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Gefühlschaos Mehr berufliches Reisen als Herausforderung

O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hey zusammen,
ich wollte mal wieder mit meinen Luxusproblemen kommen...
Ich habe eine mega Partnerin, die ich für nichts tauschen möchte. Zu Beginn hatten wir echt mehr als eine Herausforderung, die wir beide eingebracht haben. Aber nun ist es geklärt und wir gewachsen.

Wir sind auch zusammengezogen, eigentlich in der Mitte. Grund war und ist, das wir beide keine Fernbeziehung wollten und das fair schien. Kurz vor dem Einzug hat sie dann den Job gewechselt zu 100% Homeoffice und unterwegs. Sprich nur ich habe täglich den Fahrweg. War aus meiner Sicht absehbar, aber ich gönne es ihr weil es ihr Traumjob ist.
Sie ist halt im Außendienst und die Regel war immer, dass es mal eine Nacht im Hotel ist und sonst nichts. Das war von Anfang an klar. Nun stellt sich heraus, dass die Realität eine ganz andere ist.
Denn am Abend zuvor muss sie früh ins Bett und ist gestresst, dann folgen 2-4 Nächte außerhalb und wenn sie wiederkommt ist sie ebenfalls geschafft. Für mich ist es ein massiver Verlust von Lebensqualität, da ich nun echt mehr fahre und sie dennoch nicht da ist. Es geht mir nicht um Symbiose, sondern Sachen wie gemeinsam einschlafen und aufwachen sind für mich wichtig und Qualität. Sie versucht das mit telefonieren zu kompensieren, geht für mich aber nicht da ich telefonieren nicht mag. Ich mag jemanden anfassen können. Alles in allem habe ich mal meinen Frust geäußert und gesagt, dass sich das alles konträr zu unseren Plänen entwickelt. Da hat sie geweint und gesagt, dass sie jederzeit den Job kündigt bevor das mit mir schief geht. Für mich sofort.
Na toll, das kann und will ich nicht. Es ist ihr Traum und wenn schon jemand sagt, dass er es nur für den Partner macht und eigentlich sonst von den Job schwärmt ist es für mich falsch.

Nur sehe ich auch egoistisch meine Werte, denn ich habe die Beratung vor Jahren verlassen eben weil ich dieses nicht mehr wollte. Sie sprach letztens von einem Kind und sagte, dass die dann mit Bauch halt reist. Daraufhin habe ich das verneint und klar gesagt, dass ich an der Schwangerschaft und dem Kind teilnehmen will und nicht nur am Wochenende wenn sie schlafend auf dem Sofa liegt.
Ihre Lösung sah vor, dass sie dann halt das reisen reduziert. Das mag sich romantisch gut klingen, nur wenn der Arbeitgeber in den ersten Gesprächen von wichtigem Privatleben spricht und nun die Anreise am Wochenende oder Vortag favorisiert passt es für mich nicht zusammen.
Da sie bislang alles einsteckt und mitmacht plus Uhr Gebiet ganz Deutschland ist wird sie permanent reisen.

Für mich ist es nach wie vor ein starker Verlust und ich merke, dass es mir nicht gut geht.
Zu Beginn unserer Partnerschaft sprachen wir über genau jenes Thema, eben weil für mich Beziehung aus persönlichen Kontakt besteht und nicht aus telefonieren. Mal, ehrlich kein Thema. Mache ich ja auch mal. Nur jede Woche? Nein, das drückt mich persönlich. Nur liebe ich sie sehr und würde nie damit umgehen können, ihren Traum gekostet zu haben. Das will ich einfach nicht.
Nur färbt es in unsere Beziehung, meine Ziele waren einfach ganz andere. Ich bin ja bereit Zugeständnisse zu machen und habe dies aus meiner Sicht auch mit dem fahren und alles schon getan. Auch mit ihrem reisen. Nur wenn ich permanent verzichten soll und meine Ziele nicht mehr klappen dann wird es schwierig.

Die Schattenseite ist, dass sie gerne telefoniert wenn sie keinen Kollegen zum Ausgehen abends hat. Ist da jemand bin ich kurz abgespeist und weiter geht es. Genau so am Wochenende, ich wollte mal ein für mich wichtiges Coaching machen. Da wurde ich aber direkt angemacht warum ich nun ganze zwei Samstage vormittags kaputt machen will. Weil ist unsere Zeit und so weiter. Durch das fahren und alles habe ich aber unter der Woche keine Zeit mehr, ich bin von 06:30 bis 19:15 außer Haus. Ohne einkaufen und alles.

In Summe ist es nicht der Lebensstil, den ich mir gewünscht hätte und ich sehe wenig, wo ich mich verzichten kann. Nur will ich ihr nichts nehmen, denn ich will nie ein „wegen Dir habe ich...“ als Schuldzuweisung hören.

Wie seht ihr das? Pech für mich, lieben und akzeptieren und gucken wo es hinführt?
Oder was tun?
Habt vielen Dank.


Gruß
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Abgesehen davon, dass Ihr m.E. gerade Eure Beziehung vor die Wand fahrt, würde ich als Erstes in Deine Stadt zurück ziehen. Das jetzt ist doch Blödsinn, der keinem von Euch Vorteile bringt, Dir aber deutliche Nachteile.
Tja, und sonst bleibt ja nur, sich zwischen Job und Beziehung zu entscheiden. So jetzt sehe ich keine Zukunft für Euch.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #3
Hey, danke für deine Antwort adorable .
Das Gespräch mit dem Arbeitgeber wirkt sinnlos, da alle Kollegen deutlich mehr reisen und ihr Chef ihr geregelt Theken wie frühere Anreise und mehr berufliche Netzwerke nahelegt. Auch schreibt er 7/24 in die Firmenchats mit den Kollegen, da erwarte ich wenig Verständnis. Zudem sagt ihr Vertrag klar deutschlandweit. Ihr Job gibt halt eine Reduktion über länger arbeiten nicht her.

Mit einer temporären Thematik käme ich klar, ist ja dann endlich. Nur wenn ich nach vorne gucke sehe ich, dass er nun noch von mehr Kunden und mehr aussenterminen spricht.

