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Freund ist süchtig nach Gras. Was nun?

L
Benutzer190738  (26) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hallo Forum 😊
Ich (w, 24) bin seit fast einem Jahr mit meinem ersten Freund (33) zusammen.
Unsere ist eine Fernbeziehung und wie wir zusammengekommen sind, ist auch eine lange Geschichte.
Wie der Titel schon verrät, mein Freund ist süchtig nach Gras. Ich weiß schon , dass die meisten sagen werden, dass Cannabissucht keine richtige Sucht ist , oder dass das Gras keine 'Drogen ist, oder , dass es weniger schlimmer als Alkohol ist, es tut mir leid, aber das ist nicht das Thema von heute.
Er kifft mal mehr und mal weniger jeden Tag seitdem er 13 Jahre alt ist. Natürlich mehr als 2 Joints.
Von wem hat er das ? Vom Vater, natürlich.... er kauft Gras auch für den Papa.
Eins bin ich froh : dass er nur nach der Arbeit und nicht davor..
In seinem Freundeskreis kiffen doch alle , wobei die meisten auch älter als er sind und keine Freundinnen, Frauen oder Familie haben.
Aber wo liegt das Problem? Seine Persönlichkeit ändert sich dadurch. Wenn er nach Feierabend motiviert, lebendig und sogar froh ist, wird er abends , wo er zu Hause ist, schnell müde und seine Stimme klingt ja komisch...
Wir haben uns überlegt, zusammenzuziehen, da wir die Entfernung nicht mehr aushalten können und dazu meinte er, dass wenn wir zusammenwohnen, dann wird es auch mit kiffen weniger werden.. oder dass er sogar damit aufhören kann, hat er einmal gesagt.
Heute habe ich auf einer Internetseite einen Art Quiz gefunden, wo man Fragen beantworten soll, um herausfinden zu können, ob man tatsächlich süchtig ist (ja, ihr dürft darüber lachen.. ich weiß..). Bei einigen Fragen meinte er, dass er mit seinem Leben super zufrieden ist, aber aus Langeweile kifft und ihm schon bewusst ist, dass er danach süchtig ist und sich überhaupt gar nicht vorstellen könnte, damit aufzuhören. Dass es am Anfang der Sex nach dem Kiffen besser war und, dass auch wenn wir dann später zusammenwohnen, nicht für immer aufhören wird, da er Gras als 'Genussmittel' bezeichnet.
Er sagt zu mir auch immer, dass ich die einzige bin, die ihm dabei helfen kann, vom Teufelszeug loszukommen.
Ich kiffe persönlich nicht und habe nie Drogen genommen. Ich habe nur Angst davor, dass ich iwie nicht richtig glücklich sein kann mit ihm.
Am Wochenende kann ich das kiffen leiden, aber jeden Tag.. kaum vorstellbar.

Habt ihr Tipps für mich?
Lg
 
Mark11
Benutzer106548  Team-Alumni
  • #2
Habt ihr Tipps für mich?
Er wird nie aufhören, er wird auch nie ernsthaft reduzieren und wie bei jeder Sucht ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Konsum sich noch steigert.

Daher gibt es keinen Tipp. Es kann nur eine Entscheidung geben. Von Dir. Lebe damit oder lasse es.
 
T
Benutzer179257  Öfter im Forum
  • #3
.
 
Zuletzt bearbeitet:
axis mundi
Benutzer172636  Planet-Liebe-Team
Moderator
  • #4
Er sagt zu mir auch immer, dass ich die einzige bin, die ihm dabei helfen kann, vom Teufelszeug loszukommen.
Das hier ist aus meiner Sicht der gefährlichste Satz in deinem Beitrag. Er beinhaltet zwei Dinge: Du wirst zur Heilsbringerin, die ihn aus einer Sache, die ihm allein obliegt, rauszieht — so funktioniert ein Ausstieg aus der Suchtproblematik nicht. Das, was dadurch entsteht, ist Co-Abhängigkeit.
Das zweite ist die Verantwortungsverschiebung. Er macht seine Suchtfreiheit, sein Wohlbefinden, seine gesundheitliche Entwicklung damit verbal von dir abhängig. Du bist nicht die Person, die dafür verantwortlich ist, ihn zum Aufhören zu bewegen. Du bist aber (und auch die umgekehrte Version ist wichtig zu sehen) auch nicht dafür verantwortlich, wenn ihr streitet, du dich trennst, weil du das nicht mehr kannst, etc. und er sich in Folge dazu entscheidet, sich noch weiter „die Birne wegzukiffen“. Du bist für seinen Konsum — positiv wie negativ — nicht verantwortlich. Es ist seine Entscheidung und seine Verantwortlichkeit und wenn er diesen Teufelskreis verlassen will, dann muss er selbst die entsprechenden Schritte (Hilfe beim Aufhören gibt’s bei Suchtberatungen durch diverse staatliche, soziale und kirchliche Träger) gehen.
Hier solltest du dir überlegen, ob du überhaupt mit ihm zusammenziehen möchtest, solange die Suchtproblematik so präsent ist. Je mehr du ihn um dich herum hat, desto präsenter wird es , desto schwieriger wird auch die (emotionale) Abgrenzung und wenn er es beim Zusammenziehen wirklich (!) ändern möchte, dann kann er das auch vorher.

Zusätzlich: Suchtberatungen beraten in sehr vielen Fällen auch Angehörige von Menschen mit Suchterkrankungen. Womöglich wäre es gut, wenn du — für dich selbst — dort ein Gespräch vereinbarst. Die Menschen dort können dir helfen, die Situation in der du und dein Freund euch befindet besser und realistischer einzuschätzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sklaen
Benutzer175418  (42) Verbringt hier viel Zeit
  • #5
Natürlich ist die Sucht nach Cannabis eine Sucht wie jede andere auch.
Und genau deshalb wird er damit auch nicht so einfach aufhören können. Wie sieht es aus mit einer Therapie? Macht er so etwas? Würde er das machen?

