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Ich bin eine Banane - holt mich hier raus! (Sabbatical, o.Ä.)

banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #1
Hallo zusammen,

mein Privatleben ist ja bekanntermaßen schon lange ziemlich unbefriedigend. Aber inzwischen kotzt mich auch meine berufliche Situation nur noch an: Zu viel Arbeit für zu wenige (fähige) Mitarbeiter, chaotische Organisation, einige unfähige Kollegen, die Chaos verursachen und äußerst zweifelhafte Entscheidungen von ganz oben. Die netten Kollegen und direkten Vorgesetzten können das auch nicht mehr ausgleichen. - Und ohne radikale Veränderung sehe ich weder in der privaten, noch der beruflichen Situation ein realistisches Verbesserungspotential.

Aktuell sehe ich deshalb zwei Möglichkeiten:
1. Ein neuer Job in einer anderen Gegend.
2. Ein Sabbatical, eine Auszeit, oder irgendwas in dieser Art

Lotusknospe Lotusknospe hat mir ja auch schon genau das vorgeschlagen:
Ich glaub, das kommt auch voll auf die Gegend an, in der man ist. Ich denke, sowohl banane0815 banane0815 als auch mozillafox würde es gut tun, mal umzuziehen bzw. ein Sabbatical irgendwo anders zu machen.

Beim neuen Job in einer anderen Gegend ist das Problem, dass ich gerade nur weiß, was ich alles nicht tun will und dass die wenigen interessanten Jobs und Firmen in Gegenden sind, in denen ich nicht leben will.

Also bleibt die Auszeit. Finanziell wäre das auch realisierbar. Und ob mein Arbeitgeber mitspielt ist egal, da ich ja sowieso nicht mehr dort arbeiten will. Die Frage ist nur: Was soll ich tun?
Die Seidenstraße mit einem Campingbus entdecken, eine Atlantiküberquerung mit dem Segelboot, oder Backpacking durch Südostasien? - Das hört sich ja alles interessant an. - Aber nicht für mich, da ich das alleine tun müsste. Teilweise wäre das alleine kaum realisierbar und teilweise würde ich es mich nicht trauen, weil ich zu große Angst vor der Einsamkeit habe.

Die Frage ist also: Welche Möglichkeiten für ein Sabbatical gibt es, wenn man zwar alleine unterwegs ist, aber trotzdem gerne eine gewisse Beständigkeit bei den Menschen um einen herum hätte? - Also nicht nur ständig wechselnde Leute im Hostel, mit denen man vielleicht mal einen Tag durch die Stadt zieht, sondern auch Menschen, zu denen man irgendwie eine Beziehung aufbauen kann.
Das muss jetzt auch nicht das klassische Sabbatical sein. Hauptsache eine längere Auszeit vom normalen Berufsleben mit vielen neuen Erfahrungen, aber ohne große Einsamkeitsgefahr.
Habt ihr irgendwlche Ideen?

Bisher habe ich noch nichts gefunden, das mich wirklich begeistert.
Die Backpacker-Hop-On-Hop-Off-Busse in Neuseeland (wo man häufig mit den gleichen Leuten unterwegs ist) scheinen eher etwas für einen etwas längeren Urlaub zu sein... und auf einem Frachtsegler, wie der Avontuur anzuheuern wäre zwar irgendwie cool, aber ich glaube nicht, dass es mich persönlich so viel weiterbringen würde, nur mit einer kleinen Crew auf See zu sein und kaum etwas von Land und Leuten zu sehen.

Ach ja... Ich möchte hier nicht über meine persönliche oder berufliche Situation diskutieren, sondern ausschließlich über Möglichkeiten bzgl. Sabbatical, Auszeit, o.Ä. und die damit verbundene Angst vor Einsamkeit.
 
Zaniah
Benutzer96053  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #2
Wie wäre es, ein Jahr lang bei einer Hilfsorganisation mitzuarbeiten? Irgendwas, was du unterstützt? Ein Kinderdorf in Botswana, Brunnen bauen in Äthiopien, Aufbauhilfe für überschwemmte Gebiete...
Freiwillige werden immer gesucht und du lernst viele aktive, soziale Menschen kennen, denen es auch so geht. Außerdem ist es wahnsinnig befriedigend, etwas für andere zu tun und macht einen auch reifer und glücklicher, auch, wenn man da meist kein Luxusleben führt.
 
Woodstock~81
Benutzer156506  Meistens hier zu finden
  • #3
Geh zu Fuß nach Wladiwostok, möglichst südlich. Und mach mich bitte nicht für die Folgen verantwortlich :smile:
 
froschteich
Benutzer164451  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #4
Da wechseln zwar die Leute immer wieder, aber ich wollte mal Couchsurfing in den Raum werfen
 
N
Benutzer113006  Team-Alumni
  • #5
Auf einer Alm arbeiten. Das wäre mein persönlicher Traum.
 
LiseLise
Benutzer151729  Sehr bekannt hier
  • #6
Und ohne radikale Veränderung sehe ich weder in der privaten, noch der beruflichen Situation ein realistisches Verbesserungspotential.
Ein Sabbatical verändert deine Situation allerdings nicht nachhaltig.
Das kann dir natürlich trotzdem viel geben aber deshalb ist die Arbeit danach nicht anders...
Die Frage ist also, was genau dein Ziel ist :smile:
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #7
Ich dachte auch an soziale Projekte. Da ist man dann auch in einer festen Gruppe.
Ingenieure werden ja auch gebraucht. Vielleicht können sogar Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen solche Hilfen brauchen. Vielleicht gibt es ja auch sowas wie “It-ler ohne Grenzen“ oder andere Organisationen, die PCs in Schulen aufbauen. Welche Sprachen sprichst du denn? Bei spanisch bietet sich Südamerika an, bei französisch viele afrikanische Länder.

Eine Freundin hat bei einer Organisation in Mexiko gearbeitet, die haben (christliche) Schulen gebaut. Vor Ort gab es ein Bauteam, das von Kabeln über Rohre verlegen bis zum Dachdecken alles selbst gemacht hat.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #8
banane0815 banane0815 du bist doch Skilehrer oder habe ich das falsch im Kopf? Such dir ein schönes Skigebiet irgendwo in der Welt und los geht’s.

Ich habe 2006 in Kanda für Whistler Blackcomb gearbeitet für ein Jahr (Jobs gibt es hier). Eigentlich wollte ich reisen, bin dort aber nie weg gekommen. Tolles Team, Skipass umsonst für das Jahr (im Sommer Wandern/Mountainbike), Wohnungen vom Arbeitgeber,...!
Für ein Working Holiday Visum bist du sogar noch jung genug. Allerdings geht die Saison jetzt gerade los, ich bin aber auch erst im Sommer gestartet :zwinker:.
 
Primavera
Benutzer101356  (34) Meistens hier zu finden
  • #9
Zusätzlich zu den anderen tollen Ideenn: Ein längerer Sprachkurs vielleicht, mit Unterbringung in einer WG mit anderen Sprachstudenten oder einer Gastfamilie?
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #10
Muss es denn für ein Jahr DAS Projekt sein? Könntest ja auch mehrere kleinere Urlaube/Projekte machen, verschiedene Städte und Länder anschauen und die letzten Monaten eventuell schon entspannt in den Bewerbungsprozess für einen neuen Job einsteigen, in Ruhe woanders eine Wohnung suchen usw.
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #11
Ich würde eine Weitwanderung machen. Da bist Du zwar allein, es sollten sich aber über längere Zeiträume soziale Strukturen ergeben, mit denen Du unterwegs bist. Wenn Du erstmal nur ein paar Wochen Auszeit nehmen möchtest, einmal über die Alpen, Google mal nach einem Buch über "Alpentreks", z.B. Bruckmann Verlag.

Wenn Du das ganz große Abenteuer suchst, das Risiko nicht scheust und sehr fit bist oder werden willst: Pacific Crest Trail oder Appalachian Trail. Oder, oder, oder...

Allein bist Du da überall nicht, mit allen Vor- und Nachteilen.
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #12
Bist du allen Religionen gegenüber negativ eingestellt?
Es gibt glaube ich einige Klöster in denen man eine längere Auszeit verbringen kann. Christliche kommen für dich ja nicht in Frage, das weiß ich. Aber vielleicht buddhistische?
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #13
Ansonsten schließe ich mich LiseLise LiseLise an: weißt Du eigentlich, was Du mit Deiner "Auszeit" bezweckst?

- einfach mal ein langer Urlaub?
- Zeit finden, Dir die Frage zu beantworten, was Du danach machen willst (einfach neu ensprechend Deiner Ausbildung und Kenntnisse bewerben, oder wirklich ganz was anderes machen)?
- Dein ganzes Leben umkrempeln?
- zu Dir selbst finden?
- eine Partnerin finden?
- in den Tag hinein leben, einfach mal nix tun und keine Verpflichtunge haben?

Ach ja... Ich möchte hier nicht über meine persönliche oder berufliche Situation diskutieren, sondern ausschließlich über Möglichkeiten bzgl. Sabbatical, Auszeit, o.Ä. und die damit verbundene Angst vor Einsamkeit.

Akzeptiert. Deine Bitte stärkt aber meinen Verdacht, dass Du eher destruktiv weglaufen, nicht konstruktiv was ändern möchtest. Was ich machen würde, habe ich Dir schon weiter oben geschrieben. Angst vor Einsamkeit musst Du da nicht haben, aber Du wirst genügend Stunden finden, in denen Du Dich ganz mit Dir selbst beschäftigen kannst.

Ich bin ja ein Schisser, was Kündigung ohne Folgebeschäftigung angeht, habe im Freundeskreis auch schon zweimal erlebt, dass das nicht so einfach sein muss, wie es aussieht und wie es immer hingeredet wird. Ich würde glaube ich meinen gesamten Jahresurlaub auf eine Schlag nehmen, den Rucksack packen und sechs Wochen über die Alpen marschieren. Danach würde ich die Entscheidung fällen: kündigen oder bleiben, Sabbatical, längere Auszeit oder was auch immer. Sechs Wochen zu Fuß bei Sonne, Wind, Regen und Sturm machen den Kopf schon ganz schön frei, da bin ich mir sicher.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #14
Sechs Wochen zu Fuß bei Sonne, Wind, Regen und Sturm machen den Kopf schon ganz schön frei, da bin ich mir sicher.

Off-Topic:
Für mich klingt das eher nach einem dauerhaften Alptraum :grin:


Ich weiß nicht genau wie das im höheren Alter so ist, aber ich würde auch zur Empfehlung eines "sozialen Jahrs" wie man es nach der Schule manchmal macht tendieren.
Freiwilligen-Organisationen sind oft ziemlich teuer (klingt paradox, ist aber so, man zahlt dafür, arbeiten zu dürfen :zwinker: ) und bei den Vermittlungen gibt es viel unseriösen Kram.
Meine Cousine war allerdings ein Jahr lang als Hilfslehrerin in Mexico nach dem Abi und das war super - da du gerne mit Kindern arbeitest, stellt sich nur die Frage, welche Sprache kannst du, und interessiert dich sowas.

Beim allein reisen, trampen, wandern etc muss man einfach eine gewisse lockere Kontaktfreudigkeit mitbringen, sonst sitzt man wirklich immer allein in der Ecke und bemitleidet sich. Daher schätze ich es so ein, dass für dich das "an einen andern Ort gehen und dort für ein Jahr zurechtfinden und Strukturen ausbilden können" besser wäre.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #15
Daher schätze ich es so ein, dass für dich das "an einen andern Ort gehen und dort für ein Jahr zurechtfinden und Strukturen ausbilden können" besser wäre.
War für mich auch besser. Deshalb bin ich wohl ein Jahr im Skigebiet geblieben.
Heute könnte ich mir auch gut den Jakobsweg vorstellen, um zu mir selbst zu finden.

