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Freund setzt mich unter Druck. Beziehung beenden oder weitere Chance?

Hazelnut87
Benutzer206020  (35) Ist noch neu hier
  • #1
Liebes Forum,
Ich wende mich an euch, da ich mir unsicher bin wie es weitergehen soll. Soll ich die Beziehung beenden oder es doch nochmal versuchen?

Wir sind beide Anfang und Mitte 30 und seit 5 Jahren zusammen. Der Anfang war nicht leicht. Ich hatte damals schon bedenken ob das halten kann. Ich habe seinen Charakter und Verhaltensweisen toleriert. Eventuell lag da schon der Fehler.
In einer Beziehung gibt es immer ein Geben und Nehmen. Man wächst daran und geht auf den jeweils anderen ein. Doch mit meinem Freund war das immer etwas schwierig. Er ist Einzelkind. Grenzen kannte und kennt er bis heute nicht. Er ist respektlos seinen Eltern, seinen Freunden, mir und generell Menschen gegenüber. In unserer Beziehung war er immer zufrieden, aber empfand auch alles als anstrengend und nervig. An sich das ganze Leben. Den Einkauf, die Arbeit und den Haushalt. Er war immer schlecht drauf, auch wenn ich Zeit mit ihm verbracht habe. Aus Langweilige fing er dann gerne an wirklich dumme Dinge zu erzählen und auch mal aus Spaß zu beleidigen. Gut, da ich ein sehr toleranter Mensch bin und auch ein dickes Fell habe, hat es mich nicht sehr gestört. Ab und an ein Konter und gut war. Er ist einfach sehr kindisch.

Als dann mein Vater 2019 plötzlich total unerwartet verstarb änderte sich meine Situation komplett. Ich wohnte damals in der 1.Etage meines Elternhauses da ich chronisch krank bin und ich nicht arbeiten gehen konnte, blieb ich im Hotel Mama. (Ich bin Lungentransplantiert, habe Diabetes und schlechte Nieren) Ich machte zu der Zeit aber ein Studium, um zurück ins Arbeitsleben zu kommen. Nun stand ich da mit meiner Mutter die auch nur ein kleines Einkommen hatte. Das Haus war im Unterhalt zu viel für uns zwei alleine. Meine Schwester und ihr Mann zogen dann ein, da die beiden sehr gut verdienten und meiner Schwester das Haus genauso sehr am Herzen lag. Ich entschloss mich, die oberer Etage für die beiden freizumachen und in mein altes Kinderzimmer zu ziehen. Doch auf Dauer war dies für mich auch keine Lösung. Ich hab es gerne gemacht und bin auch sehr gerne mit meiner Familie zusammen, aber mit 30 will man nicht mehr gerne im Kinderzimmer bei Mama wohnen 😅

Mein Freund und ich überlegten uns zusammenzuziehen. Ich war damals hin und her gerissen, weil ich verunsichert war, ob das klappen könnte. Aber auch die tiefe Trauer um meinen Vater und die Wohnsituation machte mir zu schaffen. Ich fühlte mich, als wäre für mich kein Platz mehr, da auch ein Kind unterwegs war und ich Tante werden sollte.
Mein Freund wollte in seinem Leben immer ein eigenes Haus haben. Und dann entschlossen wir uns ziemlich schnell dazu, da gerade neben meinem Elterhaus ein Bauplatz zum Verkauf angeboten wurde. Da es schon viele Anfragen bei dem Besitzer gab, mussten wir uns also auch sehr schnell entscheiden. Ich wollte auch gerne in der Nähe meiner Familie bleiben. Der Gedanke war so schön und ich hatte die rosarote Brille auf bei dem Gedanken im eigenen Haus mit Garten und einer Familie zu wohnen.

