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Konflikte häufen sich. Bedürfnisse werden nicht erfüllt.

Z
Benutzer206241  (40) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo liebe Gemeinde.

Ich versuche mich kurz zu fassen.
Ich bin mit meiner Partnerin seit 5 Jahren liiert.
Eigentlich führten wir eine recht harmonische Beziehung auf Augenhöhe. Klar, ein paar Gewitter waren auch dabei, aber rückblickend betrachtet, hatten wir eine recht gute Zeit. Wir beide sind grundvverschieden, was den Alltag bunt und abwechslungsreich machte, Streitigkeiten hitzig und Versöhnung intensiv. Ich hatte das Gefühl, dass wir gestärkt und verbundener aus diesen Konflikten kamen.

Nun ergab sich, dass unser gewohnter "Alltag" durch das Verhalten des Vaters ihres Kindes massiv beeinträchtigt wird.
Kurzfassung: durch die negative Atmosphäre in deren Zuhause möchte ihre Tochter nicht mehr zum Vater.
Zur Folge hat das, dass sich, auch durch die biografische Geschichte meiner Partnerin eine Co-Abhängigkeit entwickelt. Wir können offen darüber sprechen und ich habe auch absolutes Verständnis für diese Ausnahme-Situation.
Infolgedessen werde ich aber in eine Rolle gedrängt, die ich so nicht einnehmen kann:
-Vaterersatz- oft genug habe ich versucht ihr meine Gründe zu erläutern, weshalb ich das nicht sein kann, denn das kann nur das Kind. Aber auch hier mit der eigenen Differenzierung zwischen mir, dem Partner der Mutter, und dem leiblichen Vater. Eigentlich habe ich ein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter, anders als ein Vater, aber ich hüte es genauso wie meine eigenen zwei Kinder. (wohnen bei ihrer Mutter)
Zudem gesellt sich folgendes Problem: Wir haben keine Zeit mehr füreinander. Keine Paarzeit. Wenn doch, wird ihrerseits Nützliches mit dem "Angenehmen" verbunden. Gespräche finden nur oberflächlich und wichtige Themen, die ich gerne ansprechen möchte, finden nur zwischen Tür und Angel oder kurz vorm eintreffen des Kindes statt. Ihre Tochter (10) ist, seit ich sie kenne, sehr unselbstständig. Möchte nie wohin, wenn, dann sollen alle Freunde zu ihr. Beklagt sich häufig über Langeweile und ist selten zufrieden mit dem, was ihr vorgeschlagen oder angeboten wird. Großeltern mütterlicher Seits gibt es nicht, väterlicher Seits wird der Kontakt häufig blockiert und zu meiner Mutter möchte sie nicht. Übernachtungen außerhalb oder Ferienfreizeiten sind nicht möglich. Sie wird als Charakterstark und hyper sensibel beschrieben. (?!)
Beruflich sind wir beide Schichtarbeiter im sozialen Bereich, gemeinsame Zeit wäre trotzdem machbar, wenn sich nur nicht alles um das Kind drehen müsste. (!)
Und das ist der Knackpunkt. - Wenn ich es selbst lese, denke ich, man bin ich eine schlechte Person-.

Ich merkte leider zu spät, dass ich meine Bedürfnisse arg zurück gestellt habe. Für die beiden aber bin ich zur Selbstverständlichkeit geworden. Putzmeister, Versorger, Chauffeur, Koch und Ventil für schlechte Stimmung.
Ich habe leider eine Schwäche: Selbstlosigkeit.
Wenn es mir dann aber doch gelingt, fehlende Bedürfnisse zu äußern, endet dies jetzt häufiger in Diskussionen, die sich sehr in die Länge ziehen.
Ich spreche von Liebe. Zärtlichkeiten, Körper, Geist und Seele. Diese kommen jetzt häufiger viel zu kurz - oder ergeben sich gar nicht mehr.
Ich solle diese aber doch einfach formulieren und kommunizieren, dann könne man schauen, wie man das umsetzt.....

Ich habe eine Frage: Muss man, solche für mich selbstverständliche, Bedürfnisse in einer Beziehung ständig wiederholen, ansprechen, einfordern?
Sollten diese nicht selbstverständlich sein?

Vor gar nicht allzu langer Zeit hatten wir ein schönes Liebesleben. Qualität anstatt Quantität. Manchmal reichte es einfach einmal im Monat. Es war intensiv und verband uns.
Nun ist es beiläufiger, leidenschaftsloser, gehemmter. Es wirkt manchmal wie "gemusst" Wenn es denn dazu kommt...
Das ekelt mich an und ich weiß nicht weiter.
Dies ist ein tragender Pfeiler unserer Beziehung gewesen, nun bricht dieser, aufgrund mangelnder Zeit weg.
Ich beginne zu mauern, mich zurück zu ziehen. Kann selbst nicht mehr geben, weil mein Akku leer ist und ich nichts zurück bekomme.
Mich belastet diese Situation und ich weiß nicht genau, was ich tun soll. Manchmal, nach Ansprache, scheint ein paar Tage die Sonne und es regt sich Hoffnung, die dann aber im grauen Dunkel zerschellt. Paradoxerweise habe ich mich schon an diese Enttäuschungen gewöhnt und habe geringe Erwartungen entwickelt. Das frustriert mich.

