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"Home Alone" - oder die Angst, nachts allein zu Hause zu sein

Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • #1
Hallo ihr Lieben,

ich hätte da mal ein Problem.

Und ja, es ist schon etwas albern, bei strahlendem Sonnenschein – wie jetzt gerade – darüber zu schreiben und ich weiß auch nicht, was ich mir von dem Thread erhoffe, weil es eben einfach keine richtige Lösung gibt. 🙃 Aber vielleicht hat ja doch jemand ein paar Tipps parat oder es gibt zumindest LeidensgenossInnen, die sich outen, damit ich mir nicht ganz so bescheuert vorkomme.

Ich hasse es ja seit jeher, nachts allein zu Hause zu sein. Ich erinnere mich daran, dass ich als Kind mal mit meiner Schwester allein war und meine Eltern ins Theater gingen. Und wie ich dann spät abends starr vor Angst im Bett lag, weil ich mir eingebildet habe, ein Geräusch gehört zu haben. Irgendwann bin ich zu meiner Schwester ins Zimmer und zu ihr unter die Decke, sie hat mich aber etwas unwirsch gleich wieder rausgeworfen, weil sie tief und fest geschlafen hat und das war eigentlich der Moment, in dem mir klar wurde, dass es tatsächlich Menschen gibt, denen das einfach GAR nichts ausmacht (obwohl sie ja auch noch ein Kind war). In dem Tagebuch, das meine Mutter über mich als Kind geschrieben hat, steht sogar, dass ich mir öfters ein Plastikmesser unters Kopfkissen gelegt habe. Das Plastikmesser ist irgendwann gegangen, die Angst ist geblieben.

Später habe ich dann lange allein gewohnt, aber selbst als Erwachsene fand ich es immer absolut furchtbar, abends alle Lichter auszumachen und ins Bett zu gehen. Wenn ich erst einmal schlafe geht es, aber der Weg dahin … puh. Und nachts dann aufzuwachen, besonders zwischen 2 und 4 Uhr, ist wirklich das Allerschlimmste. Damals habe ich zumindest noch in Mehrfamilienhäusern gewohnt und lange auch ganz oben, so dass mich das immer etwas „getröstet" hat. Mittlerweile haben wir aber ein freistehendes Haus mit Garten ringsherum, es gibt viele nicht gut einsehbare Ecken und ich finde es einfach nur schrecklich. 😭

Nun bin ich zum Glück ja nicht mehr alleine, mein Mann ist natürlich fast immer da und der hat sogar einen schwarzen Gürtel im Judo. 😉 Allerdings hat besagter Mann kürzlich den Job gewechselt und sein neuer Chef hat schon mehrmals anklingen lassen, dass er etwas mehr Reisebereitschaft gut fände. Er musste sich auch schon sicherheitshalber den Reisepass erneuern lassen, weil es sein könne, dass er „spontan nach Indien muss". Er wird also in Zukunft öfters über Nacht weg sein als das bisher der Fall war. Nicht wirklich regelmäßig, aber eben schon hier und da mal. Nächste Woche sind es zum Beispiel direkt zwei Nächte. Und jeden Tag aufs Neue denke ich mir tagsüber: „Also bitte, du bist erwachsen, mach dich nicht lächerlich" und jeden Abends aufs Neue rutscht mir dann wieder das Herz in die Hose, wenn ich mir vorstelle, dass mein Mann jetzt nicht da wäre. Ich brauche also wirklich dringend eine Bewältigungsstrategie.

Falls das noch nicht deutlich wurde, ich habe natürlich keine Angst vor Monstern oder generell der Dunkelheit, sondern schlicht und ergreifend vor Einbrechern. Also, man wacht nachts auf und hört jemanden die Kellertreppe hochkommen. Oder man wacht auf und jemand steht neben dem Bett. Das ist einfach mein absolutes Horrorszenario. Wir haben nach einem Vorfall nachts um halb drei (der im Nachhinein total lustig klingt und den mein Mann gerne rumerzählt, weil es am Ende nur ein Waschbär war, ich aber wirklich die blanke Panik hatte und auch die Polizei kam) mittlerweile fast überall Überwachungskameras. Das Handy brummt nachts auch zuverlässig, wenn da eine Katze lang läuft oder so, aber bisher stand eben immer nur „motion" und noch nie „person" auf dem Display, in dem Fall bekäme ich sowieso gleich einen Herzinfarkt...

Long story short: Ging es jemandem hier vielleicht mal ähnlich und er oder sie hat es geschafft, die Angst zu überwinden? Dann möge man mir bitte verraten, wie. Oder gibt es andere Tipps, die einen ein bisschen runterkommen lassen? Schlaftabletten & Co. sind leider keine Option, weil ich zwei kleine Kinder hier habe, die ich ja im Fall der Fälle beschützen müsste (mein nächstes Horrorszenario - ganz alleine zu sein, fände ich wahrscheinlich sogar besser).

Ich könnte es mir natürlich leicht machen und meine Mutter fragen, ob sie hier schläft, was sie bestimmt auch tun würde. Der Witz ist ja, dass mir durchaus klar ist, dass meine Mutter mit Anfang 70 kaum einen oder gar mehrere Einbrecher überwältigen würde, aber darum geht es irgendwie nicht - nur darum, dass noch jemand da ist. Und dann habe ich doch auch noch den Anspruch an mich selbst, mit meinen fast 40 Jahren langsam mal nachts alleine sein zu können. 😉 Zumal meine Kinder auch älter werden und ich ihnen auf keinen Fall die Angst vorleben möchte.

Ich danke schon mal jedem, der zu diesem bescheuerten Thema etwas beitragen möchte. 😅
 
Moonlightflower
Benutzer78363  Meistens hier zu finden
  • #2
Vianne Vianne vielleicht würde dir weißes Rauschen helfen besser zu schlafen weil du nicht bei jedem Geräusch aufschreckst? Ich schlafe definitiv besser, wenn es nicht ganz leise ist und die Kinder höre ich eh trotzdem 🙈
 
G
Benutzer Gast
  • #3
Ich hatte als Jugendlicher extreme Angst im Dunkeln, alleine genauso wie in Anwesenheit anderer Leute. Geholfen haben mir dann Kampfsport für's Selbstbewusstsein (wobei ich da heute eher Selbstverteidigung empfehlen würde, wie Krav Maga oder Antiterrorkampf, da diese im Ernstfall rigoroser sind) und das gezielte nächtliche Joggen. Letzteres könntest du zum Einstieg mit deinem Mann machen. Nach 3 bls 4 Jahren war diese Angst dann beseitigt. Ich habe mich ihr also aktiv gestellt. Am besten machst du das aber in kontrollierter Umgebung oder im Beisein einer Vertrauensperson. Wie schon geschrieben wurde helfen auch Noise-Cancelling-Kopfhörer speziell für's Schlafen, die auch beruhigende Hintergrundgeräusche oder entspannte Musik abspielen (jeweils vorinstalliert, da klinisch getestet). Manche Frequenzen erzeugen ja auch Unwohlsein. Ich habe mich auch schon bewusst einmal für eine gewisse Zeit in einen dunklen Raum gesetzt, habe mir alles angehört und alles beobachtet. Da empfiehlt sich aber ebenso eine Vertrauensperson im Nachbarraum. Alternativ gibt es noch ein Gespräch mit einem Therapeuten, vielleicht hast du ja was aufzuarbeiten. Heutzuzage bin ich sämtliche Ängste los (ok, bei großen Höhen > 10m ohne sicheren Tritt bin ich noch vorsichtig🤣), bewege mich sowohl sicher durch die Dunkelheit als auch durch große Menschenmassen und Kampfsport trainiere ich mittlerweile gar nicht mehr.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #4
Ist denn rein rational gut gesichert? Habt ihr Rolläden, ein modernes Schloss, evtl eine Riegelvorrichtung, etc? Ich kann mir gut vorstellen, dass dir da helfen könnte, wenn man da einmal in einige Dinge investiert (da gibt es teilweise auch extra Gelder für, die man beantragen kann.)
Ich habe auch eine gewisse Anspannung, wenn mein Mann weg ist, aber mir reicht es dann die Wohnungstür abzuschließen, was ich sonst nie mache. Ich wohne aber auch in einer höheren Etage eines Mehrfamilienhauses. Die müssen erstmal hier ankommen.
 
E
Benutzer209281  (50) Klickt sich gerne rein
  • #5
aufzuwachen, besonders zwischen 2 und 4 Uhr
Vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass um diese zeit der serotoninspiegel sehr tief ist. D.h. gefühle von angst, sorgen und machtlosigkeit sind aus physiologischem grund sehr verstärkt.

Edit zur korrektur bzw ergänzung: es liegt (auch) am erhöhten melatoninspiegel!
 
Zuletzt bearbeitet:
imQuadrat
Benutzer112541  Verbringt hier viel Zeit
  • #6
Ich kann dir da nachfühlen. Ich hatte mit um die 20 eine Phase in der ich nicht im Dunkeln schlafen konnte und Angst hatte. Ich habe keine Angst vor Einbrecher, sondern vor Geistern, Wesen aus einer Zwischenebene die dann im Dunkeln rauskommen. Mir hat da ein Babylicht geholfen. Weist du, diese Dinger, die man in die Steckdose steckt und die bißchen dämmriges Licht machen. Ich habe bestimmt vier Jahre lang oder so mit diesem Licht geschlafen. War mir auch spätestens dann nicht mehr peinlich als meine Chefin meiner Mutter erzählt hat (Mama hat mich manchmal von der Arbeit abgeholt und dann mit meiner Chefin geschwatzt bis ich fertig war), dass ihr einer (zu mir gleichaltriger, sehr süßer, cooler Sohn, schmacht) auch immer noch mit so einem Licht schläft. :grin: Ich habe das Licht irgendwann nicht mehr gebraucht. Kann mir das heute auch nicht mehr vorstellen. Bin da schon von der kleinsten Lichtquelle genervt und habe eine Schlafbrille.
Vielleicht wäre so ein Licht auch was für dich?
Was ich auch laaaaange Jahre gemacht habe, Tür zuschließen. Also nicht nur die Wohnungstür, sondern die Schlafzimmertür. Das hat mich immens beruhigt und das Schlafzimmer war dann quasi mein geschützter Raum. Das war mit dem Tod meines Vaters weg. Sofort. (Wo ich wieder bei Geistern und Zwischenwesen wäre). Aber die (und das ganz bestimmt!!!) Und auch Einbrecher, werden durch eine geschlossene Tür ja auch erstmal aufgehalten. D.h. es steht nicht einfach so jemand geräuschlos neben deinem Bett. Probiere es doch einfach mal aus.

