Intelligenzunterschied in Beziehung

ashnovoy
Benutzer205615  (20) Ist noch neu hier
  • #1
Als ich mit meiner ersten Freundin zusammen war, haben mir mehrere Personen sehr offen gesagt, dass sie gegen die Beziehung sind. Weil ich aufs Gymnasium ging und sie nur auf die Gesamtschule und da dann auch die 10. Klasse erst abgebrochen hat.
Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll, ohne dass es wertend klingt: sie war deutlich weniger intelligent als ich und das hat man nicht nur an den Schulnoten, sondern auch an ihrer Ausdrucksweise usw. gemerkt. Ich bin auch kein Genie, bin eher durchschnittlich intelligent, aber der Unterschied war schon deutlich. Sie hat sich deswegen auch Gedanken gemacht, ich aber lange Zeit nicht, weil ich es zwar gemerkt habe, es mir aber egal war. Sie war vielleicht nicht sehr gebildet oder intellektuell veranlagt, aber sie war emotional deutlich "intelligenter" als die meisten Menschen, die sich etwas auf ihren Abschluss oder ihren IQ einbilden.
Sie war eine der liebsten, nettesten, offensten und kreativsten Mädchen, die ich je kennenlernen durfte.
Zwischen uns hat alles gepasst und wir waren glücklich. Es waren außenstehende Personen, die uns immer reingeredet haben und alles kaputtgemacht haben. Mein Vater war immer übertrieben freundlich zu ihr, wenn sie bei uns war, hat sich aber hintenrum über sie lustig gemacht und war absolut davon überzeugt, dass sie die Schule abgebrochen hat, damit ich mich dann um sie kümmere, dass sie mir bald ein Kind anhängen würde und wir ihm dann auf der Tasche liegen würden. Also alles Vorurteile nach RTL-Vorbild und alles nur, weil sie ihm nicht intelligent genug war. Er hat sie einerseits als "dummes kleines Püppchen" bezeichnet, ihr andererseits aber Berechnung unterstellt.
Und mir wurde unterstellt, ich würde sie ausnutzen, würde nur Sex mit ihr wollen oder wäre nur mit ihr zusammen, weil sie hübsch war.

Ich denke heute noch oft an sie und frage mich, ob unsere Beziehung wirklich falsch war. Vier Jahre später vermisse ich sie immer noch manchmal und finde immer noch nicht, dass das mit uns falsch war.
Ich verstehe nicht, warum ähnliche Bildung/Intelligenz in Beziehungen so wichtig sein soll. Was ich logisch finde: dass ein unterschiedliches Bildungsniveau bedeuten kann, dass man einfach nicht gut zusammenpasst oder zu unterschiedliche Interessen hat. Und mir ist klar, dass es Menschen gibt, die Naivität oder mangelnde Bildung ausnutzen.
Aber warum soll es grundsätzlich falsch sein, wenn zwei Menschen sich trotz Unterschiede einfach mögen und sich verlieben?
 
C
Benutzer183558  Öfter im Forum
  • #2
Als ich so alt war wie du, war ich in einer vergleichbaren Situation. Mir blieben solche Kommentare zum Glück erspart. Wir haben dann ganz allein auseinander gefunden, aber nie hätte ich diese Beziehung missen wollen.
 
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #3
Ich denke heute noch oft an sie und frage mich, ob unsere Beziehung wirklich falsch war. Vier Jahre später vermisse ich sie immer noch manchmal und finde immer noch nicht, dass das mit uns falsch war.
Warum hat die Beziehung ein Ende gefunden?
 
T
Benutzer20277  (43) Meistens hier zu finden
  • #4
So wie Du es beschreibst muss man leider wohl annehmen, dass Du doch nicht intelligent genug warst, die Einschätzung Deiner Umgebung und insbesondere Deines Vaters zu ignorieren.

Ich würde wahrscheinlich für mich formulieren: Intelligenz und Bildung haben auf jeden Fall einen großen Stellenwert für mich.
Noch wichtiger ist mir aber der "Hunger" nach Bildung und Kultur, was zwar oft mit schon vorhandener Bildung einhergeht, aber nicht immer.