Die Wohnung in der Nähe meiner Arbeitsstelle war eine Überlegung, die wurde jedoch durch die Kosten des erneuten Umzugs gebremst. Sie hat damals mit mir neue Möbel gekauft, obwohl offensichtlich war, dass der Wechsel kommen wird. Sie meinte für Sie war es nicht offensichtlich.
Daher möchte sie bleiben, wo wir sind und arrangiert sich damit. Da ich damals mal zugestimmt habe fände ich es falsch, nun auf den Umzug zu bestehen. Sie weiß, dass mich das ewige fahren sehr belastet und sagt auch geregelt, dass sie daher ein schlechtes Gewissen hat. Nur naja, sagen hilft mittelfristig nicht...



Gruß
[doublepost=1561568423,1561568286][/doublepost]Hey Mark11 Mark11 , danke für deine klaren Worte. Warum siehst du keine Zukunft?
Wenn ich ausziehe heißt es, sie muss mit ausziehen. Und dann ist der Stress sicher.
Ich könnte dir noch viel mehr Nachteile aufzählen, nur darum geht es mir ja nicht. Ich bin ja bereit viele hinzunehmen, nur derzeit fühle ich mich als voller Verlierer....


Gruss
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Ich würde definitiv gemeinsam an deine Arbeitsstelle ziehen. Gerade verliert ihr beide - du fährst ewig, sie ist nicht mal da.

Wie lange möchte sie den Job denn machen? In der Schwangerschaft mag es noch funktionieren, aber was ist danach? Wochenend-Mama? Ist für den Elternteil, der nicht reist, schon eine immense Belastung. Geht natürlich, aber ob ihr beide das so wollt?
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #5
Warum siehst du keine Zukunft?
Naja das scheint doch offensichtlich?!
Du bist mit deiner Situation bezüglich der Fahrtzeiten unzufrieden, weil du unter Woche täglich 13 Stunden aus dem Haus bist.
Ändern könnte das nur ein erneuter Umzug, den du/ihr momentan nicht wollt
-> deine Unzufriedenheit wird weiter steigen.

Zusätzlich führt ihr sowas wie eine Wochenendbeziehung, die sich noch dadurch "verschärft" dass sie durch ihren fordernden Job in der gemeinsamen Zeit auch oft müde und ausgepowert ist.
So wie das klingt, hat sie damit keine Probleme und möchte den Job auch weitermachen.
Du kannst dir aber perspektivisch die Beziehung so eigentlich nicht vorstellen.
Es scheint ja auch, dass sich die Situation eher noch mehr zuungunsten deiner Vorstellungen verschieben wird.
-> deinen Unzufriedenheit wird weiter steigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
littleLotte
Benutzer102949  Beiträge füllen Bücher
  • #6
Wie lange geht das schon so?

Insgeheim kann sie es dir auch nicht Recht machen, oder? :zwinker: Wenn sie von sich aus vorschlägt, den Job zu kündigen (sehr drastisch, geb ich zu), dann willst du das nicht, weil es sie unglücklich machen würde. Mit dem Chef sprechen funktioniert auch nicht. Und telefonieren magst du nicht. Was bleibt denn dann? Kann sie sich nach einem anderen Job mit besseren Konditionen umschauen?
Ansonsten muss ich auch sagen, man kriegt selten die eierlegende Wollmilchsau :zwinker: Manchmal ist das Leben ein Arschloch und man muss (zumindest zeitweise) einfach das beste draus machen. Vielen Menschen geht es nicht anders als euch, aber wenn man sich feste Zeiten einplant und sie bewusst miteinander nutzt, dann kann das auch funktionieren.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #7
Hey zusammen.
Erstmal Danke für eure Antworten.
Tischtaenzerin Tischtaenzerin :
Wie lange sie den Job machen will weiß vermutlich niemand.....
Sie will sich in der Welt festigen, daraus würde ich ein "für immer" schließen.
Ich sehe das Thema Kind ebenfalls und wünsche mir in der Zukunft welche.
Mein Job gibt eine Betreuung eines Kindes "nebenher" nicht her, zumal ich nach den 13 Stunden kein Kind mehr betreuen brauche. Dann hätten wir alles anders machen müssen. Zudem will sie ja in einem Jahr ein Kind bekommen, dann erstmal zwei Jahre Elternzeit machen und dann wird es sich schon finden. Mein persönliches Gefühl ist, dass ein Kind beide Elternteile braucht. Und nicht eins nur am Wochenende. Denn der unter der Woche ist dann immer der Blödmann, am Wochenende glänzen häufig die Väter. Und das will ich nicht. Ich möchte zwei erziehende und kümmernde Eltern. Nicht einseitige Belastung. Und das sehe ich in ihrem Job null ehrlicherweise. Sie hat nur männliche Kollegen, ich vermute das hat alles Gründe....

Maifeld Maifeld :
Es ist ihr Traum, daher möchte ich den nicht kosten. Sie verschließt die Augen vor den Entwicklungen und für sie ist es fein / okay, dass sie halt weg ist. Sie erlebt ja ihre Sachen und letztlich putzt sie dafür auch die Wohnung.