Die Zeit in der Bauphase war wirklich sehr anstrengend für mich, da ich quasi nebenan wohnte, war ich immer vor Ort und darum bekam ich auch ständig die Aufgabe mich um die Bauleute zu kümmern und war auch meist Ansprechpartner. Nebenbei hatte ich mein Studium und das hatte ich auch etwas vernachlässigt. Es gab immer öfter Ärger zwischen mir und meinem Freund. Aber ich habe ein so großes Harmoniebedürfniss und mag keine Konflikte, dass ich immer klein bei gab. Heute denke ich, dass ich mich da falsch verhalten habe und mich mehr durchsetzten sollte. Das Haus läuft übrigens auch komplett auf den Namen meines Freundes. Ich habe damit finanziell nichts zu tun und stehe auch nicht im Grundbuch, was ja auch berechtigt ist. Wir sind nicht verheiratet und ich habe kein Geld zum investieren.

Die Zeit war emotional ein Auf und Ab. Stress pur und viel Ärger. Ich habe aber wohl einen langen und dehnbaren Geduldsfaden und hab alles mitgemacht. Ich hatte ja auch die Hoffnung, dass sich alles zum besseren ändert und mein Freund reifer wird, wenn wir ein Eigenheim haben. Da er sehr bequem ist und auch seine Wohnung vorher teilweise sehr dreckig und unordentlich war, hatte ich es immer öfter abgelehnt bei ihm zu übernachten oder ihn zu besuchen. Er hatte eine Putzfrau, die nur alle 14 Tage kam.
Man sagt ja, man lernt erst das wahre Gesicht eines Menschen kennen, und erlebt seine Marotten, wenn man zusammenlebt. Dies war auch bei uns der Fall. Es fing schon mit der Musterung an. Alle Entscheidungen musste ich treffen (einerseits war es nett, dass ich mir alles aussuchen durfte, damit ich mich wohlfühlen, aber ich wollte auch, dass er sich auch miteinbringt. Er zahlt ja schließlich das Ganze drum herum. )

