wie du.

Mach dir nicht jetzt schon einen Kopf wie er empfinden könnte und entwickle schuldgefühle, du machst dich nur selbst fertig.

Therapie nehme ich am machst du?! Zumindest wirkst du sehr selbstreflektiert, der erste Schritt zur Lösung!

Ich werde probieren, ihm an einem guten Tag sowas mal näher zu bringen, danke :smile:
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #5
Off-Topic:
Ich gehe seid gut 2 Jahren in Therapie und meine Therapeutin ist auch großartig.
Rät sie Dir, das Praktikum abzubrechen?


Ich habe selber eine Angst-/Panikstörung sowie leichte Depressionen. Daher weiß ich, wie schwer es ist, nicht-Betroffenen auch nur ansatzweise zu erklären, was diese Krankheit mit Einem machen kann. Was selten an den Anderen liegt :zwinker:

Du hast nur diese eine Chance: ihm immer, wenn er dafür ein Ohr hat, erzählen und erklären, was in Dir vorgeht, was Du fühlst, wovor Du Angst hast, was diese Angst mit Dir macht usw. In aller Ruhe erklären und nicht verzweifeln, wenn Du den Eindruck hast, dass er nichts verstanden hat. Das kann sogar gut möglich sein, das ist aber weder Deine noch seine "Schuld". Es ist einfach in schlechten Phasen eine andere (Gefühls-)Welt, in der Menschen wie wir leben.
So, wie er eine Menge Geduld aufbringen muss, um Dich verstehen zu können, solltest auch Du viel Geduld aufbringen, bis er Dich verstehen kann. Möglich ist es aber, also gebt bitte nach dem ersten Problem/Streit nicht gleich auf!
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #6
Ich bin, bzw war auch Panikpatientin und mich wundert es, dass deine Therapeutin dir zu raten scheint abzubrechen.
Stattdessen würde ich hinterfragen, weshalb du diese Ängst hast und daran arbeiten. Gerade Panikstörungen sind mit die am besten behandelbaren Erkrankungen und das geht am besten mit steigender Konfrontation.
Wer Angst vor Hunden hat, darf ja auch nicht einfach nur noch Hunde meiden. Nein, er fängt an Hundebücher zu lesen, Youtubevideos über Hunde und ihre Körpersprache zu schauen, trifft dann Hunde angeleint auf Abstand, lernt dann freundliche Hunde kennen und irgendwann reagiert man nicht mehr panisch, wenn ein Hund sich in der U Bahn neben einen setzt.

Ich finde, dass das Umfeld sogar eher wenig Verständnis für unlogische Ängste haben sollte. Um so mehr sich das Umfeld auf eine Panik einlässt, umso mehr unterstützt sie die krankhafte Angst und wird wie bei einem Alkoholiker CoAbhängig, nur eben co-ängstlich. In Bezug auf die Hundeangst würde ein Anghöriger nicht helfen, wenn er die Person zusätzlich von Hunden abschirmt. Tatsächlich wäre es hilfreicher wenn er Hunde trotzdem streichelt und dir ein Vorbild ist.

Ich war hypochondrisch, mir hat es geholfen wenn Leute mir klar ins Gesicht haben: “nein, du musst nicht zum Arzt, das ist kein Krebs!“ und mir dann geholfen haben mich abzulenken. Hätte man mich zu ernst genommen und mich gar zum Arzt gefahren, hätten wir alles nur noch schlimmer gemacht.

Wer eine Angststörung hat muss die Verantwortung für sein Leben selbst In die Hand nehmen und sich nicht hinter anderen verstecken. Da war ich auch gut drin.
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Es ist in keinster Weise leicht, sich einem Menschen zu öffnen der 0 Plan von Angst/ Depressionen hat.
Und ich weiß wovon ich da spreche. Für ein normal lebenden Menschen ist es halt nicht vorstellbar das jemand gerade ein mega Problem damit hat sich in.einem vollen Supermarkt an eine Kasse anstellen zu müssen. Oder einfach nur das heimische Heim zu verlassen, weil er/ sie sich ständig beobachtet/ verfolgt oder sonst was fühlt.

Aus eigener Erfahrung weiß ich das es unzählige Versuche unter Umständen braucht um zurück ins Leben zu finden. Und wenn es dann so weit ist, gibt es keine Sicherheit das es auch so bleibt. Ein Kampf der jeden Tag möglicherweise aufs neue beginnt.

Kopf hoch und freu dich über Fortschritte sein sie noch so klein.
 
W
Benutzer173571  (39) Öfter im Forum
  • #8
Ich hatte aufgrund eines traumas auch eine angststörung ( schlimme höhenangst).und ich gebe dir recht..ich habe sie gut selbst in dn griff bekommen und kann mich mittlerweile in sämtlichen höhen bewegen.die angst bleibt, aber man lernt mit ihr umzugehen..
Konfrontation ist leider die einzige therapie..( eventuell hypnose oder psychotherapie)..man darf die verrückten, irrationalen gedanken nicht zulassen..das würde ein therapeut auch sagen was zb deine freunde gesagt haben..

