• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Lebensmittel auf den Müll

B
Benutzer202733  Ist noch neu hier
  • #1
Ich habe vor Tagen eine Reportage im TV gesehen, wo die unfassbare Menge von 18 Millionen Tonnen ( in Zahlen 18.000.000 !!!!! ) weggeworfener Lebensmittel in Deutschland thematisiert wurde.
Das das ein Problem ist, war mit schon im voraus klar - aber die Zahl hat mich schockiert !
Da die Lösung immer zuerst bei einem selber beginnt, frage ich hier mal in die Runde: 'Ist Euch das Problem als solches auch bewusst und wenn ja, was tut ihr persönlich dagegen ?'
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #2
Da die Lösung immer zuerst bei einem selber beginnt, frage ich hier mal in die Runde: 'Ist Euch das Problem als solches auch bewusst und wenn ja, was tut ihr persönlich dagegen ?'
Ist es. Was ich dagegen tue? Naja, bewusst einkaufen, und gegessen wird primär was "weg muss", nicht worauf ich akut Lust habe (also wenn es da grade entsprechendes gibt). Da ich mit einem Kerl gesegnet bin der an die Gottheit MHD glaubt (manche Eigenheiten zu respektieren fällt mir wirklich schwer) sehe ich z.B. bei einem "abgelaufenen" Ofenkäse der 100% okay ist grade zu, ihn als Füllung in pikantem Affenbrot zu verarbeiten und meine Schwester samt Familie damit glücklich zu machen. Klar, ist Arbeit, aber grade tierische Produkte sollte man wirklich wertschätzen.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #3
1. Schritt nicht mit Hunger sondern mit einer Liste einkaufen gehen.
2. Nur kaufen was man braucht
3. Immer wenn man Lebensmittel wegwerfen "muss" mal überlegen was da schiefgelaufen ist und ob das vermeidbar wäre.

Das Meiste, dass ich wegwerfe sind Reste von nicht leergegessenen Kindertellern.
Früher habe ich das noch fertiggegessen aber das war nicht gut für meinen Kalorienhaushalt.
 
Spiralnudel
Benutzer83901  (39) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Ich plane für jeden Monat 30-31 Mahlzeiten im Voraus und kaufe zweimal im Monat groß ein. Obst und Gemüse kaufe ich frisch. Reste vom gekochten Abendessen nimmt mein Mann am nächsten Tag mit zur Arbeit. Zutaten für Frühstück sind immer ausreichend vorhanden, Brot wird frisch eingefroren und dann scheibenweise aufgetaut.

Ich werfe selten etwas weg. 🙂
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #5
Hier landet ganz ganz selten etwas im Müll.
Ich kaufe in erster Linie bewusst ein, verwerte aber auch Reste, die nach einem Essen übrig bleiben.
Es gibt hier etwa einmal pro Woche eine warme Mahlzeit, bei der Reste verwertet werden, die sich über die Woche im Kühlschrank angesammelt haben.
So wird bspw. nach einer Mahlzeit mit Wachtel oder Huhn am nächsten Tag eine Suppe daraus gekocht, in der dann Soßenreste, übrig gebliebene, gekochte Kartoffeln, Reis, Nudeln, Gemüse etc. eingebracht wird.
Trockenes Brot wird komplett getrocknet und später in Knödeln o.ä. verarbeitet.
Manches bekommen auch die Hühner.
Dass wirklich mal etwas im Müll landet, weil nicht mehr essbar, passiert überaus selten.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Kommt mittlerweile nur noch sehr, sehr selten vor. Früher war das anders, da hatten Essen und Ernährung für mich nicht den großen Stelle wert, den sie heute haben. Und ich hatte nicht die mentalen Kapazitäten, mich so intensiv damit zu beschäftigen.

Das hat sich geändert mit einer Umstellung der Ernährung, des Stresslevels und der Prioritäten.

Für mich sind dazu zwei Säulen die Grundlage: bewusst einkaufen mit einem ungefähren Plan und so kochen können, dass man flexibel Zutaten austauschen, Dinge haltbar machen kann u.ä.
Letzteres ist für mich noch wichtiger, seit ich Gemüse, Obst und Kräuter selbst anbaue. Da sind halt fünf Zucchini oder 50 Tomaten reif, wenn sie reif sind, da habe ich keinen Einfluss drauf.

