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Lethargischer Partner, Sorgen um Zukunftsplanung

Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Halloo, heute drückt bei mir mal der Schuh. Habe lange überlegt, ob ich das veröffentlichen soll, aber es beschäftigt mich doch zu sehr, ich habe Redebedarf. Es geht um meinen Freund: Ich schwärme hier ja immer von unsrer Beziehung, die seit Juli besteht. Mein Partner ist um einiges jünger als ich, ich bin seine erste feste Freundin. Wir kommen wunderbar miteinander aus und sind sehr verliebt; beide im gleichen Maße bescheuert, haben super viel Spaß und es passt einfach. Ich fühle mich mit ihm wohl wie mit noch keinem anderen Mann. Wir wollen dieses Jahr gemeinsam irgendwo neustarten, und er ist der erste Partner, mit dem ich mir ein Zusammenwohnen sehr gut vorstellen kann. Eigentlich schwebe ich auf Wolke 7…Aber seit gestern ziehen erste Gewitterwolken in mir auf.

Etwas mehr Kontext: Ich habe bereits studiert, gearbeitet und fange nun beruflich in einer neuen Branche ganz von vorne an. Mit Glück geht es ab April los und ich werde vielleicht sogar in eine neue Stadt umziehen, sofern ich dort genommen werde. Außerdem habe ich mir ein Praktikum organisiert, das ich bald antrete. Er hat letztes Jahr Juli eine Fortbildung beendet, wohnt bei seinen Eltern und macht seitdem…fast nix. Außer zocken und ein gemeinsames Hobby mit einem Freund ab und zu. Ansonsten mit mir abhängen. Anfangs fand ich das überhaupt nicht problematisch. Nach seinen Prüfungen im Sommer wollte er so zwei Monate Pause machen, wir sind gereist, haben unsere frische Liebe genossen und hatten dann leider zwei unschöne Angelegenheiten zu verkraften. Das war keine leichte, aber dennoch schöne Zeit, die gezeigt hat, dass unsre Beziehung Krisen aushält. Als es mir besser ging, wurde ich tätig, habe recherchiert, mir das Praktikum gesucht und mit dem Bewerben angefangen. Er hat ab und zu mal eine Bewerbung rausgeschickt, manchmal auch wochenlang gar keine. Aus bisher zwei Vorstellungsgesprächen wurde nix. Er hat eine eher lockere Einstellung, schickt bei seinen Bewerbungen nicht mal ein Anschreiben mit und wirkt wenig bemüht. Klar, er wohnt zuhause, hat keine Ausgaben oder existenzielle Sorgen. Aber er sagt mir ständig, dass er zuhause raus will, was ich auch sehr begrüßen würde, und er weiß auch genau, dass er früher aktiv hätte werden können. Hätte, könnte, würde

Wir haben seit Weihnachten zwei schöne Wochen miteinander verbracht. Da eröffnete er seinen „Plan", täglich eine Bewerbung rauszuschicken, was ihn 10-15 Minuten kostet, den Rest Tages verbringt er dann mit Zocken und mir. War etwas baff, habe aber nix groß dazu gesagt, dachte das ist sein Ding. Aber so langsam nagt es doch an mir: ich verbringe gerade eine Woche bei meinen Eltern. Wir kommunizieren über eine App, bei der man sehen kann, was der Andere online sonst gerade so treibt. Und seit Sonntag sehe ich ihn den kompletten Tag lang nur zocken, wie eigentlich immer, wenn er allein zuhause ist. Von spätmorgens bis Mitternacht. Und frage mich insgeheim, wieviel Zeit er überhaupt in seine/unsere Zukunft investiert. Ich weiß, dass ihn das Job-Thema stresst, er hat mir mal gebeichtet, dass er ein wenig Angst davor hat und es ihm nicht leichtfällt. Dabei ist das nicht sein erster Job, und da müssen wir ja alle durch, ich habe versucht ihm in Gesprächen Mut zu machen usw. Und dachte, ich kann ihn etwas mitziehen, ich arbeite selbst täglich einige Stunden am PC an meinen Bewerbungen, aber wenn ich aufstehe, sehe ich ihn immer nur zocken. Ich zocke auch gern, darüber haben wir uns kennengelernt, aaaber ich bekomme trotzdem meine bzw. meine Zukunftsplanung auf die Kette. Ich habe das starke Gefühl, dass er sich drückt und das alles wegschiebt. Das Zocken ist natürlich die perfekte Ablenkung. Darüber haben wir schon viel reflektiert, aber ich finde es langsam einfach heftig, dass er den ganzen Tag nichts anderes macht, wenn ich nicht da bin.

Jedenfalls macht sich jetzt Unbehagen in mir breit…klar, keine Beziehung ist perfekt. Wenn wir zusammen sind, holt er mir die Sterne vom Himmel, ist total engagiert, übernimmt viel Verantwortung im Haushalt, beim Kochen, Einkaufen und kümmert sich rührend, wenn es mir nicht gut geht – alles wunderbar und ich bin sehr dankbar für ihn. Wir haben starke Gefühle füreinander, der Sex ist sehr sinnlich und wir genießen die intimen Stunden miteinander total. Bringt mir aber alles nix, wenn er sich nicht um sein eigenes Leben kümmert und wir nicht vorankommen.

Seine Lethargie betrifft auch andere Bereiche, z.B. hat er gesundheitlich Baustellen und nimmt das so hin. Es gab besorgniserregende Situationen, die mich echt beschäftigt haben. Er meinte, er lasse es abchecken, aber passiert ist nichts. In einer Situation Anfang Dezember war ich vor Sorge richtig fertig vor Sorge, er versprach mir sehr überzeugend, zum Arzt zu gehen. Das ist bis heute nicht passiert, und ich denke, ich kann mir weitere Fragen danach sparen. Ich will einfach nur Gewissheit, dass bei ihm alles ok ist, ihm selbst ist es offenbar egal. Es fühlt sich doof an und ärgert mich, dass er mir das verspricht, es sich aber nicht selbst wert ist. Mein Ex war ganz genauso, bin da vorgeschädigt und habe für sowas keinen Nerv mehr. Ich weiß, gerade nach den 11 Jahren mit meinem Ex, dass ich keinen Mann mehr an meiner Seite will, der sich null um sich selbst kümmert. Ich meine, er ist seit Sonntag ohne irgendwelche Verpflichtungen zuhause und hat massig Zeit, ist aber nur am Zocken, war natürlich nicht beim Arzt und ich fürchte, dass er auch kaum Bewerbungen rausgeschickt hat, wann denn auch? Aber was kann ich schon tun? Es ist sein Leben und er ist erwachsen, verhält sich aber nicht so. Diese Lethargie und Realitätsflucht machen mich irgendwie grade fertig.

Momentan denke ich, am besten ziehe ich einfach meinen Schuh durch und schaue nur auf mich. Er würde grundsätzlich überall mit mir hingehen, aber wenn er 24/7 nur zockt, wird das doch nichts mit dem Job, und dann kann man nichts Gemeinsames planen. Und ich komm mir doof bei dem Gedanken vor, ihm einen „Arschtritt" zu geben, das ist als Partnerin nicht meine Aufgabe. Dazu hatten wir kürzlich erst ein langes Gespräch, in dem ich deutlich machte, dass ich eine Beziehung auf Augenhöhe mit einem selbständigen Erwachsenen führen möchte, der verantwortungsvoll handelt. Und dafür sorgt, dass er zuhause auszieht, denn das ist für mich auch keine Dauerlösung. Aber zuviel Druck will ich halt auch nicht machen, er ist da sehr sensibel. Am Samstag fahren wir zu mir. Ich freue mich eigentlich riesig, aber dann werde ich wieder mitbekommen, wie wenig er sich seiner Zukunft widmet, und es fällt schwer, das nicht zu kommentieren. Ich will nicht ständig fragen „Und? Bewirbste dich auch schön??" Und dann dieses Arzt-Thema…ach ich liebe ihn echt, aber bin grade einfach angefressen und habe Angst, dass das in Zukunft noch anstrengend werden könnte…und steiger mich da gerade wohl ein bisschen rein.

Das war's. Erfahrungen, Meinungen, Tipps? Spinn ich, übertreibe ich? Ich habe schon das Bedürfnis, nochmal ein sehr direktes Gespräch mit ihm zu führen; andererseits will ich keinesfalls in die Mutti-Rolle. Ich kann mir dieses Rumdümpeln nicht noch monatelang anschauen, will ihn aber auch nicht kontrollieren oder so; ich weiß auch, dass die Initiative eigentlich von ihm selbst kommen muss, dass man Menschen nicht ändern kann. Mein Wunsch wäre, dass er einfach checkt, dass er den Arsch hochkriegen muss, und nicht nur davon reden. Er gibt mir immer bei allem Recht, aber es folgt keine Aktion. Und selbst wenn er jetzt aktiv wird, habe ich Angst, dass er es dann nur mir zuliebe macht…
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Teile deines Posts erinnern mich stark an den Exfreund einer meiner Töchter, der mit knapp 40 auch noch keinen festen Beruf hatte, immer mal wo rumgejobt hatte und mit ihr aber Familie und gemeinsame Zukunft plante. Passt halt Anspruch an sich selbst und Wirklichkeit nicht ganz zusammen.

