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Fernbeziehung und Angst zu sagen, dass ich Atheist bin

K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #1
Hey! :smile:

Ich bin Kevin und ich trage eine Last mit mir, die ich irgendwie loswerden muss...

Fange ich mal ganz am Anfang an. Ich war bis Ende letzten Jahres für ein Jahr in Indonesien. Auf Bali um genau zu sein (hatte was mit der Uni zu tun). Und dort habe ich mich dann unsterblich in eine Indonesierin verliebt. Wir haben uns durch ein Seminar kennengelernt und verstanden uns von Anfang an gut. Also haben wir uns mehrmals getroffen und sind schließlich ein Paar geworden. Ich bin so unfassbar glücklich, wenn ich bei ihr bin und ich spür förmlich, dass sie die eine Frau für mich ist. Aktuell führen wir eine Fernbeziehung und haben regelmäßig Kontakt über Skype etc.. Und wenn alles klappt, will sie im Winter zu Besuch nach Deutschland kommen. Darauf freue ich mich sehr. Doch ich muss ihr unbedingt etwas Wichtiges sagen (was ich vermutlich am besten persönlich sagen sollte, meine ICH zumindest).

Jetzt das Problem: Sie ist Muslimin und ich bin Atheist. Und ich bin (leider?) nicht einfach nur atheistisch, sondern ziemlich stark atheistisch - ich stehe gerade den drei abrahamitischen Religionen kritisch gegenüber - fragt jetzt nicht warum, darum geht es gerade nicht. Ich bin zunächst davon ausgegangen, dass sie Hinduistin ist (da auf Bali, und dem Hinduismus stehe ich zudem eher weniger kritisch gegenüber) und habe erst beim Besuch bei ihrer Familie festgestellt, dass sie und ihre Familie muslimisch sind und ursprünglich von Java stammen, nicht von Bali. Ich möchte hier aber auch anmerken, dass ihre Familie super nett ist und mich wie einen Sohn behandelt.

Nun gut, sie selbst scheint mir nicht sehr stark religiös zu sein - z.B. ist sie absolut nicht verschleiert, trägt Bikini beim Schwimmen und wir hatten auch schon Geschlechtsverkehr (Sex vor der Ehe ist also in Ordnung). Ihre Familie ist (meines Eindrucks nach zumindest) jedoch deutlich traditioneller eingestellt, in mancher Hinsicht. In mancher Hinsicht ist auch sie noch traditionell, aber eben in weniger Fällen als die Familie.

Ich habe ihr noch nicht gesagt, dass ich Atheist bin. Und ich habe Angst davor es zu tun. Wir haben bislang nie wirklich über Religion gesprochen, also auch nicht von ihrer Seite ausgehend. Es war einfach bislang kein wichtiges Thema zwischen uns gewesen. Vermutlich denkt sie aber, dass ich Christ bin, falls sie da mal drüber nachgedacht hat. Ich weiß nicht, wie sie es aufnimmt, wenn ich ihr von meinem Atheismus erzähle. In der Hinsicht könnte ich mir leider vorstellen, dass sie da eventuell doch traditioneller denkt... Und davor, dass ihre Familie es erfährt, habe ich noch mehr Angst. Ich mache mir Gedanken, ob sie mich dann nicht mehr als den tollen Schwiegersohn ansehen könnten, für den sie mich jetzt noch halten :frown:

Ich sollte es, wenn, ihr am besten persönlich beibringen, nicht per Skype. Oder was meint ihr? Also im Winter vorausssichtlich dann, wenn das klappt, dass sie da zu mir kommt. Auf jeden Fall muss sie es aber früher oder später erfahren, oder?

Ich habe große Angst davor, es zu erzählen. Ich will sie unbedingt an meiner Seite behalten und die Zukunft mit ihr verbringen, weil sie wirklich meine Traumfrau ist und es keine andere mehr geben kann - da bin ich mir ganz sicher. Aber ich könnte auf jeden Fall nicht zum Islam konvertieren, da ich definitiv nicht daran glauben könnte, zu atheistisch bin ich. Aber ich kann und will ihr nichts verspielen. Ich muss ihr die Wahrheit sagen, sie hat wohl ein Anrecht darauf.

Was soll ich machen und wie soll ich vorgehen? Habt ihr Tipps?

Vielen Dank!

