• Es sind wieder ein paar schöne Fotobeiträge eingetrudelt. Schau sie dir doch einmal hier an und stimme für deinen Favoriten.

Freundin will nicht reden

N
Benutzer206635  (36) Ist noch neu hier
  • #1
Hallo Ihr Lieben,

bin seit über sechs Jahren mit meiner Freundin zusammen. Sie hatte es in ihrer Kindheit und Jugend nicht leicht, war unter psychologischer/psychiatrischer Behandlung und nahm zeitweise Psychopharmaka, um mit ihren (seltenen) Panikattacken zurechtzukommen. Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an, als es ist. Seit wir uns kennen, hatte sie zwei Panikattacken, davor war es deutlich häufiger, ihr geht es seitdem besser und sie meistert ihren Alltag, braucht keine Medikamente mehr.

Sie hat jetzt eine Psychotherapie angefangen, will jedoch nicht darüber reden. Wenn sie nichts erzählen mag, komme ich mir irgendwie komisch vor, wenn sie mich nach meinem Tag fragt, was ich so gemacht habe. Ich zerbreche mir dann den Kopf und mache mir so viele Gedanken, was sie wohl der Therapeutin für Dinge erzählt, die sie mir nicht erzählen will/kann. Das ist für mich ziemlich belastend. Ich weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt. Vielleicht ist es ähnlich wie bei Eifersucht? Wir haben ansonsten ein sehr inniges Verhältnis und können uns eigentlich alles erzählen.

Meine Vorstellung von Partnerschaft ist eigentlich, dass man sich alles erzählen kann. Was kann ich tun, damit mir das egal ist/wird, damit ich besser damit umghehen kann, dass sie mir nicht alles erzählen kann? Ich finde es gut, dass sie sich Hilfe holt und hoffe, dass es ihr hilft. Dabei will ich für sie natürlich keine Belastung sein, aber sie merkt schon, dass mich die Sache belastet.

Danke fürs Zuhören!
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
Was ist denn der Grund für die Psychotherapie?

hat sie die denn angekündigt? Auf einen Therapieplatz wartet man ja normalerweise sehr lange.

den genauen Inhalt der Gespräche finde ich persönlich aber eher irrelevant.
Wenn du zum Arzt gehst erzählst du deiner Freundin ja vermutlich auch nicht den kompletten Inhalt eines Termins.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #3
Sie hat jetzt eine Psychotherapie angefangen, will jedoch nicht darüber reden. Wenn sie nichts erzählen mag, komme ich mir irgendwie komisch vor, wenn sie mich nach meinem Tag fragt, was ich so gemacht habe. Ich zerbreche mir dann den Kopf und mache mir so viele Gedanken, was sie wohl der Therapeutin für Dinge erzählt, die sie mir nicht erzählen will/kann. Das ist für mich ziemlich belastend. Ich weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt. Vielleicht ist es ähnlich wie bei Eifersucht? Wir haben ansonsten ein sehr inniges Verhältnis und können uns eigentlich alles erzählen

Es ist doch aber ein Unterschied ob man über tiefe Probleme, Ängste und Zusammenhänge spricht oder ob man darüber redet das der Kaffee auf Arbeit gerade scheisse ist.

Oft hilft einem die Psychotherapie dabei seine Gedanken auch erst einmal zu sortieren und in Worte zu fassen.
Das ist ein sehr privater Raum und gehört mit allem was darin besprochen wird in erster Linie erstmal nur ihr.

Gib ihr Raum und gib ihr Zeit.
Wenn sie möchte dann wird sie dir irgendwann vom Inhalt der Stunden erzählen und wenn sie das nicht möchte, dann sollte das auch ok sein.

Warum ist es für dich so ein Problem? Zweifelst du an ihrer Liebe wenn du nicht sofort alles über sie weißt?
 
N
Benutzer206635  (36) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #4
Hallo krava, so genau kann ich das gar nicht sagen. Sie möchte ihre schwierige Kindheit verarbeiten, würde ich sagen. Möglicherweise hat auch ein Buch zu ihrer Entscheidung geführt (will keine Werbung dafür machen), welches ich für psychisch wenig belastbare Menschen absolut ungeeignet finde. Aber da rede ich ihr nicht rein.