Was noch häufig im Müll landet, sind Süßigkeiten, die mein Mann hortet. Da kauft er etwas aus Lust, isst ein bißchen davon und der Rest bleibt liegen, bis er um ist. Ärgert mich, kann ich aber nicht ändern.
 
S
Benutzer192799  (50) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Ich überlege, wie ich auf die Frage antworten kann, was ich gegen das wegschmeißen tue...

Ich lebe einfach so, dass es gar nicht passieren kann, dass mir Essen schlecht wird. Eine andere Lebensweise wäre für mich undenkbar. Da muss ich nichts besonderes tun.

Manchmal hole ich mir was aus dem Foodsharing, manchmal bringe ich etwas hin (Süßigkeiten aus Geschenken)
Ich ändere manchmal meinen Speiseplan für Lebensmittel, die sich nicht mehr lange halten. Bin beim Kochen kreativ.
Das spontane Verarbeiten geretteter Lebensmittel empfinde ich als Abwechslung und Bereicherung.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #8
Ich habe vor Tagen eine Reportage im TV gesehen, wo die unfassbare Menge von 18 Millionen Tonnen ( in Zahlen 18.000.000 !!!!! ) weggeworfener Lebensmittel in Deutschland thematisiert wurde.
Ein Großteil davon ist aber Zeug, was schon beim Erzeuger weggeworfen wird...

Gestern gab's dazu im DLF 'ne Reportage:


Zentraler Satz: "Die Supermärkte glauben, die Verbraucher akzeptieren optisch nicht makellose Ware nicht."

Ich hingegen denke, die meisten Leute würden das sofort akzeptieren - die Verbraucher dürften mehrheitlich wesentlich weiter sein als die Supermärkte.

Was man selbst tun kann, wurde ja schon genannt: gezielt einkaufen, Reste verwerten oder einfrieren etc.
 
ShanDei
Benutzer195361  (51) Öfter im Forum
  • #9
Da die Lösung immer zuerst bei einem selber beginnt, frage ich hier mal in die Runde: 'Ist Euch das Problem als solches auch bewusst und wenn ja, was tut ihr persönlich dagegen ?'
Ich muss ganz ehrlich sagen, daß ich diese Mengen, die da verschwendet werde auch nicht ganz begreifen kann.
Ich meine: wer wirft so viel weg?
Gut, klar, manche Branchen haben Vorschriften, wann es aus - hauptsächlich hygienischen Gründen - weg muss.
Die werfen die Lebensmittel nicht weg, weil es ihnen grad so passt - sie müssen, auch wenn sie nicht wollten.

Persönlich:
Bei uns fliegen Lebensmittel fast gar nicht weg, schon gar nicht Reste.
Ich koche oder grille Grundsätzlich immer zu viel, weil ich Angst hab, daß meine Leute verhungern.
Demnach bleibt immer was übrig, läßt sich aber super weiter verwerten, entweder als Mittagsessen für die Kids am Folgetag oder als Komponente für ein "Rum-Fort-Gericht".
Daher ist unser "Ausschuss" minimalst.