Gruß
Kevin
 
Fantasy.
Benutzer172046  Beiträge füllen Bücher
  • #2
Sie selbst scheint das doch alles nicht so streng zu sehen - frag sie doch am besten einfach, inwiefern welche Aspekte ihrer Religion für sie beziehungsweise ihre Eltern eine Rolle spielen.

Soo streng gläubig können ihre Eltern ja auch nicht sein, wenn sie dich gleich super behandelt haben.

Solange die Familie dich also nicht zwingt, ihren Glauben mitzuleben - und danach sah es ja wohl nicht aus bisher - sehe ich erstens keinen Grund warum sich das ändern sollte und zweitens keinen Grund für Besorgnis. Ich kann eine Religion nicht gut finden und trotzdem bestimmte Dinge die damit einhergehen akzeptieren, das sind dann halt Eigenschaften die zu der Person dazugehören wie andere auch. Ob man damit klarkommt ist eine andere Frage, aber das ist ja immer ein Thema wenn man jemanden kennenlernt.

Ich würde das auch persönlich ansprechen, je nachdem wie ernst es dir ist erst wenn ihr euch wirklich seht. Du musst ihr ja nicht sagen, was du von ihrer Religion eigentlich hältst, nur sagen, dass du eben nicht gläubig bist und das auch nicht ändern möchtest. Wenn sie feststellt, dass du das für sie schon irgendwann sollst, müsst ihr schauen, wie ihr verfahrt, wenn nicht hat sich das Thema ja gegessen.
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #3
Hmm ja, also vor ihrer Reaktion habe ich im Vergleich zu der von ihren Eltern ja auch dann noch eher weniger Angst. Das Hauptproblem ist wohl eigentlich die Frage, wie die Eltern das aufnehmen - und dementsprechend auch, ob es ihr egal ist oder nicht, was ihre Eltern dazu denken.

Der Grund warum ich durchaus etwas Bedenken habe, dass ihre Eltern es nicht gut aufnehmen könnten, ist etwas, was ich erzählt bekommen habe, wo ich mir nicht sicher bin, ob ich auf die Details hier auf der Seite eingehen sollte. Kurz gesagt, es geht um einem ihrer Brüder, der keinen Kontakt mehr zu den Eltern hat, was an einem gewissen Vorfall liegt, den die Eltern nicht gut aufgenommen haben, und der mir zu denken gibt, dass es bei mir ähnlich sein könnte.

Es gäbe vielleicht die Alternative, dass ich es nur ihr sage und den Eltern nicht - aber dann stellt sich zum Einen die Frage, ob das für sie ok ist. Und zum Anderen will ich den Eltern eigentlich auch nichts vorspielen, da ich ihre Eltern auch sehr gerne mag und ihnen wirklich dankbar dafür bin, wie sie mich zu Beginn aufgenommen haben.
 
X
Benutzer177465  (39) Benutzer gesperrt
  • #4
Ich sage das jetzt mal sehr deutlich:

Atheismus oder wie ich sage, die Akzeptanz der Wissenschaft und Forschung :smile: ist überhaupt nix schlimmes, genau so wenig wie Menschen die sich entschieden haben zu glauben.

Es ist eher die Akzeptanz und die ist auf beiden Seiten nicht immer unbedingt groß, und JA, auf religiöser Seite der Eltern - und sowas ist bekannt - kann sowas zum Ausschluss führen.

Nur: Die Entscheidung obliegt nicht dir. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig, aber erzähl ihr doch einfach, dass du nicht sonderlich religiös bist. Du wirst ihre Reaktion dann sehen. Was anderes kann man dir nicht raten
 
sanguina
Benutzer149155  Planet-Liebe Berühmtheit
  • #5
Off-Topic:
die Akzeptanz der Wissenschaft und Forschung :smile:

Man kann auch wissenschaftlichen Fortschritt und Forschung akzeptieren, ohne atheistisch zu sein.


Ich würde, wenn sich euer Skype-Gespräch o.ä. in diese Richtung entwickelt, schon vorher ehrlich sein und ihr schildern, wie du zu Religion stehst. Wenn es sich nicht ergibt, dann aber definitiv, sobald ihr euch wiederseht.
 
G
Benutzer Gast
  • #6
Teile es mit in einer für dich passenden Situation. Angst musst du davor nicht haben du kannst doch nichts dafür. Lass es auf dich zukommen wie die Eltern reagieren werden.