So ganz planlos würde ich die Zukunft auch nicht angehen. Zumindest eine Idee, wohin es danach gehen soll?!
 
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caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #19
So ganz planlos würde ich die Zukunft auch nicht angehen. Zumindest eine Idee, wohin es danach gehen soll?!

Ich bin eher der Vagabundentyp, und war 6 Monate am Stück unterwegs, ohne IRGENDEINE Idee, was ich danach eigentlich will. Ich bin mit einem anderen Blick auf mich selbst und viel Vertrauen zurück gekommen, und der Weg hat sich einfach ergeben, weil ich viel gelernt hatte.
Einfach ein anderer Ort an sich hätte mir nicht weitergeholfen.
Ist sicher eine Frage des Typs.

Was mir noch eingefallen ist, es muss ja auch nicht am Stück sein - ich hab grade erst wieder ein Gruppenangebot für einen Segeltörn über drei Wochen gelesen, die explizit Männer suchen, weil die Gruppe so frauenlastig ist :zwinker: Wenn Geld keine Rolle spielt, können es ja mehrere solcher Sachen sein? Eine Schulfreundin hat Regelmäßig Gruppenreisen für Singles gemacht und fands cool.

Off-Topic:
Noch so ein Alptraum für mich aber ich wollts mal in den Raum werfen :grin:
 
Rosoideae Fragaria
Benutzer147358  (30) Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #20
Ich glaube, wenn man schon unter Einsamkeit leidet, ist ein Kloster, Retreat whatever nicht unbedingt förderlich.
Es kommt halt ein bisschen auf den Typ und das Ziel an. Man lernt da im Idealfall auch das alleine sein und damit umzugehen. Das kann auch helfen.
Ob banane0815 banane0815 sich das wünscht und sich darauf einlassen möchte? Ich bin eher unsicher, aber einen Gedanken kann es mMn wert sein.
Aber du hast recht, mit einem neuen sozialen Umfeld wird er aus der Geschichte nicht rausgehen. Eher mit der Fähigkeit sich selbst genug zu sein und nur sich selbst ohne andere(s) auszuhalten.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #24
Ich würde dir raten, dir ein paar Orte anzuschauen, wo du dir vorstellen kannst, zu leben, und diese Orte dann mal "auszuprobieren", u.U. auch schon in Kombination mit nem neuen Job. Ich schätze dich so ein, dass du in festen Strukturen besser kannst und dass es dir leichter fällt, in solchen auch Verhältnisse zu anderen Menschen aufzubauen. Ein Sabbatical irgendwo urlaubsmäßig zur Selbstfindung wird dir, glaube ich, nicht so viel bringen. Das wäre dann bestenfalls vielleicht eine schöne Zeit, aber ich schätze dich nicht so ein, als würde dich das nachhaltig beeinflussen (eher traurig machen, dass es ein begrenzter Zeitraum war). Ich würde daher eher etwas machen, was dir für deine unmittelbare Zukunft etwas bringen könnte.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #26
Wow! So viele Antworten. Danke!
Auf manche Beiträge antworte ich nicht explizit, da sie sich mit anderen Antworten überschneiden.

Erstmal zu den allgemeinen Fragen:
Ansonsten schließe ich mich LiseLise LiseLise an: weißt Du eigentlich, was Du mit Deiner "Auszeit" bezweckst?

- einfach mal ein langer Urlaub?
- Zeit finden, Dir die Frage zu beantworten, was Du danach machen willst (einfach neu ensprechend Deiner Ausbildung und Kenntnisse bewerben, oder wirklich ganz was anderes machen)?
- Dein ganzes Leben umkrempeln?
- zu Dir selbst finden?
- eine Partnerin finden?
- in den Tag hinein leben, einfach mal nix tun und keine Verpflichtunge haben?
Was will ich? - Gute Frage!
Ich kann und will das Ziel überhaupt nicht so klar und sicher definieren. Ich sehe einfach nur, dass mein derzeitiges Leben absolut unbefriedigend ist und sehe keinen Weg, wie ich durch kleine Veränderungen zu einem befriedigenden Leben kommen könnte. Von daher suche ich eine größere Veränderung.
Es soll auf jeden Fall mehr sein, als ein langer Urlaub.
Ich muss nicht unbedingt die ganze Zeit ohne jegliche Verpflichtungen in den Tag hineinleben... es sollte sich aber schon sehr deutlich von meinem aktuellen Vollzeit-Berufsleben unterscheiden. Ich möchte neue Dinge erleben.
Und sonst soll es mir eben irgendwie neue Impulse bringen.
Vielleicht entwickle ich eine Idee, wie es danach weitergehen soll. Vielleicht weiß ich danach auch mein altes Leben wieder mehr zu schätzen.
Dazu möchte ich auf jeden Fall neue, interessante Leute kennenlernen und auch die Zeit haben, eine Beziehung mit ihnen aufzubauen, die über eine kurzfristige Zufallsbekanntschaft hinausgeht.
Sollte ich dabei eine Partnerin finden, wäre es schön. Aber wenn es nicht klappt, wäre es auch in Ordnung.
Nur kontemplative Einsamkeit möchte ich vermeiden. Das ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich mir von der Auszeit wünsche und erhoffe. Zeit zum alleine grübeln habe ich auch jetzt schon mehr als genug - und die tut mir nicht gut.

Ich möchte raus aus meiner Komfortzone. Ich möchte mich Herausforderungen stellen. Aber ich möchte mich trotzdem nicht in eine Situation begeben, bei der ich mir ziemlich sicher ist, dass sie mir überhaupt nicht gut tut und mir im schlimmsten Fall auch noch den letzten Rest an Motivation und Lebenslust raubt.

Akzeptiert. Deine Bitte stärkt aber meinen Verdacht, dass Du eher destruktiv weglaufen, nicht konstruktiv was ändern möchtest. Was ich machen würde, habe ich Dir schon weiter oben geschrieben. Angst vor Einsamkeit musst Du da nicht haben, aber Du wirst genügend Stunden finden, in denen Du Dich ganz mit Dir selbst beschäftigen kannst.
Gerade diese einsamen Stunden, in denen ich mich ganz mit mir selbst beschäftigen kann, möchte ich nur in ganz geringem Ausmaß, weil ich davon in meinem aktuellen Leben viel zu viel habe und weil ich merke, dass mir das nicht gut tut. Das führt nur zu ewigen Grübeleien und einem sinnlosen Gedankenkarussell.

Ich bin ja ein Schisser, was Kündigung ohne Folgebeschäftigung angeht, habe im Freundeskreis auch schon zweimal erlebt, dass das nicht so einfach sein muss, wie es aussieht und wie es immer hingeredet wird. Ich würde glaube ich meinen gesamten Jahresurlaub auf eine Schlag nehmen, den Rucksack packen und sechs Wochen über die Alpen marschieren. Danach würde ich die Entscheidung fällen: kündigen oder bleiben, Sabbatical, längere Auszeit oder was auch immer. Sechs Wochen zu Fuß bei Sonne, Wind, Regen und Sturm machen den Kopf schon ganz schön frei, da bin ich mir sicher.
Bei der Kündigung ohne sichere Folgebeschäftigung wäre ich ziemlich schmerzfrei. Ich bin gut ausgebildet und werde sicherlich auch in Zukunft einen brauchbaren job finden.
Und dazu habe ich wenig zu verlieren.

Aber bei der von dir empfohlenen Alpenüberquerung sehe ich nur zwei Möglichkeiten:
1. Ich breche sie nach wenigen Tagen frustriert ab.
2. Ich stürze mich verzweifelt von der nächsten Klippe.

Such dir doch einen Buddy für ein Work-Travel? Gibt bestimmt noch anderen Menschen die auf der Suche nach einem Partner dafür sind :smile:
Ich hab das zwar nicht gemacht, aber dafür gibt's sicher auch Foren oder Facebook-Gruppen.
Auch das ist sicherlich eine Option.
Ich frage mich nur, was sinnvoller ist:
1. Einen Buddy suchen, bei dem die Gefahr besteht, dass ich mich dann doch nicht so gut mit ihm verstehe, so dass man entweder getrennte Wege gehen muss (und ich somit doch wieder alleine bin), oder sich gegenseitig auf die Nerven geht.
2. Etwas in einer mehr oder weniger festen Gruppe machen, an die man sich gewöhnen und in die man sich eingliedern kann und in der man sich trotzdem nicht mit allen Mitgliedern gleich gut verstehen muss.

Aktuell tendiere ich eher zur zweiten Möglichkeit.

Denke ein Umzug / neuer Job wäre da vermutlich die bessere Wahl, wenn es nachhaltig besser werden soll.
Es wäre sicherlich eine nachhaltigere Veränderung. Die Frage ist nur, ob sie mich wirklich weiterbringt, oder ob ich dadurch nach einer kurzen Phase der Begeisterung wieder im gleichen, unbefridigenden Trott lande, wie bisher.

Ich würde dir raten, dir ein paar Orte anzuschauen, wo du dir vorstellen kannst, zu leben, und diese Orte dann mal "auszuprobieren", u.U. auch schon in Kombination mit nem neuen Job. Ich schätze dich so ein, dass du in festen Strukturen besser kannst und dass es dir leichter fällt, in solchen auch Verhältnisse zu anderen Menschen aufzubauen. Ein Sabbatical irgendwo urlaubsmäßig zur Selbstfindung wird dir, glaube ich, nicht so viel bringen. Das wäre dann bestenfalls vielleicht eine schöne Zeit, aber ich schätze dich nicht so ein, als würde dich das nachhaltig beeinflussen (eher traurig machen, dass es ein begrenzter Zeitraum war). Ich würde daher eher etwas machen, was dir für deine unmittelbare Zukunft etwas bringen könnte.
Das sind definitiv sehr interessante Überlegungen.
Ja, ich brauche definitiv ein gewisses Maß an festen Strukturen und Beständigkeit.
Dieses Backpacker-Hostel-Zeugs mit ständig wechselnden Bekanntschaften köntne ich mir nach meinem letzten Urlaub und den positiven Hostel-Erfahrungen durchaus mal für ein paar Tage oder eine Woche als interessante und bereichernde Erfahrung vorstellen. Aber für längere Zeit ist das nichts für mich. Da brauche ich eine Gruppe, in die ich mich einfügen kann.

In einem neuen Job und einem damit verbundenen Umzug sehe ich nur die Gefahr, dass ich nach anfänglicher Begeisterung für die neue, spannende Aufgabe wieder im gleichen Alltagstrott lande, wie bisher. Da werde ich dank meiner Qualifikation und Erfahrung wieder irgendwo zwischen Naturwissenschaftlern und Ingenieuren landen, in einem nerdigen Bereich mit hohem Männeranteil, in dem wieder eine ähnliche Mentalität vorherrscht, wie bisher. Ob das wirklich so viel an meinem Leben ändert, möchte ich eher bezweifeln.
Und dazu finde ich die interessanten Jobs gerade fast nur in Gegenden, in denen ich nicht mal tot überm Zaun hängen will.

Eine Bekannte hat einfach mitten raus aus dem Leben noch mal etwas neues studiert, bzw einen Master gemacht und ist dafür in die Schweiz gezogen.
Auch damit habe ich schon geliebäugelt, wobei ich bisher noch nicht wirklich weiß, was zu mir passen könnte.
Zu meinen Interessen und Fähigkeiten würde doch wieder nur ein MINT-Studium passen... und damit würde ich auch wieder in einem Job landen, der sich nicht wesentlich von dem unterscheidet, was ich bisher mache.

Wenn ich die Videos von Sampson Boat Co anschaue, oder an meinen Besuch der Ring-Andersen-Werft zurückdenke, träume ich manchmal davon, Bootsbauer mit Spezialisierung auf traditionellen Holz-Schiffsbau zu sein. Aber das ist nur eine romantisierte Träumerei, da ich für die Realität in diesem Job viel zu ungeduldig wäre.