littleLotte littleLotte :
Nun seit wenigen Wochen um ehrlich zu sein. Es steigert sich enorm von Woche zu Woche (von den Anforderungen betrachtet) und das nervt.
Ich behaupte mal, sie schlägt vor den Job zu kündigen weil sie insgeheim pokert und weiß, dass ich es nicht wollen würde.
Denn mal ehrlich: was denn danach? Ein zugunsten einer Partnerschaft gestorbener Traum kostet aus meiner Sicht mittelfristig auch die Partnerschaft.... Was bringt mir dies als Lösung?
Telefonieren mag ich ab und an schon, nur Beziehung ist mehr für mich. Ich persönlich brauche die körperliche Ebene. Wir reden hier nicht nur von Sex, einfach von da sein. Zum Beispiel ist vor einer Woche mein Großvater verstorben, was mich emotional ziemlich ins Wackeln bringt. Klar, dann kann ich es am Telefon sagen. Mehr nicht. Diese Woche ist sie zum Beispiel zwei Nächte weg gewesen. Den Abend davor war sie nur angenervt weil sie packen musste, gleich hole ich sie vom Flughafen ab und wir sammeln dann noch Autos ein. Sprich heute Nacht wird es locker 00:00 Uhr bis wir zuhause sind. Dann fällt sie ins Bett und ich muss morgen elendig früh raus.
Telefonieren hat zudem einen weiteren Nachteil: wir telefonieren, wenn sie nichts mit Kollegen oder ihrem Chef macht. Das entscheidet sich aber erst abends, sprich solange sitze ich auf Warteposition. Fange ich etwas an muss ich es unterbrechen wenn ich sprechen möchte. Und dann emotional bitte verfügbar sein. Warte ich kann es sein, dass ich vergebens warte oder nur 5 Minuten Gute-Nacht gesagt bekomme. Sorry, aber für mich kein Gewinn.
Für sie ist das der beste Job den sie bekommen kann, bessere Konditionen sind für sie nicht denkbar.
Alles andere wäre B-Ware. Finanziell verdient sie auch wirklich enorm gut, nur dafür zahlt sie halt einen Preis, was sie nun erst so recht bemerkt.
Mir geht es nicht um die eierlegende Wollmilchsau. Mir geht es viel mehr darum, dass ich zum Beispiel ihr beim Umzug in die gemeinsame Wohnung geholfen habe. Dazu haben wir Feiertage oder auch Wochenenden investiert.
Ich hingegen musste dadurch in der Woche Abends mich kümmern. Am Telefon oder per WhatsApp kam dann immer "Ich würde dir jetzt so gerne helfen". Na danke, bei 34 Grad und schmerzenden Knochen hilft es mir nicht.
Wenn die Vermieterin oder die Nachbarn Stress machen (wir haben gerade so eine Phase) kann ich es klären und mich kümmern, sie ist ja nicht da. Auch darüber können wir telefonieren, aber von weiter weg ist alles einfach und logisch. Nur drin sein ist halt anders. Termine rund um die Wohnung koordiniere ich, auch wenn sie diese im Homeoffice häufig umsetzt. Einkaufen gehe ich, da ich ja auch zuhause bin.
Ich bin ehrlich, für mich ist das zunehmend weniger "gemeinsam" und mehr "alleine". Denn wenn ich mal an einem Samstag morgen einen für mich persönlich wertvollen und wichtigen Termin wahrnehmen möchte wird mir gesagt, dass das unsere gemeinsame Freizeit ist, die sie ja nicht opfern möchte und warum ich das nicht in die Woche bringen kann.
Mein Leben ist dank der Fahrerei und dem ganzen drum herum deutlich reduzierter und sehr fremdbestimmt. Das ist für mich Fernbeziehung, wenn jemand mal zuhause ist.
Denn neben dem sonstigen Alltag müssen wir noch mindestens 1x pro Monat für ein Wochenende zu ihren Eltern und so weiter. Das alles kostet uns Zeit. Und mein Job ist nicht so, dass ich ihn nach belieben hoch und runterfahren kann spontan. Also weniger arbeiten wenn sie zuhause ist und mehr, wenn sie mal wieder unterwegs ist. Das würde unsere Zeit sicher vergrößern und wenigstens ein Restleben ermöglichen.
Nur wie gesagt, ich bin morgens früh unterwegs und wenn ich im Büro ankomme nach einer Stunde steht sie erstmal auf....
Während ich abends mich nach Hause kämpfe wartet sie und lebt ihr leben mit lesen und so weiter. Sie hat dadurch Freizeit und ist erholt wenn ich ankomme. Nur ich eben nicht....
Alles in allem eine für mich wirklich schwierige Lage und nichts, was ich ihr nehmen möchte oder kann....
Und ehrlicherweise reicht es mir eben nicht, ein Termin für Samstag zu sein. Ich möchte ein gemeinsames Leben, mit allen Höhen und Tiefen. Und jemand, der da ist und beständig ist und nicht mal telefonieren will wenn kein Kollege ausgehen möchte....



Gruß
 
Maifeld
Benutzer155728  Sehr bekannt hier
  • #8
Es ist ihr Traum, daher möchte ich den nicht kosten. Sie verschließt die Augen vor den Entwicklungen und für sie ist es fein / okay, dass sie halt weg ist. Sie erlebt ja ihre Sachen und letztlich putzt sie dafür auch die Wohnung.
Ja das war auch in keiner Weise wertend von mir gemeint, eher eine Zustandsbeschreibung und Zukunftsprognose.
Wenns so weiterläuft, wo soll es sich denn hinentwickeln?

Aber ob sie jetzt die Bude putzt oder nicht ist ja nun für eure Problematik doch eher von untergeordneter Bedeutung:grin:
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #9
Findet sie das denn optimal, wie's ist? Und, wie schwierig ist es für sie, einen anderen Job zu finden, der vllt in die Richtung geht, aber nicht ganz so fordernd ist?
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #10
Wenn ich ausziehe heißt es, sie muss mit ausziehen. Und dann ist der Stress sicher.
Wieso? Ich habe das doch richtig verstanden, dass Ihr Beide, Du aus Ort A, sie aus Ort B, zusammen an Ort C gezogen seid, oder? Sorry, das ist in dem Fall, dass einer der Beiden örtlich völlig unabhängig ist, ja schonmal der totale Blödsinn. Was habt Ihr Euch dabei gedacht?


Warum siehst du keine Zukunft?
Du willst keine Fernbeziehung führen, die aus maximal einem gemeinsamen Tag pro Woche, in der beide Zeit und Energie haben, besteht. Sie will nicht auf ihren Job verzichten, der genau diese Bedingungen schafft. Wo siehst Du da eine gemeinsame Zukunft?
Du möchtest ein gemeinsames Kind gemeinsam groß ziehen, ihr ist das eher egal und es steht zu befürchten, dass es an Dir hängen bleibt. Das aber in dieser Konsequenz möchtest Du nicht. Wo siehst Du da eine gemeinsame Zukunft?

Nichts von dem, was ich sage, ist vorwurfsvoll oder wertend gemeint, weder über Dich noch über sie. Ihr verkörpert zwei Lebensmodelle, die in der Praxis einfach viel zu wenig Schnittmenge haben, als dass sich das langfristig halten kann.