Er beschwerte sich immer mehr wie anstrengend das alles ist und ich fühlte mich immer dazu genötigt ihm gut zuzusprechen und zu motivieren, obwohl ich ja auch nervt war. Wir zogen zusammen ein. Zu Anfang war alles in Ordnung. Wir mussten uns daran gewöhnen nicht mehr alleine zu wohnen. Ich musste lernen neben einem Schnarcher zu schlafen und er nicht mehr im stehen zu pinkeln und alles liegen zu lassen. Wir mussten lernen Kompromisse einzugehen. Doch es funktionierte leider nicht. Ich fing an immer mehr zu meckern und katapultierte mich immer mehr in die Mutterrolle die versuchte ihren 16 jährigen Sohn zu erziehen. Er hinterließ alles saumäßig, wenn er kochte, wenn er im Bad seine Sitzung hatte oder duschte..neben seiner Bettseite lagen überall seine Klamotten auf dem Boden verteilt, Schubladen wurden grundsätzlich offen gelassen und er benahm sich mir gegenüber immer respektloser und egoistischer. Er sagte mir nicht mehr Bescheid, und entschied wer zu Besuch kommen durfte und wer nicht. Überrumpelte mich mit Entscheidungen, die unser Wochenende betraf (er lag meist lieber auf dem Sofa und schaute Tv oder zockte mit Kumpels Konsole) wo ich in der Zeit blieb war ihm egal. Im Wohnzimmer war kein Platz, also bin ich meist zu meiner Familie nach nebenan gegangen. Das steigerte sich immer mehr. Beleidigungen und Beschimpfungen und schlechte Laune waren bald an der Tagesordnung. Ich hatte auch keine Lust jetzt nur Hausmädchen und Mutter zu sein. Ich war immer sehr rücksichtsvoll und habe teilweise meine eigenen Bedürfnisse hinten dran gestellt. Mir war es egal, ob er in der Öffentlichkeit kein Händchen mit mir halten wollte oder vor anderen Leuten zu zeigen, dass ich seine Lebensgefährtin bin und nicht seine beste Freundin. Aber manchmal kam mir unsere Beziehung so vor als wären wir wie Bruder und Schwester. Es kamen so gut wie nie liebe Worte eher nur Herabwürdigende. Die Zeit war emotional sehr anstrengend für mich. Ich steckte so viel Energie in unsere Beziehung, Haus und alles drum herum, und ihm war alles zu viel oder sah es nicht für nötig. Ich habe ihm oft versucht zu erklären, dass liebe auch mit Gesten bestärkt werden kann und nicht mit Worten.Er muss es ja nicht sagen, kleine Taten sprechen ja auch für die gegenseitige Zuneigung. Doch von ihm kam nichts. Ich empfand immer mehr negative Gefühle und dementsprechend verhielt ich mich auch. Ich war gereizt, schlecht gelaunt und schlief schlecht. Bei Gesprächen, rollte er mit den Augen, nahm mich nicht ernst, versuchte mich "ja mein SCHATZ ich gebe dir recht" zu beschwichtigen, damit ich den Mund halte und endlich das Theme beende. das Wort Schatz oder andere Kosenamen benutz er nie, da er das dumm findet, in diesem Kontext meint er dass dann einfach herablassend. Oder er lenkte mitten in meinem Satz einfach mit banalen Thema ab um nicht mehr mit mir darüber reden zu müssen. Es war für ihn Neuerdings auch sehr lustig mich Opfer zu nennen. Klar, man lacht ein oder zweimal drüber gibt ein Konter zurück und gut ist. Bin ja auch nicht empfindlich. Aber es nahm überhand und manche Worte gingen unter die Gürtellinie. Das wollte ich nicht durchgehen lassen und zog meine Grenze. Es waren Kleinigkeiten die sich sammelten. Ich kannte ihn ja mittlerweile und wusste wie er sein konnte und bin mit ihm diesen Weg gegangen. Aber für mich wurde es schlimmer, ich weinte viel, er gab in einer Diskussion offen zu, dass er keinen Respekt mehr vor mir habe und ich es endlich durchziehen soll und mich verpissen. Da er es oft genug mitbekommen hat, dass ich lieber bei meiner Familie bin als bei ihm. Er entschuldigt sich nie für iwas, da er immer der Meinung ist er ist der beste und keiner ist besser als er. Er ist verletzend und seine Worte haben so viel Schaden angerichtet, dass ich die Konsequenz zog und innerhalb von einem Tag ausgezogen bin. Im Trennungsgespräch hielt er mir vor, dass er wegen mir hierher gezogen ist, seine Mutter enttäuscht sein wird, da sie auch mit investiert hat. Da habe ich ihm das erste Mal weinen sehen.

In den drei Monaten die ich bei ihm wohnte habe ich 5 Kilo abgenommen und gesundheitlich ging es mir gar nicht gut.

Seitdem sind 9 Monate vergangen. Und ich habe mich wieder erholt. Zugenommen, kein Stress und meine Diabetes habe ich wieder im Griff. In der Zeit sind wir aber trotzallem noch in Kontakt geblieben. War auch schwierig, wenn man Nachbar ist. Und mein Helfersydrom schlug wieder zu und ich half ihm weiter mit dem Haus. Es gab noch einiges zu tun. Und ich muss sagen, wir verstanden uns auch besser als vorher. Ich nahm kein Blatt mehr vor den Mund und wenn es mir zu viel wurde bin ich gegangen. Ich wurde wieder ausgeglichener und bekam meine Gesundheit mit Hilfe meiner Familie wieder in den Griff. Sie mussten sich in der Zeit mein ganzes Geheule anhören 😅

Jetzt hatte ich im Sommer mal zu ihm gesagt, dass wir es wieder versuchen können, wenn er sich bemüht und es nicht wieder so weit kommen lässt. Ich sagte ihm in einem tiefgründigen und emotionalen Gespräch auch, dass ich mir das zusammenwohnen auch wieder vorstellen könnte, wenn wir besser miteinander umgehen.

