Gefühle am Arbeitsplatz

B
Benutzer216611  Ist noch neu hier
  • #1
Hallo!

Ich bin neu hier und froh, dass es Foren wie dieses hier gibt, denn es gibt da etwas, das mich sehr beschäftigt und über das ich mit niemandem reden kann.

Mit Freunden und Familie nicht und mit Arbeitskollegen schon gar nicht, obwohl ich denen sehr vieles erzähle.

Zunächst mal ein paar grundlegende Details zu mir: Ich bin 46, verheiratet und wir haben (gewollt) keine Kinder.

Klar, angesichts der Tatsache, dass ich verheiratet bin, sind Geschichten wie die folgende natürlich alles andere als günstig, aber gegen Gefühle ist man leider machtlos.

Alles in allem läuft es mit meiner Frau ja auch ganz gut, aber trotzdem gibt es da diese Arbeitskollegin (30), die seit ein paar Monaten meine Gedanken beherrscht.

Sie ist nun schon seit ein paar Jahren in der Firma und wir hatten von Anfang an ein gutes (kollegiales) Verhältnis zueinander. Ich muss zugeben, dass ich mich schon immer zu ihr hingezogen gefühlt habe. Direkt gezeigt habe ich ihr das klarerweise nie, ich tue das indirekt, indem ich ihr helfe, immer für sie da bin wenn sie etwas braucht und sie zuvorkommend behandle ohne mich aufzudrängen.

Wenn ich beispielsweise mittags Essen bestelle, dann denke ich immer zuerst an sie und frage "Was würdest Du heute denn gerne essen?"

Und auch sonst habe ich stets ein Auge darauf, wie es ihr geht und seit ein paar Monaten geht es ihr was den Job betrifft nicht so gut, weil sie mit diversen Gegebenheiten nicht zufrieden ist und keine Veränderungen in Sicht sind.

Sie hat sich damals an mich gewandt und mir alles erzählt was sie so stört. Seither chatten wir öfters über die Entwicklungen in der Firma und wir haben uns irgendwie zu gegenseitigen Ansprechpartnern Nummer 1 entwickelt. Mit der Zeit haben wir uns auch immer mehr über private und persönliche Themen unterhalten und da sie direkt neben mir sitzt, natürlich immer mehr auch im direkten Gespräch. Die Themen bezüglich des Jobs haben wir im Chat belassen, da dies nicht jeder unbedingt mitbekommen sollte was wir diesbezüglich so schreiben.

Eines Tages hab ich dann bemerkt, dass sie irgendwie mehr für mich ist als nur eine Kollegin.

Ich liebe ihre natürliche, etwas chaotische Art und wenn sie ihr Lieblingswort ausspricht, könnte ich sie knuddeln. Ich genieße es, mit ihr zu plaudern, egal über was und suche auch sonst irgendwie ihre Nähe ohne dass es auffällig oder aufdringlich wirkt.

Ich weiß absolut nicht wie sie zu mir steht, ob ich für sie nur ein netter Kollege bin oder ob sie an einer Freundschaft bzw. vielleicht sogar an mehr interessiert wäre. Dass ich ihr recht sympathisch bin, dürfte sehr wahrscheinlich sein, denn sonst würden wir ja nicht soviel miteinander reden (auch über Themen abseits des Jobs).

Aber aus ihrem Verhalten werde ich irgendwie nicht so richtig schlau. Manchmal sagt / tut / schreibt sie Dinge, die mich irgendwie stutzig machen und die ich nicht so richtig einordnen kann.

An dieser Stelle eine Frage an euch: Haltet ihr es für möglich, dass man Wünsche die man in Bezug auf jemanden hat, manchmal in verdeckter, oft sogar vielleicht in scherzhafter Form dieser Person gegenüber zum Ausdruck bringt, um die wahre Aussage dahinter zu verbergen?

Nur ein Beispiel von mehreren: Ich hatte vor einigen Wochen ziemlich heftigen Streit mit meiner Frau und daraufhin ein paar Tage sturmfrei, weil sie einen Städtetrip mit einer Freundin gemacht hat. Ich hab in unserem Team ein wenig davon erzählt und meine Kollegin hat darauf geantwortet "Endlich bist Du Deine Frau los ;-)"

Zwar war der Zwinker-Emoji dabei, aber irgendwie hat mich das trotzdem umgehauen, weil ICH mich nicht getraut hätte, so etwas zu schreiben. Wusste echt nicht, wie ich darüber denken sollte.

