• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Liebe: Selbstlos oder Transaktion

M
Benutzer180181  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Moin,

Ich wollte mal eine Sammlung von Meinungen erstellen, wie Ihr so zum Thema Liebe steht.
Zum einen gibt es ja das große romantische Bild der Liebe, wo man etwas für seinen Partner macht, ohne etwas zurück zu erwarten. Wo man einfach nur möchte, dass der Partner sich freut und wohl fühlt. Gleichzeitig gibt es die Gefahr in einer Beziehung ausgenutzt zu werden. Welches bei einer selbstlosen Liebe im Prinzip nicht betrachtet wird. Wenn man nicht ausgenutzt werden möchte, wird das ganze dann mehr zu einer Transaktion, da man ähnlich Verhalten zurück erhalten möchte? Oder ist das ist gar die selbstlose Liebe in sich eigentlich eine Transaktion: einer gibt Zuneigung/... und kriegt Zufriedenheit weil der Partner glücklich ist?

Zusätzlich: wie geht man damit um, wenn man aneinander vorbei arbeitet? Also der eine macht gerne xy für den anderen, weil sowas ihn selber selber glücklich machen würde, der andere bemerkt es aber nicht, weil es ihn nicht wirklich berührt. Von ihm kommt aber was anderes zurück, mit dem selben Problem. Sollte nach Kommunikation dann dieses xy nicht mehr getan werden (da es das Gefühl hervorbringt etwas zu tun ohne etwas zu bekommen) oder gehen dann die Vorlieben der Menschen einfach zu weit aus einander?

Deswegen schreibt einfach mal drauf los, was Ihr so denkt. Was ihr euch für eure Beziehungen wünscht oder wo mit welcher Betrachtungsweise Ihr denkt, dass man am glücklichsten wird. Ich bin gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
K
Benutzer196691  (25) Öfter im Forum
  • #2
Hot Take: jede zwischenmenschliche Beziehung egal welcher Art ist transaktional.

Am einen Ende sind manche Sozialbeziehungen fast rein transaktional, z. B. die zu Beamt:innen (in ihrem Job) oder in einem beruflichen Netzwerk. Am anderen Ende sind enge Sozialbeziehungen (Freundschaften / Beziehungen / Direktverwandtschaft), wo es eine viel engere Bindung gibt. Aber auch da: wenn ich in eine Freundschaft immer nur investiere und nie etwas zurückbekomme, muss ich ab irgendeinem Punkt die Freundschaft überdenken.
Bei mir ist die Zeitspanne da so etwas wie Monate bis mehrere Quartale. Ein Freund von mir hat mich auch schon monatelang immer mal wieder emotional aufgepeppelt (hartes Lebens-/Gewaltereignis bei mir). Ich bin immer noch mit ihm befreundet und mittlerweile sind wir wieder auf einem symmetrischeren Stand. Es war halt wochenlang asymmetrisch in dem Sinne, dass ich seine Bedürfnisse (nach Austausch, Unternehmungen) nicht so gut erfüllen konnte wie er meine.

Symmetrische Sozialbeziehung bedeutet für mich übrigens nicht zwingend symmetrisches Verhalten, sondern, dass insgesamt bedürfnisorientiert gehandelt wird. In einer Sozialbeziehung von mir habe ich zB die stärkeren Bedürfnisse nach Reassurance aufgrund vergangener Erfahrungen. Und das ist für die anderen Person auch i.O. und diese Person kann mir dieses Bedürfnis auch erfüllen.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
Selbstlose liebe empfinde ich für mein (kleines) Kind. Aber selbst da, wird es irgendwann zu einer Transaktion.

Ein Partner bekommt von mir keine Selbstlose liebe.

Ich liebe ihn mit all seinen Ecken und Kanten. Aber wenn da nix zurück kommen würde, wäre meine liebe bald erloschen
 
A
Benutzer203000  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
Selbstlose liebe empfinde ich für mein (kleines) Kind. Aber selbst da, wird es irgendwann zu einer Transaktion.

Ein Partner bekommt von mir keine Selbstlose liebe.

Ich liebe ihn mit all seinen Ecken und Kanten. Aber wenn da nix zurück kommen würde, wäre meine liebe bald erloschen
So sehe ich das ebenfalls. Gibt's nichts hinzuzufügen 👍
 
M
Benutzer180181  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #5
Ein Partner bekommt von mir keine Selbstlose liebe.

Ich liebe ihn mit all seinen Ecken und Kanten. Aber wenn da nix zurück kommen würde, wäre meine liebe bald erloschen
Wie sieht das ganze denn bei dir aus, wenn du etwas für deinen Partner machst? Was erwartest du von ihm zurück oder in welchem Zeitraum? Oder ist es mehr ein Hoffen als Erwarten? Wie sieht es bei kleinen oder bei großen Dingen aus?

Oder auch: wie kann das Gefühl von Liebe (ich mach gerne etwas für meinen Partner) erhalten bleiben, aber gleichzeitig darauf geachtet werden, dass es faires geben und nehmen ist ohne es kalkulativ und kalt werden zu lassen?
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #6
1) Liebe ist überbewertet.
2) Ich tue nichts, was mich unglücklich macht, wenn es keine Gegenleistung dafür gibt.
3) Das Wort "fair" bedeutet nicht, dass alle beteiligten Personen ähnlich viel leisten müssen, sondern nur, dass sie sich ähnlich wohl fühlen müssen.

Schon sind ganz viele Probleme gelöst.
 
F
Benutzer193398  Öfter im Forum
  • #7
Hot Take: jede zwischenmenschliche Beziehung egal welcher Art ist transaktional.
Den Beitrag von K keksmonster123 würde ich so auch unterschreiben. In Richtung "Liebe" geht es vermutlich, wenn man das Thema Leistung-Gegenleistung gar nicht bewusst am Schirm hat. Man möchte etwas für die Person tun, weil einem einfach etwas an der Person liegt. Trotzdem bekommt man immer etwas zurück, wenn auch, wie schon erwähnt, die Leistung nicht symmetrisch sein muss. Das kann auch in total subtile Gefielde gehen. Allein die Präsenz der Person, ohne dass sie irgendetwas wirklich tut, kann ausreichen, um das Gefühl zu bekommen, reich beschenkt worden zu sein. Das kann schon die Ausstrahlung, das Lächeln, eine angenehme Gegenwart, der Humor oder inspirative Worte sein, die einen beflügeln mit mehr Kraft und Motovation durchs Leben zu gehen.

Von Kindern kann ich nicht sprechen, da ich selbst keine habe. Bei Eltern und Großeltern empfinde/ empfand ich Liebe aber auch nicht daher, weil es sich so gehört, sondern weil mir von ihnen bereits in der Vergangenheit viel mitgegeben worden war. Daher auch das natürliche Bedürfnis meinerseits für sie da sein wollen.

In der Regel rechnet man nicht 1:1 auf. Insgesamt muss es sich für einen selbst nur unterm Strich stimmig anfühlen. Je länger die Beziehung zwischen zwei Menschen dauert, desto mehr spielt es natürlich eine Rolle, ob man füreinander wirklich etwas getan hat. Die reine Präsenz reicht da nicht. Völlige Einseitigkeit im Verhältnis ist Gift für jedwede Art von Beziehung und hat keine Zukunft, denke ich.

Zum Zeitfaktor: Je länger und tiefer die Beziehung zwischen zwei Menschen war wie zB in einer Freundschaft, desto mehr zeitliches Guthaben hat man. Sei es die Zeit, bis man für den anderen wieder etwas tut oder sich wieder meldet. Zumindest war es bei mir so.



wie geht man damit um, wenn man aneinander vorbei arbeitet? Also der eine macht gerne xy für den anderen, weil sowas ihn selber selber glücklich machen würde, der andere bemerkt es aber nicht, weil es ihn nicht wirklich berührt. Von ihm kommt aber was anderes zurück, mit dem selben Problem. Sollte nach Kommunikation dann dieses xy nicht mehr getan werden (da es das Gefühl hervorbringt etwas zu tun ohne etwas zu bekommen) oder gehen dann die Vorlieben der Menschen einfach zu weit aus einander?
Über Vorlieben sollte schon offen miteinander kommuniziert werden. Es hat ja keiner etwas davon, wenn man aneinander vorbei arbeitet. So kann zumindest wertgeschätzt werden, dass der andere einem eigentlich eine Freude bereiten wollte. Da es sich jedoch um eine Disharmonie handelt, sollten beide daraus lernen und zukünftig treffsicherer agieren. Wenn sich dieses Problem häuft, frustriert es natürlich beide Seiten und da dürften die Vorlieben doch zu unterschiedlich sein, um langfristig miteinander glücklich zu werden.
 
V
Benutzer163532  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Selbstlose Liebe gibt es für mich eigentlich gar nicht. Am nächsten daran ist noch die Liebe zu den eigenen Kindern, aber selbst die ist eigentlich im Kern nicht wirklich selbstlos: Man bekommt in der Regel Kinder, weil man sich ein schöneres Leben davon verspricht als ohne. Sie sollen das Leben bereichern.
Aber im Normalfall ist sie nicht so zerbrechlich wie romantische Liebe und hält auch deutlich mehr Einseitigkeit aus.