Das ist jetzt einige Zeit her, seitdem gab es leider wieder ein paar Phasen, die nicht so toll waren und mich wieder schwanken lassen. Er sagte zu mir, dass er sich nicht weiterentwickeln möchte. Das ist keine gute Einstellung fürs Leben. Jeder Mensch sollte sich weiterentwickeln, ob in einer Beziehung, Familiengründung oder Arbeit. Bin ich zu naiv gewesen und er glaubt er hat mich wieder um den Finger wickeln können nachdem er mir vor Wochen bei dem Gespräch sagte, was er eigentlich nicht meinte? Er redet so, dann wieder verständnisvoll, dann wieder kindisch und bockig mit genervten Augenverdrehen oder Beschwichtigungen.

Ich habe ihm Hoffnungen gemacht und jetzt fragt er seit 2 Wochen jeden Tag wann ich einziehen würde. Er fragt das auch einfach so mehrmals am Tag, als würde er nach dem Wetter fragen. Er setzt mich echt unter Druck. Sagte ihm jetzt öfter, dass ich es noch nicht genau weiß, ich mich noch nicht bereit dazu fühle und auch Angst habe, dass dann komplett alles kaputt geht. Dazu sagte er dann nur, dass es dann einfach so ist. Und wir damit klar kommen müssten, er aber dann auch absolut keinen Kontakt mehr haben möchte, was sehr schwierig ist, da wir jetzt dieselben Freunde haben und wir nicht stillschweigend und ignorierend nebeneinander wohnen können.

Das ist eine sehr schwierige Situation für mich und ich verstehe mich selbst nicht so genau, warum ich ihn nicht einfach in den Arsch trete..habe ich ein schlechtes Gewissen wegen des Hauses und dass er wegen mir aus der Stadt ins Dorf gezogen ist?

Wir haben vor Wochen spontan mit Freunden einen Urlaub geplant, was ich total toll fand und ich mich auch gefreut habe, trotz unserer Situation. Aber jetzt nutzt er dies als Druckmittel und will eine Entscheidung. Am besten gestern noch. Er will keinen Urlaub machen, wenn ich nicht vorher bei ihm eingezogen bin. Vorher gab es kein Wort davon das der Urlaub nur mit einem Einzug stattfinden würde, weil er davon ausging dass ich die nächsten Wochen bei ihm einziehen würde. Aber ich will mich nicht bedrängen und unter Druck setzen lassen. Er meinte er hätte meine Ausreden satt und ich solle mich endlich entscheiden. Aber im Hinterkopf male ich mir das schlimmste Szenario für die Zukunft aus. Ich wollte immer das es harmonisch bleibt, aber ich denke das wird es wohl in Zukunft nicht, wenn ich mich dagegen entscheide.

Ich tue mich sehr schwer damit und hoffe ihr könnt mir eure Meinung dazu sagen.


Ich freue mich auf euren Rat 💕
 
krava
Benutzer59943  (42) Verhütungsberaterin mit Herz & Hund
  • #2
also ich zieh mit meinem Partner zusammen wenn ich das möchte.
und nicht wenn mein Partner das möchte :hmm:
und allein schon die ständige Fragerei von ihm hätte bei mir zur Folge, dass ich ganz sicher nicht zu ihm komme.

und bei der Vorgeschichte halte ich es für sehr unwahrscheinlich, dass ihm nicht einfach eine Putzfrau fehlt.
Er will sich nicht weiter entwickeln, okay.
dann wünsch ihm ein schönes Leben und leb du deins.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (43) Öfter im Forum
  • #3
Aber im Hinterkopf male ich mir das schlimmste Szenario für die Zukunft aus.
Bitte mache es nicht. Das hört sich nicht nach einer Beziehung auf Augenhöhe an und ich würde alles verwetten,dass er nach dem Zusammenzug noch schlimmer wird
 
