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Lernen meine ehrliche Meinung zu sagen

Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich bräuchte mal wieder eure Hilfe oder vll auch einfach Erfahrungen. Letzte Woche habe ich meine Bachelorprüfung mit gutem Erfolg bestanden, fange im September an zu arbeiten und werde jetzt auch ausziehen. Dies sind für mich alles Veränderungen, die für mich wirklich langsam darauf hindeuten, dass ich mit 22 Jahren jetzt eine erwachsene Frau bin. Was für mich jedoch immer ein großes Problem war und leider immer noch ist, ist es anderen meine ehrliche Meinung zu sagen. Meistens lasse ich mich ausnutzen oder mache Sachen auf die ich gar keine Lust habe, nur um anderen nicht weh zu tun. Mit dem finde ich sollte jetzt jedoch mit diesen ganzen Umschwüngen endlich Schluss sein,

Angefangen habe ich damit bei meiner längsten Freundin, mit der ich seit 5 Jahren befreundet bin, die aber nie für mich da ist und sich jetzt während meiner Prüfungszeit auch kein einziges Mal gemeldet hat und nur einmal als es ihr schlecht ging und sie mich brauchte. Ich wäre auch für sie da gewesen, nur hat sie mich dann doch nicht angerufen und mit ihrer besten Freundin iwas gefeiert und meinte am nächsten Tag, wo ich mit einer Freundin am Weg war, dass sie mich jetzt doch sicher anrufen kann, weil sie braucht mich grad. Da hat es mich zwar viel Überwindung gekostet, aber ich habe zum aller ersten Mal gesagt, dass es mir leid tut, aber dass ich nicht für sie da sein werde dieses Mal und habe ihr auch erklärt warum. Es ist mir gar nicht leicht gefallen, aber es hat sich iwie richtig angefühlt. Sie hat es nach einigen Tagen Funkstille auch verstanden und wir werden uns jetzt einmal treffen und darüber reden.

Naja nun ist es so, mein Papa und meine Oma haben mich seit ich klein bin nur runtergemacht. Sie haben mir beispielsweise als Kind, wo ich ziemlich pummelig war extra Jeans gekauft, die zu eng waren, um mir dann zu sagen, dass ich zu dick bin. Auch jetzt gehe ich sie noch jedes zweite Wochenende besuchen und auch dann motzen sie an mir herum, ihnen passen meine Haare nicht, meine Kleidung, kurzum sie behandeln mich öfters wie ein Kind und ich will eigentlich nicht länger wie höchstens 2 Stunden alle zwei Wochen mit ihnen verbringen. Jetzt meinten sie heute, dass wir nächste Woche einen Ausflug zu einem See machen und meine Oma setzte gleich voraus, dass ich mitgehe. Und wieder habe ich mich nicht getraut, zu sagen, dass ich absolut keine Lust darauf habe. Dabei bereitet mir dieser Tagesausflug regelrecht Bauchweh, weil die zwei einfach immer mies gelaunt sind und sowieso immer an mir herummotzen und ich wirklich keine Lust mehr habe Zeit mit ihnen zu verbringen. jetzt bin ich am Überlegen, meinen Papa morgen anzurufen und ihm das auch schonend bei zu bringen, weiß aber genau, dass er es nicht versteht und wahrscheinlich total anfängt zu schmollen beziehungsweise das nächste Treffen dann bei meiner Oma der Horror wird. Dadurch, dass ich aber weiß wenn ich mir das noch lang gefallen lasse, dass sich nichts ändert und ich jetzt das Gefühl habe, alles ist im Umschwung möchte ich es jetzt endlich hinter mich bringen.

Hättet ihr Ratschläge/Tipps/Erfahrungen, wie ich mich wirklich dazu überwinden kann, ihm das zu sagen und auch zukünftig ehrlich meine Meinung darlegen kann?

Entschuldigt bitte den langen Text und danke an alle, die sich diesen Text durchlesen und vll sogar Tipps haben :smile:

LG Love96
 
G
Benutzer Gast
  • #2
Du bist nicht auf dieser Erde um all und jeden zu retten/ zu helfen oder zur Seite zu stehen.

Sage auch (Nein) das ist nicht unhöflich sondern dein gutes Recht um dich selbst zu schützen! Es ist dein und nur dein Leben wir haben alle nur dieses eine. Von daher ist die Zeit zu Schade sie nur für andere zu gebrauchen.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Es ist wichtig seine eigene Meinung zu äußern und standhaft zu vertreten.

Auch ist klar, dass dein Gegenüber nicht immer glücklich damit sein wird.
Ich sag jedem meine Meinung wie ich es mir denke. Ob es dem anderen passt oder nicht, darauf bin ich auch stolz.
Entweder kommt dein Gegenüber damit klar oder nicht.
Das kannst du nicht beeinflussen.
Aber die Leute gewöhnen sich daran und respektieren dich, oder sie verschwinden still und leise. Um letztere ist es nicht schade, entweder mögen sie dich wie du bist und ansonsten können sie es bleiben lassen
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #4
Erstmal finde ich toll, dass du das Problem erkannt hast und anpacken willst! Du tust da etwas ganz Wichtiges und Gutes für dich :smile:

Es ist einfach gesunde Abgrenzung, auch mal Nein zu sagen oder Kritik zu üben. Du wirst darauf von außen nicht nur positive Reaktionen erhalten, aber wie du es ja schon gemerkt hast: Du selbst dankst es dir, fühlst dich innerlich erleichtert.
Als junge Frau mit eigener Stelle und Wohnung musst du nicht jedes Wochenende daheim sein. Jetzt ist gerade die Zeit, die du voll ausschöpfen und genießen solltest - mit Freunden unterwegs sein, deine Unabhängigkeit und geringen Verpflichtungen genießen :smile: Ich würde das jetzt auch erstmal so bei deinem Vater/ deiner Oma ankündigen, dass ich in Zukunft nur noch einmal im Monat vorbeikommen kann und dann auch nicht für lang. Du hast halt so viel zu tun :zwinker: wenn sie sich weniger griesgrämig verhalten sollten, kannst du ja wieder aufstocken.