Und jetzt zu den Vorschlägen für eine Auszeit:
So ganz planlos würde ich die Zukunft auch nicht angehen. Zumindest eine Idee, wohin es danach gehen soll?!
Danach hätte ich sicherlich die Möglichkeit, wieder irgendwo im technischen, bzw. naturwissenschaftlichen Bereich einen Job zu finden. Aber vielleicht entwickelt sich ja in dieser Zeit auch noch eine andere Idee oder Perspektive.


Wie wäre es, ein Jahr lang bei einer Hilfsorganisation mitzuarbeiten? Irgendwas, was du unterstützt? Ein Kinderdorf in Botswana, Brunnen bauen in Äthiopien, Aufbauhilfe für überschwemmte Gebiete...
Freiwillige werden immer gesucht und du lernst viele aktive, soziale Menschen kennen, denen es auch so geht. Außerdem ist es wahnsinnig befriedigend, etwas für andere zu tun und macht einen auch reifer und glücklicher, auch, wenn man da meist kein Luxusleben führt.
An so etwas habe ich auch schon gedacht.
Es hat mich allerdings stark verblüfft, dass man oft einen Haufen Geld bezahlen muss, um helfen zu dürfen. Das finde ich schon ziemlich befremdlich. Und dazu müsste ich auch sehr genau schauen, welche Form der Hilfe für mich tatsächlich in Frage kommt, da ich viele Formen der derzeitigen Entwicklungshilfe nicht wirklich gut finde und auf keinen Fall bei einer Organisation mit religiösem Hintergrund aktiv sein möchte.

Da wechseln zwar die Leute immer wieder, aber ich wollte mal Couchsurfing in den Raum werfen
Hm... für eine Reise ist das sicherlich eine interessante Möglichkeit, eine Unterkunft zu finden.
Aber das wäre eben auch wieder alleine reisen. - Und davor habe ich zu große Angst.

Auf einer Alm arbeiten. Das wäre mein persönlicher Traum.
So was hört man immer wieder und ich habe auch schon darüber nachgedacht... aber ich glaube, die Einsamkeit und Abgeschiedenheit wäre für mich eher kontraproduktiv. Wenn schon, dann müsste das wohl eher eine Hütte mit Publikumsverkehr sein.

Welche Sprachen sprichst du denn? Bei spanisch bietet sich Südamerika an, bei französisch viele afrikanische Länder.
Ich spreche Deutsch und Englisch. In der Schule habe ich auch mal Französisch gelernt. Aber das ist so eingerostet, dass ich zu keiner sinnvollen Konversation mehr fähig bin. Das würde vielleicht noch für eine Bestellung im Restaurant reichen, aber um mich wirklich unterhalten zu können, müsste ich wohl schon mindestens einige Monate üben.

banane0815 banane0815 du bist doch Skilehrer oder habe ich das falsch im Kopf? Such dir ein schönes Skigebiet irgendwo in der Welt und los geht’s.

Ich habe 2006 in Kanda für Whistler Blackcomb gearbeitet für ein Jahr (Jobs gibt es hier). Eigentlich wollte ich reisen, bin dort aber nie weg gekommen. Tolles Team, Skipass umsonst für das Jahr (im Sommer Wandern/Mountainbike), Wohnungen vom Arbeitgeber,...!
Für ein Working Holiday Visum bist du sogar noch jung genug. Allerdings geht die Saison jetzt gerade los, ich bin aber auch erst im Sommer gestartet :zwinker:.
Ja, ich bin Skilehrer. - Als Hobby, im Verein und gebe ein paar Wochenenden Skikurs im Jahr.
Als Job kann ich mir das aber nur schwer vorstellen:
Was ich von kommerziellen Skischulen mitbekommen habe, schreckt mich eher ab (insbesondere die großen Gruppen) und ich glaube nicht, dass ich die Energie, die ich bei meinen wenigen, kurzen Einsätzen aufbringe und die ich für einen guten Kurs für notwendig halte, dauerhaft über einen längeren Zeitraum aufbringen könnte. Ich wäre wohl nach einiger Zeit auch so ein mäßig motivierter Skilehrer, der die Kinder in der Schlange hinter sich herfahren lässt - also genau das, was ich in den kommerziellen Skischulen so abschreckend finde.
Und dazu ist mein Interesse am Skifahren in letzter Zeit auch massiv zurückgegangen.

Zusätzlich zu den anderen tollen Ideenn: Ein längerer Sprachkurs vielleicht, mit Unterbringung in einer WG mit anderen Sprachstudenten oder einer Gastfamilie?
Ja. Das wäre sicherlich auch eine Überlegung Wert. - Vielleicht als eines von mehreren Projekten, da das alleine ja wohl kaum eine lange Auszeit (halbes Jahr oder länger) füllen würde.

Muss es denn für ein Jahr DAS Projekt sein? Könntest ja auch mehrere kleinere Urlaube/Projekte machen, verschiedene Städte und Länder anschauen und die letzten Monaten eventuell schon entspannt in den Bewerbungsprozess für einen neuen Job einsteigen, in Ruhe woanders eine Wohnung suchen usw.
Auch das ist eine gute Idee!
Ich muss nur schauen, wie teuer die einzelnen Dinge sind, da die interessanten Dinge mit begrenztem zeitlichem Umfang oft zeimlich teuer sind und mein Budget natürlich nicht unbegrenzt ist.

Ich würde eine Weitwanderung machen. Da bist Du zwar allein, es sollten sich aber über längere Zeiträume soziale Strukturen ergeben, mit denen Du unterwegs bist. Wenn Du erstmal nur ein paar Wochen Auszeit nehmen möchtest, einmal über die Alpen, Google mal nach einem Buch über "Alpentreks", z.B. Bruckmann Verlag.

Allein bist Du da überall nicht, mit allen Vor- und Nachteilen.
So etwas kommt für mich nicht in Frage.
Natürlich würde man bei so einer Wanderung auch auf andere Menschen treffen... aber das wären dann eben nur kurzfristige Zufallsbekanntschaften, was ziemlich blöd ist, wenn ich immer etwas Zeit brauche, um aufzutauen. (Bis dahin sind sie ja schon wieder weg.)

Bist du allen Religionen gegenüber negativ eingestellt?
Es gibt glaube ich einige Klöster in denen man eine längere Auszeit verbringen kann. Christliche kommen für dich ja nicht in Frage, das weiß ich. Aber vielleicht buddhistische?
Ich bin allgemein ein überzeugter, ziemlich religionskritischer agnostischer Atheist und bin für übersinniche, religiöse, oder esotherische Dinge absolut nicht zugänglich.
Den Buddhismus finde ich zwar nicht ganz so schlimm, wie so manch andere Religion, aber auch in einem buddhistischen Kloster wäre wohl emin einziger Gedanke ungefähr der folgende: "Was für eine Scheiß?!? Das kann man doch nicht ernst nehmen. Die wollen mich wohl verarschen."

All die übersinnlich-esotherischen Dinge schließe ich also genau so aus, wie Organisationen und Projekte, die irgendwas mit Glaube und Religion zu tun haben.
Wenn schon, dann würde ich mich eher für eine Organisation engagieren, die sich für wissenschaftliche, humanistische Bildung einsetzt und versucht, auf diesem Wege religiösen Wahn zu bekämpfen.

Ich weiß nicht genau wie das im höheren Alter so ist, aber ich würde auch zur Empfehlung eines "sozialen Jahrs" wie man es nach der Schule manchmal macht tendieren.
Freiwilligen-Organisationen sind oft ziemlich teuer (klingt paradox, ist aber so, man zahlt dafür, arbeiten zu dürfen :zwinker: ) und bei den Vermittlungen gibt es viel unseriösen Kram.
Meine Cousine war allerdings ein Jahr lang als Hilfslehrerin in Mexico nach dem Abi und das war super - da du gerne mit Kindern arbeitest, stellt sich nur die Frage, welche Sprache kannst du, und interessiert dich sowas.
Ich finde es schon ziemlich erschreckend, dass diese "Freiwilligenarbeit" offesichtlich kein Ehrenamt ist, sondern eine Sache, für die man einen Haufen Geld ausgeben muss. Geld bezahlen, um etwas gutes tun zu dürfen ist mir echt suspekt. Da frage ich mich dann schon, wie hilfreich die Tätigkeit tatsächlich ist und ob es nicht eher darum geht, Leute auf einen Selbsterfahrungstrip zu schicken (der nebenbei vielleicht noch eine kleine positive Wirkung hat) und daran Geld zu verdienen.

Ich hätte z.B. kein Problem damit, meinen Flug nach Mexico selbst zu bezahlen. Aber dann auch noch dafür bezahlen, dass ich Kinder unterrichten darf? - Das ist doch absurd.

Wenn das wirklich überall so ist, dann würde mich z.B. so ein Meeresschutz-Projekt noch mehr reizen, das mir eher wie ein vergünstigter Tauchkurs ershceint, bei dem man nebenbei noch ein paar Fische zählt, o.Ä. Da habe ich dann wenigstens einen Nutzen davon (Tauchschein, usw.) und muss nicht nur zahlen, um Anderen etwas gutes zu tun.

Beim allein reisen, trampen, wandern etc muss man einfach eine gewisse lockere Kontaktfreudigkeit mitbringen, sonst sitzt man wirklich immer allein in der Ecke und bemitleidet sich. Daher schätze ich es so ein, dass für dich das "an einen andern Ort gehen und dort für ein Jahr zurechtfinden und Strukturen ausbilden können" besser wäre.
Das sehe ich auch so.
Ich habe kein großes Problem damit, mich in eine Gruppe einzufügen, wenn ich etwas Zeit bekomme, um aufzutauen, mich zurechtzufinden und mich an die Leute zu gewöhnen. Aber mit ständig wechselnden Zufallsbekanntschaften kann ich wenig anfangen. Dazu fehlt mir diese lockere Kontaktfreudigkeit.

Was mir noch eingefallen ist, es muss ja auch nicht am Stück sein - ich hab grade erst wieder ein Gruppenangebot für einen Segeltörn über drei Wochen gelesen, die explizit Männer suchen, weil die Gruppe so frauenlastig ist :zwinker: Wenn Geld keine Rolle spielt, können es ja mehrere solcher Sachen sein? Eine Schulfreundin hat Regelmäßig Gruppenreisen für Singles gemacht und fands cool.
Mit Gruppenreisen, bzw. insbesondere Segeltörns habe ich bisher schon sehr gute Erfahrungen gemacht. Das ließe sich sicherlich noch intensivieren.
Ich glaube nur nicht, dass das reicht und suche deshalb nach etwas längeren, intensiveren und radikaleren Möglichkeiten.

Jakobsweg wollte ich auch noch in den Raum werfen. Dafür muss man nicht katholisch sein. Vielen Freunden hat dieser Weg die Augen geöffnet. Wo du beginnst ist dir selbst überlassen.
Danke für den Tipp, aber das ist wohl genau das Gegenteil dessen, was ich suche.
Konemplative Einsamkeit, kurzfristige Zufallsbekanntschaften auf dem Weg und absolut unnötiger, religiöser Ballast.