K
Benutzer188960  Öfter im Forum
  • #4
Letztendlich ist es ja Deine Entscheidung aber ich wüsste, dass ich weg wäre. Ich bin auch ein sehr harmonischer Mensch, aber niemals würde ich mich von einem Mann so manipulieren und behandeln lassen.
In einer Beziehung begegnet man sich mit Respekt und auf Augenhöhe. Und man sollte sich seine Zuneigung sagen oder zumindest zeigen. Aber das findet bei ihm ja alles gar nicht statt. Ich schätze er denkt, er hat alles finanziert und Du darfst es jetzt "abarbeiten" oder so ähnlich.
Ich verstehe, dass es ne blöde Situation ist, aber er kann das Haus ja immer noch wieder verkaufen und woanders hinziehen.
Ich rate Dir, umgib Dich nur mit Menschen, die Dir auch gut tun, vor allem aufgrund Deiner gesundheitlichen Situation.
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #5
G
Benutzer Gast
  • #6
Nach all dem, wie er dich vorher behandelt hat? Tu's nicht.
Bitte - sei dir mehr wert. Sei froh, dass du da raus bist und such dir einen Partner, der genau so fürsorglich und verständnisvoll ist wie du. Das wirst du bei ihm nicht finden. Du bist nur sein Fußabtreter und seine Putze... sein Bimbo.
Bleib stark und lass dich nicht Einwickeln 🍀
 
M
Benutzer186280  (28) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #7
du hast auch Anspruch auf finanziellen Ausgleich
denn du hast ebenfalls Investiert
und wenn es nur arbeit ist
lass ihn nicht so billig wegkommen!
Er ist ein schlechter Partner für dich!
Dann lieber keinen als so einen.
Lass dich mal beraten juristisch.
Das gehört nicht ihm allein!
und trenn dich!
 
Dr.Gonzo
Benutzer191739  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #8
Aus meiner Sicht ist das Ganze total verfahren und spricht eher für eine Trennung.

Ihr habt gegenseitig den Respekt voreinander verloren und mir scheint es auch nicht so, als ob dieser Respekt inzwischen wiedergekommen wäre.

Du siehst ihn offenkundig als unreifen und unordentlichen kleinen Jungen, auch wenn er ja offensichtlich doch gut genug im Leben steht um ein Haus zu finanzieren und einen großen Freundeskreis zu haben.
Er hingegen scheint Dich eher wie eine Art Haushälterin zu sehen, die sonst eher als nervig empfunden wird.

Das ist keine Basis.

Soll er glücklich in seiner Unordnung mit seinen Freunden und seiner Konsole sein (manche Leute sind auf diese Weise tatsächlich glücklich- nicht jeder ist für ein Leben in bürgerlicher Ordnung gemacht) aber eben ohne Dich.

Diese ganze Urlaubsaktion würde ich knallhart absagen und einen Schlussstrich ziehen.

Nachtrag:

Falls Du doch keine Trennung wollen solltest, wäre eine letzte Möglichkeit noch ein Zusammenleben in getrennten Zimmern. Das hat bei meiner Frau und mir sehr zur Entspannung beigetragen. Ich habe mein eigenes Zimmer, in dem ich nach Herzenslust chaotisch sein und schnarchen kann, aber der Rest der Wohnung wird gemeinsam aufgeräumt und saubergehalten. Und ja: Man kann eine glückliche Ehe in getrennten Betten führen.

Allerdings könnte es bei Euch trotzdem schwierig werden, denn verlorener gegenseitiger Respekt ist etwas, das nur schwer zurückzugewinnen ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hazelnut87
Benutzer206020  (35) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #9
Vielen Dank für eure Antworten! Es ist schön zu lesen und nochmal Zuspruch von euch zu bekommen. Das macht mir Mut und bestärkt mich konsequent einen Abschluss zu finden. Ich hoffe wirklich, dass er Einsicht zeigt, denn selbst für ihn ist es doch auch keine tolle Beziehung. Da kann er mir erzählen was er will.

