Benutzer151786 (40)
Sehr bekannt hier
- #1
Hallo ihr Lieben,
ich hätte da mal ein Problem.
Und ja, es ist schon etwas albern, bei strahlendem Sonnenschein – wie jetzt gerade – darüber zu schreiben und ich weiß auch nicht, was ich mir von dem Thread erhoffe, weil es eben einfach keine richtige Lösung gibt. 🙃 Aber vielleicht hat ja doch jemand ein paar Tipps parat oder es gibt zumindest LeidensgenossInnen, die sich outen, damit ich mir nicht ganz so bescheuert vorkomme.
Ich hasse es ja seit jeher, nachts allein zu Hause zu sein. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind mal mit meiner Schwester allein war und meine Eltern ins Theater gingen. Und wie ich dann spät abends starr vor Angst im Bett lag, weil ich mir eingebildet habe, ein Geräusch gehört zu haben. Irgendwann bin ich zu meiner Schwester ins Zimmer und zu ihr unter die Decke, sie hat mich aber etwas unwirsch gleich wieder rausgeworfen, weil sie tief und fest geschlafen hat und das war eigentlich der Moment, in dem mir klar wurde, dass es tatsächlich Menschen gibt, denen das einfach GAR nichts ausmacht (obwohl sie ja auch noch ein Kind war). In dem Tagebuch, das meine Mutter über mich als Kind geschrieben hat, steht sogar, dass ich mir öfters ein Plastikmesser unters Kopfkissen gelegt habe. Das Plastikmesser ist irgendwann gegangen, die Angst ist geblieben.
Später habe ich dann lange allein gewohnt, aber selbst als Erwachsene fand ich es immer absolut furchtbar, abends alle Lichter auszumachen und ins Bett zu gehen. Wenn ich erst einmal schlafe geht es, aber der Weg dahin … puh. Und nachts dann aufzuwachen, besonders zwischen 2 und 4 Uhr, ist wirklich das Allerschlimmste. Damals habe ich zumindest noch in Mehrfamilienhäusern gewohnt und lange auch ganz oben, so dass mich das immer etwas „getröstet" hat. Mittlerweile haben wir aber ein freistehendes Haus mit Garten ringsherum, es gibt viele nicht gut einsehbare Ecken und ich finde es einfach nur schrecklich. 😭
Nun bin ich zum Glück ja nicht mehr alleine, mein Mann ist natürlich fast immer da und der hat sogar einen schwarzen Gürtel im Judo. 😉 Allerdings hat besagter Mann kürzlich den Job gewechselt und sein neuer Chef hat schon mehrmals anklingen lassen, dass er etwas mehr Reisebereitschaft gut fände. Er musste sich auch schon sicherheitshalber den Reisepass erneuern lassen, weil es sein könne, dass er „spontan nach Indien muss". Er wird also in Zukunft öfters über Nacht weg sein als das bisher der Fall war. Nicht wirklich regelmäßig, aber eben schon hier und da mal. Nächste Woche sind es zum Beispiel direkt zwei Nächte. Und jeden Tag aufs Neue denke ich mir tagsüber: „Also bitte, du bist erwachsen, mach dich nicht lächerlich" und jeden Abends aufs Neue rutscht mir dann wieder das Herz in die Hose, wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann jetzt nicht da wäre. Ich brauche also wirklich dringend eine Bewältigungsstrategie.
Falls das noch nicht deutlich wurde, ich habe natürlich keine Angst vor Monstern oder generell der Dunkelheit, sondern schlicht und ergreifend vor Einbrechern. Also, man wacht nachts auf und hört jemanden die Kellertreppe hochkommen. Oder man wacht auf und jemand steht neben dem Bett. Das ist einfach mein absolutes Horrorszenario. Wir haben nach einem Vorfall nachts um halb drei (der im Nachhinein total lustig klingt und den mein Mann gerne rumerzählt, weil es am Ende nur ein Waschbär war, ich aber wirklich die blanke Panik hatte und auch die Polizei kam) mittlerweile fast überall Überwachungskameras. Das Handy brummt nachts auch zuverlässig, wenn da eine Katze lang läuft oder so, aber bisher stand eben immer nur „motion" und noch nie „person" auf dem Display, in dem Fall bekäme ich sowieso gleich einen Herzinfarkt...
Long story short: Ging es jemandem hier vielleicht mal ähnlich und er oder sie hat es geschafft, die Angst zu überwinden? Dann möge man mir bitte verraten, wie. Oder gibt es andere Tipps, die einen ein bisschen runterkommen lassen? Schlaftabletten & Co. sind leider keine Option, weil ich zwei kleine Kinder hier habe, die ich ja im Fall der Fälle beschützen müsste (mein nächstes Horrorszenario - ganz alleine zu sein, fände ich wahrscheinlich sogar besser).
Ich könnte es mir natürlich leicht machen und meine Mutter fragen, ob sie hier schläft, was sie bestimmt auch tun würde. Der Witz ist ja, dass mir durchaus klar ist, dass meine Mutter mit Anfang 70 kaum einen oder gar mehrere Einbrecher überwältigen würde, aber darum geht es irgendwie nicht - nur darum, dass noch jemand da ist. Und dann habe ich doch auch noch den Anspruch an mich selbst, mit meinen fast 40 Jahren langsam mal nachts alleine sein zu können. 😉 Zumal meine Kinder auch älter werden und ich ihnen auf keinen Fall die Angst vorleben möchte.