Jetzt haben sich hier die Antworten überschnitten.

Das mit dem Therapieplatz war tatsächlich Zufall. Sie hat auch nicht gedacht, dass es so schnell klappt.

Kartoffeltierchen: Ich zweifel nicht an ihrer Liebe. Es ist wie gesagt vielleicht so eine Art Eifersucht. Dieses Gefühl ist einfach da, auch wenn man das nicht möchte, man muss damit klarkommen, und das will ich, ist aber schwierig.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #5
Hallo krava, so genau kann ich das gar nicht sagen. Sie möchte ihre schwierige Kindheit verarbeiten, würde ich sagen. Möglicherweise hat auch ein Buch zu ihrer Entscheidung geführt (will keine Werbung dafür machen), welches ich für psychisch wenig belastbare Menschen absolut ungeeignet finde. Aber da rede ich ihr nicht rein.
Selbst wenn das Buch ungeeignet gewesen sein sollte - du darfst es selbstverständlich gerne nennen - ist sie ja jetzt in den besten Händen und kann sich jetzt in aller Ruhe sortieren.

Ich käme im Leben nicht auf die Idee, meinem Mann davon zu erzählen, was alles in meinen Coaching- und Therapiestunden passiert ist.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #6
Es ist wie gesagt vielleicht so eine Art Eifersucht.
Und worauf genau? Wo kommt das denn her?
Weil ein Therapeut ihr hilft und damit Sachen über sie erfährt die du vielleicht noch nicht wusstest?
Partnerschaft bedeutet auch gewissermaßen autonom sein zu dürfen wenn man es sich wünscht. Das ist ein normaler, gesunder Wunsch.

Und wie gesagt: Das sind psychotherapeutische Sitzungen in einem geschützten Rahmen.
Die beiden sitzen nicht über heißer Schokolade zusammen und tratschen über Gott und die Welt.
 
N
Benutzer206635  (36) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #7
Woher das kommt, weiß ich nicht. Vielleicht, weil ich denke: Es müssen schlimme Dinge sein, die so schlimm sind, dass sie mir die nicht sagen kann. Klar, das klingt total lächerlich, so einfach ist es ja nicht, das ist mir auch bewusst. Ich möchte halt damit klarkommen, dass es Dinge gibt, die sie mir nicht erzählen kann/will. Vielleicht ist sie fremdgegangen und muss damit klarkommen? Solche und andere tausende Gedanken schwirren mir durch den Kopf - vielleicht bräuchte ich selber viel dringender eine Theapie?

unitylejean: Wenn Dein Mann kein Problem damit hat, dann ist es doch OK. Vielleicht hat Dein Mann ja auch Dinge, die er Dir keinesfalls erzählen würde.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #8
Warum vom schlimmsten ausgehen? Es geht in solchen Gesprächen ja hauptsächlich um den betreffenden selbst. Um Gedanken, Gefühle, Situationen, manchmal Träume und was das alles mit einem macht.

Mein Partner hat auch selten was von seinen Einheiten erzählt.
Er meinte damals das er sich schon in der Therapie sehr konzentrieren müsste seine Gedanken zu sammeln und vor allem darüber zu sprechen.
Das ist anstrengend gewesen und Zuhause bei mir war sein Safe Place wo er Kraft für die nächste Stunde sammeln konnte.
Die Dinge die einen ohnehin viel Kraft kosten nochmal zuhause durchzukauen, mit der Gefahr das ich nicht alles nachvollziehen kann, das habe ich nie verlangt.

Erst später lies er FREIWILLIG hier und da was aus der Therapie fallen, macht er immernoch.
Ich höre dann zu und frage manchmal nach ob er mehr erzählen möchte.
Manchmal tut er das, manchmal aber auch nicht und das ist ok.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #9
Vielleicht hat Dein Mann ja auch Dinge, die er Dir keinesfalls erzählen würde.
Ja, selbstverständlich.
Keine Ahnung, mit wem er vor mir geflirtet oder rumgeknutscht hat. Sein Ding.
Keine Ahnung, warum er bei der psychologischen Beratung seiner Uni war. Sein Ding.
Ich kenne nicht mal seinen Fetisch in letzter Ausprägung. Will ich auch nicht. Ich vertraue darauf, wenn er sagt, dass ich es nicht teilen würde und dass er das lieber für sich behalten will.