Es ist sehr schade, aber ich denke auch, dass es nichts bringt wieder meine Klamotten einzuräumen, um sie dann Monate später wieder in Kartons zu verpacken. Ich hoffe auch, dass er mit sich reden lässt. Und wir weiter normal miteinander umgehen können.

Danke an alle, die meinen Beitrag gelesen haben und sich die Zeit genommen haben um mir ihre Erfahrungen und Meinungen zu schreiben!
 
Kartoffeltierchen
Benutzer182523  (34) Sehr bekannt hier
  • #10
Und selbst wenn er nicht einsichtig ist, das sollte dich in deiner Entscheidung nicht beeinflussen.

Ich halte es nach deiner Schilderung auch für keinen großen Verlust falls er keinen Kontakt mehr möchte.
 
Cathy1234
Benutzer200296  (43) Öfter im Forum
  • #11
dass er mit sich reden lässt. Und wir weiter normal miteinander umgehen können.
Ihr geht doch aber jetzt schon nicht "normal " miteinander um. Und ich bezweifle ganz stark,dass das irgendwie konstruktiv wird. Überlege dir vor dem Gespräch genau,was DU willst und stehe für dich ein.
 
jule-x3108
Benutzer178411  (22) dauerhaft gesperrt
  • #12
Hazelnut87 Hazelnut87 mal ganz andersrum gefragt:
Was verbindet dich denn mit ihm? Was schweißt euch zusammen? Was verbindet euch? Welche schönen, tollen, einzigartigen Momente, Situationen, Charaktereigenschaften, Verhaltensweisen, Seiten magst du an ihm? Was und womit tut er dir dir gut?
 
WomanInTheMirror
Benutzer123832  (29) Beiträge füllen Bücher
  • #13
Ich denke, auf lange Sicht werdet ihr nicht drumherum kommen, dass er das Haus verkauft. Ihr werdet euer Lebtag nicht einmal als Nachbarn froh, glaub mir.

Natürlich wird das ganze nicht ohne erheblichen finanziellen Verlust gehen, aber er hat ja das finanzielle Risiko getragen, nicht du.
 
Dr.Gonzo
Benutzer191739  (43) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #14
Ich denke, auf lange Sicht werdet ihr nicht drumherum kommen, dass er das Haus verkauft. Ihr werdet euer Lebtag nicht einmal als Nachbarn froh, glaub mir.

Natürlich wird das ganze nicht ohne erheblichen finanziellen Verlust gehen, aber er hat ja das finanzielle Risiko getragen, nicht du.
Naja... das würde ich an seiner Stelle aber auch nicht tun und am Ende ist es ja offensichtlich sein Haus. Daher ist es allein seine Entscheidung, ob er das verkauft oder behält.

Wäre mir an Stelle der Threaderstellerin aber auch egal, ob er da weiter wohnt, wenn ich nicht mit ihm zusammen bin. Dann wird freundlich gegrüßt, "hallo" und "tschüss" und mehr nicht.
 
W
Benutzer180521  Verbringt hier viel Zeit
  • #15
Du schreibst absolut nichts Positives über ihn. Kann natürlich auch dem Frust zuzuschreiben sein, aber nach Liebe hört sich da nichts an.
Es hätte, wäre ich in deiner Situation, noch eine 1%ige Chance gegeben nach eurer Pause, als ihr euch wieder besser verstanden habt. Aber auch da liest es sich für mich wieder nach: "Ich fordere, dass er sich besser verhält. Ich erkläre mich bereit, wieder einzuziehen"- aber kein Stück nach seinem Wunsch, sich zu bessern, um dich zu kämpfen, sein besch****** Verhalten wieder gut zu machen. Und das wäre für mich die Bedingung: dass er sich wirklich verändert hat und aus eigenem Antrieb eure Beziehung besser machen will - nicht, damit er wieder eine kostenlose Haushälterin hat, ab der er seine schlechte Laune ungestraft auslassen kann.
Ich finde, du klingst nach einer lieben, engagierten und sympathischen Person. Am liebsten würde ich mich selbst vor die Tür des Hauses stellen, um dich dran zu hindern, wieder einzuziehen.
 