Das problem ist nur, dass angststörung nicht immer gleich stark ausgeprägt ist..es kommt zudem auch auf die angst an sich an..bei manchen fällen hilft wirklich nur ein therapeut, das kann man alleine gar nicht in den griff bekommen..

Aber natürlich..der wille muss von dir kommen..anders gehts halt nicht.
Ich glaube die kombination aus depression und angststörung ist hier das problem..Depression ist ja wieder sehr unterschiedlich ausgeprägt..

Die fragestellerin kann eigentlich eh nichts anderes machen, als therapie und offen an guten tagen über ihre krankheit etc reden..eventuell ihn in absprache mit dem therapeuten mal zu einer sitzung mitnehmen, dass er dort das auch nochmal erklärt bekommt und wie man am besten mit betroffenen umgeht.
Für angehörige sind psychische erkrankungen leider sehr sehr hart und schwer..das ist einfach die realität und nicht jeder kann damit umgehen.

Ich würde raten offen mit ihm zu reden..die tatsache, dass wieder angst im spiel ist, lässt auf ein muster schließen..lerne offen mit deinen problemen umzugehen und ebenfalls mit deinen ängsten..
Selbst wenn sich dke angst erfüllt und er wird böse oder trennt sich sogar..dann wirst du sehen, dass du das auch überstehen wirst, damit umgehen kannst..und dass er kein geeigneter partner für dich ist..und das ist ok.
Man muss sich seinen ängsten stellen..egal in welcher form und versuchen irrationale gedanken nicht zuzulassen..und das kann man nur indem man sich der angst auch stellt.
Sag es ihm einfach..besprich alles mit dem therapeuten..und dann wirst du sehen was passiert. Man muss manchmal einfach auch akzeptieren, wenn etwas passiert wovor man auch wirklich angst hatte..aber das ist auch ok..wichtig ist für sich die richtigen schlüsse draus zu ziehen und zu lernen mit der angst umzugehen..sie wird nämlich niemals verschwinden..aber es wird besser und immer leichter..und irgenwann merkt man einfach, dass angst gut ist..sie macht vorsichtig und wachsam..es ist keine schwäche..sondern eine stärke..aber dazu muss man erst mal kommen.
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Konfrontation ist leider die einzige therapie..( eventuell hypnose oder psychotherapie)..man darf die verrückten, irrationalen gedanken nicht zulassen..das würde ein therapeut auch sagen was zb deine freunde gesagt haben..

Das problem ist nur, dass angststörung nicht immer gleich stark ausgeprägt ist..es kommt zudem auch auf die angst an sich an..bei manchen fällen hilft wirklich nur ein therapeut, das kann man alleine gar nicht in den griff bekommen..

Aber natürlich..der wille muss von dir kommen..anders gehts halt nicht.
Ich glaube die kombination aus depression und angststörung ist hier das problem..Depression ist ja wieder sehr unterschiedlich ausgeprägt..

Die fragestellerin kann eigentlich eh nichts anderes machen, als therapie und offen an guten tagen über ihre krankheit etc reden..eventuell ihn in absprache mit dem therapeuten mal zu einer sitzung mitnehmen, dass er dort das auch nochmal erklärt bekommt und wie man am besten mit betroffenen umgeht.
Für angehörige sind psychische erkrankungen leider sehr sehr hart und schwer..das ist einfach die realität und nicht jeder kann damit umgehen.

Ich würde raten offen mit ihm zu reden..die tatsache, dass wieder angst im spiel ist, lässt auf ein muster schließen..lerne offen mit deinen problemen umzugehen und ebenfalls mit deinen ängsten..
Selbst wenn sich dke angst erfüllt und er wird böse oder trennt sich sogar..dann wirst du sehen, dass du das auch überstehen wirst, damit umgehen kannst..und dass er kein geeigneter partner für dich ist..und das ist ok.
Man muss sich seinen ängsten stellen..egal in welcher form und versuchen irrationale gedanken nicht zuzulassen..und das kann man nur indem man sich der angst auch stellt.
Sag es ihm einfach..besprich alles mit dem therapeuten..und dann wirst du sehen was passiert. Man muss manchmal einfach auch akzeptieren, wenn etwas passiert wovor man auch wirklich angst hatte..aber das ist auch ok..wichtig ist für sich die richtigen schlüsse draus zu ziehen und zu lernen mit der angst umzugehen..sie wird nämlich niemals verschwinden..aber es wird besser und immer leichter..und irgenwann merkt man einfach, dass angst gut ist..sie macht vorsichtig und wachsam..es ist keine schwäche..sondern eine stärke..aber dazu muss man erst mal kommen.
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #9
Ich glaube nicht, dass er böse sein wird, er wird einfach enttäuscht und vielleicht sogar eifersüchtig sein, weil seine Eltern sowas nie zulassen würden.
Nein, mit dem was Du von ihm geschrieben hast, schätze ich ihn nicht so ein. Er ist mit völlig anderen Prägungen aufgewachsen.

