• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

beziehungsunfähig Ist sie bezehungsunfähig oder ich?

W
Benutzer178056  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Meine Lieben!

Um meine Situation zu erklären, muss ich etwas weiter ausholen.

Letzten Sommer kam nach Anfangsschwierigkeiten meine neue Liebe - sie war vorher gleich wie ich ebenfalls enttäuscht, sogar betrogen worden und ließ sich erst nur zögerlich auf mich ein, da sie erst Vertrauen fassen musste.

Es folgte eine sehr, sehr schöne Zeit. Verwunderlich schnell sprach sie den Wunsch aus, irgendwann zusammenzuziehen und eine Familie zu gründen. Ich war hin und weg über diesen herzlichen Menschen und begeistert, dass ich wohl endlich die Richtige gefunden hatte. Wir versprachen, immer füreinander da zu sein und den anderen niemals fallen zu lassen.

Wobei mir bereits anfangs auffiel, dass sie an gewissen Orten oder nach manchen - geglaubt harmlosen - Aussagen von mir wie "getriggert" erschien und danach ein komplett anderes Gesicht zeigte, das ziemlich erschrecken ließ. Ganz schlimm wurde es, wenn wir Zeit mit ihrer Familie verbrachten, da diese sie ihrer Meinung nach nicht als vollständige Frau wahrnimmt.

Ebenso blieb mir nicht verborgen, dass sie meine Aussagen oft falsch verstand und mich der Lüge bezichtigte, wenn ein Thema wieder in der gleichen Weise von mir wiedergegeben und von ihr schon wieder anders interpretiert wurde.

Arg war ihre Eifersucht auf quasi jedes weibliche Wesen in unserer Umgebung - auch in der Verwandtschaft. Und am besten hätte ich 24/7 bei ihr sein sollen.

Im Laufe der Monate zeigte sie ihr zweites Gesicht immer häufiger. Von einem Moment auf den anderen konnte ihre Laune umschlagen, was bestenfalls Kritik an mir, im schlimmsten Falle Kommentare unter der Gürtellinie hervorrief. Nach aggressivem Schweigen und einer Abkühlungspase war sie wieder der liebevolle Mensch, in den ich mich verliebt hatte.

Erst darüber hinweggelächelt wurde es mir irgendwann zu viel. Nicht nur einmal sprach ich sie darauf an und verließ ihre Wohnung, als sie kein Einsehen zeigte. Und immer öfter ließ ich mir fadenscheinige Ausreden einfallen, um nicht bei ihr sein zu müssen, was sie weiter provozierte.

Irgendwann schickte ich ihr eine sehr direkte Nachricht, um schwarz auf weiß (und damit nicht schon wieder Missverständnisse aufkamen) darauf hinzuweisen, dass ich mir ihr Verhalten nicht mehr gefallen ließe.

Darauf ging sie erst recht in die Offensive und gab sich tief enttäuscht, dass ich ihren offenen Umgang mit mir gegen sie verwenden würde. Energisches Wiederholen meinerseits, dass es ja nicht darum, sondern um ihr respekloses Verhalten ginge, stießen weiterhin auf taube Ohren und sorgten fast fürs Beziehungsende.

Ab dann entfernte sie sich immer weiter von mir. Nach außen hielt sie noch immer den Eindruck des perfekten Pärchens aufrecht. Intern sprach ich nicht mehr so wahnsinnig viel mit ihr, da es mich verunsicherte, jedes Wort auf der Goldschale zu sehen und ich nicht mehr wusste, wie ich mit ihr umgehen soll.

Romantische Nähe wurde immer seltener, Eifersuchtsanfälle immer häufiger. Bis heute glaubt sie, dass ich ihr nicht treu war, obwohl ich noch nie in meinem Leben fremd gegangen bin.

Ein jedes Mal, wenn ich nicht bei ihr sein wollte, um Zeit für mich zu haben, meinte sie, dass sie eh nurmehr freundschaftliche Gefühle für mich hätte. Sie meinte, sie wolle wieder mehr empfinden, aber könne nicht. Sie hielt dennoch weiter an der Beziehung fest, da sie nicht allein sein wollte.

Ende Jänner war es trotzdem aus. Sie denkt, dass meine Liebe nicht echt war. Seitdem fühle ich mich schuldig für das, was passiert ist, da sie ja doch etwas spezieller ist. Habe ich zu selbstsüchtig reagiert? Wie konnte unsere Beziehung innert kaum 7 Monaten einen derartigen Bauchfleck hinlegen? Direkt: bin ich zu blöd und beziehungsunfähig? Oder ist sie derartig anders, dass sich nichts Dauerhaftes entwickeln kann? Was meint Ihr? Eine Antwort würde mich sehr freuen!