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Hazelnut87
Benutzer206020  (35) Ist noch neu hier
  • Themenstarter
  • #16
Vielen Dank für eure Antworten. Ich habe jetzt sehr viel nachgedacht. Gerade da mich die Fragen von Jule-x3108 noch wacher gerüttelt haben, ich habe sehr große Schwierigkeiten diese eigentlich einfachen Fragen zu beantworten, wenn es mein absoluter Traummann wäre mit den ich alt werden möchte, hätte ich diese sicherlich schnell beantworten können. Gut, uns verbindet schon was. Wir haben beide fast gleichzeitig unsere Väter verloren. Diese Zeit war für uns beide schlimm, neben unserer Probleme auch noch in der Trauerphase zu stecken. Ich habe mir auch naiverweise immer gedacht, dass da was kommt, was uns verbindet und wir Momente in der Zukunft erleben werden, aber wichtig ist ja nunmal die Gegenwart. Ich kann ja nicht als Grund für das Festhalten an dieser Beziehung die Hoffnung oder die Zuversicht darauf vorschieben, dass er in Zukunft etwas gutes für mich tut, wenn es jetzt schon sehr selten der Fall ist. Als ich mit ihm zusammen kam fand ich ihn als Person sehr interessant. Er war lustig und konnte auch sehr charmant sein. Aber ich habe zu der Zeit auch schon öfter seine andere Seite kennengelernt. Als ich seine Eltern kennenlernte, die ich sehr ins Herz geschlossen habe und es mir als Außenstehende so leid tat, wie er selbst mit ihnen als Eltern umgegangen ist. Da hab ich ihn hinterher oft gefragt, warum er so frech mit ihnen umgeht. Vielleicht lag es auch daran, dass ich ihn iwie in die richtige Spur lenken wollte. Da habe ich mich wahrscheinlich schon selbst in die Mutterrolle geschoben 😅

Es gab aber immer Kleinigkeiten die mich zwar wütend machten, aber ich es nicht wirklich als Trennungsgrund gesehen habe. Ich war der Meinung ich ziehe das mit ihm durch und versuche sein Leben zu "bereichern". Das hat mich damals manchmal schon an meine Geduldsgrenze gebracht. Da stand ich auch schon zweimal davor die Beziehung hinzuwerfen. Aber ich wollte ihn auch nicht hängen lassen.

Es war schwer in den vielen gefühlshochs -und Tiefs eine intensive und emotionale Gefühlsebene aufzubauen. Liebe muss wachsen. Ich dachte sie wird mit den Jahren wachsen. Aber leider tat sich dann nichts mehr und das sagte ich ihm auch. Er war und ist bis heute der Meinung, dass er das wieder ändern kann. Ich habe ihn gefragt wie es sich das vorstellt. Seine Antwort ist, dass es nur funktioniert, wenn wir wieder am selben Ort wohnen würden und wir uns regelmäßiger sehen. Klar, nach der Trennung habe ich das eingesehen und ihm auch eine Chance gegeben. Haben viel unternommen, sind essen gegangen und so weiter. Er war hochmotiviert.
Es gab dann vor einigen Monaten ein Gespräch in dem er den "Zwischenstand" abfragen wollte. Ähm entschuldige, aber wie sollen sich Gefühle innerhalb so kurzer Zeit wieder entfachen bzw. wie soll ich trotz seiner Bemühungen vergessen was war. Das geht nicht so schnell und braucht Zeit. Es gab mir das Gefühl, als tue er das alles nur damit ich sehe das es sich iwie bemüht aber es ihm im Endeffekt doch nicht so wichtig ist. Das war gerade die Zeit, als ich wirklich dachte, dass es wirklich nochmal was werden könnte, aber dann wieder ein Schlag ins Gesicht und der mich wieder einen Schritt zurückgehen ließ. Vorhin schrieb er mir wieder wie es aussieht. Er möchte nicht über die Herbst und Winterzeit alleine im Haus verbringen. Ich soll zurück, nur damit er Weihnachten nicht alleine ist?? Er hat mir das schöngeredet. Klar, kann auch sein, dass er es ernst meint, aber ich weiß dass er das nicht lange durchziehen wird. Er weiß ja jetzt, was er falsch gemacht hat und möchte das auch nicht wiederholen. Aber ich weiß nicht, ob ich ihm das glaube oder nicht, da er vorher auch nie Dinge geändert hat, die ich nicht leiden konnte. Deshalb ist es schwierig, aber ich denke der Moment ist wirklich gekommen. Ich hab oft genug weitergemacht wo andere schon eher goodbye gesagt hätten. Wie ihr bereits sagtet, ich brauche jemanden, der an meiner Seite ist, der mir gut tut und nicht jemanden, der mich emotional erpresst und mich nicht glücklich machen kann.

