Trennung verarbeiten Liebeskummer, verlorene Freundschaft, Kränkung

saska96
Benutzer214640  (27) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo zusammen,

weil ich nicht schon wieder meine Freunde vollheulen will und mich mittlerweile auch ein bisschen schäme, so lange an demselben Problem zu knabbern, dachte ich, ich frage mal im Internet um Rat.
Meine Situation ist (so kurz wie möglich gefasst) folgende:

Bis Anfang des Jahres habe ich (w, 26) mit einer sehr guten Freundin zusammen in einer 2er WG gewohnt, knapp 2 Jahre lang. Wir kannten uns davor schon ca. 7 Jahre, sind gemeinsam auf die Oberstufe gegangen, hatten eine gemeinsame Freundesgruppe, haben zusammen Urlaub gemacht usw.
Als wir zusammenwohnten, verbrachten wir entsprechend viel Zeit miteinander und machten eigentlich fast täglich irgendwas zusammen, wenn sie nicht gerade in einer Beziehung war (sie hatte viele kurze Beziehungen und Affären und heulte sich regelmäßig bei mir aus, wenn sie Liebeskummer hatte). Ich habe in der Zeit wahrscheinlich Gefühle entwickelt, die über Freundschaft hinausgehen, aber ich kam damit ganz gut klar bzw. konnte das gut verdrängen, solange alles gut war. Mir war aber auch gelegentlich klar, dass ich ihr in meinem Leben mehr Priorität einräume als sie mir in ihrem Leben. Größte Priorität hatte in ihrem Leben immer die Suche nach einem Partner und sie war stets unglücklich, wenn sie Single war oder in toxischen oder unbefriedigten Beziehungen festhing und ich dachte mir schon: Sollte sie irgendwie mal glücklich sein, braucht sie auch unsere Freundschaft nicht mehr, denn sie gibt ihr vor allem was, weil ich immer da bin, wenn sie jemanden braucht. Sie ist extrem selbstbezogen und ich wusste um diese Eigenschaft, war mir aber doch nicht komplett unsicher, dass sie nicht auch in ähnlichem Maße für mich da wäre, wenn ich sie mal bräuchte. Ich kannte ja auch ihre guten Eigenschaften und wir hatten auch viel Spaß zusammen, haben tolle Gespräche und Diskussionen geführt, waren in einigen Dingen auf einer Wellenlänge usw. Und wenn ich an ihr als Freundin gezweifelt habe, habe ich das auch oft auf meinen geringen Selbstwert geschoben. Manchmal habe ich kleinere Zweifel auch angesprochen und sie hat mir Recht gegeben (also dass es nur an meinem Selbstwert läge). Wir haben beide verschiedene psychische Probleme und Therapieerfahrung und dergleichen.

Ende letzten Jahres war ich dann in einer ziemlich großen Krise. Diese Zeit fiel zusammen mit dem Beginn einer neuen Beziehung von ihr. Sie verbrachte jeden Tag bei ihrem Freund, war alle paar Tage mal kurz für eine Stunde oder so in der WG und auf einmal grüßte sie mich nicht mal, wenn wir uns über den Weg liefen (das sprach ich nachher an und sie sagte, das sei nichts Persönliches, sie hätte nur keinen Grund gesehen und habe halt kein gutes Sozialverhalten). Was gerade bei mir los war, wusste sie, erkundigte sich aber nach nichts. Als ich sie davor einmal konkret gefragt hatte, ob sie an einem bestimmten Tag Zeit habe, musste sie das von ihrem Freund abhängig machen, bot aber auch keinen Alternativtermin an. Dann redeten wir gar nicht mehr miteinander.
Schließlich kam es zu einem Gespräch zwischen uns, in dem ansprach, dass ich enttäuscht war, dass sie sich in dieser Krise nicht mal nach mir erkundigt hatte, mich nicht mal grüßte, wenn wir uns über den Weg liefen usw., nachdem ich in den letzten Jahren immer da gewesen war. Es endete jedenfalls damit, dass sie sich ungerecht beurteilt fühlte, mir vorwarf, was für eine Zumutung das Zusammenleben mit mir gewesen sei (die Info war neu), und danach hatten wir dann nur noch Kontakt wegen ihres Auszugs, bei dem sich u.a. herausstellte, dass sie mir bei meinem Einzug (sie hatte vor mir schon dort gewohnt mit jemand anderem) verheimlicht hatte, dass der Vermieter gesagt hatte, er wolle hiernach keine WG mehr haben. Ich hatte zu dem Zeitpunkt schon einen neuen Mitbewohner gesucht und auch kein Geld, die Wohnung alleine zu bezahlen. Das ließ sich alles zum Glück noch regeln, aber ich erfuhr dann generell nach und nach einiges darüber, was sie in der Vergangenheit für Sachen abgezogen hat, die eine gute Freundin eigentlich nicht tun würde.