Genauso ist das bei deiner Freundin auch. Das ist normal.
 
N
Benutzer206635  (36) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #10
Für mich ist es halt normal, über alles reden zu können. Ich wüsste jetzt nicht, was ich gegenüber meiner Freundin verschweigen müsste und warum, vielleicht bin ich ja nicht normal?
Aber sei's drum - ich möchte halt damit klarkommen, dass sie nicht über alles reden will. Mir ist das wie gesagt alles klar und bewusst; ich respektiere es, dass sie Geheimnisse vor mir hat. Es fällt mir halt nur schwer, damit klarzukommen. Vielleicht sollte ich mich irgendwie ablenken? Habt Ihr Tips?
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #11
Hallo Ihr Lieben,

Wenn sie nichts erzählen mag, komme ich mir irgendwie komisch vor, wenn sie mich nach meinem Tag fragt, was ich so gemacht habe. Ich zerbreche mir dann den Kopf und mache mir so viele Gedanken, was sie wohl der Therapeutin für Dinge erzählt, die sie mir nicht erzählen will/kann. Das ist für mich ziemlich belastend. Ich weiß nicht, ob Ihr das verstehen könnt. Vielleicht ist es ähnlich wie bei Eifersucht? Wir haben ansonsten ein sehr inniges Verhältnis und können uns eigentlich alles erzählen.

Meine Vorstellung von Partnerschaft ist eigentlich, dass man sich alles erzählen kann. Was kann ich tun, damit mir das egal ist/wird, damit ich besser damit umghehen kann, dass sie mir nicht alles erzählen kann?

Danke fürs Zuhören!
Ich möchte Dir einen Gedanken mitgeben:

Stell Dir vor, es gäbe etwas in Deinem Leben, was Du selbst dem Menschen, den Du über alles liebst, nicht erzählen kannst, weil Du ihn damit zu sehr belasten würdest.

Diese Belastung wäre so gravierend, dass Du damit rechnen müsstest, in einem anderen Licht gesehen zu werden und schlimmstenfalls nur noch Mitleid statt Liebe von ihm, bekommen würdest. Es gibt Dinge im Leben, die sind so schwer zu ertragen, dass es für einen selbst nicht hilfreich ist, dass man den Menschen damit belastet, den man liebt.

Es ist eine Art Selbstschutz und sie schützt auch Dich, indem sie es Dir nicht erzählt. Stelle bitte nicht Eure Beziehung, ihr Vertrauen zu Dir oder ihre Liebe zu Dir infrage.

Frage sie nicht mehr und versuche es zu akzeptieren.
 
N
Benutzer206635  (36) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #12
Nochmal: Ich versuche, damit klarzukommen und frage sie auch nicht mehr, falls das nicht rübergekommen ist. Es ist halt sehr schwer für mich, damit umzugehen - vielleicht hab ich ja einen am Sender wie mein Bruder (schwer schizophren). Ich verstehe jedenfalls meine Freundin und ich kann Eure Gedanken und Beispiele absolut nachvollziehen.

Mal ein extremes Beispiel von mir:
Wenn sich jemand von seinem drogenabhängigen Partner wegen seiner Drogenabhängigkeit trennt, dann kann der drogenabhängige Partner das verstehen, es ist für ihn aber schwer, damit umzugehen.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #13
vielleicht hab ich ja einen am Sender wie mein Bruder (schwer schizophren).
Das eine hat mit dem anderen ja mal garnichts zu tun…
Ihr habt offenbar ein unterschiedliches Verständnis von Privatsphäre. Das ist ok, das geht sehr vielen so.
Man muss halt lernen sowas zu akzeptieren ohne das mega Drama oder einen Verlust darin zu sehen.