Wie bei Sexthemen, du solltest mit ihm reden, deine Empfindungen, Ängste, Sorgen und Wünsche schildern und dann kann er drauf reagieren und seine Sicht darlegen. Wenn er weiss, dir ist das zu wenig Engagement oder beim Arztthema zu wenig Selbstfürsorge, dann kann er was ändern. Wenn ers nicht tut, ok, dann kannst du wieder entscheiden ob dir das als Basis fürs Zusammenleben genügt.
Beim Exfreund meiner Tochter brauchte es die Trennung, jetzt macht er ne Ausbildung, die er mit ihr damals nicht auf die Reihe bekommen hat 🤷🏼‍♂️
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Wie bei Sexthemen, du solltest mit ihm reden, deine Empfindungen, Ängste, Sorgen und Wünsche schildern und dann kann er drauf reagieren und seine Sicht darlegen. Wenn er weiss, dir ist das zu wenig Engagement oder beim Arztthema zu wenig Selbstfürsorge, dann kann er was ändern. Wenn ers nicht tut, ok, dann kannst du wieder entscheiden ob dir das als Basis fürs Zusammenleben genügt.
Beim Exfreund meiner Tochter brauchte es die Trennung, jetzt macht er ne Ausbildung, die er mit ihr damals nicht auf die Reihe bekommen hat 🤷🏼‍♂️
Danke für deinen Kommentar. Zum Glück planen wir keine Familie :zwinker: Tja, wenn ich was in meiner letzten Beziehung gelernt habe, dann ist es direkte Kommunikation. Und ich habe diese Themen schon vor einigen Wochen sehr deutlich gemacht, und mein Freund hat mir immer bei allem Recht gegeben und auch gesagt, dass er das zwischen uns sehr ernst nimmt und alles dafür tun will, dass es gut wird. Er ist sooo verliebt und das ist auch echt schön, und in Gesprächen wirkt er immer so reflektiert und lässt sich auch auf alles ein...aber dann versumpft er doch vor'm PC, ich finde das langsam einfach too much.

Klar, er hatte noch nie eine Freundin und so weiter. Aber um das sehr direkte Gespräch werden wir wohl nicht herum kommen. Ich muss es einfach schaffen, die Kommunikation auf Augenhöhe zu halten, das ist immer so meine größte Sorge. Weil ich halt 10 Jahre älter bin als er und nicht "die Mutti" sein will.

Ich denke noch nicht an Trennung, aber klar mache ich mir etwas Sorgen...vielleicht ist jetzt einfach nur der Anfang schwer und es wird dann, wenn wir diese Hürde gemeistert haben. Es wäre echt schade um die Beziehung...

Ach so: er ist eigentlich durchaus arbeitswillig und hat glaube ich einfach nur Angst vor dem Neuen. Einen Vollzeitjob hatte er auch schonmal, den hat er auch ohne mit der Wimper zu zucken gemacht zwei Jahre lang. Nur ist er jetzt fortgebildet und will sich eben was Besseres suchen, evtl. auch studieren. Und dann noch eine Freundin...für ihn ist auch jetzt viel Neues da. Ich hoffe, ich mache ihm und mir nicht zuviel Druck.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #4
Geredet hast du nicht nur 1x.

Mit wäre es ja zu doof wie eine kaputte Schallplatte immer wieder das gleiche anzusprechen. Es zieht sich wie ein roter Faden.

Und ich finde es eine wichtige Basis für eine Beziehung. Egal wie lieb er auf der anderen Seite ist.
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #5
Vielleicht ist der Altersunterschied doch ne zu große Hürde. 10 Jahre können schon ne Hausnummer sein und man betrachtet Dinge anders. Ich hatte beim Dating jemanden kennengelernt, die war 12 Jahre jünger, hatten einige Gemeinsamkeiten und verstanden uns gut, aber ihre Einstellung war komplett anders als bei mir (jedes WE mindestens 2x abends unterwegs sein Party machen, viel Selbstzeit und Freiräume, bloß nicht langweilig sein usw.).

Du hast ganz klare Vorstellungen und ziehst das auch so durch, was ja ne gute Sache ist. Er hingegen scheint da noch nicht so wirklich seinen Weg gefunden zu haben und dieses Zustimmen von ihm, ist eher ne Art Schutz und Beruhigung. Was wäre den wohl, wenn er zu Dir sagen würde „Ich hab da grad keinen Bock drauf, lass mich das machen wenn ich will“. Dass wäre ziemlich explosiv und dann würde es wohl bei euch knallen (ich hoffe ich irre mich).

Erwachsen werden ist ne harte Angelegenheit und nur weil jemand 25 Jahre alt ist, bedeutet das nicht das jemand sich erwachsen verhält. Aktuell ist ja auch alles in Ordnung bei ihm, er hat ne tolle Freundin, viel Freizeit, keine Verpflichtungen bzgl. wohnen und Job, und muss sich um nix sorgen (solange jetzt nicht das Wort getrennte Wege aufkommt besteht ja nicht wirklich ein Handlungsbedarf, Du bist ja da aktuell recht nachsichtig). Für mich ist das eher das Leben eines Heranwachsenden.

Bezüglich des „zum Arzt gehen“ ist das eher so ne Verdrängungstaktik(in meinen Augen). Solange ich mich nicht untersuchen lasse, kann ich auch keine schlechte Nachricht erhalten und muss darauf reagieren. Wie oft hab ich das schon bei Kumpels erlebt, jammern rum, wollen aber net zum Arzt weil es ja sonst ne üble Diagnose geben kann und ich sag denen dann klipp und klar „Ist deine Gesundheit, geh zum Arzt oder lass es bleiben, aber heul hier nicht rum. Nach der Untersuchung haste Gewissheit und entweder haste was oder nicht.“.
Kurz es ist gut das Du Dir Sorgen machst um ihn, aber wie Du schon schriebst, Du bist nicht seine Mum oder sein Motivator. Er muss seine Entscheidungen alleine treffen mit den entsprechenden Folgen und Konsequenzen, auch wenn es vielleicht schwerwiegende Risiken für seine Gesundheit geben könnte.

Also da hilft wirklich nur ein direktes, offenes und ehrliches Gespräch, wo Du ihn einmal auf deine Augenhöhe ziehen musst und vielleicht bringt euch das weiter. Ne Beziehung ist halt ein gemeinsames dran arbeiten und weiterentwickeln, wo beide mitziehen sollten.

Viel Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #6
Ist das der Gleiche?

Mein neuer Freund ist da anders, sehr sparsam mit Energie, sehr bewusst, dass eben alles auch Geld kostet und er bei mir "kostenlos" wohnt, wenn er mal drei Wochen am Stück da ist. Dafür bezahlt er dann mehr Lebensmittel und lädt mich sehr oft ein. Das finde ich sehr sehr lieb und aufmerksam und bedanke mich dafür auch immer.

Woher nimmt er denn dann das Geld?
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #7
Vielleicht ist der Altersunterschied doch ne zu große Hürde. 10 Jahre können schon ne Hausnummer sein und man betrachtet Dinge anders. Ich hatte beim Dating jemanden kennengelernt, die war 12 Jahre jünger, hatten einige Gemeinsamkeiten und verstanden uns gut, aber ihre Einstellung war komplett anders als bei mir (jedes WE mindestens 2x abends unterwegs sein Party machen, viel Selbstzeit und Freiräume, bloß nicht langweilig sein usw.).

Du hast ganz klare Vorstellungen und ziehst das auch so durch, was ja ne gute Sache ist. Er hingegen scheint da noch nicht so wirklich seinen Weg gefunden zu haben und diese Zustimmen von ihm, ist eher ne Art Schutz und Beruhigung. Was wäre den wohl, wenn er zu Dir sagen würde „Ich hab da grad keinen Bock drauf, lass mich das machen wenn ich will“, dass wäre ziemlich explosiv und dann würde es wohl bei euch knallen (ich hoffe ich irre mich).

Erwachsen werden ist ne harte Angelegenheit und nur weil jemand 25 Jahre alt ist, bedeutet das nicht das jemand sich erwachsen verhält. Aktuell ist ja auch alles in Ordnung bei ihm, er hat ne tolle Freundin, viel Freizeit, keine Verpflichtungen bzgl. wohnen und Job, und muss sich um nix sorgen (solange jetzt nicht das Wort getrennte Wege aufkommt besteht ja nicht wirklich ein Handlungsbedarf, Du bist ja da aktuell recht nachsichtig). Für mich ist das eher das Leben eines Heranwachsenden.