Das Ganze ist jetzt etwa 10 Monate her. Ich hab nicht versucht, noch mal ein klärendes Gespräch zu suchen, weil ich nach allem, was ich weiß, ziemlich sicher sein kann, dass ich ihr nicht einen Bruchteil von dem bedeutet habe, was sie mir bedeutet hat, als Freundin. Dass sie die anderen Gefühle nicht erwidert, war mir ja eh klar. Die habe ich mir selbst auch erst richtig eingestanden, nachdem auch die Freundschaft vorbei war.
In der erste Zeit dachte ich stündlich an, dann 1-3 Mal pro Tag, weinte viel usw. Das hat auch schon aufgehört und es kam jetzt sicher auch schon vor, dass ich mal ne Woche nicht über sie nachgedacht habe, aber gerade wird es wieder mehr. Ihr Insta, auf dem ich ihr nicht mehr folge, checkte ich zeitweise sporadisch und jetzt seit 1-2 Monaten schon wieder täglich.
Ich war bisher in keiner richtigen romantischen Beziehung, weil ich offenbar VIEL Zeit brauche, um Gefühle für Leute zu entwickeln und das sind dann blöderweise immer Leute, die diese Gefühle nicht erwidern. Deshalb ist das hier gerade auch der stärkste Liebeskummer, den ich in meinem Leben bisher hatte und ich finde gerade absolut keinen Umgang damit. Ich hab immer noch das Gefühl, dass es der allergrößte Verlust ist, sie nicht mehr in meinem Leben zu haben und ich hasse mich dafür, weil ich ja auch weiß, dass sie mich benutzt hat oder dass ich ihr bestenfalls relativ egal war. Diese Einseitigkeit der Gefühle besteht defintiv auf der romantischen Ebene und mit superhoher Wahrscheinlichkeit auch auf der freundschaftlichen. Und trotzdem kann ich nicht aufhören, zu hoffen/beten, dass sie sich meldet. Ich habe Angst, dass 10 Monate eine viel zu lange Zeit ist, um immer noch auf dem Stand der Verarbeitung zu sein (also ganz am Anfang, wenn überhaupt).

Vielleicht hat ja jemand einen Ratschlag für mich oder hat ähnliche Erfahrungen gemacht und mag sie hier teilen
;)


Danke an jeden, der sich die Erzählung und mein Gejammere bis hierhin durchgelesen hat.^^
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
hey also Liebeskummer kann schon länger als 10 Monate dauern und auch Rückschläge sind da sehr normal und gehören dazu.

Sehr viel mehr als die üblichen Floskeln wie schau nach vorne, lenk dich ab, orientier dich neu etc. kann ich dir da auch nicht sagen. Das sind so die Patentrezepte, die wir alle schon mal anwenden mussten :zwinker:

klar tut es weh, wenn man Liebe und Freundschaft gleichzeitig verliert, aber das war für dich ja auch extrem belastend und diese Last ist jetzt weg. Und diese Befreiung solltest du auch nutzen. Leb dein Leben, du bist im besten Alter. Fang was neues an, neues Hobby, neues Reiseziel, knüpf neue Kontakte etc. mach das beste draus.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #3
Vielleicht wäre es sinnvoll, dir eine Art Plan für die nächsten 12 Monate anzulegen. Dinge, die du schon länger mal in Angriff nehmen wolltest und jetzt den Raum dafür hättest.

Solange es da wenig gibt in deinem Leben, was dir guttut und dir auf tieferen Ebene etwas gibt, wirst du logischerweise an deinen romantisch verklärten Erinnerungen festhalten.