Keine Ahnung, vereinzelt habe ich das Gefühl, dass sie (ebenso wie ich) auf unauffällige und unaufdringliche Art und Weise versucht, mir zu zeigen, dass sie mich auch recht gern mag.

Sie antwortet mit Lichtgeschwindigkeit auf meine Teams-Postings, sodaß man fast meinen könnte, dass sie nur auf ein Posting von mir wartet.

Ich hab kürzlich mal aus dem Urlaub ein paar Bilder in unsere Teams-Gruppe gestellt und wenn ich gewettet hätte, wer als erster reagiert, hätte ich jedesmal die Wette gewonnen :smile:

Und auch hier mit Überlichtgeschwindigkeit, als ob sie nur darauf gewartet hätte.

Aber wenn ich ehrlich bin: Ich mache das umgekehrt auch mit ihren Postings.

Klar, natürlich muss das alles nichts zu bedeuten haben. Aber dann stelle ich mir umgekehrt die Frage: Warum antworte ICH in dieser Geschwindigkeit auf ihre Postings?

Antwort die ich mir geben muß: Weil sie mir wichtig ist und weil ich sie sehr gern habe.

Aber wenn man so eng zusammenarbeitet wie wir beide, dann ist das eben verdammt schwierig, in dieser Richtung Gefühle zu zeigen oder den anderen irgendwann vielleicht sogar darauf anzusprechen. Man hat viel zu viel Angst vor einer Enttäuschung und das wäre natürlich fatal für die tägliche Zusammenarbeit, weil man sich ja nicht aus dem Weg gehen kann und die Enttäuschung dann natürlich immer im Hintergrund mitschwingt.

Selbst die Frage nach einem Treffen abseits des Jobs kann da schon zu einer Enttäuschung werden, falls man hier auf Ablehnung stößt.
Ich kann mich natürlich komplett täuschen und vollkommen daneben liegen mit meinen Vermutungen was ihre Sichtweise in Bezug auf mich betrifft.

Das Problem ist einfach das nahe Arbeitsverhältnis. Selbst wenn da von beiden Seiten die volle Verliebtheit da wäre - keiner von uns beiden würde das offen und direkt zeigen, weil man viel zu viel Angst vor Ablehnung und einer Blamage hat. Bei der Arbeit wäre sowas natürlich eine Katastrophe und die weitere Zusammenarbeit stelle ich mir dann verdammt schwierig vor.

Irgendwie hat das alles so etwas romantisch-trauriges an sich und die Wünsche und Phantasien laufen natürlich auf Hochtouren bei mir.

Vielleicht bilde ich mir das alles auch nur ein, vielleicht ist alles nur ein Produkt der Phantasie und ich sollte die Sache wahrscheinlich ganz schnell wieder vergessen.

Aber das ist eben leider nicht so einfach, ich sehe sie ja jeden Tag und rede mit ihr. Es wäre einfacher wenn es keine beruflichen Berührungspunkte geben würde, denn dann würden viele Hürden ja wegfallen und es wäre im Falle einer Enttäuschung auch einfacher, Abstand zu gewinnen.

Aber in einem gemeinsamen beruflichen Umfeld ist sowas halt verdammt schwierig und auch gefühlsmäßig "irgendwie anders" und heikler.

Falls es hier jemanden gibt, dem das alles bekannt vorkommt, dann würd's mich interessieren wie sich die Geschichte entwickelt hat. Für mich ist es aktuell jedenfalls verdammt schwierig, weil da irgendeine unsichtbare Grenze zwischen uns ist. Selbst wenn sie ähnlich empfinden würde - jeder von uns kann nur beliebig nah an diese Grenze heran, aber sie nicht überschreiten. Aus Angst vor Enttäuschung und der daraus resultierenden Konsequenzen in der täglichen Zusammenarbeit im Beruf.

Wie gesagt, das ganze hat etwas romantisch-trauriges an sich und zwischendurch ist es echt unerträglich, alle Gefühle unterdrücken zu müssen und nicht zeigen zu können.