W Windfisch meine Freunde sagen ich bin immer viel zu lieb. Und manchmal denke ich auch, dass es mir auch in dieser Situation eher schadet. Ich bemühe mich zu sehr. Und darum weiß er, wie er mir auf der Nase rumtanzen kann 😅😂
 
C
Benutzer185636  (40) Öfter im Forum
  • #17
Kann es sein, dass Du vielleicht auch wegen Deiner gesundheitlichen Situation und Deinem privaten Umfeld an dem Mann festhältst, weil Du Angst davor hast, dass Du niemand besseren findest? Wenn ja, dass sollte kein Grund sein. Denn als Single kann man auch Glücklich sein, zu mal Du ja auch Deine Familie in der Nähe hast. Und wer Glücklich ist, hat auch gute Chancen einen Partner kennenzulernen. Nur wegen einer Beziehung an einem Mann festzuhalten, obwohl man unglücklich ist, ist der falsche Weg.

Wie ist/war das sexuelle zusammen sein mit ihm? Benimmt er sich im Bett auch so, wie sonst im leben?

Langfristig gesehen scheint es auf jeden Fall besser zu sein, die Beziehung endgültig zu beenden. Lass Dich nicht von ihm wegen dem Haus unter Druck setzen! Denn er ist Schuld, dass die Beziehung kaputt ist. Er hat selbst gesagt, dass er keinen Respekt vor Dir und Diener Familie hat und dass er sich nicht ändern will. Dann muss er auch mit den konsequenzen leben.
 
fox79
Benutzer204515  (45) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #18
Hallo Hazelnut87 Hazelnut87

So wie eure Beziehung jetzt ist habt ihr keine Chance! Das kann nur in Frust und Leid enden und wahrscheinlich hauptsächlich für dich.

Ein zentrales Problem das ihr habt ist, dass ihr gegenseitig wenig bis keinen Respekt voreinander habt.

Ihr braucht Spielregeln. Klingt wenig erwachsen aber ihr müsst raus aus euren bisherigen Verhaltensmustern, denn die sind toxisch.

Am besten schreibt ihr beide auf, wie ihr euch eine Beziehung und ein Zusammenleben wünscht und dann entwickelt daraus eine gemeinsame Basis. Macht eine Vereinbarung draus!

Es gibt ein paar Dinge die euch helfen können Stress zwischen euch zu reduzieren, z.B.
- getrennte Schlafzimmer (dann kann er seine Sachen rumliegen lassen wie er will)
- Reinigungshilfe
- ... gibt sicher noch viele andere Dinge...

Wichtig sind auch immer klare Aussagen, Ich-Botschaften und kritisiert werden nur Verhaltensweisen, nie der Mensch als solcher...

Und wenn es nicht geht, wenn ihr keine Basis findet, dann sei so fair zu dir selbst und trenn dich.

Liebe Grüße
Fox
 
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