18 Millionen Tonnen bekommen wir nicht hin, noch nicht mal 100 Gramm.
 
housedrache
Benutzer192233  (49) Öfter im Forum
  • #10
Lebensmittel wegwerfen verursacht mir richtig „Schmerzen“….ich bemühe mich, immer halbwegs gut geplant einzukaufen und bin inzwischen echt findig, aus Resten noch Mahlzeiten zuzubereiten. Mich macht es richtig wütend, wie wir mit unseren Lebensmitteln umgehen & wie krumme Gurken oder Äpfel mit ein paar Roststellen (die absolut normal und keineswegs schlimm sind) aussortiert werden. Das MHD finde ich bei ganz vielen Sachen auch viel zu niedrig, da sind meine Männer und ich absolut schmerzfrei: es werden auch längst abgelaufene Lebensmittel geöffnet, geprüft & dann ggf. auch weiterverwendet. Neulich hatte ich einen Becher Crème Fraîche, der seit einem knappen 1/2 Jahr laut Etikett abgelaufen war - da war gar nix schlecht oder schimmelig, den habe ich dann noch in einer Pilzrahmpfanne verwendet, gerade wenn etwas nochmal richtig erhitzt wird, passiert da nichts! Es sind ja nicht nur die Ressourcen, die beim Anbau & der Verarbeitung ungenutzt durch den Schornstein geblasen werden, auch der Müll gehört ja dazu. Ein kleiner Fortschritt ist es immerhin, dass jetzt Sachen mit abgelaufenerem MHD günstiger abgegeben werden, da gucke ich ganz gezielt nach. Und ich kaufe gerne beim türkischen Gemüsehändler ein: komischerweise hat der krumme Gurken, angepirschte Aprikosen und Tomaten mit Rostflecken drauf im Angebot. Ich bin überzeug, dass es eine große Anzahl von Kunden ebensowenig stört wie uns.
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #11
Ich hingegen denke, die meisten Leute würden das sofort akzeptieren - die Verbraucher dürften mehrheitlich wesentlich weiter sein als die Supermärkte.
Das denke ich auch.
Wobei das ja, zumindest zu einem kleinen Teil, schon bewusst angeboten wird.
Wenn ich Äpfel kaufe, nehme ich die "krummen Dinger".
Auf dem Markt wird krummes Gemüse zu Sonderpreisen angeboten. Das kaufe ich manchmal bevorzugt und das wird auch gut angenommen.

Und zum MHD sage ich immer: Das heißt mindestens haltbar bis und nicht tödlich ab.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #12
Gut, klar, manche Branchen haben Vorschriften, wann es aus - hauptsächlich hygienischen Gründen - weg muss.
Die werfen die Lebensmittel nicht weg, weil es ihnen grad so passt - sie müssen, auch wenn sie nicht wollten.
Stimmt - in der Gastronomie gibt es Ärger, wenn dort Zeug übers Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwendet wird.

Privat ist das aber kein Thema - man merkt doch, wenn die Sachen schlecht sind...
Wenn ich Äpfel kaufe, nehme ich die "krummen Dinger"
Dito... :jaa:
 
Caelyn
Benutzer87573  (36) Sehr bekannt hier
  • #13
Ich schmeiße nicht gern Lebensmittel weg, tue das aber andauernd, seitdem ich alleine wohne.
Leider sind Packungen / Lebensmittel grundsätzlich so groß, dass zu viel für eine Person drin ist. Wenn es kleinere Packungen gibt dann kosten die oft mehr (auch in absoluten Zahlen, nicht nur im Verhältnis) als die größeren.
Ich versuche, mich nicht mehr zu zwingen, alles aufzuessen, weil ich dadurch schon deutlich zugenommen habe und kann leider auch nicht 3-4 Tage hintereinander dasselbe essen. Was eingefroren oder portioniert werden kann friere ich ein oder portioniere und sonst werfe ich leider weg.
 
Roja
Benutzer183300  (54) Öfter im Forum
  • #14
Stimmt - in der Gastronomie gibt es Ärger, wenn dort Zeug übers Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus verwendet wird.
Das könnte ich ja noch nachvollziehen.
Aber bereits zubereitete Speisen müssen m.W.n. auch vernichtet werden.
Früher hatte jede Großküche einen verschließbaren Bottich, in dem die Reste für die Schweine gesammelt wurden.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #15
Off-Topic:

Ich versuche, mich nicht mehr zu zwingen, alles aufzuessen, weil ich dadurch schon deutlich zugenommen habe und kann leider auch nicht 3-4 Tage hintereinander dasselbe essen.
Falls Du mal Ideen suchst, Gerichte so ineinander zu verschachteln, dass dieses Problem selten auftritt - ich bin da inzwischen ganz gut drin :smile: in den meisten Fällen ist ein Gericht eine logische Folge von dem vorherigen.
 
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Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #65
Ich würde nur den Halbsatz mit wertschätzen streichen :smile:. Oder das wertschätzen durch nichtwegwerfen durch ein Wertschätzen, dass den ganzen Prozess umfasst, ersetzen.
Ich mag dieses "aber die anderen" und "aber wo anders" absolut nicht leiden. Das ist kein akzeptables Argument und auch keine Entschuldigung für eigenes Verhalten.