Ich möchte noch das Thema Einsamkeit ansprechen,
Ich habe 2013 Interrail gemacht - 1 Monat durch Europa, ich hab’s alleine gemacht und ich fand die erste Woche schrecklich, ich habe viel geweint, habe in der Zeit leider Erfahrung mit sexueller Belästigung gemacht, ABER nach jedem Tief kommt ein hoch und nach einer Woche hatte ich langsam den Dreh raus, an wen ich mich wende (und es sind dann nicht die Menschen, die man aktuell ansprechen würde, sondern, die die man sonst eher nicht wahrnimmt oder die einem unter „normalen“ Bedingungen nicht in den Sinn kommen) ich wusste dann auch wie ich es planen muss, dass ich nicht nachts um 1 Uhr am Bahnhof stehe und natürlich kein Hostel oder Zeltplatz mehr offen hatte. Das findet sich und viel wichtiger die Leute finden DICH! Ich war zwar immer wieder alleine, aber nie einsam, auf dem Zeltplatz hab’s immer Wen eben so im Hostel. Wenn man alleine reist ist man schlicht und einfach auf andere mehr angewiesen, als wenn man zu zweit reist, man knüpft automatisch Kontakte - und auch nur so viele wie man selbst benötigt, ich war nie der Typ Mensch die viel um sich brauchten, wenn’s mir zu viel wurde bin ich alleine weiter. Diese Reise hat mich damals sehr verändert, vorallem mein Selbstwertgefühl, ich wusste dannach auf was ich mich fokussieren muss, wer ich aktuell bin (ich war frisch 18 - da weiß man nicht Fisch und nicht Fleisch) und ich habe das Gefühl du versuchst dich auch gerade neu zu entdecken!

Ich kann dir nur raten, such dir was, egal was und egal ob die Zukunft nach dem Jahr geplant ist oder nicht, in einem Jahr verändert sich so dermaßen viel, vilt bist du in einem anderen Land viel glücklicher und bleibst da!

Ich wünsche dir viel Mut und Spaß beim Planen! Es wird mal hart werden, aber denk daran jeden Morgen geht irgendwo die Sonne wieder auf!
Das hört sich nach einer tollen Erfahrung an. Nur leider traue ich es mir in meiner aktuellen Verfassung absolut nicht zu, dieses erste Tief durchzustehen.
 
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banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #30
Starla Starla
Mir war von Anfang an bewusst, dass viele der üblichen Möglichkeiten nichts für mich sind. Sonst hätte ich ja auch überhaupt keinen Thread eröffnen müssen, sondern wäre schon längst irgendwo als Backpacker unterwegs, oder würde den Jakobsweg gehen - wie es so viele andere Menschen auch tun.
Trotzdem reizt mich der Gedanke, eine Auszeit zu nehmen, nach wie vor und es gibt ja durchaus Vorschläge und Ideen, bei denen ich zwar gewisse Bedenken habe, aber die ich auch nicht kategorisch ablehne. Vielleicht findet sich da ja noch etwas ähnliches, bei dem diese Bedenken dann schwächer sind.

Und warum sollte ich nach Angeboten in meiner Gegend suchen? - Da will ich doch gerade raus, weil ich es seit meiner Schulzeit eben nicht schaffe, mir hier ein ordentliches soziales Netz aufzubauen und weil ich es nicht schaffe, mir hier ein schönes Leben aufzubauen.
Natürlich habe ich Angst davor, dass es woanders genau so wenig funktionieren könnte und dass ich das, was ich hier habe, auch noch verlieren könnte.
Aber gleichzeitig weiß ich auch, in welchen Situationen ich eher Kontakte knüpfen kann und mich wohlfühle (halbwegs beständige Gruppen, auf die ich mich einstellen kann) und in welchen Situationen ich all das viel schlechter schaffe, bzw. in welchen Situationen ich mich total unwohl fühle.
Ich kenne Menschen, die es total mutig finden, dass ich immer wieder Gruppenreisen mit unbekannten Leuten mache und die sich das selbst vor lauter Angst vor unangenehmen Mitreisenden niemals trauen würden. Ich kenne Leute, die stattdessen lieber alleine als Backpacker losziehen (was ich mich niemals trauen würde) und Leute, die sich beides nicht trauen würden und dann lieber überhaupt nicht wegfahren, wenn sie keinen passenden Reisepartner aus ihrem bestehenden Umfeld finden.
Ich habe inzwischen einige Gruppenreisen gemacht und damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich habe sogar (zu meiner großen Überraschung) alleine im Hostel eine gute Erfahrung gemacht und Anschluss für einen schönen Tag gefunden. Aber ich weiß auch, dass mir diese Gruppen-Geschichten viel leichter fallen, als dieses spontane Hostel-Zufallsbekanntschaften-Zeug.

Und genau diese Erfahrungen möchte ich eben auch auf ein Sabbatical übertragen. Es wäre sowieso schon ein großes Wagnis, hier meinen Job aufzugeben, die Zelte abzubrechen und woanders etwas ganz neues zu tun. - Ein Wagnis, das viele Menschen niemals in Erwägung ziehen, oder das für sie nur mit vertrauten Menschen an ihrer Seite in Frage kommt, während ich eine Möglichkeit suche, die zu mir passt und von der ich mir zumindest eine positive Erfahrung verspreche, die irgendwie einen positiven Impuls in meinem Leben setzt.
Da ich bei einem solchen Wagnis sicherlich nicht frei von Ängsten bin, sondern ordentlich Muffensausen habe, muss ich die Möglichkeiten sondiren und hoffen, dass es irgendwo etwas gibt, das zu mir passt, das mich begeistert und das keine allzu großen Ängste bei mir auslöst. Das ist nicht leicht, aber es ist zumindest eine Hoffnung, wie ich vielleicht etwas in meinem Leben verändern könnte.
 
G
Benutzer Gast
  • #32
Da du immer wieder betonst, wie sehr du Kinder liebst und im Umgang mit ihnen aufgehst, fällt mir spontan ein: Warum engagierst du dich nicht einfach ehrenamtlich irgendwo für Kinder? Muss ja nicht zwangsweise im Ausland sein und nicht unbedingt ein Sabbatjahr, das geht ja auch dauerhaft.

Ich suche derzeit ein Ehrenamt (bewusst ohne Kinder :grin:) und finde fast nur Angebote, die mit Kindern zu tun haben... Lesepate, Freizeitbetreuer, Hausaufgabenpartner usw. Dafür gibt es ja zig Träger, die nicht alle immer kirchlich sind.

Da dürfte auch der Frauenanteil sehr hoch sein. :zwinker:
 
Maida Vale
Benutzer173891  Öfter im Forum
  • #33
Auch das ist sicherlich eine Option.
Ich frage mich nur, was sinnvoller ist:
1. Einen Buddy suchen, bei dem die Gefahr besteht, dass ich mich dann doch nicht so gut mit ihm verstehe, so dass man entweder getrennte Wege gehen muss (und ich somit doch wieder alleine bin), oder sich gegenseitig auf die Nerven geht.
2. Etwas in einer mehr oder weniger festen Gruppe machen, an die man sich gewöhnen und in die man sich eingliedern kann und in der man sich trotzdem nicht mit allen Mitgliedern gleich gut verstehen muss.

Aktuell tendiere ich eher zur zweiten Möglichkeit.


Es wäre sicherlich eine nachhaltigere Veränderung. Die Frage ist nur, ob sie mich wirklich weiterbringt, oder ob ich dadurch nach einer kurzen Phase der Begeisterung wieder im gleichen, unbefridigenden Trott lande, wie bisher.

1. Du kannst dich ja jetzt schonmal in ner Gruppe anmelden und dir erstmal anschauen was da so los ist. Da du ja nicht schon morgen fliegen willst, ergibt sich sicher auch die Möglichkeit Leute vorab kennenzulernen und bisschen auszutesten ob es denn passen könnte.
2. Gibt es dort sicher auch Gruppen die sowas planen, die vielleicht nicht aus 10 oder 20 Leuten besteht aber zumindest vielleicht 3 oder 4 Leuten. Und solltest es dort nicht geben, können die dir vielleicht sagen wo du so was für Work&Travel finden könntest.

Die Garantie hast du nie, ob dich die Veränderung weiterbring oder nicht. Aber wenn mans nicht versucht, ändert sich halt nunmal auch nichts. Da du ja aber grundsätzlich nicht mit deiner Arbeit zufrieden bist, bringt eine Rückkehr in deinen jetzigen Job meiner Meinung nach auch nichts.

Ich hab zwar nur innerhalb meiner Firma gewechselt und hab auch lang überlegt ob ichs wirklich machen soll und hatte Zweifel, aber ich habs nicht bereut.
Man muss sich auch mal was trauen im Leben :zwinker:
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #36
Also nein, das klang falsch, für ein FSJ muss man natürlich nicht bezahlen - aber das hat eben Altersbeschränkungen. Und für viele andere Dinge gibt es Vermittlungen, die Freiwillige betreuen, aber das ist, je nach Beliebtheit des Gebiets weder günstig noch dann tatsächlich befriedigend.
Und ob ein wirklich krasser Kontrast zu deinem westlich strukturierten Leben dir so gut tut wage ich zu bezweifeln.

Zunächst solltest du grob wissen, welches Gebiet dich interessiert und dann, mit welcher Landesmentalität du klar kämst. Ich kenne viele Menschen, die im südländischen Chaos verrückt werden würden, zum Beispiel.
Aber ich bin kein bisschen dafür, dass du einfach daheim bleibst und nur ein neues Interesse suchst.
Auch wenn es dir nicht wirklich etwas rational für dein Ziel bringt, du brauchst vor allem Selbstvertrauen und positive Erfahrungen im Umgang mit neuen Menschen. Eine Situation, die dich fordert und aus der du sicherer wieder raus kommst. denn wie du sagst, fremdes stresst dich, so lange es fremd ist, bis du Zeit hattest, dass es bekannter wird. Aber je mehr Fremdem man sich aussetzt, desto weniger wird der Stresslevel, weil es beim 239 Mal ja gar nicht mehr soooo fremd ist :zwinker:
Ich konnte das auch nicht so gut, mich entspannt auf Fremde einstellen, bevor ich unterwegs war, danach ist es ganz natürlich gewesen.

Daher finde ich Vorschläge wie die Skilehrer-Sache zum Beispiel super.
Oder, was ich so gerne irgendwann noch machen würde, auf einem Whale Watcher Boot arbeiten.
(Ja, ich weiß, alles umweltlich gesehen für und wider, aber wenn man der Umwelt WIRKLICH was Gutes tun will zieht man auf einen Bauernhof auf der Alm und wird Selbstversorger)
Projekt-technisch würde ich dich jetzt tatsächlich nicht beim Brunnen bauen in Afrika sehen, das ist einfach ZU anders, meiner Empfindung nach.
Aber eine Saison als Skilehrer irgendwo könnte ich mir sehr gut vorstellen.
 
Hryna
Benutzer36171  Beiträge füllen Bücher
  • #38
Das hilft dir jetzt nicht, aber: Ich glaube, es ist völlig egal, was du machst. Hauptsache, du machst was.

Und sicherlich kostet nicht jede freiwillige Hilfsarbeit im Ausland Unmengen an Geld. Du brauchst eben Kontakte oder einen Tipp. Hast du mal den Film "Weit" gesehen (eine Doku von zwei Freiburgern auf ihrer Reise ohne Flugzeug)? Die beiden verbringen Wochen (Monate?) in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen irgendwo im tiefsten Russland. Das ist halt nicht so prestigeträchtig und spannend wie andere Projekte, aber da hilft man ganz direkt Menschen, denen sonst keiner hilft.
 
Zuletzt bearbeitet:
G
Benutzer Gast
  • #42
Also ich habs so verstanden, dass die Jahresauszeit eine Art Stärkung werden soll, und er so oder so nicht in seinen alten Job zurück will?
Ach so. :grin: da hab ich dann wohl was missverstanden.

banane0815 banane0815 eine Freundin von mir ist in einem Jahr mit ihrem Bachelor fertig und ist momentan auch mit ihrer persönlichen Situation sehr unzufrieden. Sie hat vor, nach dem B.A. ein Jahr nach Berlin in irgendeine WG zu ziehen und da einfach ein bisschen zu jobben (nicht in ihrem Berufsfeld, sondern in klassischen Jobs: kellnern, Barkeeping, Nachhilfe geben...) und da neue Leute und eine neue Stadt kennenzulernen.