Am ehesten kommt man ja darüber hinweg indem man sich fragt wovor man überhaupt Angst hat.
Bedeuten Geheimnisse einen Verlust an Intimität für dich?
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #14
Mein Tipp wäre… sprech mit ihrem Therapeuten darüber. Der kann Dir da sicherlich eher helfen, weil der mit solchen Dingen vermutlich täglich konfrontiert ist.
 
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Blaubeerin
Benutzer179302  (29) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #23
Ich hätte auch keine Lust nach den Sitzungen die Sitzungen nacherzählen zu müssen, nochmal mich nochmal dazu überwinden zu müssen, mich emotional in die Situation hineinzuversetzen. Und das dann nur um die Neugierde meines Partners zu befriedigen, aber nicht für mich. Mir wäre das viel zu belastend. Ich würde erstmal mit meinen Gedanken alleine bleiben wollen, vielleicht erstmal alles wieder wegschieben oder in Ruhe für mich reflektieren. Auf jeden Fall in meinem Tempo, ganz genau wie ich es will und kann. Und dann würde ich irgendwann von alleine gewisse Erkenntnisse mit meinem Partner teilen wollen. Vielleicht ist deine Freundin da so wie ich. Dann wäre es sehr hilfreich, wenn du ihr das Gefühl gibst, dass du für sie da bist, wenn sie möchte. Und wenn sie nicht reden möchte, dass du trotzdem da bist und das akzeptierst.
 
G
Benutzer Gast
  • #25
Hm, ich persönlich erwarte, dass meine persönlichen Gedanken, Gefühle, Themen respektiert werden und zu meiner Privatsphäre gehörend betrachtet werden. Würde ein Partner erwarten, dass ich jeden noch so petsönlichen Furz mit ihm bespreche, wäre das keine Basis für eine Beziehung für mich. Das hat nichts mit Misdtrauen oder mangelnder Liebe oder Offenheit dem Partner gegenüber zu tun. Ich sehe einfach keinen Grund sich mit dem Partner "zu verschmelzen", ich bin und bleibe ein "ich", der selber entscheidet und ein Individuum ist.


Gerade bei den Pärchen, wo es nur noch ein "wir" gibt, wo es keine Individualität mehr gibt und der komplette Seelenstrip gemacht wird, habe ich mitbekommen, dass Trennungen extrem langsam und schmerzhaft sind. Für mich ist es in einer Partnerschaft nicht erstrebenswert, ALLES wissen zu müssen. Ich finde es toll, auch nach über 6 Jahren neue Seiten an meinem Partner entdecken zu können. Es ist doch langweilig, den Partner in- und auswendig zu kennen (finde ich).

Geht es Dir dabei um Kontrollverlust?
 
G
Benutzer Gast
  • #28
Verstehe ich nicht, kannst Du das näher erklären? Umgedreht: Hast Du das Gefühl von Kontrollverlust, wenn Du Deinem Partner manche Dinge erzählen würdest?
Nein, ich hätte kein Gefühl des Kontrollverlustes. Aber ich habe auch kein Bedürfnis, ihm die Grösse, Konsistenz und Farbe meines Stuhlganges mitzuteilen, den ich dem Hausarzt abgegeben habe. :tongue:

Aber auch ansonsten wüsste ich nicht, warum ich etwas aus meiner Kindheit oder Jugend erzählen soll, was heute für mich komplett irrelevant ist. Ich sehe den Sinn dahinter einfach nicht, warum man alles sagen sollte oder wissen will, wenn es beziehungstechnisch irrelevant ist. Es ist für mich etwas komplett sinnbefreites ohne Nutzen.

Ich kriege den Eindruck, dass Du ohne ALLES zu wissen und mitgeteilt zu kriegen, Angst hast die Situation / Deine Partnerin nicht mehr kontrollieren zu können. Evt. Eifersucht, dass der Therapeut mehr Einfluss hat auf sie als Du?
 
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S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #29
Nein, ich hätte kein Gefühl des Kontrollverlustes. Aber ich habe auch kein Bedürfnis, ihm die Grösse, Konsistenz und Farbe meines Stuhlganges mitzuteilen, den ich dem Hausarzt abgegeben habe. :tongue:

Um die Farbe des Stuhlgangs geht es hier aber nicht.