Die meisten Belästigungen und Unfälle passieren nicht in meiner Umgebung. Die meisten Menschen schauen bei sowas weg oder frönen ihrer Sensationsgier. Nichts davon ändert was an der einzig richtigen Handlungsweise wenn ich sowas mitbekomme: Dazwischen gehen, helfen, ggf. Hilfe rufen. Und ja, so handle ich, immer.

Nichts anderes ist es bei Nahrungsmittelverschwendung. Oder bei Klimaschutz. Es ist absolut irrelevant was andere Menschen machen, das ändert nichts an der richtigen Handlungsweise und ist keine Entschuldigung für eine falsche.

Nicht, dass ich immer richtig handeln würde - ich esse Fleisch, ich habe Gründe weshalb ich Mineralwasser in Plastikflaschen kaufe, aus Infektionsschutzgründen habe ich mich von meinem Partner mit dem Auto zu meinen Eltern fahren lassen statt den ÖPNV zu nutzen. Da tu ich dann aber auch nicht so als wäre das in bester Ordnung, weil andere Menschen mehr Fleisch essen, mehr Müll produzieren, in den Urlaub fliegen oder was auch immer - und grundsätzlich bemühe ich mich, falsche Handlungsweisen einzuschränken. Mein Fleischkonsum ist massiv gesunken, Mineralwasser aus Plastikflaschen trinke ich nurnoch beim Schlafen. Das wäre nicht passiert, hätte ich auf andere gezeigt anstatt mich mit meinem eigenen Verhalten zu beschäftigen.

Und doch, die Wertschätzung ist mir extrem wichtig. Ich finde es beispielsweise völlig in Ordnung, überzählige Ziegenböcke zu töten, sofern das ohne Angst und ohne Leid passiert, aber dann wird auch der gesamte Tierkörper verwertet. Man wirft nicht einfach in den Müll, was mal ein lebendes Tier war. Wer soviel Respekt vor selbigem nicht aufbringt sollte wirklich garkeins konsumieren dürfen aus meiner Sicht. Und tja, was weggeworfen wurde wird halt nachgekauft, damit steigt der Bedarf, damit steigt die Anzahl an Tieren denen das passiert - Wertschätzung wirkt sich also ganz direkt aus.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #76
Privat ist das aber kein Thema - man merkt doch, wenn die Sachen schlecht sind...
Ich bin Vertreterin von dem Sinnestest und gerade alles mit aktiven Milchsäurebakterien esse ich lange über die Haltbarkeit hinaus. Gleiches gilt für konservierte Sachen.
Zum Rest: Nein, Verderb ist sichtbar, mikrobielle Verunreinigungen nicht. Wir schmecken Salmonellen, Listerien und einige andere leider (!) nicht und sie produzieren auch keine von uns wahrnehmbaren Stoffwechselprodukte. Es gibt einen Grund, weshalb unterschieden wird zwischen MHD (mindestens haltbar bist) und Verbrauchsdatum (zu verbrauchen bis). In den meisten Fällen reicht dann wahrscheinlich ein starkes Erhitzen aus, aber einige Toxine sind leider hitzebeständig, dort reicht es also nicht, Bakterien und Schimmel abzutöten. Und das soll jetzt kein Appell sein, alles Wegzuwerfen, sondern sich damit zu befassen (bei dir sicherlich nicht nötig, aber für andere womöglich wichtig).
Das könnte ich ja noch nachvollziehen.
Aber bereits zubereitete Speisen müssen m.W.n. auch vernichtet werden.
Früher hatte jede Großküche einen verschließbaren Bottich, in dem die Reste für die Schweine gesammelt wurden.
Und privat darf man natürlich auch weiterhin verwerten. Das Problem ist, wenn die Schweine in unsere Nahrungskette geraten und über die Nahrung Schadstoffe aufnehmen oder erkranken und es nicht auffällt. Schadstoffe können beispielsweise auch Schimmeltoxine sein, die wir dann durch das Essen des Fleisches aufnehmen.
Warum ist das ein Problem?
Warum behaupten alle Leute immer, dass weggeworfene Lebensmittel bzw. Lebensmittelverschwendung ein Problem wären? Für wen?
Eine gute Frage, die mir oft gestellt wurde. Das Problem ist, dass für die Herstellung eines jeden Lebensmittels Ressourcen aufgewendet werden, die dann an anderer Stelle fehlen und dass leider oftmals auch die Umwelt geschädigt wird. Werden sehr viele Lebensmittel überschüssig produziert, fällt der Schaden an der Umwelt und der Ressourcenbedarf (dazu gleich noch mehr) deutlich höher aus und erhöht die Belastung, das unser Ernährungssystem für diesen Planeten darstellt. Falls es dich interessiert: Es gibt ein Konzept, das sich mit planetaren Belastungsgrenzen befasst und im Rahmen dessen eine Ernährungsweise entwickelt hat, die dazu führen könnte, dass jeder Mensch auf dieser Erde einigermaßen gesund essen könnte und wo wir die Grenzen möglichst wenig noch weiter sprengen. Unter dem Stichwort Planetary Health Diet findet man dort vieles.
Für die Umwelt? Lebensmittel sind biologisch abbaubar, also was soll's. Klar, die Verpackungen, die sind vllt umweltunverträglich.
Und auch bei Biolebensmitteln steht auf dem Acker kein Wald, auch für den Biolandbau müssen Moore trockengelegt werden, wenn man dort Landwirtschaft betreiben möchte. Landwirtschaft braucht Ackerflächen, die Felder müssen bewirtschaftet werden, das braucht Treibstoff (und je weniger man mit Pesiziden arbeitet, die ein riesiges Problem darstellen und deswegen eher eine noch schlechtere Lösung sind, desto mehr muss mechanisch gejähtet, gepflügt, etc. werden. Das kann also sogar einen höheren Treibstoffbedarf bedeuten), Wasser, Pestizide (Insektensterben, fehlende Nahrung für Vögel, fehlende Bestäuber, usw.), Düngemittel (besonders schwierig: Stickstoff) sind nur die Sachen, die „mehr“ verbraucht werden. Dazu kommen meistens erdölbasierte Verpackungen (Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind eine tolle Idee — derzeit können sie aber noch nicht wirklich recycelt werden und auch mehr Müll ist ein Problem, dem man nicht nur mit thermischer Verwertung begegnen kann), der gekühlte Transport, der Transport zu dir nachhause, usw.