Bezüglich des „zum Arzt gehen“ ist das eher so ne Verdrängungstaktik(in meinen Augen). Solange ich mich nicht untersuchen lasse, kann ich auch keine schlechte Nachricht erhalten und muss darauf reagieren. Wie oft hab ich das schon bei Kumpels erlebt, jammern rum, wollen aber net zum Arzt weil es ja sonst ne üble Diagnose geben kann und ich sag denen dann klipp und klar „Ist deine Gesundheit, geh zum Arzt oder lass es bleiben, aber heul hier nicht rum. Nach der Untersuchung haste Gewissheit und entweder haste was oder nicht.“.
Kurz es ist gut das Du Dir Sorgen machst um ihn, aber wie Du schon schriebst, Du bist nicht seine Mum oder sein Motivator. Er muss seine Entscheidungen alleine treffen mit den entsprechenden Folgen und Konsequenzen, auch wenn es vielleicht schwerwiegende Risiken für seine Gesundheit geben könnte.

Also da hilft wirklich nur ein direktes, offenes und ehrliches Gespräch, wo Du ihn einmal auf deine Augenhöhe ziehen musst und vielleicht bringt euch das weiter. Ne Beziehung ist halt ein gemeinsames dran arbeiten und weiterentwickeln, wo beide mitziehen sollten.

Viel Erfolg
Vielen Dank für deine Meinung, das war hilfreich! Ja, vielleicht hast du Recht, er ist in vielem noch wie ein Heranwachsender, und wenn er mich mit seinem Zustimmen nur beruhigen und beschwichtigen will, ist das natürlich Käse. Ich weiß nicht, ob es bei uns knallen würde, wenn er mir sagen würde, dass er einfach machen will, worauf und wann er Lust hat. Durch die Blume sagt er mir das ja durchaus - dass es ihm eben schwer fällt und er eigentlich weiß, dass er mehr tun müsste. Aber da kann ich ihm auch nicht helfen, ich muss selbst grade gucken wo ich bleibe. Ich bin halt auch total verliebt und habe mein bisheriges Unbehagen beiseite geschoben. Aber wie so oft: jetzt, wo ich etwas Abstand zu ihm habe, stört mich das alles eben doch so langsam. Es mag sein, dass sich das für ihn gerade alles ganz easy und gut anfühlt, es ist auch schön, aber ich glaube, er hat halt etwas arg wenig Bodenhaftung und er weiß ja auch gar nicht, wie das ist, seinen eigenen Haushalt zu führen und alle Ausgaben selbst managen zu müssen. Naja. Habe ihn gefragt, was er heute so gemacht hat. Die Antwort war "zocken und ein bissl Bewerbung", das heißt eher, dass er eigentlich nur gezockt hat und vielleicht ne Bewerbung schnell irgendwo rausgehauen hat. Auf die Nachfrage, ob er was Spannendes gefunden habe, kam auch nur ein Nein. Ich kann gerade ganz schwer abschalten und überlege die ganze Zeit, wie ich ein gutes Gespräch mit ihm führen kann, ohne dass es ein Drama wird...aber ich muss echt mal Klartext schaffen, dass das für mich keine gute Basis für eine Beziehung ist. Er ist jetzt gerade übrigens seit 12 Uhr Mittag nahezu durchgehend am Zocken...ich kann seine Mutter langsam verstehen, die macht das rasend. Schön, dass er morgen mal seinen besten Freund besucht und nicht vor der Kiste hängt; aber der kann ihm ja auch nicht helfen, da mein Freund dieses Job-Thema am liebsten in Gesprächen gar nicht erst erwähnt.

S Souvereign , ja, ist der Gleiche. Er hat ein sehr gut gefülltes Bankkonto, vor seiner Fortbildung hat er ja zwei Jahre Vollzeit gearbeitet, da ganz gut verdient und alles gespart, denn dieses Geld musste er nie großartig anrühren, erst seit unserer Beziehung eigentlich. Deshalb ist er auch sehr spendabel und schaut generell überhaupt nicht auf's Geld.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #8
Hast du ihm schon gesagt, dass du die Beziehung deswegen in Frage stellst?
Das ist eine wichtige Info für ihn, denke ich. Und vielleicht braucht er diesen Arschtritt. Ich kann das auch verstehen mit der ärztlichen Abklärung, sowas würde mich auch total fuchsig machen an deiner Stelle.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #9
Eigentlich will er nicht.
Wer nur eine Bewerbung am Tag schickt und die nicht mal richtig.
Wer den ganzen Tag zockt - mit 25!, der hat seinen Weg im Leben noch nicht gefunden.

Ihr beiden seid in völlig unterschiedlichen Lebensphasen und es kann nicht deine Aufgabe sein, dafür zu sorgen, dass er in die Hufe kommt. Es kann aber auch nicht sein, dass es dich derart mitnimmt und beeinflusst. Du hast ein Recht darauf, so zu sein, zu leben und Beziehung zu gestalten, wie es zu dir passt.
Seine Lebensweise tut es definitiv nicht. Ob es dir das wert ist, deine wertvolle Zeit damit zu vertrödeln, musst du entscheiden.
 
F
Benutzer197296  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #10
Hey du,

schwieriges Thema, ich kenne sowas leider auch von Expartnern..
Ich kann mir gut vorstellen, dass es eine Mischung ist aus "Angst vor Neuem" und auch etwas Bequemlichkeit. Je länger man zu Hause rumgammelt, desto fauler wird man. Vielleicht trägt das aktuelle Grau-in-Grau Wetter auch dazu bei, dass er etwas träge ist.

Hast du ihm denn schon mal angeboten, ihm bei den Bewerbungen zu helfen? Vielleicht tut er sich etwas schwer mit den richtigen Formulierungen im Anschreiben? Damit meine ich natürlich nicht, dass du ihm die Bewerbungen schreiben sollst, sondern einfach deine Unterstützung anbieten.

Ansonsten würde ich an deiner Stelle erst mit ihm zusammenziehen, wenn er einen festen Job und Alltag hat, denn am Ende bist du nämlich die Ersatzmutti für ihn. Ich würde ihm das auch klar machen, vielleicht motiviert ihn das ja, in die Pötten zu kommen.

Ich weiß jetzt nicht, ob ich direkt die ganze Beziehung in Frage stellen würde, wenn es ansonsten wirklich toll läuft. Ich denke hier müsste einfach mal ein knallhartes, ehrliches Gespräch sein. Klar kann es sein, dass es eskaliert, aber dann weiß er zumindest mal, wie du dazu stehst und dich fühlst.

Die Sache mit den Ärzten scheint irgendwie auch leider so eine weit verbreitete Männerkrankheit zu sein. Sowohl Kumpels von mir als auch Partner haben sich immer gerne vor Ärzten gedrückt, keine Ahnung wieso. Da musst du für dich einfach überlegen, ob du das packst, denn ändern wirst du das wohl nicht können. Bei vielen Menschen muss der Leidensdruck erst enorm sein, dass ein Arzt aufgesucht wird.
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (28) Beiträge füllen Bücher
  • #11
Hast du schon einmal daran gedacht, dass er mediensüchtig sein könnte? Sein Verhalten beeinträchtigt ja sehr stark seinen Alltag, da finde ich das naheliegend.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #12
keine Ahnung wieso
Männliche Sozialisierung. Mann muss stark sein, da passt der Arztbesuch nicht so rein. Da kann Mann aber dazulernen, wenn er denn will.
Hast du ihm denn schon mal angeboten, ihm bei den Bewerbungen zu helfen?
Das wäre auch mal eine Idee. Letztlich hängt er ja nur ein paar Monate länger durch als geplant. Für viele hat der Umzug nach Hause diesen Effekt.
Und als eine weitere Frau mit jüngerem Partner – wir waren alle mal 25 und durften etwas durchhängen. Ich hatte mit 25 noch keine 2 Jahre voll gearbeitet (nur Studijobs). Ich bin mit meinen ü30 auch schon mal ungeduldig und gestresst ob seines Verhaltens gewesen, aber ein bisschen Geduld ist nur fair.
Kommuniziere klar, was du von ihm brauchst, dass seine Lebensläufe ohne Anschreiben nicht genug bringen und dass du ihm helfen kannst, wenn er das möchte (Respekt muss sein).

Letztlich ist so etwa das erste Jahr noch die Kennenlernphase und du/ ihr findet jetzt raus, was ihr voneinander braucht und ob das mit euch klappt. Wenn es dich stresst, wie er die Bewerbungen oder gesundheitlichen Aspekte handhabt, sag ihm das ehrlich. Damit bist du nicht die Mutti, du bist ein Mensch mit Bedürfnissen und einer Meinung.

