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Hat diese Ehe irgendwann wieder eine Chance?

P
Benutzer90725  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • #1
Hallo Zusammen,

mein Leben ist gerade ein riesiger Scherbenhaufen . Die Liebe meines Lebens hat sich nach 16 Jahren von mir getrennt .

Zur Vorgeschichte: wir waren eigentlich ein gutes Paar. Wir haben immer harmoniert, uns geliebt, uns gegenseitig den Rücken freigehalten . Wir haben eine 7 jährige Tochter und befinden uns gerade mitten im Umbau unseres Hauses .

2019 bis 2020 hat mein Mann 200km weit weg gearbeitet und war nur an den Wochenenden zu Hause . In dieser Zeit wurde mein Vater und mein Schwiegervater schwer krank und bei mir entwickelte sich eine Depression. Diese wurde soweit behandelt , dass ich wieder fähig war den Alltag zu bewältigen, aber nichts darüber hinaus . Ich habe keinerlei Nähe mehr zugelassen und dabei nicht gemerkt wie er emotional am langen Arm verhungert ist . Er hat auch nie etwas gesagt , aus Angst ich könnte ihn verlassen .

Zu Beginn der Sommerferien hat er mir das erste Mal gesagt , wie unglücklich er ist. Es war als hätte ich diesen Schubs gebraucht . Ich bin wieder in Behandlung gegangen , habe an mir gearbeitet , habe versucht meine Ehe zu retten . Aber er konnte keine Nähe mehr zu mir zulassen . Die Anziehung war noch da, aber er konnte nicht .

Wir haben wahnsinnig viel geredet. Vor 2 Wochen nun sagte er mir er will die räumliche Trennung. Er haz keine romantischen Gefühle mehr für mich . Er respektiert mich , schätzt mich , findet mich attraktiv, aber ich sei eher seine beste Freundin. Er schläft 2 mal die Woche hier , kann aber nicht mehr in unserem Bett schlafen weil es ihn traurig macht .

Er will den Umbau mit mir fertig machen und auch den Kredit weiter tragen . Ich habe ihm angeboten , alles zu verkaufen . Denn selbst wenn der Umbau fertig ist , schaffe ich es nicht alleine 1800qm Garten zu bewirtschaften. Das will er auch weiter machen . Mir scheint , er ist sich selbst noch nicht sicher .

Er sagt ich soll mir keine Hoffnungen machen . Vielleicht finden wir irgrndwann wieder zusammen , vielleicht auch nicht .

Er sagt er kann gerade kein Glück mehr fühlen , er hat sich selbst verloren , seine Leichtigkeit sei weg. Er hat um sich herum eine Mauer gebaut , hinter die er selbst nicht blicken kann. Ich denke er braucht Hilfe .

Aus meiner mittelgradigen Depression ist nun eine schwere geworden und ich begebe mich ab Montag in eine Tagesklinik.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Aus meiner mittelgradigen Depression ist nun eine schwere geworden und ich begebe mich ab Montag in eine Tagesklinik
alles gute dafür.

ich denke ihr müsst beide unabhängig voneinander erstmal wieder Tritt fassen.
erst dann könnt ihr sehen wie ihr zueinander steht und ob es da noch eine Zukunft gibt.


P.S. du bist hier als männlich angemeldet.
 
Zauberschnitte
Benutzer189381  Sehr bekannt hier
  • #3
Verstehe das folgende bitte nicht falsch, das soll kein Vorwurf gegen dich sein.

Dein Mann hat in den letzten Jahren viel allein geschultert.

Und natürlich war es auch für ihn sehr anstrengend, beängstigend und frustrierend.

Dazu 200 km weit weg und seine Ehefrau (krank, abweisend usw)

Ich halte es nicht für unwahrscheinlich, das auch er vielleicht eine Depression hat.

Oder ihr habt euch einfach in den letzten Jahren "verloren".

Du warst mit dir beschäftigt und er hat funktioniert.

Was die Zukunft bringt? Gute Frage.....