Klar werden manche Menschen am Anfang erstmal schmollen oder du wirst zu hören bekommen "Du warst doch früher auch nicht so!". Wichtig ist, dann bei dir zu bleiben und dir von Freunden (oder hier :zwinker: ) Unterstützung zu holen. Nach einer Weile wirst du merken, wer dein Bestes will und wer besser auf der Strecke bleibt. Und manche Menschen arbeiten sicher auch an sich, um dich nicht als Freundin/Tochter/Enkelin zu verlieren :smile:
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #5
Heyho.
Das kannst du lernen. Aber nicht mit Menschen, die damit nicht umgehen können.
Das erste das du unterscheiden musst ist
a) Menschen, die die Wahrheit abkönnen und b) Menschen, die die Wahrheit nicht abkönnen.
Bei b) - Menschen musst du abwägen, was die Konsequenzen sind. Bei solchen Menschen ist Nein-sagen meist besonders wichtig, aber auch besonders schwer. Mach das also nur, sofern du die Kraft dafür hast, auch für die Konsequenzen, und sofern du dich mit deiner Entscheidung wohl fühlst. In dem Moment, wo du dich gut damit fühlst, dazu zu stehen, wie es dir geht, ist das eine positive Erfahrung. Wenn du aber ein total schlechtes Gewissen hast und sonst nichts, dann traust du dich nächstes Mal wieder nicht.
Bei a) - Menschen solltest du dich eigentlich sicher genug fühlen, um dich einfach mal zu trauen. Das hast du ja bei deiner Freundin schon gemerkt, dass das geht.

So oder so musst du lernen, dass du nicht für die Reaktion deiner Mitmenschen verantwortlich bist. Die Wahrheit zu sagen ist grundsätzlich nicht falsch. Es gibt nur erstens immer einen Weg, jemandem die Wahrheit schonend beizubringen (niemand bekommt gerne Aussagen ins Gesicht geknallt), zweitens eine Zeit und einen Ort dafür und drittens Wahrheiten, die man nicht aussprechen muss und daher eventuell nicht aussprechen sollte.

Ob es dem anderen passt oder nicht, darauf bin ich auch stolz.
Das, zum Beispiel, finde ich eher einen weniger guten Weg. Was bringt es dir, alle anderen auf Teufel komm raus zu verletzen? Und wer damit nicht klarkommt geht, ja, das hoffe ich doch. Es gibt einen Unterschied zwischen mit Wahrheiten um sich werfen und für sich selbst einzustehen und ehrlich zu sein.
Dir wird es vielleicht vorkommen, als tätest du Ersteres, obwohl du Letzteres bist, also keine falsche Scheu, aber trotzdem kannst du alles im Auge behalten.

Bei jemandem, der immer negativ eingestellt ist, aber noch immer so viel Macht über dich hat wie deine Familie, solltest du dir gut überlegen, wie viel deiner Meinung du wirklich sagst und ob du es dir wirklich so lange mit ihnen verscherzen möchtest.
Ein "Nein, ich möchte nicht, also werde ich nicht, ich bin erwachsen." ist eine gute Idee. Damit grenzt du deine eigenen Bedürfnisse klar ab und schaffst für dich einen Rahmen, auf dem du ansetzen kannst. Ein "Nein, ich möchte nicht, ihr habt mir schon so viel von meinem Leben versaut, lasst mich da raus." eine eher weniger gute. Beides ist wahr.

Ansonsten gilt bei allem, das man lernen möchte, dass man sich eine sichere Umgebung schafft, in der man lernen und Fehler machen kann. Du scheinst gerade sehr motiviert zu sein und weißt, was du willst, was dir zumindest genug Anschub gibt, das durchziehen zu wollen. Ich würde mir aber insbesondere zu Anfang Sicherheitsleinen ziehen, wenn ich merke, dass die Person nicht in die Kategorie a) gehört.
Was tust du, wenn deine Familie da sehr schlecht drauf reagiert? Kannst du ruhig bleiben? Zu wem kannst du gehen, wenn es nicht so positiv läuft, wie du es dir erhoffst?
Gegen ein eventuelles schlechtes Gewissen helfen Sachen wie:
Warum genau ist es dir in dem Moment wichtig, ehrlich zu sein? Welches Bedürfnis verteidigst du? Welcher Leidensdruck entsteht bei dir, wenn du das nicht klarstellst?

Bei kleineren Sachen gilt oft auch einfach die Devise: Wie kann ich das so verpacken, dass mein Gegenüber es mir nicht zu übel nimmt? und dann: Trau dich!.

Du tust das für dich. Du kannst von deiner Seite aus nur wenig tun, um die Reaktion deines Gegenübers zu steuern. Letztendlich kannst du aus deiner Sicht alles richtig machen und für das Gegenüber alles Falsche gesagt haben. Das ist dann aber nicht mehr dein Bier. Mach dir das klar, solltest du ein schlechtes Gewissen haben.

Wenn du merkst, du lässt dich ausnutzen:
Nein sagen. Nein, ich kann gerade nicht, nein, sowas mache ich nicht mehr, nein, das möchte ich nicht machen. Nein sagen kann man auf verschiedene Arten, und wer sich dann nicht bewusst wird, dass er gerade mehr von dir verlangt als er sollte, und entsprechend reagiert, kann ruhig sauer sein, dass du nicht tust was man dir sagt.

Wenn du merkst, du hast zu etwas keine Lust:
Nein sagen. Nein, das ist lieb, aber derzeit brauche ich lieber Ruhe/Zeit für mich/Zeit für Anderes. Nein, danke, aber ich habe schon etwas vor. Oder, wenn es dir wirklich auf Ehrlichkeit ankommt: Nein, dazu habe ich ehrlich gesagt eher weniger Lust.

Lass dich nicht von negativen Ergebnissen umwerfen, versuche, möglichst viele positive Erlebnisse zu sammeln und trau dich, dann wird das schon. Die Motivation ist ja da, deine Einstellung stimmt also :smile:
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Das, zum Beispiel, finde ich eher einen weniger guten Weg. Was bringt es dir, alle anderen auf Teufel komm raus zu verletzen? Und wer damit nicht klarkommt geht, ja, das hoffe ich doch. Es gibt einen Unterschied zwischen mit Wahrheiten um sich werfen und für sich selbst einzustehen und ehrlich zu sein.
Dir wird es vielleicht vorkommen, als tätest du Ersteres, obwohl du Letzteres bist, also keine falsche Scheu, aber trotzdem kannst du alles im Auge behalten.

Es geht ja nicht darum, andere zu verletzen, oder auf meine Meinung zu bestehen, wenn sie falsch ist oder so. Ich würge es ja nicht jedem voll rein. Man kann seine Meinung auf die eine und auf die andere Weise vertreten.
Aber es gibt eben viele die mit einer offenen, selbstbewussten Art nicht umgehen können.
Und verstellen werde ich mich für niemanden. Wenn du verstehst was ich meine
 
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #7
Ich habe lange gebraucht zu lernen, meine Meinung mit wohlgesetzten Worten und vor allen Dingen RECHTZEITIG zu sagen. Bei mir war die Gefahr oft, dass ich zu lange gar nichts gesagt habe, weil ich nicht wusste, wie ich es anfangen sollte, und es dann, wenn's mir zuviel wurde, dann doch irgendwie zu undifferenziert aus mir hinausgequollen ist. Ich kann's immer noch nicht immer so, wie ich es gerne können würde.