Ich denke offen damit umgehen ist nicht falsch.

Bleib du selbst und gut, auch du bist eine Persönlichkeit die so wie sie ist Respektiert werden muss.
 
Mausezahn
Benutzer127708  (24) Sehr bekannt hier
  • #7
Ich denke mal, ihren Eltern wird schon klar sein, dass du ihre Religion nicht teilst. Und so wie ich das sehe, haben sie damit schon kein Problem.

Der entscheidende Punkt ist doch nicht, ob man an irgendetwas glaubt, sondern ob man das der anderen respektiert.
Ich bin auch Atheist, nicht getauft und in keiner Kirche.
Trotzdem finde ich die Religionen mit eines des spannendsten Themen überhaupt und war schon in verschiedenen Tempeln und Gotteshäusern zu Gast.

Wenn du sagst, dass du nichts glaubst, aber ihre Traditionen oder religiösen Werte beachtest, glaube ich nicht, dass ihre Eltern da wirklich streng sind oder dich als Schwiegersohn verstoßen.

Off-Topic:
Ich bspw. habe lange mit mir gerungen, wie ich mich an Weihnachten oder sonstigem in der Kirche verhalten soll. Ich gehe dort sehr gerne hin, weil ich diese Stimmung wunderbar finde.
Ich spreche Gebete nicht mit, aber die Hände falten ist für mich eine normale Geste, die ich sehr gerne teile.
Außerdem stehe ich auch von meinem Platz auf, weil das für mich eine Geste des Respekts ist, sich zu erheben.
Hinknien ist für mich aber schwierig umsetzbar, da bleibe ich meistens sitzen. Das ist nämlich eine Geste der Unterwerfung für mich und das möchte ich einfach nicht.
 
Sun-Fun
Benutzer171320  Beiträge füllen Bücher
  • #8
ich würde es auch einfach ansprechen,wenn es ein Thema wird. Du möchtest Akzeptanz für Deine Einstellung, dann trete bitte mit der selben Akzeptenz gegenüber ihrem Glauben auf (und ich fühl Dich total).
Aber ich denke, eine Grundsatzdiskussion wäre hier wenig sinnbringend.

Ich glaube für sie macht es wenig Unterschied, ob du Atheist oder Christ bist. Ob die Eltern eine Ehe mit einem Ungläubigen erlauben würden, lassen wir mal dahingestellt. ABER wenn sie alleine nach Deutschland reisen darf, bei Dir wohnen darf - dann sehe ich hier echt keine Probleme.

Ich sehe eher das Problem, dass es Dich SEHR beschäftigt, sonst gäbe es diesen Tread nicht. Frag Dich mal, wie geht es Dir damit, wenn sie täglich betet und zur Moschee geht und all ihre Riten pflegt? Kannst und willst Du das in Deinem Leben?
 
ILM
Benutzer180026  (55) Sorgt für Gesprächsstoff
  • #9
Ich denke offen damit umgehen ist nicht falsch.

Bleib du selbst und gut, auch du bist eine Persönlichkeit die so wie sie ist Respektiert werden muss.

damit fährst Du am besten, offen und ehrlich sein!
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #10
Ich kenne mich mit Indonesien nicht aus. Im Islam ist es aber ja so, dass es zu einem gewissen Grad "erlaubt" ist, innerhalb der abrahamitischen Religionen zu heiraten. Eigentlich ja nur der muslimische Mann eine andersgläubige Frau und nicht andersrum. Diesbezüglich scheint die Familie ja schon offener zu sein.

An deiner Stelle würde ich die Sachlage schon eher bald ansprechen, allerdings musst du bedenken, dass in anderen Kulturkreisen nicht immer die gleiche Auffassung davon herrscht, was "Atheismus" bedeutet. Um Missverständnisse zu vermeiden, solltest du nicht einfach nur das Wort benutzen, sondern es in den historischen Kontext von Europa setzen (soviel ich weiß, gibt es gläubige Menschen im Nahen Osten, für die "Atheismus" bedeutet, dass man keine Werte hat und ein schlechter Mensch ist). Da Indonesien so multikulti ist und es viel Berührung mit anders und auch mit nicht-gläubigen Menschen gibt, ist die Sache vielleicht auch nicht so schlimm, wie du denkst. Wenn es ihr wichtig ist, hätte sie dich vielleicht selbst schon von Anfang an gefragt, welche Konfession du hast.

