Benutzer58558
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Was denkt ihr über das Konzept des "male gaze".
Ursprünglich aus der Filmwissenschaft stammend, wird er heute gerne gleichgesetzt mit dem notorisch sexualisierenden, objektifizierenden Blick des heterosexuellen Mannes auf die Frau.
Ich frage mich, wo als heterosexueller Mann dieser Blick beginnt.
Was ist, wenn mir die Schönheit einer Frau auffällt? Beginnt hier schon der "male gaze", weil ich als Mann - z. B. auch im Sinne des Intersektionalismus - in einer sexualisierenden, objektifizierenden Matrix aufgewachsen bin? Was ist noch "blicken" und was ist "starren"? Darf ich als Mann meine Freundin oder meine Frau sinnlich begehren, oder ist hier meine Biologie oder auch meine Psychologie schon durch den "male gaze" verdorben? Und was ist mit dem Augenblick, in dem ich mich verliebe und ich eine Frau überhaupt erst zu begehren beginne?
Interessanterweise hatte ich mit Anfang Zwanzig ganz unabhängig von solch anspruchsvoller Theoriebildung wie "male gaze" einmal den Gedanken, dass das Verlieben an sich ja strenggenommen schon zwangsläufig übergriffig ist. Es entsteht eine Sehnsucht, die sich auf das Leben eines anderen Menschen bezieht ... egal, wie edel deine Empfindungen gegenüber diesem Menschen sein mögen. In dem Monent, in dem du dich entscheidest, deiner Verliebtheit zu folgen und versuchst, diesen Menschen für dich zu gewinnen, machst du ihn eben AUCH zum Objekt deiner Sehnsucht, wovon ein Teil AUCH Sexualität beinhaltet. Darauf reduzierst du diesen Menschen nicht, aber es ist ein Teil deines Verhältnisses zu ihm, auch in einer Beziehung. Möglicherweise kann man dem "gaze" gar nicht entgehen.
Male Gaze | Gender Glossar
Was bedeutet eigentlich Male Gaze? ► Hier die Begriffsdefinition im Gender Glossar der FES nachschlagen.
www.fes.de
Ursprünglich aus der Filmwissenschaft stammend, wird er heute gerne gleichgesetzt mit dem notorisch sexualisierenden, objektifizierenden Blick des heterosexuellen Mannes auf die Frau.
Ich frage mich, wo als heterosexueller Mann dieser Blick beginnt.
Was ist, wenn mir die Schönheit einer Frau auffällt? Beginnt hier schon der "male gaze", weil ich als Mann - z. B. auch im Sinne des Intersektionalismus - in einer sexualisierenden, objektifizierenden Matrix aufgewachsen bin? Was ist noch "blicken" und was ist "starren"? Darf ich als Mann meine Freundin oder meine Frau sinnlich begehren, oder ist hier meine Biologie oder auch meine Psychologie schon durch den "male gaze" verdorben? Und was ist mit dem Augenblick, in dem ich mich verliebe und ich eine Frau überhaupt erst zu begehren beginne?
Interessanterweise hatte ich mit Anfang Zwanzig ganz unabhängig von solch anspruchsvoller Theoriebildung wie "male gaze" einmal den Gedanken, dass das Verlieben an sich ja strenggenommen schon zwangsläufig übergriffig ist. Es entsteht eine Sehnsucht, die sich auf das Leben eines anderen Menschen bezieht ... egal, wie edel deine Empfindungen gegenüber diesem Menschen sein mögen. In dem Monent, in dem du dich entscheidest, deiner Verliebtheit zu folgen und versuchst, diesen Menschen für dich zu gewinnen, machst du ihn eben AUCH zum Objekt deiner Sehnsucht, wovon ein Teil AUCH Sexualität beinhaltet. Darauf reduzierst du diesen Menschen nicht, aber es ist ein Teil deines Verhältnisses zu ihm, auch in einer Beziehung. Möglicherweise kann man dem "gaze" gar nicht entgehen.
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