Und: Du bist 32 und wirst ja offensichtlich absehbar ein Kind (oder mehrere :zwinker:) wollen. Ich habe bisschen die Befürchtung, dass Du Dich mit vielen Hoffnungen zu lange an eine Frau bindest, die im Innersten eigentlich gar nicht das Leben führen möchte, das Du Dir wünschst. Und das würde mir sehr leid tun für Dich!
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #11
Hey zusammen,
vielen Dank für die Antworten.
Maifeld Maifeld :
Sicher, für die Problematik ist es vollkommen unbedeutend.
Zugleich verbindet sie damit eine Art "Wiedergutmachung", denn damit ist es okay.
adorable :
Ganz ehrlich, die Finanzierbarkeit war auch aus meiner Sicht zuvor nicht DER Grund....
Klar, hätte aua getan und ob wir was gefunden hätten weiß ich auch nicht. Nur dennoch wäre es den Versuch wert gewesen.
Morgens später aus dem Haus würde mir zugute kommen, sie schläft wenn sie zuhause ist länger als ich und ansonsten ist sie ja weg. Sprich da ist nicht der große Mehrwert drin, lediglich der Aufwand des Umzugs.
Lotusknospe Lotusknospe :
Sie möchte den Job bei einem Anbieter machen, da ist es immer deutschlandweit und viel Reiseaufwand.
Alternative Jobs hat sie immer abgelehnt und versteift sich auch da auf "Das ist alles doof". Da ich mittlerweile weiß, wie sie funktioniert, wird Sie dann permanent das Haar in der Suppe suchen und hinlänglich betrachten. Wenn ich etwas keine reale Chance gebe und es nicht mal wirklich versuchen will hat es schon verloren. Sie nimmt nun aus meiner Sicht deutlich mehr Nachteile in Kauf, es ist mehr Aufwand, mehr Reisen, mehr Kosten und alles.... In Summe mag sie es nur nicht rechnen, denn dann muss sie es schön reden....
Mark11 Mark11 :
Naja, es war so.... Sie war aus Ort A und hat bei A gearbeitet, ich aus B und dort gearbeitet. Die Mitte zwischen beiden Orten war C. Sie war unzufrieden, wollte sich jedoch mittelfristig umorientieren und letztlich war nichts sicher. Dafür war C auch die faire und beste Lösung. Das Sie bereits mit einem ehemaligen Kollegen spricht und sich dort lancieren lässt war mir nur halb klar, denn es hieß immer "Das wäre ohnehin nicht meins". Wir haben den Mietvertrag gerade unterschrieben, da war eine Woche später das erste Gespräch spontan, dann das zweite und dann zack. Sprich wir waren noch nicht mal wirklich eingezogen und hatten nur zwei gekündigte Wohnungen und dann ist sie auf Homeoffice gewechselt. Ansonsten wäre es in der Tat reichlich doof gewesen....
Also unter meinem damaligen Wissen behaupte ich weiter die beste Entscheidung getroffen zu haben. Es war fair für mich, mehr hätte ich mit dem Wissen nicht anfangen können.
Ich glaube, ihr sind die Konsequenzen, die du aufzeigst, nicht klar. Es war ein "will haben" und so wurde entschieden. Ich bin mir sicher, sie würde eines Tages schwanger werden und dann zwei Jahre aussteigen vielleicht. Danach wiederum weiß niemand, was wie kommen würde. Die gelebte Aussage "das sehen wir dann, wenn es soweit ist" kenne ich mittlerweile recht gut. Ich bin halt sehr planend und wenn ich Themen wie Karriere oder ein Haus planen möchte muss ich das wie in etwa kennen....

adorable
Sie macht den Job wenige Wochen. Es geht nicht mal nur um Kollegen, im nächsten Level sind es Kunden. Sprich auch da wird es weiterhin Zeit brauchen. Nur selbst wenn sie in ihrem Hotel hockt ändert das ja meine Position nicht, dass ich Zuhause managen muss und sie unterwegs ist. Weil der Tag vor und nach dem Trip ist ebenfalls nicht ansprechbar. Und dazwischen kriege ich Mitgefühl und das war es. Wenn ich ein "wir" lebe heißt es für mich, die Launen des anderen live zu ertragen, zuzuhören, zu unterstützen, zu nehmen, zu geben,.... Das beginnt für mich bei Kleinigkeiten. Denn sobald man am Alltag des anderen nicht mehr teilnimmt finde ich es schwierig. Sie weiß zum Beispiel null, wie sehr mich einige Themen mitnehmen und was die Folgen sind. Wenn ich bis Nachts noch Dinge löse und dafür wenig Schlaf bekomme sieht sie nicht, wie ich morgens aufstehe. Es kommt nur ein "Es geht ja" an. Und genau das sind die Momente, die es schwierig macht. Denn sie ist im Hotel und bekommt den Schlaf. Da kann dann niemand verstehen, dass ich vielleicht geschaffter und reizbarer am folgenden Abend bin. Es sind solche Nuancen, die es für mich einfach unheimlich schwierig machen...



Gruß
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
Ich kann dich so, so sehr verstehen - aber sie gleichzeitig auch. Das ist wirklich ein blöder Konflikt. Ich sehe da aber nicht völlig schwarz. Immerhin hat sie dir sehr deutlich gesagt, wo du bei ihr stehst - du bist ihr wichtiger als der Job. Es wäre wirklich schade, wenn du das so einfach wegwerfen würdest.

Ich finde absolut nicht, dass sie sich optimal verhält. Allerdings finde ich, dass du beim Thema Kinder ganz schön schwarz siehst bzw. das Problem dort eigentlich nichts mit ihrem Job zu tun hat. Wie alle anderen hier finde ich auch, dass ihr an deinen Arbeitsplatz ziehen solltet, dann fallen schon mal die langen Wege weg - jetzt schon und auch für später. Ja, ihr seid gerade erst umgezogen, super blöd also - aber manchmal greift man eben daneben. Solange man es sich leisten kann (und es klingt bei euch finanziell ja machbar), sollte man sich dafür nicht ewig geißeln sondern lieber das Problem lösen.