Wäre das so schlimm, wenn Dein Vater schmollen würde? Der Gedanke macht Dir angst, ja? Deinem Vater und Deiner Oma hat es aber offensichtlich nichts ausgemacht, Dich zu verletzen. Das würde ich mich wohl schon trauen zu sagen, dass ich keine Lust zu dem Ausflug habe. Wenn jemand ein "keine Lust" nicht akzeptieren kann, ist es nicht Dein Problem, sondern seins. Ok, ich habe leicht reden, ich bin ja nicht in Deiner Situation.

Bereitet die Angst, dass er schmollen würde, Dir ein schlechteres Gefühl als die Vorstellung, mit den beiden miesgelaunten Personen stundenlang auf einem Ausflug am See zu sein? Die sind ja nicht gut für Dich. Ein bisschen kenne ich was davon, meine Mutter konnte oder wollte einiges bei mir einfach nicht akzeptieren. Sie wollte mich auch gerne als Kind sehen und nicht als erwachsene Frau. Vor allem nicht als verheiratete Frau - nach meinem Gefühl wäre sie besser damit klar gekommen, wenn ich mir jedes Wochenende jemanden für einen One-Night-Stand mit nach Hause genommen hätte.

Ich kann verstehen, dass es Dich Überwindung kostet, Deinen Vater anzurufen und den Ausflug abzusagen. Und wenn Du versuchst, ihm Deine Gefühle zu erklären, und er so ist wie mein Vater, wird er als erstes sagen, dass Deine Gefühle Quatsch sind.

Aber mit der toll bestandenen Prüfung hinter Dir - herzlichen Glückwunsch - und der Aussicht auf eine Arbeitsstelle und eine neue Wohnung vor Dir hast Du vielleicht trotzdem die Kraft, Dich abzugrenzen. Ich wünsche es Dir sehr.
 
G
Benutzer Gast
  • #8
Es ist nicht falsch, anderen zu helfen, aber du brauchst Menschen nicht helfen, welche es nicht zu schätzen wissen und dies machtest du ja bei deiner Freundin. Klappt also doch. :zwinker:

Wegen Vater und Oma (ich habe eine Ahnung, weshalb die Mutter nicht erwähnt wurde). Du bist erwachsen und musst dich doch nicht mit ihnen treffen, wenn du nicht willst. Sag halt ,du hast keine Lust und wenn du gefragt wirst weshalb, kannst du sagen, weil du nicht gerne gemoppt wirst. Die beiden sehen das wohl nicht so, aber ein etwas radikaleres Wort könnte Helfen, dass sie mal über ihr benehmen nachdenken. Weil du scheinst das wirklich als mopping Wahrzunehmen. So kam es mir auf jeden Fall vor.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #9
So, erst einmal danke ich euch sehr für eure ganzen Ratschläge und Tipps. Ich bin auch richtig froh, dass meine Mum und ihre Seite der Familie immer hinter mir stehen und ich bei ihnen komplett ich selbst sein kann. Bei meinen Freunden ist das eben leider oft nicht der Fall, weswegen ich es wirklich jetzt mehr versuchen möchte meine Meinung ehrlich zu sagen.

Ich habe heute meinen Papa angerufen und ihm gesagt, dass ich nicht mit fahren möchte. Er meinte, dass er sich das fast gedacht hätte und hat dann ziemlich schnell beleidigt aufgelegt. Ich denke wenn ich das nächste Mal zu meiner Oma und ihm gehe, werde ich mir einiges anhören müssen, hoffe mal, dass ich es dann schaffe zu meiner Meinung zu stehen.

Im Prinzip ist es ja wirklich wie ihr sagt, was habe ich schon zu verlieren? Menschen, die sich als Freunde ausgeben, Papa und Oma, die dauerhaft herum meckern, wo sich alles nur zum Besseren ändern kann. Trotzdem hab ich da iwie totale Furcht davor, Menschen die ehrliche Meinung zu sagen, Ich hoffe, dass ich das mit der Zeit lerne.

Vielen lieben Dank auf jeden Fall an euch alle für eure Ratschläge und Tipps, ich werde versuchen, sie mir zu Herzen zu nehmen :smile: Find ich immer toll, dass man in diesem Forum, so viel Unterstützung bekommt, deswegen auch noch einmal ein großes DANKE an alle, die mir immer wieder geholfen haben :herz:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #10
Sind deine Eltern verheiratet oder getrennt?
Wäre es möglich deinem Vater und deiner Oma mal für einige Wochen/Monate aus dem Weg zu gehen?
Ich habe einige Freunde, die unter ihren Eltern sehr gelitten haben. Um erwachsen zu werden, muss man sich von den Eltern abgrenzen. Wenn die Eltern einen wie und warum auch immer verletzt haben, dann hat man aufgrund ihrer andauernder Grenzüberschreitung nie gelernt Grenzen zu setzen und die eigenen zu bewahren.
Vielleicht könnte dir das Buch "das Kind in dir muss Heimat finden" helfen. Es mag etwas esoterisch klingen, ist es aber nicht - und es hat vielen meiner Freunden echt geholfen zu verstehen, warum sie heute so sind, wie sie sind und wie ihre Eltern sie geprägt haben - und das ist das wichtigste - wie sie sich stärken könnend und Grenzen setzen und einhalten können.
https://www.amazon.de/Das-Kind-muss...coding=UTF8&psc=1&refRID=DHHY52DD19DJ250W8DQG
 
Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #11
Ich habe heute meinen Papa angerufen und ihm gesagt, dass ich nicht mit fahren möchte. Er meinte, dass er sich das fast gedacht hätte und hat dann ziemlich schnell beleidigt aufgelegt. Ich denke wenn ich das nächste Mal zu meiner Oma und ihm gehe, werde ich mir einiges anhören müssen, hoffe mal, dass ich es dann schaffe zu meiner Meinung zu stehen.

Im Prinzip ist es ja wirklich wie ihr sagt, was habe ich schon zu verlieren? Menschen, die sich als Freunde ausgeben, Papa und Oma, die dauerhaft herum meckern, wo sich alles nur zum Besseren ändern kann. Trotzdem hab ich da iwie totale Furcht davor, Menschen die ehrliche Meinung zu sagen, Ich hoffe, dass ich das mit der Zeit lerne.

Furcht hat man immer, aber die ist wesentlich größer um so mehr man die Person mag/liebt. Ich frage mich nur wieso du dein Vater und deine Oma so gerne hast, wenn sie wie du sagst, die Dich eigentlich immer nur runter machen? Was empfindest du eigentlich? Das ist auch der Schlüssel um die Wahrheit zu sagen ohne Andere zu sehr zu verletzen.

Beispiel: "Ich fühle mich bei euch nicht wohl, weil ich das Gefühl habe ihr nörgelt nur an mir herum, darum möchte ich absagen."