Leider muss ich dir sagen das ich der Meinung bin das sich daran, zumindest so schnell, nichts ändern wird.
Willst du diesen Weg mit ihm gehen? Immer wieder enttäuscht werden, kämpfen?

Natürlich ist es nicht ausgeschlossen das er es irgendwann schaffen könnte. Aber wenn er jetzt schon die Einstellung hat das er damit garnicht aufhören MÖCHTE dann sehe ich da wenig Potential für die Zukunft.

Überleg dir gut ob du dich da mit reinhängen willst.
 
ugga
Benutzer172492  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #6
Kurz zur Einordnung:
Ich verteufle Cannabis nicht per se, bin gegenüber Alkohol und dessen gesellschaftlicher Stellung durchaus kritischer und kenne einige Menschen, die regelmäßig konsumieren, bis hin zu regelmäßiger (unbewusster) Selbstmedikation.
Und während ich aus verschiedensten Gründen pro Legalisierung bin, würde ich nicht mit einem Partner leben können, der so regelmäßig konsumiert.
dass wenn wir zusammenwohnen, dann wird es auch mit kiffen weniger werden.. oder dass er sogar damit aufhören kann, hat er einmal gesagt.
Sorry, aber Lüge. Fette Selbstlüge und, wie axis mundi axis mundi zurecht sagt, der erste große Schritt Richtung Co-Abhängigkeit, wenn du das mitmachst.
Ich kann ihr da nur zustimmen, Du bist nicht für seine Sucht und sein Wohlergehen verantwortlich.
Er weiß eigentlich auch gut selbst, dass er sich und dir da was vorgemacht hat, sonst würde er nicht schon mit der Genussmittelausrede zurückrudern.

Dieses Leugnen des Problems ist auch nicht untypisch für Süchtige. Denn wenn ich ein Problem gegenüber anderen anerkenne, kann ich zur Verantwortung und Handlung gezwungen werden.

Wenn hier überhaupt jemand verantwortlich ist, dann er und sein Vater. Man beschafft seinem 13-Jährigen Kind keinen regelmäßigen Drogenzugang, egal ob zu Alkohol oder Anderem. Da wird mir ganz übel, wenn ich das lese. Süchte, die in der Pubertät beginnen, sind zudem am schwierigsten anzugehen. Das Gehirn ist in der Entwicklung und damit sehr anfällig. Auch gibt es bei Cannabis Studien, dass es genau dann am schädlichsten für die kognitive Leistungsfähigkeit ist. Merkfähigkeit, Aufmerksamkeitsspanne, Impulskontrolle, alles wird verschlechtert. Man kifft sich buchstäblich die Birne weg. Das ist nun aber schon geschehen.

Dann euer Altersunterschied und sein Freundeskreis...warum haben die Herren Dauerkiffer wohl alle keine Partnerin?! Und du bist so viel jünger und noch dazu so weit weg, dass du das Ausmaß nicht so mitbekommst. Eine gleichaltrige Partnerin würde den Mist eher nicht mitmachen. Was keine Kritik an dir, sondern ihm sein soll.

Fazit: Ich sehe nur auf einem Weg eine Zukunft für euch.
Er muss raus aus diesem Umfeld, stationär einen Entzug machen und danach weiter in therapeutische Behandlung gehen. Und zwar aus eigenem Willen.

Dazu wäre ein Umzug plus Kontaktabbruch zu seinem Vater und diesem Kifferfreundeskreis tatsächlich eine sehr gute Option. Aber er müsste allein leben und ihr nicht zusammen ziehen, bis er nicht einen längeren Zeitraum abstinent war. Die Fachmenschen von Drogenberatungsstellen werden sich da besser auskennen, aber ich würde auf mindestens ein Jahr Abstinenz ohne Rückfälle tippen.

Und er wird, selbst wenn er das so durchzieht, niemals nicht süchtig sein. Er wird nur abstinent sein und es hoffentlich auch bleiben. Aber eine Sucht, vor allem eine so früh begonnene, verändert für immer das Gehirn. Und man diskutiert da durchaus auch eine genetische Komponente, die dafür anfälliger macht, süchtig zu werden. Cannabis wird im Alltag, komplett neues Umfeld vorausgesetzt, leichter als Alkohol zu vermeiden sein. Aber es können sich dann eben auch Ersatzsüchte entwickeln, passiert sogar gar nicht selten (Alkohol, Sport, ...).

Ich würde also sagen, ihr habt nur einen sehr schweren Weg vor euch oder keinen.
Und an deiner Stelle würde ich mir das dreimal überlegen. Noch seid ihr erst ein Jahr zusammen, du hast nicht viel Energie investiert, du bist noch nicht wieder und wieder enttäuscht worden.
 
Menas295
Benutzer176818  Öfter im Forum
  • #7
Ich (w, 24) bin seit fast einem Jahr mit meinem ersten Freund (33) zusammen.

Hmm, da lernen wir Deinen Freund nur von einer einzigen Seite kennen. Und die erscheint mir - Deiner Schilderung nach - sehr problematisch. Was hat euch denn zusammengebracht? Was findest Du anziehend an ihm?

Wir haben uns überlegt, zusammenzuziehen, da wir die Entfernung nicht mehr aushalten können [...]

Wonach sehnst Du Dich am meisten: wenn Du (a) ihn eine Weile nicht sehen konntest, wenn Du (b) zu ihm fährst und wenn Du (c) wieder zurück bist?
 
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