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Hilfe: Macht unsere Beziehung noch einen Sinn?

K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo zusammen,
ich habe mir extra einen Account gemacht, in der Hoffnung dass mir einige die Augen öffnen können.
Ich bin seit 5 Jahren in einer Beziehung und unsere Hochzeit steht kurz bevor, aber in letzter Zeit sind viele Dinge passiert und ich bin etwas ratlos. Er behandelt mich super gut, denkt bei allem was er tut an mich, wir hatten immer die gleichen Lebensziele, er geht bei meinen Eltern ein und aus als wäre es ihr eigenes Kind - es scheint alles perfekt zu sein. Wir stecken aktuell beide in nebenberuflichen Weiterbildungen und haben seit Februar immer im Wechsel unsere Prüfungsphasen gehabt und seitdem geht es nur bergab. Wir verbringen absolut keine Zeit mehr miteinander, wir sehen uns zwar auf der Arbeit (wir arbeiten beide in dem Familienbetrieb meiner Familie) und abends und morgens zu Hause, aber sowas wie Zweisamkeit gibt es bei uns so gut wie gar nicht mehr. Entweder sind wir arbeiten, lernen, in der Schule oder bei Freunden/Familie. Wenn ich ihn Frage ob wir mal was gemeinsam unternehmen wollen (außer auf der Couch zu hängen) kommt nichts großartiges von ihm. Ich stemme alles im Alleingang, insbesondere Papierkram, Kochen etc.
Das ich ein Problem mit seiner Unselbstständigkeit Bzw. Gemütlichkeit habe, habe ich bereits vor einigen Monaten thematisiert. Als wäre das noch nicht alles gewesen, kommt natürlich genau in dieser Zeit meine erste Jugendliebe von vor 10 Jahren in mein Leben. Wir haben uns durch einen Zufall getroffen, haben uns am selben Tag nochmal getroffen um uns länger zu unterhalten. Seitdem stehen wir ständig im Kontakt, ich fühle mich extrem zu ihm hingezogen und bei einer Feier vor einer Woche haben wir uns danach noch zu zweit getroffen und es kam zu einem Kuss. Es hat sich so gut angefühlt, dass ich nicht mal ein schlechtes Gewissen hatte. Unsere ursprünglich geplante Hochzeit ist durch Corona geplatzt, allerdings haben wir den Termin beibehalten und einen Plan B geschmiedet. Die Hochzeit ist in weniger als 2 Monaten und ich weiß nicht mehr ob ich das alles will. Wir kennen uns in und auswendig, arbeiten im selben Betrieb, wir haben uns gemeinsam was aufgebaut und ich habe Angst einen Fehler zu machen. Ich könnte das alles noch extrem ausweiten, aber das würde den Rahmen sprengen. Übrigens bin ich 24 (w) und er 30. Bitte bleibt höflich, ich weiß dass es moralisch unterste Schiene ist in einer Beziehung einen anderen zu küssen.
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #2
Liebst du deinen zukünftigen Ehemann?
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Liebst du deinen zukünftigen Ehemann?

Nie so intensiv wie z.B. meinen letzten Freund. Hab meinen Ex aber auch ungesund stark geliebt, deshalb habe ich jetzt dieses Maß an Liebe als gut befunden. Ich bin mit meinem Partner extrem in meiner Comfort-Zone und wir sind zudem ein gutes Team. Ich habe Angst dass das der Grund ist warum ich mich nicht trennen will. Was mir fehlt ist die Intensität...
 
G
Benutzer Gast
  • #4
Puh, du wirst sich selbst entscheiden müssen. Klar, Jugendliebe weckt die Gefühle an schöne sorglose Zeit als Jugenliche in dir auf, aber...
Was wird passieren mit euch in 10 Jahren?