Fällt dir was auf? Genau du hast NUR von Dir gesprochen und hast ihn trotzdem deine ehrliche Meinung gesagt.
 
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #12
Fällt dir was auf? Genau du hast NUR von Dir gesprochen und hast ihn trotzdem deine ehrliche Meinung gesagt.

Genau das ist ja das vorbildlichste Gesprächsverhalten. "Ich fühle mich so und so" statt "Du hast das und das gemacht". Besser kann jemand das nicht sagen.

Hm, sicher kann jemand auch Angst haben, weil er oder sie immer nur 'runtergemacht wurde. Auch ohne Mögen/Lieben. Ein Kind will ja auch anerkannt werden, oder? Da könnte es hilfreich sein, wenn der erwachsene Mensch zu sich sagt, dass er die Anerkennung von diesen Personen nicht mehr braucht oder nicht mehr danach suchen will. Und das ist sehr schwer.

Klar hast Du Schiss, Love96 Love96 . Das hätte wahrscheinlich jeder Mensch in Deiner Situation. Du hast wohl nie gelernt, dass es Dein gutes Recht ist. Und wie man sich angemessen äußert. Das, was Q Q-Fireball geschrieben hat, finde ich sehr gut.

Du musst auch gar keine langen Diskussionen führen. Wenn Du Dich nicht stark genug fühlst, das nächstemal zu Deiner Oma und ihm zu gehen, dann sage einfach, dass Du lieber was anderes machen möchtest. Wenn Du hingehst und sie Dich angreifen, kannst Du einfach sagen, dass Du Dir das nicht geben musst, dass Du Dich bei denen nicht wohl fühlst, dass Du die ganze Woche hart gearbeitet hast und lieber nach Hause gehst.
 
W
Benutzer173571  (39) Öfter im Forum
  • #13
Ich fühle zu 100% mit dir! Ich musste erst mein Selbstwertgefühl komplett verlieren um zu lernen für mich einzustehen..mittlerweile läuft es besser..es ist noch nicht zu 100% gut, da ich mich noch immer nicht traue zb zu sagen: nein ich will nicht, sondern lasse mir bei gewissen menschen eine ausrede einfallen..was ich schlimm finde weil ich eigentlich ein sehr ehrlicher und direkter mensch bin, aber bei gewissen leuten kann ich das nicht.

Ich würde dir den rat geben darüber nachzudenken, warum du die angst hast etwas zu sagen..oder deine meinung zu sagen..hast du es bei allen leuten ( außer mutter, das hast du ja schon erwähnt) oder nur bei gewissen leuten? Ist es ein generelles problem?

Bei mir ist es bei bestimmten familienmitgliedern aufgrund kindheitserfahrungen einfach so und weil sie generell dominanter etc sind und ich jemand bin der sehr hilfsbereit ist und ein schlechtes gewissen bekommt wenn ich nicht helfe oder eine ausrede erfinde, also lüge..

Mittlerweile weiß ich, dass es daran liegt, dass ich unbedingt gemocht und geliebt werden will..weil ich mich selbst nicht genug geliebt und geschätzt habe..jetzt arbeite ich daran und es geht besser.

Du solltest dir wirklich versuchen bewusst zu werden warum du das hast..es ist mehr als diese Quälerei aus der kindheit..das eird etwas bei dir ausgelöst haben..du musst versuchen zu erkennen was es ist..das ist nämlich wirklich der wichtigste schritt..erkennen was das eigentliche problem ist..dass du deine meinung dich nucht sagen traust kommt vom kernproblem her ( ich traue mich meine meinung nicht sagen, aber das kernproblem ist..ich habe angst nicht geliebt zu werden..nicht gemocht zu werden etc..) ..
Es ist wirklich wichtig dem eigentlichen problem auf den grund zu gehen..
Ich habe zb gelernt zu akzeptieren, dass man mich halt nicht mag..wenn mich jemand fragt ob ich helfen kann und ich sage nein und die person ist dann böse auf mich und mag mich nicht mehr..dann ist das ok. Das ist nicht mein problem ich bin ein liebenswerter mensch und habe es nicht verdient so behandelt zu werden. Ich liebe mich und bin anderen gegenüber respektvoll und das ist das wichtigste..

Und sollte jemand wirklich ungut werden..hier kommt der schlüssel zum erfolg: distanz es muss einfach sein..menschen die einem nicht gut tun..die tun einem nicht gut..man muss abstand halten! Sich distanzieren..wenn dein vater und deine oma dich belasten..halte abstand..versuche deine meinung zu sagen, wenn sie dann irgendeine art von terror machen dann sag: du tust mir nicht gut, ich leide psychisch darunter..ich habe angst, ich muss mich eine zeit lang distanzieren..und das mschst du dann auch.

Ich habe das mittlerweile schon wirklich gut in meinem familien und freundeskreis gelernt, ich habe zb eine freundin, die mir nicht gut getan hat auch komplett distanziert und ihr die Freundschaft gekündigt..sie hat mir einfach nicht gut getan und das ist auch ok..für jeden menschen ist etwas anderes toxisch..

Die einzige schwäche die ich noch habe ist dass ich so schwer nein sagen kann und bei bestimmten menschen traue ich mich nicht zu sagen, dass ich nicht will und dann erfinde ich etwas..( kann nicht bin im kino) das belastet mich noch weil ich gar nicht lügen will aber ich traue mich einfach nicht..
Aber sogar hier habe ich gelernt..es gibt einfach menschen die mit einem nein nicht umgehen können, wenn es das ist was ich machen muss um mich um mich selbst zu kümmern, dann ist es ok..ich würde keine ausrede erfinden müssen, wenn sie normal damit umgehen würden und nicht soforg schreien..aber ich bin auch dabei es zu ändern und step by step mit ihnen zu reden..

Was ich damit sagen will..selbstschutz..es ist wirklich das wichtigste..du musst das tun was du tun musst damit es dir gut geht..du bist nunmal die wichtigste person in deinem leben..achte auf dich und deine Gesundheit.

Man kann nicht von heute auf morgen sich ändern, es ist ein langsamer prozess..schritt für schritt wird es langsam besser..aber du musst dich auf dich und um deinen selbstwert kümmern..es ist ok, wenn du deine meinung sagst..du musst nicht dinge tun die du nicht willst oder wenn du dich nicht wohl fühlst..

Wenn dir jemand nicht gut tut..versuche darüber zu reden und deine gefühle zu äußern..wenn diese person keine rücksicht darauf nimmt..distanz..zumindest eine zeit lang..dann kann man es wieder versuchen.

Aber dennoch, werde dir im klaren darüber wo vor du eigentlich angst hast..wieso fällt es dir so schwer? Und wenn du da die antwort hast, arbeite an dem grundproblem step by step..