Für die Hungernden dieser Welt? Da sehe ich keinen Zusammenhang: was hat mein weggeworfenes Essen mit diesen Menschen zu tun?
Ebenfalls eine gute Frage, denn viele Menschen hierzulande verstehen unser Ernährungssystem nicht. Wir ernähren uns schon länger eher global als regional. Dazu gehört, dass gewisse Lebensmitteln in Gegenden angebaut werden, die besonders gut geeignet sind. Entweder weil sie klimatisch geeignete Bedingungen aufweisen oder weil „irgendetwas anderes“ passt. Um bei dem Beispiel Fleisch einzuhaken. Mast an sich ist recht ineffizient. Man füttert einen kompletten Organismus, der einen Großteil seiner Nahrung in Wärme, ein Immunsystem, Bewegung und Aufbau eines Fortpflanzungssystems umsetzt und viele Dinge „aufbaut“, die wir erstmal nicht essen (Knochen, Haut, Borsten). Das ist also „vergeudet“ und dabei könnten auch wir Menschen diese Kalorien zu uns nehmen und uns damit ernähren. Wir können also eher wenig Fleisch essen oder sehr viel pflanzliche Nahrung stattdessen erhalten. Kommen wir jetzt zu dem „Weltproblem“. Auch wenn wir viele Menschen hierzulande haben, die sehr wenig Geld zum Leben haben, verglichen mit Ländern, in denen es sehr große Anbauflächen oder „potentielle“ Anbauflächen (Regenwälder) gibt, haben wir wirtschaftlich mehr Macht. Sprich: Wir können es uns leisten, an einem anderen Ort der Welt mehr für unsere Viehnahrung zu bezahlen als die Menschen vor Ort für den Erhalt ihrer Natur oder für Nahrungsmittel. Unser Viehfutter steht also in direkter Konkurrenz zur Produktion von Nahrungsmitteln und wenn dann mit dem Viehfutter mehr Geld gemacht wird, wissen wir, wie die Entscheidung ausfällt. Das Steak, das wir hierzulande also wegwerfen, hätte demnach auch mehrere Mahlzeiten für andere Menschen sein können.
Zusätzlich trägt unsere globale Form des Ackerbaus dazu bei, dass Böden austrocknen und immer mehr Flächen entstehen, auf denen Menschen weder gut leben können, noch wo Ackerbau produktiv betrieben werden kann. Auch das trägt zu einer weiteren Verknappung bei.