Aber auch ansonsten wüsste ich nicht, warum ich etwas aus meiner Kindheit oder Jugend erzählen soll, was heute für mich komplett irrelevant ist. Ich sehe den Sinn dahinter einfach nicht, warum man alles sagen sollte oder wissen will, wenn es beziehungstechnisch irrelevant ist. Es ist für mich etwas komplett sinnbefreites ohne Nutzen.

Die Freundin macht JETZT eine Psychotherapie. Wie man auch nur auf die Idee kommen kann, dies unter „heute für mich irrelevant ist“ zu packen, ist mir völlig schleierhaft. Und auch, wieso die Sache „beziehungstechnisch irrelevant“ sein soll, ist mir absolut unklar.

Ich kriege den Eindruck, dass Du ohne ALLES zu wissen und mitgeteilt zu kriegen, Angst hast die Situation / Deine Partnerin nicht mehr kontrollieren zu können. Evt. Eifersucht, dass der Therapeut mehr Einfluss hat auf sie als Du?

Warum eigentlich diese maßlose Übertreibung und eine Mutmaßung die logisch überhaupt nicht nachvollziehbar ist?

Der TE fragt seine Freundin nicht darüber aus, wie oft sie im Durchschnitt der letzten 10 Jahre gefurzt hat, oder wie lange sie als Baby einen Schnuller „brauchte“.

Sondern darum, das die Freundin in der Vergangenheit etwas erlebt hat, das so gravierend war, das es JETZT noch Jahre später massiv Ihren Alltag “bestimmt”. Und da ist es mEn mehr als nachzuvollziehen, wenn der TE denkt: “wir leben zusammen und sollten uns alles erzählen können … aber sie redet nicht mit mir darüber” (und damit habe ich ein Problem).
 
SauerMachtLustig
Benutzer122781  Planet-Liebe ist Startseite
  • #36
ich würde versuchen, da mehr rational als emotional ranzugehen, wie du es scheinbar bisher tust.
du machst dir gedanken, dass sie dort über ein potenzielles fremdgehen redet etc. und das macht dir bauchschmerzen. doch wie wahrscheinlich ist das? deine freundin hat offenbar seit ihrer kindheit probleme und war bereits in behandlung. ist es nicht einfach sehr viel wahrscheinlicher, dass sie dinge von damals noch nicht vollständig aufgearbeitet hat?
du scheinst da sehr wenig verständnis für zu haben (dass sie dir nicht alles erzählen kann oder will), ich vermute mal, du hattest nie ansatzweise solche probleme? es wurde ja bereits beschrieben, was für gedanken und gefühle da hochkommen können ("wenn ich alles offen erzähle, merkt er erst wie kaputt ich wirklich bin" etc.), versuche dich mal da reinzuversetzen.
 
A
Benutzer172677  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #42
Mir helfen bei solchen Gefühlen und Gedanken immer zwei Dinge: rationalisieren im Sinne eines Realitätsabgleiches und nach den Ursachen buddeln und die Angst genauer bestimmen.

Für ersteres müsste es doch helfen, sich klarzumachen, was ein Therapeut in solchen Gesprächen tut und wozu man ihn überhaupt braucht. Wäre es da mit einem netten Gespräch getan, das auch jeder Laie führen könnte, wäre er ja überflüssig.
Niemand hier weiß, was genau da wie mit Deiner Freundin bearbeitet wird, aber wenn Du bedenkst, dass ein Therapeut oft hilft, Gedanken, Emotionen, Ängste usw. erst klarer ins Bewusstsein zu fördern, diesen Prozess begleitet, den Patienten dabei auffängt und ihm hilft, das alles zu bearbeiten, dann wird doch klar, dass es da um etwas ganz anderes geht, als das, was ein Gespräch zwischen euch ausmachen würde.
Das ist, aus eigener Erfahrung, manchmal sehr überwältigend, unglaublich anstrengend, schwer auszuhalten und nicht leicht zu sortieren und einzuordnen.
Ich hätte nicht gewusst, wie ich das jemandem hätte erzählen sollen, vor allem nicht, ohne mich selbst dabei über die Maßen zu belasten.
Möglicherweise wünschst Du Dir etwas von ihr, dass sie gar nicht leisten kann oder ihr sogar schaden könnte.