Achtung menschen die ein schlechtes Selbstwertgefühl haben neigen oft auch dazu sich mit menschen zu umgeben, die das in irgendeiner form ausnutzen..werde dir im klaren darüber ob du das in deinem leben hast..suchst du dir zb unbewusst freunde die deine gutmütigkeit ausnutzen? Lerne zu erkennen, wer deine echten freunde sind..wer menschen in deinem leben sind die dir gut tun und zumindesg am anfang wenn du an dir und deinem problem arbeitest umgib dich ausschließlich mit menschen die dir gut tun..distanziere dich zumindest eine zeit lang von menschen die dir nicht gut tun..und wenn du selbstvertrauen etc getankt hast kannst du dich schritt für schritt wieder auch an jene wagen, die vielleicht problematischer am anfang sind.
Man hat dann eh beruflich genug menschen, die man eventuell nicht unbedingt zu seinen freunden zählt und man muss lernen mit ihnen umzugehen, wenn man privat dann auch noch belastet wird von ich nenne sie energiefressern..leute die einem nicht gut tun..dann ist das gleich doppelt belastend..es wird wirklich von mal zu mal besser..aber geh das Grundproblem an.
[doublepost=1564635021,1564633613][/doublepost]Und noch kurz zum aktuellen problem mit deinem vater..versuche nicht darauf zu warten bis du beim nächsten mal bei ihnen bist..damit sie dich eventuell fertig machen..du wirst dich nicht von heute auf morgen komplett ändern und ihnen die meinung sagen können.

Du solltest versuchen das gespräch selbst zu suchen, dsmit du die situation ein wenig kontrollieren kannst..das heißt ruf deinen vater an und frag ihn ob er ein problem damit hatte dass du nicht mitkommen wolltest..weil du das gefühl hattest..

Dann schau was er sagt und sag wie du dich fühlst und warum du nicht mitkomme n wolltest..erklär ihm wie du dich fühlst wenn du bei ihnen bist.
Sollte das gespräch eskalieren..sag ruhig, dass du nicht mehr darüber reden kannst weil du dich so und so fühlst..

Und versuch auch aktiv mit vorschlägen zu kommen..ich würde mir wünschen, dass....

Du wirst dann ja sehen wie es läuft..wenn es nicht besser wkrd, kannst du ja ruhig sagen..dass du dich distanzieren möchtest für eine zeit da dich das ganze belastet..etc

Bei mir zb ist es so dass ich all diese gespräche schon hatte und seitdem läuft es viiiieeeellll besser..die einzuge person bei der ich leider immer noch ausreden erfinden muss ist meine Schwester..sobald ich nein sage macht sie mir ein schlechtes gewissen und sagt ich bin schlechg, selbstsüchtig etc etc..
Darüber habr ich schon mkt ihr gesprochen und ihr gesagt..ich kann dir nicht sagen, dass ich nicht will weil du akzeptierst das nicht also muss ich dich anlügen..
Das will sie natürlich nicht..aber sie hat es eine zeit lang nicht mehr gemacht, ich habe sie auch nicht belogen und dann hat es wieder angefangen..
Es gab wieder ein gespräch..es lief besser und dann wieder..das ist halt mühsam.
Was ich damit sagen will, es ist für dich und auch für menschen in deiner umgebung ein langsamer prozess..

Ich würde dir raten, dass du nicht darauf wartest bist du konfrotiert wirst sondern die Konfrontation selbst suchst..unter deinen bedingungen..das hilft am anfang sehr..

So wie du es jetzt gemacht hast..du hast deinen vater im Nachhinein angerufen und gesagt du willst nicht..
Versuch weiterhin gespräche zu suchen..wenn du wartest dass du attackiert wirst, so wird es dir schwer fallen sofort aus deinem muster zu fallen..du wirst wieder schweigen .

In dem du dich aber schritt für schritt aktiv deiner angst stellst, wird es besser..und erwarte nicht zu viel von dir..
Die tatsache dass du gutmütig bist, ist eigentlich eine positive Eigenschaft. Du musst nur lernen dich zu schützen vor menschen, die das dann ausnutzen..und wehre dich gegen jene, die dich respektlos behandeln und deine energiefressen und dein selbstwertgefühl ruinieren..

Aber indem du aktiv das problem angehst kannst du das wirklich gut üben..irgendwann schaffst du es dann auch ad-hoc etwas gutes zu antworten und dich zu wehren. Das kommt dann noch
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #14
Sind deine Eltern verheiratet oder getrennt?
Wäre es möglich deinem Vater und deiner Oma mal für einige Wochen/Monate aus dem Weg zu gehen?
Ich habe einige Freunde, die unter ihren Eltern sehr gelitten haben. Um erwachsen zu werden, muss man sich von den Eltern abgrenzen. Wenn die Eltern einen wie und warum auch immer verletzt haben, dann hat man aufgrund ihrer andauernder Grenzüberschreitung nie gelernt Grenzen zu setzen und die eigenen zu bewahren.
Vielleicht könnte dir das Buch "das Kind in dir muss Heimat finden" helfen. Es mag etwas esoterisch klingen, ist es aber nicht - und es hat vielen meiner Freunden echt geholfen zu verstehen, warum sie heute so sind, wie sie sind und wie ihre Eltern sie geprägt haben - und das ist das wichtigste - wie sie sich stärken könnend und Grenzen setzen und einhalten können.
https://www.amazon.de/Das-Kind-muss...coding=UTF8&psc=1&refRID=DHHY52DD19DJ250W8DQG

Meine Eltern sind zum Glück getrennt. Ich lebe noch bei meiner Mum, meinem Stiefpapa und meinem Stiefbruder, die zum Glück immer 100% hinter mir stehen und mich so akzeptieren wie ich bin.
Möglich wäre es so sicher, ihnen aus dem Weg zu gehen und ich hätte ehrlich gesagt auch kein Problem sie länger nicht mehr zu sehen, vor allem weil sie beide gerade mega beleidigt sind, dass ich nicht mitgefahren bin, aber dann fangen sie an mir ein schlechtes Gewissen einzureden ala "Deine Oma/ich lebe vielleicht auch nicht ewig."
Danke auf jeden Fall für den Tipp mit dem Buch :smile:

Danke auch allen anderen für eure lieb gemeinten Ratschläge. Iwie finde ich es echt beruhigend zu hören, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich ergangen ist und die es geschafft haben sich zu ändern, da ich selbst eher verzweifle und das Gefühl habe es nicht ändern zu können. Danke euch auf alle Fälle :smile:
 
Morgenstern
Benutzer133419  (61) Sehr bekannt hier
  • #15
Möglich wäre es so sicher, ihnen aus dem Weg zu gehen und ich hätte ehrlich gesagt auch kein Problem sie länger nicht mehr zu sehen, vor allem weil sie beide gerade mega beleidigt sind, dass ich nicht mitgefahren bin, aber dann fangen sie an mir ein schlechtes Gewissen einzureden ala "Deine Oma/ich lebe vielleicht auch nicht ewig."
Danke auf jeden Fall für den Tipp mit dem Buch :smile:

"Einreden" ist das Zauberwort, oder? Die haben Dir nix einzureden. Wenn Deine Oma sich wünscht, dass jemand traurig ist, wenn sie stirbt, dann soll sie sich so verhalten, dass es für andere schöner ist, wenn sie da ist, als wenn sie nicht da ist. Oder?