Kameras, nun ja, bin ich kein großer Fan von. Beruhigt dich das wirklich? Ich könnte da nicht schlafen und wäre ständig (auch im Schlaf) auf hab acht Stellung, dass da eine Meldung aufm Handy brummt.

Kuscheltiere helfen auch. Mit denen zu reden beruhigt. Sind ja quasi liebe Wesen, die auf einen aufpassen, die man halten und knuddeln kann.

Mehr Tipps habe ich nicht.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #7
Oh, vielen Dank euch schon mal! 😊

Vianne Vianne vielleicht würde dir weißes Rauschen helfen besser zu schlafen weil du nicht bei jedem Geräusch aufschreckst? Ich schlafe definitiv besser, wenn es nicht ganz leise ist und die Kinder höre ich eh trotzdem 🙈
Gute Idee, könnte ich mal ausprobieren. Wenn mein Mann nicht da ist, habe ich sowieso beide Kinder bei mir im Schlafzimmer. Aber andererseits will ich natürlich auch kein Einbruchsgeräusch überhören... Ich überlege auch schon immer, ob ich die Schlafzimmertür deshalb lieber offen lassen soll oder mich lieber komplett verbarrikadieren. Hat alles so seine Vor- und Nachteile. 🤪

Ich hatte als Jugendlicher extreme Angst im Dunkeln, alleine genauso wie in Anwesenheit anderer Leute. Geholfen haben mir dann Kampfsport für's Selbstbewusstsein (wobei ich da heute eher Selbstverteidigung empfehlen würde, wie Krav Maga oder Antiterrorkampf, da diese im Ernstfall rigoroser sind) und das gezielte nächtliche Joggen. Letzteres könntest du zum Einstieg mit deinem Mann machen. Nach 3 bls 4 Jahren war diese Angst dann beseitigt. Ich habe mich ihr also aktiv gestellt. Am besten machst du das aber in kontrollierter Umgebung oder im Beisein einer Vertrauensperson. Wie schon geschrieben wurde helfen auch Noise-Cancelling-Kopfhörer speziell für's Schlafen, die auch beruhigende Hintergrundgeräusche oder entspannte Musik abspielen (jeweils vorinstalliert, da klinisch getestet). Manche Frequenzen erzeugen ja auch Unwohlsein. Ich habe mich auch schon bewusst einmal für eine gewisse Zeit in einen dunklen Raum gesetzt, habe mir alles angehört und alles beobachtet. Da empfiehlt sich aber ebenso eine Vertrauensperson im Nachbarraum. Alternativ gibt es noch ein Gespräch mit einem Therapeuten, vielleicht hast du ja was aufzuarbeiten. Heutzuzage bin ich sämtliche Ängste los (ok, bei großen Höhen > 10m ohne sicheren Tritt bin ich noch vorsichtig🤣), bewege mich sowohl sicher durch die Dunkelheit als auch durch große Menschenmassen und Kampfsport trainiere ich mittlerweile gar nicht mehr.
Danke dir, aber ich habe eigentlich gar keine Angst vor der Dunkelheit an sich, das nächtliche Joggen zum Beispiel würde mir gar nichts ausmachen (also, bis auf den Teil mit dem Joggen natürlich 😂). Ich bin zu Studienzeiten sogar nachts in der Großstadt Taxi gefahren (als Fahrerin) und hatte da haufenweise skurrile Gestalten im Auto. Es geht mir wirklich um das Szenario "nachts alleine in einem Gebäude, in das jemand eindringen könnte, während man schläft".

Ist denn rein rational gut gesichert? Habt ihr Rolläden, ein modernes Schloss, evtl eine Riegelvorrichtung, etc? Ich kann mir gut vorstellen, dass dir da helfen könnte, wenn man da einmal in einige Dinge investiert (da gibt es teilweise auch extra Gelder für, die man beantragen kann.)
Ich habe auch eine gewisse Anspannung, wenn mein Mann weg ist, aber mir reicht es dann die Wohnungstür abzuschließen, was ich sonst nie mache. Ich wohne aber auch in einer höheren Etage eines Mehrfamilienhauses. Die müssen erstmal hier ankommen.
Ja, wir haben überall Rollläden und abschließbare Fenster, die Kellertür ist verriegelt, die Haustür nachts auch. An den Kellerfenstern sind sogar Gitter. Also rein logisch frage ich mich schon, wie hier überhaupt jemand reinkommen könnte, aber das hilft mir irgendwie nicht. Ich bin ja schon schier ausgeflippt, als der Waschbär auf unserem Balkongeländer entlang lief und dadurch wie eine 1,80 m große Gestalt aussah. Der Gedanke daran, dass draußen überhaupt jemand ums Haus schleichen könnte und einen Weg ins Innere sucht, reicht mir eigentlich schon.

Vielleicht hilft es Dir zu wissen, dass um diese zeit der serotoninspiegel sehr tief ist. D.h. gefühle von angst, sorgen und machtlosigkeit sind aus physiologischem grund sehr verstärkt.
Ja, das habe ich auch mal gelesen. Aber dafür passieren halt auch die meisten Überfälle um diese Zeit, gefühlt jedenfalls, wenn man sich Aktenzeichen XY und Konsorten anguckt. Gibt es nicht auch den Spruch "Nothing good happens after 3 a.m."?
 
Carignan
Benutzer177399  (41) Öfter im Forum
  • #8
Auch wenn die Angst vor Einbrechern nicht die selbe Angst ist wie Hypochondrisch bedingte Angstattacken : Mir hat James öfters bei meinen Angstattacken geholfen, ich hab das hier schon mal erwähnt, vielleicht hilft es Dir auch?
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LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #9
Ich nehme an, rational ist dem Gefühl nicht beizukommen? Einbrecher machen ja auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Es gibt so viele schlecht gesicherte Häuser, warum sollten sie in eine gut gesicherte eindringen? (Es sei denn dahinter wohnt ein mehrfacher Millionär.)

Das ist auch der Grund warum codierte Fahrräder mit Aufkleber so selten geklaut werden. Der Aufwand vervielfältigt sich einfach und in der Nähe steht bestimmt ein nicht codiertes.
 
G
Benutzer Gast
  • #10
Danke dir, aber ich habe eigentlich gar keine Angst vor der Dunkelheit an sich, das nächtliche Joggen zum Beispiel würde mir gar nichts ausmachen (also, bis auf den Teil mit dem Joggen natürlich 😂). Ich bin zu Studienzeiten sogar nachts in der Großstadt Taxi gefahren (als Fahrerin) und hatte da haufenweise skurrile Gestalten im Auto. Es geht mir wirklich um das Szenario "nachts alleine in einem Gebäude, in das jemand eindringen könnte, während man schläft".
Das ist interessant, du hast also mehr Angst vor einem Szenario als vor den Gestalten die an diesem Szenario beteiligt sind? Ich hatte z.B. nie Angst dass jemand in meinen Lebensraum eindringen könnte, eher auch davor was da im Dunkel so vor sich hin schmatzen könnte, oder mich anstarrt ohne sich bemerkbar zu machen. Mittlerweile ist das aber alles Vergangenheit. Allerdings: Wenn du weißt, du kannst dann effektiv agieren (Selbstverteidigung, Selbstbewusstsein, Selbst-und Fremdwahrnehmung, Umfeldwahrnehmung,Situationsbewertung,...), dann könnte dir da ein entsprechendes Training helfen.
 
Schweinebacke
Benutzer78484  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #11
Ist denn rein rational gut gesichert? Habt ihr Rolläden, ein modernes Schloss, evtl eine Riegelvorrichtung, etc? Ich kann mir gut vorstellen, dass dir da helfen könnte, wenn man da einmal in einige Dinge investiert (da gibt es teilweise auch extra Gelder für, die man beantragen kann.)
So funktionieren Ängste aber doch selten. Da ist die Gefahr doch auch groß, dass man sich in eine Eskalationsspirale von Sicherheitsmaßnahmen begibt.
Realistisch betrachtet ist die Chance von Einbrüchen bei anwesenden Bewohnern in Deutschland doch verschwindend klein und quasi alle Einbrecher sind da so gar nicht scharf drauf.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #12
So funktionieren Ängste aber doch selten. Da ist die Gefahr doch auch groß, dass man sich in eine Eskalationsspirale von Sicherheitsmaßnahmen begibt.
Realistisch betrachtet ist die Chance von Einbrüchen bei anwesenden Bewohnern in Deutschland doch verschwindend klein und quasi alle Einbrecher sind da so gar nicht scharf drauf.
Jaein. Natürlich, wenn man jetzt anfängt sich zu verbarrikadieren und hundertmal abends Kontrollgänge zu machen, wird es klar problematisch. Andererseits kann es hilfreich sein zu wissen, dass man sich ja rein objektiv wirklich in einer geschützten Umgebung aufhält. Angst alleine auf Gleis drei um Mitternacht des Duisburger HBF ist gerechtfertigt, im eigenen Zuhause, hinter modernen Türen und Fenstern ist es nicht. Sich dessen in der Situation klar und deutlich bewusst zu sein, ggfs auch laut auszusprechen, kann helfen mit Ratio der Angst zu begegnen, ganz ohne Kontrolle.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #13
Mir ist ja schon mal jemand eingebrochen als ich zu Hause war und geschlafen habe. Danach war ich auch einige Zeit ängstlich. Ich glaube, was helfen könnte, wäre zu differenzieren, was der rationale Anteil der Angst ist, und was nicht. Gegen den rationalen Teil kann man was konkretes machen (Kameras, Sicherheitssysteme). Gegen den irrationalen helfen zb Sachen wie Meditation.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #14
Letztlich kann es einfach auch helfen diese Situation mehrfach erfolgreich zu meistern, anfangs auch mit Hilfe (hier der Oma). Es wird mit der Zeit leichter fallen, weil man es gewohnter sein wird und die Routinen anfangen zu funktionieren. Mir fiel das mit den kleinen Kindern anfangs auch schwer. Mir half es dann Dinge zu tun wie Milchreis zu kochen (mag mein Mann nicht) oder eine besondere "Papa ist nicht da"-Sendung zu etablieren. Heute macht es mir wirklich gar nicht mehr aus, im Gegenteil ich genieße es sogar - nur die Haustüre schließe ich eben mit Schloss und Riegel ab, das tue ich sonst nicht.
 