Willst du die letzten 10 Jahre ( die gar nicht so schlecht waren) für eine unbekannte Zukunft mut deiner Jugendliebe wegschmeißen?
[doublepost=1591690203,1591690154][/doublepost]
Was mir fehlt ist die Intensität...

sorge dafür :zwinker:
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #5
Okay. Du bist etwas unzufrieden, es wird ernst mit der Hochzeit, du zweifelst und dann kommt die Jugendliebe hinzu.
Thema Jugendliebe: Sehe ich kritisch, denn es gibt ja einen Grund dafür, dass man sich damals getrennt hat. Noch dazu ist das scheinbar ca. 10 Jahre her - Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter usw. Fraglich, ob ihr zusammenpasst im Alltag usw. Das Ganze solltest du etwas nüchterner und nicht so durch die rosarote Brille betrachten.

Mein Rat:
Arbeite an deiner jetzigen Beziehung. Die grundsätzlichen Dinge passen ja ganz offensichtlich, also die Rahmenbedingungen. Das ist schonmal unglaublich viel wert.
Mag sein, dass nicht alles ganz rund läuft, aber ihr seid scheinbar auch in stressigen Zeiten und habt viel um die Ohren.
Frischt eure Beziehung auf, verabredet euch zu einem Date (zB Essen gehen) und fahrt getrennt dorthin, macht euch mal wieder einen romantischen Abend Zuhause. Möglich, dass du ihn da ein bisschen "schubsen" musst. Zieh dir was Heißes an und sorge für eine romantische Stimmung. Investiere DU bewusst, dann wird bestimmt auch er wieder mehr investieren. Es klingt ein bisschen so, als müsse er wach gerüttelt werden.
Ich meine, es wird ja einen Grund haben, dass du den Heiratsantrag angenommen hast. Reiß dich am Riemen und mach dir das nicht unnötig kaputt.
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #6
Puh, du wirst sich selbst entscheiden müssen. Klar, Jugendliebe weckt die Gefühle an schöne sorglose Zeit als Jugenliche in dir auf, aber...
Was wird passieren mit euch in 10 Jahren?

Willst du die letzten 10 Jahre ( die gar nicht so schlecht waren) für eine unbekannte Zukunft mut deiner Jugendliebe wegschmeißen?
[doublepost=1591690203,1591690154][/doublepost]

sorge dafür :zwinker:

An eine Zukunft mit meiner Jugendliebe habe ich noch gar nicht gedacht. Natürlich ist er irgendwie der, der den Stein ins Rollen gebracht hat, aber er ist nicht der Grund für die Unzufriedenheit in meiner Beziehung. Ich will einfach nur glücklich sein.. hab mir auch schon gedacht dass ich gerade vielleicht etwas panisch bin weil ich kurz vor meiner Hochzeit stehe. Momentan will ich frei sein und habe Angst dass ich einen Fehler mache wenn ich heirate und mich eben binde.
 
D
Benutzer175522  (34) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
Erzähl deinem Freund doch erstmal was du gemacht hast. Eventuell möchte er das alles dann gar nicht mehr.
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #8
Okay. Du bist etwas unzufrieden, es wird ernst mit der Hochzeit, du zweifelst und dann kommt die Jugendliebe hinzu.
Thema Jugendliebe: Sehe ich kritisch, denn es gibt ja einen Grund dafür, dass man sich damals getrennt hat. Noch dazu ist das scheinbar ca. 10 Jahre her - Menschen verändern sich, entwickeln sich weiter usw. Fraglich, ob ihr zusammenpasst im Alltag usw. Das Ganze solltest du etwas nüchterner und nicht so durch die rosarote Brille betrachten.

Mein Rat:
Arbeite an deiner jetzigen Beziehung. Die grundsätzlichen Dinge passen ja ganz offensichtlich, also die Rahmenbedingungen. Das ist schonmal unglaublich viel wert.
Mag sein, dass nicht alles ganz rund läuft, aber ihr seid scheinbar auch in stressigen Zeiten und habt viel um die Ohren.
Frischt eure Beziehung auf, verabredet euch zu einem Date (zB Essen gehen) und fahrt getrennt dorthin, macht euch mal wieder einen romantischen Abend Zuhause. Möglich, dass du ihn da ein bisschen "schubsen" musst. Zieh dir was Heißes an und sorge für eine romantische Stimmung. Investiere DU bewusst, dann wird bestimmt auch er wieder mehr investieren. Es klingt ein bisschen so, als müsse er wach gerüttelt werden.
Ich meine, es wird ja einen Grund haben, dass du den Heiratsantrag angenommen hast. Reiß dich am Riemen und mach dir das nicht unnötig kaputt.