Generell, finde ich, sind gerade größere, familiäre WGs eine echt gute Möglichkeit, in einer neuen Stadt irgendwie anzukommen und neue Leute kennenzulernen. Vielleicht wär das was für dich? Eine Stadt aussuchen, die dich schon immer gereizt hat, da nach einer netten WG schauen,, die zu dir passt und sich einfach vom Leben überraschen lassen?
 
Fender83
Benutzer174520  (41) Öfter im Forum
  • #48
Als 19 Jähriger war ich 3 Wochen in einem Workcamp mit einer christlichen Organisation, vielleicht gibt es so etwas auch für Berufstätige die eine Zeitlang aussteigen wollen, über einen längeren Zeitraum. Habe allerdings jetzt keinen Link der Dir weiterhelfen Könnte Banane 0815. Ich weiss nicht ob man auf dieser Plattform links angeben darf
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #49
Egal für welchen Weg man sich entscheidet - es kann immer gut oder schlecht werden. Und wenn es nicht gut ist, ändert man etwas.
Aber du kannst etwas, dass du beherrschst mit etwas Neuem verbinden.

Vom Skilehrer kannst du beispielsweise auch zum Heli-Skiing wechseln. Oder du findest etwas völlig anderes auf dem Berg. Es gibt soooo viele Möglichkeiten.

Ich war vor 13 Jahren ein ganz anderer Mensch als heute. Sehr schüchtern, habe mir wenig zugetraut und ich wollte mehr als einmal direkt wieder abreisen. Mit der Jobzusage ging es schlagartig bergauf. Ich hatte so viele liebe Menschen im Team, die mir beigestanden haben.

Und keine Angst, ältere Quereinsteiger gibt es immer. Mein Sohn hat gerade einen Praktikanten in seiner Gruppe der eher 40 als 30 ist und den Erzieher macht.
Das stimmt. Mein Azubi ist der 50 auch näher als der 40. Man kann sich immer nochmal umorientieren.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #50
Na ja... der Aufenthalt kostet eben auch: Wohnung, Essen, Versicherung... wenn man das für jeden, der mal zum Helfen vorbeikommen möchte, bezahlen muss, kann man die Hilfsorganisation bald dicht machen. Die Spenden werden dort schlicht für anderes benötigt.
Ein Urlaub auf einer Yacht wäre teurer, aber gut, deine Entscheidung.
Ich schließe es nicht aus, für so etwas Geld zu bezahlen.
Ich finde es nur verwunderlich, dass es offensichtlich genügend Menschen gibt, die dazu bereit sind Geld zu bezahlen, um helfen zu dürfen, so dass diess Modell überhaupt möglich ist. Ich hätte eher gedacht, es müsste ein Teil der Spendengelder dazu verwendet werden, die Sache für die freiwilligen Helfer zumindest halbwegs kostenneutral zu gestalten. - Aber so kann man sich täuschen.

Aber wenn das so üblich ist, verstehe ich auch die Angebote, die neben der (altruistischen) Hilfe auch einen handfesten Vorteil für den zahlenden Freiwilligen versprechen - also so was, wie ein Meeresschutz-Projekt mit Tauchkurs. - Und ich denke, dass ich so etwas dann auch bevorzugen würde, wenn ich auf jeden Fall Geld für so eine Tätigkeit ausgeben muss.
Ich bin schon über einige dieser bereits erwähnten Meeresschutz-Tauchkurs-Programme gestolpert. So etwas könnte ich mir wirklich gut vorstellen. Die Dauer finde ich zwar etwas kurz (oft nur 4-8 Wochen), aber wenn ich nichts längeres finde, wäre das auf jeden Fall ein heißer Kandidat für eine kurze Auszeit, oder ein möglicher Teil einer längeren, gestückelten Auszeit.
Tauchen wollte ich nämlich schon lange lernen und der Meeresschutz liegt mir auch am Herzen.

Da du immer wieder betonst, wie sehr du Kinder liebst und im Umgang mit ihnen aufgehst, fällt mir spontan ein: Warum engagierst du dich nicht einfach ehrenamtlich irgendwo für Kinder? Muss ja nicht zwangsweise im Ausland sein und nicht unbedingt ein Sabbatjahr, das geht ja auch dauerhaft.

Ich suche derzeit ein Ehrenamt (bewusst ohne Kinder :grin:) und finde fast nur Angebote, die mit Kindern zu tun haben... Lesepate, Freizeitbetreuer, Hausaufgabenpartner usw. Dafür gibt es ja zig Träger, die nicht alle immer kirchlich sind.

Da dürfte auch der Frauenanteil sehr hoch sein. :zwinker:
Zunmindest in Deutschland werden Männer, die sich beruflich oder ehrenamtlich um Kinder kümmern, immer stärker als potentielle Kinderschänder betrachtet, die vorab ihre Unschuld zu beweisen haben und die während der Ausübung ihrer Tätigkeit genau beobachtet werden müssen.
Ich erlebe schon in meinem Ehrenamt, dass ich unter diesen Umständen nicht mehr so locker und unbefangen mit den Kindern umgehen kann, wie ich es früher konnte und dass mir das auch zu einem erheblichen Teil die Freude an einer solchen Tätigkeit mit Kindern nimmt.
Von daher ist das wohl leider nichts mehr für mich.

1. Du kannst dich ja jetzt schonmal in ner Gruppe anmelden und dir erstmal anschauen was da so los ist. Da du ja nicht schon morgen fliegen willst, ergibt sich sicher auch die Möglichkeit Leute vorab kennenzulernen und bisschen auszutesten ob es denn passen könnte.
2. Gibt es dort sicher auch Gruppen die sowas planen, die vielleicht nicht aus 10 oder 20 Leuten besteht aber zumindest vielleicht 3 oder 4 Leuten. Und solltest es dort nicht geben, können die dir vielleicht sagen wo du so was für Work&Travel finden könntest.
Du hast Recht. Es schadet sicherlich nichts, sich auf solchen Plattformen einfach mal anzumelden und umzuschauen. Da habe ich ja nicht viel zu verlieren.

Die Garantie hast du nie, ob dich die Veränderung weiterbring oder nicht. Aber wenn mans nicht versucht, ändert sich halt nunmal auch nichts. Da du ja aber grundsätzlich nicht mit deiner Arbeit zufrieden bist, bringt eine Rückkehr in deinen jetzigen Job meiner Meinung nach auch nichts.

Ich hab zwar nur innerhalb meiner Firma gewechselt und hab auch lang überlegt ob ichs wirklich machen soll und hatte Zweifel, aber ich habs nicht bereut.
Man muss sich auch mal was trauen im Leben :zwinker:
Da hast du absolut Recht.
Mit fast allen größeren Veränderungen, die es in meinem Leben gab, habe ich es mir nicht leicht gemacht und hatte immer gewisse Ängste und Vorbehalte.
Und trotzdem hat sich bisher fast jede dieser Veränderungen absolut gelohnt:
Der Schritt vom Studium zu einem ziemlich unkonventionellen Arbeitgeber, der Auszug aus dem Elternhaus in eine eigene Wohnung, der Wechsel in meinem aktuellen Job, usw. Das waren alles zum jeweiligen Zeitpunkt absolut richtige und sinnvolle Entscheidungen, von denen ich profitiert habe. - Und trotzdem fällt es mir immer wieder schwer, solche Schritte zu gehen.

Oder, falls du doch ins Ausland möchtest: schau mal nach einer Stelle als Aupair.
Ja, das sind typischerweise Frauen/Mädchen; ja, das ist typischerweise für etwas jüngere Leute; ja, vielleicht haben manche Leute dumme Vorurteile, warum ein Mann das machen möchte... Ich fand mein Aupair-Jahr aber echt toll, du hättest Familienanschluss, kommst oft automatisch in ein Netzwerk an anderen Aupairs, kannst eine Sprache lernen/einen Sprachkurs nebenbei machen, oft wollen die Familen auch gerne jemanden Deutsch-/Englischsprachigen für die Kinder, ich könnte mir vorstellen, dass gerade ein junger Mann z.B. für Söhne als weitere Bezugspersonn gewünscht wird...
Es gibt auch Agenturen, die für relativ kleines Geld vermitteln - das hab ich damals gemacht, weil mir passende Vorschläge an Familien gemacht wurden und wenn es dann vor Ort nicht gepasst hätte, sie mir auch bei der Suche nach einer neuen Familie geholfen hätte. Gibt aber auch Foren, da könntest du z.B. mal rumschauen, was für dich in Frage käme und ob es einen "Markt" für dich gibt.
Das ist eine interessante Idee. Aber ich habe ja schon weiter oben geschrieben, dass mir die äußeren Umstände leider den Spaß an der Arbeit mit Kindern nehmen.
Und auch sonst glaube ich nicht, dass ich mich als Aupair wohlfühlen würde.

Off-Topic:
Und genau das ist der Kern der ganzen Geschichte. Vielleicht gibt dir eine Auszeit neuen Schwung, diese Dinge anzugehen. Letztendlich ist aber das deine eigentliche Aufgabe, denn ich glaube, dann wärst du schon ein gutes Stück glücklicher. Schade, dass du dir bei dieser Aufgabe nicht professionell helfen lassen möchtest, es wäre dadurch leichter. Aber das ist halt deine Entscheidung.
Ja. Genau diesen Schwung erhoffe ich mir.
Ich weiß, dass so etwas nicht die nachhaltige und endgültige Lösung all meiner Probleme sein wird. Vielleicht ist es nur eine geile Zeit, nach der ich wieder in einen unverändert unbefriedigenden Alltagstrott zurückkehre. Selbst dann hätte ich dadurch absolut nichts verloren.
Aber ich halte es schon für sehr wahrscheinlich, dass eine solche Auszeit auch irgendwelche positiven Auswirkungen auf die Zeit danach haben wird, wenn ich etwas auswähle, das zu mir passt. Wie groß diese Auswirkungen sind, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass ich nicht viel zu verlieren habe.
Die Sache mit der "professionellen Hilfe" kannst du vergessen, da diese ja nur dann helfen kann, wenn der "Patient" dazu bereit ist, sich auf diese Art und Weise helfen zu lassen. Und diese Bereitschaft ist bei mir definitiv nicht vorhanden.

Also nein, das klang falsch, für ein FSJ muss man natürlich nicht bezahlen - aber das hat eben Altersbeschränkungen. Und für viele andere Dinge gibt es Vermittlungen, die Freiwillige betreuen, aber das ist, je nach Beliebtheit des Gebiets weder günstig noch dann tatsächlich befriedigend.
Und ob ein wirklich krasser Kontrast zu deinem westlich strukturierten Leben dir so gut tut wage ich zu bezweifeln.

Zunächst solltest du grob wissen, welches Gebiet dich interessiert und dann, mit welcher Landesmentalität du klar kämst. Ich kenne viele Menschen, die im südländischen Chaos verrückt werden würden, zum Beispiel.
Aber ich bin kein bisschen dafür, dass du einfach daheim bleibst und nur ein neues Interesse suchst.
Auch wenn es dir nicht wirklich etwas rational für dein Ziel bringt, du brauchst vor allem Selbstvertrauen und positive Erfahrungen im Umgang mit neuen Menschen. Eine Situation, die dich fordert und aus der du sicherer wieder raus kommst. denn wie du sagst, fremdes stresst dich, so lange es fremd ist, bis du Zeit hattest, dass es bekannter wird. Aber je mehr Fremdem man sich aussetzt, desto weniger wird der Stresslevel, weil es beim 239 Mal ja gar nicht mehr soooo fremd ist :zwinker:
Ich konnte das auch nicht so gut, mich entspannt auf Fremde einstellen, bevor ich unterwegs war, danach ist es ganz natürlich gewesen.