E
Benutzer209281  (50) Klickt sich gerne rein
  • #15
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Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #16
Tür zuschließen. Also nicht nur die Wohnungstür, sondern die Schlafzimmertür. Das hat mich immens beruhigt und das Schlafzimmer war dann quasi mein geschützter Raum. Das war mit dem Tod meines Vaters weg. Sofort. (Wo ich wieder bei Geistern und Zwischenwesen wäre). Aber die (und das ganz bestimmt!!!) Und auch Einbrecher, werden durch eine geschlossene Tür ja auch erstmal aufgehalten. D.h. es steht nicht einfach so jemand geräuschlos neben deinem Bett. Probiere es doch einfach mal aus.
Unsere Türen sind leider gar nicht abschließbar. Wenn die Tür zu ist, fühle ich mich schon erst mal geschützter, aber ich bekomme dann auch nicht mit, wenn jemand das Fenster im Gäste-WC einschlagen würde (das einzige Fenster ohne Gitter oder Rollladen). Und dann lausche ich eben doch lieber und kann die Geräusche, die unser altes Haus macht, irgendwie zuordnen.

Ein Nachtlicht habe ich sogar schon (wegen der Kinder), also ganz dunkel ist es gar nicht. Aber das Licht hilft ja leider nicht gegen Einbrecher... Und mit Übernatürlichem o.ä. habe ich dafür gar keinen Schmerz, dafür stelle ich mir so ein Licht schon hilfreich vor, stimmt.

Kameras, nun ja, bin ich kein großer Fan von. Beruhigt dich das wirklich? Ich könnte da nicht schlafen und wäre ständig (auch im Schlaf) auf hab acht Stellung, dass da eine Meldung aufm Handy brummt.
Ja, das ist definitiv so. Selbst wenn ich es im Halbschlaf brummen höre und mir denke, dass das bestimmt nur ein Tier war, gucke ich am Ende eben doch drauf, falls es nicht doch das EINE Mal ist, bei dem es wirklich ein Mensch ist. Das Gute ist eben wiederum, dass man, sollte da wirklich mal jemand rumschleichen, einen Alarm auslösen könnte und man nicht erst zugucken muss, wie die einsteigen. Aber ja, es hat alles zwei Seiten. Wir haben auch einen Bewegungsmelder im Flur und da gucke ich nachts bei geöffneter Tür nach einem Geräusch auch gerne mal hin, ob es im Flur gleich heller wird als es sein sollte. Schon alles ziemlich bekloppt, muss ich zugeben.

Ich nehme an, rational ist dem Gefühl nicht beizukommen? Einbrecher machen ja auch eine Kosten-Nutzen Abwägung. Es gibt so viele schlecht gesicherte Häuser, warum sollten sie in eine gut gesicherte eindringen? (Es sei denn dahinter wohnt ein mehrfacher Millionär.)
Ja, das weiß ich einerseits schon, aber wenn ich als Einbrecher hier irgendwo einsteigen würde, würde ich in unmittelbarer Nachbarschaft schon am ehesten unser Haus wählen, weil es eines der wenigen Einfamilienhäuser ist, so ein bisschen exponiert dasteht und man eben auch hinter dem Haus in Ruhe "arbeiten" könnte. Aber vielleicht ist das auch eine Fehleinschätzung und andere Häuser eignen sich viel besser, keine Ahnung. Ich finde leider viele Gründe, warum man ausgerechnet unser Haus wählen sollte.

Realistisch betrachtet ist die Chance von Einbrüchen bei anwesenden Bewohnern in Deutschland doch verschwindend klein und quasi alle Einbrecher sind da so gar nicht scharf drauf.
Ja gut, und warum passiert das dann ständig bei Aktenzeichen XY? 😩
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #22
Die meisten Einbrecher checken die Umgebung und suchen mit Absicht Häuser, in denen ältere Menschen wohnen, insbesondere alleinstehende Damen mit Goldschmuck. In meiner alten Nachbarschaft wurde oft eingebrochen: Viele alleinstehende Damen in Einfamilienhäuser, mit gepflegtem Vorgarten und Mercedes vor der Tür. Die haben nur in den alten Häusern, mit alten Türen und Holzfenstern eingebrochen. In den modernisierten Häusern ist keiner reingegangen: Erstens hat unsere Generation doch meistens aus IPhone Flachbildschirm nichts wertvolles - und vor allem kein Bargeld- außerdem sind die modernen Häuser zu gut gesichert.

In meiner Wohnung ist tatsächlich nichts von Wert. Also wirklich gar nichts. Der TV ist 5 Jahre alt, die drei Laptops vergleichsweise billig, Handys sind irgendwelche China -Marken und Schmuck besitze ich nicht. Selbst die Autos sind nichts wert (zusammen keine 10.000€).
Wenn man in der Innenstadt wohnt, kann man noch Angst vor unkoordinierten Junkieeinbrüchen haben, aber wer außerhalb wohnt hat es mit Profis zu tun - und die sind halt auch echt nicht dumm.
 
Ziege
Benutzer190851  Öfter im Forum
  • #24
Ich habe immer in einer Wohnung gelebt, die nicht zu ebener Erde ist und in einer Stadt, in der auch in der Nacht die Straßenlaternen brannten. Kannte daher keine Angst.
Nun sind wir vor 7 Jahren aufs Land gezogen. Ich wohne nun, nachdem mein Mann verstorben ist, alleine in einem ebenerdigen Reihenhaus.
Eigentlich wollte ich mir eine Außenbeleuchtung zulegen, die bei Schatten draußen Licht macht.
Die Straßenlaterne geht um Mitternacht aus und erst am Morgen um 6 Uhr wieder an. Ansonsten ist es dunkel. Stockdunkel, ich habe noch nie so viele Sterne sehen können.
Der Elektriker riet mir von diesem Bewegungsmelder ab, da es zu viele frei laufende Katzen hier gibt und das Ding dann in der Nacht andauernd an geht.
Nun habe ich mir im Wohnzimmer eine Deckenbeleuchtung mit Fernbedienung anbringen lassen. Die Fernbedienung nehme ich mit ans Bett und wenn mir in der Nacht etwas komisch vorkommt, mache ich vom Bett aus das Licht im Wohnzimmer an, das beruhigt mich. Außerdem habe ich kleine Bewegungsmelder für drinnen gekauft und aufgestellt, sollte sich da etwas bewegen, ist der evt. Einbrecher zwar schon drin, aber ich sehe ihn wenigstens früh genug.
Ferner gibt es noch die Möglichkeit, sich von der Polizei das Haus ansehen zu lassen, auf evt. Einbruchsschwachstellen. Ich glaube sogar, daß dies kostenlos ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kuschelbär55
Benutzer187176  (58) Verbringt hier viel Zeit
  • #27
Ich glaube, es ist schwierig, solche Ängste, die ja selbst die TS als irrational empfindet, nun mit allen möglichen rationalen Erklärungen zu minimieren. Sie sind eben einfach da und es ist schwierig sie 'wegzudenken'.
Mein Ansatz wäre wirklich, für dich selbst herauszufinden, was dir hilft, damit besser umzugehen, das kann ein Nachtlicht im Flur, eine Zeitschaltuhr im Wohnzimmer, die unregelmässig Licht macht, damit das Zimmer bewohnt wirkt oder oder oder sein.
Wenn ich es auf meine Zeit als Kind zurück drehe, wo ich solche Ängste auch hatte, hat mir z.B. ein T-Shirt meiner Mutter (und mein Schnuffelhase) geholfen, mich beschützter und nicht so allein zu fühlen. Natürlich wird das dir nicht mehr helfen, aber vielleicht die Idee, dir was zu suchen, was dich besser damit umgehen lässt. Wegdenken wirst du die nicht können, du musst sie m.E. emotional anpacken.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #29
Bei meinen Eltern in der Nachbarschaft gab es mal eine nächtliche Einbruchsserie, die hatten vier, fünf Häuser in der Siedlung durch und man hat sie einfach nicht gefasst. Aufgehört hat die Einbruchsserie, als sie nachts bei einem Nachbarn direkt nebenan einbrechen wollten. Das Haus hatte einen Bewegungsmelder, der auch im Wohnzimmer das Licht angeschaltet hat, und das hat sie dann wohl abgeschreckt, weil sie dachten, jemand hätte sie bemerkt. So ein Bewegungsmelder wäre vielleicht eine einfache Maßnahme, mit der man sich schnell wieder beruhigen kann. Ist das Licht an, schaut man kurz auf die Kamera, wer oder was da ist, ist das Licht aus, muss man sich keine Gedanken machen. Ist natürlich etwas davon abhängig, wie eindeutig du sowas vom Zimmer aus sehen würdest.

Ansonsten: Irrationalem mit Irrationalem begegnen. Ich stelle mir in solchen Situationen immer vor, dass das Kuscheltier, das ich bei mir im Bett habe, eine automatische Schutzkugel um das Bett legt, und dann kann mir niemand zu nahe kommen. Ich bin eigentlich aus dem Alter raus, in dem das noch funktionieren sollte, aber... es funktioniert. Bis vor ein paar Jahren habe ich auch mit Nachtlicht geschlafen, aber mitten in der Großstadt in einem winzig kleinen Zimmer ist mir das inzwischen zu hell.

Was mir auch hilft, ist, ein paar Stunden vorm Schlafen nichts Spannendes mehr zu schauen/lesen/whatever. Kein spannendes Buch, in dem es gerade dramatisch wird, keine Krimiserien, keine Nachrichten. Ich höre stattdessen gerne Wissenschaftspodcasts über "wenig heikle" Themen (das fördert mein rationales Denken) oder spiele irgendwelche Spiele am Handy. Auch wichtig ist bei mir, vorher genügend Zeit zum Runterkommen zu haben und trotzdem nicht über ein bestimmtes Level an Müdigkeit hinaus wachzubleiben (je erschöpfter ich bin, desto überbordender meine Fantasie). Das hilft tatsächlich. Vielleicht würde es bei dir in solchen Nächten auch helfen, etwas an deiner üblichen Routine zu verändern, damit der Kopf nicht schon im Alarmmodus ist, bevor überhaupt das Licht ausgeht.
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #31
Ja gut, und warum passiert das dann ständig bei Aktenzeichen XY? 😩

Die Sendung läuft nur 12 Mal im Jahr und dort werden nur etwa 70 Fälle in einem Jahr gezeigt. Diese Fälle sind nicht mall alle im gleichen Jahr passiert und beziehen sich auf ein riesengroßes Gebiet.
Es ist höchstunwahrscheinlich, dass dir etwas zustößt.