VLG!
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Jede Geschichte hat natürlich immer zwei Seiten, wir kennen jetzt nur Deine. Aber das klingt schon stark danach, dass Deine Ex ziemlich manipulativ ist, dazu reichlich eifersüchtig.
Alleine, dass Du jetzt das schlechte Gewissen hast, wo sie doch Alles dafür getan hat, dass es mit Euch nicht klappt. Zumindest, wenn Du noch ein eigenständiger Mann bleibst. Und das bist Du offensichtlich geblieben, so dass sie mit allen Manipulationsversuchen mehr oder weniger dann doch gescheitert ist.

Sei froh, dass Du sie los bist. Mit solchen Menschen kann man keine Partnerschaft auf Augenhöhe, mit gegenseitiger Liebe und Respekt leben.
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Wie Mark11 Mark11 schon sagte, wir kennen jetzt nur deine Version. Sollte die aber annähernd den Fakten entsprechen, dann kann ich jetzt nicht erkennen, wo dein grundlegender Beitrag zum destruktiver Ausgang läge. Im Grunde kannst Du Dir deine Antwort selbst geben, in dem Du deine Beschreibung oben selbst mit der Frage nach deinem Fehler durchliest.

Ich sehe sie als sehr besitzergreifend und für den Fall, dass es nicht nach ihrer Vorstellung läuft, als manipulativ an. Da scheint jemand entweder sehr selbstunsicher zu sein und braucht eine bestätigende Umgebeung, die bei Notwendigkeit selbst gebastelt wird, oder Du bist an eine narzisstische Person geraten, die kaum anders kann, als andere für sich einzunehmen und so zu steuern, als dass alles, was „falsch“ (wer hat das bei euch eigentlich festgelegt, was richtig und was falsch ist?) läuft, auf die Kappe des anderen geht. Es ist wohl ein Charakteristikum, dass narzisstisches Menschen es hinbekommen, die Wertewahrnehmung ihrer Mitmenschen so zu manipulieren, dass diese sich für alles verantwortlich fühlen. Gerade dieser Umstand, den Du ja auch für dich beschreibst, gibt mir da zu denken. Es mag dir womöglich helfen, dich etwas in das Thema Narzissmus einzulesen. Solltest Du auf Bekanntes stoßen, dann relativiert das deine Frage nach deiner „Schuld“ vermutlich sehr deutlich.

Konkret auf deine Frage geantwortet glaube ich nicht, dass Du da irgendwas hättest besser machen können, jedenfalls nicht in dem Sinne, als eine Trennung abwendbar, vor allem aber sinnvoll gewesen wäre. Du hast dich wieder zurück, das gibt dir die Chance auf eine zuträglichere Partnerin.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #4
Es ist ihr Problem. Es ist ihre Entscheidung, wie sie sich verhält. Ich kenn das, ich kann auch so sein. Zuerst die liebste Freundin der Welt, dann extrem aggro, extrem fordernd. Das ist aber nicht dein Problem, sondern ihr Problem. Sie muss an sich arbeiten. Auf Dauer hält das niemand aus.

Du musst dir da keine Schuld geben. Sie hingegen wird Probleme haben, die sie auf dich abwälzt, das ist auf lange Sicht nicht okay.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #5

Leutchen mit bestimmten Persönlichkeitsschäden durchlaufen in Beziehungen folgende Stadien:

1. Werbephase. Intensive Liebesbeweise, alles was das Opfer glücklich macht wird gean "um Liebe zu zeigen", ein Gschichtl vom bösen Ex wird aufgetischt um gleichzeitig Mitleid und Aufmerksamkeit zu ergattern und den bösen Ex zu diskreditieren, falls das Opfer auf ihn trifft und von ihm was anderes hört. Ziel: Opfer einwickeln.

2. Manipulationsphase. Ist das Opfer am Haken, so bricht das "liebevolle" Gesicht immer häufiger weg und wird nunmehr zu etwas was sich das Opfer "verdienen" muss - wenn überhaupt. Dagegen wird das zweite "Gesicht" immer stärker sichtbar, das auf Vernichtung des Egos des Opfers ausgelegt ist. Ziel: Verhalten des Opfers kontrollieren.

3. Manipulationsphase. Das Wechselbad der Gesichter wird gezielt so eingesetzt, dass die Außenwelt immer das liebevolle sieht und das Opfer immer häufiger das verletzende. Reagiert das Opfer mit Ablehnung, wird seine Wahrnehmung systematisch abgewertet, als "verrückt" erklärt, mit der Wahrnehmung der Außenwelt konfrontiert (die immer nur das "liebe Gesicht" zu sehen bekommt). Das Opfer wird immer zum Täter erklärt und ihm Schuldgefühle bereitet. Ziel: Selbstbewußtsein des Opfers vernichten.

4. Auflösungsphase. Ist das Opfer kein interessantes Spielzeug mehr oder rebelliert es, folgt Rückzug, Abwertung, Vorwürfe und Beziehungsende. Das Opfer dient nun als "der böse Ex" für das nächste Opfer in Phase 1 der nächsten Beziehung.