Grundsätzlich können Beziehungen mit Intelligenz/Bildungsunterschied klappen, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind; die wichtigste dürfte sein, dass sich die Partner trotzdem auf Augenhöhe begegnen können.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #5
Grundsätzlich können Beziehungen mit Intelligenz/Bildungsunterschied klappen, wenn einige Voraussetzungen erfüllt sind; die wichtigste dürfte sein, dass sich die Partner trotzdem auf Augenhöhe begegnen können.
Das. Ich bin seit 3,5 Jahren mit meinem Partner zusammen und seit kurzem verheiratet 🥰. Er kommt aus einer Akademikerfamilie wo wirklich alle Abi haben,studiert haben und als Ingenieure oder It'ler oder Anwalt arbeiten, dazu sprechen alle mindestens 1 bis 2 Fremdsprachen fließend und haben eine sehr hohe Allgemeinbildung. Ganz ehrlich? Da halte ich intellektuell absolut nicht mit. Ich verliere in sämtlichen Gesprächen über Politik und es werden sogar häufiger mal Scherze gemacht, weil ich ja nichtmal einen Führerschein habe. Aaaaaaber mein Partner und ich haben eine gute Kommunikation, unsere wichtigsten Wertvorstellungen sind sehr gleich, wir sind beide sehr empathisch und schätzen uns. Unsere Beziehung hat auch mal schwierige Zeiten aber der Kern passt. Alles andere ist meine Unsicherhei die manchmal etwas kompliziert ist, aber er hat mir nie das Gefühl gegeben weniger "Wert" zu sein.
 
Nikki.B
Benutzer174698  (23) Öfter im Forum
  • #6
Intelligenz ist schwer messbar. Die meisten Tests priorisieren mathematisches Verständnis. Intelligenz hat aber auch andere Faktoren. Emotionale Intelligenz z.B.
Also ich denke es kann schon passen in manchen Beziehungen, wenn die Partner nicht auf allen Intelligenzebenen gleich sind.
Trotzdem denke ich, dass es für eine gute Beziehung einer gewissen Augenhöhe bedarf. Ich könnte keinen Partner haben, der Bildung als etwas für die Anderen betrachtet und mit Trash TV sein Leben gestaltet. Auch sprachlich ist eine gewissen Nähe für mich wichtig.
Ischschwör bruda wallah...
 
Metallfuß
Benutzer177659  (40) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Meine Exfreundin war als wir uns kennengelernt haben von der formalen Bildung her auch "unter" mir. Sie hat aber tolle Sachen gemacht (Sportverein, Training mit (kleinen) Kindern). Auseinander gegangen ist es nicht wegen der Bildung.

Trotzdem war mein Vater sehr skeptisch ihr gegenüber.
 
hubo
Benutzer203723  Ist noch neu hier
  • #8
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Pizzabäckerin
Benutzer191613  (40) Öfter im Forum
  • #9
Pizzabäckerin
Benutzer191613  (40) Öfter im Forum
  • #11
Oh man, das ist ein Thema über das ich mich schnell aufregen kann 😅
Es gibt sehr viele unterschiedliche Arten von Intelligenz, ich meine neun verschiedene und die Forschung ist da wahrscheinlich noch lange nicht am Ende.
Ich finde es abwertend und überheblich Menschen über andere zu stellen.
Meine Schwiegermutter zum Beispiel bildet sich viel darauf ein, dass mein Schwager einen Doktortitel hat. Klar ist er in dem Bereich bestimmt gut, aber zwischenmenschlich ein absoluter Torfkopf.
Ich denke jeder Mensch hat einfach seine Fähigkeiten und ist gut so wie er ist.
 
ashnovoy
Benutzer205615  (20) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
thraca
Benutzer182699  (32) Öfter im Forum
  • #13
Meine Schwiegermutter zum Beispiel bildet sich viel darauf ein, dass mein Schwager einen Doktortitel hat.
Außerdem führen nunmal auch bestimmte Umstände zu einem Doktortitel, das heißt nicht, dass andere nicht auch einen haben könnten, wenn sie z. B. anders aufgewachsen wären. Ich finde, man kann Intelligenz nicht zwingend an Bildung messen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diania
Benutzer186405  (52) Sehr bekannt hier
  • #14
Wegen anderer Dinge. Ich hatte mal Stress mit ihrer Mutter und habe das etwas zu persönlich genommen.
Das heißt (auch) da eigentlich gar nicht in ihrer Person begründet oder wie ist das zu verstehen?
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #15
Ich weiß nicht, wie ich es formulieren soll, ohne dass es wertend klingt: sie war deutlich weniger intelligent als ich und das hat man nicht nur an den Schulnoten, sondern auch an ihrer Ausdrucksweise usw. gemerkt.
Das ist schon der Kardinalfehler: Es gibt zwar - meistens - zwischen Bildung und Intelligenz einen Zusammenhang. Zwingend ist der aber nicht. Vor allem: Schulbildung und Wissen schaden zwar nichts - aber mich würde nur abstoßen, wenn ein wenig gebildeter Partner auch dann keinerlei Interesse hätte sich Wissen anzueignen, wenn er es sozusagen im Vorbeigehen serviert bekommt. Klar hat jeder persönliche Interessengebiete: Wenn ich mich für klassische Musik nicht interessiere sind mir die angeblichen Rafinessen Bachscher Musik auch dann wurst, wenn mir Freund oder Freundin sie geduldig erklären.

Mein Vater war immer übertrieben freundlich zu ihr, wenn sie bei uns war, hat sich aber hintenrum über sie lustig gemacht
Solche Leute scheint es häufiger zu geben. Kumpel hat nur studiert (und ist dabei tüchtig auf die Fresse gefallen), weil ihm die dominante Mama erzählte, wenn er kein Studierter sei, hätte er mit 30 keine Freunde mehr... :kopfwand: Völliger Blödsinn! :realmad:

Ich denke heute noch oft an sie und frage mich, ob unsere Beziehung wirklich falsch war.
Solange Du Dich dabei wohlgefühlt hast: natürlich nicht!

Abgesehen davon, dass sich die meisten Leute für viel schlauer halten, als sie sind (und vor allem die, die auf vermeintlich Ungebildete herabschauen): Mich würde nur abstoßen, wenn ein Partner sich wirklich bei Sachen doof anstellt, bei denen man sich eigentlich nicht doof anstellen kann - und dann noch beratungsresistent wäre - und eben auch keinerlei Interesse hätte, irgendwas hinzuzulernen.

Ansonsten wären für mich erstmal ein liebevolles Miteinander, sexuelle Kompatibilität, ein Mindestmaß an Benehmen und ein paar gemeinsame Interessen wichtig...
 
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LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #16
Formale Bildung ist mir erstmal egal. Wichtig ist mir aber intellektuelle Augenhöhe. Allerdings merke ich, dass es nicht unwichtig ist eine gemeinsame Lebensrealität zu teilen. Als Schüler:innen ist es erstmal egal, ob man auf dem Gym oder Hauptschulen ist, Schule ist erstmal Schule. Aber jemand der noch nie in der Uni war, kann Lernstress und Uni-Interna nicht nachvollziehen, während der Masterabsolvent keine Ahnung von Gesellenhickhack und IHK hat. Ich möchte mich von meinem Partner ja verstanden fühlen. Ich merke das in der Familie: die, die studiert haben können meinen Unistress viel besser verstehen, als die, die noch nie eine Uni von innen gesehen haben.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #17
Meine Schwiegermutter zum Beispiel bildet sich viel darauf ein, dass mein Schwager einen Doktortitel hat.
Die sterben offensichtlich nicht aus... :kopfwand: Trotz all der in den letzten Jahren aufgeflogenen Mogeldoktoren (nicht, dass ich dem Schwager in der Hinsicht was unterstellen wollte) - aber die ganzen Schummelarbeiten zeigten doch ein teilweise sehr dürftiges Niveau der "Doktor"arbeiten - ebenso wie die Tatsache, dass das den Doktorvätern oft genug am Allerwertesten vorbeigeht...
Klar ist er in dem Bereich bestimmt gut, aber zwischenmenschlich ein absoluter Torfkopf.
Das fände ich viel schlimmer als einen Partner, der "nur" die Hauptschule o.ä. besucht hätte.
 
K
Benutzer188960  Öfter im Forum
  • #18
Als Personalerin habe ich mit sehr vielen Menschen mit unterschiedlichem Bildungsniveau zu tun. Und ich muss sagen, dass recht viele studierte Akademiker die einfachsten Dinge nicht verstehen. Sie sind sicher toll in ihrem Bereich, aber das wars dann auch. Leider sind einige auch sehr arrogant, was ich echt widerlich finde. Der "einfache" Arbeiter wiederum ist freundlich, lustig und hat das Herz am rechten Fleck. Und das ist das, was mir am wichtigsten ist.
Fazit: Das Bildungsniveau ist mir relativ egal. Wichtig ist, dass man sich mit Respekt und Liebe entgegenkommt.
Wenn Menschen jedoch ständig über Politik etc. diskutieren müssen (solche Diskussionen halte ich übrigens für sinnlos und Zeitverschwendung), dann brauchen sie wohl einen ebenbürtigen Partner.
 
Kuschelbär55
Benutzer187176  (57) Verbringt hier viel Zeit
  • #19
Ich denke schon aus eigener Erfahrung, dass man da einen grossen Unterschied zwischen Intelligenz und Bildung bzw. Allgemeinwissen machen muss. In meiner Familie sind z.B. alle hochbegabt in mehr oder weniger starker Ausprägung, das hat u.a. dazu geführt, dass meine Kinder teilweise Klassen übersprungen haben oder in Freundeskreisen immer die jüngsten sind und die hatten dann in Beziehungen schon ab und zu Probleme, wenn der entsprechende Partner nicht so 'schnell' war wie sie selber. Uns selber fällt das gar nicht so auf, aber z.B. im Familienkreis bei Spielen oder so haben die Freunde/Freundin dann teilweise Schwierigkeiten, mitzuhalten bzw. verlieren dann oft (kommt natürlich stark auf die Art des Spiels an).
War jetzt beziehungsmäßig noch kein wirkliches Problem und ist vielleicht bei uns auch etwas ausgeprägter, aber hat eben nichts mit der Ausbildung/Allgemeinwissen/Bildungsstand zu tun, sondern mit dem speziellen Thema Hochbegabung. Meine Frau betont z.B. auch, dass es ihr wichtig war, dass ich ihre Probleme mit der Hochbegabung und den Umgang damit auch selbst nachvollziehen konnte, weil das auch stark verbindet. Und als Hochbegabter fühlt man sich manchmal schon 'anders' als eben Nichthochbegabte, kann aber selber gar nicht so genau benennen, was und warum einen selber da so 'anders' fühlen lässt. Da wäre ich quasi ähnlich wie LULU1234 LULU1234 bei dem Thema, dass andere die eigenen Erfahrungen nicht soo nachvollziehen können, wenn sie die nicht auch zumindest in ähnlicher Form gemacht haben.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Meistens hier zu finden
  • #20
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Aber warum soll es grundsätzlich falsch sein, wenn zwei Menschen sich trotz Unterschiede einfach mögen und sich verlieben?
Mmh....

Unterschiedliches Bildungsniveau ist eine Sache die ich nicht problematisch finde.

Unterschiedliche Intelligenz dagegen schon.

Aber beides gilt nur für mich persönlich und kann bei dir ganz anders sein.

Ich möchte mit meinem Partner kommunizieren. Ich möchte auch das mein Partner auf Augenhöhe ist.

Auf keinen Fall will ich ein Kind als partner der nicht selbstständig weiter als bis zur Nasenspitze denken kann.
 
A
Benutzer180757  (48) Öfter im Forum
  • #21
Zur Intelligenz ist ja schon einiges gesagt worden.

Gegenüber Bildung finde ich Interessen wesentlich wichtiger. Bildung ist für,mich nur der Status quo, der zudem verblassen und auch schlicht veralten kann. Gemeinsame Neugierde und Interessen hingegen verbinden viel stärker, schaffen Erlebnisse und halten Beziehungen (auch im Freundeskreis) lebendiger. Falls die Interessen komplett auseinander laufen wirds natürlich schwierig.

ashnovoy ashnovoy : denkst Du an einer erneute Kontaktaufnahme oder ähnliches?
 
ashnovoy
Benutzer205615  (20) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #22
Zur Intelligenz ist ja schon einiges gesagt worden.

Gegenüber Bildung finde ich Interessen wesentlich wichtiger. Bildung ist für,mich nur der Status quo, der zudem verblassen und auch schlicht veralten kann. Gemeinsame Neugierde und Interessen hingegen verbinden viel stärker, schaffen Erlebnisse und halten Beziehungen (auch im Freundeskreis) lebendiger. Falls die Interessen komplett auseinander laufen wirds natürlich schwierig.

ashnovoy ashnovoy : denkst Du an einer erneute Kontaktaufnahme oder ähnliches?
Dran denken schon. Ich habe ihre Nummer noch und folge ihr auf Insta. Vernünftig wäre es sicher nicht.
 
K
Benutzer11466  Beiträge füllen Bücher
  • #23
Als Personalerin habe ich mit sehr vielen Menschen mit unterschiedlichem Bildungsniveau zu tun. Und ich muss sagen, dass recht viele studierte Akademiker die einfachsten Dinge nicht verstehen. Sie sind sicher toll in ihrem Bereich
Selbst das ist nicht sicher. Ich habe im Laufe meines Berufslebens einige Dipl.-Ing.s und Dr.s kennenlernen müssen, die nicht mal von ihrem angeblichen Fachgebiet Ahnung hatten. Anderes Extrem war ein Ex-Bekannter, der es irgendwie geschafft hat, das nicht ganz einfache Elektrotechnikstudium erfolgreich abzuschließen, aber einfach strohdoof war...
 
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ashnovoy
Benutzer205615  (20) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #24
Bei meiner Ex-Freundin war es so, dass sie sehr interessiert war, aber vieles nicht verstanden hat und ich Sachen immer simpler für sie formulieren musste. Da gab es auch einfach massive Bildungslücken.
Wir haben mal einen Film über die DDR zusammen geguckt und sie war verwirrt darüber, dass die Leute nicht "einfach" in den Westen ziehen, wenn sie im Osten Probleme haben. Sie konnte mit den Begriffen "Dystopie" und "Protagonist" nichts anfangen und hat bei einer Aufzählung von "Nährstoffen" Obstsorten hingeschrieben.
Aber sie war einfach sehr nett und hilfsbereit und kreativ. Sie hat mich gelehrt, dass man nicht alles verstehen muss, um es zu respektieren und dass man manchmal besser auf sein Gefühl hören sollte anstatt auf Logik.
Ich glaube, ich war auch deshalb so gern mit ihr zusammen, weil es bei ihr in Ordnung war, Dinge nicht zu wissen und Fragen zu stellen. Zuhause wurde mir immer das Gefühl gegeben, dass ich dumm bin und dass das eben ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wenn ich mit ihr zusammen war, gab es wichtigere Dinge als irgendwelche geschichtlichen Fakten oder technischen Details.
 
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M
Benutzer204801  (27) Ist noch neu hier
  • #25
Bei meiner Ex-Freundin war es so, dass sie sehr interessiert war, aber vieles nicht verstanden hat und ich Sachen immer simpler für sie formulieren musste. Da gab es auch einfach massive Bildungslücken.
Wir haben mal einen Film über die DDR zusammen geguckt und sie war verwirrt darüber, dass die Leute nicht "einfach" in den Westen ziehen, wenn sie im Osten Probleme haben. Sie konnte mit den Begriffen "Dystopie" und "Protagonist" nichts anfangen und hat bei einer Aufzählung von "Nährstoffen" Obstsorten hingeschrieben.
Aber sie war einfach sehr nett und hilfsbereit und kreativ. Sie hat mich gelehrt, dass man nicht alles verstehen muss, um es zu respektieren und dass man manchmal besser auf sein Gefühl hören sollte anstatt auf Logik.
Ich glaube, ich war auch deshalb so gern mit ihr zusammen, weil es bei ihr in Ordnung war, Dinge nicht zu wissen und Fragen zu stellen. Zuhause wurde mir immer das Gefühl gegeben, dass ich dumm bin und dass das eben ganz und gar nicht in Ordnung ist. Wenn ich mit ihr zusammen war, gab es wichtige Dinge als irgendwelche geschichtlichen Fakten oder technischen Detsils.
Dann hast du in dieser Beziehung ja auf jeden Fall etwas über deine eigenen (Werte-)Vorstellungen und Wünsche an deine nächste Beziehung gelernt.🙂 Ich persönlich finde es wichtig, sich bewusst zu machen, was man alles Gutes aus einer Beziehung/einem Erlebnis/... mitgenommen hat, deswegen mein Kommentar.
 
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