Ich weiß, wie das ist, wenn man zur Dankbarkeit für was gezwungen werden soll, was man gar nicht selbst verursacht hat. Mein Vater wollte nicht, dass meine Mutter nach meiner Geburt arbeitete, und sie wollte es nur für 2 Tage als selbständige Kosmetikerin, und es sollte in der Stadt sein, in der ich geboren worden bin, und ihre Mutter, also meine Oma hätte sich bestens um mich gekümmert. Um des lieben Friedens willen hat sie nachgegeben. (MAAAAINST Du etwa, IIIICH kann nicht alleine eine Familie ernähren?) Und wer war daran "schuld"? Natürlich ICH, wer sonst?

Lasse Dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden. Wenn der Umgang mit Deiner Oma und Deinem Vater nicht gut für Dich ist, dann pflege keinen Umgang mit denen. Es ist Dein Leben. Und es ist nicht Dein Problem, wenn sie mit sich selbst so unzufrieden sind, dass sie andere dafür verantwortlich machen müssen.
 
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Q
Benutzer77893  Meistens hier zu finden
  • #16
Danke auch allen anderen für eure lieb gemeinten Ratschläge. Iwie finde ich es echt beruhigend zu hören, dass es Menschen gibt, denen es ähnlich ergangen ist und die es geschafft haben sich zu ändern, da ich selbst eher verzweifle und das Gefühl habe es nicht ändern zu können. Danke euch auf alle Fälle :smile:

Jeder kann sich ändern, entscheidend ist das man es selber will und nicht weil es andere wollen oder erwarten. Das schwerste hast du schon hinter dir, die Einsicht. Dir tut der Umgang nicht gut, also vergiss niemals für wenn du das tust - für Dich! Du hast nur dieses eine Leben, ist es dann nicht viel wichtiger mit sich selber glücklich zu werden, bevor man versucht andere Glücklich zu machen?
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Off-Topic:
aber dann fangen sie an mir ein schlechtes Gewissen einzureden ala "Deine Oma/ich lebe vielleicht auch nicht ewig.
Ist es Ihnen wirklich lieber, dass jede Begegnung für mindestens eine Seite unangenehm ist, als sich stattdessen weniger zu sehen und dafür vielleicht angenehmere Begegnungen zu haben? Entweder ist es für sie immer super toll dich zu sehen so lange du mitspielst oder aber sie haben die Logik dahinter nicht im Blick wenn sie sowas sagen.
Wie viel ist dir die Zeit mit Ihnen wirklich wert?
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #18
"Einreden" ist das Zauberwort, oder? Die haben Dir nix einzureden. Wenn Deine Oma sich wünscht, dass jemand traurig ist, wenn sie stirbt, dann soll sie sich so verhalten, dass es für andere schöner ist, wenn sie da ist, als wenn sie nicht da ist. Oder?

Ich weiß, wie das ist, wenn man zur Dankbarkeit für was gezwungen werden soll, was man gar nicht selbst verursacht hat. Mein Vater wollte nicht, dass meine Mutter nach meiner Geburt arbeitete, und sie wollte es nur für 2 Tage als selbständige Kosmetikerin, und es sollte in der Stadt sein, in der ich geboren worden bin, und ihre Mutter, also meine Oma hätte sich bestens um mich gekümmert. Um des lieben Friedens willen hat sie nachgegeben. (MAAAAINST Du etwa, IIIICH kann nicht alleine eine Familie ernähren?) Und wer war daran "schuld"? Natürlich ICH, wer sonst?

Lasse Dir bitte kein schlechtes Gewissen einreden. Wenn der Umgang mit Deiner Oma und Deinem Vater nicht gut für Dich ist, dann pflege keinen Umgang mit denen. Es ist Dein Leben. Und es ist nicht Dein Problem, wenn sie mit sich selbst so unzufrieden sind, dass sie andere dafür verantwortlich machen müssen.

Ja, es stimmt alles was du sagst, nur sehen die beiden das leider nicht so und haben in mir halt auch sozusagen das perfekte "Opfer", weil ich eben selten meine Meinung sage und es eine große Überwindung darstellt dies zu tun. Aber was ich zurzeit versuche, ist dass wir uns nur mehr einmal alle 3 Wochen für maximal 2 Stunden sehen, weil das reicht, heißt habe ich sie zum Glück seitdem ich gesagt habe, dass ich nicht mitfahren will nicht mehr gesehen.

Danke für deine Antwort :smile:
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Jeder kann sich ändern, entscheidend ist das man es selber will und nicht weil es andere wollen oder erwarten. Das schwerste hast du schon hinter dir, die Einsicht. Dir tut der Umgang nicht gut, also vergiss niemals für wenn du das tust - für Dich! Du hast nur dieses eine Leben, ist es dann nicht viel wichtiger mit sich selber glücklich zu werden, bevor man versucht andere Glücklich zu machen?

Du hast ja recht und ich denk mir in letzter Zeit auch immer öfters, was ich denn zu verlieren habe. Freunde, die sowieso nie für mich da sind beziehungsweise ein sehr einseitiger Kontakt ist? Meine Oma und meinen Papa, die vll endlich aufhören herum zu meckern, wenn ich mich endlich wehre? Aber auch, wenn ich mich das mittlerweile öfters selbst frage und das auch ändern möchte, denk ich, dass es leider doch noch ein weiter Weg ist, bis ich das auch umsetzen kann.
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Off-Topic:

Ist es Ihnen wirklich lieber, dass jede Begegnung für mindestens eine Seite unangenehm ist, als sich stattdessen weniger zu sehen und dafür vielleicht angenehmere Begegnungen zu haben? Entweder ist es für sie immer super toll dich zu sehen so lange du mitspielst oder aber sie haben die Logik dahinter nicht im Blick wenn sie sowas sagen.
Wie viel ist dir die Zeit mit Ihnen wirklich wert?