Ja, ihr aktueller Job ist nicht kinderfreundlich - aber mal ehrlich, kein Vollzeitjob passt so recht mit Kindern, erst recht nicht, wenn er anspruchsvoll ist. Deiner ja auch nicht, vor allem nicht aktuell - sagst du ja selbst. Und sie zeigt sich ja bereit, dann etwas zu ändern, will Elternzeit nehmen. Es wäre doch schade, wenn sie schon mehr als ein Jahr vorher beruflich auf die Bremse treten würde, warum sollte sie das tun? Das ist (sorry) etwas, was man irgendwie überwiegend von Frauen erwartet. Welchem Mann sagt man ein Jahr vor der geplanten Zeugung (!), dass sein Job nicht kinderkompatibel genug ist?

Nun aber auch mal zu ihr :zwinker:

Telefonieren hat zudem einen weiteren Nachteil: wir telefonieren, wenn sie nichts mit Kollegen oder ihrem Chef macht. Das entscheidet sich aber erst abends, sprich solange sitze ich auf Warteposition. Fange ich etwas an muss ich es unterbrechen wenn ich sprechen möchte. Und dann emotional bitte verfügbar sein. Warte ich kann es sein, dass ich vergebens warte oder nur 5 Minuten Gute-Nacht gesagt bekomme. Sorry, aber für mich kein Gewinn.

Das geht gar nicht und darüber solltet ihr reden. Es kann nicht sein, dass du auf Abruf bist, im Grunde zweite Wahl. Da muss sie Prioritäten setzen. Man muss ja nicht immer ewig telefonieren, ihr könnt ja z. B. eine Zeit vereinbaren - dann muss sie halt mal früher ins Hotel oder vom Abendessen heim, weil ihr verabredet seid. Und dafür gibts (für euch beide) auch mal "freie Abende", wo man nur mal kurz gute Nacht sagt. Dann ist es auch mal ihr Problem, dass sie weg ist und du genießt den Abend. Du musst doch nicht immer verfügbar sein!

Für sie ist das der beste Job den sie bekommen kann, bessere Konditionen sind für sie nicht denkbar.
Alles andere wäre B-Ware. Finanziell verdient sie auch wirklich enorm gut, nur dafür zahlt sie halt einen Preis, was sie nun erst so recht bemerkt.

Sie macht das jetzt erst seit vier Wochen, richtig? Kannst du versuchen, dich mit ihrer Abwesenheit erstmal für eine Zeit lang zu arrangieren und nicht gleich alles in Frage zu stellen?

Mir geht es viel mehr darum, dass ich zum Beispiel ihr beim Umzug in die gemeinsame Wohnung geholfen habe. Dazu haben wir Feiertage oder auch Wochenenden investiert.
Ich hingegen musste dadurch in der Woche Abends mich kümmern.

Das klingt jetzt wirklich kleinlich. Es ist nicht zu viel erwartet, dass du dich um dich selbst kümmerst. Dass man sich bei größeren Projekten hilft ist doch etwas völlig anderes.
Ich weiß trotzdem, was du meinst. Vermutlich bleibt da einiges an dir hängen und man kann sich anderes nicht wie sonst teilen. Man kauft für sich ein (der andere braucht auch im Grunde nichts, ist aber schon froh, wenn er wiederkommt und der Kühlschrank gefüllt ist), Wäsche ist ja auch irgendwie da und auch sonst um die Wohnung organisiert man, der andere bekommt das ja gar nicht so mit.
Da kann ich dir nur raten: Kümmer dich um dich, auch ein bisschen um den Haushalt - aber nimm ihr nicht alles ab. Dazu bist du nicht verpflichtet und das macht dich offensichtlich unzufrieden.

Ich hingegen musste dadurch in der Woche Abends mich kümmern. Am Telefon oder per WhatsApp kam dann immer "Ich würde dir jetzt so gerne helfen". Na danke, bei 34 Grad und schmerzenden Knochen hilft es mir nicht.

Wie alt bist du nochmal? Bist du im Alltag auf Hilfe angewiesen? Würdest du als single nicht überleben? Sorry, aber das klingt irgendwie merkwürdig.

Denn wenn ich mal an einem Samstag morgen einen für mich persönlich wertvollen und wichtigen Termin wahrnehmen möchte wird mir gesagt, dass das unsere gemeinsame Freizeit ist, die sie ja nicht opfern möchte und warum ich das nicht in die Woche bringen kann.

Da bin ich absolut bei dir. Sie kann nicht euer Leben diktieren. Du kannst auch wichtige Termine für dich haben und sie muss dann mit der Konsequenz leben, dass ihr die gemeinsame Zeit nicht reicht. Motiviert sie vielleicht auch, mehr Rücksicht auf dich zu nehmen und sich mal Zeit für dich freizuschaufeln. Wenn du immer dann verfügbar bist, wenn sie gerade mal ne Minute hat, hat sie keinen Anlass dazu...

Mein Leben ist dank der Fahrerei und dem ganzen drum herum deutlich reduzierter und sehr fremdbestimmt.

Das solltet ihr wirklich ändern. Es gibt keinen guten Grund für eure Wohnsituation.

Und mein Job ist nicht so, dass ich ihn nach belieben hoch und runterfahren kann spontan. Also weniger arbeiten wenn sie zuhause ist und mehr, wenn sie mal wieder unterwegs ist.

Nein, das musst du auch nicht. Das kann keiner erwarten!

Und ehrlicherweise reicht es mir eben nicht, ein Termin für Samstag zu sein. Ich möchte ein gemeinsames Leben, mit allen Höhen und Tiefen. Und jemand, der da ist und beständig ist und nicht mal telefonieren will wenn kein Kollege ausgehen möchte....

Das kann ich gut verstehen. Auch deinen Wunsch nach gemeinsamem Leben. Ich würde dir raten, da abzuwarten. Du erlebst gerade die Umstellungsphase, die für sie sicher extrem kraftraubend ist. Jobwechsel ist immer anstrengend und wenn der Job sehr kräftezehrend ist, schlägt das doppelt ein. Es kann gut sein, dass sie schon bald mehr Energie für euch hat. Ja, das mit der Ortabwesenheit lässt sich wohl in ihrem aktuellen Job nicht ganz ändern. Aber vielleicht kanns da auch einen Deal geben? Sie macht das jetzt bis ein Kind kommt - dann muss doch vermutlich sowieso eine andere Lösung her, das will sie ja auch (sie hat ja auch zwei Jahre Elternzeit in Aussicht gestellt?!).