Zweiteres hieße, zu ergründen, was genau Du da eigentlich fühlst und wie es dazu kommt.
Wie kommst Du auf ein Fremdgehen? Was befürchtest Du da? Wo kommt das Misstrauen her?
Solche Gedanken entstehen ja nicht im luftleeren Raum, die haben Ursachen.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #43
Ich verstehe diesen Wunsch nach Seelenstrip einfach nicht.

Vielleicht kommst Du erst einmal von Deinem „Trip“ runter.

Es geht überhaupt nicht darum, jedes Detail seines Lebens auszubreiten.

Sondern um „über eine Sache reden, die ganz extrem das jetzige Leben beeinträchtigt“.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #44
Grenzenlos? Also z.B. "die beste Freundin kotzt sich bei Deiner Partnerin über ihre eigene Beziehung aus" - da würde ich sagen, das geht Dich absolut nichts an, Liebe hin oder her. Würde sie Dir das erzählen würde ich das als sehr, sehr negativen Charakterzug betrachten.

Nein, nicht grenzenlos. Es geht ja eher um Dinge, die die beiden „Liebenden“ betreffen.

Und das wäre ja kein Stück gegeben, wenn eine Freundin von der Partnerin sich über ihre eigene Partnerschaft auskotzt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #45
Es geht ja eher um Dinge, die die beiden „Liebenden“ betreffen.
Naja, und da ist dann die Frage ab wo es beide betrifft (oder, durch drüber sprechen, betreffen sollte) und nicht nur eine der beiden Personen.

Ich kanns zum Beispiel aus keiner der beiden möglichen Positionen leiden, wenn unnötig über Dinge gesprochen wird, die einen runterziehen. Hilft es meinem Gegenüber drüber zu sprechen ist es natürlich nicht mehr unnötig, aber wenn das nicht der Fall ist? Dann hat "drüber sprechen" nur den Effekt, dass es direkt beiden schlecht geht. Muss ja echt nicht sein.
 
Federeule
Benutzer180541  (33) Verbringt hier viel Zeit
  • #46
Entfernt
 
Zuletzt bearbeitet:
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #47
Naja, und da ist dann die Frage ab wo es beide betrifft (oder, durch drüber sprechen, betreffen sollte) und nicht nur eine der beiden Personen.

Die Frage kann man sich gerne stellen… aber mEn betrifft es eben sehr schnell Beide (bzw. die Beziehung an sich).

Ich kanns zum Beispiel aus keiner der beiden möglichen Positionen leiden, wenn unnötig über Dinge gesprochen wird, die einen runterziehen. Hilft es meinem Gegenüber drüber zu sprechen ist es natürlich nicht mehr unnötig, aber wenn das nicht der Fall ist? Dann hat "drüber sprechen" nur den Effekt, dass es direkt beiden schlecht geht. Muss ja echt nicht sein.

Davon war aber auch keine Rede. Natürlich redet man nicht unbedingt, wenn es beiden danach schlechter geht als vorher.

Das “miteinander reden können” sollte durch die Liebe / Beziehung den Rahmen haben, das es sich für beide (oder zumindest für Einen) positiv auswirkt.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #48
Das “miteinander reden können” sollte durch die Liebe / Beziehung den Rahmen haben, das es sich für beide (oder zumindest für Einen) positiv auswirkt.
Das macht halt in meinen Augen keinen Sinn. Wenn mir nen Thema schlechte Laune macht ändert sich das nicht durch Emotionen, die ich für mein Gegenüber empfinde.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #49
Das macht halt in meinen Augen keinen Sinn. Wenn mir nen Thema schlechte Laune macht ändert sich das nicht durch Emotionen, die ich für mein Gegenüber empfinde.