Tja, was erhoffe ich mir von meinem Beitrag hier? Zunächst hat es mal gut getan, das alles in Worte zu fassen und es sich von der Seele zu schreiben.

Interessant wäre für mich folgendes:
- Ob es hier jemanden gibt, dem das alles bekannt vorkommt und mir vielleicht von diesbezüglichen Erfahrungen am Arbeitsplatz erzählen will
- Auf Basis von dem was ich über sie geschrieben habe: Was denkt ihr, wie steht sie zu mir? Klar kann man in niemand hineinschauen, aber oft sind es kleine, unbedeutend erscheinende Details, die viel über jemand verraten können.

Ich erwarte mir da jetzt keine Beratungen hinsichtlich meiner nächsten Schritte oder so, mir geht's in erster Linie darum zu erfahren, wie andere (die so eine Patt-Situation auch in dieser Art und Weise am Arbeitsplatz erleben oder erlebt haben) damit umgehen / umgegangen sind und wie die Geschichte ausging oder aktuell läuft.

Dann würde ich wenigstens wissen, dass ich nicht allein mit diesem Problem bin und könnte vielleicht auch neue Sichtweisen auf die aktuelle Situation erlangen.

Aber selbst wenn ihr so etwas noch nicht erlebt habt - freue mich über jede Meinung zu der Geschichte :smile:

Liebe Grüße
 
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S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #2
1.) solltest Du in Zukunft vor dem Absenden eines Textes nochmal drüber lesen. Das die Chance einer Enttäuschung besteht, wenn Du mit Ihr reden würdest, könnte vermutlich jeder hier unterschreiben. Aber das muss man ja nicht 5 Mal sagen. Ich glaube das hat jeder schon nach dem 1. Mal kapiert (ist ja auch kein sooo komplexes Ding).

2.) schreibst Du fast gar nichts über ihre Verhaltensweisen. Also Du hast recht ... niemand kann in sie hinein gucken. Aber da Du zwar viel schreibst, aber nicht viel von den wichtigen Dingen, wäre alles nur "Rätselraten".

3.) Solltest Du für Dich klären ... "Was will ich überhaupt?" bzw. "Was fühle ich?" Man kann eine Arbeitskollegin gern haben ... vermissen etc. ... auch ohne gleich verliebt zu sein. Und umgekehrt solltest Du Dich natürlich fragen: "falls es doch ein Gefühl von Verliebtheit sein sollte ... was will ich dann?" Sollte diese Kollegin am Besten in Dich verknallt sein? Würdest Du Dich dann scheiden lassen und mit der "Anderen" auf einem weißen Pferd in den Sonnenuntergang reiten? Oder was denkst Du darüber?
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #3
Ob es hier jemanden gibt, dem das alles bekannt vorkommt und mir vielleicht von diesbezüglichen Erfahrungen am Arbeitsplatz erzählen will
Ja, und ich habe den Job gewechselt, weil er verheiratet war und mir das zu anstrengend wurde mit der Zeit.

Kläre erstmal lieber im ersten Schritt, was bei dir los ist. Was du für sie tatsächlich empfindest und welche Konsequenzen du daraus ziehen willst. Und sprich unbedingt mit deiner Frau darüber!

Dann kannst du im nächsten Schritt dir über sie und ihre Intention Gedanken machen bzw. mit ihr darüber sprechen.
Vorher macht das keinerlei Sinn.

Versuch etwas mehr Weitsicht an den Tag zu legen. Wenn du dich jetzt wie ein Typ verhältst, dem man am besten nicht vertrauen sollte und sie nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, wirst du es dir mit solchen -ich-befinde-mich-noch-in-einer-Ehe-Aktionen langfristig mit ihr verscherzen. Dann hat sich das Thema eh erledigt.
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #4
Wie würdest du denn vorgehen, wenn es keine Kollegin wäre?
 
B
Benutzer216611  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #5
Ja, und ich habe den Job gewechselt, weil er verheiratet war und mir das zu anstrengend wurde mit der Zeit.

Kläre erstmal lieber im ersten Schritt, was bei dir los ist. Was du für sie tatsächlich empfindest und welche Konsequenzen du daraus ziehen willst. Und sprich unbedingt mit deiner Frau darüber!