Mit Kritik am Islam oder einer allzu harten Meinung würde ich aber erstmal vorsichtig sein. Ihr kommt aus komplett unterschiedlichen Kulturkreisen und da kann man sich sehr schnell falsch verstehen, wenn man nicht weiß, wie genau der andere aufgewachsen ist und was für ihn die Dinge bedeuten, die man kritisiert.
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #11
Ich denke nicht, dass sie täglich betet oder wöchentlich zur Moschee geht. So religiös ist sie wirklich nicht.

Was ich mir eben vorstellen könnte, ist dass Christ für die Eltern noch geht, aber Atheist halt schwieriger ist, weil sie das nicht verstehen können.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #12
Du musst ihr ja nicht vor die Füße schmeißen "Ich bin Atheist".
Sag ihr einfach, dass du nicht religiös bist. Entweder das passt in ihre Lebenswelt (zu der gehören ja auch ihre Eltern) oder halt nicht.

Wenn ihr langfristig zusammenziehen möchtet, ist die Religion ohnehin mit das geringste Problem. Das ist sozusagen die "Übungshürde" :zwinker:
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #13
Im Übrigen habe ich noch nicht erwähnt, dass man in Indonesien nur heiraten kann, wenn beide die gleiche Religion haben. Vermutlich wäre der Punkt aber kein Problem, da wir ja auch in Deutschland heiraten könnten.
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #14
Dazu müsstest du sie erstmal nach Deutschland kriegen und das bedarf langfristiger Vorbereitung.
Die Frage, ob deine Nicht-Religion sie stört, ist bis dahin sicher lange beantwortet.

Bis sie gut genug Deutsch kann, alle
Papiere übersetzt und legitimiert sind und sie weiß, wie sie hier ihren Lebensunterhalt bestreitet, gehen viel Zeit und noch viel mehr Geld ins Land.
 
G
Benutzer Gast
  • #15
Im Grunde ist zur Religion ja alles gesagt, scheint mir. Nur eins noch:


Ich will sie unbedingt an meiner Seite behalten und die Zukunft mit ihr verbringen, weil sie wirklich meine Traumfrau ist und es keine andere mehr geben kann - da bin ich mir ganz sicher.

Das hab ich auch mal von meinem Bruder gehört, er hatte eine Fernbeziehung, die die Ferne nicht überlebte. Nach einiger Zeit kam er dann aber doch darüber weg...

Ich glaube, es gibt nicht nur den oder die eine. Auch, wenn das jetzt vllt gemein für dich klingt! Ich finde, das macht aber auch Hoffnung, dass es weitergeht...
 
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T
Benutzer99446  (37) Verbringt hier viel Zeit
  • #24
Hmm eigentlich nicht für einen Atheisten ist es nur ein Stück Papier und wenn's die große Liebe rettet bin ich für viele Schandtaten offen. Geht doch scheinbar eh nur um die Schwiegereltern wenn sie kaum gläubig ist.
Na das ist doch wunderbar dann bist du Christ ob ausgetreten oder nicht. Du praktizierst deinen Glauben eben gerade nicht. Man muss nur etwas mit den Worten spielen.
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #26
Naja, also Christ bin ich nicht.

Wenn ich ausgetreten bin UND nicht an das Christentum glaube, bin ich auch dementsprechend kein Christ.
 
Eireland
Benutzer63776  Beiträge füllen Bücher
  • #28
Naja, also Christ bin ich nicht.

Wenn ich ausgetreten bin UND nicht an das Christentum glaube, bin ich auch dementsprechend kein Christ.
Stimmt. Aber manchmal „heiligt“der Zweck die Mittel, unabhängig davon woran man persönlich glaubt oder nicht!
Andersrum gefragt, entsprechend deinem Threadtitel hast du Angst zu sagen, dass du Atheist bist. Wie weit wärst du bereit, hier Kompromisse einzugehen, ein sog. „Quid pro quo“?

Du beschreibst eine Situation mit ihrem Bruder, die dich vermuten lässt, wie die Familie deinen Atheismus sehen oder bewerten könnte. Also wäre für dich einen christlichen (oder anderen) Glauben anzunehmen ein gangbarer Weg?
 