Schön geschrieben, Danke! Mein Kopf weiß auch dass der Rahmen passt und das sehr viel wert ist. Aber irgendwie spielt mein Herz im Moment nicht so richtig mit. Ich glaube es treffen viele Faktoren aufeinander.. ich will vor der Hochzeit nochmal die Sau raus lassen, dann der Kuss mit meiner Jugendliebe (ich bin eigentlich niemand der fremdgehen jemals in Erwägung gezogen hat - das bringt mich aus dem Konzept), die Prüfungen, die Hochzeit die mich unter Druck setzt weil es momentan nicht so rosig läuft. Ich habe mir schon überlegt die Hochzeit mindestens zu verschieben...bis wir uns wieder im Griff haben
[doublepost=1591692164,1591691689][/doublepost]
Erzähl deinem Freund doch erstmal was du gemacht hast. Eventuell möchte er das alles dann gar nicht mehr.

Ich muss leider zugeben dass ich zu feige dafür bin...
 
icegirl19
Benutzer136524  (30) Meistens hier zu finden
  • #9
Ja. Allerdings würde ich zuerst anfangen, wieder mehr Nähe herzustellen und dann das Verschieben der Hochzeit ansprechen. Und einfach insgesamt sehen, wie es sich entwickelt.
Zum Thema, ihm den Kuss gestehen - ist letztlich deine Entscheidung. Meine Meinung ist, ein Kuss ist nicht so schlimm, auch wenn es ein Ex ist. Würde mein Freund das machen, sich aber trotzdem auf lange Sicht für mich entscheiden, hätte ich wohl kein großes Problem damit, wenn ich im Nachhinein irgendwann erfahre, dass es da mal einen Kuss gab. Vorausgesetzt, der Kontakt wurde danach abgebrochen. Würde es mir aus einem schlechten Gewissen heraus gebeichtet werden, hätte ich wohl ein ungutes Gefühl im Bezug auf Vertrauen usw. Aber das musst du einschätzen, was in eurem Fall richtig ist.
Wenn die Beziehung trotz allem auseinander geht, ist es um den Kuss auch egal.
Ich würde den Kuss nicht so sehr gewichten, wenn das nicht mehr vorkommt. Du solltest aber auf jeden Fall den Kontakt zum Ex abbrechen, finde ich, und dich lieber voll und ganz auf deine Beziehung konzentrieren.
Etwas schade finde ich, dass du den Kuss in dem Moment nicht bereut hast. Aber angesichts der ganzen Situation auch irgendwie verständlich. Ist das inzwischen anders, bereust du das?
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #10
Ja. Allerdings würde ich zuerst anfangen, wieder mehr Nähe herzustellen und dann das Verschieben der Hochzeit ansprechen. Und einfach insgesamt sehen, wie es sich entwickelt.
Zum Thema, ihm den Kuss gestehen - ist letztlich deine Entscheidung. Meine Meinung ist, ein Kuss ist nicht so schlimm, auch wenn es ein Ex ist. Würde mein Freund das machen, sich aber trotzdem auf lange Sicht für mich entscheiden, hätte ich wohl kein großes Problem damit, wenn ich im Nachhinein irgendwann erfahre, dass es da mal einen Kuss gab. Vorausgesetzt, der Kontakt wurde danach abgebrochen. Würde es mir aus einem schlechten Gewissen heraus gebeichtet werden, hätte ich wohl ein ungutes Gefühl im Bezug auf Vertrauen usw. Aber das musst du einschätzen, was in eurem Fall richtig ist.
Wenn die Beziehung trotz allem auseinander geht, ist es um den Kuss auch egal.
Ich würde den Kuss nicht so sehr gewichten, wenn das nicht mehr vorkommt. Du solltest aber auf jeden Fall den Kontakt zum Ex abbrechen, finde ich, und dich lieber voll und ganz auf deine Beziehung konzentrieren.
Etwas schade finde ich, dass du den Kuss in dem Moment nicht bereut hast. Aber angesichts der ganzen Situation auch irgendwie verständlich. Ist das inzwischen anders, bereust du das?