Ich kann deine Sorgen gut verstehen - gleichzeitig weiß ich auch, dass ich mich als deine Partnerin nach vier Wochen im neuen Job extrem unter Druck gesetzt fühlen würde, wenn du nun gleich diskutieren willst, wie dieser Job mit Kind wird und wie lange ich das mache. Ich würde mir ein bisschen Bereitschaft, das jetzt für ein Weilchen mitzumachen wünschen - eben mit dem Wissen, dass du es nicht ewig musst, weil ich bereit bin, das langfristig auch wieder für dich und für Familie aufzugeben.
Ich finde schon, dass es ein bisschen am Glauben an die Partnerschaft hängt - wenn man weiß, dass man miteinander alt werden will, kann man auch Durststrecken überstehen. Man braucht den Glauben daran, dass der andere einen nicht hängen lassen wird und eben wirklich seinen Job kündigen würde, hielte man es irgendwann nicht mehr aus. Das hilft schon enorm.
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #13
Hey J JunoPeaks ,
vielen Dank für deine Gedanken.
Also ich suche ja Lösungen und keine Frontenbildung. So leid es mir tut, aber ob ich wirklich wichtiger bin weiß ich nicht immer. Ich höre nur, wie toll es ist und wie sie brennt. Ab und an ist es auch ein Pokerspiel....
Und ja, diese Zweifel sollte man in einer Partnerschaft normal nicht haben, das sind aber alles Lasten der Vergangenheit, die sie nun (ungerechterweise) ausbadet...

Kinder ist für mich allgemein ein enorm schwieriges Thema. Ich als Mann habe keinen Stress damit die Elternrolle auch in Vollzeit zu erfüllen. Dann muss die Partnerin nur damit leben, dass das gesamte Einkommen erstmal zum Großteil auf ihr "lastet" und sie diese Verantwortung hat. Und das ist ein Thema, bei dem bislang viele Frauen geschluckt haben.
Für mich passen sehr viele Jobs mit Kindern zusammen ehrlicherweise. Vollzeit ist es schwierig, aber wie gesagt, ich reduziere auch gerne. Ich lebe in einer durchaus modernen Rollenverteilung :smile:.
Es geht auch nicht um den Anspruch, ich denke das Thema reisen nervt mich deutlich mehr. Gehen wir nun mal davon aus, dass sie den Job auch regional machen könnte. Da wäre sie Abends zuhause, mal früher und mal später. Dennoch hat sie ihren Grad an Freiheit und kann perspektivisch ein Kind mitprägen. Und ja, ich würde, wenn ich nun den Job wechseln würde und weiß, dass ich das Thema Kinder selbst angehen und zuhause bleiben möchte, darauf achten, dass der Job dies hergibt. Es heißt für mich nicht, dass ich irgendeinen Job nehmen muss. Sondern wenn ich doch den Luxus habe, diesen Gedanken bereits einfließen lassen zu können um so eine Balance zwischen spannender Aufgabe und meinen Lebenszielen zu finden ist das doch mega.






Ja, ihr aktueller Job ist nicht kinderfreundlich - aber mal ehrlich, kein Vollzeitjob passt so recht mit Kindern, erst recht nicht, wenn er anspruchsvoll ist. Deiner ja auch nicht, vor allem nicht aktuell - sagst du ja selbst. Und sie zeigt sich ja bereit, dann etwas zu ändern, will Elternzeit nehmen. Es wäre doch schade, wenn sie schon mehr als ein Jahr vorher beruflich auf die Bremse treten würde, warum sollte sie das tun? Das ist (sorry) etwas, was man irgendwie überwiegend von Frauen erwartet. Welchem Mann sagt man ein Jahr vor der geplanten Zeugung (!), dass sein Job nicht kinderkompatibel genug ist?

Arrangieren mit Abwesenheit: Jein.... Ja, ich kann es, nein, nicht so, wie es derzeit läuft. Denn am Wochenende gibt es gerade hin und wieder Zusammenbrüche, dass ja nichts vorwärts geht und sich nichts in der Wohnung bewegt. Natürlich nicht, unter der Woche ist sie ja nicht verfügbar und wir wollen es gemeinsam machen. Am Wochenende, wo ich dann mal Luft holen kann, packe ich mir auch nicht alles randvoll, sondern schaue, dass es mit Sinn weitergeht.
Das sind Themen, die mich triggern. Wenn es "nur" reisen ist kann ich sicher mal einen Moment Luft holen und einstecken.

Naja, für mich war das Thema Umzug schon wesentlich und ein Zeichen. Denn ihren Umzug haben wir gemeinsam gemacht, ich habe meine Kisten alle alleine tragen müssen. Es geht nicht darum, dass ich mich nicht kümmern kann oder möchte. Aber eine große Wohnung auszuräumen kostet Kraft und Zeit. Da geht es an die Substanz, wenn es immer vom Schlaf abgeht und der Körper ohnehin schon belastet ist. Dann nervt mich eine Nachricht in dieser Form natürlich schon.
Themen wie einkaufen zum Beispiel stören mich gar nicht, da bin ich ohnehin schneller... :-P
Wäsche und Haushalt managt sie am Wochenende oder im Homeoffice mit, da hat sie ohnehin eigene Ansprüche. Das wäre gelogen wenn ich mich da beschweren täte.
Auf Hilfe angewiesen sein: Neee, ich kann das alles alleine. Nur mich stresst es, wenn ich so ein Thema "mal eben" noch managen muss und dann noch genervt gesagt bekomme, dass ich immer so lange brauche.... Wie gesagt, ihre Kartons habe ich geschleppt.... Und für mich wäre es da nicht zu viel verlangt gewesen einmal mit zwei Autos zu fahren und einfach voll zu machen. In Summe sind es diese Nuancen, die mich stören. Nicht die Tatsache, dass ich Dinge tun muss...

Umstellungsphase: Ja, würde ich dir zustimmen. Dennoch tue ich es nicht, weil sie mit immer neuen Erwartungen nach Hause kommt und ich schon sehe, wie es sich füllt. Wir haben mittlerweile einen gemeinsamen digitalen Kalender, damit wir Termine abstimmen können. Ich mag digitale Kalender zwar nicht, sehe so aber genau, wie ihr Kalender mit Auswärtsterminen stetig voller wird. Und ihr Chef hat die Meinung letztlich geändert, aus "work life balance ist mega wichtig" (Achtung, Buzzword) wurde "Naja, Vortagesanreise ist schon besser. Dann kann man Abends noch gemeinsam essen gehen und Dinge bearbeiten". Danke, sagte die Freizeit.