Ich danke schon mal jedem, der zu diesem bescheuerten Thema etwas beitragen möchte. 😅
ich hätte da mal ein Problem.
Und ja, es ist schon etwas albern, bei strahlendem Sonnenschein – wie jetzt gerade – darüber zu schreiben und ich weiß auch nicht, was ich mir von dem Thread erhoffe, weil es eben einfach keine richtige Lösung gibt. 🙃 Aber vielleicht hat ja doch jemand ein paar Tipps parat oder es gibt zumindest LeidensgenossInnen, die sich outen, damit ich mir nicht ganz so bescheuert vorkomme.
Ich hasse es ja seit jeher, nachts allein zu Hause zu sein. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind mal mit meiner Schwester allein war und meine Eltern ins Theater gingen. Und wie ich dann spät abends starr vor Angst im Bett lag, weil ich mir eingebildet habe, ein Geräusch gehört zu haben. Irgendwann bin ich zu meiner Schwester ins Zimmer und zu ihr unter die Decke, sie hat mich aber etwas unwirsch gleich wieder rausgeworfen, weil sie tief und fest geschlafen hat und das war eigentlich der Moment, in dem mir klar wurde, dass es tatsächlich Menschen gibt, denen das einfach GAR nichts ausmacht (obwohl sie ja auch noch ein Kind war). In dem Tagebuch, das meine Mutter über mich als Kind geschrieben hat, steht sogar, dass ich mir öfters ein Plastikmesser unters Kopfkissen gelegt habe. Das Plastikmesser ist irgendwann gegangen, die Angst ist geblieben.
Später habe ich dann lange allein gewohnt, aber selbst als Erwachsene fand ich es immer absolut furchtbar, abends alle Lichter auszumachen und ins Bett zu gehen. Wenn ich erst einmal schlafe geht es, aber der Weg dahin … puh. Und nachts dann aufzuwachen, besonders zwischen 2 und 4 Uhr, ist wirklich das Allerschlimmste. Damals habe ich zumindest noch in Mehrfamilienhäusern gewohnt und lange auch ganz oben, so dass mich das immer etwas „getröstet" hat. Mittlerweile haben wir aber ein freistehendes Haus mit Garten ringsherum, es gibt viele nicht gut einsehbare Ecken und ich finde es einfach nur schrecklich. 😭
Nun bin ich zum Glück ja nicht mehr alleine, mein Mann ist natürlich fast immer da und der hat sogar einen schwarzen Gürtel im Judo. 😉 Allerdings hat besagter Mann kürzlich den Job gewechselt und sein neuer Chef hat schon mehrmals anklingen lassen, dass er etwas mehr Reisebereitschaft gut fände. Er musste sich auch schon sicherheitshalber den Reisepass erneuern lassen, weil es sein könne, dass er „spontan nach Indien muss". Er wird also in Zukunft öfters über Nacht weg sein als das bisher der Fall war. Nicht wirklich regelmäßig, aber eben schon hier und da mal. Nächste Woche sind es zum Beispiel direkt zwei Nächte. Und jeden Tag aufs Neue denke ich mir tagsüber: „Also bitte, du bist erwachsen, mach dich nicht lächerlich" und jeden Abends aufs Neue rutscht mir dann wieder das Herz in die Hose, wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann jetzt nicht da wäre. Ich brauche also wirklich dringend eine Bewältigungsstrategie.
Falls das noch nicht deutlich wurde, ich habe natürlich keine Angst vor Monstern oder generell der Dunkelheit, sondern schlicht und ergreifend vor Einbrechern. Also, man wacht nachts auf und hört jemanden die Kellertreppe hochkommen. Oder man wacht auf und jemand steht neben dem Bett. Das ist einfach mein absolutes Horrorszenario. Wir haben nach einem Vorfall nachts um halb drei (der im Nachhinein total lustig klingt und den mein Mann gerne rumerzählt, weil es am Ende nur ein Waschbär war, ich aber wirklich die blanke Panik hatte und auch die Polizei kam) mittlerweile fast überall Überwachungskameras. Das Handy brummt nachts auch zuverlässig, wenn da eine Katze lang läuft oder so, aber bisher stand eben immer nur „motion" und noch nie „person" auf dem Display, in dem Fall bekäme ich sowieso gleich einen Herzinfarkt...
Long story short: Ging es jemandem hier vielleicht mal ähnlich und er oder sie hat es geschafft, die Angst zu überwinden? Dann möge man mir bitte verraten, wie. Oder gibt es andere Tipps, die einen ein bisschen runterkommen lassen? Schlaftabletten & Co. sind leider keine Option, weil ich zwei kleine Kinder hier habe, die ich ja im Fall der Fälle beschützen müsste (mein nächstes Horrorszenario - ganz alleine zu sein, fände ich wahrscheinlich sogar besser).
Ich könnte es mir natürlich leicht machen und meine Mutter fragen, ob sie hier schläft, was sie bestimmt auch tun würde. Der Witz ist ja, dass mir durchaus klar ist, dass meine Mutter mit Anfang 70 kaum einen oder gar mehrere Einbrecher überwältigen würde, aber darum geht es irgendwie nicht - nur darum, dass noch jemand da ist. Und dann habe ich doch auch noch den Anspruch an mich selbst, mit meinen fast 40 Jahren langsam mal nachts alleine sein zu können. 😉 Zumal meine Kinder auch älter werden und ich ihnen auf keinen Fall die Angst vorleben möchte.
Ich danke schon mal jedem, der zu diesem bescheuerten Thema etwas beitragen möchte. 😅