Ich hab sowas Ähnliches auch schon mit meinem durch, er war mir letztlich dankbar für meine Offenheit und ist zB zum Arzt gegangen (und geht jetzt von sich aus). Dafür kann ich andere Dinge nicht so gut wie er und er hilft mir dabei. Das ist auch Partnerschaft.
Ich wette, es gibt auch Dinge, die er besser kann als du.
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #13
Ist es denn ein Zufall dass Du wieder an so einen Typ Mann gerätst der nicht auf eigenen Beinen steht (laut Deiner Aussage wie Dein Ex)?
Ich wundere mich ein wenig, in den allermeisten Branchen werden Mitarbeiter händeringend gesucht, wie schafft er es denn NICHT genommen zu werden?
Ich habe den Eindruck, Du hast Dir ein Bild von ihm zurechtgebogen das einfach nicht Vollzeittauglich ist. Er hat wohl seine guten Seiten und Stärken, nur dummerweise ist er auf dem Stand eines 16jährigen und Du bist in die Rolle der Erziehungsverpflichteten reingerutscht, die aber auch Sex mit ihm hat.
Die bisherigen Gespräche haben bislang genug Raum gelassen, dass er Dich besänftigt oder dass er den Tatsachen ausweicht
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #14
Danke für eure Antworten! Es tut gut, das mal alles aufzuschreiben und sich auszutauschen. Ich werde jetzt mal auf alles eingehen....konnte die halbe Nacht nicht schlafen, weil ich es so schade finde. Habe aber gleichzeitig das Gefühl, dass ich mich jetzt einfach auch reingesteigere.

Thema Helfen: Ja, mehrmals. Schon beim Lebenslauf hab ich ihm sehr geholfen, der war eine Katastrophe. Ja, er kann das tatsächlich nicht gut, ich bin Literaturwissenschaftlerin, für mich ist das ein Kinderspiel und ich habe selbst in den letzten paar Jahren wahrscheinlich so über hundert Bewerbungen geschrieben. Ich lese alles Korrektur, was er so rausschickt und habe ihm auch mehrmals angeboten, gemeinsam ein Anschreiben zu verfassen. Das reicht, die Initiative muss von ihm kommen, es kommt aber nichts. Initiative zeigen ist generell etwas, das ihm schwer fällt.

Dass ich die Beziehung in Frage stelle habe ich ihm so direkt noch nicht gesagt, weil ich bisher zu sehr auf der rosaroten Wolke geschwebt bin, und ich will uns ja auch etwas Zeit geben. Mit dem Abstand jetzt sehe ich die Dinge aber etwas anders und da ich ja aus Erfahrung weiß, dass man Menschen nicht ändern kann, besorgt es mich sehr.

Aus der Psychologie weiß man ja, dass es nie Zufall ist, an welche Art Partner man so gerät. Die Beziehung zwischen meinen Eltern ist z.B. genauso in Extremform. Meine Mutti muss für meinen Vater beim Arzt anrufen und Termine machen, sie muss ihm das Essen kochen und hinstellen und lauter solche Sachen. Es ist grässlich, wie unselbständig dieser Mann ist. Er würde auch ohne sie überleben, klar, aber ich will nicht wissen wie das aussehen würde. Mein Ex war nur in der Selbstfürsorge unselbständig, er hat das einfach nie gelernt und ist stark vernachlässigt worden als Kind. Sein Leben hatte der perfekt im Griff, der hat jede Minute, auch unserer Beziehungszeit, seiner Bildung und Ausbildung gewidmet, das war fast schon manisch. Ich kannte diesen Mann nur arbeitend am Schreibtisch, dafür ist er heute auch sehr erfolgreich und hat genau das gefunden, was er immer machen wollte. Er hat sich all die Jahre aber komplett selbst auf der Strecke gelassen und ist in einem Burnout gelandet, da ist er aber wieder raus. Gut ging es ihm nur, wenn wir zusammen waren. Aber ich bin eben auch sehr fürsorglich, habe aber innerlich oft geschrien. Ich konnte letztendlich nur zusehen, habe an ihn drangeredet und ihn gebeten und gebettelt, aber der Mann hat sich erst geändert, als unsere Beziehung schon so gut wie vorbei war. Da hat sich bei ihm ein Schalter umgelgt (wie bei mir in vielen Dingen auch).

Der jetzige Freund ist natürlich ein anderes Kaliber, weil es da noch wirklich um richtige Selbständigkeit geht im Sinne von Lebensgestaltung. Ich habe mit ihm schon Stunden über dieses Thema geredet; er weiß einfach nicht so richtig was er will, hat keine Ideen oder Ziele, und ich war mit 25 genauso. Deshalb habe ich sehr viel Verständnis und will ihm da jetzt auch nicht die Hölle heiß machen. Trotzdem muss man leider sagen, dass das dann eventuell einfach nicht passt zwischen uns. Im Haushalt macht er alles, er macht viel mehr als ich, ist super fleißig, kocht gigantisch gut, macht sauber, bringt auch noch nachts den Müll raus und ist sich wirklich für nix zu schade...er renoviert für seinen Freund ein ganzes Haus, ist super zuverlässig und ausdauernd...also er ist nicht in allen Lebensbereichen so. Und er ist ein ganz toller Mensch mit vielen Qualitäten, er strahlt sehr viel Ruhe und Gelassenheit aus und bringt mich immer total runter, wenn ich mal wieder überdrehe.

Nur dieses Zocken...ja, er sagt mir selbst, dass er eine Art Sucht hat. Er macht auch immer mehrere Dinge gleichzeitig, hat eine Serie laufen, zockt und macht noch was am Handy, so in der Art. Ich finde das ganz furchtbar. Ich liebe es, einfach in der Stille da zu sitzen, eine Kerze anzuschauen und einen Tee zu trinken und dabei nachzudenken. Sowas kann der gar nicht. Ja, er ist halt die "Mediengeneration" und ich mache mich da auch oft drüber lustig. Ich denke, die Sucht hat er, weil er eben nix mit sich anfangen kann. Das geht ja vielen jungen Leuten so, mit 18 war ich auch süchtig nach einem PC-Spiel, weil mir mein übriges Leben einfach so trostlos vorkam. Dann ging ich studieren und damit eröffnete sich eine neue Welt, die alles änderte. Deshalb würde ich es natürlich auch unterstützen, wenn er raus kommt und studiert, die Eltern würden das auch unterstützen. Aber er entscheidet sich ja nicht. Sondern wartet einfach ab.

Ich will mich nicht zuviel in sein Leben einmischen, nach nur einem halben Jahr Beziehung. Und ich will ihn auch nicht ändern, aber es wäre so schön, wenn er von selbst die Kraft findet. Er sieht alles ein, reflektiert das auch richtig, aber es folgen einfach keine Taten. Fast als wäre er ein wenig depressiv. Und ja, wir passen wirklich toll zusammen sonst, es wäre einfach schade. Aber vllt. habe ich mir das mit dem großen Altersunterschied auch zu einfach vorgestellt. Und es stimmt, wir sind noch in der Kennenlernphase und es wird sich jetzt zeigen, wie gut es wirklich passt. Vielleicht sollte ich da einfach auch einen Gang zurückschalten. Aber natürlich will ich uns unbedingt eine Chance geben - wie ugga ugga es sehr schon beschrieben hat, kann ja auch alles gut werden :smile:

Für mich ist natürlich klar, dass ich nicht mit ihm zusammen ziehe, wenn er nicht auf festen, eigenen Beinen steht. Weil diese Bemerkung kam - nein, das kommt nicht in Frage. Er kann gerne ein paar Wochen bei mir sein; aber wenn ich zu arbeiten anfange, will ich auch das nicht mehr. Ich gehe dann jeden Tag 8h arbeiten und er kann ausschlafen, sitzt zuhause und zockt und kocht mir vllt was Schönes? Neee. So stelle ich mir das ganz und gar nicht vor.

Und die Sache mit dem Arzt: ich mache mir immer sehr schnell Sorgen, ich gebe es zu. Aber es sind einfach ein paar Symptome, die abgeklärt gehören, es ist wahrscheinlich nix Dramatisches. Aber wenn dir jemand sagt, Jo, ich hab seit Jahren Blutdruckprobleme und ne Schilddrüsenkrankheit, aber keine Ahnung, wann ich das letzte Mal beim Arzt war - und dann kommen noch unschöne Situationen dazu, wo man sich eben einfach Sorgen macht - dann denk ich mir halt schon: "Hä? Werte kontrollieren lassen?? Sport machen?" Er hat noch nie in seinem Leben Sport gemacht, ist aber ganz traurig, weil er genau weiß, dass er so nicht weitermachen kann; mag aber nicht ins Fitness Studio, weil da ja andere Leute sind (ich gehe dorthin seit einigen Monaten und bin sooo glücklich, hab ihm schon mehrmals angeboten einfach mitzukommen). Er ist riesig groß und hat von dem ganzen Sitzen und Zocken jetzt schon klar erkennbar einen "falschen Rücken" und vorgefallene Schultern. Damit kenn ich mich leider gut aus, mein Ex war von diesen Themen regelrecht besessen, und mein Freund wird Probleme bekommen, wenn er sich nicht bald mal um seinen Körper bzw. um sich kümmert. Das jetzt nur mal so als Beispiel. Gerade bei Blutdruckproblemen ist Sport einfach wichtig. Ich denke mir da oft, wenn der so weitermacht, wie sieht das mit 40 aus?