Aber so wie du deine Depression nicht kontrollieren kann, ist bei ihm auch eine Blockade.

Ob er Hilfe braucht? Bestimmt. Aber die Hilfe muss er selbst wollen und zulassen.
 
celavie
Benutzer58054  (42) Sehr bekannt hier
  • #4
Nachdem was er alles am Haus tun will kommt es mir eher so vor als würde er damit eher sein schlechtes Gewissen beruhigen (er verlässt immerhin seine kranke Frau), als sich eine Tür für die Rückkehr offen lassen.
Das ist von seiner Seite her total verständlich, immerhin mag er dich und du bist die Mutter seines Kindes.

Hoffnung auf die Rettung der Ehe hätte ich dahingehend nicht.
 
Anna1309
Benutzer166007  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Ihr habt euch selbst viel zu viel zugemutet. Finanzielle Belastung, Hausbau, Kleinkind, Job, das Pendeln und dann noch die unerwarteten Schicksalsschläge in der eigenen Familie. Das ist einfach viel zu viel…

Dass dein Mann jetzt aus diesem Hamsterrad aussteigen möchte, kann ich verstehen. Er realisiert, dass ihn das alles nicht glücklich machen wird. Dir selbst tut es ja auch nicht gut.


Mir scheint , er ist sich selbst noch nicht sicher .
So bitter das jetzt klingen mag; aber ich denke, dass du ihn beim Wort nehmen kannst. Er respektiert dich, hegt keinen Groll, aber sieht sich nicht mehr in dieser Ehe. Er hat lediglich Mitleid mit dir und möchte dich nicht hängen lassen. Aber er sagt ja selbst; da ist keine Liebe mehr und wenn der Fall einmal eintritt, dann ist da nichts mehr zu retten.
 
P
Benutzer90725  (43) Verbringt hier viel Zeit
  • Themenstarter
  • #6
Hallo Zusammen , nein es ist weder Mitleid noch schlechtes Gewissen . Verbockt haben wir es beide , das ist uns beiden auch klar. Es ist natürlich auch schwierig hier darzustellen . Das Thema Mitleid und schlechtes Gewissen hatten wir schon . Das haben wir beide nicht und es ist auch nicht nötig .

Er war schon immer und ist auch noch ein sehr komplizierter Mann. Er frisst alles in sich rein , hat nie gelernt zu streiten . Wir hatten 16 Jahre keinen Streit , auch jetzt nicht.

Ich habe den Eindruck er hat eine Art Burnout oder vielleicht ebenfalls eine Depression. Wir hatten das vor 15 Jahren schon einmal. Da war er der Meinung wir seien bloß Freunde und würden auch niemals mehr werden . Das hat er damals in dem Moment auch wirklich so gesehen . Er konnte keine emotionale Nähe zulassen . Sein Verhalten damals war genauso ambivalent wie es heute ist . Wenn wir mal den Hausbau außen vor lassen ....es würde ja reichen wenn er abends anruft um unserer Maus gute Nacht zu sagen . Er ruft aber auch immer noch an bevor ich schlafen gehe . Und die Gespräche die wir dann haben , haben dieselbe Qualität wie in unserer Kennenlernphase. Diese hat damals schon 8 Monate gedauert , bevor das erste Mal was passiert ist .

Es hat damals 4 Monate Kontakt Abbruch meinerseits gebraucht. Danach kam er dann und meinte er hätte seine Gefühle selbst nicht erkannt .

Wahrscheinlich denkt ihr , dass ich mir das gerade schön rede. Aber ich habe trotz allem die Hoffnung , dass wenn wir beide mal zur Ruhe gekommen sind , wir beide wieder zu uns gefunden haben , wir vielleicht die Chance haben uns wieder mit anderen Augen zu sehen .
 
Anna1309
Benutzer166007  (39) Verbringt hier viel Zeit
  • #7
Er war schon immer und ist auch noch ein sehr komplizierter Mann. Er frisst alles in sich rein , hat nie gelernt zu streiten . Wir hatten 16 Jahre keinen Streit , auch jetzt nicht.
Und genau das führt ja dazu, dass Menschen ihre positiven Gefühle für jemanden verlieren, weil sie die negativen unterdrücken.