Gibt es wen, der mir unbefangen Rat geben könnte?
 
K
Benutzer202690  (39) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #2
Hört sich für mich insgesamt so an, als zerbreche eure Beziehung gerade.
Ich glaube, dass du offen sprechen musst - ihr wirklich klar machen musst, wie ernst die Lage gerade ist-, damit ihr die Chance habt nochmal die Kurve zu bekommen.
 
K
Benutzer188960  Öfter im Forum
  • #3
Ach das mit der Selbstlosigkeit und dass vieles dann für selbstverständlich genommen wird, kenn ich leider nur zu gut (nur nicht in der Beziehung sondern durch Verwandte). Ich hab da jetzt auch dicht gemacht. Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich das alles nicht mehr möchte. In einer Beziehung muss es auch ein Geben und Nehmen sein. Natürlich zählt niemand mit, aber Menschen die nur Nehmen kann ich nicht mehr ertragen.
Du solltest sie dringend um ein Gespräch bitten und ihr mitteilen, dass Du so nicht weitermachen kannst. Entweder Ihr findet eine Lösung oder ihr solltet Euch trennen.
 
A
Benutzer203000  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #4
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Zuletzt bearbeitet:
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Hallo Z Zwischenspiel

Was du beschreibst klingt leider nur zu vertraut.

Es ist schön, dass du viele Pflichten übernimmst um deine Partnerin zu entlasten. Menschlich fantastisch, paardynamisch problematisch, vor allem wenn es als selbstverständlich angesehen wird.

Klar ist es nett von dir, wenn du auch mal zurücksteckst aber, mach das nicht zum Normalfall.
Das Problem ist nämlich, wenn du das alles und immer für sie machst, dann verschiebt sich der Status quo in eurer Beziehung und plötzlich bist du der "Bedienstete" und der seelische Mülleimer, was zur folge hat, dass du in ihren Augen weniger attraktiv/wert bist und sie verliert zunehmend die Lust auf Intimität mit dir, bzw. sieht es als notwendige "Bezahlung" für deine geleisteten Dienste... das ist ein Weg, den du sicher nicht gehen willst.

Mein wichtigster Rat ist, kümmer dich um dich!
Sein einfach mal nicht immer verfügbar, amüsiere dich, triff dich mit Freunden, mach was nur mit deinen Kindern, hab Spaß.

Nicht falsch verstehen, du sollst kein Arsch sein, aber wenn sie etwas von dir braucht, dann soll sie dich danach fragen und es nicht für selbstverständlich nehmen und du sollst auch mal nein sagen...

Führe vorab ein ruhiges Gespräch mit ihr, sag ihr, dass diese Situation und ihr Verhalten dich gerade etwas überfordern und, dass du dich ein bisschen mehr um dich kümmern musst, damit du ihr weiter ein guter Partner sein kannst.

Und mein Rat, dass du dich um dich kümmern sollst, das ist ein Dauerratschlag! Ändere das niemals, du kannst nur dann ein guter Partner sein, wenn du auch mit dir allein glücklich bist.

Viel Erfolg

LG
Fox
 
S
Benutzer190912  (48) Öfter im Forum
  • #6
Als Verständnisfrage: DIe Tochter war bei Euch und will jetzt gar nicht mehr zum Vater, also die jeweils zweiten Wochenenden fallen flach?
Wie ist es mit Deinen Kindern, sind die dann auch ab und wann bei Euch, wie läuft das so ab?
Ja, ich kann Deine Situation sehr gut verstehen. Aber anscheinend basiert Eure Beziehung auf dieser Asymmetrie in Sachen Geben und Nehmen denn anscheinend hält sie ihre guten Vorsätze nie lange durch. Es ist halt wie so oft, Du denkst mit einer klaren Ansage wäre es endgültig gelöst und es läuft von selbst. Dummerweise müsstest Du aber regelmäßig für Deine Position einstehen.
Es wäre aber wichtig, dass Du das mit Augenmaß tust. Denn dieses ich "ändere jetzt mein Leben von grundauf" kann den anderen schnell überfordern. Es wäre besser in gewissen Dosen hier klare Kante zu zeigen und nicht alles auf einmal zu wollen. Dazu kommt, es ist für Deine Partnerin auch nicht leicht, denn sie hat ihren Ex ja auch noch an der Backe. Es wäre wirklich wichtig, dass Ihr wieder stärker in einen lösungsorientierten Austausch kämt wobei Du da ja dabei eben dosiert auch Deine Position vertreten kannst
 
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