Ja, es kommt doch einiges zusammen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Modsun
Benutzer198571  Öfter im Forum
  • #15
Ich finde es schön zu lesen, dass du bei deinen Bedürfnissen und Anforderungen sehr klar bist, zumindest liest sich Deine ausführliche Darstellung so.

Mal der Blick in die Zukunft, losgelöst von der Gegenwart und von ihm:
Was möchtest du in der Zukunft? Was ist dein inneres Bild? Was ist das Ziel?

Und dann mit Blick auf eure Partnerschaft: siehst du das mit ihm? Wie würde deine Zukunft sein, wenn sich nichts ändert? Kämst du damit klar?
 
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S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #16
Ich habe den Eindruck, er ist immer in Bezug auf andere aktiv und fürsorglich. Wenn Du da bist blüht er auf, wenn es um den Kumpel geht auch. Nur mit sich selbst hat er ein Problem. Vielleicht ist das, was Du andeutest ja die Wurzel des Übels. Schilddrüsenprobleme können psychische Probleme (Lethargie, ggf. depressive Züge) mit sich bringen. Es ist nur nicht soo einfach einen guten Endokrinologen zu finden. Ob es aus seinem Lebenslauf Ansätze für eine Depression oder eine gestörtes Verhältnis zu sich selbst gibt, kannst Du vielleicht erahnen bzw. abschätzen.
Sehen wir es aber realisitisch, er wirkt mediensüchtig, denn das was Du beschreibst klingt wie Flucht vor sich selbst
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Ich finde es schön zu lesen, dass du bei deinen Bedürfnissen und Anforderungen sehr klar bist, zumindest liest sich Deine ausführliche Darstellung so.

Mal der Blick in die Zukunft, losgelöst von der Gegenwart und von ihm:
Was möchtest du in der Zukunft? Was ist dein inneres Bild? Was ist das Ziel?

Und dann mit Blick auf eure Partnerschaft: siehst du das mit ihm? Wie würde deine Zukunft sein, wenn sich nichts ändert? Kämst du damit klar?
Ja, nach meiner 11jährigen Beziehung, die echt auch üble Phasen hatte, weiß ich heute mehr, was ich nochmal mitmachen würde und was nicht. Aber das war auch ein langer Weg und manchmal habe ich das Gefühl, mein Freund ist wie Ich in jünger, hehe.
Ich wünsche mir in der Zukunft einen Beruf, der mich erfüllt und in dem ich aufgehen kann mit all meinen Fähigkeiten und Stärken, eine Partnerschaft auf Augenhöhe, ich will frei und ungebunden sein (also eher keine Kinder) und einfach das Leben genießen können, viel unterwegs sein, an einem schöne Ort leben, der mir gefällt - und das eben sehr gerne zu zweit. Und ein gutes soziales Umfeld ist mir sehr wichtig. Ich kann mir das mit ihm sehr gut vorstellen, in diesem Punkt sind wir uns sehr ähnlich, gerade was das Genießen angeht, den Grad an Häuslichkeit und Wohlfühlatmosphäre, das harmoniert bei uns sehr gut.
Wenn er so unentschlossen bleibt wie jetzt, käme ich damit nicht gut klar, ich sehe es jetzt schon klar vor mir: ich würde in die Mutti-Rolle kommen (ja ich habe davor wirklich große Angst) und mich um ihn kümmern und sorgen, weil er selbst das nicht kann.
S sophos75 trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf - er ist der umsorgendste Mensch, den man sich vorstellen kann. Wirklich, ich wurde noch nie in meinem Leben so umhegt, gepflegt und angehimmelt. Es ist wirklich süß und ich genieße das auch. Aaaber das kann er eben nur bei Anderen. Er hat mir mal gesagt, für ihn ist das Wichtigste, dass ich glücklich bin. Da haben bei mir alle Alarmglocken gebimmelt und ich habe ihm sofort heftig widersprochen und auch erklärt warum. Sein eigenes Glück kommt für ihn immer erst hinter den anderen.
Mediensüchtig, ja, das seh ich...nur was tun? Wir gehen auch viel raus und so weiter, verbringen viel Zeit mit Reden, Kochen, Sex, Kuscheln...da vermisst er seine Medien auch nicht. Sie sind immer nur wichtig, wenn ich nicht da bin, weil er dann nix mit sich anfangen kann.

Und ja, der Lebenslauf gibt durchaus für Depressionen Ansätze. Vor ein paar Wochen sagte er mir selbst, dass er glaube, ein wenig depressiv zu sein. Haben dann ganz locker da drüber geredet, und dass er sich ja mal wen suchen kann, sobald er weiß, in welche Stadt es ihn zieht.
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #22
Ich sehe manche Dinge etwas anders, als die meisten hier.
1. Thema Arztbesuch: Es könnte auch sein, dass er einfach keine Lust hat zum Arzt zu gehen und er dich einfach nur besänftigen wollte mit seiner Aussage, dass er sich darum kümmert. Das muss auch nix mit "keine Schwäche zeigen" zu tun haben. Vielleicht will er einfach keine Stress mit dir, weil du auch in anderen Themengebieten (Bewerbung z.B.) Anforderungen an ihn hast. Gerade sensible Menschen (ist mein Freund auch) sagen dann lieber mal: "Jaja, mach ich", anstatt eine Diskussion darüber zu entfachen, warum man nicht zum Arzt gehen will. Ich finde man kann auch keinen dazu zwingen. Wenn er nicht will, kann man sich nur selbst überlegen wie man damit umgehen möchte. Und das kann man auch so kommunzieren ("Ich finde es blöd, dass du dich so wenig um die selbst kümmerst und weiß nicht ob ich damit auf Dauer klar komme")
Da hast du natürlich absolut Recht und ich denke auch nicht in die Richtung "Schwäche zeigen", so tickt mein Freund gar nicht. Er ist sehr weich und sensibel und zeigt eher "zuviel" Schwäche - ich finde ihn da gut so wie er ist. Klar hat er keinen Bock zum Arzt zu gehen, er hat auf vieles keinen Bock. Und natürlich kann ich ihn nicht zwingen, das ist mir alles klar. Und genau, es ist eben die Frage, wie man damit umgeht. Mich macht das irre und ich könnte das dauerhaft so nicht ertragen und am Ende einen Mann da sitzen haben wie meinen Vater, wo die Mutti die Arzttermine hat, weil er sonst einfach niemals einen besuchen würde. Und mit 80 muss man da halt schon hinterher sein. Und so wie du es geschrieben hast, habe ich es schon kommuniziert, fast wortwörtlich genauso. Das hat er auch total verstanden....

Die Worte "Sucht" und "Depression" kamen tatsächlich schon öfter von ihm selbst. Ich hab das dann auch immer eher runtergespielt, er wirkt auf mich auch nicht wie ein klassischer Süchtiger, aber natürlich beeinträchtigt der ganze Medienkram ihn schon in seiner Lebensplanung. Man kann spät aufstehen und dann 12h am Tag zocken? Prima, dann ist der ja schonmal ausgefüllt. Wir haben im Sommer viele tolle kleine Reisen gemacht und er war total glücklich und sagte mir, dass das Leben viel schöner sein, seitdem er nicht mehr vor dem PC alleine versauert. Er ist sich durchaus bewusst, dass das Zocken ein Lückenfüller ist und ich finde ihn da auch sehr reflektiert. Ja, das Zocken ist sein Hobby und ganz aufgeben soll und will er es auch nicht, aber er sagt immer, dass er tausendmal lieber was mit mir unternimmt. Und das ist auch authentisch. Dennoch kommt er halt alleine nicht klar, und das finde ich schon beängstigend, dass er die Kiste nicht einfach mal den Nachmittag über aus lässt und sich um seine Jobsuche kümmert, sondern dann bis tief in die Nacht da sitzt und zockt, wenn er bei sich zuhause ist. Aber ja, so redet eher eine Mutti...oder? Gut, dass ich mit diesem Genervtsein nicht alleine bin...trotzdem denke ich manchmal, dass ich gar kein Recht habe, genervt zu sein, weil es ja sein Leben ist...aber klar, zu einer harmonischen Beziehung gehören halt zwei, wie bereits hier am Anfang so schön geschrieben wurde.
 