Übereinstimmungen mit deinen Erlebnissen darfst du behalten.
 
W
Benutzer178056  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Vielen Dank für Eure Antworten!

Vorweg: Ja, meine Version entspricht den Fakten. Mir ist es sehr ernst, da ich noch immer Gefühle für sie empfinde, die nicht verschwinden wollen.

Ihre Version umfasste im Wesentlichen im ersten Gespräch nach meiner direkten Nachricht wie erwähnt, dass ich ihren offenen Umgang mit mir gegen sie verwenden würde. Und als Aufhänger, der in weiteren Gesprächen immer wieder kam: dass ich ja eh nicht bei ihr sein wolle.

Sie sprach übrigens nie abwertend über Ex-Freunde. Was "falsch" oder "richtig" war hat eigentlich eher sie entschieden, da ich mich schnell unterordnete.

Euer Tipp, in Richtung "Narzissmus" zu recherchieren war sehr wertvoll. Dies bringt nun endlich etwas Licht in ihr spezielles Verhalten.

Dennoch schaffe ich es nicht, sie wegen ihrer Persönlichkeitsstörung aufs Abstellgleis zu schieben.

Wie kann man so einen Menschen wieder erobern? Wie geht man mit einer Narzisstin/unsicheren Persönlichkeit um? Gibt es LeserInnen unter Euch, die mit einem derartigen Menschen erfolgreich in einer Beziehung leben?
 
G
Benutzer Gast
  • #7
Gibt es LeserInnen unter Euch, die mit einem derartigen Menschen erfolgreich in einer Beziehung leben?
In meinen Augen ist das ein Widerspruch in sich. Es gibt mittlerweile Therapeuten, die sich auf Narzissmusopfer spezialisiert haben, und es gibt Therapeuten, die Narzissten als Klienten ablehnen, weil diese als nicht therapierbar gelten. Ich würde jetzt sagen, dass Du Glück gehabt hast ... außer Du hast eine sehr spezielle Art von Masochismusfetisch.
 
Yurriko
Benutzer174969  (31) Sehr bekannt hier
  • #8
Wie kann man so einen Menschen wieder erobern? Wie geht man mit einer Narzisstin/unsicheren Persönlichkeit um? Gibt es LeserInnen unter Euch, die mit einem derartigen Menschen erfolgreich in einer Beziehung leben?

Zu aller erst, ich halte es falsch jemanden einen Stempel auf zu drücken. Du oder sonst wer im Forum ist nicht qualifiziert so etwas zu bestimmen. Selbst die dafür qualifizierten Personen brauchen mehrere Gespräche mit der Person direkt, um so etwas zu diagnostizieren. Selbst wenn einige Merkmale übereinstimmen sollten, es gibt 10000000 Gründe, wieso diese Merkmale da sind, das muss nicht heißen, dass sie Narzisstin ist.

Zu deiner Frage, gar nicht. Oder halt, doch du kannst etwas machen. Gib dich auf. Mach ihr alles recht. Sei bereit dich selber zu opfern. Ansonsten, meh.

Auf deine zweite Frage, ich bin ... "temperamentvoll". Er hat ganz klar gesagt, wie weit er gehen kann. Ich hab an mir gearbeitet, ich bin sicher keine leichte Person, ich bin eine echte Krawallwildschwein und renn im Zweifel mit dem Kopf durch die Wand, wenn ich denke, ich habe recht. Nichtsdestotrotz muss ich zugeben, auf Dauer hält das keiner aus, weswegen ich besonders bei meinem Partner darauf achte, mich bissel zurück zu nehmen. Im Gegenzug hat er akzeptiert, dass er manchmal den Mund halten muss, wenn ich mich über etwas aufrege, was ihn eigentlich so nicht betrifft - beispielweise eine Abgabefrist, ein Lektor oder ein Arbeitskollege.

Den Prozess sich selbst zu reflektiere kannst du nicht erzwingen. Das muss von innen heraus geschehen und dazu ist sie anscheinend nicht bereit. Sie scheint dich auch nicht so sehr zu lieben/mögen, dass sie ein Cut macht und dir zu hört. Zumindest das habe ich immer gemacht, weil er mir schon sehr früh in der Beziehung sehr wichtig war. Ohne das ist es schlichtweg unmöglich für dich mit ihr eine Beziehung zu führen ohne gleichzeitig dich aufzugeben.
 
Theoderich
Benutzer107327  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #9
und es gibt Therapeuten, die Narzissten als Klienten ablehnen, weil diese als nicht therapierbar gelten.
Sehr gewagt bzw. sehr weit aus dem Fenster gelehnt. Ich finde es auch schwierig einem Mensch, mit dem niemand hier überhaupt direkt kommuniziert hat eine Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren. Die Behauptung, narzisstische PS sei nicht therapierbar ist tatsächlich falsch.
 
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren