Immer weniger Lust auf Sex

C
Benutzer206879  (47) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und habe mal eine Frage an euch und vor allem an die Damen der Runde.
Meine Lebensgefährtin und ich sind jetzt seit weit über 10 Jahren zusammen, haben ein gemeinsames Kind und führen eine harmonische Beziehung. Sex war noch nie ein Problem, aber seit knapp einem Jahr wird der Abstand dazwischen immer größer (teils 4-6 Wochen). Der Sex an sich ist bzw. war immer der Hammer und wir reden auch über unsere Vorstellungen. 2-3 x pro Woche war normal. Blowjobs/Handjobs im Auto oder mal kurz vor der Arbeit usw. gab es alles. Ebenso ein Quickie oder orale Befriedigung für Sie vor der Arbeit uswusf. Sie kommt auch immer auf ihre Kosten und Orgasmen sind ihr nicht fremd. Aber seit knapp 12 Monaten... Eher weniger.. Fremdgehen schließe ich aus. Habe es natürlich auch schon angesprochen, aber laut ihr ist es zwar etwas weniger, aber sie findet es nicht schlimm. Wenn ich etwas starten will, zu 80 % Fehlanzeige. Was kann ich noch machen bzw. was habt ihr für Ideen/Vorschläge?
 
U
Benutzer183259  (52) Verbringt hier viel Zeit
  • #2
Habe es natürlich auch schon angesprochen, aber laut ihr ist es zwar etwas weniger, aber sie findet es nicht schlimm. Wenn ich etwas starten will, zu 80 % Fehlanzeige. Was kann ich noch machen bzw. was habt ihr für Ideen/Vorschläge?

Also will sie an dem momentanen Zustand nichts ändern?

Weniger Lust ist oft ein Symptom, wenn was anderes nicht stimmt.
Dann muss man an die Ursache ran und nicht am Symptom mäkeln.
Ist sie mit was unzufrieden?
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #3
dass die Libido nicht kontinuierlich gleich ist finde ich normal.
und so unter Druck was zu verändern ist auch schwierig.
Hat sich denn nur die Häufigkeit verändert oder auch die Techniken bzw. der Ablauf?

Hat sich denn konkret im letzten Jahr irgendwas verändert? beruf, privat, mit Kind etc., vielleicht körperliche Veränderungen?
wie verhütet ihr?
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Meistens hier zu finden
  • #4
Hast du ihr auch gesagt, das es für dich sehr wohl schlimm ist?

Also ganz ohne Vorwurf sondern nur sagen wie es dir damit geht?
 
MissWunderbar
Benutzer204591  (43) Klickt sich gerne rein
  • #5
Ich denke auch, dass die Unlust eher ein Symptom für etwas anderes ist.
Da müsst ihr mal wirklich offen reden auch wenn sie nicht will. Letztendlich belastet das halt eine Beziehung und auf Dauer wird das Problem garantiert nicht kleiner.
Und meist liegen die Probleme auf beiden Seiten.
Wie alt ist sie denn? Kann auch eine frühe Menopause sein. Das könnte aber der Gynäkologe abklären.
 
N
Benutzer205512  (53) Ist noch neu hier
  • #6
Hallo liebes Forum,
ich bin neu hier und habe mal eine Frage an euch und vor allem an die Damen der Runde.
Meine Lebensgefährtin und ich sind jetzt seit weit über 10 Jahren zusammen, haben ein gemeinsames Kind und führen eine harmonische Beziehung. Sex war noch nie ein Problem, aber seit knapp einem Jahr wird der Abstand dazwischen immer größer (teils 4-6 Wochen). Der Sex an sich ist bzw. war immer der Hammer und wir reden auch über unsere Vorstellungen. 2-3 x pro Woche war normal. Blowjobs/Handjobs im Auto oder mal kurz vor der Arbeit usw. gab es alles. Ebenso ein Quickie oder orale Befriedigung für Sie vor der Arbeit uswusf. Sie kommt auch immer auf ihre Kosten und Orgasmen sind ihr nicht fremd. Aber seit knapp 12 Monaten... Eher weniger.. Fremdgehen schließe ich aus. Habe es natürlich auch schon angesprochen, aber laut ihr ist es zwar etwas weniger, aber sie findet es nicht schlimm. Wenn ich etwas starten will, zu 80 % Fehlanzeige. Was kann ich noch machen bzw. was habt ihr für Ideen/Vorschläge?
Kenn ich nur zu gut. Bei mir genau dasselbe. Geht so seit drei bis vier Jahren. Es ändert sich nix. Kann dir nur raten dich damit abzufinden und zu arrangieren.
 
MissWunderbar
Benutzer204591  (43) Klickt sich gerne rein
  • #7
Kenn ich nur zu gut. Bei mir genau dasselbe. Geht so seit drei bis vier Jahren. Es ändert sich nix. Kann dir nur raten dich damit abzufinden und zu arrangieren.
Sorry, aber das ist doch die dümmste "Lösung".
Ok, es ist dein Leben und wenn du dich damit rumquälen willst, dann ist das deine Entscheidung.
Ich glaube aber, dass sich viele Männer und Frauen dann irgendwann nach Alternativen umschauen.
 
N
Benutzer205512  (53) Ist noch neu hier
  • #8
Wieso? Ich kann sie doch nicht dazu zwingen. Und wenn sonst alles passt kann man das doch auch akzeptieren.
 
MissWunderbar
Benutzer204591  (43) Klickt sich gerne rein
  • #9
Wieso? Ich kann sie doch nicht dazu zwingen. Und wenn sonst alles passt kann man das doch auch akzeptieren.
Aber man kann doch mal ergründen warum das so ist.
Ich kann mir eine Beziehung ohne Sex nicht vorstellen und mein Mann auch nicht. Das war sogar mit ein Grund für meine Scheidung in der ersten Ehe. Da war Sexlosigkeit (von meiner Seite aus) mit ein Grund. Ich hatte keine Lust mehr auf ihn und wir haben uns beide eine Zeit lang vorgespielt, dass "das halt so ist". Aber ich hatte meine Gründe warum ich nichts mehr von ihm wollte.

Aber ok. Jeder ist anders. Und wenn es dir auch nicht wichtig ist, dann ist das FÜR DICH ok.
 
N
Benutzer205512  (53) Ist noch neu hier
  • #10
Ohne ist es ja nicht, es ist weniger. Und nach drei Jahren bin ich des ergründens müde. Es fällt mir schwer, aber es ist kein Grund zur Trennung. Für MICH.
 
Christoph_1972
Benutzer180555  (50) Öfter im Forum
  • #11
Das gleiche Procedere kenne ich aus der vorherigen Beziehung. Da war ich Anfang vierzig und ihre Libido lies stark nach. Zwei Jahre lang haben wir alles gemacht, geredet, Verhütung geändert, Paartherapie. Ursachensuche. Ende vom Lied: Trennung oder ohne Sex. Darauf haben wir die Beziehung beendet. Ihr neuer Partner jammert schwer, nach einer kurzen, wilden Sexphase ist wieder totale Flaute im Bett.
 
lacaracol
Benutzer205755  (38) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Das gleiche Procedere kenne ich aus der vorherigen Beziehung. Da war ich Anfang vierzig und ihre Libido lies stark nach. Zwei Jahre lang haben wir alles gemacht, geredet, Verhütung geändert, Paartherapie. Ursachensuche. Ende vom Lied: Trennung oder ohne Sex. Darauf haben wir die Beziehung beendet. Ihr neuer Partner jammert schwer, nach einer kurzen, wilden Sexphase ist wieder totale Flaute im Bett.


Off-Topic:

Du sprichst mit dem Partner deiner Ex über deren Sexleben? 😅
 
MissWunderbar
Benutzer204591  (43) Klickt sich gerne rein
  • #14
Off-Topic:

Du sprichst mit dem Partner deiner Ex über deren Sexleben? 😅
Nicht jede Ehe muss in Hass und Rosenkrieg enden. Vor allem wenn etwas Gras über die Sache gewachsen ist.
Ich komm mit der neuen Frau meines Ex-Mannes auch ganz gut aus.
 
Christoph_1972
Benutzer180555  (50) Öfter im Forum
  • #15
Manche Beiträge sind ausgeblendet. Bitte logge Dich ein, um alle Beiträge in diesem Thema anzuzeigen.
Christoph_1972
Benutzer180555  (50) Öfter im Forum
  • #20
Ich würde hier sogar drei Phasen definieren. Die erste Phase war die Sexvermeidungsphase. Wir hatten vorher ein normales Sexleben. Mal initiierte sie den Sex, mal ich, auch fünf mal die Woche, mit Kind dann weniger aber auch hier haben wir uns dann gefangen.
Phase 1 begann dann schleichend. Wir waren bei meinen Schwiegereltern und blieben lange, der Kleine war hundemüde, die Oma meinte auch schon, wir sollten doch fahren, Bis er dann im Bett war, war sie platt und Sex entfiel. Früher hatten wir auch um diese Uhrzeit noch Sex, respektive sind wir früher bei Oma losgefahren um den Abend für uns zu haben. Dann traf sie sich immer häufiger mit Freundinnen, speziell an Tagen wo ich abends zu Hause war und viele solcher Kleinigkeiten, die man erst nicht war nimmt, man dann aber feststellt es sind, dass man nur noch 2-3 im Monat wirklich Sex hat und ich oft zu Hause saß und mich wunderte, warum ausgerechnet heute Abend der Speicher aufgeräumt werden muss. Ich hab sie dann darauf angesprochen und erfahren, dass sie einfach keine Lust hat.
Damit begann Phase 2. Ich hab versucht, Situationen zu schaffen, die ihr gefallen, Duft, Kerzenlicht, Kind übernachtet bei Oma. Langes Vorspiel und siehe da, ein gewisser Erfolg war da. Spezielle eine Geschichte ist auch recht amüsant. Sie hatte einen sehr körperbetonten Badeanzug in knallrot. Und immer wenn sie im Freibad damit unterwegs war, zog sie alle Blicke auf sich und wurde von dem ein oder anderen Mann auch angesprochen und das gefiel ihr sichtlich und wir hatten danach Abends immer Sex und zwar richtig geilen Sex, weil sie das total scharf macht, wenn ihr mit 35 noch die Männer hinterher kucken. Also diesen Badeanzug in die Badetasche, die anderen raus und dann musste sie, abends allerdings kein Sex, weil sie ja lange im Warmwasserbecken war und jetzt müde ist. Nun, ich könnte noch 20 Geschichten erzählen. Das Ergebnis war immer gleich. Auch ihr ging es damit nicht gut.
Phase 3 war die Umstellung der Verhütung. Auch nach drei Monaten keine Verbesserung der Libido, dafür Regelschmerzen. Diskussion über diverse Alternativlösungen. Sex außerhalb der Familie usw. und danach unsere Entscheidung die Beziehung zu beenden.
 
C
Benutzer205898  (41) Ist noch neu hier
  • #21
Das klingt schmerzhaft. Nach deiner Definition bin ich / sind wir in Phase 2 - mit dem Unterschied, dass ich mich schon lange auf 2-3 Mal Sex im Monat freuen würde...
 
Christoph_1972
Benutzer180555  (50) Öfter im Forum
  • #22
Weist du, das Schmerzhafte war, dass wir uns richtig gut verstanden haben, eine Wellenlänge, gemeinsames Kind. Alle nervigen Alltagssachen, wie Einkaufen, Wohnung putzen wurden gemeinsam erledigt und du hast einen riesen Spass zusammen und wenn es dann um Sex geht, läuft nichts mehr. Man sucht ja die Ursache dann auch erstmal bei sich selbst, grübelt, sucht Rat aber kommt zu keinem Ergebnis.
 
C
Benutzer205898  (41) Ist noch neu hier
  • #23
Weist du, das Schmerzhafte war, dass wir uns richtig gut verstanden haben, eine Wellenlänge, gemeinsames Kind. Alle nervigen Alltagssachen, wie Einkaufen, Wohnung putzen wurden gemeinsam erledigt und du hast einen riesen Spass zusammen und wenn es dann um Sex geht, läuft nichts mehr. Man sucht ja die Ursache dann auch erstmal bei sich selbst, grübelt, sucht Rat aber kommt zu keinem Ergebnis.
I feel you!
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #24
Ich schreibe mal meine Erfahrung als Frau. Ich bin 40, 19 Jahre zusammen, 2kids (5,8).
Wir hatten mal nach Geburt von K2 3 Jahre keinen Sex. Gründe waren:
-Geburtstrauma
-depressive Verstimmung
-ungleiche Verteilung mental load
-überforderung mit 2 Kids
-falsche Verhütung (pille)

Der Prozess war schleichend. Erst kein Sex, dann keine körperliche Nähe (dadurch fühlte ich mich "bestraft"), dann keine Gespräche mehr. Nur noch sachliches.
Irgendwann machte ich Schluss. Er brach in Tränen aus. Wir versuchten es nochmal.
Meine Baustellen:
-Um meine Psyche kümmern
-um meinen Körper kümmern (sauviel Sport, Bruststraffung)
-andere Verhütung (Spirale)
-genau sagen was ich mir im Bett wünsche

Seine Baustellen:
-gerechte Aufgabenverteilung
-mich sehen/beachten
-paarzeit einbauen (auch nur ein kurzer Kaffee zu zweit nach dem Essen)
-reden, mitteilen wie er sich fühlt
-keine Distanz mehr entstehen lassen

So haben wir es geschafft die Beziehung zu retten uns das Sexleben ist bombe. Richtig porno sogar.😁
Der Hauptgrund war bei mir: andere Verhütung, besseres Körpergefühl, mehr Respekt in der Beziehung.

Mittlerweile habe ich sogar den weit höheren Sexdrive und initiiere den meisten Sex (ca 2-3 Mal pro Woche) und Bin diejenige, die ausprobieren will und 2 Chat F+ haben darf.
 
C
Benutzer205898  (41) Ist noch neu hier
  • #25
Ich schreibe mal meine Erfahrung als Frau. Ich bin 40, 19 Jahre zusammen, 2kids (5,8).
Wir hatten mal nach Geburt von K2 3 Jahre keinen Sex. Gründe waren:
-Geburtstrauma
-depressive Verstimmung
-ungleiche Verteilung mental load
-überforderung mit 2 Kids
-falsche Verhütung (pille)

Der Prozess war schleichend. Erst kein Sex, dann keine körperliche Nähe (dadurch fühlte ich mich "bestraft"), dann keine Gespräche mehr. Nur noch sachliches.
Irgendwann machte ich Schluss. Er brach in Tränen aus. Wir versuchten es nochmal.
Meine Baustellen:
-Um meine Psyche kümmern
-um meinen Körper kümmern (sauviel Sport, Bruststraffung)
-andere Verhütung (Spirale)
-genau sagen was ich mir im Bett wünsche

Seine Baustellen:
-gerechte Aufgabenverteilung
-mich sehen/beachten
-paarzeit einbauen (auch nur ein kurzer Kaffee zu zweit nach dem Essen)
-reden, mitteilen wie er sich fühlt
-keine Distanz mehr entstehen lassen

So haben wir es geschafft die Beziehung zu retten uns das Sexleben ist bombe. Richtig porno sogar.😁
Der Hauptgrund war bei mir: andere Verhütung, besseres Körpergefühl, mehr Respekt in der Beziehung.

Mittlerweile habe ich sogar den weit höheren Sexdrive und initiiere den meisten Sex (ca 2-3 Mal pro Woche) und Bin diejenige, die ausprobieren will und 2 Chat F+ haben darf.
Es freut mich, auch positive Beispiele zu lesen!

Bei dir kamen ja nun wirklich einige Faktoren zusammen, in deren Kombination man den Libidoverlust durchaus verstehen kann. Nun ist es bei mir (und wahrscheinlich bei vielen anderen Paaren auch) so, dass die Verteilung der Care-Arbeit nachezu ca. 60 (meine Frau) zu 40 (ich) ist, obwohl ich 100% arbeite. Ich bin mir also nicht sicher, ob es dass ist, wäre aber gern bereit, den mental load bei ihr noch weiter zu reduzieren. Ich glaube aber, dass erst einmal eine Bereitschaft da sein müsste, etwas zu ändern. Ich weiß, dass das schwer ist, und bewundere dich dafür, dass du das geschafft hast.

Könntest du genauer beschreiben, wie du dich um deine Psyche gekümmert hast und wie du es geschafft hast, zum Sport zu gehen (ich nehme an, du warst auch antriebsarm oder -los und müde). War ein Problem auch, dass du im Bett nicht das bekommen hast, was du dir gewünscht hättest? Oder verstehe ich deinen Punkt "sagen, was ich mir im Bett wünsche" da falsch? Und mich würde interessieren, inwiefern du dich nicht gesehen/beachtet gefühlt hast.

Und zum Schluss finde ich es groß von deinem Mann, dass er dir zusätzliche sexuelle Aktivitäten zugesteht. Aber ist die Frage gestattet, wie du damit umgegangen wärst, wenn er eine Chat-F+ gehabt hätte in der Zeit, als kein Sex möglich war?
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #26
Es freut mich, auch positive Beispiele zu lesen!

Bei dir kamen ja nun wirklich einige Faktoren zusammen, in deren Kombination man den Libidoverlust durchaus verstehen kann. Nun ist es bei mir (und wahrscheinlich bei vielen anderen Paaren auch) so, dass die Verteilung der Care-Arbeit nachezu ca. 60 (meine Frau) zu 40 (ich) ist, obwohl ich 100% arbeite. Ich bin mir also nicht sicher, ob es dass ist, wäre aber gern bereit, den mental load bei ihr noch weiter zu reduzieren. Ich glaube aber, dass erst einmal eine Bereitschaft da sein müsste, etwas zu ändern. Ich weiß, dass das schwer ist, und bewundere dich dafür, dass du das geschafft hast.

Könntest du genauer beschreiben, wie du dich um deine Psyche gekümmert hast und wie du es geschafft hast, zum Sport zu gehen (ich nehme an, du warst auch antriebsarm oder -los und müde).
Ich war immer sportlich aber durch die Depression ist es ein bisschen nach hinten gerückt. Ich habe mich bei einem wöchentlichen Outdoor bootcamp angemeldet und im Fitness und wieder mit Laufen begonnen. So wurde der Sport zum Ausgleich. Ich habe gespürt, dass es gut tut und so kam der Antrieb. Aber langsam. Stück für Stück.

War ein Problem auch, dass du im Bett nicht das bekommen hast, was du dir gewünscht hättest? Oder verstehe ich deinen Punkt "sagen, was ich mir im Bett wünsche" da falsch?
In der Depressionszeit war mein Sexdrive auf O. Ich konnte Pornos schauen ohne die kleinste Regung. Sex, nackt sein, Nähe war für mich lästig, sogar eklig. Berührungen schlimm. Wg dem Geburtstrauma. Das musste mental und körperlich heilen und es war gut, dass mein Mann keinen Druck gemacht hat.
nd mich würde interessieren, inwiefern du dich nicht gesehen/beachtet gefühlt hast.
Kein wie war dein Tag, kein Blick in die Augen, er hat oft nicht gesehen wenn ich geweint hatte. War ganz mit sich beschäftigt. Aufgaben wurden kurz besprochen, dann ging jeder seiner Wege. Ich hatte das Gefühl ich muss alles alleine stemmen mental. Physisch hat er seine Aufgaben übernommen. Etwa 40% Haushalt etc. Zur Referenz: er arbeitet 100%, ich 60%.
Und zum Schluss finde ich es groß von deinem Mann, dass er dir zusätzliche sexuelle Aktivitäten zugesteht. Aber ist die Frage gestattet, wie du damit umgegangen wärst, wenn er eine Chat-F+ gehabt hätte in der Zeit, als kein Sex möglich war?
Hätte ich schlimm und als Verrat empfunden. Für mich war Sex null Thema und ein Verständnis dafür wäre nicht da gewesen. Und ich hatte das Vertrauen nicht und hätte befürchtet er verlässt mich und ich bin mit allem allein.
Es hätte viele viele Gespräche und Schritte vorher erfordert.
Mit den Chat F+ haben wir uns langsam ran gewagt. Ich brauche mehr Liebe als er momentan geben kann, ich habe bestimmte Sexwünsche, die nicht 100% sein Ding sind. Das darf ich online ausleben. Ich erzähle ihm regelmäßig grob was wir so schreiben und was es mir gibt. Er hat IMMER ein Vetorecht. Er sieht aber, dass er mir zu 100% vertrauen kann, dass es mir VIEL besser geht seit ich das darf und es hat uns dadurch viel enger zusammengeschweißt.
Ohne Sexdrive kann man logischerweise keine Sex wünsche äußern. Jetzt bin ich ganz klar damit was ich mir wünsche und kann das auch verbalisieren. Und unser Sex ist wahnsinnig toll und wird immer intensiver. Wir haben beide total viel an uns gearbeitet, sind aus gewohnten Mustern und Komfortzonen raus, waren mutig, haben vertraut und Vertrauensvorschüsse gegeben. Und hatten dann das Glück, dass es geklappt hat. Es ist sicherlich auch einfach Glück dabei.
Was die Libido angeht waren die Hauptpunkte, dass die Depression weg war und dass ich die Pille abgesetzt hatte.
 
C
Benutzer205898  (41) Ist noch neu hier
  • #27
Ich danke dir für deine offenen Antworten!
Ich war immer sportlich aber durch die Depression ist es ein bisschen nach hinten gerückt. Ich habe mich bei einem wöchentlichen Outdoor bootcamp angemeldet und im Fitness und wieder mit Laufen begonnen. So wurde der Sport zum Ausgleich. Ich habe gespürt, dass es gut tut und so kam der Antrieb. Aber langsam. Stück für Stück.


In der Depressionszeit war mein Sexdrive auf O. Ich konnte Pornos schauen ohne die kleinste Regung. Sex, nackt sein, Nähe war für mich lästig, sogar eklig. Berührungen schlimm. Wg dem Geburtstrauma. Das musste mental und körperlich heilen und es war gut, dass mein Mann keinen Druck gemacht hat.

Kein wie war dein Tag, kein Blick in die Augen, er hat oft nicht gesehen wenn ich geweint hatte. War ganz mit sich beschäftigt. Aufgaben wurden kurz besprochen, dann ging jeder seiner Wege. Ich hatte das Gefühl ich muss alles alleine stemmen mental. Physisch hat er seine Aufgaben übernommen. Etwa 40% Haushalt etc. Zur Referenz: er arbeitet 100%, ich 60%.

Hätte ich schlimm und als Verrat empfunden. Für mich war Sex null Thema und ein Verständnis dafür wäre nicht da gewesen. Und ich hatte das Vertrauen nicht und hätte befürchtet er verlässt mich und ich bin mit allem allein.
Es hätte viele viele Gespräche und Schritte vorher erfordert.
Mit den Chat F+ haben wir uns langsam ran gewagt. Ich brauche mehr Liebe als er momentan geben kann, ich habe bestimmte Sexwünsche, die nicht 100% sein Ding sind. Das darf ich online ausleben. Ich erzähle ihm regelmäßig grob was wir so schreiben und was es mir gibt. Er hat IMMER ein Vetorecht. Er sieht aber, dass er mir zu 100% vertrauen kann, dass es mir VIEL besser geht seit ich das darf und es hat uns dadurch viel enger zusammengeschweißt.
Ohne Sexdrive kann man logischerweise keine Sex wünsche äußern. Jetzt bin ich ganz klar damit was ich mir wünsche und kann das auch verbalisieren. Und unser Sex ist wahnsinnig toll und wird immer intensiver. Wir haben beide total viel an uns gearbeitet, sind aus gewohnten Mustern und Komfortzonen raus, waren mutig, haben vertraut und Vertrauensvorschüsse gegeben. Und hatten dann das Glück, dass es geklappt hat. Es ist sicherlich auch einfach Glück dabei.
Was die Libido angeht waren die Hauptpunkte, dass die Depression weg war und dass ich die Pille abgesetzt hatte.
Ich danke dir für deine offenen Antworten! Das gibt mir echt tiefere Einsichten.

Allerdings finde ich es krass, dass du das dann als Verrat empfunden hättest. Ich meine, eine Seite fährt ja da den Sex runter, ohne die andere Seite zu fragen. Ich weiß natürlich, dass du (und alle Frauen, denen es so geht) das nicht absichtlich gemacht hast. Ich frage mich aber, wohin man als Mann mit seiner Lust soll - die kann man ja (leider) auch nicht einfach so abschalten. Versteh mich nicht falsch: Ich möchte nicht fremdgehen und es ist mir unheimlich wichtig, dass ich den Sex mit meiner Frau habe, wenn sie auch Lust hat. Aber nach Wochen und Monaten ist man eben auch ausgezehrt. Bei deinem Mann waren es ja sogar Jahre...
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #28
Ich danke dir für deine offenen Antworten!

Ich danke dir für deine offenen Antworten! Das gibt mir echt tiefere Einsichten.

Allerdings finde ich es krass, dass du das dann als Verrat empfunden hättest. Ich meine, eine Seite fährt ja da den Sex runter, ohne die andere Seite zu fragen. Ich weiß natürlich, dass du (und alle Frauen, denen es so geht) das nicht absichtlich gemacht hast. Ich frage mich aber, wohin man als Mann mit seiner Lust soll - die kann man ja (leider) auch nicht einfach so abschalten. Versteh mich nicht falsch: Ich möchte nicht fremdgehen und es ist mir unheimlich wichtig, dass ich den Sex mit meiner Frau habe, wenn sie auch Lust hat. Aber nach Wochen und Monaten ist man eben auch ausgezehrt. Bei deinem Mann waren es ja sogar Jahre...
Naja, ich war tief traumatisiert und depressiv. Das sieht man als Partner dann schon, dass man da nicht mit Sex kommen kann.
Aber danach gebe ich dir Recht. Das muss man vernünftig klären und der eine darf den anderen nicht im Regen stehen lassen. Wenn man aber in akuter Notlage ist geht das nicht.
 
A
Benutzer172677  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Ich frage mich aber, wohin man als Mann mit seiner Lust soll - die kann man ja (leider) auch nicht einfach so abschalten.
So, wie der andere Partner nicht einfach sein Bedürfnis nach einer monogamen Beziehung und/oder seine Empfindungen von Angst, mangelndem Vertrauen/Sicherheit oder des Alleingelassenseins abschalten kann.

Daran finde ich gar nichts krass, ganz im Gegenteil. Ich finde es ganz normal und partnerschaftlich, die Bedürfnisse und Gefühle beider Partner gleichwertig zu sehen.
 
C
Benutzer205898  (41) Ist noch neu hier
  • #30
So, wie der andere Partner nicht einfach sein Bedürfnis nach einer monogamen Beziehung und/oder seine Empfindungen von Angst, mangelndem Vertrauen/Sicherheit oder des Alleingelassenseins abschalten kann.
Das soll er/sie auch nicht - deswegen auch das "auch" in meinem Text. Aber auch als Mann würde man sich manchmal wünschen, mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen gesehen zu werden. Vor allem wenn man selbst seit langer Zeit rücksichtsvoll mit dem Libidoverlust der Partnerin umgeht.
 
A
Benutzer172677  Beiträge füllen Bücher
  • #31
Off-Topic:

Aber auch als Mann würde man sich manchmal wünschen, mit seinen Bedürfnissen und Gefühlen gesehen zu werden.
Natürlich.
Es war aber doch nie die Rede davon, dass die Bedürfnisse nicht gesehen werden? Nur davon, dass man mit einer wie auch immer gearteten aus der Beziehung ausgelagerten Sexualität nicht zurechtgekommen wäre.

 
Dreizehn
Benutzer20579  (39) Planet-Liebe ist Startseite
  • #32
Also ich glaube, dass in klassischen Beziehungen mit kleinen Kindern die Gründe häufig ähnlich sind und sehe da im Umfeld viel von dem, was janewayne janewayne beschreibt.

Ich habe neulich noch mit einer Freundin darüber geredet, ob es eigentlich "normal" ist, dass man als Eltern irgendwie auch depressive Symptome hat, ob die Müdigkeit und Antriebslosigkeit "dazu gehören" oder ob das einfach zeigt, dass dieses gesamte System und die Belastung der letzten Jahre einfach zuviel ist. Häufig eben auch für die Mütter, deren Köpfe um alles mögliche rattern, die dann noch dauernd Körperkontakt von Kindern haben und abends dann einfach nur noch ihre Ruhe wollen.

Ich kann für mich sagen, dass es bei uns auch so geworden ist, dass der Sex uns zu wenig ist - wenn wir welchen haben, ist er super, aber die Hemmschwelle ist einfach größer geworden. Dauernd sind wir müde, dauernd ist was zu tun oder es liegt ein Kind im Bett und möchte mit Mama kuscheln. Ich bin einfach übersättigt von allem, möchte einfach irgendwo sitzen, ohne dass einer was will. Und ein Mann, der mich anfassen möchte, ist dann manchmal einfach zuviel. Dazu kommt, dass ich meinen Kopf frei haben möchte, wenn ich Sex habe, mein Mann aber gerne Sex möchte, um den Kopf frei zu kriegen.

Bei uns funktioniert es daher auch nur über die Tipps, die schon genannt wurden: Übernahme von Aufgaben, Verantwortung (!) teilen. Nicht nur machen, was aufgetragen wird, sondern Dinge komplett erledigen. Das ist bei uns in der Tat ein großer Faktor, ich möchte keinen Mann, der Dinge tut, die ich sage, sondern der Dinge sieht (!), die getan werden müssen. Wir arbeiten beide gleich viel, also muss auch zu Hause aufgeteilt werden. Das klappt zunehmend besser und dadurch läuft es bei uns auch wieder besser. Dann braucht es Auszeiten, wahlweise, weil die Kinder schlafen oder auch, weil sie aus dem Haus sind. Klassisch "Date Night" eben. Und wir brauchen jeder Freunde und Verabredungen nur für uns, damit wir nicht immer nur auf einander hocken und in der Jogginghose Netflix schauen.

Und dann kommt eben die Gesundheit dazu - Hormone, Verhütung, aber auch Energielevel, Sport, Körperwahrnehmung, Antrieb usw. Das sind alles Faktoren, die man beeinflussen kann. Ein Check beim Hausarzt wäre daher für mich das erste Thema, Schilddrüsenwerte, Eisenwerte, Vitamin D... sowas halt. Nicht, dass es an sowas liegt und schnell behoben werden kann. Nicht wenige Frauen haben nach Schwangerschaften und Stillzeit hormonelle Ungleichgewichte oder Vitamin- und Mineralstoffmängel.

Und dann muss man halt schauen, dass jeder eigene Zeit hat und man echte Paarzeit hat - sonst wird es halt schwierig. Viele Leute brauchen halt mehr, als Job, Haushalt, Kinder - und fallen dann abends entspannt übereinander her. Da fehlen dann oft Teile, die die Lust aufkommen lassen.
 
deep voice
Benutzer140528  (53) Meistens hier zu finden
  • #33
Also ich glaube, dass in klassischen Beziehungen mit kleinen Kindern die Gründe häufig ähnlich sind und sehe da im Umfeld viel von dem, was janewayne janewayne beschreibt.