G
Benutzer Gast
  • #23
Lass ihn bloß nicht bei dir einziehen. Er wird warm von Hotel Mama in Hotel Freundin umziehen. Dann hast Du richtig Spaß, wenn dir irgendwann dann die Hutschnur platzt, ihn wieder an die Luft zu setzen.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #24
Hm, das klingt schon alles schwierig.
Letztlich hast du keinen starken Zeitdruck dahinter, weil du keine Kinder willst. Bei mir ist das anders, da wollte ich ein paar grundlegende Dinge relativ zeitnah geklärt haben und keinen Schlumpi an der Backe. Aber ich will halt auch keine Alleinerziehende mit zwei Kindern, davon ein erwachsener Mann, sein.

Mach dein Ding, zieh zu deiner Ausbildung um, schau auf dich. Grenz dich mental mehr ab, indem du dich auf deine Ziele konzentrierst. Übernimm nicht noch mehr Verantwortung für ihn. Stundenlange Gespräche über seine Probleme würde ich nicht mehr führen. Du hast bereits alles gesagt (außer, dass du deswegen mittelfristig die Trennung erwägst, das sollte er schon noch wissen). So lang er nicht was dran ändert, gibts da auch keinen neuen Gesprächsstoff, schon gar nicht für Stunden. Und hör in dich rein, wann du die Lethargie deines Freundes nicht mehr erträgst. Zusammenziehen würde ich so auch nicht, wenn die Beziehung an sich auf wackligen Beinen steht, dafür ist mir mein Rückzugsort zu wichtig.

Jetzt hast du schlaflose Nächte, weil du die Situation und deine Grenzen für dich geklärt kriegen musst. Pass auf, dass du die nicht in zwei oder fünf Monaten auch noch wegen ihm hast. Wenn aber doch, dann überlege zu gehen.
 
G
Benutzer Gast
  • #25
Mach ihm klare Ansagen, was dein Anspruch an eine aktive Lebensführung ist und was Du von ihm erwartest. Lass dich nicht auf Versprechungen ein ala „wenn ich erst Mal nicht mehr bei meinen Eltern wohne, dann wird das alles besser“. Es wird erst besser und dann kannst Du über eine gemeinsame Wohnung nachdenken. Lass dich nicht vor seinen Karren spannen, und zeih dein Ding durch. Er kann ja für sich selbst sorgen, so dass er dann aufholen kann. Gut, geht halt nicht mit Zocken und lustlosen Bewerbungen.
 
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Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #26
Du kommst aus der Muttirolle nur dann raus, wenn deinen Ansagen und Absprachen mit ihm auch Taten folgen. Ähnlich wie es dir andere schon geraten haben, ist reden immer gut und hilft Klarheiten zu schaffen. Reden an sich ändert aber nix, es ist nur die Grundlage, daß der andere weiss, was einen stört/freut/ärgert/anmacht, das was dann passieren muss, ist das beide Seiten auch ihre Konsequenzen ziehen und das ändern, was eben nicht gut ist bzw. vom anderen als störend empfunden wird. Also wenn du schon selber merkst, du sprichst mit ihm wie eine Mutti, weil du gebetsmühlenartig wiederholst, was er alles tun und ändern soll und er tuts nicht, dann wäre mein erster Ansatz, mal dein Verhalten dann auch zu ändern und im Extremfall eben die Beziehung zu beenden, wenn er weiterhin auf dem Jugendlicher/Sohn-Schema verharren will. Als Mutti kann man das halt nicht, weil Anhängigkeiten, Erziehung, etc. dran hängen, in einer partnerschaftlichen Beziehung auf Augenhöhe ist das aber anders, da könnt ihr beide entsprechende Konsequenzen ziehen :zwinker:
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #27
Jetzt hast du schlaflose Nächte, weil du die Situation und deine Grenzen für dich geklärt kriegen musst. Pass auf, dass du die nicht in zwei oder fünf Monaten auch noch wegen ihm hast. Wenn aber doch, dann überlege zu gehen.
Wichtiger Gedanke, und auch der Rest, den ich jetzt nicht zitiert habe. Genau genommen schlafe ich seit Juli nicht mehr gut ein und auch nicht mehr durch, da habe ich mich von meinem Ex getrennt nach 11 Jahren. Vllt habe ich das alles unbewusst schon viel früher gespürt. Ich wusste durchaus auch, auf wen ich mich da einlasse, so ist das nicht. Ich fand das mit dem Alter anfangs auch schwierig, aber da ich selbst sehr jung wirke, war das bisher auch nicht zu bemerken, da er auch nicht sonderlich kindlich wirkt, jetzt mal abgesehen von dem hier problematisierten Verhalten.

mickflow genau das ist es halt was mich so stört, wir können uns die schönsten Dinge zusammen ausmalen, aber mit DER Einstellung wird das nix, stehe ich halt irgendwann alleine da und ziehe mein Ding durch. Das tue ich so oder so. Ich habe eine Stadt, in die ich sehr gerne ziehen würde, und wenn sich das für mich dieses Jahr ergeben würde und er immer noch nix hat, dann gehe ich da alleine hin. Punkt. Ich warte nicht auf ihn. Eilig hab ich's eben sowieso mit nichts, ich will einfach nur mal festen Boden unter die Füße bekommen, und allein sein kann ich wunderbar und fühle mich damit auch sehr wohl. Ich bin nicht auf einen Partner angewiesen, so war ich noch nie. Die klare Ansage wird kommen, am Sonntag werde ich wohl mal mit ihm reden. Vermutlich werden dann Tränen fließen bei ihm und es wird ein Drama werden, aber da müssen wir durch. Aber ich will absolut deutlich machen, dass es das letzte deutliche Gespräch in der Richtung ist. Denn wir hatten ja vor einigen Wochen schon eins, nur da hab ich das alles noch nicht ganz so eng gesehen wie jetzt.

Kuschelbär55 Kuschelbär55 Ja, ich hinterfrage mein Verhalten schon die ganze Zeit, zu Problemen gehören ja oft zwei - und komme immer wieder auf den Trichter, dass ich mit ihm im Grunde die gleichen Probleme habe wie seine Mutti und ich ihn schon so kennengelernt habe. Haha. Nur dass er bei mir im Haushalt ein echter Schatz ist und sich super viel Mühe gibt und mir hilft wo er nur kann. Dahingehend ist Zusammenleben mit ihm traumhaft, wirklich. Aber klar, das Leben ist ja auch grade chillig. Gebetsmühlenartig wiederholt hab ich meines Erachtens hoffentlich nicht, das mit dem Arzt hab ich 2x angesprochen in einer entsprechenden Situation, in der ich mir Sorgen machte, und zu den Bewerbungen habe ich noch nie direkt was Negatives gesagt, weil ich eben nicht Mutti sein wollte. Sonst hatten wir mal dieses Gespräch über Sport und ich hab ihn danach gefragt, ob wir Sportschuhe kaufen sollen (er hat keine), aber ich hab's jetzt kapiert, er will sich halt nicht um seine Gesundheit kümmern. Ach, und es gab im Herbst noch ein Gespräch, in dem ich klar gemacht habe, dass ich seit 15 Jahren alleine lebe und das sehr schätze und brauche, und daher nicht ständig zu ihm in die Stadt fahren werde, um dort dann wochenlang jeden Abend mit den Eltern zu kochen und Abend zu essen, wie wir das im Sommer teils gemacht haben. Die sind zwar lieb, aber mir ist das too much, es gibt nur ein Badezimmer im Haus, das Schlafzimmer ist direkt unter unserem und am Wochenende wird zusammen gefrühstückt. Mir ist das zuviel und mich nervt grundsätzlich Small Talk, ich zieh da nix draus. Vor allem weil er die gesamte Zeit daneben sitzt und schweigt, und ich darf dann die Eltern bespaßen. Das habe ich ihm mal genau in dem Wortlaut hingeknallt, da musste er schon schlucken, hat es aber total akzeptiert und auch verstanden.