Lalilia Lalilia Ja, da habe ich mich etwas unklar ausgedrückt, ich meine in erster Linie keinen klassischen Wohnungseinbruchdiebstähle, sondern Überfälle zu Hause, wo man dann den Tresorschlüssel oder so rausrücken soll. Oder eben auch sowas wie das "Balkonmonster" aus Norddeutschland vor einigen Jahren.


Gute Frage. Ohne die Gestalten gäbe es das Szenario ja nicht, das hängt also natürlich schon zusammen. Aber ich habe vor anderen ähnlich schlimmen oder gar (objektiv) schlimmeren Szenarien deutlich weniger Angst. Das Szenario hier ist einfach (m)eine Ur-Angst.


Du bist dabei aber nicht wach geworden und wurdest auch nicht geweckt? Puh, danach wäre ich nicht nur "einige Zeit ängstlich", sondern würde wohl sofort umziehen wollen. 🙈

Ich habe drei Gedanken:

1) Der Konsum von Kriminalität verstärkt sowas nach meiner Meinung. Ich kenne genug Menschen, die fröhlich von Podcast zu Podcast hupfen und sich wundern, dass ihr Sicherheitsgefühl auf der Strecke bleibt. Diese Menschen haben mit mehr Serienmörder zu tun als die Mitglieder der Vereinigung der Oberstaatsanwälte zusammen.

2) Verbrecher sind vergleichsweise rationale Menschen und manches Klischee stimmt eben auch nicht. Das Gros der Einbrecher kommt am Tag. Meist morgens oder in der Dämmerung, der Grund ist vergleichsweise einfach: Wenn niemand im Haus ist, gelingt die Tat leichter. Vielleicht hilft es, sich diese Umstände klar zu machen? Klischees können sich festsetzen und den Blick auf die Realität verzerren.

3) Ich kenne diesen Fall in Norddeutschland. Es gab sowas auch nochmal in Köln und im deutschsprachigen Teil Belgiens. Auch hier würde ich mir klar machen, dass das am Ende ein sehr geringes Risiko ist. Sexualstraftäter haben zum Opfer in aller Regel irgendeinen Bezug. Der fremde Mann im schwarzen Pullover, der aus den Gebüsch heraus sein Opfer angreift, ist eine verdammt kleine Minderheit.
Vielleicht kann die Wohnung noch mehr gesichert werden, was eventuell auch ein besseres Gefühl bringt.

Eine Idee half mir meine Einschlafprobleme nach 25 Jahren zu lösen. Ich hatte irgendwann mit Entspannungsübungen angefangen, die mich so nervös machten, dass ich danach noch schlechter einschlief. Irgendwann habe ich in der Zeit nach dem Zähne putzen und vor Schlafen gehen einen Puffer von 15 Minuten eingelegt. In dieser Zeit höre ich Musik oder schaue mir irgendwelche Slow-TV Youtubevideos an. Für mich ist das inzwischen das Zeichen, dass ich nun zur Ruhe kommen sollte und dann auch einschlafe.
Werde ich in der Nacht dennoch wach, wiederhole ich diesen Ablauf. Gerade, weil ich mich zuvor in die schlimmsten Dinge hineinphantasiert habe.


Ich kenne dieses Gefühl seitdem mein Nachbar mich im Studium stalkte. Irgendwann habe ich sogar jemanden angerufen, wenn ich nur den Müll rausbringen musste, um nicht alleine zu sein.
Ich bin froh wenn ich allein schlafen kann und nicht irgendjemand schnarcht. Daher will ich in Hotels immer ein Einzelzimmer. Nächtliche Angst hatte ich noch nie.
Ich verstehe aber, wenn jemand damit Probleme hat.

Die Versorgungslage im Osten wird immer schlechter, nun wird sogar schon das Mitgefühl und Anteilnahme knapp.
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #32
Ich bin auch nicht gern allein und hatte früher auch Ängste. In meiner ersten eigenen Wohnung versuchte mal Jemand, über den Balkon einzubrechen. Ich war sehr früh ungeplant eingeschlafen, das Licht war aus und das wirkte vermutlich so, als wäre Niemand zuhause. Ich bin vom Geräusch an der Balkontür wachgeworden, habe das Licht angemacht und der Typ verschwand. Dennoch habe ich mir erstmal ein Messer aus der Küche geholt und stand ca. 15 Minuten in der Wohnung direkt vor der Tür (um wahlweise mich wehren oder abhauen zu können). Ich erzähle das nur, um damit zu sagen, dass man durchaus wach werden kann durch wirklich unnatürliche Geräusche.

In der Folge habe ich einige Jahre (auch in anderen Wohnungen) mit abgesägter Gardinenstange und Messer unterm Bett geschlafen. Auf beides hätte ich direkt zugreifen können, wäre was gewesen. Ich habe mich damit zwar sicherer/aktiver gefühlt, aber im Prinzip muss einem auch bewusst sein, dass jede Waffe auch mal gegen einen verwendet werden kann.

Nachdem ich Messer und Gardinenstange aus dem Schlafzimmer verbannt habe, habe ich zumindest immer noch mit abgeschlossener Schlafzimmertür geschlafen (zumindest, wenn ich allein war). 2010/2011 habe ich mir Katzen angeschafft und damit war das abschließen so nicht mehr möglich. Die konnten und wollten sich frei bewegen, auch nachts. Interessanterweise habe ich seitdem aber viel besser geschlafen. Bei ungewohnten Geräuschen waren die beiden irgendwie eine art Alarmanlage für mich, weil die darauf reagiert haben. Außerdem habe ich mich weniger allein gefühlt und das hat enorm was gebracht. Natürlich ist dies unlogisch und gerade zu absurd, denn die hätten mich ja nicht beschützt. Trotzdem war es so viel besser und seitdem ist die Schlafzimmertür nicht nur nicht abgeschlossen, sondern auch immer komplett aufstehend gewesen.

Ich lebe mit meinem Freund zusammen mittlerweile (im Einzelhaus) und da ich ja nun eigentlich nie mehr allein bin, habe ich auch keine Angst. Ist er abends allein unterwegs und ich gehe ins Bett, bevor er zurück ist, ist es schon irgendwie komisch. Daher kann ich Dich schon verstehen. Letztens war ich abends allein zuhause und hörte mit einmal komische Geräusche. Es klang so, als ob draußen auf dem Podest vor der Tür die Blumentöpfe über den Boden gezogen werden. Das war so 3-4 Mal im Abstand von vll 5-10 Minuten. Ich fand es gruselig, weil es so nah war, wie direkt vor der Tür. Nach dem zweiten Mal habe ich an der Haustür die Vollbeleuchtung für draußen angestellt und die Tür aufgerissen. Da war keiner und die Blumentöpfe wurden nicht bewegt. Danach kam das Geräusch noch 1-2 Mal, aber dann habe ich mich auch nicht rausgetraut. Nächsten Morgen haben wir übrigens gesehen, dass aus dem Beet an der Haustür Erde ausgebuddelt war. Wie von einem Tier war das so auf die Wegplatten geschleudert. Die Geräusche können davon nicht gekommen sein, aber schon irgendwie seltsam.

Wirkliche Tipps kann ich leider nicht geben. Das, was Du fühlst, ist nicht wirklich rational. Daher kann man auch nicht mit rationalen Tipps kommen. Ihr habt ja offenbar schon einiges für die Sicherheit auf dem Grundstück getan. Ich hätte noch den Tipp mit dem Bewegungsmelder im Hausflur gegeben, aber den habt Ihr ja auch schon. Ansonsten könnte ich noch Katzen empfehlen :smile: ich finde ja, dass ein Haustier wie Hund und Katze durchaus beruhigend wirken kann. Die Welt kann noch so doof gerade sein, streichelt man eine Katze, wird die Welt weniger doof. Und man kann in solchen Momenten mit "jemandem" sprechen und trägt das gefühlte nicht nur im Kopf mit sich herum. Für die Kinder musst Du nach außen ja sicherer auftreten, denke ich, bei einer Katze entfällt so ein pädagogisches Problem. Dies aber eher so nebenbei, denn natürlich sollte man sich nicht nur dafür ein Haustier anschaffen und vll mögt Ihr auch weder Katze, noch Hund, oder Jemand im Haushalt ist allergisch. Dennoch wollte ich es mal erwähnen, was es positiv mit einem machen kann.

Vll könntest Du noch nachts etwas vor die Balkon/Terrassentür und die Haustür von innen stellen. Etwas, was mehr Lärm macht, wenn man es beiseite schieben muss, um reinzukommen. Sowas hat mir früher geholfen.
 
rowan
Benutzer39498  Planet-Liebe ist Startseite
  • #34
Bei uns könnte man ziemlich leicht einbrechen, auch ein Grund, warum ich froh bin das wir Hunde haben. Die melden zuverlässig jeden fremden Menschen im Hof (und, was etwas anstrengender ist, gerne auch jeden vorbeigehenden Hund :zwinker: ) und sind laut genug das sich potentielle Einbrecher vermutlich darauf besinnen irgendwo anders hinzugehen wo sie nicht erst Mal an den Viechern vorbei müssen.

Vor ein paar Monaten hatte ich das erste Mal den Fall das tatsächlich jemand Fremdes unangekündigt und unerwünscht in meinem Hof stand (kein Einbrecher, jemand von der BG Bau) und es war krass, wie heftig die Hunde auf MEINE Stimmung dem Mann gegenüber reagiert haben. Normalerweise bellen sie halt, rennen zu Menschen sofort hin und fangen sie quasi ab, checken die ab. Bei dem Typ hat ein Hund selbst die Tür aufgemacht und beide Hunde standen knurrend (!) und mit aufgestelltem Rückenfell zwischen der Tür und ihm. Ich musste sie tatsächlich abrufen, ich glaube, die wären da nicht weggegangen.

Katzen sind ja nett und sicher gute Zuhörer, aber meine Katzen hauen ab wenn jemand Fremdes kommt, denen ist das glaube ich ziemlich egal ob uns jemand ausrauben will oder mir an den Kragen will. Meinen Hunden ist das nicht egal.

