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Benutzer223027 (29)
Ist noch neu hier
- #1
Hey,
seit etwa sechs, sieben Wochen lerne ich eine Mitbewohnerin kennen - wir wohnen gemeinsam in einer größeren Gemeinschaftsunterkunft. Sie war mir schon relativ schnell sympathisch, aber auch wenn sie attraktiv ist, entspricht sie optisch nicht ganz meinem Typ. Zudem ist sie ein gutes Stück jünger als ich. Ihre wiederholten Vorschläge, gemeinsam etwas zu unternehmen, empfand ich daher anfangs eher als etwas belastend. Ich habe dann irgendwann zugesagt gesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie noch nicht so gut in der Gemeinschaft integriert war und etwas unglücklich wirkte. Aus einem Abend in kleinerer Runde wurde dann aber mehr: Wir haben uns häufiger allein getroffen, und ich habe die gemeinsame Zeit zunehmend genossen.
Dann dann kam der gemeinsame Museumsbesuch: Ich wollte ursprünglich gar nicht mitgehen, aber sie hat nicht locker gelassen. Und was soll ich sagen: Ihr Blick auf die Kunst, wie sie Dinge und Menschen sieht, wie sie formuliert, das hat mich umgehauen. Sie hat mir nicht nur Einblick in ihre Betrachtungsweise von Dingen und Menschen gegeben, sondern auch in ihr Innenleben. Seitdem sind wir uns sehr nahegekommen und verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Unsere Gespräche wurden tiefer, der Augenkontakt intensiver, die Umarmungen vertrauter, das Flirten deutlicher. Sie fragte mich, ob wir im August zusammen in den Urlaub fahren wollen, ich lud sie perspektivisch in meine Heimatstadt ein – was sie sichtlich freute.
Alles lief super, bis ich vorgestern unserem Kennenlernen ein Etikett verpasst habe: Freundschaft. Kaum war das Wort ausgesprochen, setze das Bereuen ein. Noch bevor ich reagieren konnte, hat sie sinngemäß gefragt: Ist das wirklich das richtige Label für das, was zwischen uns ist? Und zog sich dabei emotional zurück. Später fiel der Satz: Wenn du irgendwann deine Tochter nach mir benennst, dann melde dich gerne bei mir. Und damit war alles anders. Dann sprach sie plötzlich davon, dass sie generell mit Typen lieber Hand-Shakes als Umarmungen austauschen würde. Zuhause angekommen gab ich ihr dementsprechend einen Hand-Shake, wonach sie meinte, sie bräuchte aber auch eine Umarmung. Die Umarmung war so innig und dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Aber die Begegnung am Mittwoch war anders als sonst. Distanzierter, ohne gemeinsame Zukunftsperspektiven. Kein gemeinsames Inline Skates fahren, kein Schwimmen gehen, kein Bouldern, kein Shoppen, kein Schaukeln mit Sonnenuntergang...ach, ich könnte so viel mehr schreiben. Sie wollte meine Schwester kennenlernen, besagten Urlaub mit mir verbringen, sie hat mich heimlich im Museum fotografiert, sagte mir wie wohl sich bei mir fühlt, erzählte mir so viel über sich und ihre Familie, suchte Körperkontakt, gab mir Komplimente, freute sich über Komplimente, fing fast an zu weinen und zog ein Kissen vor ihren Bauch als ich einmal unbedacht mit Worten umgegangen bin und sie sich angesprochen gefühlt hat.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Noch vor zwei Tagen war alles gut. Noch vor zwei Tagen konnten wir uns einfach kennenlernen, vollkommen ohne Erwartungen, komplett frei von Zielen, es ging einfach nur darum gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Und jetzt ist alles anders. Ja, wir kennen uns erst seit wenigen Wochen und nach so kurzer Zeit ändern sich Haltungen gegenüber Personen, aber die Änderung kam so abrupt, von wortwörtlich der einen Sekunde auf die andere. Noch vorgestern, bevor das Wort "Freundschaft" fiel, saßen wir zusammen und planten zukünftige Treffen, sie sagte mir, wie wohl sie sich bei mir fühlt und alles war leicht und schön.
Kann man sich wirklich so sehr täuschen? War es von ihrer Seite ausschließlich platonisch? - ich zweifle so sehr an meinen Menschenkenntnissen. Ich möchte kein Mann sein, der ein verklausuliertes Nein nicht akzeptieren kann. Aber ich wünsche mir so sehr, dass wir ehrlich miteinander sprechen. Ich mag sie. Ich möchte sie weiter kennenlernen. Wie könnte ich ein Gespräch führen, auf eine Weise, die sowohl ihre als auch meine Bedürfnisse achtet? Kann man nach einer so intensiven Kennenlernphase wirklich einen Schritt zurückgehen und eine Freundschaft versuchen? Ich fühle mich bei ihr so wohl. Ich kann ich selbst sein, lachen, mich fallen lassen – und das nicht wegen der Gefühle, sondern die Gefühle sind genau deshalb entstanden: Weil ich mich bei ihr fallen lassen kann. Ich möchte sie nicht verlieren, auch wenn das schmerzhaft wird.