Der Kuss hat sich schon gut angefühlt. Ich kann nicht sagen ob man es „bereuen“ nennen kann, ich fühle mich nicht schlecht, aber ich weiß dass ich es getan habe und die Tatsache ist irgendwie erschreckend
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #11
Momentan will ich frei sein und habe Angst dass ich einen Fehler mache wenn ich heirate und mich eben binde.
Ja, machst Du. Du bist innerlich noch nicht bereit für ein monogames "Spießer"-Leben mit gemeinsamer Firma, Fernsehabenden und ein Mal im Monat ein Spieleabend mit Freunden.
Das heißt nicht, dass Du die Böse bist, das heißt "nur", dass Ihr Beide (zumindest im Moment) nicht zueinander passt. Genauso wenig wie Eure Lebenspläne, Eure Wünsche und Bedürfnisse für ein glückliches Leben.
Dazu kommt, dass Du ihn zwar liebst, aber das Prickeln fehlt. Sogar eigentlich nie da war. Es war immer die Vernunftbeziehung, nie die, wo es kribbelt, prickelt, wo man vor Freude schreit (und evtl. auch bei geilem Sex, weil man so unglaublich spitz auf den Anderen ist :zwinker:).
Und das Alles vermisst Du. Du bist 24, Du warst nicht einen Tag als erwachsene Frau Single, Du warst nicht ein Mal schreiend verliebt, Du hast wahrscheinlich nicht ein Mal etwas Unvernünftiges gemacht, das man später lachend den Enkeln erzählt.

Nur Du kannst für Dich entscheiden, wie Du Dein weiteres Leben gestalten möchtest, ob Du für immer auf Dinge verzichten kannst und willst, die Du offensichtlich vermisst.
Aber ich stelle die Behauptung auf, dass Du, wenn Du Dich jetzt für das Tor, auf dem "Vernunft" steht, entscheidest, sehr wahrscheinlich in ein paar Jahren noch viel stärker ausbrechen wollen wirst. Und dann tut es Dir und Deinem Freund noch bedeutend mehr weh.
 
mature woman
Benutzer179233  (61) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #12
Es ist schwierig, dir einen Rat zu geben, aber vielleicht das eine oder andere als bedenkenswert zu erzählen. Vielleicht nützt dir das ja ein bißchen.

Mein Mann und ich sind seit 18 Jahren ein Paar. Er ist konservativ, hatte nie mit größeren Widerständen zu kämpfen, ist so ein Sonntagskind (und hatte beruflich wenig Erfahrung, als wir uns kennenlernten, war er 28 und ich 39). Als wir zusammen kamen, haben wir recht bald gemeinsam einen Betrieb übernommen. Vieles von dem, was du erzählst, kommt mir sehr vertraut vor: wir sehen uns täglich, wohnen und arbeiten zusammen, die Organisation des Alltags blieb überwiegend bei mir hängen, er war es nicht gewohnt, sich selbst mal aus der Komfortzone herauszubewegen. Wir wußten, worauf wir uns einließen, aber das ist nochmal was anderes, wenn man "mitten drin" steckt: Geschäftliches bereits morgens beim Zähneputzen, "mal eben schnell" was erledigen, während das Mittagessen kalt wird, ausnahmsweise auch mal am Sonntag arbeiten, weil ja eigener Betrieb (mittlerweile sind bei uns freie Sonntage die Ausnahme) - will sagen: eine solche Ehe muß sehr viel besser, konsequenter und mit mehr gemeinsamem Willen organisiert werden als Beziehungen, in denen genug getrennte Zeit und Erfahrungen gelebt werden, weil jeder eine eigene Arbeitsstelle hat.