Daher finde ich Vorschläge wie die Skilehrer-Sache zum Beispiel super.
Oder, was ich so gerne irgendwann noch machen würde, auf einem Whale Watcher Boot arbeiten.
(Ja, ich weiß, alles umweltlich gesehen für und wider, aber wenn man der Umwelt WIRKLICH was Gutes tun will zieht man auf einen Bauernhof auf der Alm und wird Selbstversorger)
Projekt-technisch würde ich dich jetzt tatsächlich nicht beim Brunnen bauen in Afrika sehen, das ist einfach ZU anders, meiner Empfindung nach.
Aber eine Saison als Skilehrer irgendwo könnte ich mir sehr gut vorstellen.
Danke! :anbeten:
Du fasst die Sache ziemlich gut zusammen.

Auf einem Whalewatching-Boot zu arbeiten, hört sich auch ziemlich cool an, da mich maritime Dinge gerade sowieso mehr faszinieren, als Berge, Skifahren, usw.
Mal sehen, was es in diesem Bereich noch gibt. Da muss es ja noch mehr geben, als Whalewatching und Meeresschutz-Tauch gedöns.

Und du hast sicher auch Recht, dass die Veränderung nicht so extrem sein sollte, dass sie mich hoffnungslos überfordert, aber groß genug, um etwas positives zu bewirken.

Das mit dem Kloster dachte ich mir fast, aber hätte ja sein können das du was ganz anderes probieren möchtest :zwinker:
Ja. Ich will schon etwas anderes tun. Aber nichts, das mir total widerstrebt. :zwinker:

Käme es denn für dich in Frage etwas mit Kindern zu machen?
An Schulen ist MINT im AG/Nachmittagsbetreuungsbereicht massiv unterrepräsentiert, wenn überhaupt vorhanden.
Dieser Bereich ist in der Regel durch einen externen Träger abgedeckt und arbeitet durchaus auch mit Freiwilligen.
Es gibt in dem Bereich zwar auch religiöse Organisationen, aber wenn du örtlich nicht gebunden bist sollte es kein Problem sein einen geeigneten zu finden.
Das ist eine interessante Idee!
Wenn schon, dann könnte ich mir da eher ein Angebot für interessierte und motivierte Schüler vorstellen, mit denen man dann wirklich interessante und spannende Dinge tun kan.
Irgendwelchen mäßig interessierten und motivierten Nachhilfeschülern die Basics zu vermitteln würde mich dagegen wohl eher anöden.

Das hilft dir jetzt nicht, aber: Ich glaube, es ist völlig egal, was du machst. Hauptsache, du machst was.
Da hast du vermutlich Recht. Es ist nicht entscheidend, was ich genau mache. Die Hautpsache ist, dass ich etwas anderes mache.
Ich möchte aber schon darauf achten, etwas zu tun, das mich nicht so sehr überfordert, dass ich nichts positives rausziehen kann, sondern etwas, das irgendwie zu mir passt.

Und sicherlich kostet nicht jede freiwillige Hilfsarbeit im Ausland Unmengen an Geld. Du brauchst eben Kontakte oder einen Tipp. Hast du mal den Film "Weit" gesehen (eine Doku von zwei Freiburgern auf ihrer Reise ohne Flugzeug)? Die beiden verbringen Wochen (Monate?) in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderungen irgendwo im tiefsten Russland. Das ist halt nicht so prestigeträchtig und spannend wie andere Projekte, aber da hilft man ganz direkt Menschen, denen sonst keiner hilft.
Danke für den Tipp! Den Film kenne ich noch nicht.
Aber ich werde ihn mir auf jeden Fall zu Gemüte füren. Er ist ja aktuell sogar in der 3Sat-Mediathek verfügbar.

Dieser Satz - der schreit für mich persönlich danach, dass es mit einem Sabbatical unter Umständen nicht getan ist.
Wäre denn ein Job im Ausland was für dich? England, Kanada, USA (da jetzt vielleicht nicht unbedingt im "Bible Belt" :zwinker: ) oder Schweiz, Norwegen... oder was auch immer. Einfach mal einen kompletten Neuanfang wagen und eben nicht nach einem Sabbatical in die immer gleichen Strukturen zurückkehren.
Natürlich wird es mit einem Sabbatical nicht getan sein. Ich sehe das eher als Anfang und habe einfach die Hoffnung, dass es mich ein Stück weiterbringt und dass ich danach irgendwie ein wenig davon profitiere und daran anknüpfen kann.

In meinen alten Job möchte ich danach sowieso eher nicht zurück.
Einzig und allein bei irgendwelchen sehr kurzen Geschichten (1-2 Monate) würde ich vielleicht versuchen, ob ich sie mit einer Kombinationaus regulärem und unbezahltem Urlaub bewerkstelligen könnte, um mich danach gemütlich aus der Festanstellung heraus nach neuen beruflichen Möglichkeiten umzuschauen.

Vielleicht bekomme ich danach ja Lust, dauerhaft woanders zu leben und zu arbeiten.
Aktuell schrecke ich davor zurück, da meine Qualifikation eher dort gefragt ist, wo ich sicher nicht leben möchte (z.B. USA).
[doublepost=1575405452,1575402883][/doublepost]
Also ich habs so verstanden, dass die Jahresauszeit eine Art Stärkung werden soll, und er so oder so nicht in seinen alten Job zurück will?
Sprich, momentane Situation doof, einfach nur wegen Job umziehen - da nimmt man sich immer mit, wenn man nicht vorher was "geändert" hat. Daher, doofen Job lassen, ein Jahr Zwischenauszeit um gewisse Stärken aufzubauen und DANN neuen Weg einschlagen.

Ehrlich gesagt finde ich das ist die ideale Situation, um genau so eine "mal was ganz andres" Zeit einzulegen. Und man muss schon sehr bemüht verbohrt sein, wenn man daraus wirklich so gar nichts für die Persönlichkeitsentwicklung mitnimmt.
Sich neuen Situationen auszusetzen und sie zu meistern macht IMMER etwas mit einem, und öffnet vielleicht auch Augen für etwas, an das man vorher nie gedacht hätte.

Ohne meine Reisezeit hätte ich die Entwicklung nicht gemacht, die mich schlussendlich so gut in den Job passen ließ, von dem ich vorher nicht mal wusste, dass es ihn geben könnte.
Danke! Du beschreibst ziemlich genau das, was ich mir gerade wünsche, bzw. erhoffe.
Zeitlich bin ich flexibel. Es muss nicht unbedingt ein Jahr sein. Vielleicht nur ein paar Monate. - Hauptsache erstmal raus, neue interesante Erfahrungen sammeln - und das in einem Umfang, der deutlich mehr ist, als nur ein Urlaub.

banane0815 banane0815 ich wieß, du bist null spirituell aber kennst du das Büchlein "Café am Rande der Welt"? Ich weiß auch, manche finden das doof (mir unerklärlich) aber mir hat es wirklich gut getan, das Buch, in meiner Verlorenheitszeit.
Danke für den Tipp! Ich habe mir gerade eine kleine Leseprobe zu Gemüte geführt und tendiere auch eher zur für dich so unerklärlichen Haltung zu diesem Buch. Das wirkt für mich, wie langatmiges Geschwurbel, bei dem ich mir immer denke, der Autor könnte auch mit einem Zehntel der Wörter mindestens genau so viel sagen. :seenoevil::engel:

Wenn schon keine psychologische Hilfe, wäre so eine Umstrukturierung des Lebens doch vielleicht mal ein guter Zeitpunkt, Coaching in Anspruch zu nehmen. Ggf. auch mal ein paar Angebote in dieser Richtung durchzuprobieren.
Hm... ja. so wirklich begeistert bin ich auch von einem Coacing nicht. Es ist mir schon sympathischer, als psychologische Hilfe, o.Ä. - aber das war es dann auch.
Von daher tendiere ich doch eher in die Richtung, selbst Erfahrungen zu sammeln und Dinge zu erleben.

banane0815 banane0815 eine Freundin von mir ist in einem Jahr mit ihrem Bachelor fertig und ist momentan auch mit ihrer persönlichen Situation sehr unzufrieden. Sie hat vor, nach dem B.A. ein Jahr nach Berlin in irgendeine WG zu ziehen und da einfach ein bisschen zu jobben (nicht in ihrem Berufsfeld, sondern in klassischen Jobs: kellnern, Barkeeping, Nachhilfe geben...) und da neue Leute und eine neue Stadt kennenzulernen.

Generell, finde ich, sind gerade größere, familiäre WGs eine echt gute Möglichkeit, in einer neuen Stadt irgendwie anzukommen und neue Leute kennenzulernen. Vielleicht wär das was für dich? Eine Stadt aussuchen, die dich schon immer gereizt hat, da nach einer netten WG schauen,, die zu dir passt und sich einfach vom Leben überraschen lassen?
Als Wohnform für so eine temporäre Geschichte ist eine WG sicherlich eine gute und ansprechende Idee.
Nur die Sache mit dem irgendwas jobben in einer interessanten Stadt finde ich nicht besonders reizvoll.

Lieber Banane 0815,
Die Idee mit dem Sabbatical finde ich großartig. Habe Jobtechnisch seit einiger Zeit fast die gleiche Situation. Ein Sabbatical muss nicht unbedingt ein Jahr genommen werden. Es gibt auch die Möglichkeit, sich für eine kürzere Zeit "auszukinken" geht auch für sechs Monate oder drei Monate. Kommt halt auf die Jeweiligen Regelungen des Arbeitgebers an und ob Du nach der Auszeit wieder an den Arbeitsplatz zurück kehren möchstest etc. Wenn man ein Sabbatical plant sollte auch die Sozialversicherungsmodalitäten geklärt werden für die Zeit der Auszeit etc. Aber die Idee finde ich echt Super.
Ja. Um die ganzen Formalitäten muss ich mich natürlich kümmern.
Und eine Rückkehr an meinen alten Arbeitsplatz brauche ich nicht unbedingt. Das ist für mich eigentlich nur dann eine Option, wenn ich nichts besseres finde, als eine sehr kurze Auszeit.

Off-Topic:
Es bleibt zu hoffen, dass ein vernünftiger Coach eine psychologische Grundausbildung genossen hat...
Was spricht gegen psychologische Hilfe?
Nur ganz kurz, allgemein und mit dem expliziten Wunsch, hier nicht weiter über dieses Thema zu diskutieren:
Solche Therapien setzen immer den Willen voraus, sich auf diese Art helfen zu lassen. - Und dieser Wille ist bei mir definitiv nicht vorhanden. Mehr möchte ich dazu in diesem Thread nicht sagen und ich bitte dich, es auch dabei zu belassen, da sich an meiner Haltung dazu definitiv nichts ändern wird.


Meine Bekannte, die in die Schweiz gegangen ist, hatte vorher BWL gemacht. In der Schweiz hat sie an einer Privat-FH Theologie studiert und ist jetzt in der Verwaltung und Planung einer christlichen Organisation.
Sowas kann man auch ohne Theologie machen. Egal ob “richtig“ studieren oder Fern-FH/Uni: pädagogische Studiengänge gibt es ganz, ganz viele: Die bekanntesten wären zb Euro FH oder die Fern Uni Hagen mit Bildungswissebschaften. Mit dem Abschluss könntest du wahlweise als Info- und Techniklehrer arbeiten oder in eine Organisationen gehen , die mit Kindern arbeitet. Ein Bekannter von mir macht zb eine Holzwerkstatt mit geflüchteten Jugendlichen: die Kinder lieben es total und lernen mit Werkzeug umzugehen. Ihre Chancen später eine Ausbildung zu bekommen erhöht sich dadurch massiv.