Ich war bisher in keiner richtigen romantischen Beziehung, weil ich offenbar VIEL Zeit brauche, um Gefühle für Leute zu entwickeln und das sind dann blöderweise immer Leute, die diese Gefühle nicht erwidern
Wäre doch ein guter Zeitpunkt, um dem mal auf den Grund zu gehen.

Sich langsam zu verlieben, ist das eine und keineswegs negativ. Sich allerdings nur Menschen auszusuchen, die deine Gefühle nicht erwiedern, wiederum etwas ganz anderes und spricht für gewisse Ängste. Schließlich läuft man den nicht Gefahr, in einer Beziehung zu landen und kann sich dennoch seinen Verliebtheitsgefühlen hingeben.

Also quasi eine Win-Win-Situation schaffen. Man muss sich seinen Ängsten nicht stellen und kann dennoch verliebt sein.
 
saska96
Benutzer214640  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4

Hey, erstmal Danke für deinen Rat :smile:
Ich bin mir nicht sicher, ob ich romantisch verkläre. Ich hab mir eigentlich nicht eingebildet, dass wir ziemlich eng waren - zumindest können andere Freunde von mir das bestätigen (ich hab mich nachher nämlich selbst gefragt, ob ich mir irgendwas eingebildet habe). Wenn sie mich von Anfang an nicht mochte, dann ist es ja eher so, dass sie (warum auch immer) Sachen vorgespielt hat. Und das gehört halt auch zu dem, was mich wurmt. Ich hatte vor ein paar Jahren noch viel größere Selbstwertprobleme als momentan und ging generell davon aus, dass alle Leute mich scheiße finden, auch meine Freunde insgeheim. Heute glaube ich Leuten I.d.R. wenn sie sagen, dass sie mich mögen oder gerne Zeit mit mir verbringen. In den letzten Jahren mit besagter Frau gab es zwar ein paar Momente, in denen ich angezweifelt habe, wie ehrlich sie irgendwelche Sachen sagt, die sie meint. Aber sie sagte dann selbst, dass es an meinem Selbstwert liegt.
Ich will jetzt eigentlich nicht per se davon ausgehen, dass Leute unehrlich zu mir sind.


Solange es da wenig gibt in deinem Leben, was dir guttut und dir auf tieferen Ebene etwas gibt, wirst du logischerweise an deinen romantisch verklärten Erinnerungen festhalten.

Das ist eine Beschreibung, die gut zu der Person passt, über die ich hier geschrieben habe. Sie hat ständig irgendwelche Männer (oder Frauen) verklärt und wenn sie Single war bzw jemand sie nicht so wollte wie sie, war alles wertlos. So geht es mir gerade gar nicht. Ich vermisse sie bloß extrem.
In der restlichen Zeit tue ich einige Dinge, die mir was geben. Im Moment wieder mehr als noch vor zB neun Monaten. Ich war in nem fürchterlichen Arbeitsverhältnis und hatte so gut wie gar keine Zeit und/oder Energie mehr für die Sachen, die mich glücklich machen. Jetzt bin ich da raus, habe viel Freizeit und gehe wieder Hobbys und Leidenschaften nach und während es mir auf der Seite allmählich besser geht, ist dieses Vermissen wieder stärker geworden.


Sich langsam zu verlieben, ist das eine und keineswegs negativ. Sich allerdings nur Menschen auszusuchen, die deine Gefühle nicht erwiedern, wiederum etwas ganz anderes und spricht für gewisse Ängste. Schließlich läuft man den nicht Gefahr, in einer Beziehung zu landen und kann sich dennoch seinen Verliebtheitsgefühlen hingeben.