seit etwa sechs, sieben Wochen lerne ich eine Mitbewohnerin kennen - wir wohnen gemeinsam in einer größeren Gemeinschaftsunterkunft. Sie war mir schon relativ schnell sympathisch, aber auch wenn sie attraktiv ist, entspricht sie optisch nicht ganz meinem Typ. Zudem ist sie ein gutes Stück jünger als ich. Ihre wiederholten Vorschläge, gemeinsam etwas zu unternehmen, empfand ich daher anfangs eher als etwas belastend. Ich habe dann irgendwann zugesagt gesagt, weil ich das Gefühl hatte, dass sie noch nicht so gut in der Gemeinschaft integriert war und etwas unglücklich wirkte. Aus einem Abend in kleinerer Runde wurde dann aber mehr: Wir haben uns häufiger allein getroffen, und ich habe die gemeinsame Zeit zunehmend genossen.
Dann dann kam der gemeinsame Museumsbesuch: Ich wollte ursprünglich gar nicht mitgehen, aber sie hat nicht locker gelassen. Und was soll ich sagen: Ihr Blick auf die Kunst, wie sie Dinge und Menschen sieht, wie sie formuliert, das hat mich umgehauen. Sie hat mir nicht nur Einblick in ihre Betrachtungsweise von Dingen und Menschen gegeben, sondern auch in ihr Innenleben. Seitdem sind wir uns sehr nahegekommen und verbringen so viel Zeit wie möglich miteinander. Unsere Gespräche wurden tiefer, der Augenkontakt intensiver, die Umarmungen vertrauter, das Flirten deutlicher. Sie fragte mich, ob wir im August zusammen in den Urlaub fahren wollen, ich lud sie perspektivisch in meine Heimatstadt ein – was sie sichtlich freute.
Alles lief super, bis ich vorgestern unserem Kennenlernen ein Etikett verpasst habe: Freundschaft. Kaum war das Wort ausgesprochen, setze das Bereuen ein. Noch bevor ich reagieren konnte, hat sie sinngemäß gefragt: Ist das wirklich das richtige Label für das, was zwischen uns ist? Und zog sich dabei emotional zurück. Später fiel der Satz: Wenn du irgendwann deine Tochter nach mir benennst, dann melde dich gerne bei mir. Und damit war alles anders. Dann sprach sie plötzlich davon, dass sie generell mit Typen lieber Hand-Shakes als Umarmungen austauschen würde. Zuhause angekommen gab ich ihr dementsprechend einen Hand-Shake, wonach sie meinte, sie bräuchte aber auch eine Umarmung. Die Umarmung war so innig und dauerte eine gefühlte Ewigkeit. Aber die Begegnung am Mittwoch war anders als sonst. Distanzierter, ohne gemeinsame Zukunftsperspektiven. Kein gemeinsames Inline Skates fahren, kein Schwimmen gehen, kein Bouldern, kein Shoppen, kein Schaukeln mit Sonnenuntergang...ach, ich könnte so viel mehr schreiben. Sie wollte meine Schwester kennenlernen, besagten Urlaub mit mir verbringen, sie hat mich heimlich im Museum fotografiert, sagte mir wie wohl sich bei mir fühlt, erzählte mir so viel über sich und ihre Familie, suchte Körperkontakt, gab mir Komplimente, freute sich über Komplimente, fing fast an zu weinen und zog ein Kissen vor ihren Bauch als ich einmal unbedacht mit Worten umgegangen bin und sie sich angesprochen gefühlt hat.
Ich verstehe die Welt nicht mehr. Noch vor zwei Tagen war alles gut. Noch vor zwei Tagen konnten wir uns einfach kennenlernen, vollkommen ohne Erwartungen, komplett frei von Zielen, es ging einfach nur darum gemeinsam eine gute Zeit zu verbringen. Und jetzt ist alles anders. Ja, wir kennen uns erst seit wenigen Wochen und nach so kurzer Zeit ändern sich Haltungen gegenüber Personen, aber die Änderung kam so abrupt, von wortwörtlich der einen Sekunde auf die andere. Noch vorgestern, bevor das Wort "Freundschaft" fiel, saßen wir zusammen und planten zukünftige Treffen, sie sagte mir, wie wohl sie sich bei mir fühlt und alles war leicht und schön.
Kann man sich wirklich so sehr täuschen? War es von ihrer Seite ausschließlich platonisch? - ich zweifle so sehr an meinen Menschenkenntnissen. Ich möchte kein Mann sein, der ein verklausuliertes Nein nicht akzeptieren kann. Aber ich wünsche mir so sehr, dass wir ehrlich miteinander sprechen. Ich mag sie. Ich möchte sie weiter kennenlernen. Wie könnte ich ein Gespräch führen, auf eine Weise, die sowohl ihre als auch meine Bedürfnisse achtet? Kann man nach einer so intensiven Kennenlernphase wirklich einen Schritt zurückgehen und eine Freundschaft versuchen? Ich fühle mich bei ihr so wohl. Ich kann ich selbst sein, lachen, mich fallen lassen – und das nicht wegen der Gefühle, sondern die Gefühle sind genau deshalb entstanden: Weil ich mich bei ihr fallen lassen kann. Ich möchte sie nicht verlieren, auch wenn das schmerzhaft wird.
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