Und keine Angst, ältere Quereinsteiger gibt es immer. Mein Sohn hat gerade einen Praktikanten in seiner Gruppe der eher 40 als 30 ist und den Erzieher macht.
Wenn es etwas gäbe, das mich total begeistert, würde ich wohl auch vor einer kompletten beruflichen Neuorientierung nicht zurückschrecken.
Aber das gibt es aktuell nicht. Akutell habe ich in dieser Hinsicht nur ein paar romantisierte Traumvorstellungen, die keiner realistischen Überprüfung standhalten (wie z.B. die Bootsbauer-Geschichte).
Einen Job als Lehrer stelle ich mir z.B. ziemlich unschön vor. Das wäre einfach nichts für mich.

Bzgl. Ehrenamt kann ich die Organisation Kinderhelden sehr empfehlen.
Auch wenn ich aktuelle eigentlich kein Ehrenamt suche, das so nebenher läuft, sieht diese Organisation auf den ersten Blick ziemlich interessant aus. Das werde ich auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.
Danke!

Als 19 Jähriger war ich 3 Wochen in einem Workcamp mit einer christlichen Organisation, vielleicht gibt es so etwas auch für Berufstätige die eine Zeitlang aussteigen wollen, über einen längeren Zeitraum. Habe allerdings jetzt keinen Link der Dir weiterhelfen Könnte Banane 0815. Ich weiss nicht ob man auf dieser Plattform links angeben darf
Danke für das Angebot. Aber mit Glaube, Religion und christlichen Organisationen kann ich echt überhaupt nichts anfangen.
Da würde ich mich wohl eher für so was, wie die Giordano-Bruno-Stiftung engagieren.
 
Bria
Benutzer65313  (36) Toto-Champ 2008 & 2017
  • #51
Hast du dir alle Vorschläge herausgeschrieben, eine Excel-Liste gemacht und am besten noch farbliche Markierungen, was du als erstes in Angriff nehmen willst? Sonst läuft dieser Thread nämlich genauso wie alle anderen - zig User schenken dir viel Zeit, du sagst, was geht und vor allem, was eher nicht geht und am Ende passiert nix neues.
Daher: Liste. Jetzt. Und mit jetzt meine ich jetzt.
 
Maida Vale
Benutzer173891  Öfter im Forum
  • #52
Du hast Recht. Es schadet sicherlich nichts, sich auf solchen Plattformen einfach mal anzumelden und umzuschauen. Da habe ich ja nicht viel zu verlieren.


Da hast du absolut Recht.
Mit fast allen größeren Veränderungen, die es in meinem Leben gab, habe ich es mir nicht leicht gemacht und hatte immer gewisse Ängste und Vorbehalte.
Und trotzdem hat sich bisher fast jede dieser Veränderungen absolut gelohnt:
Der Schritt vom Studium zu einem ziemlich unkonventionellen Arbeitgeber, der Auszug aus dem Elternhaus in eine eigene Wohnung, der Wechsel in meinem aktuellen Job, usw. Das waren alles zum jeweiligen Zeitpunkt absolut richtige und sinnvolle Entscheidungen, von denen ich profitiert habe. - Und trotzdem fällt es mir immer wieder schwer, solche Schritte zu gehen.

Eben und es kostet auch nichts außer ein bisschen Zeit, die man investieren muss :zwinker:

Niemandem fällt so eine Entscheidung leicht, weil sie auch immer mit nem gewissen Risiko verbunden ist.
Glaub mir, auch ich, obwohl ich "nur" intern gewechselt hab, hab ne ganze Weile drüber nachgedacht ob ich das wirklich machen will. Ich hab bis einen Tag vor Bewerbungsende gewartet, bis ich sie abgegeben habe.
Aber wenn man etwas ändern möchte, muss man auch etwas riskieren.
Bisher war das bei dir ja auch immer die richtige Entscheidung :smile: ich bin mir sicher, auch diesmal wirst du die richtige Entscheidung treffen :smile:
 
H
Benutzer132552  (56) Meistens hier zu finden
  • #53
Aber das gibt es aktuell nicht. Akutell habe ich in dieser Hinsicht nur ein paar romantisierte Traumvorstellungen, die keiner realistischen Überprüfung standhalten (wie z.B. die Bootsbauer-Geschichte).

Warum? Du betonst immer, dass Du finanziell unabhängig bist, Rücklagen hast, keine sozialen Verpflichtungen etc. Dass Du was ganz neues machen willst.

Ausbildung und Studium

Bisschen Recherche und ab ans gute, alte Telefon, los geht's. Du findest bestimmt einen Ansprechpartner, bei dem Du ein sechsmonatiges Praktikum machen kannst. Als "Sabbatical", ohne durch die weite Welt reisen und/oder ein Investment aufbringen zu müssen. Nur vielleicht umziehen (oder ein zusätzliches WG-Zimmer suchen, wenn Du Deine Bleibe nicht aufgeben möchtest) und ein halbes Jahr von Deinem Ersparten leben. Mit ein bisschen recherchieren und telefonieren hast Du noch nichts riskiert und noch nichts verloren, nur ein paar Stunden Grübelzeit für was besseres investiert. Aber gleich wieder "das ist mein Traum, ABER..."

Ich unterstelle Dir: Du willst gar nicht. Du willst nur grübeln und wälzt Deine negativen Gedanken seit Jahren von links nach rechts, von oben nach unten und alles wieder zurück. Das ist ja auch viel bequemer, als aufzubrechen und neue Horizonte zu suchen. Aber es ist ein Scheißleben.
 
HoldenC
Benutzer138875  Beiträge füllen Bücher
  • #54
Allein zu starten heißt ja nicht zwingend einsam zu bleiben. Ich könnte mir bei Dir vorstellen, dass Dich das Verlassen des gewohnten Umfelds, Deine Kontaktfreudigkeit möglicherweise beflügelt. Von der Inspiration, die ein solches Abenteuer mit sich bringt, ganz zu schweigen.

Ein Bekannter von mir macht gerade ein solche Auszeit und zieht durch die Lande. Er übernachtet zum Beispiel oft in Hostels mit Mehrbettzimmern, da fallen neue Bekanntschaften natürlich verhältnismäßig leicht.
Er bloggt über seine Reise. Ich schicke Dir den Link per PN. Vielleicht bringt Dich das auf den einen oder anderen Gedanken.
 
reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #55
banane0815 banane0815 Vielleicht Organisationen wie diese hier: Mach bei uns mit - Banda Sea e.V. ?

Das Wichtigste scheint mir aber: einfach mal etwas machen. Du kannst im Vorfeld nicht alle Alternativen abwägen. Manches wirst du überraschend gut finden, anderes überraschend schlecht. Weißt du vorher einfach nicht.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #56
Hast du dir alle Vorschläge herausgeschrieben, eine Excel-Liste gemacht und am besten noch farbliche Markierungen, was du als erstes in Angriff nehmen willst? Sonst läuft dieser Thread nämlich genauso wie alle anderen - zig User schenken dir viel Zeit, du sagst, was geht und vor allem, was eher nicht geht und am Ende passiert nix neues.
Daher: Liste. Jetzt. Und mit jetzt meine ich jetzt.
Ist in Arbeit und wird am Wochenende, wenn ich etwas mehr Zeit und Muße habe, nochmal genauer angeschaut und ergänzt.

Warum? Du betonst immer, dass Du finanziell unabhängig bist, Rücklagen hast, keine sozialen Verpflichtungen etc. Dass Du was ganz neues machen willst.
Meine romatisierte Vorstellung ist so was, wie der Traum vieler kleiner Jungen, Pilot, Lokführer oder Feuerwehrmann zu werden, der oftmals wie eine Seifenblase zerplatzt, wenn ihnen auch nur ansatzweise klar wird, was dieser Job außerhalb der Playmobil- und Kinderbuchwelt so alles beinhaltet.
Auf diesem naiven Niveau fände ich traditionellen Bootsbau ziemlich cool: Ein cooles Produkt, mein Lieblings-Werkstoff Holz, viel Männerspielzeug (Werkzeug, Maschinen) und alte Handwerkskunst.
Allerdings habe ich mich auch schon mit einem ausgebildeten Bootsbauer unterhalten und weiß genau, dass dieser Job zu einem großen Teil aus ziemlich stupider Drecksarbeit besteht (insbesondere Schleifen) und ich sehe auch, dass man gerade im traditionellen Holzbootbau eine wahnsinnige Geduld braucht, da alles sehr lange dauert und man immer nur ganz kleine Fortschritte macht. Was Leo in einem 20-minütigen Video zeigt, ist die Zusammenfassung der Highlights und Fortschritte aus zwei Arbeitswochen.
Wenn ich das realistisch betrachte und vom zeitlich eingedampften Bild der Videos wegkomme, wird mir klar, dass mich diese Tätigkeit nicht glücklich machen, sondern in den Wahnsinn treiben würde.
Ich brauche schnellere Fortschritte. Ich brauche Abwechslung. Ich brauche geistig anspruchsvolle Tätigkeiten.

Sollte es mich mal nach Norddeutschland verschlagen, habe ich vor, mich bei einem tollen Verein als Winterarbeiter im Erhalt alter Holzschiffe engagieren. Aber als Berufsalltag würde mich das auf Dauer sicher nicht glücklich machen.

Allein zu starten heißt ja nicht zwingend einsam zu bleiben. Ich könnte mir bei Dir vorstellen, dass Dich das Verlassen des gewohnten Umfelds, Deine Kontaktfreudigkeit möglicherweise beflügelt. Von der Inspiration, die ein solches Abenteuer mit sich bringt, ganz zu schweigen.

Ein Bekannter von mir macht gerade ein solche Auszeit und zieht durch die Lande. Er übernachtet zum Beispiel oft in Hostels mit Mehrbettzimmern, da fallen neue Bekanntschaften natürlich verhältnismäßig leicht.
Er bloggt über seine Reise. Ich schicke Dir den Link per PN. Vielleicht bringt Dich das auf den einen oder anderen Gedanken.
Ja. Ich weiß, dass das möglich ist. In extrem begrenztem Umfang habe ich das auch schon in meinem letzten Urlaub erlebt. (Das habe ich in diesem Beitrag schon mal erzählt.)
Allerdings habe ich keine Ahnung, ob das nur ein Glückstreffer war, oder ob das immer wieder auch für längere Zeit klappt, da mich solche "alleine unter unbekannten Leuten"-Situationen im Allgemeinen schon sehr stark anstrengen und viel Energie und Überwindung erfodern.
Dagegen weiß ich auch, dass ich mich in Gruppen, an die ich mich ein wenig gewöhnen kann, deutlich wohler fühle und dort auch nach einer gewissen Auftau-Phase deutlich lockerer und entspannter bin.
Bis ich mich wirklich traue, alleine für ein Sabbatical, o.Ä. loszuziehen, müsste ich erst noch mit einigen deutlich kürzeren Urlauben positive Erfahrungen sammeln, während ich mir so ein Gruppen-Ding auch schon in naher Zukunft zutrauen würde.

banane0815 banane0815 Vielleicht Organisationen wie diese hier: Mach bei uns mit - Banda Sea e.V. ?

Das Wichtigste scheint mir aber: einfach mal etwas machen. Du kannst im Vorfeld nicht alle Alternativen abwägen. Manches wirst du überraschend gut finden, anderes überraschend schlecht. Weißt du vorher einfach nicht.
Danke!
Diese Organisation erscheint mir auf den ersten Blick sehr interessant. Ich könnte mir gut vorstellen, bei diesen Projekten vor Ort mitzuarbeiten. Das kommt auf jeden Fall auf meine Liste der interessanten Organisationen.

Und du hast Recht: Ich muss "einfach mal was machen".
Dieses "einfach" ist aber schon ein trügerisches Wort, da mich solche Dinge viel Überwindung kosten. - Und so suche ich auch mit diesem Thread nach Ideen und Denkansätzen für Dinge, die ich mir tatsächlich zutraue und für die ich "nur" über eine überwindbare Hürde springen muss.