Klare Ansagen kann ich also :grin: ich hoffe nur, dass es kein allzu großes Drama wird, er ist leicht zu verunsichern und hat sofort Angst mich zu verlieren, wenn ich mal einen etwas ernsteren Ton anschlage (denke dass das eigtl auch so ein Mutti-Ding ist). Er hat eben keine Beziehungserfahrung, ich bin da ziemlich abgebrüht, das ist meine vierte Beziehung. Wenn es zur Trennung kommt, weiß ich, dass ich das überlebe und das Leben weitergeht und andere tolle Beziehungen folgen werden; grundsätzlich ist eine Beziehung für mich sowieso nicht der Mittelpunkt meines Lebens (ich hab gerade einfach zuviel Zeit, haha). Ihn würde es wohl sehr aus der Bahn werfen. Aber ich bleibe erstmal optimistisch, dass der Mann sein Leben anpackt...auch wenn es hier jetzt vllt nicht so rüber kommt, ist er nämlich ein toller, sehr humorvoller Mensch, mit dem das Leben auch einfach schön ist.
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #29
Ja, er ist schon ein ziemlicher Chiller. Die lockere Einstellung zur Jobsuche hatte er bereits, als wir noch kein Paar waren, und er hat mir damals auch immer erzählt, dass er bei allem immer nur das Nötigste gemacht hat, so bzgl. Schule, Ausbildung und so. Ich wusste also schon vorher, dass er so drauf ist. Er kam damit bisher immer durch und seine Noten sind gar nicht mal schlecht, er ist auch alles andere als doof. Aber wenn er das so weitermacht, hat er im schlimmsten Fall erst in Monaten einen Job, wenn überhaupt.
Seine Faulheit war übrigens auch eine Begründung, warum er nicht studieren will, obwohl er es locker könnte: er kenne sich und würde dann nur das Nötigste machen. Ich war da schon etwas schockiert...Bildungschancen nicht zu ergreifen, wenn man schon das Privileg zahlender Eltern hat, uff... Und Faulheit kann man überwinden, die ist ja nicht eingraviert... Naja, Hauptsache alle Energie fließt ins Zocken, da ist er halt überhaupt nicht faul. Darin ist er mega gut und erfolgreich, nur kann man sich da halt keinen Blumentopf von kaufen. Er sagt immer "das ist wenigstens was, worin ich richtig gut bin". Gibt ihm wohl Selbstwertgefühl...voll schade.

Ich hab den Eindruck, dass das gemeinsame Alltagsleben und Haushalt mit mir ihm Spaß macht, für ihn ist das keine Belastung oder macht er es, um mich zufrieden zu stellen, das fühl ich so nicht. Ich habe da nie Ansprüche formuliert oder was erwartet, es funktioniert wie von selbst, schon immer, und ist für mich sehr entlastend, denn mit meinem Ex gab es schon wegen Dingen wie Geschirrspülen oder Tisch abräumen Stress. Das ist bei uns nicht einmal Thema gewesen. Wenn du Hilfe brauchst von ihm oder irgendwas im Haus gemacht werden muss, ist der sofort zur Stelle und reißt sich den Arsch auf, aber wenn's um sein eigenes Leben geht, ist er einfach nur auf seine Art faul. Und das weiß der auch genau. Das ging ohne Partnerin ja auch ganz gut. Da hat höchstens mal die Mutti gemeckert, die ist natürlich auch unglücklich über seine Lebensführung. Mein Gott waren die alle froh, als der Junge plötzlich ne Freundin hatte. Jetzt kann ich's ja richten, oder wie:ratlos:
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #31
Ach Du, ich bin auch nicht der Fleiß in Person...aaaber da jetzt eben schon einige Wege bei mir "gescheitert" sind, bin ich jetzt einfach zielstrebiger geworden und will so langsam mal in die Pötte kommen. Nicht was Haus, Kinder, etc. angeht, das brauch ich nicht. Aber festen Boden unter den Füßen, und das ist halt so der große Unterschied zwischen uns. Aber ich denke er liebt mich genug um da jetzt mal einen Zahn zu zu legen (ja, trotzdem schade, dass er's irgendwie nicht für sich selbst tun kann). Ich bin sehr gespannt auf das Gespräch morgen... im Grunde ist ja alles gesagt. Also wird's Klartext geben und dann mal sehen - er wird mir sowieso wieder in allem recht geben, seuftz.
Vielleicht berichte ich :grin:
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #33
Ich hab ihn noch nie im Leben sauer erlebt, wenn dann traurig. Er ist die Sanftmut in Person, und auf MICH wird er schon gar nicht sauer. Nein, Streit gab es auch noch nie. Und wenn, dann war ich mal stinkig, das hat ihm immer sehr zugesetzt. Manchmal denke ich aber auch, dass er durch den ganzen Stress mit seiner Mutti auch ein bisschen abgetötet ist. Den gab es in früheren Jahren anscheinend ziemlich intensiv. Merkt man auch, wenn man die beiden genau beobachtet. Komisches Verhältnis.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #34
Felanilla Felanilla Gibt es was zu berichten?
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #35
Yes, da bin ich wieder und danke der Nachfrage :smile:
Das Gespräch hat stattgefunden! Leider kamen wir schon auf der Autofahrt auf's Thema zu sprechen und ich hab ein paar spitze Bemerkungen fallen gelassen, sowas wie "Zocken hilft dir halt auch nicht weiter, dein Leben in den Griff zu bekommen" etc., danach hab ich nur gesehen, dass er die ganze Zeit Tränen in den Augen hatte und für den Rest der Fahrt haben wir beide geschwiegen. Hab ihm dann gesagt, dass mir das leid tut und wir am nächsten Tag nochmal in Ruhe drüber reden.
Beim Frühstück war er dann plötzlich wieder ganz ernst und meinte, er müsse an das Gespräch im Auto denken. Dann hab ich gesagt, dass wir gleich im Bett gemütlich reden und dass man solche ernsten Themen auch liebevoll besprechen kann und er keine Angst haben soll. Er hasst Konflikte, aber jo, muss er durch...

Beim Gespräch war ich dann überdeutlich. Das gab natürlich Tränen, aber wir haben dabei die ganze Zeit geschmust und ich fand das Gespräch sehr direkt, aber wertschätzend, und das war auch mein Ziel. Er hat viel zugehört und wenig gesagt, außer dass ich Recht habe, er das alles auch weiß und mir dann sehr ehrlich erzählt, dass er Angst vor Veränderung hat und auch Angst vor dem neuen Job etc. - aber bei mir steht das auch an (ich habe eine Stelle, jippie, muss nicht wegziehen, was auch Stress raus nimmt) und ich habe gesagt, dass wir das gemeinsam hinbekommen! Ich merke die Tage wieder, wie sehr ich den liebe und wie nah wir uns nach der kurzen Zeit sind. Und wie wundervoll er als Mensch ist und natürlich auch der Sex und all die intimen Stunden, irgendwie wird es immer schöner :love: . So schnell gebe ich das nicht auf und ich habe ihm auch versichert, dass ich ihm bei allem unterstütze, was er braucht, er aber endlich den Arsch hochkriegen muss. Das Ganze war vor 6 Tagen und ich habe den Eindruck, dass es da ordentlich klick gemacht hat. Er hat gesagt, dass er alles tut, damit das mit uns funktioniert, weil es ihn einfach so glücklich macht. Er hat die letzten Tage sehr viel gemacht und bereitet sich gewissenhaft auf das Vorstellungsgespräch am Montag vor. Den Job würde er sehr sehr gerne haben, und er hat was gesagt, was mich echt baff machte: er habe sogar etwas Vorfreude. Das alles stimmt uns beide sehr zuversichtlich. Ich bin happy und ich glaub an ihn:love: wir sind zuletzt so verblieben, dass es jetzt keine Gespräche in die Richtung mehr geben wird und das ein liebevoller Schuss vor den Bug von mir war - jetzt ist es an ihm, was er draus macht.

Ach und zum Thema Arzt meinte er, dass "die Probleme" ja zuletzt kaum mehr aufgetreten seien und er dann gar nicht mehr daran gedacht habe, dass das so dringend und unbedingt nötig sei. Ja, vielleicht übertreibe ich. Aber ich hab ihm gesagt, dass er doch dann einfach keine Versprechungen machen soll und ich schon finde, dass man sich nach 10 Jahren ohne Arztbesuch mal durchchecken lassen kann, so oder so.
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #36
Ach ja und ich hab mein "Mutti-Problem" auch angesprochen und ihm deutlich gemacht, dass ich seine Partnerin bin und nicht die Mutti. Und dass ich es schön fände das Gefühl zu haben, einen Erwachsenen an meiner Seite zu haben und er sich bitte auch entsprechend verhalten soll. Umgekehrt achte ich darauf, dass ich mich dann auch nicht "muttihaft" verhalte. Das ist mittlerweile schon ein Running Gag:grin:
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #37
Felanilla Felanilla Klingt ganz vernünftig und muss ja beiderseits auch erst mal sacken und umgesetzt werden, wünsch euch Glück und drücke die Daumen, bleibt einfach dran und miteinander im Gespräch, dann wird das schon...
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #38
Danke! Da wir gut miteinander reden können, denke und hoffe ich fest: das wird schon! :smile: Und ich erwarte ja auch nicht, dass sich von heute auf morgen alles ändert. Tendenzen zu sehen wäre halt schön - das hab ich ihm auch so gesagt.
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #39
Das Wichtigste ist, dass die Kommunikation da war und das auf nem respektvollen und gleichen Level erfolgte.