Romantische Liebe ist für mich ganz klar nicht selbstlos. Und sie kühlt auch von meiner Seite ab, wenn die andere Seite langfristig weniger gibt als ich mir erhoffe und erwarte.

Zusätzlich: wie geht man damit um, wenn man aneinander vorbei arbeitet? Also der eine macht gerne xy für den anderen, weil sowas ihn selber selber glücklich machen würde, der andere bemerkt es aber nicht, weil es ihn nicht wirklich berührt. Von ihm kommt aber was anderes zurück, mit dem selben Problem. Sollte nach Kommunikation dann dieses xy nicht mehr getan werden (da es das Gefühl hervorbringt etwas zu tun ohne etwas zu bekommen) oder gehen dann die Vorlieben der Menschen einfach zu weit aus einander?
Ja, das war bei uns ein Kernthema. Jeder von uns hatte das Gefühl, viel für den Partner zu tun, nur geschah dies jeweils an den Bedürfnissen dessen vorbei. Bemühungen wurden deshalb nicht gesehen, es entstand beidseitig der Eindruck, der Partner interessiere sich nicht.
Uns hat REDEN geholfen. Also wirklich reden, nicht unproduktiv streiten.
Und auch zu lernen, die Bemühungen des Partners wohlwollend zu betrachten und gleichzeitig weniger zu fordern in Punkten, die einfach nicht dem Naturell des Partners entsprechen.
Und eben auch: Zuhören. Was braucht mein Partner wirklich? Es nützt nichts, wenn ich A tue und erwarte, dass ich dafür die Mordsanerkennung bekomme, während mein Partner B braucht und A nicht mal wahrnimmt.
Ob das passen kann, wenn man verschiedene Ansprüche und Bedürfnisse hat, muss man herausfinden. Das ist sicher individuell sehr verschieden.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #9
Wie sieht das ganze denn bei dir aus, wenn du etwas für deinen Partner machst? Was erwartest du von ihm zurück oder in welchem Zeitraum? Oder ist es mehr ein Hoffen als Erwarten? Wie sieht es bei kleinen oder bei großen Dingen aus?
Ich habe kein kleines Büchlein wo ich akribisch alles aufschreiben was ich getan habe und was mein Partner getan hat.

Ich behandle meinen Partner mit Respekt, Loyalität und Wertschätzung. Und das erwarte ich im Gegenzug auch.

Da gibt es keinen Zeitraum wo er es zurück geben muss. Denn diese Sachen sind ständig aktiv.
Oder auch: wie kann das Gefühl von Liebe (ich mach gerne etwas für meinen Partner) erhalten bleiben, aber gleichzeitig darauf geachtet werden, dass es faires geben und nehmen ist ohne es kalkulativ und kalt werden zu lassen?
Siehe oben.
 
I
Benutzer184272  Öfter im Forum
  • #10
Selbstlose Liebe gibt es für mich eigentlich gar nicht. Am nächsten daran ist noch die Liebe zu den eigenen Kindern, aber selbst die ist eigentlich im Kern nicht wirklich selbstlos: Man bekommt in der Regel Kinder, weil man sich ein schöneres Leben davon verspricht als ohne. Sie sollen das Leben bereichern.
Aber im Normalfall ist sie nicht so zerbrechlich wie romantische Liebe und hält auch deutlich mehr Einseitigkeit aus.

Romantische Liebe ist für mich ganz klar nicht selbstlos. Und sie kühlt auch von meiner Seite ab, wenn die andere Seite langfristig weniger gibt als ich mir erhoffe und erwarte.


Ja, das war bei uns ein Kernthema. Jeder von uns hatte das Gefühl, viel für den Partner zu tun, nur geschah dies jeweils an den Bedürfnissen dessen vorbei. Bemühungen wurden deshalb nicht gesehen, es entstand beidseitig der Eindruck, der Partner interessiere sich nicht.
Uns hat REDEN geholfen. Also wirklich reden, nicht unproduktiv streiten.
Und auch zu lernen, die Bemühungen des Partners wohlwollend zu betrachten und gleichzeitig weniger zu fordern in Punkten, die einfach nicht dem Naturell des Partners entsprechen.
Und eben auch: Zuhören. Was braucht mein Partner wirklich? Es nützt nichts, wenn ich A tue und erwarte, dass ich dafür die Mordsanerkennung bekomme, während mein Partner B braucht und A nicht mal wahrnimmt.
Ob das passen kann, wenn man verschiedene Ansprüche und Bedürfnisse hat, muss man herausfinden. Das ist sicher individuell sehr verschieden.

Das geht sehr in die Richtung "die 5 Sprachen der Liebe"
Den ansatz finde ich total interessant und versuche ihn sowohl bei meinen Kindern, als auch in Beziehungen und Freundschaften umzusetzen
 
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