Aus ethischen Überlegungen? Für mich nicht nachvollziehbar, weil die weggeworfenen Lebensmittel niemandem schaden, und auch niemand deswegen hungern muss.
Und das ist eine Fehlannahme. Unter unserer derzeitigen Lebensweisen leiden aktiv jeden Tag Menschen und ja, wir bringen damit nicht „nur“ Tiere um, sondern tragen aktiv dazu bei, dass anderen Menschen die Überlebensgrundlage entzogen wird. Bei tierischen Lebensmitteln ist es aufgrund der hohen Kalorienmenge, die zur Herstellung benötigt wird, besonders gravierend, die Problematik der Intensivtierhaltung mal ausgeklammert.
Die könnte man auch regional sammeln und in bedürftige Gebiete der Welt senden.
Oder hierzulande ausgeben. Unsere Tafeln bräuchten dringend mehr Lebensmittel (und mehr freiwillige). Es gäbe allein hier in Deutschland sehr viele Menschen, denen man damit helfen könnte — leider ist die Abgabe von nicht zu verkaufenden, aber noch zum Verzehr geeigneten Lebensmitteln, in Deutschland immernoch etwas, das eher optional und nicht gesetzlich verpflichtet ist.
Klar hilft es den Hungernden in Afrika nichts, wenn hierzulande weniger Essen weggeschmissen wird. Aber ist das ein Grund, nicht auf möglichst wenig Verschwendung zu achten?
Das ist ein guter Punkt, den viele Menschen auch nicht sehen: Man kann den eigenen Lebensstandard heben, wenn weniger verschwendet wird und die eigenen Ressourcen zielgerichteter eingesetzt werden.
Dann kommt man mit „weniger“ besser aus und hat aber sogar etwas davon.
Bei der Außer-Haus-Verpflegung fallen 17 Prozent (1,9 Mio. Tonnen) der Abfälle an.
Und man arbeitet daran, aber auch hier ist Toleranz wichtig. Zum Beispiel dafür, dass man sich am Tag vorher zum Essen anmeldet oder dass es veränderte Buffets gibt oder auch, dass Dinge aus sind. Der Weg dahin ist lang.
Das meiste vom Lebewesen ist schon in der Entsorgung gelandet, weil es sich vermutlich nicht wirtschaftlich vermarkten lässt.
Du irrst. Das, was absolut nicht verwendet werden kann, das geht in die chemische Industrie. Zusatzstoffe, Waschmittel, Klebstoff. Das wird komplett verwertet. Für uns unattraktive Fleischteile werden verschifft und zerstören dadurch dann fremde Märkte. Aber verschwendet wird dort kaum etwas (wenn mal von den Tieren absieht, die vor dem Schlachthof verenden).
Jedes Tier, das im Schlachthof landet, wird auch zu 99% verarbeitet, zur Not zu Tierfutter.
„Tierfutter“ ist ein gutes Stichwort. Wir haben ein gemeinsames Gesetz für Lebensmittel und Futtermittelt und schon längst bekommen Wauzi und Mauzi Fleisch in Lebensmittelqualität, das also auch von uns Menschen gegessen werden kann. Mittlerweile hat das durchaus relevante Dimensionen angenommen, weshalb Alternative Ernährung zumindest für Hunde schonmal eine gute Idee zu sein scheint. Bei Katzen ist es schwieriger. Aber hier muss man auch klar sagen: Unser Haustierwahn (und ich mag Haustiere durchaus), trägt zum Problem bei und es ist schon lange nicht mehr so, dass dort „nur“ Abfallprodukte landen. Ja, Lunge und Co. ist hierzulande nicht so attraktiv, aber essen könnten wir das auch.
Wenn die Leute ihr eigenes Geld verschwenden, dann ist das so ein riesiges Problem für die Gesellschaft??? Also irgendwas verstehe ich hier nicht.
Wie gesagt, es geht nicht nur um das Geld, aber auch.
Ich kenne zum Beispiel viele Schülerinnen und Schüler und Familien, die darunter ächzen, dass alles teurer wird — aber im Umkehrschluss wird halt trotzdem unfassbar viel weggeworfen. Oft aus fehlendem Bewusstsein. Diesen Familien könnte man von jetzt auf gleich ein besseres Leben ermöglichen, wenn sie dieses Problem besser zu händeln lernen. Auch soetwas wie der Verbrauch von Hülsenfrüchten könnte dazu beitragen, dass die generelle Ernährungsqualität steigt, dass aber gleichzeitig die Kosten dafür sinken.
Off-Topic:
Die (und ich meine auch uns damit) antworten hier einfach nicht, sondern lesen beschämt mit.
Ich finde nicht, dass man sich dafür schämen muss, viel wichtiger finde ich, dass man darüber sprechen kann.
Mein Ansatz sind too good to Go Tüten, Sachen kurz vorm MHD Datum oder auch mal eingedellte Sachen zu kaufen.
Dadurch kann ich meinen Lebensstandard auch anheben ohne mehr Geld zu zahlen. 70% von meinem Obst und Gemüse ist in Bio-Qualität, weil es aus der Tüte kommt. Dann kann ich es mir zwar nicht aussuchen, aber lerne neue Lebensmittel kennen und zahle teilweise weniger dafür als im Discounter. Wir werfen leider zu viel weg, insbesondere weil ich gerne plane und ein anderer Haushaltsmitbewohner dann lieber irgendein TK-Produkt isst. Kurzfristig gebe ich es dann über jodel weiter, wo auch überschüssige Kuchen und Muffins landen, kommt über die Tüten zu viel Gemüse rein, gebe ich es dort oder innerhalb des Freundeskreis weiter. Außerdem habe ich meistens eine Box dabei für Essensreste oder auch, falls ich unverpacktes kaufe.