Dann kannst du im nächsten Schritt dir über sie und ihre Intention Gedanken machen bzw. mit ihr darüber sprechen.
Vorher macht das keinerlei Sinn.

Versuch etwas mehr Weitsicht an den Tag zu legen. Wenn du dich jetzt wie ein Typ verhältst, dem man am besten nicht vertrauen sollte und sie nicht völlig auf den Kopf gefallen ist, wirst du es dir mit solchen -ich-befinde-mich-noch-in-einer-Ehe-Aktionen langfristig mit ihr verscherzen. Dann hat sich das Thema eh erledigt.
Genau, ich muss mir mal darüber Klarheit verschaffen, was ich tatsächlich für sie empfinde. Manchmal sind die Grenzen da ja sehr fließend. Oft glaubt man, dass man in jemand verliebt ist und in Wirklichkeit resultiert dieses Gefühl nur daraus, dass einem der- oder diejenige im Moment genau das gibt, was einem in der aktuellen Beziehung oder Ehe fehlt.

Ich rede da gar nicht von Sex oder so, das kann ebenso mangelndes Verständnis, mangelnder Respekt oder ein anderes Defizit auf der zwischenmenschlichen Ebene sein.

Und falls es irgendwann wirklich ernst werden sollte, dann werde ich auf alle Fälle mit meiner Frau darüber reden. Eine Affäre hinter ihrem Rücken steht für mich jedenfalls nicht zur Debatte. Da heißt es dann halt ehrlich sein und das ist für alle Beteiligten 1000x besser als im Geheimen irgendwelche Spielchen zu spielen, die sowieso irgendwann mit einem riesigen Knall auffliegen. Diesen Fehler habe ich 1x in meinem Leben gemacht und er wird sich nicht wiederholen. Wenn ich was mit absoluter Sicherheit sagen kann, dann ist es das.
 
B
Benutzer216611  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #6
Wie würdest du denn vorgehen, wenn es keine Kollegin wäre?
Ich würde sie fragen, ob sie Lust hätte mal gemeinsam auf einen Kaffee zu gehen oder irgendwas zu unternehmen, das einem die Möglichkeit bietet, sich besser kennenzulernen. Da merkt man dann eh recht schnell, ob Interesse vorhanden ist oder eben nicht.

Falls letzteres eintritt, dann ist man zwar enttäuscht, aber es hat keine Auswirkungen auf den Joballtag, weil keine beruflichen Berührungspunkte gegeben sind. Wäre es eine Arbeitskollegin, dann ziehe ich diese Enttäuschung täglich in die Arbeit mit und das geht auf Dauer nicht gut. Im schlimmsten Fall bleibt einem da wirklich nur, die Firma zu verlassen oder innerhalb der Firma in eine andere Abteilung ohne Berührungspunkte zur vorherigen zu wechseln.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #7
Ich würde sie fragen, ob sie Lust hätte mal gemeinsam auf einen Kaffee zu gehen oder irgendwas zu unternehmen, das einem die Möglichkeit bietet, sich besser kennenzulernen. Da merkt man dann eh recht schnell, ob Interesse vorhanden ist oder eben nicht.

Und von welcher Art Interesse reden wir hier?

Falls letzteres eintritt, dann ist man zwar enttäuscht, aber es hat keine Auswirkungen auf den Joballtag, weil keine beruflichen Berührungspunkte gegeben sind. Wäre es eine Arbeitskollegin, dann ziehe ich diese Enttäuschung täglich in die Arbeit mit und das geht auf Dauer nicht gut. Im schlimmsten Fall bleibt einem da wirklich nur, die Firma zu verlassen oder innerhalb der Firma in eine andere Abteilung ohne Berührungspunkte zur vorherigen zu wechseln.