Ich nehme an, das meinst du so auch nicht, aber zur Sicherheit sei mal angemerkt, dass ich mir die Menschen ja nicht bewusst aussuche. Bindungsängste hab ich aber bestimmt, ich hab auch generell soziale Ängste und eine mehrfach schon diagnostizierte generalisierte Angststörung. Also das ist definitiv ein Thema und damit bin ich aktuell auch wieder in Therapie.
Die Verliebtheitsgefühle genieße ich übrigens gar nicht. Ich geb mich dem nicht hin, sondern verdränge eher, wenn es eh aussichtslos ist. Und es ist auch nicht so, dass ich verzweifelt nach irgendwem suche. Ich denke "Wenn es passiert, passiert es." Nur es passiert halt seit Jahren nichts und das geht auf den Selbstwert. Dates sind für mich dazu wegen meiner sozialen Ängste auch super schwierige Situationen. Aber ich hab mir jetzt immerhin gestern mal wieder ne App runtergeladen.^^ Wenn ich aber sagen müsste, worunter ich mehr leide, ob unter der Tatsache, so lange Single zu sein, oder unter dem gesellschaftlichen Druck, dass man nie allzu lange Single sein sollte, dann wäre es zweiteres.



Das mit dem Plan finde ich eine gute Idee. Ich hab auch zwangsläufig schon damit angefangen, da ich mich ja gerade beruflich neu orientieren muss und da ich mir Ziele für meine Therapie setzen muss. Und vielleicht ist ein Grund dafür, dass der Liebeskummer wieder stärker geworden ist, dass ich gerade mehr Freizeit oder weniger andere Probleme habe. Aber die Lösung kann ja auch nicht sein, dass ich mich kaputt arbeite, um weniger zu vermissen oder weniger traurig zu sein. Ich fühl dann halt auch generell weniger.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #5
Ich bin mir nicht sicher, ob ich romantisch verkläre
Zumindest kommt die Dame in deiner Beschreibung hier nicht sonderlich gut weg. Du beschreibst eure Freundschaft als sehr einseitig, dass du ihr eine größere Priorität eingeräumt hättest als sie, dass sie in erster Linie sich viel um sich selbst gedreht hat usw.

Da stellt sich für mich die Frage, was du genau vermisst?

Sicherlich wird es auch gute Momente gegeben haben, denn keine Beziehung/Freundschaft ist ja nur schlecht oder nur gut.

Und das meine ich mit romantisch verklärt. Das Vermissen bezieht sich sicher auf diese guten Momente/Aspekte und nicht auf den Rest, der allerdings ja genauso zu ihr gehört.

Für den Ablöseprozess ist es daher eher förderlich, sich in solchen Momenten auch nochmal all die negativen Aspekte vor Augen zu halten.
Ich war in nem fürchterlichen Arbeitsverhältnis und hatte so gut wie gar keine Zeit und/oder Energie mehr für die Sachen, die mich glücklich machen. Jetzt bin ich da raus, habe viel Freizeit und gehe wieder Hobbys und Leidenschaften nach und während es mir auf der Seite allmählich besser geht, ist dieses Vermissen wieder stärker geworden.
Vielleicht weil sich gerade etwas in deinem Leben verändert und da (unbewusst) der Wunsch nach etwas Bekanntem in dir aufkommt? Ihr wart ja lange befreundet und das schon als Teenager, quasi eine Konstante in deinem Leben.

Bye the way: herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung zur Kündigung!
und ich dachte mir schon: Sollte sie irgendwie mal glücklich sein, braucht sie auch unsere Freundschaft nicht mehr, denn sie gibt ihr vor allem was, weil ich immer da bin, wenn sie jemanden braucht
Aber hat die Freundschaft nicht auch für dich eine Funktion erfüllt?

Ich meine, wenn du gar nicht das Gefühl hattest, dass sie dich um deiner Selbstwillen schätzt, sondern eher die Tatsache, dass du lediglich emotionalen Beistand leistest. Dann wirst du daraus ja auch für dich etwas gezogen haben. Mir kommt da der Gedanke nicht alleine sein zu müssen.
 