Wie Du schon schriebst Änderungen brauchen Zeit, aber ist ja schon ein Anfang wie er reagiert und das er aktiv wird.

Schön wie es sich entwickelt hat bisher.
 
F
Benutzer197296  Sorgt für Gesprächsstoff
  • #40
Super wie das Gespräch verlaufen ist. Er scheint ein wirklich toller Mensch zu sein 🤗
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #41
Das ist er wirklich:love: und danke fürs "Mitfiebern"...
Naja ich bin ja mal gespannt. Gerade drückt er sich erfolgreich davor, sich für sein Vorstellungsgespräch morgen früh vorzubereiten. Da wurden vor zwei Tagen große Pläne gemacht, und dass wir das auch gemeinsam machen und eine Liste machen, Sachen aufschreiben...

Er ist aber heute schon den ganzen Tag suuuper nervös und extrem anhänglich. Ich glaub der familiäre Druck mit der Job-Geschichte ist auch nicht ohne...vorhin sagte er "ach es wäre so schön, wenn ich einfach mal berichten könnte, dass ich jetzt einen Job habe".
Jaaa, aber welche Konsequenz zieht man daraus? Vorhin saß er 10 Minuten vor einem Blatt Papier, hat Sachen draufgeschrieben, dann alles zerknüllt und weggeworfen. Jetzt ist er am Zocken. Aber ich bleib ruhig :whistle:
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #42
Jaaa, aber welche Konsequenz zieht man daraus? Vorhin saß er 10 Minuten vor einem Blatt Papier, hat Sachen draufgeschrieben, dann alles zerknüllt und weggeworfen. Jetzt ist er am Zocken. Aber ich bleib ruhig :whistle:
Es gibt eben Dinge bei denen man sehr gut weiß was richtig wäre, man KANN es aber nicht. Mehr als einfaches nur nicht wollen.
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #43
Jaa, es ist auch keineswegs so, dass ich das nicht nachvollziehen könnte... :engel: ich bin darin auch ziemlich gut. Insofern hab ich da schon Verständnis, nur hoffe ich halt, dass er noch irgendwas macht, denn um 20 Uhr sind wir schon wieder verabredet. Ich darf wohl auch nicht zuviel erwarten, bzw. dass sich so ein festgefahrenes Verhalten mal eben in einer Woche ändert. Und vllt ist er ja morgen gut im Improvisieren. Find es nur schade, dass große Pläne gemacht werden und dann nix kommt. Aber ich sage heute nix mehr dazu, denn ich bin ja nicht "die Mutti" :grin:
 
SnakePlisken
Benutzer34914  Meistens hier zu finden
  • #44
Lass ihn mal jetzt etwas Raum, wie schon geschrieben von Dir ist das umsetzten net einfach und er hat da jetzt einen guten Brocken vorgelegt, den es jetzt umzusetzen gilt.

Das da nun Erwartungen vorhanden sind sorgt natürlich für Druck, besonders die anderen nicht zu enttäuschen (Dich halt und die Familie).

Muss er nun morgen durch und selbst wenn es nicht klappt ist das kein Misserfolg. Man muss aus seinen Erfahrungen und Misserfolgen lernen und sich weiter entwickeln.

Solange er einen Schritt vor den anderen macht läuft es doch.

Gut auf jeden Fall ist, dass Du keine Mutti-Rolle einnimmst
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #45
Der Gedanke kam mir gestern auch: "Lass ihn mal ein bisschen in Ruhe jetzt" - als ich schon wieder gestresst war. Ich darf ihn auch nicht erdrücken mit meinen Erwartungen, denn er ist ein Mensch, der alles tun würde, damit seine Lieben mit ihm zufrieden sind, er will jede Erwartung erfüllen und immer alles richtig machen. Das ist wohl so eine "Last", die er aus der Familie mitgebracht hat. Habe da schon viel beobachtet und finde, dass in dieser Familie schon viel Druck gemacht wird und ständig irgendwas an ihm kommentiert wird. Und ich möchte das in unserer Beziehung nicht. Ich denke, dass diese Vorgeschichte auch der Grund ist, warum er zT so extrem lethargisch ist. Erdrückt von all den Erwartungen.

Er hat sich gestern tatsächlich gar nicht mehr auf das Vorstellungsgespräch vorbereitet. Obwohl er Tage vorher große Pläne hatte, wie ich schon oben schrieb. Das war erst schwer zu schlucken für mich, aber letztendlich muss ich das akzeptieren und hoffen, dass er so eben auch seinen Weg gehen kann.

Und mein Mutti-Problem muss ich in den Griff kriegen, ja :grin: vermutlich habe ich da schon Tendenzen. Diese Angst kommt aber auch daher, dass mein Exfreund sich einen Psychoanalytiker genommen hat nach unsrer Trennung vor 6 Monaten. Und jener hat gesagt, dass ich einen Konflikt mit Muttersein/Kinder haben hätte und ich deshalb nun einen 10 Jahre jüngeren Freund hätte. Wie war der Wortlaut? "Der neue Freund ist der Ersatz für das Kind, das sie dann nicht gebären muss". Das hat mich irgendwie sehr getroffen; ok der Mann kennt mich gar nicht; aber irgendwas ist vllt schon dran. Und ich hatte dann ja im Sommer noch den Schwangerschaftsabbruch...seuftz. Aber naja, das ist ein anderes Thema.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #46
Der Psychoanalytiker ist hochgradig unprofessionell, wenn er sowas ohne mehrere Sitzungen mit dir persönlich "diagnostiziert".
Ich verstehe, dass dich das trifft, aber denk dran: er kennt dich überhaupt nicht. Und was soll das überhaupt von deinem Ex, dir das weiter zu tragen? Da ist wohl jemand eifersüchtig und beleidigt, dass du ihm nicht hinterhertrauerst. Ich würde den Kontakt erstmal runterfahren, bis er über dich hinweg ist.

Realistisch gesehen ist es doch so, dass der nicht vorhandene Kinderwunsch dir, anders als anderen Frauen in deinem Alter, ermöglicht deine Altersspanne für potentielle Partner weiter zu setzen.
Mein Partner ist auch jünger, aber ich hab Kinderwunsch und hab das sehr früh in der Beziehung mit ihm klären müssen. Du hast da größere Freiheit und kannst das auch nutzen.
 
Felanilla
Benutzer196290  (37) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #47
Danke! Mein Ex und Ich hatten uns zum Abschluss noch ein letztes Mal getroffen im Sommer zum Verabschieden, seitdem haben wir uns nicht mehr gesehen, nur ein paar Mails, aber wir haben ja eine Kontaktsperre vereinbart. Da wird es wohl auch keinen weiteren Kontakt mehr geben...Bei dem Treffen hat er mir das jedenfalls erzählt; und meinte ich sei nicht besonders gut weggekommen bei seinem Analytiker und er wolle mir jetzt auch nicht alles erzählen (hat er auch nicht); da seien aber wohl schon Themen, an die ich ran müsste. Äh ja klar, weiß ich selbst, aber naja, ich denke der Analytiker war einfach sehr parteiisch und klar bin ich schlecht weggekommen, die Trennung war nicht schön für meinen Ex und dass direkt ein neuer Mann da war, natürlich auch nicht. Und toll verhalten habe ich mich auch nicht, geschenkt. Seuftz, trotzdem hat das einen Nachhall in mir hinterlassen, aber letztendlich bin ich gerade glücklich, und das ist alles was für mich zählt und ich will das eigentlich auch gar nicht weiter zerpflücken.

Das mit dem Kinderwunsch haben wir auch schon "geklärt", ich bin ja Kindern nicht abgeneigt, aber ich will das nur in einem stabilen Umfeld, und das war bei mir einfach bisher nicht der Fall. Ich kann mich selbst auch manchmal schwer als Mutter vorstellen und will dieses ganze Leben mit Kindern einfach gerade nicht. Mehr weiß ich auch nicht, und es ist gut so, wie es momentan ist. Mein Freund kann es sich verständlicherweise jetzt auch nicht vorstellen und er ist auch überhaupt kein Kinder-Typ...

Mein lieber Freund kam übrigens gerade sehr traurig und aufgelöst vom Vorstellungsgespräch zurück. Gespräch und alles verlief super (davor hatte er am meisten Angst), aber ihm fehle wohl eine Qualifikation, was eigentlich aus seinem Lebenslauf ersichtlich gewesen wäre. Voll doof! Rückmeldung im Februar, aber jetzt habe ich dooferweise noch eine Einladung zum Vorstellungsgespräch in einem ganz anderen, eigentlich von mir bevorzugten Bundesland erhalten. AAAAAAH.....!!!
 
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