Richtig! Aber wenn irgendein Interesse da wäre, könnte sie ja auch DICH auf einen Kaffee einladen. Macht sie aber nicht ....
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #8
Manchmal sind die Grenzen da ja sehr fließend. Oft glaubt man, dass man in jemand verliebt ist und in Wirklichkeit resultiert dieses Gefühl nur daraus, dass einem der- oder diejenige im Moment genau das gibt, was einem in der aktuellen Beziehung oder Ehe fehlt.
Irgendwo gehört das aber ja auch unweigerlich zusammen. Ohne eine gewisse Frustration, ein gefühltes Defizite, verliebt ein Mensch sich nicht. Es spielt also immer mit rein, dass der andere als Projektionsfläche für eigene Sehnsüchte fungiert. Ob die sich dann bewahrheiten, oder eben nicht, müsste eh die Zeit zeigen.
Nun bist du aber verheiratet und diese Option (sich besser kennenlernen und sehen wie es sich entwickelt) existiert daher für mein Verständnis halt nicht.
Oft glaubt man, dass man in jemand verliebt ist und in Wirklichkeit resultiert dieses Gefühl nur daraus, dass einem der- oder diejenige im Moment genau das gibt, was einem in der aktuellen Beziehung oder Ehe fehlt.
Das ist schon richtig. Der andere kann nur ein Puzzlestück darstellen und muss keineswegs das nötige Gesamtpaket mitbringen.

Nur würde ich daraus für mich als Handlung ableiten, den Blick wieder in Richtung Ehe zu lenken. Schließlich sollte deine Loyalität hier ganz klar deiner Frau gelten. Und somit meine ich nicht, dass du auf Biegen und Brechen diese Ehe aufrechterhalten musst. Aber auf einer emotionalen Ebene mit einer anderen Frau hinter ihrem Rücken anzubändeln, ist illoyal.


Was fehlt dir? Was passt momentan nicht mehr für dich? Und besteht einen realistische Chance, dies wieder mehr in deiner Ehe finden zu können?

Erst wenn du auf dem Level eine Klärung für dich erlangt hast, macht es überhaupt Sinn, sich deiner Kollegin mehr zuzuwenden. Oder es eben im Sande verlaufen zu lassen. Wenn sie unzufrieden in der Firma ist, wird sich die Thematik ggf. von selbst erledigen.


Ich rede da gar nicht von Sex oder so, das kann ebenso mangelndes Verständnis, mangelnder Respekt oder ein anderes Defizit auf der zwischenmenschlichen Ebene sein.

Und falls es irgendwann wirklich ernst werden sollte, dann werde ich auf alle Fälle mit meiner Frau darüber reden. Eine Affäre hinter ihrem Rücken steht für mich jedenfalls nicht zur Debatte
Ging es ihm in meinem Fall damals tatsächlich auch nicht. Soweit ich das überblicken konnte, hatten sie keine sexuellen Probleme, aber eben zwischenmenschliche bzw. sie haben unterschiedliche Vorstellungen davon gehabt, was eine Ehe ausmachen sollte und konnten nicht darüber miteinander sprechen.

Nur wie ich schon schrieb: man kann auch auf emotionaler Ebene betrügen. Um sich zu verlieben, ist es nicht zwingend nötig, miteinander in die Kiste zu steigen.

Du tust dir selbst damit keinen Gefallen. Zwar lassen sich kognitive Dissonanzen mit entsprechenden Erklärungen aufheben (ist ja gar nicht so schlimm, schließlich haben wir keinen Sex). Allerdings kannst du dein Unterbewusstsein nicht verarschen und so schmälern solche Aktionen das eigene Selbstwertgefühl.
 
janewayne
Benutzer199726  (41) Verbringt hier viel Zeit
  • #9
Erstmal musst du deine Gedanken sortieren.

Das eine ist sich vom "alten" Partner zu trennen. Dies sollte nur und ausschließlich passieren wenn man diesen nicht mehr liebt und die Beziehung nicht mehr will. Und man sollte niemals WARM wechseln.

Sprich, erst die Kollegin abchecken um auf Nummer sicher zu gehen und dann Schluss machen ist ein Dickmove und schäbig.

Trenne beide Schritte gedanklich.

Das andere ist deine Arbeitskollegin.

Klar, ist sie auch Projektionsfläche deiner Wünsche. Denn wen man nicht richtig kennt und nicht kennenlernen "darf", dem schreibt man automatisch tolle Eigenschaften zu und malt sich alles in den schönsten Farben aus.

Menschen, die in Kolleg:innen verknallt sind gibt es in diesem Forum zuhauf.