saska96
Benutzer214640  (27) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Da stellt sich für mich die Frage, was du genau vermisst?
Ich denke, sie als ganze Person. Ich denke die meiste Zeit nicht an konkrete Situationen oder so, also weder an positive noch an negative. Ich frag mich einfach zB auf einmal, was sie so macht, gehe vlt mit meinem Fake-Profil auf ihren öffentlichen Insta-Account. Oder ich höre einen Song und denke plötzlich daran, dass wir ihn beide gefeiert haben oder dass sie mir den ja empfohlen hat oder umgekehrt. Oder ich erlebe irgendwas und frage mich, was sie zu dieser Situation sagen würde. Oder erzähle oder erkläre jemandem was, was ich aber nicht so ganz begreiflich machen kann, und weiß, dass sie es kapiert hätte, auch mit viel weniger Erklärung (solche Situationen gab es zB öfter zwischen uns. Dass wir irgendwie genau wussten, was die andere meint, während unsere anderen Freunde das nicht so wirklich nachvollziehen oder nachempfinden konnten). Oder ich bin dabei, mir ne Meinung über irgendwas zu bilden und weiß, dass eine Diskussion mit ihr jetzt total helfen würde. Solche Sachen. Ich liebe sie einfach als Person (und das jetzt gar nicht mal romantisch gemeint), aber während ich das schreibe, merke ich: ich blende dabei die negativen Eigenschaften fast komplett aus. Teile davon kann ich akzeptieren, aber wenn ich mich auf das Negative konzentriere, dann wird das Gefühl der Liebe definitiv schwächer und es kommen andere Gefühle auf. Also, das spricht wahrscheinlich dafür, dass ich sie zeitweise idealisiere. Trotzdem denke ich, dass ich die Zeit zurückdrehen würde, wenn ich könnte. Und während ich das hier schreibe, fühle ich vor allem, dass sie mir fehlt bzw dass es mir fehlt, Dinge mit ihr zu unternehmen und mit ihr zu reden.

Für den Ablöseprozess ist es daher eher förderlich, sich in solchen Momenten auch nochmal all die negativen Aspekte vor Augen zu halten.

Nachdem die Freundschaft beendet war, habe ich das die ganze Zeit gemacht. Ich habe dann auch zusätzlich noch Dinge erfahren, die ich über sie nicht gewusst hatte. Bspw dass sie dem Vermieter versprochen hatte, dass beim nächsten Auszug die WG aufgelöst wird, weil er keine WG in dem Haus haben will. Das hab ich erfahren, als ich gerade einen neuen Mitbewohner gefunden und sie schon längst die Wohnung gekündigt hatte - ich musste also den Vermieter schließlich anbetteln, noch mal eine Ausnahme zu machen. Die Info hatte sie mir verschwiegen und sie meinte auch nachher dass sie keinen Grund gesehen hätte, mir das zu erzählen. Oder, ich erfuhr nachher von dem Exfreund einer anderen guten Freundin, dass sie (also meine ehemalige Mitbewohnerin und Freundin) ihn auf einer Party angegraben hatte, die wir in der WG veranstaltet haben, und auf der er eben zusammen mit seiner Freundin (also besagter anderen guten Freundin von mir) gewesen ist.
Ich war total wütend und fast hasserfüllt und enttäuscht usw und hielt in meinem kompletten Freundeskreis (zumindest dem Teil, der nicht auch ihrer war) nur Hassreden über sie, ziemlich lange.
Aber jetzt sind diese negativen Gefühle nicht mehr so stark, wenn ich daran denke. Das Vermissen ist stärker.



Aber hat die Freundschaft nicht auch für dich eine Funktion erfüllt?

Natürlich. Ich glaube auch nicht, dass Menschen in Beziehungen (welcher Art auch immer) zueinander treten, wenn sie nicht irgendwelche Nutzen füreinander erfüllen. Ich denke nur oder hoffe, dass es da Unterschiede gibt und manche Beziehungen über diese Funktion etwas hinausgehen. Also selbst, wenn ich jemanden wegen seiner selbst liebe, erfülle ich ja nen Nutzen (für seinen Selbstwert). Aber das jst qualitativ ja vielleicht doch ein bisschen mehr als: ich verbringe Zeit mit dieser Person, weil ich nicht allein sein will.
Diese Funktion hat meine ehemalige Mitbewohnerin und Freundin definitiv erfüllt (und ich für sie). Aber es gibt darüber hinaus einige Eigenschaften und Qualitäten, die ich an ihr schätze. Und die eine andere Person nicht ersetzen kann. Wenn es nur um das Nicht-Alleinsein ginge, dann könnte ich sie gerade tatsächlich ohne große Probleme ersetzen.

Bye the way: herzlichen Glückwunsch zu deiner Entscheidung zur Kündigung!
Vielen Dank!
Und danke auch für deinen Rat und die Auseinandersetzung mit meinem Problem :smile:
 
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