Wenn dann aber bereits Zweifel da sind - ihr seid ja noch sehr jung! - dann würde ich wirklich dazu raten, die Hochzeit erst einmal zu verschieben. Ganz offen mit deinem Partner über deine Ängste zu reden. Auch über die Versuchung, den Kuß - verwerflich hin oder her, das finde ich nicht so wichtig, aber es ist ein Indiz, daß du jetzt schon Sehnsucht hast, nach Unbeschwertheit, nach Begehrtwerden, nach etwas anderem als einem gemeinsamen "Pflichtprogramm". Und auch wenn es sich unromantisch anhört: daß in Ehen irgendwann das sexuelle Begehren, die Spannung, das aufgeregte Kribbeln nachläßt, ist kein Geheimnis, viele kommen dann an den Punkt, wo sie sich fragen: War das etwa alles? Dann schläft irgendwann der Sex ein, man wird zu Freunden, zu Menschen, die sich zwar lieben, aber nicht mehr geil finden - und es ist schwer, da wieder Wege herauszufinden.

Redet miteinander. Überlegt, ob euer Feuer füreinander heiß genug brennt, um neben den gemeinsamen Zielen auch die Spannung aufrecht zu erhalten. Redet auch, was Treue für euch bedeutet - ob sie allumfassend ist, ob sie "Ausrutscher" aushalten kann, welche Fantasien ihr habt und irgendwann vielleicht ausleben wollt.

Und du überlege dir, ob diese Hochzeit wirklich aus deinem Innersten gewollt ist - oder nicht lediglich der Traum, den man halt so hat - einschließlich dem, was alle anderen von einem erwarten. Es ist dein Leben und du mußt es gestalten.
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #13
Ja, machst Du. Du bist innerlich noch nicht bereit für ein monogames "Spießer"-Leben mit gemeinsamer Firma, Fernsehabenden und ein Mal im Monat ein Spieleabend mit Freunden.
Das heißt nicht, dass Du die Böse bist, das heißt "nur", dass Ihr Beide (zumindest im Moment) nicht zueinander passt. Genauso wenig wie Eure Lebenspläne, Eure Wünsche und Bedürfnisse für ein glückliches Leben.
Dazu kommt, dass Du ihn zwar liebst, aber das Prickeln fehlt. Sogar eigentlich nie da war. Es war immer die Vernunftbeziehung, nie die, wo es kribbelt, prickelt, wo man vor Freude schreit (und evtl. auch bei geilem Sex, weil man so unglaublich spitz auf den Anderen ist :zwinker:).
Und das Alles vermisst Du. Du bist 24, Du warst nicht einen Tag als erwachsene Frau Single, Du warst nicht ein Mal schreiend verliebt, Du hast wahrscheinlich nicht ein Mal etwas Unvernünftiges gemacht, das man später lachend den Enkeln erzählt.

Nur Du kannst für Dich entscheiden, wie Du Dein weiteres Leben gestalten möchtest, ob Du für immer auf Dinge verzichten kannst und willst, die Du offensichtlich vermisst.
Aber ich stelle die Behauptung auf, dass Du, wenn Du Dich jetzt für das Tor, auf dem "Vernunft" steht, entscheidest, sehr wahrscheinlich in ein paar Jahren noch viel stärker ausbrechen wollen wirst. Und dann tut es Dir und Deinem Freund noch bedeutend mehr weh.

Unsere Beziehung basierte schon immer eher auf Vernunft, weil der Rahmen eben passt. Wir funktionieren gut miteinander, aber reicht das? Ich frage mich ob es nur „Wunschdenken“ ist, diese große Verliebtheit die man spüren möchte...ich weiß dass die Verliebtheit nach einiger Zeit schwindet (es ist bei uns ja genauso gewesen, also wir lieben uns schon). Aber dieses Prickeln wovon du sprichst fehlt...
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Es ist schwierig, dir einen Rat zu geben, aber vielleicht das eine oder andere als bedenkenswert zu erzählen. Vielleicht nützt dir das ja ein bißchen.