Den Gedanken "Ich mache das bis ein Kind kommt" habe ich auch bereits gehört. Und dann? So mache ich kein Kind, denn es gibt kein danach.... Mehr noch, es gibt Pflichten wie ein KFZ-Leasing und ähnliches, was dann ziemlich weh tut da es privat bezahlt wird... Es geht nicht immer um den großen Plan, nur eine Vision ist ab und an etwas. Und "mal eben" zwei Jahre zuhause zu sein kann ich mir bei ihr null vorstellen. Sie war beim Jobwechsel zwei Wochen alleine daheim, was war das anstrengend.... Klar ist ein Kind eine sehr große Aufgabe, nur etwas leben wäre schon was.

Ich diskutiere in die Richtung mit ihr nichts. Die Frage nach dem wie lange stelle ich auch nicht, eben weil das nur Gift in ihre Freude bringt. Sie kennt meine Sicht zum Thema reisen für mich (!), selbst das stresst sie bereits. Nur habe ich dort eine Meinung und habe für mich (!) daher Entscheidungen getroffen. Die ich aber niemanden aufzwinge. Menschen sind verschieden.
Ich zweifle für mich an der Bereitschaft, dies aufzugeben. Wenn ich nun den absoluten Drang habe mich zu beweisen und immer wieder von "Namen festigen" sprechen mache ich dies nicht für einen Moment. Da ist mehr und längeres hinter.
Bislang sehe ich mich als der, der bei uns häufig einsteckt. Der Umzug war teuer, ich habe sehr viele Kosten der ersten Monate getragen und zugleich wusste Sie, dass der Wechsel vermutlich so kommen wird und noch einiges mehr. Das fühlt sich für mich als Partner einfach in Summe nicht gut an.
Bei jedem einzelnen Punkt kann man sicher fragen, ob ich dieses oder jenes nicht akzeptieren kann. Aber irgendwann ist es nur noch Akzeptanz und kein Leben mehr für mich.


gruß
 
J
Benutzer120063  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Das liest sich jetzt ehrlich gesagt ganz anders als dein Eingangspost. Im Eingangspost klingt es ja nach "Beziehung perfekt, aber leider ist ihr Traumjob ein Job, der unweigerlich mit Reisen verbunden ist und das stört mich" - jetzt kommt aber immer mehr durch, dass dich ihre Prioritätensetzung ganz allgemein stört und du das Gefühl hast, das ihr kein für euch bzw. dich passendes Verhältnis aus Geben und Nehmen bzw. Rücksichtnahme habt.

Arrangieren mit Abwesenheit: Jein.... Ja, ich kann es, nein, nicht so, wie es derzeit läuft. Denn am Wochenende gibt es gerade hin und wieder Zusammenbrüche, dass ja nichts vorwärts geht und sich nichts in der Wohnung bewegt. Natürlich nicht, unter der Woche ist sie ja nicht verfügbar und wir wollen es gemeinsam machen. Am Wochenende, wo ich dann mal Luft holen kann, packe ich mir auch nicht alles randvoll, sondern schaue, dass es mit Sinn weitergeht.

Da kann man echt nur raten: Reden, reden, reden. Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz herauslesen, an welcher Stelle da das Problem genau liegt. Wer bricht zusammen? Will sie, dass am Wochenende was vorwärts geht - aber du möchtest lieber die Zeit genießen? Dann sag ihr das so. Erkläre ihr, dass für dich das Wochenende auch zum Ausruhen da ist und ihr von dir aus die Wohnung erstmal ein bisschen so lassen könnt (wenn das der Fall ist). Wenn ichs missverstanden habe: Erkläre ihr, was das Problem ist und welche Lösung du dir vorstellen kannst.

Das sind Themen, die mich triggern. Wenn es "nur" reisen ist kann ich sicher mal einen Moment Luft holen und einstecken.

An den anderen Punkten sollte sich aber arbeiten lassen. Das Reisen bekommst du in ihrem aktuellen Job einfach nicht ganz weg - und ich fänds auch ein bisschen krass, ihr das jetzt nach vier Wochen im neuen Job hinzuknallen, das sie kündigen soll. Aber das siehst du ja selbst auch so.

Naja, für mich war das Thema Umzug schon wesentlich und ein Zeichen. Denn ihren Umzug haben wir gemeinsam gemacht, ich habe meine Kisten alle alleine tragen müssen. Es geht nicht darum, dass ich mich nicht kümmern kann oder möchte. Aber eine große Wohnung auszuräumen kostet Kraft und Zeit. Da geht es an die Substanz, wenn es immer vom Schlaf abgeht und der Körper ohnehin schon belastet ist. Dann nervt mich eine Nachricht in dieser Form natürlich schon.

Das ist echt ein ganz anderes Problem. Hast du das Gefühl, dass sie dich zu wenig unterstützt? Oder hast du das Gefühl, zu viel für sie zu tun?

Sag ihr, dass dir Unterstützung fehlt - und mach klar, wie du dich mehr geschätzt und unterstützt fühlen würdest.

Wäsche und Haushalt managt sie am Wochenende oder im Homeoffice mit, da hat sie ohnehin eigene Ansprüche. Das wäre gelogen wenn ich mich da beschweren täte.
Auf Hilfe angewiesen sein: Neee, ich kann das alles alleine. Nur mich stresst es, wenn ich so ein Thema "mal eben" noch managen muss und dann noch genervt gesagt bekomme, dass ich immer so lange brauche.... Wie gesagt, ihre Kartons habe ich geschleppt.... Und für mich wäre es da nicht zu viel verlangt gewesen einmal mit zwei Autos zu fahren und einfach voll zu machen. In Summe sind es diese Nuancen, die mich stören. Nicht die Tatsache, dass ich Dinge tun muss...

Verstehe das Problem doch nicht so ganz :zwinker: Gehts ums Geben und Nehmen? Oder um Wertschätzung? Wolltest du konkret was von ihr (z. B. Autos voll tanken) und falls ja, hast du ihr das gesagt?