Alle fühlen sich wie Teenager und sind total benebelt von ihren Emotionen.

Mein Tipp: streich alle Emotionen raus und analysiere die Situation nüchtern.

Dann bekommst du einen 46 Jährigen, der sich in seine Kollegin verguckt hat, die er nicht kennt. Das könnte vieles sein.

Von unerfüllten Bedürfnissen, Midlife Crisis über Langeweile oder Unterforderung im Job.

Ich denke die Lösung deines Problems liegt bei DIR, nicht bei IHR.
 
S
Benutzer190912  (49) Öfter im Forum
  • #10
Das kann immer mal passieren, dass man sich von jemand angezogen fühlt, dass ein Draht vorhanden ist und ein gewisser Flirtfaktor.
Aber es riecht halt schon in Richtung warmer Wechsel auch wenn es noch am Anfang steht. Denn eigentlich wäre doch die richtige Reaktion ich bringer wieder mehr Schwung in meine Ehe oder gehe dort vorhandene Probleme an. Den Flirt oder Draht mit der Kollegin lasse ich laufen mit einer ganz klaren Grenze.
Wenn man es mal sehr streng betrachtet, ein aufkommender Betrug auf emotionaler Ebene beginnt es zu sein losgelöst von der körperlichen.
Es kann sein dass es für Euch beide eine gegenseitige Selbstbestätigung ist, es kann auch sein, dass Ihr beide insgeheim zu einer Affäre bereit wärt oder es kann sein dass Ihr beide Interesse an noch mehr hättet. Es kann aber passieren, dass wenn man sich dann näher kennenlernt der Zauber des Flirts verfliegt weil der andere auch andere nicht so anziehende Seiten hat
 
krava
Benutzer59943  (43) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #11
Ich würde sie fragen, ob sie Lust hätte mal gemeinsam auf einen Kaffee zu gehen oder irgendwas zu unternehmen, das einem die Möglichkeit bietet, sich besser kennenzulernen. Da merkt man dann eh recht schnell, ob Interesse vorhanden ist oder eben nicht.
also klammern wir den Job mal aus.
Du willst sie näher kennenlernen und WENN Interesse ihrerseits vorhanden ist, dann trennst du dich von deiner Frau? Versteh ich das richtig?

Du sprichst immer nur vom Job als Hindernis, vergisst aber die Kleinigkeit, dass du gar nicht solo bist.
und ich geh mal davon aus, dass deine Kollegin das auch weiß. Also da dürfte sich so ziemlich jede Frau schon grundsätzlich zurück halten. Außer sie will nur mit dir in die Kiste vielleicht, aber alles andere?
Siehst du deinen Beziehungsstatus hier gar nicht als Hindernis? Für beide Seiten?
 
B
Benutzer216611  Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten :smile:

Ich hab nochmal eingehend darüber nachgedacht und hab mich dazu entschlossen, mich emotional von meiner Kollegin zu trennen. Das wird sicher nicht einfach werden, weil die Gedanken an sie mittlerweile natürlich irgendwie ein fixer Bestandteil in meinem Denken geworden sind. Dass wir uns jeden Tag sehen und Gespräche miteinander führen, macht die Sache auch nicht leichter, aber ich denke, dass sich das, was ich vielleicht bei ihr gesucht habe, auch in meiner Ehe finden lässt. Dazu werden so einige Gespräche nötig sein, aber die Defizite, die ich sehe, sind nicht unüberwindbar.

Im Grunde wünsche ich mir nur, was sich jeder wünscht: Respektvollen Umgang miteinander, dem Partner Freiräume für seine Interessen geben und halt auch mal ein "Nein" akzeptieren, ohne gleich vor Wut zu schäumen und dem Partner ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil er "Nein" gesagt hat.

Das wären meine Wünsche.

Und ich werde umgekehrt meine Frau dahingehend befragen, ob es Dinge gibt, die sie gerne anders hätte. Wenn jeder nur ein wenig an sich arbeitet, dann kriegen wir das hin denke ich.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich ab sofort nur noch unfreundlich zu meiner Kollegin bin und ihr jede Hilfe verweigere, die ich ihr bisher zukommen habe lassen. Aber ich denke, je kleiner die Probleme werden, die ich aktuell in meiner Ehe sehe, desto größer wird der emotionale Abstand zu meiner Kollegin wieder werden und sich dorthin entwickeln wo er vorher war.