Wenn mich irgendetwas belastet, dann tut es mir gut, es einer vertrauten Person zu erzählen.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #50
Wenn mich irgendetwas belastet, dann tut es mir gut, es einer vertrauten Person zu erzählen.
Okay, das trifft aber echt nicht auf alle Menschen zu. Mir tut es a) nicht gut, b) zwingt es mich dazu, mehr als nötig daran zu denken, c) kommt Verärgerung ob der ersten beiden Punkte zusätzlich dazu, wenn ich nur darüber spreche, weil mein Gegenüber das von mir erwartet / sich sonst ausgeschlossen fühlt oder so.
 
G
Benutzer Gast
  • #51
Vielleicht kommst Du erst einmal von Deinem „Trip“ runter.

Es geht überhaupt nicht darum, jedes Detail seines Lebens auszubreiten.

Sondern um „über eine Sache reden, die ganz extrem das jetzige Leben beeinträchtigt“.
Wenn Du von Deinem hohen Ross runterkommst, dass ausgerechnet Deine Meinung allgemein gültig ist, können wir gerne drüber reden. :grin:

Ich rede von meiner Meinung, meiner Ansicht im Gegensatz zu Deinen Pauschalaussagen. Dass Du (aus Prinzip?) anderer Meinung bist, war ja vorhersehbar.
 
Nevery
Benutzer72433  Planet-Liebe ist Startseite
  • #52
Was man halt auch nicht vergessen sollte, über den für manche Menschen unangenehmen Punkt des "akut drüber sprechen sollens" hinaus besteht, einmal ausgesprochen, immer die Gefahr, dass das Gegenüber das Thema erneut anspricht oder, wenn man das explizit ausgeschlossen hat, mit einem ich-würd-gern-drüber-reden-aber-darf-ja-nicht-Gesicht rumläuft. Das ist einfach nur Stress, und zwar in meinen Augen komplett unnötiger.

Nein, was in meinem Kopf vorgeht, das geht grundsätzlich erstmal nur mich etwas an, und wenn ich aus irgendwelchen Gründen beschließe etwas davon mit einem spezifischen Menschen zu teilen bedeutet das in keinster Weise, dass mein Partner deshalb einen Anspruch darauf hätte, das ebenfalls zu erfahren. Generell nicht, aber ganz besonders nicht, wenn ich diese Gedanken mit einer Fachkraft teile, die mir damit helfen soll.
 
S
Benutzer152906  (46) Beiträge füllen Bücher
  • #53
Wenn Du von Deinem hohen Ross runterkommst, dass ausgerechnet Deine Meinung allgemein gültig ist, können wir gerne drüber reden. :grin:

Ich rede von meiner Meinung, meiner Ansicht im Gegensatz zu Deinen Pauschalaussagen. Dass Du (aus Prinzip?) anderer Meinung bist, war ja vorhersehbar.

ROFL!

Wo mache ich denn bitte Pauschalaussagen?

Wenn Du aus der Aussage “Hamburger sind ungesund” bastelst, das man angeblich von “alles mit Brot sei ungesund” gesprochen hätte, dann ist das eine völlig unsinnige Aussage und letztlich auch pauschalisierend (im Sinne von aus einer Spezialität auf alles zu schließen).

Und ich kann auch nicht erkennen, wo ich angeblich auf einem hohen Ross sitzen soll, wenn ich jemanden auf einen (eigentlich) sehr deutlich sichtbaren Denkfehler hinweise.
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #54
Also daraus ergibt sich für mich völlig „automatisch“, das man mit seinem „Partner“ über alles reden können sollte.
können ja, aber vielleicht ganz einfach nicht wollen?!
Auch in einer festen Beziehung hab ich eine Privat- und eine Intimsphäre und ich käme nie auf die Idee meinen Partner zum Beispiel über medizinische Details oder Arzttermine auszufragen. Erst recht wenn es um sehr persönliche oder intime Dinge geht. Ich hab auch noch nie einem Mann irgendwas über meine Gynäkologentermine erzählt, außer es betraf uns beide. Aber über einen Krebsabstrich oder so was würde ich nie reden. reden WOLLEN wohl gemerkt!