Ich vermute eher, dass er sich fragen wird, ob ihr auf Dauer zusammen passt? Er hat sich immer durchbeißen müssen und sich auch durchgekämpft und er wird möglicherweise nicht verstehen, warum Du nicht wirklich nach den Ursachen Deiner Angststörungen suchst und auch dagegen kämpfst?

Ich dagegen wurde mehr mit Samthandschuhen behandelt und wenn es ein Problem gab, habe ich mich immer gut rauswinden können. Ich habe auch nie irgendwo gearbeitet außer bei meinen vorherigen Pflichtpraktiken und jetzt teilweise bei ihm.
Diese Sätze von Dir haben mich stutzig werden lassen, weil es danach klingt, als hätten die Samthandschuhe Deiner Eltern bewirkt, dass Du lernst, immer den bequemsten Weg für Dich zu gehen?

Wie siehst Du das selbst?
 
Starla
Benutzer164664  Verbringt hier viel Zeit
  • #10
Das Leben mit einer Angststörung bedeutet tägliches Kämpfen und Durchbeißen, auch wenn das nach außen nicht immer so wirkt. :zwinker:
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #11
Das Leben mit einer Angststörung bedeutet tägliches Kämpfen und Durchbeißen, auch wenn das nach außen nicht immer so wirkt. :zwinker:
Das ist schon klar. :zwinker:

Wir leben in friedlichen Zeiten, keiner braucht ums Überleben kämpfen und an Hunger leiden. Aber gerade in den europäischen Industrienationen nehmen Depressionen und Angststörungen drastisch zu.

Und da sollte sich einem doch die Frage stellen, wo kommt das her?

Ich erlebe tagtäglich in meinem beruflichen Umfeld gerade ganz junge Menschen, die mit den einfachsten Lebensanforderungen nicht mehr klarkommen. Ist unsere Welt zu kompliziert geworden? Haben Eltern versagt, indem sie zu "beschützend" ihre Sprößlinge großgezogen haben? (Da nehme ich mich selbst nicht aus, wenn ich meine Kinder anschaue.)

Irgendeine Ursache muss es doch haben, dass ein Großteil der Menschen psychisch immer anfälliger wird?
 
gho
Benutzer171042  Verbringt hier viel Zeit
  • #12
Hallo,
ich tue mich immer schwer irgendwelche Ratschläge zu geben, weil ich denke, dass es sehr individuell ist, was jemand braucht. Am besten ist es, meiner Ansicht nach, zu "hören", was der Partner braucht. Generell denke ich aber auch, dass beide Seiten aufeinander zu gehen müssen. Aus eigener Erfahrung würde ich behaupten, dass jeder sein Päckchen mit sich trägt. Einiges wird als "krank" wahrgenommen, Anderes halt nicht, aber das ist immer sehr subjektiv. Ich denke, was für deinen Partner wichtig sein sollte, ist dass du daran arbeitest und dich nicht damit zufrieden gibst, dass du es halt hast.....
Für Verständnis ist aus meiner Sicht auch nicht immer Verstehen notwendig.
Ich will nicht so einen "Quatsch" schreiben, wie.......".....wenn er dich liebt....." bla bla bla....
Der Punkt ist aber, dass er sich für dich entschieden hat und ich denke, Liebe ist nunmal Liebe. Diese ist im Grunde nicht zu verstehen, aber man hat sich entschieden, dass dies der Partner sein soll und dazu gehört dann halt auch das, was der Jenige mitbringt. Jeder bringt unterschiedliche Dinge mit, hat unterschiedliche Lebenserfahrungen, aber jetzt ist man zusammen unterwegs. Vllt. sind auch gerade diese Unterschiede das, weshalb man den Anderen anziehend findet. Das heißt nicht, dass man alles akzeptieren kann/muss, aber er hat ja definitiv die Klarheit, dass du dich darum kümmerst.
Die Kommunikation ist sicherlich eine wichtige Basis, aber bloß weil es für ihn evtl. nicht zu verstehen ist, heißt es ja nicht, dass er es nicht trotzdem akzeptieren kann, weil es nun mal, zurzeit, ein Teil von dir ist.
Es gibt bestimmt genug Dinge, auch in seinem Leben, die er nicht verstehen oder nachvollziehen kann, trotzdem akzeptiert er in einer gewissen Form, dass es sie gibt.

Ich hoffe, dass diese Worte dir etwas geben und dass du deinen Weg weitergehst.
9x kluge Lebensweisheiten erspare ich dir jetzt, da musst du deine eigenen finden! :zwinker:
Aber denk vllt. trotzdem daran, dass man manchmal erst 3 Schritte zurück gehen muss um einfach den 1 wichtigen Schrit nach vorne gehen kann.
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Kraft und viel Mut, dich deinen Herausforderungen zu stellen.

LG
 
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