Das ist ihnen denk ich einmal egal oder sie verstehen es einfach nicht, da sie einfach keinerlei Schuld bei sich sehen, selbst wenn ich es ihnen sage und sie mich teilweise sogar zum weinen bringen, ist ihnen das ziemlich egal. Mit ihnen Zeit zu verbringen ist mir gerade nicht wirklich viel wert, da es mich nicht glücklich macht und ich gerade jetzt im August eigentlich nur noch Sachen mache, die mich glücklich machen, bevor ich im September anfange arbeiten. Also mir würde 1 Mal im Monat für maximal 2 Stunden mehr wie ausreichen, so schlimm das vielleicht klingt.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
Freunde, die sowieso nie für mich da sind beziehungsweise ein sehr einseitiger Kontakt ist
Wie ging denn nun eigentlich das Gespräch mit deiner Freundin aus, oder habe ich das überlesen?
Also mir würde 1 Mal im Monat für maximal 2 Stunden mehr wie ausreichen, so schlimm das vielleicht klingt.
Das klingt doch nicht schlimm, im Gegenteil. Keine Zeit oder so wenig wie möglich Zeit mit Menschen verbringen zu wollen, die dich zum weinen bringen und dich nicht gut behandeln, ist eine gesunde Reaktion. Nennt sich auch Selbstschutz. Was spricht denn dagegen, mit der Vorbereitung und dann dem Jobeinstieg jetzt erstmal so beschäftigt zu sein, dass du sie vor Weihnachten leider, leider nicht mehr sehen kannst? Gönn' dir mal eine Auszeit. Und Zeit, selbstbewusster zu werden. Dann wird es auch einfacher, sich in der persönlichen Konfrontation abzugrenzen. Wenn du zwischendrin immer wieder runtergeputzt wirst, ist es sicher schwieriger, selbstbewusster zu werden.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #20
Wie ging denn nun eigentlich das Gespräch mit deiner Freundin aus, oder habe ich das überlesen?

Das klingt doch nicht schlimm, im Gegenteil. Keine Zeit oder so wenig wie möglich Zeit mit Menschen verbringen zu wollen, die dich zum weinen bringen und dich nicht gut behandeln, ist eine gesunde Reaktion. Nennt sich auch Selbstschutz. Was spricht denn dagegen, mit der Vorbereitung und dann dem Jobeinstieg jetzt erstmal so beschäftigt zu sein, dass du sie vor Weihnachten leider, leider nicht mehr sehen kannst? Gönn' dir mal eine Auszeit. Und Zeit, selbstbewusster zu werden. Dann wird es auch einfacher, sich in der persönlichen Konfrontation abzugrenzen. Wenn du zwischendrin immer wieder runtergeputzt wirst, ist es sicher schwieriger, selbstbewusster zu werden.


Ich hatte mit ihr noch kein Gespräch, da sie bis jetzt keine Zeit hatte, aber vermutlich treffen wir uns kommende Woche mal. Aber das ist halt auch so ein Punkt, dass keiner von meinen Freunden seit ich das Studium beendet habe, mal Zeit hatte anzustoßen oder sonst was und es mir auch jetzt bei dieser Freundin - auch wenn ich dachte sie hat es verstanden, doch nicht so scheint.

Du sagst es, einige Zeit nicht mit ihnen zu verbringen, würde mir sicherlich gut tun, ich weiß nur nicht, ob ich es wirklich schaffe, das durchzusetzen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #21
Hi!
Ich finde das, was Fantasy. Fantasy. geschrieben hat sehr sehr gut!

Ich würde dir an dieser Stelle gerne einen emotionalen Rahmen an die Hand geben.
Dein Problem ist meinem vor vielen Jahren nicht unähnlich. Das was dir fehlt ist der oben erwähnte Rahmen. Quasi ein "was ist Richtig und was ist Falsch". Das Problem bei Menschen, die Verantwortung mit Schuld verwechseln, beides nicht haben wollen und anderen dann Schuld einreden ist, dass einem der moralische Kompass verdreht wird. Oder anders gesagt: Man sieht Dinge als "normal" an, die es aber gar nicht sind oder nicht sein sollten. Wenn man dann das Richtige tut, hat man Schuldgefühle, obwohl das Verhalten wiederum "normal" ist und so sein sollte.
Das Ganze dann wieder gerade zu biegen kostet etwas Energie, lohnt sich aber.

Und weißte was? Du machst mir den Eindruck, als wenn du das hinbekommen wirst...ganz einfach, weil du dich reinhängst und mutig ein paar Schritte machst! Das erfordert Mut und das finde ich toll!

Ich gebe dir keine wirklichen praktischen Tipps an dieser Stelle, die kamen schon und die sind auch alle gut. Ich geb dir einfach ein paar Gedankenanstöße.

Das was du in deinem Leben brauchst (immer brauchst!) sind Grenzen. Grenzen sind dazu da etwas (in diesem Fall dich) zu beschützen. Gleichzeitig sind Grenzen für gewöhnlich gut gekennzeichnet. Wer Grenzen überschreitet, bekommt es mit Konsequenzen zu tun.
Was du also tun solltest ist, Grenzen zu setzen und Konsequenzen walten zu lassen. Diese Konsequenzen müssen gar nicht mit dem Knüppel daher kommen. Wenn sich z.B. ein sog. Freund nur dann meldet, wenn er was will, dann kann man solche Gespräche abkürzen..das beendet diese falsche Freundschaft auch, aber ohne Drama. Man muss nicht jedem die Wahrheit ins Gesicht knallen..manche wollen sie einfach nicht verstehen...
Bei deinem Vater und deiner Oma sieht das etwas anders aus. Du kannst keine Veränderung erzielen, ohne dass du hart dagegen gehst.
Hier könntest du z.B. sagen, dass du dich in dem Moment umdrehst und gehst, wenn sie dich angreifen. Klar definierte Grenze, klar definierte Konsequenz.

Du musst dich diesen Menschen nicht aussetzen. Wenn die Oma dich gerne sehen möchte, muss sie sich halt mal zusammen nehmen...manchmal können sie das nämlich ganz plötzlich.
Vergiss dabei nicht..SIE wollen was von DIR und nicht umgekehrt. Sagst du "nein" bekommen sie es nicht. Du bist also derjenige, der de facto am längeren Hebel sitzt.

Wie auch immer du planst deine Entwicklung anzugehen. Es ist sinnvoll sich zunächst Gedanken zu machen, was eigentlich moralisch gesehen "richtig" ist und was nicht. Für dich. Ganz persönlich und privat. DANN kannst du dir eine Strategie überlegen. Die kann darin bestehen sehr direkt zu sein..und sie kann auch einfach darin bestehen, etwas von sich aus einschlafen zu lassen. Manchmal hilft ein leiser Hinweis.
Und nicht vergessen: Wenn du nicht die Wahl getroffen hast, die perfekt gut funktioniert (ich sage absichtlich nicht die "richtige Wahl"), dann probierst du was anderes. Du musst nicht immer alles zu 100% korrekt machen. Das schafft keiner...und die, die am lautesten sind und auf andere mit dem Finger zeigen, können es meist am schlechtesten.
 