Ich hoffe, dass ich diese Ziele gemeinsam mit meiner Frau erreichen kann :smile: Denn wenn dies trotz aller Bemühungen nicht gelingt, dann muss man eben ehrlich hinterfragen, ob man sich wirklich noch liebt und sich, wenn das nicht mehr der Fall ist, eben trennen.

Doch soweit wollen wir es nicht kommen lassen :smile:

LG und danke nochmal für eure Antworten :smile:
 
F
Benutzer214925  (49) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #13
Zunächst mal vielen Dank für eure Antworten :smile:

Ich hab nochmal eingehend darüber nachgedacht und hab mich dazu entschlossen, mich emotional von meiner Kollegin zu trennen. Das wird sicher nicht einfach werden, weil die Gedanken an sie mittlerweile natürlich irgendwie ein fixer Bestandteil in meinem Denken geworden sind. Dass wir uns jeden Tag sehen und Gespräche miteinander führen, macht die Sache auch nicht leichter, aber ich denke, dass sich das, was ich vielleicht bei ihr gesucht habe, auch in meiner Ehe finden lässt. Dazu werden so einige Gespräche nötig sein, aber die Defizite, die ich sehe, sind nicht unüberwindbar.

Im Grunde wünsche ich mir nur, was sich jeder wünscht: Respektvollen Umgang miteinander, dem Partner Freiräume für seine Interessen geben und halt auch mal ein "Nein" akzeptieren, ohne gleich vor Wut zu schäumen und dem Partner ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil er "Nein" gesagt hat.

Das wären meine Wünsche.

Und ich werde umgekehrt meine Frau dahingehend befragen, ob es Dinge gibt, die sie gerne anders hätte. Wenn jeder nur ein wenig an sich arbeitet, dann kriegen wir das hin denke ich.

Das heißt jetzt natürlich nicht, dass ich ab sofort nur noch unfreundlich zu meiner Kollegin bin und ihr jede Hilfe verweigere, die ich ihr bisher zukommen habe lassen. Aber ich denke, je kleiner die Probleme werden, die ich aktuell in meiner Ehe sehe, desto größer wird der emotionale Abstand zu meiner Kollegin wieder werden und sich dorthin entwickeln wo er vorher war.

Ich hoffe, dass ich diese Ziele gemeinsam mit meiner Frau erreichen kann :smile: Denn wenn dies trotz aller Bemühungen nicht gelingt, dann muss man eben ehrlich hinterfragen, ob man sich wirklich noch liebt und sich, wenn das nicht mehr der Fall ist, eben trennen.

Doch soweit wollen wir es nicht kommen lassen :smile:

LG und danke nochmal für eure Antworten :smile:
Wollte dir gerade schreiben, das es nicht schön gegenüber deiner Frau ist, wenn du es ihr im nachhinein sagst. Wenn dann beende deine Beziehung mit deiner Frau gleich.
Besser ist natürlich die Probleme gemeinsam anzugehen, sollte dabei jemand zum Ergebnis kommen, dass eine Trennung besser wäre, dann kennt sich der andere zumindest aus und wird nicht vor dem Kopf gestoßen.
 
Anna1309
Benutzer166007  (40) Meistens hier zu finden
  • #14
Für mein Empfinden die richtige Entscheidung. Wenn du an den Punkt kommen solltest, dass es nicht mehr funktioniert, dann hast du zumindest alles versucht und kannst du ohne Schuldgefühle trennen.


Im Grunde wünsche ich mir nur, was sich jeder wünscht: Respektvollen Umgang miteinander, dem Partner Freiräume für seine Interessen geben und halt auch mal ein "Nein" akzeptieren, ohne gleich vor Wut zu schäumen und dem Partner ein schlechtes Gewissen machen zu wollen, weil er "Nein" gesagt hat.
Das ist allerdings toxisch, manipulativ und da wäre ich schon sehr deutlich deiner Frau gegenüber, dass ich sowas nicht dulden werde.
:zwinker:
 
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