Mein Mann und ich sind seit 18 Jahren ein Paar. Er ist konservativ, hatte nie mit größeren Widerständen zu kämpfen, ist so ein Sonntagskind (und hatte beruflich wenig Erfahrung, als wir uns kennenlernten, war er 28 und ich 39). Als wir zusammen kamen, haben wir recht bald gemeinsam einen Betrieb übernommen. Vieles von dem, was du erzählst, kommt mir sehr vertraut vor: wir sehen uns täglich, wohnen und arbeiten zusammen, die Organisation des Alltags blieb überwiegend bei mir hängen, er war es nicht gewohnt, sich selbst mal aus der Komfortzone herauszubewegen. Wir wußten, worauf wir uns einließen, aber das ist nochmal was anderes, wenn man "mitten drin" steckt: Geschäftliches bereits morgens beim Zähneputzen, "mal eben schnell" was erledigen, während das Mittagessen kalt wird, ausnahmsweise auch mal am Sonntag arbeiten, weil ja eigener Betrieb (mittlerweile sind bei uns freie Sonntage die Ausnahme) - will sagen: eine solche Ehe muß sehr viel besser, konsequenter und mit mehr gemeinsamem Willen organisiert werden als Beziehungen, in denen genug getrennte Zeit und Erfahrungen gelebt werden, weil jeder eine eigene Arbeitsstelle hat.

Wenn dann aber bereits Zweifel da sind - ihr seid ja noch sehr jung! - dann würde ich wirklich dazu raten, die Hochzeit erst einmal zu verschieben. Ganz offen mit deinem Partner über deine Ängste zu reden. Auch über die Versuchung, den Kuß - verwerflich hin oder her, das finde ich nicht so wichtig, aber es ist ein Indiz, daß du jetzt schon Sehnsucht hast, nach Unbeschwertheit, nach Begehrtwerden, nach etwas anderem als einem gemeinsamen "Pflichtprogramm". Und auch wenn es sich unromantisch anhört: daß in Ehen irgendwann das sexuelle Begehren, die Spannung, das aufgeregte Kribbeln nachläßt, ist kein Geheimnis, viele kommen dann an den Punkt, wo sie sich fragen: War das etwa alles? Dann schläft irgendwann der Sex ein, man wird zu Freunden, zu Menschen, die sich zwar lieben, aber nicht mehr geil finden - und es ist schwer, da wieder Wege herauszufinden.

Redet miteinander. Überlegt, ob euer Feuer füreinander heiß genug brennt, um neben den gemeinsamen Zielen auch die Spannung aufrecht zu erhalten. Redet auch, was Treue für euch bedeutet - ob sie allumfassend ist, ob sie "Ausrutscher" aushalten kann, welche Fantasien ihr habt und irgendwann vielleicht ausleben wollt.

Und du überlege dir, ob diese Hochzeit wirklich aus deinem Innersten gewollt ist - oder nicht lediglich der Traum, den man halt so hat - einschließlich dem, was alle anderen von einem erwarten. Es ist dein Leben und du mußt es gestalten.
Es ist schwierig, dir einen Rat zu geben, aber vielleicht das eine oder andere als bedenkenswert zu erzählen. Vielleicht nützt dir das ja ein bißchen.

Mein Mann und ich sind seit 18 Jahren ein Paar. Er ist konservativ, hatte nie mit größeren Widerständen zu kämpfen, ist so ein Sonntagskind (und hatte beruflich wenig Erfahrung, als wir uns kennenlernten, war er 28 und ich 39). Als wir zusammen kamen, haben wir recht bald gemeinsam einen Betrieb übernommen. Vieles von dem, was du erzählst, kommt mir sehr vertraut vor: wir sehen uns täglich, wohnen und arbeiten zusammen, die Organisation des Alltags blieb überwiegend bei mir hängen, er war es nicht gewohnt, sich selbst mal aus der Komfortzone herauszubewegen. Wir wußten, worauf wir uns einließen, aber das ist nochmal was anderes, wenn man "mitten drin" steckt: Geschäftliches bereits morgens beim Zähneputzen, "mal eben schnell" was erledigen, während das Mittagessen kalt wird, ausnahmsweise auch mal am Sonntag arbeiten, weil ja eigener Betrieb (mittlerweile sind bei uns freie Sonntage die Ausnahme) - will sagen: eine solche Ehe muß sehr viel besser, konsequenter und mit mehr gemeinsamem Willen organisiert werden als Beziehungen, in denen genug getrennte Zeit und Erfahrungen gelebt werden, weil jeder eine eigene Arbeitsstelle hat.