Beim Thema "sich einschließen" bin ich ehrlich gesagt sehr zurückhaltend, da habe ich direkt das Thema Wohnungsbrand im Kopf, die Vorstellung das ich aus einem brennenden Raum nicht rauskomme weil ich in Panik die Tür nicht aufgeschlossen bekomme (oder ein Möbelstück davor steht das ich nicht mehr wegschieben kann) viel, viel schlimmer als das irgendwer potentiell einbrechen könnte.
 
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A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #41
Da war sogar mal eins, das haben wir aus optischen Gründen entfernen lassen. 🙈 Ich hatte zwar schon ein blödes Gefühl dabei, aber ganz hingeben möchte ich mich der Angst eben auch nicht. Wir haben auch die Gitter an den oberen Fenstern hinter dem Haus entfernen lassen, weil da mittlerweile Häuser stehen (und früher nur der große Garten eines Kindergartens war). Im Gefängnis möchte ich halt auch nicht leben... Und an diese Fenster käme man zumindest nur mit einer Leiter ran.

Das Gäste-WC ist direkt neben der Haustür und da haben wir vier Bewegungsmelder, die alles hell erleuchten, und eine Kamera direkt über dem Eingang. Das sollte ja eigentlich reichen. 😬

Würde meine Katze auf einen Einbrecher stoßen, müsste er sie nur streicheln und irgendein Leckerli geben. Der Einbrecher wäre umgehend der beste Freund auf Zeit und würde beim Beutezug noch begleitet.
Mir fallen noch die Klassiker ein: Keine Gegenstände liegen lassen, die als Einstiegshilfe dienen können. Angefangen bei einer Leiter bis zu größeren Blumentöpfe.
Waffen welcher Form auch immer sind kreuzgefährlich. Sie können zur Eskalation führen oder sogar den eigenen Tod bringen.
Sich einschließen ist nochmal schlimmer, weil es schließlich auch brennen könnte oder es zu einem medizinischen Problem kommt. Dann kann die verschlossene Tür zu einer tödlichen Falle werden.

Beim Stalking hat mir damals geholfen, dass ich Routinen entwickelte. Es war ein wenig wie beim Radfahren. Nach einigen Wochen war ich in meinem Modus zurückgekommen. Vielleicht hilft auch dir, wenn du solche Nächte oft genug erlebst hast und nichts passiert ist.
Ich würde nie wach im Bett liegen bleiben. Das macht mich verrückt, weil ich in meinem Kopf von einer Nacht zum Tod von Onkel Herbert komme und irgendwann bei noch schlimmeren Dingen ende.
Während erster Nächte haben mir immer Selbstgespräche geholfen. Natürlich nicht in Form eines Dialogs. Ich habe mir beispielsweise Hotels oder andere schöne Dinge vorgestellt.

PS: Bei uns in der Gegend entwickeln sich irgendwelche Whats App Gruppen zu einem Angsttreiber. Bilder werden wild weitergeteilt, die vermeintliche Einbrecher zeigen. Ein "Bekannter bei der Polizei" hätte diese Bilder zugespielt. Die Bildersuche verrät, dass das Bild aus Montenegro stammt und ein Symbolbild für zwei Männer vor einer Tür sein dürfte. Zumindest habe ich es in diesen Facetten immer wieder gefunden.
Dennoch waren sich viele sicher, dass sie die Männer kannten. Es gab sogar "Sichtungen", allerdings nicht auf dem Balkan. Seitdem bin ich aus solchen Gruppen ausgeschieden. Ich brauche diesen hohen Puls anderer Menschen nicht.
 
Spongella
Benutzer187907  (34) Verbringt hier viel Zeit
  • #42
Ich würde wirklich diese ganzen Aktenzeichen xy und True-crime Podcasts lassen. Nicht nur an solchen Abenden. Sie füttern deine Sorge mit realen Fällen, und die Statistik wird dich kaum beruhigen.

Ich bin auch so ein Schisser. Habe aber zwei Hunde und bin selten allein. Die Hunde geben mir ein sehr großes Sicherheitsgefühl und sind sicher die größte Abschreckung, weil unkalkulierbar. Sich nur dafür einen zuzulegen find ich quatsch, aber sollte das zur Debatte stehen würde ich den Gedanken zumindest höher gewichten.

Ansonsten half mir vor den Hunden wie gesagt keine gruseligen realistischen Dinge schauen/ hören. Hab auch eine zeitlang auf Krimis verzichtet, das geht aber mittlerweile wieder.
 
O
Benutzer207972  (34) Öfter im Forum
  • #49
Off-Topic:
Ich möchte noch ergänzen, dass du auch "außenrum" ein bisschen schauen kannst wie es dir sonst so geht.
Bei mir äußert sich extreme Überlastung (Job, Kinder, Stress) in Angst und Panikattacken.
Dann habe ich quasi vor allem Angst: Bahn fahren, Auto fahren, Schwimmbad, Menschen, dass den Kindern etwas passiert. Immer und ständig. Ich ziehe die Tage trotzdem durch aber es ist eine Qual.
Mir hilft Sport, Meditation, den Alltag langsamer gestalten, auf mich hören, Musik.
Wichtig ist bei mir dann nichts zu vermeiden sondern normal meinen Alltag weiter zu leben und tatsächlich auch oft verdrängen. Den Körper und das Unterbewusstsein "lernen" lassen, dass nichts passiert und den Kopf eher "auszuschalten".
Bei mir war der Auslöser zwei traumatische Geburten und damit verbundene Todesangst. Ein "Tor" zu extremer Angst, das vorher nicht offen war.
Ich finde, das ist gar nicht off topic sondern total hilfreich!

Mir ist beim Lesen auch sofort aufgefallen, dass du diese Angst schon als Kind hattest. Es scheint also so etwas wie eine "Grundangst" von dir zu sein (die ich total gut nachvollziehen kann, ich finde das irrationalerweise auch oft gruselig!). Eine Angst also, die du sehr gut kennst. Die sich bereits als Kind entwickelt hat. Und da kann ja wirklich schon ausreichen, dass man heimlich und wenn man noch viel zu klein ist, durch die Wohnzimmertür noch mitguckt, wenn Aktenzeichen XY kommt oder so.

Was janewayne janewayne schildert, kenne ich von mir auch. Wenn ich allgemein angespannt bin, viel Stress habe, nicht auf mich selbst und meinen Körper hören kann weil nunmal Deadlines anstehen, ich wieder mehr arbeite, usw, meldet sich mein Körper ziemlich schnell und zuverlässig. Ich merke dann, wie ich abends im Bett liege und das "Alarmsystem"/"Warnsystem" meines Körpers springt an, ich bin panisch, unruhig, das Herz geht.

Ich gehe dann gedanklich automatisch meine persönlichen "Grundängste", meine "Themen" durch: Warum bin ich jetzt so panisch? Vielleicht hab ich vorhin in einer sozialen Situation was Doofes gesagt? War ich peinlich? Finden mich jetzt alle scheiße? => meine Ängste sind also zum Teil eher sozialer Natur. Wenn deine Ängste - und vor allem diese frühen Ängste, als Kind - eher in die Richtung gehen, dass du dich nachts Zuhause nicht sicher fühlst, dann ist es absolut verständlich, wenn deine Gedanken - wenn das Warnsystem in einem noch "aufgeheizten" Körper anspringt - sofort in diese Richtung gehen und sich um das Thema Einbruch usw. drehen. War da ein Geräusch? Hab ich die Haustür abgeschlossen? Der Kopf sucht Gründe für den Alarmzustand im Körper. Und macht damit alles nur noch schlimmer.

Falls du dich im Geschriebenen wiederkennst, könnten die Tipps oben vielleicht wirklich helfen. Yoga, Sport, Meditation, Atemübungen, Stressreduktion usw.

Was bei mir auch total krass geholfen hat: Einfach zu akzeptieren, dass mein Körper ein sehr aktives "Warnsystem" hat und gerne und schnell hochfährt. Wenn ich jetzt im Bett liege und mein Gehirn fängt an, nach Gründen für meine Unruhe/Panik zu suchen, und es tauchen die "üblichen Verdächtigen" auf, kann ich mich meistens früh stoppen mit einem: "Ah, jetzt geht das wieder los. Danke, Körper, aber gerade ist alles in Ordnung und ich begebe mich jetzt nicht auf diesen Gedankenzug". Es hilft mir da, dass ich meine Ängste kenne.

Mir ist außerdem aufgefallen, dass du mit der Kamera und mit Bewegungsmelder usw. zum einen ja sicher ausgestattet bist. Wenn du einen leichten Schlaf hast, wie du schreibst, stelle ich mir das aber total kontraproduktiv vor, wenn ich über Bewegungen informiert werde. Mein Körper würde da auch eher noch in Habachtstellung bleiben, es könnte ja jederzeit vibrieren (so hab ich das verstanden?). Wenn mein Freund beispielsweise spät unterwegs ist und er hat seinen Schlüssel vergessen und ich muss mein Handy auf laut lassen, kann ich viel schlechter schlafen, weil ich die ganze Zeit Angst habe, das Klingeln zu verpassen.
 
Tu me manques
Benutzer99399  (34) Beiträge füllen Bücher
  • #50
Ich würde wirklich diese ganzen Aktenzeichen xy und True-crime Podcasts lassen. Nicht nur an solchen Abenden.
Das!
Wenn du weißt, dass du Angst vor Einbrechern hast, würde ich alles vermeiden, was diese Angst füttert.

Meine Strategie ist, bei aufkommender Angst diese nicht noch zu befeuern. Ich spiele dann lieber Vogel Strauß. Tür geschlossen lassen, tiefer in meine Bettdecke kuscheln (im Bett ist man sicher, ist doch klar!) und erst recht nicht in die Stille lauschen. Es wird schon nichts sein.
Als Jugendliche war mir in meinem Elternhaus auf dem Land auch oft mulmig, wenn ich abends alleine war. Da hat mir tatsächlich auch die Katze geholfen. Wenn ich irgendwo im Haus ein Geräusch gehört habe, habe ich es einfach immer auf die Katze geschoben. Das hat mich beruhigt.

Heute habe ich keine Katze mehr. Ich habe aber auch nur noch selten Angst.
Meine Wohnungstür schließe ich von innen ab, den Schlüssel lasse ich im Schloss, damit ich im Notfall leicht rauskomme.
Wenn ungute Gefühle aufkommen, versuche ich diese weiterhin wegzuschieben. Manchmal gelingt mir das nicht. Dann gehe ich einmal durch meine Wohnung, mache in jedem Raum Licht an und öffne alle Türen mit sehr viel Schwung (damit ein Einbrecher, der sich dahinter versteckt, diese voll ins Gesicht bekommt 😅 ). Nachdem ich mich überzeugt habe, dass hier niemand ist, kann ich mich dann wieder beruhigen.