U
Benutzer177622  Meistens hier zu finden
  • #29
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #30
Rationale Antwort: Schlag sie dir aus dem Kopf.

die Distanz nach Indonesien ist gewaltig, der dortige Islam ist besonders streng, und für eine gläubige Muslima bzw für ihre Eltern, die in dem Kulturkreis gleich dreifachen Stellenwert haben, ist natürlich Atheist sein was ganz anderes wie Christsein (immerhin eine Buchreligion), nämlich das schlimmste.

Hinzu kommen die ganzen Probleme mit dem Wohlstandsgefälle und den massiven kulturellen Divergenzen.

Off-Topic:
Kenne selbst so einen Spezialisten der für eine Indonesierin konvertiert ist, volles Programm bis zur lebenslang bereuten Vorhautverstümmelung und großem Schaulaufen zum Freitagsgebet vor ihren Eltern und Jungfräulichkeit bis zur schwar islamischen Hochzeit. Nach 1 Jahr hatte sie ein Kind, wollte keinesfalls mit nach Deutschland aber verlangte er solle dort Kohle beschaffen, das Kind wurde mysteriös „krank“ und brauchte pausenlos „Operationen“ also sie von ihm Geld, er bekam es nie zu sehen weil es „bei den Großeltern sei“ und als er davon dann so abgebrannt war dass er selbst seinen Chef um Zaster anpumpte war der Kontakt vorbei.
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #31
Ich werde sie nicht aufgeben ohne es versucht zu haben. Wenn ich es nicht versuche, bereue ich es später. Ich muss es ihr also sagen, wenn ich sie sehe.

Und: Konvertieren ist für mich wohl ausgeschlossen (Vorhautbeschneidung somit auch...). Doch ich werde sie mir nicht jetzt einfach aus dem Bauch heraus aus dem Kopf schlagen ohne es versucht zu haben.
 
G
Benutzer Gast
  • #32
Naiverweise würde ich davon ausgehen, dass sie oder die Eltern längst schon nachgehakt hätten, wenn deine Religionszugehörigkeit für sie so wichtig wäre. Wichtig finde ich, dass du ihren Glauben aus deinem starken Atheismus heraus nicht abwertest.

Mir persönlich würden die räumliche Distanz und die kulturellen Unterschiede größere Bauchschmerzen bereiten.
 
aglaia
Benutzer174836  Verbringt hier viel Zeit
  • #33
Naiverweise würde ich davon ausgehen, dass sie oder die Eltern längst schon nachgehakt hätten, wenn deine Religionszugehörigkeit für sie so wichtig wäre. Wichtig finde ich, dass du ihren Glauben aus deinem starken Atheismus heraus nicht abwertest.

Mir persönlich würden die räumliche Distanz und die kulturellen Unterschiede größere Bauchschmerzen bereiten.


Das meine ich jetzt ausnahmsweise mal weniger böse als ich es sage, aber: Ja, das ist naiv.

Erstens ist Atheismus im Islam ein absolutes Tabuthema, und zweitens besonders in Indonesien.

Bitte nicht vergessen, dass in Indonesien 1965 ein systematischer Genozid an "Ungläubigen" - und besonders waren damit Atheisten gemeint - mit 1 Million Toten verübt wurde, und die Indonesische Mehrheitsgesellschaft das über die Schiene "und es geschah ihnen völlig recht!!1!!!" aufgearbeitet hat. Das Klima ist dort unten einfach ein anderes als in Mitteleuropa.
 
G
Benutzer Gast
  • #34
Das meine ich jetzt ausnahmsweise mal weniger böse als ich es sage, aber: Ja, das ist naiv.

Erstens ist Atheismus im Islam ein absolutes Tabuthema, und zweitens besonders in Indonesien.

Bitte nicht vergessen, dass in Indonesien 1965 ein systematischer Genozid an "Ungläubigen" - und besonders waren damit Atheisten gemeint - mit 1 Million Toten verübt wurde, und die Indonesische Mehrheitsgesellschaft das über die Schiene "und es geschah ihnen völlig recht!!1!!!" aufgearbeitet hat. Das Klima ist dort unten einfach ein anderes als in Mitteleuropa.

Das mag ja sein, aber auch die indonesische Gesellschaft ist nicht völlig homogen. Wenn die Religionszugehörigkeit so eine wichtige Rolle für diese Familie spielt, warum hat man dann bisher in keinster Weise mal nachgehakt, welcher Konfession der TS angehört oder durchblicken zu lassen, dass man von einem zukünftigen Schwiegersohn erwarten würde, dass er konvertiert.
 