Mein aktuelles Projekt: Aus Kaffeesatz mache ich Kombucha. So langsam schmeckt es auch 🙃
 
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Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #91
Das beeinträchtig aber die Konsistenz und den Geschmack.
Ich habe damit auch keine guten Erfahrungen gemacht. Und bevor es vom TK in den Müll kommt, gehen die Reste gleich dorthin. Gerade Kalbsleberwurst (für die fehlende Person gekauft) ist danach zum abgewöhnen.

Fleisch frieren wir hingegen regelmäßig einvakumiert ein, dass ist völlig unproblematisch.
 
Schnecke106
Benutzer85763  Beiträge füllen Bücher
  • #92
Wir frieren regelmäßig so etwas wie Salami, Pfefferbeißer, geräucherter Speck, grobe Leberwurst oder Blutwurst ein, das klappt hier problemlos. Schwieriger ist so etwas wie Mortadella, die war zwar essbar, aber nicht wirklich lecker.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #93
Gerade Kalbsleberwurst (für die fehlende Person gekauft) ist danach zum abgewöhnen.
Stimmt - die wird bröckelig.

Aber viele andere Wurstsorten lassen sich problemlos einfrieren - dann mümmelt man die lecker Kalbsleberwurst und wirft den Rest ins Eis...
 
G
Benutzer209049  (29) Ist noch neu hier
  • #94
Gut bei Leberwurst habe ich keine Erfahrung. Wenn ich mal welche esse dann immer nur wenn ich wo anders zum Frühstück bin oder so.
Und wenn die Konsistenz von anderen Würsten nicht mehr so geil ist nach dem Auftauen das man es aufs Brot essen möchte, dann ist Nudelauflauf, Soßen, Eintöpfe oder sowas immer eine gute "letzte" Alternative. Da fällt das dann nicht mehr ganz so arg auf. Und besser als wegschmeißen ist es allemal.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #95
dann mümmelt man die lecker Kalbsleberwurst
Mag wie gesagt nur eine Person, die nicht da ist.