Du siehst in diesem Thread, dass du mit deiner Angst nicht alleine bist. Viele können diese bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen. Es muss dir also erstmal nicht peinlich sein.
Aber ich glaube, du kannst deinen Umgang mit dieser Angst noch verbessern. Nach deinen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass du diese eher befeuerst und dich da sehr reinsteigern kannst.
Aktenzeichen XY etc. wären für mich an deiner Stelle gestorben. Und ein Handy, das bei jeder Bewegung brummt auch. Da ist man ja wirklich in permanenter Alarmbereitschaft. Und ich würde auch die Schlafzimmertür geschlossen lassen. Dein Mantra sollte sein "Hier bricht eh niemand ein." und nicht "Ich muss den Flur im Auge behalten, damit ich im wahrscheinlichen Fall eines Einbruchs rechtzeitig reagieren kann." Es ist nämlich nicht so wahnsinnig wahrscheinlich.
 
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #51
Angst vor der Dunkelheit/ in der Dunkelheit ist weit verbreitet und auch bis zu einem gewissen Level normal, Vianne Vianne . Letztlich durchaus biologisch bedingt, im Dunklen sind wir Menschen gegenüber allen möglichen Raubtieren alleine und ohne Hilfsmittel auch nochmal schwächer und rein körperlich schlechter ausgestattet.
Kinder haben oft auch Angst im Dunkeln und ich kenne einige Eltern, bei denen der Monster-Check unterm Bett gängig ist oder das Anti-Monster-Spray zum Einsatz kommt.

Bei mir ist es so, dass ich ängstlicher werde, wenn der Stress hochgeht. Ich kenne dieses Phänomen, einmal habe ich diese Angst bewusst ausgeblendet und was war: ich habe mich nicht nur beobachtet gefühlt, ich wurde tatsächlich beobachtet und gefilmt 😌.
Wenn diese Angst also plötzlich aufgetreten ist, würde ich tagsüber (!) überlegen, ob es etwas gegeben hat, das sich verändert hat zu vorher, dass ich aber womöglich als „unwichtig“ ausgeblendet habe (Menschen filtern kontinuierlich und nicht alles, das wir wahrnehmen, wird uns tatsächlich bewusst). Gibt es diesbezüglich nichts, würde ich mit Strategien arbeiten.
Gibt es in deiner Gegend viele Einbrüche? Falls ja: warum gab es bei euch noch keinen und was würde passieren, wenn jemand tatsächlich einbricht? Eventuell auch mal überlegen, wo ein Einbrecher langgehen würde, auf welche Hindernisse und kritische Punkte er stoßen würde, etc.
Viele Einbrüche passieren, wenn die Menschen nicht da sind. Schlafende Menschen können wach werden, nicht anwesende Menschen sind besser. Ich kenne beispielsweise einige Fälle, bei denen Menschen Einbrecher in der Wohnung vorgefunden haben — eine schwierige Situation. Hier hilft es manchmal, sich vorher zu überlegen, was geleistet werden kann, gegebenenfalls ist Tür zu und Polizei anrufen eine sehr viel bessere Option, als im einzigen für den Einbrecher ersichtlichen Fluchtweg zu stehen.
Bevor ihr bauliche Veränderungen vornehmen lasst, würde ich persönlich den Beratungsservice der Polizei in Anspruch nehmen. Die Polizei kann sich eher in Einbrecher hineinversetzen und erkennt deswegen mögliche und wahrscheinliche Eintrittsorte besser. Generell halte ich so etwas auch nicht für verkehrt, insbesondere in Gegenden, in denen häufig eingebrochen wird (in der Straße meiner Eltern zum Beispiel gibt es nur wenige Häuser und Wohnungen, die bisher verschont geblieben sind, bei einigen wurde auch mehrfach eingebrochen).
Was mir nachts hilft, ist, in einen Raum zu gehen, den ich gut überblicken kann, das Licht anzumachen und zu warten, bis die Angst verschwindet.
Wirklich bewaffnet (mit einem Messer, das als Waffe gedacht ist) habe ich bisher einmal geschlafen. Da hatte ich den „Fehler“ gemacht, jemanden in meiner Wohnung übernachten zu lassen, den ich absolut nicht kannte und der mir krafttechnisch mit Sicherheit überlegen gewesen wäre (ein Zimmermann auf seiner Gesellenreise). Mir ist natürlich nichts passiert, aber wohl habe ich mich nicht gefühlt 😌
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #52
Du siehst in diesem Thread, dass du mit deiner Angst nicht alleine bist. Viele können diese bis zu einem bestimmten Grad nachvollziehen. Es muss dir also erstmal nicht peinlich sein.
Aber ich glaube, du kannst deinen Umgang mit dieser Angst noch verbessern. Nach deinen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass du diese eher befeuerst und dich da sehr reinsteigern kannst.
Aktenzeichen XY etc. wären für mich an deiner Stelle gestorben. Und ein Handy, das bei jeder Bewegung brummt auch. Da ist man ja wirklich in permanenter Alarmbereitschaft. Und ich würde auch die Schlafzimmertür geschlossen lassen. Dein Mantra sollte sein "Hier bricht eh niemand ein." und nicht "Ich muss den Flur im Auge behalten, damit ich im wahrscheinlichen Fall eines Einbruchs rechtzeitig reagieren kann." Es ist nämlich nicht so wahnsinnig wahrscheinlich.

Ich habe bekanntlich eine gewisse Zeit Gerichtsberichte geschrieben. Mein Wohnumfeld war auch gleichzeitig der Zuständigkeitsbereich meines Gerichts. Ich schrieb also jede Woche über Fälle, die meinen Wohnbereich betrafen.
Schnell gewöhnte ich mir an, dass ich dies radikal versachliche. Ich hatte mit Opfern oder Angehörigen zwar noch Mitgefühl, aber ich machte mir auch immer klar, dass ich eben nicht betroffener bin.
Viele hatten beispielsweise wegen des Berufs ein ganz anderes Risiko überfallen zu werden. Von der Tankstelle bis zum Schmuckhändler kommen Einbrüche zuweilen vor.
Ich würde auch an meinem Blickwinkel auf diese Themen arbeiten und dabei hilft Sachlichkeit. Die Whats App Bildchen haben hier eindrucksvoll gezeigt, was passiert. Zwei Männer aus dem Balkan, die vermutlich nie jemanden etwas getan haben, wurden plötzlich an den merkwürdigsten Orten gesehen. Selbst bei der lokalen Feinkostfleischerei hätten sie "rumgelungert". Später kam raus, dass irgendwelche Leute vermutlich einfach nur die Angebotskarte studierten.
Meine Nachfrage, warum sowas nicht hinterfragt wird, wurde so beantwortet: "Naja, wenn Cornelia sowas postet, ist sicher schon was dran. Ich kann mir schon vorstellen, dass sowas stimmt." Cornelia hatte das Bild aber wiederum von Anja bekommen, die an der Arbeit jemanden traf, die es von der Nachbarin bekam.
Den wichtigsten Rat hatte ich vergessen: Kriminelle sollten entmonstert werden. Wegen des Podcasts und der Pseudodokumentation gibt es das feste Bild von Kriminellen. Sie sind die "schrecklichsten Mörder der Geschichte". So überschreibt RTL Nitro eine Serie. Einer meiner Arbeitgeber hat jüngst die "emotionalsten Kriminalfälle der Welt" ins Blatt gehoben.
Oder auch Überschriften "So oft mordete niemand", habe ich in den zurückliegenden Wochen gefunden.
Fakt ist aber, dass Verbrecher am Ende weit rationaler sind. Neun von zehn Morde und Totschläge passieren im Nahbereich. Der Mann, der die Frau tötet, der Nachbarschaftsstreiterei bis hin zur eskalierten Erbschaftsstreit ist alles dabei. Lisa (22), die nachts durch einen dunklen Park geht, wird weit seltener ermordet als der Nebenbuhler des Ehemanns.
Die folgende Geschichte ist zwar sehr plakativ, aber wirklich so passiert: Ein Onkel meiner Mutter lebte mit seiner Frau in einer Wohnsiedlung am Rande einer Großstadt. Er war Polizist und in diesen Häusern, fünf Stockwerke hoch, lebten eigentlich nur Polizeibeamte. Die Gebäude wurden in den frühen 1960er Jahren am Stadtrand gebaut, um die ausgelernten Polizeischüler in der Großstadt zu halten. Ob nun an Weihnachten oder Ostern leerte sich diese Siedlung, weil viele zu ihren Familien fuhren. So kamen auch mein Großonkel und Großtante stehts Weihnachten zu uns. Der Polizeisportverein hing in den Schaukasten, dass der Trainingsbetrieb ruht. Der Kleingartenpolizeiverein stellte ebenfalls die Stammtische ein und auch die polizeiliche Musikvereinigung übte in der Zeit nicht. Immer wieder brachen dann Diebe ein. Immer wieder um Ostern, Hochsommer oder an Weihnachten. Im Februar oder September passierte dort nichts.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #53
Ich würde wirklich diese ganzen Aktenzeichen xy und True-crime Podcasts lassen. Nicht nur an solchen Abenden. Sie füttern deine Sorge mit realen Fällen, und die Statistik wird dich kaum beruhigen.
Ja, das klingt schon sehr vernünftig und naheliegend, andererseits klammere ich gewisse Themen ja wirklich konsequent aus und der Rest nimmt mich eigentlich nicht so mit. Aber vielleicht wäre es doch mal einen Versuch wert.

Ich muss aber an der Stelle dazu sagen, dass ich beruflich auch in dem Bereich (Strafjustiz) unterwegs bin und da die ganze Bandbreite an Fällen auf dem Schreibtisch liegen habe, vor denen ich mich natürlich dann nicht verschließen kann - momentan bin ich zwar in Elternzeit, aber das Interesse (auch vom beruflichen Hintergrund her) ist eben trotzdem da. Allerdings bietet sich durch die Elternzeit jetzt natürlich die Gelegenheit, mal wirklich eine komplette Pause von diesen Themen einzulegen und zu sehen, ob sich was verbessert.