Wenn dann aber bereits Zweifel da sind - ihr seid ja noch sehr jung! - dann würde ich wirklich dazu raten, die Hochzeit erst einmal zu verschieben. Ganz offen mit deinem Partner über deine Ängste zu reden. Auch über die Versuchung, den Kuß - verwerflich hin oder her, das finde ich nicht so wichtig, aber es ist ein Indiz, daß du jetzt schon Sehnsucht hast, nach Unbeschwertheit, nach Begehrtwerden, nach etwas anderem als einem gemeinsamen "Pflichtprogramm". Und auch wenn es sich unromantisch anhört: daß in Ehen irgendwann das sexuelle Begehren, die Spannung, das aufgeregte Kribbeln nachläßt, ist kein Geheimnis, viele kommen dann an den Punkt, wo sie sich fragen: War das etwa alles? Dann schläft irgendwann der Sex ein, man wird zu Freunden, zu Menschen, die sich zwar lieben, aber nicht mehr geil finden - und es ist schwer, da wieder Wege herauszufinden.

Redet miteinander. Überlegt, ob euer Feuer füreinander heiß genug brennt, um neben den gemeinsamen Zielen auch die Spannung aufrecht zu erhalten. Redet auch, was Treue für euch bedeutet - ob sie allumfassend ist, ob sie "Ausrutscher" aushalten kann, welche Fantasien ihr habt und irgendwann vielleicht ausleben wollt.

Und du überlege dir, ob diese Hochzeit wirklich aus deinem Innersten gewollt ist - oder nicht lediglich der Traum, den man halt so hat - einschließlich dem, was alle anderen von einem erwarten. Es ist dein Leben und du mußt es gestalten.

Danke!! Man stellt sich natürlich immer einen bestimmten Lebensweg vor.. allerdings wird dieser einem auch von der Gesellschaft eingeprügelt: Ehe, Kind, Haus, Hund. Unbeschwertheit hat mir schon immer im Leben gefehlt. Musste auf Grund familiärer Ereignisse schon früh viel Verantwortung übernehmen...
 
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #14
Hattest du denn dieses Prickeln zu Anfang eurer Beziehung auch schon nicht?
Das wäre ja ein wichtiger Punkt der dir bei deiner Entscheidung weiter helfen könnte.
Denn wenn nicht, dann warst du vielleicht gefühlsmäßig nie richtig bei der Sache in den letzten 5 Jahren.
Das würde dann deine momentanen Gedanken erklären.
Und du müsstest diese erst einmal sortieren und für dich rausfinden was genau du willst im Leben.
Mit deinem Partner solltest du das dann auf jeden Fall besprechen und ihm deine Ängste mitteilen.
So etwas klärt sich selten im Alleingang.

Ihr seit allerdings auch genau so lange zusammen das man nun deutlich den Alltag spürt und wie sich alles automatisiert.
Die Gefühle verändern sich, man stellt vielleicht das ein oder andere in Frage und wird für Reize von Außen, in dem Fall dein Ex, viel empfänglicher.
Das ist dann genau der Punkt an dem sich entscheidet wie es weiter geht.
Entweder man trennt sich und lässt es sein.
Oder man fängt an umzudenken zu investieren und etwas für die Beziehung zu tun. Denn eine Beziehung bedeutet immer Arbeit, so lange sie andauert.

Mit einem neuen Partner wird es irgendwann genau so werden. Dann steht man wieder vor der gleichen Herausforderung.

Man muss sich allerdings einfach darüber klar werden ob man dies mit dem aktuellen Partner möchte oder nicht.