Ich wünsche euch guten Appetit mit der aufgetauten Wurst, ich werde mich nicht weiter rechtfertigen. :winkwink:
 
G
Benutzer209049  (29) Ist noch neu hier
  • #97
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #98
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #99
Off-Topic:
Falls sich noch jemand wundert, warum ich mich enthalte... 🤷‍♀️
Die guten Ratschläge kenne ich selbst, aber es scheitert eben entweder am Platzmangel, an der fehlenden Organisation oder an den geistigen Kapazitäten dafür.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #100
Leider ist es immer total unterschiedlich, wie viel gegessen wird.
Das ist hier auch so. Im Zweifel koche ich weniger (so dass ich die Reste am nächsten Tag kalt bewältigen kann, aufgewärmt mag ich auch nur selten) und wer noch Hunger hat macht sich halt nen Brot - oder bei Suppen gibt's halt am nächsten Tag das gleiche wenn es nicht alle wurde.
 
T
Benutzer109783  Beiträge füllen Bücher
  • #101
Bei uns ist es ja eher so, dass mehr schlecht wird, so mehr wir planen, da wir auch oft spontan auswärts essen, oder mal bei Freunden, und dann keins der geplanten Gerichte kochen, und sich dann alles verschiebt.
Ich mache es daher so, dass ich sonntags nur ca. vier Gerichte plane und einkaufe (+ Frühstück). Diese vier Gerichte kochen wir dann in der kommenden Woche. Dadurch gibt es noch genug Mahlzeiten, die spontan auswärts gegessen werden können. Gerade bei gutem Wetter sind wir einfach viel spontan unterwegs, Freizeitpark, Street Food Markt, Sakura Festival usw. Und essen dort auch.
Wir haben auch viele Einkaufsmöglichkeiten um uns herum, sodass ich dann lieber noch mal gehe (oder die Kinder losschicke 😆).
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #102
Off-Topic:

Ich glaube bei uns hätte es die Leberwurst dann einfach nicht mehr gegeben. Dann hätte derjenige dann einfach Pech gehabt.
Off-Topic:

Ich strafe kein Kind dafür ab, dass es das Wochenende nicht wie geplant hier verbringt. So weit kommt’s noch.

Off-Topic:
Falls sich noch jemand wundert, warum ich mich enthalte... 🤷‍♀️
Off-Topic:
Nö, vollstes Verständnis. Hätte ich besser auch.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #103
Und das soll lebenswert sein?
Naja also das Leben wird nicht gleich unlebenswert wenn es keine Kalbsleberwurst gibt. Das find ich nun nen bisschen übertrieben :upsidedown:

Für mich ists einfach normal dass es nicht ständig alles gibt was ich gern hätte. Dazu zählen auch Dinge, die nur ich mag, aber in der Menge nicht bewältigen kann oder wo der Geruch andere stört.

Tischtaenzerin Tischtaenzerin das ging explizit nicht in Deine Richtung.
 
Papalapap
Benutzer138994  (43) Meistens hier zu finden
  • #104
Naja also das Leben wird nicht gleich unlebenswert wenn es keine Kalbsleberwurst gibt. Das find ich nun nen bisschen übertrieben :upsidedown:

Für mich ists einfach normal dass es nicht ständig alles gibt was ich gern hätte. Dazu zählen auch Dinge, die nur ich mag, aber in der Menge nicht bewältigen kann oder wo der Geruch andere stört.

Tischtaenzerin Tischtaenzerin das ging explizit nicht in Deine Richtung.
Es geht ja nicht um speziell jetzt Kalbsleberwurst. :smile:. Es geht ja darum, auf etwas den Rest seines Lebens für immer zu verzichten was man eigentlich sehr gerne isst, nur weil man der einzige in einer Familie ist der das mag und weil es vielleicht vorkommen könnte, dass man mal ein paar Grämmchen davon wegwerfen würde. .... Das halte ich nämlich für übertrieben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #105
weil es vielleicht vorkommen könnte, dass man mal ein paar Grämmchen davon wegwerfen würde.
Etwas, grade tierisches, zu kaufen mit der bewussten Absicht es teilweise zu entsorgen weil ichs nicht auf bekomme käme für mich unter garkeinen Umständen in Frage. Da verzichte ich definitiv.

Entspricht aber auch nicht der hier geschilderten Situation - da war wegwerfen ja keineswegs geplant beim Kauf.
 
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