Lotusknospe
Benutzer91095  Team-Alumni
  • #35
Das mag ja sein, aber auch die indonesische Gesellschaft ist nicht völlig homogen. Wenn die Religionszugehörigkeit so eine wichtige Rolle für diese Familie spielt, warum hat man dann bisher in keinster Weise mal nachgehakt, welcher Konfession der TS angehört oder durchblicken zu lassen, dass man von einem zukünftigen Schwiegersohn erwarten würde, dass er konvertiert.

In Indonesien gibt es "Atheismus" faktisch nicht. Du MUSST einer Religion zugehören. Vielleicht haben sie nicht auf dem Schirm gehabt, dass es überhaupt möglich ist, Religion prinzipiell abzulehnen.
 
LouisKL
Benutzer10752  Beiträge füllen Bücher
  • #36
der dortige Islam ist besonders streng,

Das kann man so pauschal nicht sagen. Mal abgesehen davon, dass Indonesien sowieso nicht homogen ist, wie auch bei 200 Millionen Einwohnern, die sich über haufenweise Inseln verteilen?

Hinzu kommen die ganzen Probleme mit dem Wohlstandsgefälle und den massiven kulturellen Divergenzen.

Wohlstandsgefälle zwischen was? Deutschland und Indonesien? Oder dem Threadstarter und der erwähnten indonesischen Familie? Wir wissen überhaupt gar nichts über die finanziellen Verhältnisse weder von ihm noch von ihr. Die simple Annahme, dass auf jeden Fall "der Deutsche" wohlhabender ist, ist erstmal pure deutsche Arroganz. Es gibt in Indonesien haufenweise gut situierte mittelständische Familien, die viel Geld zur Verfügung haben, zumal die Lebenskosten insgesamt geringer sind. Deutschland steht, gerade was Privatvermögen und Kaufkraft pro Familie angeht, im internationalen Vergleich überhaupt gar nicht so gut da.

Kenne selbst so einen Spezialisten der für eine Indonesierin konvertiert ist

Aber nur weil du eine Geschichte kennst von einem Deutschen und einer Indonesierin, ist es möglicherweise ziemlich vermessen, dass auf 200 Millionen Menschen anzuwenden, oder? Es käme hier im Forum auch niemand auf die Idee, bei einer Beziehungsfrage zu sagen: "Also meine Frau hat sich nach 10 Jahren scheiden lassen, deswegen wird das deine Frau auch tun, weil die stammen ja beide aus Nürnberg und sind beide brünett."
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #37
In Indonesien gibt es "Atheismus" faktisch nicht. Du MUSST einer Religion zugehören. Vielleicht haben sie nicht auf dem Schirm gehabt, dass es überhaupt möglich ist, Religion prinzipiell abzulehnen.
Das wusste ich schon und sehe das persönlich auch kritisch. Aber Fakt ist, dass man nur auf dem Papier einer Religion angehören muss. Es wird mit Sicherheit Leute geben, wie auch in DE, die zwar eine Konfession auf dem Papier stehen haben, aber diese nicht praktizieren und vom Denken her, vielleicht also still und heimlich, ungläubig sind.
 
K
Benutzer180028  (27) Sorgt für Gesprächsstoff
  • Themenstarter
  • #38
Sorry, dass ich mich erst jetzt zurückmelde, aber es gab bis jetzt einfach nichts Neues zu berichten^^

Aber bei unserem letzten Skype-Gespräch hat sie von einer Familienfeier erzählt, die wohl auch religiös angehaucht war. Dort ist zwischen Familienmitgliedern (sie selbst war nicht involviert) ein Streitgespräch entbrannt. Für sie war due Situation sehr unangenehm, obgleich sie sich raushielt. Ich gehe hier jetzt nicht auf die Details ein.

Was ich aber im Prinzip mehr oder weniger aus den Zeilen heraus gelesen habe, ist, dass sie sich - wohl zu meinem Erfreuen - mit ihrer Religion nicht mehr so wirklich identifizieren kann. Zumindest wenn ich sie richtig gedeutet habe.

Ich werde nun abwarten, ob sie dazu nochmal etwas sagt.
 
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