Entscheiden musst du das aber selbst. Denn deine Gefühle kennst nur du.
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #15
Hattest du denn dieses Prickeln zu Anfang eurer Beziehung auch schon nicht?
Das wäre ja ein wichtiger Punkt der dir bei deiner Entscheidung weiter helfen könnte.
Denn wenn nicht, dann warst du vielleicht gefühlsmäßig nie richtig bei der Sache in den letzten 5 Jahren.
Das würde dann deine momentanen Gedanken erklären.
Und du müsstest diese erst einmal sortieren und für dich rausfinden was genau du willst im Leben.
Mit deinem Partner solltest du das dann auf jeden Fall besprechen und ihm deine Ängste mitteilen.
So etwas klärt sich selten im Alleingang.

Ihr seit allerdings auch genau so lange zusammen das man nun deutlich den Alltag spürt und wie sich alles automatisiert.
Die Gefühle verändern sich, man stellt vielleicht das ein oder andere in Frage und wird für Reize von Außen, in dem Fall dein Ex, viel empfänglicher.
Das ist dann genau der Punkt an dem sich entscheidet wie es weiter geht.
Entweder man trennt sich und lässt es sein.
Oder man fängt an umzudenken zu investieren und etwas für die Beziehung zu tun. Denn eine Beziehung bedeutet immer Arbeit, so lange sie andauert.

Mit einem neuen Partner wird es irgendwann genau so werden. Dann steht man wieder vor der gleichen Herausforderung.

Man muss sich allerdings einfach darüber klar werden ob man dies mit dem aktuellen Partner möchte oder nicht.

Entscheiden musst du das aber selbst. Denn deine Gefühle kennst nur du.

Doch gekribbelt hat es schon... ich bin ein Mensch der sehr stark liebt (und sich selbst damit kaputt macht). z.B. bei meinem letzten Freund War es extrem intensiv. Nachdem ich mich nach 100x Fremdgehen und 100x verzeihen getrennt habe, habe ich mir geschworen nie wieder in so eine Situation zu rutschen. Jetzt bin ich scheinbar diejenige die fremdgeht und für meine Verhältnisse wie ein Eisblock. Ich bin eine emotionale Baustelle
 
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reed
Benutzer116134  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #16
Warum wolltet ihr heiraten?
Was bedeutet das für euch?
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #17
Ich glaube du bist noch zu jung zum Heiraten. Lasst euch doch noch Zeit und verbringt auch mal jeder Zeit alleine. Dann wird sich schnell zeigen, ob der Wunsch sich ehelich zu binden noch richtig ist.

Ich würde ja fast auch dahingehend sagen, wenn du jetzt schon am Überlegen bist, ist es, falls du die Heirat durchziehst, später vorprogrammiert, dass du aus dieser irgendwann ausbrechen möchtest.
 
K
Benutzer179268  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #18
Vielen Dank an alle die ihre Meinung geäußert haben. Ich habe mit ihm geredet und wir haben beschlossen die Hochzeit erstmal abzusagen. Wir gucken jetzt erstmal wie sich unser Verhältnis zueinander entwickelt... habe ihm meine Ängste erklärt und ihm gesagt dass ich befürchte zu jung für all das zu sein. Er hat es relativ gut aufgefasst. Mal sehen wo das alles hinführt.
 
S
Benutzer179162  (56) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #19
Unsere Beziehung basierte schon immer eher auf Vernunft,
Oh je, das klingt nicht gut. Da fehlt die Leidenschaft. Und ohne Leidenschaft keine Liebe. Verschiebe die Hochzeit, das geht in die Hose. Wenn Du Deinen jetzigen Freund wirklich liebst, dann rede mit ihm. Wenn Du ihn nur schätzt, dann verlasse ihn, er hat dann Besseres verdient.
 
LAX
Benutzer171020  Verbringt hier viel Zeit
  • #20
Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben, aber Dank Corona ist es wohl eh zum Feiern nicht so prickelnd und jeder kann das auch gut nachvollziehen. Somit habt ihr Zeit gewonnen alles für euch zu überdenken.
 
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