Ich habe neulich noch mit einer Freundin darüber geredet, ob es eigentlich "normal" ist, dass man als Eltern irgendwie auch depressive Symptome hat, ob die Müdigkeit und Antriebslosigkeit "dazu gehören" oder ob das einfach zeigt, dass dieses gesamte System und die Belastung der letzten Jahre einfach zuviel ist. Häufig eben auch für die Mütter, deren Köpfe um alles mögliche rattern, die dann noch dauernd Körperkontakt von Kindern haben und abends dann einfach nur noch ihre Ruhe wollen.

Ich kann für mich sagen, dass es bei uns auch so geworden ist, dass der Sex uns zu wenig ist - wenn wir welchen haben, ist er super, aber die Hemmschwelle ist einfach größer geworden. Dauernd sind wir müde, dauernd ist was zu tun oder es liegt ein Kind im Bett und möchte mit Mama kuscheln. Ich bin einfach übersättigt von allem, möchte einfach irgendwo sitzen, ohne dass einer was will. Und ein Mann, der mich anfassen möchte, ist dann manchmal einfach zuviel. Dazu kommt, dass ich meinen Kopf frei haben möchte, wenn ich Sex habe, mein Mann aber gerne Sex möchte, um den Kopf frei zu kriegen.

Bei uns funktioniert es daher auch nur über die Tipps, die schon genannt wurden: Übernahme von Aufgaben, Verantwortung (!) teilen. Nicht nur machen, was aufgetragen wird, sondern Dinge komplett erledigen. Das ist bei uns in der Tat ein großer Faktor, ich möchte keinen Mann, der Dinge tut, die ich sage, sondern der Dinge sieht (!), die getan werden müssen. Wir arbeiten beide gleich viel, also muss auch zu Hause aufgeteilt werden. Das klappt zunehmend besser und dadurch läuft es bei uns auch wieder besser. Dann braucht es Auszeiten, wahlweise, weil die Kinder schlafen oder auch, weil sie aus dem Haus sind. Klassisch "Date Night" eben. Und wir brauchen jeder Freunde und Verabredungen nur für uns, damit wir nicht immer nur auf einander hocken und in der Jogginghose Netflix schauen.

Und dann kommt eben die Gesundheit dazu - Hormone, Verhütung, aber auch Energielevel, Sport, Körperwahrnehmung, Antrieb usw. Das sind alles Faktoren, die man beeinflussen kann. Ein Check beim Hausarzt wäre daher für mich das erste Thema, Schilddrüsenwerte, Eisenwerte, Vitamin D... sowas halt. Nicht, dass es an sowas liegt und schnell behoben werden kann. Nicht wenige Frauen haben nach Schwangerschaften und Stillzeit hormonelle Ungleichgewichte oder Vitamin- und Mineralstoffmängel.

Und dann muss man halt schauen, dass jeder eigene Zeit hat und man echte Paarzeit hat - sonst wird es halt schwierig. Viele Leute brauchen halt mehr, als Job, Haushalt, Kinder - und fallen dann abends entspannt übereinander her. Da fehlen dann oft Teile, die die Lust aufkommen lassen.
Das kann ich quasi so für mich übernehmen.
Nur kommt bei uns noch hinzu, dass es irgendwie chronisch wurde.
Als die Kinder erwachsener wurden und oft aus dem Haus sind, hat sich bei uns nicht mal eben so der Schalter wieder umgelegt.
Durch viele Gespräche und auch Arzt checkups sind wir zumindest auf einem guten Weg.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #34
Das kann ich quasi so für mich übernehmen.
Nur kommt bei uns noch hinzu, dass es irgendwie chronisch wurde.
Als die Kinder erwachsener wurden und oft aus dem Haus sind, hat sich bei uns nicht mal eben so der Schalter wieder umgelegt.
Durch viele Gespräche und auch Arzt checkups sind wir zumindest auf einem guten Weg.
Das kann ich so bestätigen bzw finde ich als Paar mit den ganzen Verpflichtungen muss man sich Abends dann oft regelrecht erstmal zum Sex "zwingen". Aber dann ist es umso schöner weil die Nähe eben doch auch als Paar sehr zusammenschweißt und man vorher im ganzen Trubel vielleicht gar nicht bemerkt hatte dass man sie braucht.
Wir fahren mit "Sexdates", also festen Terminen eigentlich ganz gut. Es ist etwas unsexy aber anders kriegen wir es oft nicht gewuppt.

Wünsche euch alles Gute deep voice deep voice .
 
Es gibt 4 weitere Beiträge im Thema "Immer weniger Lust auf Sex", die aktuell nicht angezeigt werden. Bitte logge Dich ein, um diese ebenfalls anzuzeigen.
Oben
Heartbeat
Neue Beiträge
Anmelden
Registrieren