Und gerade bei Altlasten finde ich es auch ganz normal, dass man darüber zumindest erst mal nicht so gerne spricht. Weil es einen mitunter auch in einem schlechten Licht da stehen lässt und man Fehler offenbaren muss.
 
EmiliaBellini
Benutzer173437  Öfter im Forum
  • #55
Gibts bei Dir keine Themen, an die zu rühren sich unangenehm anfühlt?
Müsste ich überlegen, spontan fällt mir da nix ein.
Okay, reden wir mal Klartext. Hier nochmal der Absatz, auf den ich hinaus will.
Sie hatte es in ihrer Kindheit und Jugend nicht leicht, war unter psychologischer/psychiatrischer Behandlung und nahm zeitweise Psychopharmaka, um mit ihren (seltenen) Panikattacken zurechtzukommen. Das hört sich jetzt vielleicht schlimmer an, als es ist.
Das hört sich nicht schlimmer an, als es ist. DAS ist schlimm, zumal wenn sie jetzt eine Therapie macht, um das alles aufzuarbeiten.

Ich kenne Frauen, die als Kind sexuellem Missbrauch und/oder Gewalt ausgesetzt waren und die dies im Erwachsenenalter aufarbeiten müssen, weil sie traumatisiert sind. Ein Teil dieser Frauen kann nicht mit ihren Beziehungspartnern darüber reden, weil allein das "Erlebte" zu erzählen auch den Beziehungspartner traumatisieren könnte, was dann die Beziehung zerstören kann.

Eine Freundin von mir hatte es ihrem Ehemann erzählt. Ihr Ehemann war so erschüttert, dass das Sexualleben darunter litt, weil er dann daran denken musste, was seiner Frau als Kind angetan wurde. Sie selbst hatte nach ihrer Offenlegung das Gefühl, dass das vorherrschende Gefühl ihres Mannes ihr gegenüber Mitleid war. Das Ganze endete tragisch.

Aus diesem Grunde sollte man es eben manchmal akzeptieren, dass trotz Liebe und Vertrauen, eine Frau ihrem Partner eben nicht alles erzählt, wenn es traumatische Erlebnisse waren.
 
caotica
Benutzer68775  (39) Planet-Liebe Berühmtheit
  • #56
Vielleicht kommst Du erst einmal von Deinem „Trip“ runter.

Es geht überhaupt nicht darum, jedes Detail seines Lebens auszubreiten.

Sondern um „über eine Sache reden, die ganz extrem das jetzige Leben beeinträchtigt“.
Aber redet man nicht grade DARÜBER sehr schwer?

Und vielleicht will man manche Dinge nicht in der Beziehung haben? Je nachdem, was man aufarbeitet, fühlt es sich dann vielleicht "vergiftet" an, was man vorher als sicheren Platz hatte?
Da ist doch auch viel Typfrage dahinter, manchen hilft es, Schwieriges zu besprechen, und manche belastet es zusätzlich. Außerdem kann es durchaus sein, dass man - wenn man etwas belastendes teilt - dann direkt damit konfrontiert wird, dass das Gegenüber überfordert ist und man da AUCH noch trösten muss.

Oder es ist ein sehr sensibles Thema und das, was man als Reaktion erhofft oder erwartet (oder ertragen kann) ist sehr spezifisch und man weiß, das gegenüber kann auch anders reagieren.

Ich frage mich halt, warum man sich Dinge an denen man für sich kaut, komplizierter machen muss, indem man sie teilt und in eine Zwischenmenschlichkeit zerrt, wo sie noch weitere Auswirkungen haben.

Außerdem sind auch nicht alle "Redende" - MIR hilft es einfach nicht, Belastungen und Überforderungen mit jemandem zu teilen, im Gegenteil, es fügt der Belastung weitere Schwere hinzu. Das hat wenig mit Vertrauen zu tun, sondern mit dem gewünschten Umgang mit persönlichen Problemen. Hab ich auch nie geteilt und werde ich nie teilen, weil es mir leichter fällt, mich mit mir auseinander zu setzen, wenn da keine weitere Person IHRE Persönlichkeit einstreut.
 
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