Beim alleine als Backpacker um die Welt reisen ist diese empfundene Hürde so hoch, dass ich sie aktuell wohl nicht überwinden kann. Bei so einem Meeresschutz-Projekt erscheint mir die Hürde schon deutlich niedriger, weshalb ich so etwas schon viel eher für realisierbar halte. - Und da ist es doch viel besser, so etwas tatsächlich anzugehen, als irgendwo an der Planung einer Backpacker-Weltreise-Auszeit am inneren Schweinehund zu scheitern.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #57
banane0815 banane0815 was ist, wenn du von dem Meeresschutz-Wasser-Gedöns noch Richtung Tauchlehrer gehst? Zumindest könntest du die Kurse zum Teil schon in D machen/anfangen, bist vor Ort gleich besser einsetzbar?
Taucher sind ein angenehmes Völkchen. Man ist nie lange alleine. Und spannend ist das ganze noch dazu.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #58
banane0815 banane0815 was ist, wenn du von dem Meeresschutz-Wasser-Gedöns noch Richtung Tauchlehrer gehst? Zumindest könntest du die Kurse zum Teil schon in D machen/anfangen, bist vor Ort gleich besser einsetzbar?
Taucher sind ein angenehmes Völkchen. Man ist nie lange alleine. Und spannend ist das ganze noch dazu.
Ja. So etwas kommt für mich auf jeden Fall in Frage und daran habe ich auch schon selbst gedacht.
Ich habe ja auch schon einige Volunteering-Angebote gefunden, die Meeresschutz und Tauchkurs kombinieren und die ich ziemlich ansprechend finde - auch wenn sie für sich alleine etwas kurz für eine richtige Auszeit sind.
Aber genau das eröffnet dann auch allerhand Möglichkeiten, wie man das dan z.B. mit der Tauchlehrer-Geschichte erweitern könnte.
 
Tischtaenzerin
Benutzer114808  (37) Beiträge füllen Bücher
  • #59
Ja. So etwas kommt für mich auf jeden Fall in Frage und daran habe ich auch schon selbst gedacht.
Ich habe ja auch schon einige Volunteering-Angebote gefunden, die Meeresschutz und Tauchkurs kombinieren und die ich ziemlich ansprechend finde - auch wenn sie für sich alleine etwas kurz für eine richtige Auszeit sind.
Aber genau das eröffnet dann auch allerhand Möglichkeiten, wie man das dan z.B. mit der Tauchlehrer-Geschichte erweitern könnte.
Klingt nach einem Plan. Wenn du die Grundlagen schon kannst, hast du mehr davon. Damit lässt sich ja problemlos direkt anfangen. Ruf die nächste Tauchschule an.
Tauchurlaube sind unabhängig von deiner Auszeit eine coole Sache, so für später.
 
G
Benutzer Gast
  • #60
Ich komme erst jetzt dazu, den Thread durchzulesen. Da ich anhand deiner Beiträge weiß, wie ähnlich wir in unseren Gedankengängen und Problemen sind, sind vielleicht manche meiner Überlegungen für dich nützlich.

Zu den Problemen im Job.
Du sagst, dass du passende Stellen nur in Gegenden gefunden hast, wo du nicht leben möchtest. Welche Gründe lassen dich zu diesem Schluss kommen? Was für Orte sind es denn? Wie oft hast du nach Stellen gesucht? Vielleicht kommt irgendwann ein Stellenangebot, auf das das nicht zutrifft.
Und zumindest was die Arbeit angeht, konnte ich nach einiger Zeit anhand der Stellenanzeige und der Firmenwebseite schon ganz gut abschätzen, was mich im Job erwarten würde. Bisher lag ich noch nie daneben.
Der Umzug ins Ausland hatte bei mir zwar in erster Linie finanzielle Gründe, der Job, den ich davor hatte, war allerdings auch nicht zufriedenstellend. Da ich kein wirkliches soziales Netz hatte, war die Entscheidung auzuwandern nicht wirklich schwer. Ich sah es als Chance an, den Ballast, den ich bis dahin mit mir herumgeschleppt hatte, endlich abzuwerfen. Das hat auch geklappt, das Problem mit den fehlenden Kontakten blieb aber.

Zur Auszeit.
Nach meinem Umzug, als sich meine Situation endlich stabilisiert hatte, habe ich auch darüber nachgedacht, wie ich neue Erfahrungen machen könnte und dabei Kontakte knüpfen könnte. In einer Fernsehdoku habe ich dann von Workaway gehört. Vom Konzept her fand ich es super, dass man irgendwo für eine Zeit hingehen kann, man arbeitet 3-5 Stunden am Tag für Unterkunft und Verpflegung (ich war damals noch ziemlich knapp bei Kasse), man verbringt seine Zeit aktiv, ist mit Gleichgesinnten zusammen und ist in einer völlig anderen Umgebung, als im Alltag. In der Theorie klang das super, in der Praxis sah es aber genauso bzw. noch schlechter aus, als beim Onlinedating oder bei der regulären Jobsuche, denn hier habe ich genau 0 Reaktion auf meine Anfragen bekommen. Du kannst dich trotzdem mal auf der Webseite umsehen, vielleicht hast du mehr Glück als ich, oder zumindest findest du weitere Inspiration für mögliche Aktivitäten. Für mich war das eine ziemliche Enttäuschung, genauso wie die spätere suche nach Urlaubspartnern, wo ich auch genau 0 Antworten bekommen habe.

Was ich damit sagen möchte, Ideen zu haben ist gut, man muss aber irgendwann auch damit anfangen sie umzusetzten, denn selbst dann kann es noch passieren, dass es nicht klappt. Also lieber früher als später damit anfangen, es muss ja bei dir nicht alles schiefgehen, was bei mir schiefgegengen ist. So wie ich deine Situation eischätze, wäre es bei dir jetzt höchste Zeit.
Ich würde an deiner Stelle auch weiter nach einem Job suchen. Du musst das ja nicht mit höchstem Einsatz machen, denn es eilt ja nicht, aber wenn dir doch der Traumjob über den Weg läuft, wäre es schade, wenn du ihn verpassen würdest.
 
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Tahini
Benutzer133456  (52) Beiträge füllen Bücher
  • #61
Gibt es vielleicht die Moeglichkeit, dass Du Dich ganz offiziell "vermieten" laesst? Ich z.B. mache das hier bei meinem Job manchmal. Wenn mir langweilig ist, suche ich mir irgendeinen Job bei einem anderen Amt (ich bin schwedischer Beamter) und lasse mich dann dorthin auf bestimmte Zeit versetzen.

Selber Staatsvertrag, nur eben prozentual woanders. So unterrichte ich z.B. momentan zwei Tage die Woche in Industriedesign, und bin ansonsten wieder brav drei Tage die Woche Innovationsberater.

Sowas geht auch in der Industrie. Ein ehemaliger Kollege von mir in Frankreich konnte unseren Chef dort auf den Tod nicht ausstehen, und hat sich dann als Consultant an eine Firma schicken lassen, wo er ein Dreijahresprojekt machte.
 
banane0815
Benutzer44981  Planet-Liebe Berühmtheit
  • Themenstarter
  • #62
Gibt es vielleicht die Moeglichkeit, dass Du Dich ganz offiziell "vermieten" laesst? Ich z.B. mache das hier bei meinem Job manchmal. Wenn mir langweilig ist, suche ich mir irgendeinen Job bei einem anderen Amt (ich bin schwedischer Beamter) und lasse mich dann dorthin auf bestimmte Zeit versetzen.

Selber Staatsvertrag, nur eben prozentual woanders. So unterrichte ich z.B. momentan zwei Tage die Woche in Industriedesign, und bin ansonsten wieder brav drei Tage die Woche Innovationsberater.

Sowas geht auch in der Industrie. Ein ehemaliger Kollege von mir in Frankreich konnte unseren Chef dort auf den Tod nicht ausstehen, und hat sich dann als Consultant an eine Firma schicken lassen, wo er ein Dreijahresprojekt machte.
Das hört sich ja spannend an. Nur leider gibt es bei meinem Arbeitgeber keine derartigen Möglichkeiten.
[doublepost=1575760493,1575760460][/doublepost]
Zu den Problemen im Job.
Du sagst, dass du passende Stellen nur in Gegenden gefunden hast, wo du nicht leben möchtest. Welche Gründe lassen dich zu diesem Schluss kommen? Was für Orte sind es denn? Wie oft hast du nach Stellen gesucht? Vielleicht kommt irgendwann ein Stellenangebot, auf das das nicht zutrifft.
Das Hauptproblem ist, dass ich gerade ganz allgemein so genervt von der Arbeit bin, dass ich nur weiß, was ich alles nicht will und dass der Job, der keines dieser Ausschlusskriterien erfüllt, wohl erst noch erfunden werden muss.
Die letzten halbwegs interessanten Stellen (in Deutschland) habe ich dann entweder an einem Standort am Arsch der Welt gefunden, wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen und es kaum Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung gibt (insbesondere keine Boulderhalle weit und breit), oder irgendwo in Mitteldeutschland, wo ich meinen Outdoor-Hobbys kaum noch nachgehen könnte, weil Berge und Meer zu weit entfernt sind.

Allerdings gebe ich gerne zu, dass die Stellensuche bei mir gerade eher auf Sparflamme läuft, da ich gerade große Zweifel daran habe, ob mich ein Jobwechsel wirklich weiterbringen würde.

Der Umzug ins Ausland hatte bei mir zwar in erster Linie finanzielle Gründe, der Job, den ich davor hatte, war allerdings auch nicht zufriedenstellend. Da ich kein wirkliches soziales Netz hatte, war die Entscheidung auzuwandern nicht wirklich schwer. Ich sah es als Chance an, den Ballst, den ich bis dahin mit mir herumgeschleppt hatte, endlich abzuwerfen. Das hat auch geklappt, das Problem mit den fehlenden Kontakten blieb aber.
Die Befürchtung, dass mein Problem mit den fehlenden Kontakten durch einen Umzug nur noch schlimmer wird (weil meine wenigen alten Kontakte einschlafen oder zerbrechen und nichts neues dazukommt), ist für mich schon sehr beängstigend.
Deshalb möchte ich auch etwas ganz anderes machen - in der Hoffnung, dass ich durch neue Erfahrungen und ohne die beschränkte Freizeit, die so ein Leben mit Vollzeit-Job mit sich bringt, evtl. auch persönliche Fortschritte mache, kontaktfreudiger werde, usw.

Zur Auszeit.
Nach meinem Umzug, als sich meine Situation endlich stabilisiert hatte, habe ich auch darüber nachgedacht, wie ich neue Erfahrungen machen könnte und dabei Kontakte knüpfen könnte. In einer Fernsehdoku habe ich dann von Workaway gehört. Vom Konzept her fand ich es super, dass man irgendwo für eine Zeit hingehen kann, man arbeitet 3-5 Stunden am Tag für Unterkunft und Verpflegung (ich war damals noch ziemlich knapp bei Kasse), man verbringt seine Zeit aktiv, ist mit Gleichgesinnten zusammen und ist in einer völlig anderen Umgebung, als im Alltag. In der Theorie klang das super, in der Praxis sah es aber genauso bzw. noch schlechter aus, als beim Onlinedating oder bei der regulären Jobsuche, denn hier habe ich genau 0 Reaktion auf meine Anfragen bekommen. Du kannst dich trotzdem mal auf der Webseite umsehen, vielleicht hast du mehr Glück als ich, oder zumindest findest du weitere Inspiration für mögliche Aktivitäten. Für mich war das eine ziemliche Enttäuschung, genauso wie die spätere suche nach Urlaubspartnern, wo ich auch genau 0 Antworten bekommen habe.
Danke für den Tipp! Auch wenn deine Erfahrungen mit Workaway nicht so gut waren, sieht das auf den ersten Blick echt spannend aus.
 
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