G
Benutzer Gast
  • #22
Die ganze Situation, diese Verhältnisse, dieser Umgang wird dein ganzes Leben prägen. Es verändert dich schleichend und hemmt dich darin, zu sein wer du wirklich bist und wie dein weiteres Leben verlaufen sollte.
Wenn du jetzt nicht bald etwas änderst, wirst du aus diesen negativen Gefühlen wohl nicht mehr rauskommen.

Du hast sicher Sorge vor den Konsequenzen, wie in all den Situationen, wo du gerne deine Meinung äußern würdest.
Aber wieso sollten alle anderen um dich herum das Recht haben, ihre Meinung zu äußern, aber du nicht?
Jeder hat das gleiche Recht, keiner sollte einen darin einschränken, seine Meinung zu äußern.
Vorallem in Situationen von permanentem Unwohlsein sollte man sich selbst schützen und klar machen was dies mit einem macht.
Mir hilft es immer vor Augen zu halten, was das Schlimmste sein könnte was passiert. Und überlege dann, wie ich darauf reagieren könnte und ob ich nicht lieber mit "dem Schlimmsten" leben könnte, anstatt mir mein weiteres Leben ruinieren/bestimmen zu lassen.
Dann kommt es sowieso meist nicht "zum Schlimmsten" und ich kann mit allen anderen Reaktionen gut umgehen.

Dein Vater und deine Oma lieben dich doch, wenn du ihnen deine Gefühle und Sorgen mitteilst, werden sie es sicher früher oder später schaffen ihren Stolz zu überwinden und deine Sichtweise zu Herzen zu nehmen.
Auch Freundschaften sollten stark genug sein einiges auszuhalten...wahre Freunde akzeptieren, dass auch du Gefühle und Bedürfnisse hast.
Auch wenn es vielleicht eine Weile dauert bis sie es einsehen...dann ist vielleicht eine Zeit lang Funkstille, aber das Ergebnis wird sich lohnen.
Du hast doch auch die Unterstützung deiner restlichen Familie.

So wie dein Vater und deine Oma lernen sollten über ihren Schatten zu springen, solltest auch du lernen, dass du genauso viel Wert bist wie jeder andere Mensch und die gleichen Rechte hast.
Jeder ist seines eigen Glückes Schmied...manchmal muss man auch unangenehme Sachen angehen, um glücklich zu werden.
Du schaffst das.
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #23
Danke euch beiden für eure Kommentare. Ich merke einfach immer mehr, wie sehr ich mich langsam ändern muss, denke nämlich auch durch meine Ausstrahlung, ziehe ich Freunde an, denen ich nichts bedeute. Ein Beispiel hierfür denke ich mir ist beispielsweise, dass keiner in dieser stressigen Zeit bei meinem Abschluss für mich da war und ich mir deswegen in einem Moment, wo ich so dringend jemanden gebraucht habe, der für mich da ist, ein Video von meiner früheren besten Freundin angeschaut habe, in dem sie mir gesagt hat ich schaffe alles und mir meine Ressourcen aufgezählt hat. Auch wenn sie mich öfters ausgenutzt hat, haben in unserer Freundschaft wir beide Fehler gemacht und sie hat mir zumindest öfters gezeigt, dass ich ihr was bedeute. Nur war diese Situation für mich eigentlich auch ein Anstoß, dass ich mich ändern muss, da eigentlich gegenwärtige Freunde in solchen Situationen da sein sollten.

Ich weiß, was meine Stärken sind und weiß auch, dass ich eigentlich schon eine gute Freundin bin und ein Mensch der es verdient hat sowohl von Freunden, als auch von Papa und Oma besser behandelt zu werden. Und mir wurde in ein paar Tagen bei meiner Familie mütterlicherseits auch klar, dass ich eigentlich nichts zu verlieren habe. Meine Freunde melden sich ja sowieso nur wenn sie was brauchen und sind nie für mich da, heißt was hätte ich da zu verlieren? Eigentlich sind sie ja auch keine Freunde, wenn ich mir das überlege. Auch bei meinem Papa und meiner Oma will ich mich ändern und werde jetzt wirklich bestmöglich in diese Richtung an meinem Selbstbewusstsein arbeiten und mir selbst einfach eine gute Freundin sein. Ich weiß auch, dass das noch ein sehr langer Weg wird, aber ich werde diesen Weg verfolgen und möchte mich ändern und nicht länger der Gegenstand für andere sein.

Danke für eure Ratschläge, ich werde mich sehr bemühen sie bestmöglich umzusetzen.
 
Damian
Benutzer6428  Doctor How
  • #24
Du..manchmal geht es auch schneller als man denkt.
Die Familie mal außen vor gelassen (die ist ein Spezialfall), Freunde und auch (Liebes-)Beziehungen mit falschen Menschen rauben einem die Zeit für die richtig tollen Menschen.

Also ganz blöd gesagt: Während man ein schönes Geschenk für den falschen Freund bastelt, könnte man auch auf einem Wanderausflug sein und die tollen Menschen kennenlernen.
Irgendwie ist man auch emotional gebunden und sucht dann vielleicht nicht mit offenen Augen nach Freunden und verpasst es, im richtigen Moment nach einer Nummer zu fragen, um sich mal wieder zu treffen.

Du packst das...du klingst zumindest so, als wenn du das richtig gut auf die Reihe bekommst!
 
Love96
Benutzer130936  Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #25
Also, an alle die es interessiert, ich habe mich heute mit meiner längsten Freundin getroffen und sie war echt super verständnisvoll. Ich war bei dem Gespräch zwar schon ruhig, aber auch ziemlich aufgewühlt und kurz vor dem weinen, weil es mir sehr nahe ging, dass es so weit gekommen ist. Ich habe ihr auch gesagt, dass es mir leid tut und ihr noch einmal erklärt wieso ich nicht für sie da war. Sie hat es total gut verstanden und meinte auch, dass sie mich vollkommen versteht und mir dankbar für meine Ehrlichkeit ist. Sie meinte, dass sie es jetzt komplett verstanden hat und sich bemühen möchte. Ich werd mich natürlich auch weiterhin bemühen, da ich sicher eine Mitschuld trage, dass das mit unserer Freundschaft jetzt so aussieht. Aber ich war wirklich erstaunt, dass meine längste Freundin verständnisvoll war und sogar richtig dankbar für meine Ehrlichkeit, so etwas hätte ich gar nicht erwartet. Es ist wohl wie auch viele von euch gesagt haben, dass es Menschen gibt, die sowas einfach brauchen, sich dann aber nicht von einem abwenden, sondern sich bemühen, das hat mich jetzt wirklich einmal gefreut und mich darin bestärkt diesen Weg weiter zu gehen :smile:
 
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