Umstellungsphase: Ja, würde ich dir zustimmen. Dennoch tue ich es nicht, weil sie mit immer neuen Erwartungen nach Hause kommt und ich schon sehe, wie es sich füllt. Wir haben mittlerweile einen gemeinsamen digitalen Kalender, damit wir Termine abstimmen können. Ich mag digitale Kalender zwar nicht, sehe so aber genau, wie ihr Kalender mit Auswärtsterminen stetig voller wird. Und ihr Chef hat die Meinung letztlich geändert, aus "work life balance ist mega wichtig" (Achtung, Buzzword) wurde "Naja, Vortagesanreise ist schon besser. Dann kann man Abends noch gemeinsam essen gehen und Dinge bearbeiten". Danke, sagte die Freizeit

Du würdest es dir vermutlich anders wünschen, aber ich rate dir unbedingt, deine Wünsche und Bedürfnisse anzusprechen. Wenn du kannst, gibst du ihr eine "Schonfrist" (gleich nach vier Wochen will man ja nicht so gerne ständig "nein" zu Bitten des Chefs sagen). Und dann soll sie ihn auf seine Work Life Balance festnageln, eben nicht am Vortrag anreisen. Besprich mit ihr, was du dir wünschst - hoffentlich natürlich im Rahmen des machbaren. Also eben keine Vortagsanreise. Möglichst nicht mehr als eine oder zwei Nächte außer Haus pro Woche.

Mehr noch, es gibt Pflichten wie ein KFZ-Leasing und ähnliches, was dann ziemlich weh tut da es privat bezahlt wird...

Da verstehe ich es nicht so ganz. Ich denke, sie dient im Job so gut. Warum ist das jetzt ein Problem? Oder nur, wenn sie nicht mehr arbeitet mit Kindern? Das Problem gibts ja dann immer, unabhängig vom Job (übrigens, man kann Leasing auch beenden/Auto verkaufen etc.).

Sie kennt meine Sicht zum Thema reisen für mich (!), selbst das stresst sie bereits. Nur habe ich dort eine Meinung und habe für mich (!) daher Entscheidungen getroffen. Die ich aber niemanden aufzwinge.

Naja, ich vermute, sie kennt auch deine Einstellung zu ihren Reisen. Ich hoffe es zumindest :zwinker: Wäre auch schlecht, wenn sie es nicht wüsste - aber dass sie das stresst, darf dann auch nicht überraschen.

Bislang sehe ich mich als der, der bei uns häufig einsteckt. Der Umzug war teuer, ich habe sehr viele Kosten der ersten Monate getragen und zugleich wusste Sie, dass der Wechsel vermutlich so kommen wird und noch einiges mehr. Das fühlt sich für mich als Partner einfach in Summe nicht gut an.

Damit wären wir wieder beim Anfangsthema. Der Hund scheint dann doch woanders begraben zu liegen als bei ihren Reisen? Hast du mal mit ihr darüber gesprochen, dass es sich für dich unausgewogen anfühlt?
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #15
O Ostwestfale : hast du ihr denn eindeutig gesagt, dass du zeitnah Kinder willst? Für mich hört es mich mehr so an, wie wenn sie damit plant, nochmal 2 Jahre im neuen Job Vollgas zu geben und dann an Kindern zu denken. Ansonsten hätte sie den Job doch nicht angenommen. :unsure: für mich klingt es stark danach, als hättet ihr eure Bedürfnisse nicht kommuniziert. Hat sie es denn beispielsweise gestört als du als Berater viel unterwegs warst?
 
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K
Benutzer127716  (33) Meistens hier zu finden
  • #16
Darf ich fragen, bei welcher Beratung sie genau arbeitet? Ehrlich gesagt wenn das Ihr Traumjob ist, wird das in Zukunft auch nicht besser werden mit den Arbeitsstunden und der Logistik, ABER:

Zunächst ist der Job mit den ganzen neuen Erfahrungen ziemlich cool, aber das kann je nach Intensität auch mit der Zeit drehen, sodass das Privatleben (incl. dir) wieder wichtiger wird, weil der Job an Faszination verliert.

Ich kenne einige (wie du sicher auch), denen die "Work-Work-Balance" iwann auf den Wecker geht und deshalb die Reißleine gezogen wird.

Je nach Arbeitsstunden helfen Projekte in eurer Stadt auch nicht, weil wenn bis 23 Uhr + gearbeitet wird, bleibt danach nicht mehr viel Zeit für Privatsphäre.

Die Lösung aus deiner Sicht?
1) Durchbeißen und darauf warten, bis die Faszination nachlässt und Privatleben wieder wichtig wird.
2) Wieder zurückziehen und wieder mehr dein eigenes Leben leben (so wie sie es jobbedingt tut)

Letztlich ists iwann eine Prioritätenfrage und welchen Preis ist man bereit zu zahlen (Job vs. Beziehung/Privatleben).
 
O
Benutzer7447  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #17
Hey zusammen,
danke für die Antworten.
N Noir Désir :
Ja, sie kam selbst mit in einem Jahr beginnen...
Daher war der Jobwechsel für mich logisch (ihr alter Job passte nicht), nur in so einen Job war für mich eher sinnfrei...
Die Begründung war aber, dass man doch heute noch nicht in einen zuhause Job geht nur weil sie in einem Jahr schwanger wird...
Als ich noch in der Beratung war kannte sie mich nicht, daher ist es kein Vergleich.
Wenn ich aber mal ein Wochenende unterwegs bin auf Schulungen nervt es jedes Mal ziemlich, da es ja "unsere" Zeit ist...
K Kara_Nirwan :
Sie ist bei keiner Beratung, eher deutschlandweiter Vertrieb.
Und genau das macht mir Gedanken, denn Vertrieb ist immer das gleiche Thema mit reisen.
Regionaler Vertrieb ist halt selten....
Ich glaube auch, dass es für sie absolut fein ist wie es ist und ihre Priorität halt eine andere ist.
adorable :
Naja, abends entspannt im Bett war auch mehr der Tatsache geschuldet, dass sie die Themen zuhause nicht lösen muss.
Das Betten durchaus unentspannt sein können kenne ich sehr gut :smile:


Gruß
 
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