Ich möchte noch ergänzen, dass du auch "außenrum" ein bisschen schauen kannst wie es dir sonst so geht.
Bei mir äußert sich extreme Überlastung (Job, Kinder, Stress) in Angst und Panikattacken.
Dann habe ich quasi vor allem Angst: Bahn fahren, Auto fahren, Schwimmbad, Menschen, dass den Kindern etwas passiert. Immer und ständig. Ich ziehe die Tage trotzdem durch aber es ist eine Qual.
Danke, das ist ein guter Ansatz. Da gibt es bei mir leider schon viele Themen. Mit Ängsten in Bezug auf die Kinder habe ich auch extrem zu kämpfen und wollte da auch schon eine Therapie machen (die dann aus anderen Gründen scheiterte). Generell bin ich aber echt gut darin, mir in jeder harmlosen Situation jetzt irgendeine Wendung hin zum Horrorszenario vorzustellen. Früher war das nicht so, das muss ich schon sagen. Allerdings kann ich an dem ganzen "Drumherum", das gerade nicht in Ordnung ist, auch irgendwie nicht so viel ändern.

Mir ist beim Lesen auch sofort aufgefallen, dass du diese Angst schon als Kind hattest. Es scheint also so etwas wie eine "Grundangst" von dir zu sein (die ich total gut nachvollziehen kann, ich finde das irrationalerweise auch oft gruselig!). Eine Angst also, die du sehr gut kennst. Die sich bereits als Kind entwickelt hat. Und da kann ja wirklich schon ausreichen, dass man heimlich und wenn man noch viel zu klein ist, durch die Wohnzimmertür noch mitguckt, wenn Aktenzeichen XY kommt oder so.
Ja, das ist ganz klar so. Die Angst war gefühlt schon immer da, woher sie kommt, weiß ich leider beim besten Willen nicht. Als Kind fand ich es sogar schlimm, tagsüber allein zu Hause zu sein. Ich erinnere mich auch noch, dass ich mir mal morgens in den Ferien eingebildet habe, jemand würde unten Klavier spielen (wer kennt sie nicht, die musikalischen Einbrecher...), daraufhin habe ich vom oberen Stockwerk aus meine Mutter im Büro angerufen und ins Telefon geheult, weil ich so davon überzeugt war, danach dann eine Freundin, die auch direkt vorbei kam und es war natürlich nichts und niemand da. Dann war's auch wieder okay. Hauptsache, ich war nicht allein.

Dann gehe ich einmal durch meine Wohnung, mache in jedem Raum Licht an und öffne alle Türen mit sehr viel Schwung (damit ein Einbrecher, der sich dahinter versteckt, diese voll ins Gesicht bekommt 😅 ). Nachdem ich mich überzeugt habe, dass hier niemand ist, kann ich mich dann wieder beruhigen.
Das habe ich in meinen Wohnungen auch immer gemacht. 😅 Hier im Haus geht das für mich schon deshalb nicht mehr, weil wir einen absolut gruseligen und riesigen Keller haben, der total vollgestellt ist, und wenn mein Mann tagsüber mal irgendwas herumräumt, fällt dann gerne spät abends oder nachts was um. Das ist für mich ein rotes Tuch, ich würde NIEMALS nachts in den Keller gehen, wenn ich ein Geräusch gehört habe. Es macht mich ja schon komplett fertig, dass es eine kleine Tür gibt, durch die man unter die Treppe, die in den Keller führt, gelangen kann (die Stufen sind offen) - meine Tochter fragt mich auch schon immer, wer da wohnt. 🙂😭

Nach deinen Beiträgen habe ich den Eindruck, dass du diese eher befeuerst und dich da sehr reinsteigern kannst.
Aktenzeichen XY etc. wären für mich an deiner Stelle gestorben.
Ja, allerdings denke ich mir dabei auch oft, dass ich informiert und für den Fall der Fälle gewappnet sein will. Schlimme Dinge passieren ja trotzdem, auch wenn ich sie nicht mehr sehe oder höre. Zumal es ja auch oft darum geht, wie man nicht zum Opfer wird oder wie man der Situation entkommen konnte usw. Das finde ich dann wiederum schon hilfreich.

Und ein Handy, das bei jeder Bewegung brummt auch. Da ist man ja wirklich in permanenter Alarmbereitschaft. Und ich würde auch die Schlafzimmertür geschlossen lassen. Dein Mantra sollte sein "Hier bricht eh niemand ein." und nicht "Ich muss den Flur im Auge behalten, damit ich im wahrscheinlichen Fall eines Einbruchs rechtzeitig reagieren kann." Es ist nämlich nicht so wahnsinnig wahrscheinlich.
Na ja, aber wenn ich den Alarm gar nicht erst bekomme, ist ja auch der Sicherheitsmechanismus an dieser Stelle ausgehebelt. Dann bricht jemand ein, während man zu Hause ist, und man merkt es nicht, weil man die Benachrichtigung nicht aktiviert hat. Fände ich dann auch etwas sinnfrei. Gut, zumindest könnte man sagen, dass allein das Vorhandensein der Kameras tendenziell eher eine abschreckende Wirkung hat.

Danke, was das Mantra betrifft, hast du definitiv Recht. Das klingt echt nicht gesund, so direkt wie es da steht.

Bei mir ist es so, dass ich ängstlicher werde, wenn der Stress hochgeht.
Kann natürlich sein, dass ich einfach schon seit Jahren gestresst bin. 😂 Also, kein Scherz, tatsächlich ist es so, dass sich, seit wir in diesem Haus sind (ca. drei Jahre), vieles ins Negative verändert hat und ich mich wesentlich gestresster und unzufriedener fühle. Aber wenn ich gerade so über mögliche Zusammenhänge nachdenke, fällt mir schon auf, dass ich es eigentlich - so banal es auch klingt - am Schlimmsten finde, dass wir jetzt wieder in einem Haus sind und es keine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus mehr ist. Aber daran lässt sich nun mal schlecht was ändern...

Gibt es in deiner Gegend viele Einbrüche?
Nein, eigentlich gar nicht. Man könnte sich deshalb ja sicher fühlen - oder man denkt so wie ich: Irgendwann muss es ja das erste Mal passieren.

Wirklich bewaffnet (mit einem Messer, das als Waffe gedacht ist) habe ich bisher einmal geschlafen. Da hatte ich den „Fehler“ gemacht, jemanden in meiner Wohnung übernachten zu lassen, den ich absolut nicht kannte und der mir krafttechnisch mit Sicherheit überlegen gewesen wäre (ein Zimmermann auf seiner Gesellenreise). Mir ist natürlich nichts passiert, aber wohl habe ich mich nicht gefühlt 😌
Das klingt wirklich nach keiner angenehmen Situation. 😔 In dem Zusammenhang fällt mir übrigens ein (und auf), dass ich auch schon mal einen quasi Fremden bei mir habe übernachten lassen und auch beim Dating früher immer total unvorsichtig war, ich habe (zum Teil erste, völlig unbekannte) Dates zu mir nach Hause eingeladen oder bin zu denen in die Wohnung, ohne dass jemand wusste, wo ich war. Da hätte ja auch sonst was passieren können, aber das hat mich überhaupt nicht gejuckt. Schon seltsam, dass mich dann ausgerechnet das vergleichsweise eher unwahrscheinliche Einbruchsszenario schon immer so fertig macht.

Danke euch allen für eure Beiträge, auch wenn ich nicht auf alles eingehen konnte!
 
A
Benutzer160853  Sehr bekannt hier
  • #54
Ja, das klingt schon sehr vernünftig und naheliegend, andererseits klammere ich gewisse Themen ja wirklich konsequent aus und der Rest nimmt mich eigentlich nicht so mit. Aber vielleicht wäre es doch mal einen Versuch wert.

Ich muss aber an der Stelle dazu sagen, dass ich beruflich auch in dem Bereich (Strafjustiz) unterwegs bin und da die ganze Bandbreite an Fällen auf dem Schreibtisch liegen habe, vor denen ich mich natürlich dann nicht verschließen kann - momentan bin ich zwar in Elternzeit, aber das Interesse (auch vom beruflichen Hintergrund her) ist eben trotzdem da. Allerdings bietet sich durch die Elternzeit jetzt natürlich die Gelegenheit, mal wirklich eine komplette Pause von diesen Themen einzulegen und zu sehen, ob sich was verbessert.
Sicher verschieben sich auch Blickwinkel, wenn etwas nicht mehr mit dem beruflichen Blick wahrgenommen wird. Ein Kind/Kinder verändern auf Kriminalität vielleicht auch nochmal den Blick im Vergleich zu früher. Meine Mobbingerfahrung hat mir gelernt, dass der Verstand manipulativ ist. Auf dem Weg zur Autobahn fuhr ich einen kurzen Umweg. In einer Seitenstraße lebte eine ermordete Frau deren Mord sich gerade zum 20.Mal jährte. Ich kannte den Tatort nur von Bildern und wollte wenigstens ein Gefühl für diese Straße bekommen. Eigentlich bin ich in solchen Zusammenhängen extrem rational, mir geht es schließlich um die Arbeit, der Fall war längst geklärt und ich stammte auch nicht aus der Gegend. Der Fall, ich werde nicht auf Details eingehen, war sehr ungewöhnlich. Irgendwann nahm ich das Thema mit ins Bett und mein Traum war wie eine Simulation, ich träumte diesen Fall.

Ja, allerdings denke ich mir dabei auch oft, dass ich informiert und für den Fall der Fälle gewappnet sein will. Schlimme Dinge passieren ja trotzdem, auch wenn ich sie nicht mehr sehe oder höre. Zumal es ja auch oft darum geht, wie man nicht zum Opfer wird oder wie man der Situation entkommen konnte usw. Das finde ich dann wiederum schon hilfreich.

Natürlich passiert das. XY schaue ich ohnehin aus einem ganz anderen Blickwinkel. Neun von zehn Fällen sind soweit weg, dass ich ohnehin nicht involviert bin. Ich schaue es als Magazin, das sich nun mal mit Verbrechen beschäftigt. Das heißt auch, dass meine Emotionen einen Moment zurücktreten, weil ich bei Report Mainz oder den Nachrichten auch sachlicher bin als bei einem Spielfilm.

Nein, eigentlich gar nicht. Man könnte sich deshalb ja sicher fühlen - oder man denkt so wie ich: Irgendwann muss es ja das erste Mal passieren.