Und du widersprichst dir selbst, wenn du sagst, dass er keine Schuldgefühle hätte, aber gleichauf meinst, er hätte keinen Zugang zu seinen Gefühlen.

Und du erkennst deinen Anteil, deine Rolle in dem Ganzen auch noch nicht.

Niemand sucht sich einen derartigen Menschen als Partner aus, wenn er selbst nicht ähnliche Baustellen hat.

Ich würde mich an deiner Stelle erstmal auf meine eigene Therapie konzentrieren. Schließlich habt ihr ein Kind und das braucht stabile und emotional zugängliche Eltern.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Hoffnung gibt es immer!

Wie meine Vorredner auch, vermute ich auch stark, dass dein Mann ebenfalls mit einer Depression zu kämpfen hat.

Die besten Chance das wieder hinzukriegen habt ihr meiner Meinung nach, wenn ihr beide getrennt eine Therapie macht und dann noch eine Paartherapie gemeinsam. Das bietet die besten Chance, für jeden von euch beiden euch selbst wieder zu finden und euch im Anschluss als Paar wiederzufinden.

Lass es ansonsten langsam angehen. Gib euch Zeit aber versucht gemeinsame Zeit zu haben, geht zusammen mit eurem Kind spazieren oder auf den Spielplatz. Einfache Dinge die langsam wieder Nähe zwischen euch generieren können.

Ich schicke voraus, das wird garantiert nicht einfach und ob es klappt ist fraglich aber ich denke, ihr habt eine Chance.

Und ganz wichtig, Kommunikation bitte immer ohne Vorwürfe.

Viele Grüße
Fox
 
P
Benutzer205518  (61) Klickt sich gerne rein
  • #9
Die Liebe meines Lebens hat sich nach 16 Jahren von mir getrennt .
Die Liebe war einseitig, ohne es zu wissen.
wir waren eigentlich ein gutes Paar.
Eigentlich heißt: eigentlich nicht.
2019 bis 2020 hat mein Mann 200km weit weg gearbeitet und war nur an den Wochenenden zu Hause .
In dieser Zeit entstand die emotionale Kälte und Distanz.
In dieser Zeit wurde mein Vater und mein Schwiegervater schwer krank und bei mir entwickelte sich eine Depression. Diese wurde soweit behandelt , dass ich wieder fähig war den Alltag zu bewältigen, aber nichts darüber hinaus . Ich habe keinerlei Nähe mehr zugelassen und dabei nicht gemerkt wie er emotional am langen Arm verhungert ist . Er hat auch nie etwas gesagt , aus Angst ich könnte ihn verlassen .
Angst ist immer ein schlechter Ratgeber. Der beste Ratgeber ist eine zeitnahe, beidseitige und erfüllende Kommunikation.
Wir haben wahnsinnig viel geredet. Vor 2 Wochen nun sagte er mir er will die räumliche Trennung. Er haz keine romantischen Gefühle mehr für mich .
Das Reden war zu spät, die negativen Gefühle haben die Macht übernommen.
Er sagt ich soll mir keine Hoffnungen machen . Vielleicht finden wir irgrndwann wieder zusammen , vielleicht auch nicht .
Er sagt er kann gerade kein Glück mehr fühlen , er hat sich selbst verloren , seine Leichtigkeit sei weg. Er hat um sich herum eine Mauer gebaut , hinter die er selbst nicht blicken kann. Ich denke er braucht Hilfe .
Aus meiner mittelgradigen Depression ist nun eine schwere geworden und ich begebe mich ab Montag in eine Tagesklinik.
Ich würde mein Leben danach ein- und ausrichten, nachdem er gesagt hat, mach dir keine Hoffnungen. Der Drops ist gelutscht, die Suppe ist ausgelöffelt, du musst dein eigenes Leben finden und es gehen.
 
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