Das schlimmste Verbrechen in meiner Heimatstadt war der Diebstahl von Sitzmöbeln auf Wanderrouten. Der Sachschaden war erheblich, allerdings ist das vom Wohnungseinbruchdiebstahl sehr weit weg. Irgendwann kam es im Herbst zu einer Serie von Autoaufbrüchen. Das war allerdings in der Kreisstadt und dort auch nur in zwei Wohnquartieren. Eigentlich hatte diese Meldung nur einen chronistischen Wert. Allerdings gibt es den Stille Post Effekt auch im Digitalen. Viele hatten die "dunklen Gestallten" gesehen und spät Abends wäre ein weißer Kastenwagen durch die Straße gefahren. Beim Einkaufen hätte man gehört, dass X nun sogar das Auto gestohlen wurde und Y hatte einen Verband, ob er sogar ausgeraubt worden wäre? Bei Bekannten hätte Nachts das Licht gebrannt und die wären im Urlaub......

Die Realität war ziemlich profan und langweilig: die dunklen Gestallten waren die Regalräumer bei EDEKA, die hier dunkle EDEKA Pullover und Jacken tragen.
Im weißen Kastenwagen kam nicht der Autoknacker, sondern die Post.
X musste den Wagen in die Werkstatt bringen und Y hatte eine Sportverletzung.
Es brannte auch nicht das Licht, sondern ein Terrarium.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
  • Themenstarter
  • #55
So, heute ist es soweit. Zum Glück dann doch nur eine Nacht statt zwei, aber es reicht mir jetzt schon. Den ganzen Tag waren meine Eltern da und haben mir geholfen, den Keller auszuräumen - alles war gut und easy und jetzt sind sie weg, es ist dunkel und mein Ruhepuls ist ... nicht ruhig.

Nachdem ich die Kinder ins Bett gebracht habe und aus dem Schlafzimmer kam, war draußen vor der Haustür das Licht an, das kommt sooo selten vor, aber hey, natürlich heute. 🙄 Auf der Kamera konnte ich aber nichts sehen. Und dann piepst seit vorhin auch noch der CO-Melder im Keller alle 20 Sekunden nervtötend laut, weil wohl die Batterie leer ist, aber ich kann leider auf gar keinen Fall mehr in den Keller gehen. Tja. Drückt mir die Daumen, dass ich diese Nacht irgendwie überstehe. Ich hasse das alles so sehr. 😭
 
P
Benutzer85627  (31) Verbringt hier viel Zeit
  • #56
Wir wohnen auch in einem freistehenden Einfamilienhaus und ich war auch schon öfter mal nachts alleine, wenn mein Mann ausnahmsweise mal Nachtschicht arbeiten musste oder er mit seinen Kumpels über mehrere Tage weg war.
Was mir unheimlich viel Sicherheit gibt, ist unser Hund. Einfach weil ich weiß, dass sie anschlägt, falls was komisch wäre. Sie passt extrem gut auf, manchmal auch zu viel aber in dem Fall gut.
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #57
Vianne Vianne Alles Gute, du schaffst das. Denk daran, einigen hier im Thread geht es genau so, du bist damit nicht allein. Vielleicht magst du ja nochmal ein paar Beiträge durchlesen, selbst wenn die Tipps letztendlich erstmal nicht helfen (manche Strategien muss man üben, bis sie etwas bringen, und bis dahin ist es hart).
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
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  • #58
Vianne Vianne Alles Gute, du schaffst das.
Dankeschön, das ist sehr lieb.

Ich bin auch einfach so irrational sauer auf meinen Mann, weil er nur eine knappe Stunde weit weg ist und theoretisch hätte fahren können statt dort zu übernachten. Aber "Socialising" und so, verstehe ich ja irgendwo. Trotzdem. Wenn die Rollen vertauscht wären, würde ich das nicht übers Herz bringen und wäre spät abends noch nach Hause gefahren und morgen früh wieder hin. Er hat damit offenbar keinen Schmerz, meldet sich auch gar nicht. 🙃

Ich muss nachher noch die Kleine im dunklen Zimmer füttern, bin dabei natürlich wach und kann mir die ganzen Geräusche, die dieses Haus so macht, noch mal schön reinziehen. Danach kann ich hoffentlich schnell einschlafen und morgen komme ich mir dann sehr bescheuert vor, wenn ich das hier noch mal lese. 🙈
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #59
Vianne Vianne

Wie ist es Dir ergangen in der Nacht und am restlichen Abend? Lief es doch besser als erwartet oder wurden Deine Befürchtungen, nicht zur Ruhe zu kommen, bestätigt?

Mal ein ganz anderer Ansatz (sofern Du dafür offen wärest): mir helfen Bachblüten bei seelischen Dingen gut. So eine Angst, wie Du sie hast, ist ja nur begrenzt rational. Ihr habt ja eigentlich schon ganz viel für die Sicherheit getan, aber dennoch fühlst Du Dich nicht sicher und bist (so klingt es für mich) im Gedankenkarussell des "was wäre wenn" gefangen.

Der Klassiker sind die sogenannten Rescue Tropfen (eine Mischung aus 5 Bachblüten). Die gibt es auch schon fertig gemischt in der Apotheke. Ich nehme sie gern mal bei spontaner Aufregung (Vorstellungsgespräch z.B.) und sie machen mich dann ruhiger. Man kann aber aus den 38 verschiedenen Blütenessenzen aber natürlich auch individuell eine einzelne wählen oder sich einzelne zusammenmischen.

Hier werden die einzelnen Blüten in ihrer Wirkung ganz gut erklärt, wie ich finde:

Man kann dort auch einen Test machen. Einigen hilft dies vll besser bei der Auswahl, weil einem im Anschluss auch Blüten vorgeschlagen werden.

Wissenschaftlichen Studien zufolge ist das natürlich alles Humbug. Mir hat das aber schon sehr gut geholfen. Manchmal total gut, manchmal nur ein bißchen, aber vll war dann auch die Blütenwahl auch nicht die richtige. Und ich habe schon für Menschen etwas zusammengestellt und immer positive Rückmeldungen bekomme. Also, auch wenn das offiziell wissenschaftlich Humbug sein soll, kann ich nur sagen, mir hat es trotzdem geholfen. Ob das wirklich hilft oder eher nur Einbildung ist, ist mir dabei schon egal, Hauptsache es hilft. Insofern würde ich es aber nur vorschlagen, wenn eine gewisse Offenheit da ist, es mal mit etwas pflanzlichem zu probieren. In jedem Fall würde ich generell immer erst sowas versuchen, bevor man nun zu "richtigen" Beruhigungsmitteln aus der Medizin greift. Es geht hier "nur" um Hilfe für die Seele und/ oder seelisch bedingten körperlichen Reaktionen. Bachblüten versprechen keine Heilung von rein körperlichen Krankheiten oder so.
 
LULU1234
Benutzer107106  Planet-Liebe ist Startseite
Redakteur
  • #60
Mein Mann hat öfters mit der Arbeit in einem Hotel übernachtet das wortwörtlich auf der anderen Straßenseite war, er konnte wirklich in 10 Minuten hinlaufen. Mir hat das sogar zur Übung gut getan: Das Wissen, dass er schnell da sein könnte, war gut. Später war er dann auch mehrere Tage in Berlin oder in der Schweiz, aber ich hatte Übung.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
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  • #61
Vianne Vianne

Wie ist es Dir ergangen in der Nacht und am restlichen Abend? Lief es doch besser als erwartet oder wurden Deine Befürchtungen, nicht zur Ruhe zu kommen, bestätigt?
Lieb, dass du fragst! Ich kann vermelden, dass ich überlebt habe. 😉 Interessanterweise hat meine große Tochter (knapp 4) langsam ein Alter erreicht, das für mich als "es ist noch jemand da" durchgeht. Als ich zwischen meinen Mädels im Bett lag, hat es mich echt etwas beruhigt, meine Große anzusehen. Schon kurios, was da im Hirn so passiert.

Die Nacht war tatsächlich nicht toll, lag aber eher daran, dass sich die Kinder gegenseitig wach gemacht haben, ich war also alle zwei Stunden kurz wach (das erste Mal um 1.16 Uhr, da hätte ich fast geheult, weil ich gehofft habe, die Nacht wäre vielleicht schon fast rum), aber es ging. Die Schlafzimmertür war zu und ich habe zum Glück keinerlei Geräusche vernommen. Als ich vor dem Zubettgehen in der Küche stand, habe ich noch SEHR lange überlegt, ob ich jetzt ein Messer mit ins Schlafzimmer nehmen soll, mich dann aber dagegen entschieden. Selbsterfüllende Prophezeiung und so.

Danke für deinen Tipp, das klingt - trotz Humbug 😉 - wirklich gut, werde ich mir mal näher anschauen. Ich denke auch, ich bräuchte wirklich "einfach" nur was, das mich etwas runterkommen lässt. Richtig geheuer wird es mir wohl nie sein, aber dieses am Rande der Panik mit Herzklopfen und ständig zum Flur gucken muss ja echt nicht sein.
 
Vianne
Benutzer151786  (39) Sehr bekannt hier
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  • #62
Mir hat das sogar zur Übung gut getan
Das geht für mich leider gar nicht - ich kann das nicht üben, ich kann mich nicht daran gewöhnen. Ich finde es immer genau gleich furchtbar, egal ob ich 10 oder fast 40 bin. Eigentlich hatte ich ja sowieso genug Übung, als ich noch alleine gewohnt habe, aber all die Jahre haben auch nichts genützt.

Auch das "kann in zehn Minuten da sein" bringt mir zum Beispiel gar nichts fürs gute Gefühl. Die Polizei ist ja auch in zehn Minuten da, aber da ist ja im Ernstfall schon alles rum bzw. muss man auch erst mal jemanden benachrichtigen können. Am Liebsten hätte ich ja neben dem Schlafzimmer einen eigenen Panikraum. 🙈
 
S
Benutzer188774  Meistens hier zu finden
  • #63
Ich denke auch, ich bräuchte wirklich "einfach" nur was, das mich etwas runterkommen lässt.
Da könnte das helfen. Es unterstützt einen vll auch mental in die Richtung, dass man das Gefühl hat, wenigstens damit etwas zu beeinflussen, wenn einem sonst schon nichts einfällt bzw. das übliche rationale (Bewegungsmelder, vorher nochmal kontrollieren, ob man auch wirklich alles verschlossen hat etc.) auch nicht hilft.

In jedem Fall freut es mich zu lesen, dass Du die Nacht soweit erstmal gut überstanden hast und Dir speziell die Anwesenheit der Großen gut getan hat.
 
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